13.07.2015 Aufrufe

Gesamtschau der österreichischen Wirtschaft im Jahre 1971 - Wifo

Gesamtschau der österreichischen Wirtschaft im Jahre 1971 - Wifo

Gesamtschau der österreichischen Wirtschaft im Jahre 1971 - Wifo

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Monatsberichte 3/1972<strong>Gesamtschau</strong> <strong>der</strong> <strong>österreichischen</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>1971</strong>Der vorliegende Märzbericht bringt wie in den Vorjahren einen ausführlichenRückblick auf die österreichische <strong>Wirtschaft</strong> <strong>im</strong> abgelaufenen Jahr. Der erste Abschnittorientiert über die Gesamtentwicklung an Hand <strong>der</strong> vorläufigen Zahlen <strong>der</strong>Volkseinkommensrechnung.. Anschließend werden die einzelnen Sachgebiete <strong>der</strong><strong>Wirtschaft</strong> eingehend beschriebenVolkseinkommenDazu Statistische Übersichten 0.1 bis 0 4Die vorläufige Schätzung des <strong>österreichischen</strong>Volkseinkommens für <strong>1971</strong> baut bereits auf densoeben veröffentlichten Ergebnissen <strong>der</strong> revidiertenGesamtrechnung für 1969 und 1970 auf 1 ), Danacherreichte das österreichische Brutto-Nationalprodukt<strong>1971</strong> einen Gesamtwert von 4157 Mrd, S (1970: 373 9Mrd S), Es war nominell um 11 "2% (1970:126%) undreal (zu Preisen von 1964) um 52% höher als <strong>im</strong>Vorjahr (1970: +7 8%), <strong>1971</strong> war zwar <strong>der</strong> Kulminationspunkt<strong>der</strong> längsten und kräftigsten Aufschwungphaseseit 1955 bereits überschritten, <strong>der</strong> Rückgang<strong>der</strong> gesamtwirtschaftlichen Wachstums rate überschätztaber das tatsächliche Ausmaß <strong>der</strong> konjunkturellenAbflachung, Ohne die konjunktureil atypischeLand- und Forstwirtschaft wäre die österreichische<strong>Wirtschaft</strong> um 62% gewachsen, kaum vielschwächer als in den Hochkonjunkturjahren 1969und 1970 (6 6% und 8 2%), Auch <strong>im</strong> internationalenVergleich schneidet Österreich nach wie vor sehr gutab, Nur wenige an<strong>der</strong>e OECD-Län<strong>der</strong> (Kanada, Frank-Entwicklung des Brutto-NationalproduktesVerän<strong>der</strong>ung gegen das Vorjahr in %mitLand- und Forstwirtschaftohnereal nominell real nominelll. Quartal 74 79II- 6 2 84HI. 77 84IV. 80 800 1970 78 12 6 8 2 128i. Quartal 6 5 69II- 57 68III. 5 2 60IV 37 550 <strong>1971</strong> 5 2 11 2 62 123*) „Österreichs Volkseinkommen 1969 und 1970', ÖsterreichischesStatistisches Zentralamt und österreichischesInstitut für <strong>Wirtschaft</strong>sforschung, Wien 1972reich, Norwegen, Japan und Holland) erzielten <strong>1971</strong>ähnlich hohe Wachstums raten um 5%. Auf Pro-Kopf-Basis dürfte Österreich voraussichtlich an <strong>der</strong> Spitzeliegen.Die Quartalsraten erreichten <strong>im</strong> II. Quartal 1970 ihrenHöhepunkt (82%, ohne Land- und Forstwirtschaft8 4%); sie haben sich seither viel langsamer abgeschwächtals in früheren Abschwungphasen. Ohnedie nicht konjunkturreagible Land- und Forstwirtschaftsanken sie vom I, Quartal bis zum IV, Quartal<strong>1971</strong> nur von 6 9% auf 5 5%, (Im vergleichbarenKonjunkturjahr 1961 war <strong>der</strong> Abschwung bedeutendsteiler; I, Quartal: 7 9%, IV Quartal: 3 7%) Die ansich nur mäßige Verlangsamung des industriellenWachstums wurde durch eine anhaltend starke Baukonjunkturzu einem guten Teil ausgeglichen,Die Nachfragestruktur hat sich zunehmend stärkervon <strong>der</strong> Außenwirtschaft auf die he<strong>im</strong>ische Nachfrageverlagert,, Der private Konsum erzielte mit7 2% die höchste reale Zuwachsrate seit 1956 DieAnlageinvestitionen wurden weiterhin kräftig ausgeweitet( + 12% nach +11V2% 1970) Nur <strong>der</strong> Lageraufbauließ bereits merklich nach, und die Exportnachfragewar viel schwächer als in den VorjahrenAuf <strong>der</strong> Verteilungsseite kam es zu <strong>der</strong> für dieSpätphase des Konjunkturzyklus typischen Umverteilungzugunsten <strong>der</strong> Löhne und Gehälter, Die„Lohnquote" war 1970 stark gesunken, <strong>1971</strong> überschrittsie mit 664% wie<strong>der</strong> das Niveau von 1967und 1968In <strong>der</strong> gewerblichen Sachgüterproduktion (sekundärerSektor) hat die Dynamik <strong>der</strong> Industrie gegenüber1970 nur wenig nachgelassen (72% gegen8 6%) Sowohl die Investitionsgüterproduktion( + 8%; davon Vorprodukte +1%, Baustoffe +17%und fertige Investitionsgüter +9%) als auch dieKonsumgüterproduktion ( + 7%, davon langlebigeKonsumgüter +9%) schwächten sich kaum ab, Nur75


