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Literarische Einleitung in das AT - vaticarsten.de

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Von Matthias Jendrek. Mehr Mitschriften unter www.<strong>vaticarsten</strong>.<strong>de</strong>Dynastiewort bei <strong>de</strong>n Nordreichskönigen: Ansage <strong>de</strong>s Untergangs <strong>de</strong>r Dynastie- letztes lokales Feature <strong>de</strong>s DtrG, stets gegen die vier Nordreichs-Dynastien gerichtet- je<strong>de</strong> wird an ihrem En<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Wort konfrontiert, auch wenn <strong>das</strong> Nordreich schon been<strong>de</strong>t ist- Jerobeam I. ist <strong>de</strong>r Ursün<strong>de</strong>r, alles an<strong>de</strong>re folgt ihm, so 1 Kön 14,10-11; Wie<strong>de</strong>rholt sich:- bei Omri sogar zwei Mal, 1 Kön 21,20-24 Ahab, 2 Kön 9,6-10: die letzte Dynastie verschw<strong>in</strong><strong>de</strong>t- Dynastieworte s<strong>in</strong>d aus Südreichsperspektive formuliert;; e<strong>in</strong>e Dynastie währt 20, 25, 50, 90 JahreInhalte <strong>de</strong>s DtrGPolitische und theologische Ten<strong>de</strong>nzen- die Stellung zum König ist ambivalent: <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Regel ist DtrG königskritisch:- auch staatskritisch, diese Haltung ist dom<strong>in</strong>ant, viele Texte haben anti-monarchische Richtung:- Ri 9,8-14 Jotamfabel: geme<strong>in</strong>t ist die Monarchie generell, o<strong>de</strong>r die Erben Abimelechs- „<strong>de</strong>r König ist immer <strong>de</strong>r Schlechteste“ [E?]- 1 Sam 8 Königsrecht: König nimmt <strong>de</strong>n Untertanen weg ⇒ er ist schlechter als YHWH- 2 Sam 11 David begeht e<strong>in</strong>en Mord an Batsebas Ehemann Urija, Text faltet 1 Sam 8 aus- d. Erzählung reibt sich mit ihrer Rolle als Nat<strong>in</strong>onalgeschichte: d. Urvater e<strong>in</strong> Mör<strong>de</strong>r- <strong>de</strong>r Text dient <strong>de</strong>r negativen Darstellung Davids- 1 Kön 1-2: e<strong>in</strong> ähnlich negativer Text über Salomo: Salomo beseitigt alle Konkurrenten- nach und nach durch Intrigen ⇒ Erzählung ist massive Königskritik- positiv s<strong>in</strong>d dagegen die königstheologischen Elemente, so <strong>in</strong> 2 Sam 7,11.16: Nathansorakel- <strong>in</strong> <strong>de</strong>r typisch altorientalischen Reichs- und Königsverheißung gibt es- e<strong>in</strong> Mite<strong>in</strong>an<strong>de</strong>r königlicher und theologischer Vorstellungen- als Ziel und Erfüllung <strong>de</strong>s Heilsorakels <strong>de</strong>r Nathansverheißung ist Joschija gedacht- ambivalenter Spannungsbogen läuft von 2 Sam 7 bis zum En<strong>de</strong> 2 Kön: die Königsi<strong>de</strong>ologie- <strong>das</strong> zweite wichtige Leitwort ist Umkehr, z. B. unter Joschija <strong>in</strong> 2 Kön 32,25- MICHEL schlägt <strong>de</strong>n Text DtrG zu, d. Anweisung wird <strong>in</strong> jüngerer Geschichte ausgeführt- Dtn 30,1-3.8-10 ist die „Eröffnung“ <strong>de</strong>r Umkehrtexte; die E<strong>in</strong>heitsübersetzung verliert dies- <strong>de</strong>nn <strong>das</strong> hebräische Wort für „Umkehr“ wird mehrfach an<strong>de</strong>rs übersetzt- auch beim Tempelweihgebet ist <strong>das</strong> Stichwort Umkehr, sowohl Gottes von se<strong>in</strong>em Zorn- als auch Israels zu Gott h<strong>in</strong>;; Dtn 30 ist fast e<strong>in</strong> „Evangelium“ <strong>de</strong>s <strong>AT</strong>Beispiele älterer vordtr Überlieferungen [im Unterschied zu <strong>de</strong>n VorP-Überlieferungen]- DtrG kann zunächst nicht vor 622 v. Chr. datiert wer<strong>de</strong>n, es hat e<strong>in</strong>en theologischen Rahmen- <strong>in</strong>nerhalb dieses Rahmens gibt es jedoch ältere Teile, e<strong>in</strong>ige Beispiele:- <strong>in</strong> Jos (3*+6*) gibt es e. historische Quelle zu Jordanüberschreitung und Eroberung Jerichos- außer <strong>de</strong>m ältesten Kern ist alles jünger; auch <strong>de</strong>r Kern ist <strong>de</strong>f<strong>in</strong>itiv unhistorisch- Jericho existierte <strong>in</strong> <strong>de</strong>r fraglichen Zeit nicht, es gab nur e<strong>in</strong>en Ru<strong>in</strong>enhügel [E!]- e<strong>in</strong>e Kriegsi<strong>de</strong>ologie führt zu <strong>de</strong>n e<strong>in</strong>zelnen Beschreibungen <strong>de</strong>r Eroberungen- <strong>de</strong>r Konsens <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Kriegsdarstellung besteht <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Beson<strong>de</strong>rheit, <strong>das</strong>s YHWH kämpft- neben diesem völlig fiktiven Text (Ätiologie) gibt es <strong>in</strong> Jos noch e<strong>in</strong>ige an<strong>de</strong>re Verse- = Listenmaterial mit Orts- und Grenznamen und ätiologische E<strong>in</strong>zelerzählungen- <strong>in</strong> Ri (3-9*) kommt Juda nicht vor ⇒ es han<strong>de</strong>lt sich um <strong>das</strong> Nordisraelitische Reterbuch- es enthält die Hel<strong>de</strong>nsagen von Debora [Er<strong>in</strong>nere: Debora-Lied], Gi<strong>de</strong>on und Jiftach- auch <strong>das</strong> Buch Samuel enthält mehrere ältere Quellen:- die La<strong>de</strong>erzählung und e<strong>in</strong>e ehemals eigenständige Saulerzählung- die Aufstiegsgeschichte Davids ist ten<strong>de</strong>nziös an<strong>de</strong>rs als die Thronnachfolgegeschichte- <strong>de</strong>r Aufstieg han<strong>de</strong>lt von David und Goliath, die Nachfolge enthält viele negative Teile- David lernt schon b. Aufstieg Salomo kennen, d. ihm später nochmals vorgestellt wer<strong>de</strong>n muss- <strong>de</strong>r Bezug auf verschie<strong>de</strong>ne Texte <strong>in</strong> Kön ist nicht fiktiv, es gab Chroniken und Listen- <strong>de</strong>r chronologische Königsrahmen stammt aus diesen Listen, die älter s<strong>in</strong>d als Kön- die spätere E<strong>in</strong>teilung unter Joschija kaschiert dies nicht ⇒ die Texte dienen als Quellen31.05.2006; 19:12:18 Uhr; Seite 23 von 40 <strong>AT</strong> E<strong>in</strong>l WS 04_05.doc

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