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Handbuch für den Jungsegelflieger

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noch dessen Höhe ausschlaggebend ist. Im Gegenteil, sicher wirdderjenige nicht so bald an einen etwas höheren Hang kommen,dessen Flüge in der Ebene „so schön hoch" waren.Mit <strong>den</strong> wachsen<strong>den</strong> Fertigkeiten der Schüler geht es nun langsamMeter um Meter <strong>den</strong> Hang herauf. Hier macht sich ein gutesGelände, welches dieses langsame Fortschreiten ermöglicht, reichlichbezahlt.Endes eine Kursänderung. Das Querruder ist dabei nur ein Hilfsruder.Zu achten ist darruf, daß die Maschine beim Einleiten der Kurvedurch Seitenruder nicht etwa nach der entgegengesetzten Seitehängt, wie auch darauf, daß zuerst beim Been<strong>den</strong> der Kurve dasSeitenruder zurückgenommen wird, damit nicht sonst durch <strong>den</strong>Querruderausschlag Seitenruder und Gegenquerruder entsteht.Alle Kurven sind zunächst in größerem Radius und ohne zugroße Schräglage auszuführen. Vor Steuerwechselkurven ist zuwarnen. Steuerwechselkurven sind im Segelflug erst angebracht,wenn der Schüler in seiner eigentlichen Ausbildung fertig ist undgrößere Höhen aufsuchen kann.-Und nun noch ein paar Worte zur Ausbildung. Wer wirklichWert darauf legt, Segelflieger zu wer<strong>den</strong>, gründlich das Fliegenzu erlernen, der dränge nicht, der habe es nicht. eilig. Das Erlernendes Segelfluges erfordert nun einmal Zeit, darüber sei sich jederklar. Wer keine Zeit hat, der komme lieber gar nicht zum Segelflug.In restloser Verkennung der ganzen Eigenart dieser schönstenArt des Fliegens haben sich Bestrebungen gezeigt, die hauptsächlichunter Verwendung des Auto- und Autowin<strong>den</strong>schlepps in möglichstkurzer Zeit Segelflieger oder Gleitflieger ausbil<strong>den</strong> wollten.Diese sog. Galoppausbildung ist unbedingt zu verwerfen. So wenigeine sog. Presse ein gediegenes Wissen auf dauerhaftem Fundamentvermitteln kann, so wellig lernt jemand bei solcher Galoppausbildungdas Fliegen-oder wird gar wirklich Segelflieger.Segelflieger sein heißt nicht nur fliegen können, sondern einewirklich innere Beziehung zur' Fliegerei gewonnen zu haben.Abb. 14. So sitzt man im Anfängerflugzeug.Wenn die Schüler dann vom hohen Hang Creradeausflüge einwandfreidurchführen können und immer wieder gemacht haben,beginnt man am halben Hang vorsichtig mit Kurvenübungen.Zuerst wird dabei ein Stück geradeaus geflogen. Wenn dieMaschine dann in allen Rudern einwandfrei liegt, beginnt die Kurvedamit, daß nach der beabsichtigten Seite zuerst Seitenruder ausgetretenwird. Ist das geschehen, so wird vorsichtig und mit Gefühlnach derselben Seite etwas Querruder dazu gegeben. Dann wirddas Seitenruder in Normallage zurückgenommen und die Maschinedurch Querruder nach der anderen Seite wieder gerade gelegt.Diese Reihenfolge ist immer einzuhalten. Das Seitenruder alsKursruder spielt dabei die Hauptrolle, <strong>den</strong>n eine Kurve ist ja letzten18Übungsfliegen und Segelfliegen.Nachdem das Schulen und damit auch das Gleiten in <strong>den</strong> vorhergehen<strong>den</strong>Kapiteln besprochen lind, Fon hier das Übungsfliegen unddas Segelfliegen besonders behIndat wer<strong>den</strong>.Das Übungsfliegen hat, wie scheu der Name sagt, <strong>den</strong> Zweck, <strong>den</strong>Flieger in der Übung zu erhalten oder aber ihm Gelegenheit zurVervollkommnung seiner fliegerischen Fähigkeiten zu geben.Wenn man auch wohl das Fliegen nicht ganz verlernt, so kommtman doch derart aus der Übung, daß man, besonders dann, wennsich die Maschinentypen schnell vorwärts entwickeln, ziemlichratlos nach einer längeren Zeit des Aussetzens vor einem Flugzeugsteht.Man sollte deshalb immer wieder fliegen, um in der Übung zubleiben und sollte möglichst viele, auch modernste Typen, fliegen,um nicht vom Fortschritt gewissermaßen überholt zu wer<strong>den</strong>.2* 19

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