13.07.2015 Aufrufe

Literarische Einleitung in das AT - vaticarsten.de

Literarische Einleitung in das AT - vaticarsten.de

Literarische Einleitung in das AT - vaticarsten.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Von Matthias Jendrek. Mehr Mitschriften unter www.<strong>vaticarsten</strong>.<strong>de</strong>- auch die Namen <strong>de</strong>r Könige s<strong>in</strong>d nicht fiktiv, son<strong>de</strong>rn wohl alt- Elija u. Elischa s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Schriftpropheten, aber Grund für d. Namen „vor<strong>de</strong>re Propheten“- vieles über die bei<strong>de</strong>n ist nicht nach 622 v. Chr. erfun<strong>de</strong>n wor<strong>de</strong>n- son<strong>de</strong>rn e<strong>in</strong>er Nordreichs-Quelle von vor 722 v. Chr. entnommen- die Be<strong>de</strong>utung Elijas ist kaum zu überschätzen, man erwartet se<strong>in</strong>e Wie<strong>de</strong>rkunft- ⇒ Christus wird als Wie<strong>de</strong>rgeburt angesehen- Elija hält <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Krise die YHWH-Verehrung durch; viele Wun<strong>de</strong>rgeschichten überliefertKapitel 5: Die späteren geschichtlichen Bücher im hebräischen Kanon: Das sog. chrG5.1 Die ChronikbücherAufbau- 1 Chr 1-9 bil<strong>de</strong>n die sogenannte genealogische Vorhalle (Vorhölle) von Adam bis Saul- geboten wird die Vorgeschichte um die Könige; Individualismus spielt ke<strong>in</strong>e Rolle- was <strong>in</strong> Israel zählt, s<strong>in</strong>d die Vorfahren; <strong>das</strong> Individuum ist Epiphänomen <strong>de</strong>s Kollektivs- die biblischen Genealogien s<strong>in</strong>d fiktiv, aber <strong>de</strong>r eigentliche thematische Schwerpunkt- 1 Chr 10 - 2 Chr 9 ist mit <strong>de</strong>r Geschichte Davids und Salomos die Gründungsgeschichte Israels- 2 Chr 10-36 ist die Bewährungsgeschichte <strong>de</strong>r Davidi<strong>de</strong>n bis zum Exil- 2 Chr 36 bietet e<strong>in</strong>en freundlicheren Ausblick als Kön, wo Jojak<strong>in</strong> <strong>das</strong> Gna<strong>de</strong>nbrot ißt- 2 Chr 36,22-23 spielt auf 538 v. Chr. an, die Eroberung Babylons durch die Perser- geme<strong>in</strong>t s<strong>in</strong>d <strong>de</strong>r Auftrag zum Tempelbau und die Rückkehr aus <strong>de</strong>m Exil- aus <strong>de</strong>m Text ⇒ aber: es s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Orig<strong>in</strong>alquellen [vorhan<strong>de</strong>n / verwen<strong>de</strong>t]Thematische Schwerpunkte- Konzentration auf Davidi<strong>de</strong>n, Aaroni<strong>de</strong>n, „Priester und Leviten“, die DtrG ke<strong>in</strong>e Rolle spielen- Überschriften <strong>de</strong>r E<strong>in</strong>heitsübersetzung ⇒ beson<strong>de</strong>rs die Davidi<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n betont- „Priester und Leviten“ ist e<strong>in</strong>e nachträgliche Theologisierung <strong>de</strong>s Textes- es gibt e<strong>in</strong>e „wun<strong>de</strong>rsame Prophetenvermehrung“ <strong>in</strong> 2 Chr 20,17+23,18+24,17-22- dort ist von Propheten aus <strong>de</strong>r Priester-Klasse die Re<strong>de</strong>, die alle DtrG nicht vorkommen- Propheten haben <strong>in</strong> dieser Zeit eigentlich ke<strong>in</strong>e Be<strong>de</strong>utung; nur <strong>in</strong> (vor)exilischer Zeit bis 515- historisch verschw<strong>in</strong><strong>de</strong>t die Prophetie- im Grun<strong>de</strong> liegt e<strong>in</strong> theokratisches Mo<strong>de</strong>ll zu Grun<strong>de</strong>: zentrale Be<strong>de</strong>utung hat <strong>de</strong>r Tempel- selbst die Königsgeschichte wird aus <strong>de</strong>r Perspektive <strong>de</strong>s Tempels geschrieben- und die Könige daran gemessen, was <strong>de</strong>m Tempel nützt und was ihm scha<strong>de</strong>t- ChrG beerbt DtrG: auch hier ist <strong>de</strong>r Maßstab für die Bewertung <strong>de</strong>r Könige die Tora- Schlagwort „Tora und Propheten“ stammt aus ChrG, die Juda-Perspektive wird verschärft- Nordreich wird nur perspektivisch betrachtet, alle Nord-Könige s<strong>in</strong>d, wenn erwähnt, Frevler- nichtmals mehr fiktiver Objektivismus wie <strong>in</strong> DtrG [Vergleichsmaßstab] ist vorhan<strong>de</strong>n- es gilt e<strong>in</strong> strenger Tun-Ergehens-Zusammenhang (z. B. 2 Chr 24): „wenn du tust, was ...“- Gehorsam zieht die Treue, Ungehorsam die Vergeltung YHWHs nach sich- nach <strong>de</strong>m „Vergeltungspr<strong>in</strong>zip“ ist Erfolg e<strong>in</strong>e unmittelbare historische Folge <strong>de</strong>r Treue- ⇒ die Geschichte muss verbogen wer<strong>de</strong>n, wie z. B. bei Manasse <strong>in</strong> 2 Chr 33,11-20- e<strong>in</strong> synoptischer Vergleich zwischen 2 Chr und || 2 Kön 21,1-18 (DtrG) ergibt:- nach 2 Kön ist Manasse <strong>de</strong>r schlimmste Süd-König überhaupt mit allen <strong>de</strong>nkbaren Freveln- lässt se<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>de</strong>r durchs Feuer gehen, opfert auf <strong>de</strong>n Kulthöhen etc.; <strong>de</strong>nke an DtrG- <strong>das</strong> Exil (etwa 100 Jahre später) wird mit <strong>de</strong>m Frevel Manasses alle<strong>in</strong> begrün<strong>de</strong>t- dieser DtrG-Tun-Ergehens-Zusammenhang wür<strong>de</strong> nach ChrG nicht mehr bestehen- Manasse regierte 55 Jahre, nach ChrG dürfte er nicht so lange und Exil käme unmittelbar- ChrG erf<strong>in</strong><strong>de</strong>t zusätzliche Frevel wie „Heere <strong>de</strong>s Himmels“ = Astralgottheiten- aber: nach ChrG bereut Manasse alles, woh<strong>in</strong> er nach DtrG zum To<strong>de</strong> verurteilt ist31.05.2006; 19:12:18 Uhr; Seite 24 von 40 <strong>AT</strong> E<strong>in</strong>l WS 04_05.doc

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!