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Thüringen-Sport - Landessportbund Thüringen e.V.

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WIR ÜBER UNSStudie „Doping in Deutschland“DOSB und LSB fordern VeröffentlichungDoping in Deutschland, dieses Thema beschränkte sich in deröffentlichen Diskussion jahrzehntelang auf den Gebrauch vonleistungssteigernden Mitteln in der DDR. Organisiert und überwachtvon höchster Stelle des sozialistischen Staates. Doping in derBundesrepublik? Gab es höchstens in Einzelfällen, so war langeZeit die Annahme. Ein Irrtum. „Doping in Deutschland von 1950bis heute“, so heißt die Studie der Humboldt-Universität (HU) Berlin,die eine intensive öffentliche Diskussion initiierte. Schließlich wurdebekannt, was längst vermutet war: Auch in der BRD wurde spätestensseit Beginn der siebziger Jahre systematisch und organisiertgedopt. Was noch fehlt, sind konkrete Namen in der 800 Seitenumfassenden Studie. Die Initiative zur Studie kam vom DeutschenOlympischen <strong>Sport</strong>bund (DOSB), das Geld, 550.000 Euro, vomBundesministerium des Innern (BMI). Auftraggeber ist das Bundesinstitutfür <strong>Sport</strong>wissenschaft (BISp), das dem BMI untersteht.„Der <strong>Landessportbund</strong> <strong>Thüringen</strong> begrüßt diese Aufarbeitung derHistorie“, erklärt LSB-Präsident Peter Gösel. Gösel fordert zudemeine umfassende, transparente und vor allem gleichberechtigteAufklärung in Ost- und Westdeutschland. „Wir wollen Klarheit undOffenheit.“ Im Moment sind nur die Abschlussberichte der Doping-Studie der Berliner und der Münsteraner Forschergruppe auf derBISp-Homepage (www.bisp.de/Aktuelles) einzusehen.Der LSB <strong>Thüringen</strong> unterstützt in enger Partnerschaft mit dem fürdie <strong>Sport</strong>förderung zuständigen Landesministerium, alle Bemühungenund Aktivitäten zur Bekämpfung des Dopings im <strong>Sport</strong>.Auch deshalb wird nun Aufklärung gefordert.Fragen und Antworten des DOSB zur StudieDer DOSB hat Fragen und Antwortenformuliert, die dazu beitragen, dieSicht auf die komplexe Faktenlage umdie Studie „Doping in Deutschlandvon 1950 bis heute“ zu erhellen. Aufwelche Art und Weise war der DOSB indas Verfahren eingebunden?Das BISp als Auftraggeber hat einenaus 14 Mitgliedern bestehenden wissenschaftlichenProjektbeirat gegründet,wie dies nach Aussage des BISp beiForschungsarbeiten dieses Umfangsnotwendig und üblich ist. In diesenwissenschaftlichen Beirat hat das BISpzwei Mitglieder des DOSB-Präsidiums,nämlich Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepperund Ingo Weiss sowie der zuständigeRessortleiter Olav Spahl berufen. Wiealle anderen Mitglieder des wissenschaftlichenBeirats mussten alle Dreieine umfassende Vertraulichkeitsverpflichtungunterschreiben. Diese galtauch gegenüber dem Präsidium desDOSB und wurde eingehalten.Stimmt es, dass der Bericht zunächstwegen Geldmangels nicht fertiggestelltwerden konnte?Die Finanzierung ist allein eine Angelegenheitzwischen dem BISp als Auftraggeberund den Forschern als Auftragnehmer.Der DOSB hat hierauf keinenEinfluss. Auf Nachfrage wurde mitgeteilt,dass - im Gegenteil - bereitstehendeGelder von den Berliner Forschern nichtabgerufen worden sind. Die MünsteranerForschungsgruppe habe dagegenvon dieser Möglichkeit Gebrauchgemacht.Wie erklärt sich die Verzögerung derVeröffentlichung des Abschlussberichtsder Berliner Forschergruppe?Auch das ist eine Frage, die nur zwischendem Auftraggeber BISp und den Forschernals Auftragnehmer geklärt werdenkonnte. Dem DOSB wurde auf Nachfragevom BISp mitgeteilt, es seien nocherhebliche wissenschaftliche und rechtlicheFragen zu klären gewesen.Warum gibt es zwei Berichte mit unterschiedlichemUmfang?Auch diese Frage kann nur vom Auftraggeberund den Auftragnehmern beantwortetwerden. Der DOSB hatte daraufkeinen Einfluss. Auf unsere Nachfragehat uns das BISp erklärt, der jetzt veröffentlichtegemeinsame Abschlussberichtder Berliner und Münsteraner Forschersowie die einzelnen Abschlussberichteseien von den Forschern in eigenerVerantwortung erstellt und zur Veröffentlichungfreigegeben worden. DerHumboldt-Universität habe das BISpam 10. Juli 2013 die Freigabe zur Veröffentlichungerteilt. Im Sinne der vomDOSB als Initiator gewünschten Transparenzhaben wir die Forschergruppeaus Berlin aufgefordert, einen außerdem wissenschaftlichen Projektbeiratoffenbar allein der Süddeutschen Zeitungvorliegenden weiteren Bericht imUmfang von 804 Seiten der gesamtenÖffentlichkeit zugänglich zu machen.Wie geht der DOSB mit den Berichtenum?Wir haben eine unabhängige Kommissionunter Vorsitz des ehemaligenRichters am Bundesverfassungsgericht,Prof. Dr. Udo Steiner, eingerichtet.Diese Kommission hat zur Aufgabe,dem DOSB-Präsidium Empfehlungenfür den Umgang mit der Vergangenheitund für daraus zu ziehende Lehren fürdie Zukunft des Anti-Doping-Kampfeszu geben. Wir erwarten, dass dieserKommission alle Unterlagen der beidenForschergruppen aus Münster undBerlin vollständig zur Verfügung gestelltwerden.DOSB<strong>Thüringen</strong>-<strong>Sport</strong> Juli/August 20139

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