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Literarische Einleitung in das AT - vaticarsten.de

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Von Matthias Jendrek. Mehr Mitschriften unter www.<strong>vaticarsten</strong>.<strong>de</strong>- Herrschafts- und Verwandschaftsverhältnisse zwischen Völkern klärt Gen 25,23- <strong>de</strong>r „Stammesspruch“ begrün<strong>de</strong>t die Überlegenheit Jakobs / Israels über Edom / Seïr- und es gibt Kultstiftungslegen<strong>de</strong>n (Hieros Logos), so Gen 28,10-22 für Bet-El- die Stiftung <strong>de</strong>s Tempelzehnten gilt <strong>de</strong>m El-Kult, nicht <strong>de</strong>m YHWH-Kult- Bet-El wird „jahwisiert“; <strong>de</strong>r Text erklärt, warum <strong>de</strong>r Kultplatz für Israel würdig ist- ⇒ <strong>de</strong>r Text muss vor <strong>de</strong>r Kultzentralisierung 622 v. Chr. entstan<strong>de</strong>n se<strong>in</strong>Theologische und politische Akzente- die Grundkategorie <strong>de</strong>r Theologie <strong>in</strong> vorP ist <strong>de</strong>r „Bund“- vorP könnte als Programmschrift e<strong>in</strong>er kämpferischen YHWH-Alle<strong>in</strong>verehrung gelten- <strong>das</strong> Bun<strong>de</strong>sbuch Ex 21 gehört zu vorP, es enthält noch nicht <strong>de</strong>n [dtr] Dekalog- ⇒ Altargesetz und Bun<strong>de</strong>sbuch grenzten ursprünglich ane<strong>in</strong>an<strong>de</strong>r- Ex 24,3-8 schreitet auf e<strong>in</strong>en konditionierten Bund = mit Bestimmungen zu- diese s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Rechtsvorschriften festgehalten- von <strong>de</strong>r Nichte<strong>in</strong>haltung wird zwar nicht gesprochen, aber sie geschieht: Gol<strong>de</strong>nes Kalb- Gott zeigt sich hier kämpferisch, er will die Monolatrie ⇒ <strong>de</strong>r Text ist älter- Gen 15,18 br<strong>in</strong>gt nochmals die Bun<strong>de</strong>sthematik- die Gottesdarstellung mit <strong>de</strong>n Bil<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s rauchen<strong>de</strong>n Ofens und <strong>de</strong>r Fackel ist archaisch- Gott b<strong>in</strong><strong>de</strong>t sich selbst: bricht er <strong>de</strong>n Bund, will er <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Untergang gehen- hier ist die Datierung umstritten: MICHEL zählt <strong>de</strong>n Text zum vorP-Werk- ⇒ <strong>de</strong>r „Bund“ ist Thema von Gen 15 bis Ex 24+34- <strong>in</strong> J f<strong>in</strong><strong>de</strong>t sich auch e<strong>in</strong>e „Mit-Se<strong>in</strong>-YHWHs“-Theologie: Gen 25,24+28,20+31,3- diese „Ich-b<strong>in</strong>-mit-dir“-Hypothese kulm<strong>in</strong>iert <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Namensoffenbarung Ex 3,13-14- J ist <strong>das</strong> erste Nationalepos, nach 722 be<strong>de</strong>utsam gewor<strong>de</strong>n- enthält e<strong>in</strong>e verhaltene, aber klare gesamtisraelitische Perspektive- und die ersten israelitischen Ortsangaben: Bet-El und Sichem- J ist e<strong>in</strong>e zukunftsweisen<strong>de</strong> Verb<strong>in</strong>dung von Geschichte, Erzählung und Religion- Geschichte ist <strong>das</strong> Erfahrungsfeld Gottes ⇒ <strong>de</strong>r Text ist ke<strong>in</strong> historischer Bericht- es han<strong>de</strong>lt sich um e<strong>in</strong>en fiktiven Text, <strong>de</strong>r erstmals Geschichte thematisiert- J hat e<strong>in</strong>e staatskritische Ten<strong>de</strong>nz, <strong>de</strong>nn auch um 700 v. Chr. gibt es Unterdrückungsmechanismen- daher die Berichte <strong>in</strong> Exodus und <strong>de</strong>r Abbruch vor <strong>de</strong>r Landnahme- ⇒ weiteres Indiz für die Vorstaatlichkeit <strong>de</strong>s Werkes3.6 Die Redaktionsarbeit (Pentateuchmo<strong>de</strong>ll)Der Weg vom „Jahwisten/JG“ über Dtn und Priesterschrift bis zum Pentateuch: JDPRbzw. Redaktionelle Tätigkeiten- nach diesem Mo<strong>de</strong>ll alle hun<strong>de</strong>rt Jahre e<strong>in</strong> literarisches Großereignis bei d. Pentateuch-Entstehung- 700 v. Chr.: J; 622 v. Chr. Dtn.; 539 v. Chr. P; 400 v. Chr. Redaktion <strong>de</strong>s Pentateuch- ab 300: griechische Übersetzung;; alle Teile <strong>de</strong>s Pentateuch s<strong>in</strong>d schnell bearbeitet wor<strong>de</strong>n- nach <strong>de</strong>m e<strong>in</strong>facheren Erzählkranz- und Mehrquellenmo<strong>de</strong>ll entstan<strong>de</strong>n vor 700 die Zyklen- um 700 v. Chr. wur<strong>de</strong>n sie im „Jahwisten“ gesammelt1. - 622 v. Chr. entsteht <strong>das</strong> Buch Deuteronomium: entwe<strong>de</strong>r g<strong>in</strong>g es direkt <strong>in</strong> J e<strong>in</strong> ⇒ JDPR2. - o<strong>de</strong>r es nahm <strong>de</strong>n „Umweg“ über <strong>das</strong> DtrG und kam erst nach P (539 v. Chr.) dazu ⇒ JPDR- im 2. Fall wäre bei Schlussredaktion DtrG <strong>in</strong> Pentateuch und vor<strong>de</strong>re Propheten geteilt wor<strong>de</strong>n- es hätte dann möglicherweise mit DtrG e<strong>in</strong>en Hexa- od. Enneateuch gegeben (ZENGER 6 )- für diesen Weg = JPDR gibt es nach MICHEL sicherere Zeichen als für JDPR- Redaktionen s<strong>in</strong>d z. B. <strong>in</strong> Gen systematisch thematisch o<strong>de</strong>r chronologisch geordnet / ordnend- ⇒ <strong>de</strong>r Pentateuch ist nicht mechanistisch, son<strong>de</strong>rn theologisch profiliert redigiert wor<strong>de</strong>n6 gegen MICHEL!31.05.2006; 19:12:18 Uhr; Seite 18 von 40 <strong>AT</strong> E<strong>in</strong>l WS 04_05.doc

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