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Literarische Einleitung in das AT - vaticarsten.de

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Von Matthias Jendrek. Mehr Mitschriften unter www.<strong>vaticarsten</strong>.<strong>de</strong>- auffallen<strong>de</strong>r Weise ist <strong>de</strong>r Tod e<strong>in</strong> Tabubereich, auf <strong>de</strong>n Gott ke<strong>in</strong>en Zugriff hat- <strong>de</strong>mgegenüber ist <strong>das</strong> NT e<strong>in</strong> Durchbruch, Gott wird auch <strong>de</strong>r Herr <strong>de</strong>s Jenseits- ob Gott <strong>de</strong>m Menschen hilft, entschei<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>m <strong>AT</strong> zufolge aber im Diesseits- ⇒ <strong>das</strong> <strong>AT</strong> ist von e<strong>in</strong>er anstößigen, aber notwendigen Konkretheit- <strong>das</strong> <strong>AT</strong> enthält bereits die Leitpr<strong>in</strong>zipien menschlichen Han<strong>de</strong>lns: Freiheit, Solidarität...- es geht nicht um die <strong>in</strong>dividualistische Freiheit <strong>de</strong>r Neuzeit, son<strong>de</strong>rn um kollektive- <strong>das</strong> „ich glaube“ hat e<strong>in</strong>e gesellschaftliche Dimension, e<strong>in</strong>e soziale Basis- ⇒ <strong>de</strong>r Glaube erfüllt gesellschaftliche Funktionen- Ex 3,14: Gott ist <strong>de</strong>r je größere; e<strong>in</strong> Wahrheitsanspruch steht außer je<strong>de</strong>r Kritik- Namensoffenbarung an Mose besagt: „du, Mensch, legst mich nicht fest“- diese „offene Fremdheit“ <strong>de</strong>s <strong>AT</strong> ist Provokation und bisweilen unangenehm- beson<strong>de</strong>rs bekannt s<strong>in</strong>d Gen 22 Abraham und Isaak; sowie Mal 3,19-22:- es gibt im <strong>AT</strong> auch E<strong>in</strong>schränkungen <strong>de</strong>r Hilfszusage Gottes: nur Gerechten wird geholfen- großes Thema <strong>de</strong>s <strong>AT</strong> ist Israel als Volk YHWHs, YHWH und se<strong>in</strong>e Erwählten- nach <strong>de</strong>r Theologie hat die Kirche Israel „ersetzt“, aber ob <strong>das</strong> richtig ist, bleibt offen- <strong>de</strong>r „Sohn Gottes“ <strong>de</strong>s <strong>AT</strong> ist Israel1.4 Bezeichnungen <strong>de</strong>r Heiligen Schrift <strong>de</strong>s Christentums- „Altes Testament“ kann abwertend = peiorativ geme<strong>in</strong>t se<strong>in</strong>: Altes ist vergangen, irrelevant- dann wäre nur noch <strong>das</strong> NT gültig, <strong>das</strong> <strong>AT</strong> „wertlos“ ⇒ eventuell unberechtigter Name- es gibt daher auch Versuche an<strong>de</strong>rer Bezeichnungen, wie „jüdische und christliche Bibel“- Bezeichnungen s<strong>in</strong>d mißverständlich <strong>de</strong>nn <strong>das</strong> <strong>AT</strong> ist Teil <strong>de</strong>r christlichen Bibel- „hebräische und griechische Bibel“: <strong>AT</strong> und NT wer<strong>de</strong>n nach Sprachen getrennt- <strong>das</strong> stimmt <strong>in</strong>sbeson<strong>de</strong>re im katholischen Raum wegen <strong>de</strong>r Apokryphen nicht- die LXX als griechisches <strong>AT</strong> ist umfangreicher als <strong>de</strong>r hebräische Text- „erstes und zweites Testament“ wäre nach oben offen und ist chronologisch falsch- es gibt unterschiedliche Wertungen von alt und neu, man kann alt auch positiv sehen- die „Heilige Schrift“ <strong>de</strong>s NT me<strong>in</strong>t stets die „Schriften“ <strong>das</strong> <strong>AT</strong>; auch hier gibt es- Schrift(en), Gesetz, ~ und Propheten, ~ und ~ und Psalmen als Bezeichnungen- beson<strong>de</strong>rs wichtig gewor<strong>de</strong>n s<strong>in</strong>d Neuer Bund, novum testamentum, ka<strong>in</strong>¾ diaq»kh- und entsprechend Alter Bund, vetus testamentum <strong>in</strong> 1 Kor 11,25 bzw. 2 Kor 3,14- 1 Kor adaptiert vermutlich Jer 31,34;; Hebr 9,15 verwen<strong>de</strong>t auch noch „Erster Bund“- vom NT aus wären also sowohl „erstes“ als auch „altes“ Testament möglich- die Bibel ist <strong>in</strong>sgesamt aber e<strong>in</strong>e dialogische E<strong>in</strong>heit, <strong>das</strong> <strong>AT</strong> fällt <strong>de</strong>m NT auch <strong>in</strong>s Wort- zum Beispiel beim Verhältnis <strong>de</strong>r Geschlechter zue<strong>in</strong>an<strong>de</strong>r- dagegen „kassiert“ <strong>das</strong> NT durchaus z.T. <strong>das</strong> <strong>AT</strong>, wie <strong>in</strong> Speise- und Kultgesetzen- Bibel kommt vom Plural biblia = Schriften, und von bubloj ⇒ es gibt e<strong>in</strong> Erbe <strong>de</strong>sLibanon1.5 Der Kanon <strong>de</strong>s Alten TestamentsDer Kanon <strong>de</strong>s <strong>AT</strong>- die Bibel und <strong>das</strong> <strong>AT</strong> s<strong>in</strong>d nicht unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong> Text, was schon <strong>de</strong>r Name „Schriften“ sagt- <strong>de</strong>r jüdische Kanon ist <strong>de</strong>r TaNaK = Tora, Nebiim, Ketubim = Gesetz, Propheten, Schriften- zu <strong>de</strong>n Propheten zählen auch die Geschichtsbücher; es geht um e<strong>in</strong>e Rangordnung:- die Tora wird bevorzugt und steht am Anfang, <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Synagoge spielt sie e<strong>in</strong>e große Rolle- <strong>in</strong> d. christlichen Bibel ist d. Reihenfolge etwas an<strong>de</strong>rs, ZENGER sieht <strong>de</strong>nnoch e. „Tora-Vorrang“- damit ergäbe sich e<strong>in</strong>e Vierteilung: Pentateuch, Geschichte, Weisheit, Prophetie- üblich ist dagegen e<strong>in</strong>e Dreiteilung, <strong>in</strong> <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Pentateuch nicht abgesetzt wird- da Jos <strong>de</strong>n Bogen <strong>de</strong>s Pentateuch fortführt, entseht e<strong>in</strong>e chronologische Ordnung- man hat daher prophetische Bücher zuweilen zu Geschichtsbüchern gesetzt:31.05.2006; 19:12:18 Uhr; Seite 2 von 40 <strong>AT</strong> E<strong>in</strong>l WS 04_05.doc

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