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Literarische Einleitung in das AT - vaticarsten.de

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Von Matthias Jendrek. Mehr Mitschriften unter www.<strong>vaticarsten</strong>.<strong>de</strong>- Ex 6,2-8 die Namensoffenbarung YHWHs an Mose, Ex 29,43-46 YHWH <strong>in</strong> Israel- = diese bei<strong>de</strong>n s<strong>in</strong>d die „Knalltexte“ von P und mith<strong>in</strong> wichtigste Texte <strong>de</strong>s <strong>AT</strong> überhaupt- viele wichtige Ex-Texte haben e<strong>in</strong>en priesterlichen Fa<strong>de</strong>n [Er<strong>in</strong>nere!]; die Verheißung- P berichtete wahrsche<strong>in</strong>lich ke<strong>in</strong>e Landnahme ⇒ schweben<strong>de</strong>r Schluß, nicht alles erfülltDatierung um <strong>das</strong> En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Exils (539 v. Chr.)- die Autoren verfassen ihr Werk sicher <strong>in</strong> Babylon, <strong>de</strong>r offene Schluss passt zur Situation:- die Rückwan<strong>de</strong>rung aus <strong>de</strong>m Exil entspricht <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 40 Jahre Wüstenwan<strong>de</strong>rung- <strong>das</strong> En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Exils, durch die Perser bed<strong>in</strong>gt, „verursacht“ <strong>de</strong>n offenen Schluß- P setzt sich mit e<strong>in</strong>em Mo<strong>de</strong>ll für <strong>de</strong>n Tempel ause<strong>in</strong>an<strong>de</strong>r ⇒ noch vor 515 v. Chr.- P setzt sich mit <strong>de</strong>r babylonischen [= exilischen] Leitkultur ause<strong>in</strong>an<strong>de</strong>r- ähnlich wie Dtn mit <strong>de</strong>n Assyrern auch mit <strong>de</strong>r klassischen babylonischen Literatur- so <strong>in</strong> Gen 1,1-2,4a mit <strong>de</strong>m Schöpfungsepos Enuma Eliš- bzw. <strong>in</strong> Gen 6-8 mit <strong>de</strong>r S<strong>in</strong>tfluterzählung Atramhasis- die israelitische Religion wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er bildungsmäßig überlegenen Kultur verortet- P steht II-Jes und Ez nahe, die bei<strong>de</strong> unbestritten <strong>in</strong> Babylon auftraten- <strong>in</strong>sbeson<strong>de</strong>re II-Jes ist wie P „vertrauensbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Prophetie“- die Verb<strong>in</strong>dung von Schöpfungs- und Heilsgeschichte gibt es auch <strong>in</strong> Jes 40-45- die Verbwurzel arb = br’ für „schöpfen“ f<strong>in</strong><strong>de</strong>t sich nur <strong>in</strong> P und Jes [! Gen 1,1 zweites Wort]- Ezechiel verfolgt im wesentlichen <strong>das</strong> gleiche Ziel und galt auch schon als Autor von P- be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r term<strong>in</strong>us technicus: „Herrlichkeit“, gehäuft auch die „Erkenntnisformel“- = „... daran sollt ihr erkennen, <strong>das</strong>s ich, YHWH ...“;; Ez gehört sicher <strong>in</strong>s Exil- P setzt die Kultzentralisation von Dtn sicher voraus, vor Dtn gab es mehrere Heiligtümer- die Schöpfung ist aber z. B. schon monotheistisch zu lesen, nicht mehr monolatrisch- sonst hätte es „Am Anfang schuf YHWH <strong>de</strong>n Himmel und die Er<strong>de</strong>.“ heißen müssen- ⇒ auch daraus die Datierung ans En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s ExilsStil <strong>de</strong>r Priesterschrift und strukturprägen<strong>de</strong> Elemente- Re<strong>de</strong>n, vor allem Gottesre<strong>de</strong>n, dom<strong>in</strong>ieren, so Ex 14 bei <strong>de</strong>r Rettung am Schilfmeer- Gottesre<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n 1:1 ausgeführt, alle Aktionen von Gott <strong>in</strong>itiiert wie <strong>in</strong> Gen 1,1-2,4a- <strong>das</strong> ist e<strong>in</strong> beson<strong>de</strong>res Charakteristikum von P- P bietet viele Formeln (wie die Erkenntnisformel), Wie<strong>de</strong>rholungen und ist feierlich- Re<strong>de</strong>n gehören eigentlich zu e<strong>in</strong>em guten Text, wenn sie dom<strong>in</strong>ieren ⇒ aber Brüchigkeit- P ist ke<strong>in</strong> narratives Werk, es gibt kaum [erzählen<strong>de</strong>] Szenenbeschreibungen- P liefert kaum Orts- und Zeitangaben, es geht um erzählte Theologie, nicht um Erzählung- zur narrativen Theologie passt die Neigung zu „theologischer Fachsprache“:- Schlagworte s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbeson<strong>de</strong>re „Bund“, „Herrlichkeit“, arb = br’- = e<strong>in</strong> theologisches Kunstwort, <strong>das</strong>s es nur <strong>in</strong> Schöpfungstexten mit YHWH als Subjekt gibt- <strong>in</strong> diesem Kontext stehen auch d. typischen Stichwörter: fruchtbar se<strong>in</strong> und sich vermehren;- Geschlechterfolgen = Toledot (Gen 5,1) sturkturieren Gen und gehören alle zu P;- auch Gen 2,4a = die Toledot <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> Adams Jakobs = Israels- Abraham und Isaak fehlen; die Struktur <strong>de</strong>r Schöpfung trägt sich durch bis Israel· Gott <strong>de</strong>r Allmächtige (= El Schaddai) ist e<strong>in</strong>e mäßige Übersetzung, EÜ folgt LXX· eher ist „<strong>de</strong>r Gott <strong>de</strong>r Fel<strong>de</strong>r und Fluren“ geme<strong>in</strong>t; kommt nur 5x und nur <strong>in</strong> P vor- Herrlichkeit (erweisen) steht auch <strong>in</strong> Ex 29,43-46, <strong>de</strong>m P-Kerntext schlechth<strong>in</strong>- YHWH ist e<strong>in</strong> „egozentrischer“ und damit „theozentrischer“ Gott· tun wie befohlen (= Vollzugsformel); „so geschah es“ (= Entsprechungsformel)- all dies ist typische P-Sprache und schlechter Stil- strukturprägen<strong>de</strong> Elemente s<strong>in</strong>d die erwähnten Toledot- Wan<strong>de</strong>rungsnotizen <strong>in</strong> Ex bis Num wie „am siebten Tag“ durchziehen <strong>de</strong>n gesamten Aufriß P- ebenso strukturierte e<strong>in</strong> Netz chronologischer Angaben ursprünglich P31.05.2006; 19:12:18 Uhr; Seite 11 von 40 <strong>AT</strong> E<strong>in</strong>l WS 04_05.doc

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