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Literarische Einleitung in das AT - vaticarsten.de

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Von Matthias Jendrek. Mehr Mitschriften unter www.<strong>vaticarsten</strong>.<strong>de</strong>- neu <strong>in</strong> Jes ist die Demokratisierung <strong>de</strong>r Heilszusagen: nun auch für Israel- zweite theologische Schiene ist die Verb<strong>in</strong>dung v. (priesterschriftlicher) Schöpfung u. Geschichte- II-Jes ist <strong>de</strong>r älteste explizit monotheistische Text, evtl. gegen persischen Dualismus formuliert- Beispiel: Jes 45,5-7;; vergleichbar mit dtr Texten, aber jünger als Dtn 4,39- Dtn 6,4-5+5,6-7 s<strong>in</strong>d noch monolatrisch;; | Beispiel: Enuma Elisch- II-Jes steht im Kontext an<strong>de</strong>rer monotheistischer und dualistischer Bekenntnisse- ⇒ daher setzt sich II-Jes für YHWH-Monotheismus und YHWH-Bekenntnis e<strong>in</strong>- eigentlich hätte YHWH 586 v. Chr. verschw<strong>in</strong><strong>de</strong>n müssen- aber auch er überlebt <strong>das</strong> Unheil <strong>de</strong>s Exils, <strong>das</strong> er selbst bereitet hat; Jes: Akzent auf Heil- Wirkungsgeschichtlich am be<strong>de</strong>ustamsten wur<strong>de</strong>n die Gottesknechtslie<strong>de</strong>r Jes 50-52- Martyrium <strong>de</strong>s Gottesknechts wird auf Christus ge<strong>de</strong>utet ⇒ NT liest <strong>das</strong> <strong>AT</strong> auf Christus- Gottesknechtslie<strong>de</strong>r for<strong>de</strong>rn bereits im <strong>AT</strong> Gewaltverzicht ⇒ kommt schon im <strong>AT</strong> vorTritojesaja- traditionell wird er unterschie<strong>de</strong>n, ist heute weniger relevant; diskutiert wird <strong>das</strong> Alter- im Wesentlichen dürfte er aus <strong>de</strong>m 4. / 5. Jh. stammen, aber Entscheidung für e<strong>in</strong>zelne Kap.- es gibt zwar e<strong>in</strong>en Autor von II-Jes, nicht aber von III-Jes, <strong>de</strong>nn dieser ist Kompilation- die (schriftgelehrten) Texte s<strong>in</strong>d thematisch und entstehungszeitlich <strong>in</strong>kohärent- III-Jes forciert Unterscheidung <strong>in</strong> Gerechte und Sün<strong>de</strong>r, wie Ps ⇒ Schwarzweißmalerei- theologischer Höhepunkt ist Jes 61, zentral für <strong>das</strong> Christusverständnis;; auch Fasten Jes 58Wertung- Jesaja ist <strong>de</strong>r Urknall <strong>de</strong>r Theologie, beson<strong>de</strong>rs Jes 2,4+6,3+7,9.14+26,19+45,5-7+53+61,1- wichtige Versprachlichungen <strong>de</strong>r Theologie stammen aus Jes ⇒ begrün<strong>de</strong>n Nachwirkung- Frie<strong>de</strong>n, Heiligkeit, Glaube (Paulus), Weihnachten, Auferstehung, Monotheismus, ...6.3.2 Micha- Micha war Zeitgenosse Jesajas, aber kle<strong>in</strong>er; authentisch s<strong>in</strong>d nur Mi 1-3 (von nur 7 Kap.)- ⇒ <strong>das</strong> Prophetenbuch wur<strong>de</strong> erweitert, viel jünger s<strong>in</strong>d Mi 7,8-20: erst 4. / 3. Jh. v. Chr.- Abgleich mit Nahum (steht h<strong>in</strong>ter Micha) ergibt: Redaktion <strong>de</strong>s Zwölfprophetenbuches- ⇒ <strong>de</strong>r Text Mi 7,8-20 [hat mit Nah zu tun] wird erst um 300 v. Chr. h<strong>in</strong>zugefügt- Micha ähnlich wie Am und Hos klassischer Gerichtsprophet mit unklaren Adressaten (3,9)- „Jerusalem“ anzusprechen wäre e<strong>in</strong><strong>de</strong>utig, aber mit „Juda“ kann je<strong>de</strong>r geme<strong>in</strong>t se<strong>in</strong>- Mi 3,1-10 ist die Adresse, Mi 3,12ad f<strong>in</strong>. die Androhung <strong>de</strong>s Gerichts- Micha stammt nicht aus Jerusalem ⇒ kennt ke<strong>in</strong>e Zionstheologie, YHWH kann Zion vernichten- Micha ist ke<strong>in</strong> Lokalpatriot, wird von Jeremia ausdrücklich zitiert (Jer 26,19)- Mi kennt auch versöhnliche Töne: klassisch redaktionelle Formeln wie Mi 4,1- Mi 4,1-4a s<strong>in</strong>d eschatologisch zu verstehen, 5,2 sogar schon messianisch- Mi 5,2+7,14+11,1 begrün<strong>de</strong>n mit die Wirkungsgeschichte von Jer6.4 Krisenprophetie: Nahum, Zefanja, Jeremia6.4.1 Nahum- e<strong>in</strong> Südreichsprophet von 650-600 v. Chr., Fremdvölkerprophet: N<strong>in</strong>ive ist pars pro toto- Nah trat wohl nach 644 v. Chr. auf: die Zerstörung Thebens durch Assurbanipal ist bekannt- und vor 612 v. Chr., <strong>de</strong>nn N<strong>in</strong>ive ist noch nicht zerstört (Nah 1,1+3,7: ke<strong>in</strong> vatic<strong>in</strong>ium ex eventu)- älter s<strong>in</strong>d die Kapitel Nah 2-3, vor allem <strong>das</strong> Drohwort ab Nah 2,5 =- e<strong>in</strong>e Beschreibung <strong>de</strong>r Schandtaten Assurs und YHWHs- jünger ist <strong>de</strong>r „Theophaniehymnus“ Nah 3cd <strong>in</strong> Nah 1,2-8 = <strong>de</strong>r Anfang von Nah- Rache und Zorn YHWHs s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Gemütsbewegung o<strong>de</strong>r Jähzorn- son<strong>de</strong>rn altorientalische politische Theologie: Zorn = die Gegenseite von Gerechtigkeit- YHWH will sie durchsetzen ⇒ er muss und kann auch gegen Weltreiche hart durchgreifen31.05.2006; 19:12:18 Uhr; Seite 32 von 40 <strong>AT</strong> E<strong>in</strong>l WS 04_05.doc

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