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Literarische Einleitung in das AT - vaticarsten.de

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Von Matthias Jendrek. Mehr Mitschriften unter www.<strong>vaticarsten</strong>.<strong>de</strong>- Rut, Esra, Nehemia, Esther- Propheten wer<strong>de</strong>n im Christentum beson<strong>de</strong>rs rezipiert, daher haben sie e<strong>in</strong>en hohen Rang- eigentlich ist die Ordnung bibliothekarisch nach Textsorten o<strong>de</strong>r Gattungen vorgenommen- es gibt aber auch die Zuordnung nach Namen, z.B. die „Klagelie<strong>de</strong>r Jeremias“ zu Jer- und Baruch als „Schreiber“ Jeremias: Jer Klgl Bar- Dan gilt als Prophet, ist eigentlich e<strong>in</strong>e Apokalypse: se<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>ordnung ist <strong>in</strong>haltlich- <strong>das</strong> Buch han<strong>de</strong>lt fiktiv 600 - 500 v. Chr., ist aber erst 150 v. Chr. entstan<strong>de</strong>n- eigentlich ist es zu spät für e<strong>in</strong>en Propheten- es gibt im Kanon auch die <strong>de</strong>uterokanonischen Schriften, auf <strong>de</strong>m Tri<strong>de</strong>nt<strong>in</strong>um festgelegt- nicht die LXX, son<strong>de</strong>rn die Vulgata wur<strong>de</strong> als kanonisch festgelegt- damit war auch klar, was Apokryphen und Pseu<strong>de</strong>pigraphen s<strong>in</strong>dSukzessive Kanonisierung- <strong>de</strong>r jüdische Kanon wächst von vorne nach h<strong>in</strong>ten, was z.B. <strong>de</strong>r Kanon <strong>de</strong>r Samaritaner belegt- er spaltete sich 100 - 200 v. Chr. ab und enthält nur die Tora, nur sie ist verb<strong>in</strong>dlich- <strong>de</strong>r jüdische Kanon wird erst im 2. Jh. n. Chr. festgelegt- manche Schriften haben es schwer, aufgenommen zu wer<strong>de</strong>n- dafür zeugt auch <strong>das</strong> NT mit se<strong>in</strong>en verschie<strong>de</strong>nen Bezeichnungen für <strong>das</strong> <strong>AT</strong>- die Dreiteiligkeit <strong>de</strong>s <strong>AT</strong> ersche<strong>in</strong>t durch Abschlußworte, sogenannte Kolophone- Dtn 34,10-12 <strong>de</strong>r Mose-Epitaph bezeichnet Mose als <strong>de</strong>n „Erzpropheten“- Mose alle<strong>in</strong> sah <strong>de</strong>n Herrn im Angesicht- es sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e Zusammenfassung <strong>de</strong>s gesamten Pentateuch zu se<strong>in</strong>- ähnlich am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Prophetenbücher <strong>in</strong> Mal 3,22-24: e<strong>in</strong> Aufruf zum Tora-Gehorsam- und e<strong>in</strong>e Verheißung <strong>de</strong>r Elijawie<strong>de</strong>rkehr: Elija starb nicht, son<strong>de</strong>rn wur<strong>de</strong> „entrückt"- nach 2 Kön 2 kam er ohne Gericht <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Himmel ⇒ Mk 9 führt zur Wie<strong>de</strong>rkunft-I<strong>de</strong>e- Elija ist Verfechter <strong>de</strong>s Monotheismus, <strong>de</strong>r ganz Israel zu se<strong>in</strong>em Gott zurückführt- Elija wird am Horeb als „2. Mose“ gestaltet, wodurch die Propheten an die Tora schließen- die Propheten, geme<strong>in</strong>t s<strong>in</strong>d die <strong>de</strong>s jüdischen Kanon, s<strong>in</strong>d „Auslegung“ <strong>de</strong>r Tora- 2 Chr 36,22-23 ist nicht ganz so <strong>de</strong>utlich, es geht um „Land und Volk“- die programmatische Be<strong>de</strong>utung ist im Christentum nicht so groß, <strong>de</strong>r Kanon stark verän<strong>de</strong>rt- hier geht es eben eher um die bibliographischen Interessen [s.o.]- mit <strong>de</strong>m Tri<strong>de</strong>nt<strong>in</strong>um stan<strong>de</strong>n nur die christlichen Bücher fest, noch nicht <strong>de</strong>r Text:1.6 Der Text <strong>de</strong>s Alten TestamentsTraditionen- es gibt ke<strong>in</strong>e <strong>de</strong>f<strong>in</strong>itive Festlegung, welche Lesart kanonisch ist, welche Handschrift authentisch- wenn es überhaupt e<strong>in</strong>en Leittext geben kann, dann die altsprachlichen Orig<strong>in</strong>ale- Beipiel Jes 53,10: EÜ liest „<strong>de</strong>r Herr fand Gefallen an se<strong>in</strong>em zerschlagenen Knecht“- <strong>in</strong> <strong>de</strong>m kriegerischen Text folgt die Wen<strong>de</strong> also schon hier; dagegen las Luther:- <strong>de</strong>r Herr wollte se<strong>in</strong>en Knecht [erst noch] zerschlagen ⇒ Frage, um was es geht- Luther übersetzt <strong>de</strong>n hebräischen Text, ebenso die Vulgata: es bleibt beim Wollen YHWHs- historisch entwickelten sich schnell unterschiedliche Traditionen; kaum e<strong>in</strong> Text trägt sich durch- relevant s<strong>in</strong>d die masoretische Tradition, Qumran, <strong>de</strong>r Samaritanus und die LXX- die Ur-Rollen = Autographen s<strong>in</strong>d nicht überliefert, nur Abschriften- <strong>in</strong> Ursprache und Übersetzungen;; die bestbezeugte Ur-Rolle ist Jes durch Qumran 1QJes a- im 2. Jh. kamen die Codices auf, die gewisse Vorteile gegenüber <strong>de</strong>n Rollen hatten- vor <strong>de</strong>r Erf<strong>in</strong>dung <strong>de</strong>s Buchdrucks gab es nur Manuskripte = Handschriften (Abkürzung Ms)„Textausgaben“- <strong>de</strong>r Urtext wäre für <strong>de</strong>n Großteil <strong>de</strong>s <strong>AT</strong> Hebräisch, ist aber meist nicht erhalten- <strong>de</strong>r Konsonantentext stabilisiert sich etwa 100 n. Chr.; danach „sekundäre Vere<strong>in</strong>heitlichung“31.05.2006; 19:12:18 Uhr; Seite 3 von 40 <strong>AT</strong> E<strong>in</strong>l WS 04_05.doc

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