13.07.2015 Aufrufe

Literarische Einleitung in das AT - vaticarsten.de

Literarische Einleitung in das AT - vaticarsten.de

Literarische Einleitung in das AT - vaticarsten.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Von Matthias Jendrek. Mehr Mitschriften unter www.<strong>vaticarsten</strong>.<strong>de</strong>- Salomo ist historisch nicht zu fassen, es gibt ke<strong>in</strong>e Fun<strong>de</strong> von diesem „Baulöwen“- die Darstellung nach 1+2 Kön passt besser 800 v. Chr. als 1000 ⇒ Umdatierung- die salomonische Zeit als Anfangszeit <strong>de</strong>r Könige ist erfun<strong>de</strong>n- Voraussetzungen für die Entstehung von Texten s<strong>in</strong>d Material und Bildung- bei<strong>de</strong>s ist <strong>in</strong> Israel erst 800 möglich, Papyrus aber noch teuer- Schreiberschulen s<strong>in</strong>d nur <strong>in</strong> Hochkulturen möglich, bei ausgebauter Verwaltung- nur an Königshöfen o. Ä. gibt es Bedarf an Menschen, die Lesen und Schreiben können- gegen die Lesefähigkeit <strong>in</strong> Israel 950 spricht <strong>de</strong>r Mangel an Fun<strong>de</strong>n aus dieser Zeit- größere Textproduktionen gibt es erst ab 800 ⇒ Wer hätte J vorher lesen sollen?- e<strong>in</strong> literarkritisches Problem ist die Zuordnung <strong>de</strong>s Autors „Jahwist“ zum Südreich- historisch greifbar ist nur Jesaia (ab 730 v. Chr.), aber bei ihm fehlte <strong>de</strong>r Exodus- da dies aber <strong>de</strong>r Kern <strong>de</strong>s J wäre, und im Südreich die Exodustheologie unbekannt ⇒- müsste J zum Nordreich gehören, zu <strong>de</strong>m er thematisch passt;; „Weglassen“ ist unplausibel- <strong>in</strong> Jerusalem dachte man eher kanaanäisch ⇒ Exodus-Rezeption fühestens nach 722- kanaanäische Literatur passt nicht zu J, und <strong>de</strong>r N-Reich-Prophet Hosea kennt <strong>de</strong>n Exodus- Abraham verb<strong>in</strong><strong>de</strong>t sich mit <strong>de</strong>m Südreich, die Figur <strong>de</strong>s Nordreiches wäre Jakob- Abraham soll m. J ±950 v. Chr. entstan<strong>de</strong>n se<strong>in</strong>; außerhalb d. Vätererzählung nur selten erwähnt- volle Abrahamstexte s<strong>in</strong>d jünger als 600 v. Chr.- Jakob wird schon früher rezipiert, authentisch z. B. Hos 12,13 ⇒ Abraham wäre jünger- warum sollte sonst Abraham aus <strong>de</strong>m „alten“ J später rezipiert wer<strong>de</strong>n als Jakob- ⇒ traditionelle Datierung von J ist zu früh, erst um 700 v. Chr. s<strong>in</strong>d alle Voraussetzungen da- materielle Voraussetzungen, Bildung, die Exodus- und Vätererzählungen (MICHEL, ZENGER)Zum Umfang <strong>de</strong>s Jahwistischen WerkesBeg<strong>in</strong>n von J / vorP / Jerusalemer Geschichtswerk (JG)- nach gängiger Hyptothese beg<strong>in</strong>nt J <strong>in</strong> Gen 2,4b; Gen 1 gehört zu P: diese Analyse ist strittig- problematisch ist vor allem <strong>de</strong>r Beg<strong>in</strong>n <strong>de</strong>r jahwistischen (vorP) Vätererzählung Gen 11,27-12,7- wenn man aus <strong>de</strong>m Kontext gesicherte Quelle P abzieht, also Gen 11,27.31-32+12,4b-5- bleibt e<strong>in</strong> ungesicherter Rest zurück, <strong>in</strong> <strong>de</strong>m Gen 11,28+12,1 eventuell noch E<strong>in</strong>schübe s<strong>in</strong>d- <strong>in</strong> diesem Rest h<strong>in</strong>ge <strong>de</strong>r Name „Lot“ zusammenhanglos <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Luft ⇒ Analyse nötig- Hypothese ist nun, e<strong>in</strong> Stück von vorP (J) sei bei <strong>de</strong>r Redaktion weggelassen wor<strong>de</strong>n- <strong>de</strong>nn sonst steigt <strong>de</strong>r J-Text ohne Vorstellung <strong>de</strong>r Personen <strong>in</strong> die Vätergeschichte e<strong>in</strong>- ⇒ MICHEL mit ZENGER: Gen 12,1-3 (bzw. 11,28f) ist J-E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die Vätererzählung?? - ⇒ damit muss man <strong>de</strong>n vorP-Text vor <strong>das</strong> Exil bis fast an <strong>de</strong>n Exodus zurückdatieren- Gen 12,1-3 und 12,7 (Nachkommen- und Landverheißung) weisen über Väter h<strong>in</strong>aus- Gegenthese aus <strong>de</strong>m Kontext ist, <strong>das</strong>s <strong>de</strong>r Text nicht zu e<strong>in</strong>er älteren Quelle gehört- Gen 13,14-17 wäre auch ohne die Verheißungstexte (Gen 12,1-3.7) lesbar- ⇒ die Verheißungen s<strong>in</strong>d nachträglich zur „Theologisierung“ e<strong>in</strong>gefügt wor<strong>de</strong>n- die Landverheißungen schlagen e<strong>in</strong>en Bogen über <strong>de</strong>n gesamten Pentateuch- ⇒ sie wer<strong>de</strong>n zu e<strong>in</strong>er späteren Zeit datiert und für nicht zu vorP gehörig gehalten- MICHEL hält aber Land- Segens- und Mehrungsverheißung für zum Teil vorexilisch- z. B. Gen 12,7 hat <strong>in</strong> „<strong>de</strong><strong>in</strong>en Nachkommen“ e<strong>in</strong>en an<strong>de</strong>ren Adressaten als an<strong>de</strong>re- <strong>in</strong> jüngeren P-Texten hieße es dagegen (Gen 17,8) „dir und <strong>de</strong><strong>in</strong>en Nachkommen“- Nachkommensverheißung Gen 12,2-3 ist an<strong>de</strong>rs formuliert als im Rest von Gen- es steht Hebräisch gj, nicht Griechisch s»ma ⇒ Gen 12,2-3 ist älter, ebenso Gen12,7En<strong>de</strong> von vorP- wenn vorP Landverheißung enthalten hat, dann müsste man auch e<strong>in</strong>e Landnahme annehmen- ⇒ ZENGER lässt vorP erst <strong>in</strong> Jos en<strong>de</strong>n und spricht vom „Jerusalemer Geschichtswerk“- 700 v. Chr. entstan<strong>de</strong>n enthielte es die Eroberung Jerichos (Jos 6) und Sichem (Jos 24)31.05.2006; 19:12:18 Uhr; Seite 15 von 40 <strong>AT</strong> E<strong>in</strong>l WS 04_05.doc

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!