Monatsberichte 3/1972Entstehung des Brutto-Nationalproduktes1970 <strong>1971</strong> 1970 <strong>1971</strong> 1970 <strong>1971</strong> 197D <strong>1971</strong>zu laufenden Preisen Verän<strong>der</strong>ungen gegen zu Preisen von 1964 Verän<strong>der</strong>ungen gegerMrd S das Vorjahr in % Mrd S das Vorjahr in %Land- und Forstwirtschaft 25 8 24 9 + 101 - 35 23 2 21 5 + 38 - 73Industrie und Gewerbe 1341 150 2 + 128 +12 0 1155 123 3 + 80 + 67Baugewerbe . .. 35 2 43 2 +20 8 +22 7 281 31 3 +10 9 +11 5Elektrizität, Gas, Wasser 10 6 10 4 +134 - 22 95 93 +15 1 - 24Verkehr . . 231 24 4 +12 8 + 57 20 4 21 5 +13 2 + 54Handel ..... ... 53 6 59 7 +10 6 +11 3 431 45 8 + 76 + 61Öffentlicher Dienst 389 436 + 86 +120 24 3 25 1 + 27 + 35Übrige Dienste 52 6 59 3 +12 9 +12 9 37 7 39 8 + 68 + 55B rutto-N atio na I produkt . . 3739 4157 +12'6 +11'2 3ors 317'6 + 7"8 + 5'2Brutto-Nationalprodukt ohne Land­ und forstwirtschaft. ... 3481 390 8 +12 8 +123 278 6 2961 + 82 + 62die Bergbau- und Grundstoffproduktion (+6%) verlorstark an Schwung, weil vor allem die Exportnachfragenach Grundstoffen deutlich zurückging Obwohldie Expansion etwas nachließ, lag die Wachstumsrate<strong>der</strong> Industrie <strong>1971</strong> erheblich über demlangjährigen Durchschnitt (1960 bis 1970: +5 7%)o^5 6 -C 6 .Entwicklung des realen Brutto-NationalproduktesMitOhrteI IL III. IVL II. III. IV.ä.Lf.W./ZO 1 9 6 7 1958Land-Li ForstwirtschaftI 1 III. !V1969(. II. Iii. IV.1970ii. tu. IVCL<strong>1971</strong>Das Großgewerbe (Gewerbebetriebe mit 20 und mehrBeschäftigten), das rund 40% des erzeugenden Gewerbesrepräsentiert, konnte mit <strong>der</strong> Industrie nichtganz Schritt halten (+5%) Die Leistungen des Gewerbesinsgesamt dürften real auch um etwa 5%gestiegen sein, weil das Kleingewerbe in <strong>der</strong> Spätphase<strong>der</strong> Konjunktur meist gut floriertDas Baugewerbe (+11 5%) expandierte <strong>1971</strong> ungebrochenVorerst zeichnet sich noch keine Abschwächungab Die Energiewirtschaft hingegen (—24%)erlitt vor allem ertragsmäßig einen empfindlichenRückschlag, weil die ungünstige Wasserführung <strong>der</strong>Flüsse zu relativ teuren Strom<strong>im</strong>porten und zu verstärktemEinsatz <strong>der</strong> kalorischen Werke zwang..Die Land- und Forstwirtschaft wurde von dem extremtrockenen Wetter am schwersten betroffen, Auf dasgute Jahr 1970 folgte ein sehr schwaches Jahr <strong>1971</strong>Es gab Mißernten an Wein, Obst und Zuckerrüben,die Milchproduktion war rückläufig, <strong>der</strong> Viehstockwurde stark abgebaut, <strong>der</strong> Holzeinschlag eingeschränktDiese Einbußen konnten durch die sehrgute Getreideernte und ein hohes Angebot anSchiachtvieh und Geflügel nicht aufgewogen werdenDie gesamte Endproduktion (Rohertrag) sank um5%, die reale Brutto-Wertschöpfung bei erhöhtenVorleistungsbezügen sogar um rund 7Vi% Ein Anstieg<strong>der</strong> Erzeugerpreise um 4% konnte merklicheEinkommensverluste <strong>der</strong> Landwirte nicht verhin<strong>der</strong>nHandel (+61%) und Verkehr (+5 4%) wuchsen <strong>1971</strong>leicht überdurchschnittlich. Die Dienstleistungsbereiche<strong>im</strong> engeren Sinne blieben dagegen mitAusnahme des Banken- und Versicherungssektorsreal ( + 7 5%) etwas hinter <strong>der</strong> allgemeinen Entwicklungzurück (Wohnungswirtschaft und öffentlicherDienst je 3V2%, private Dienste +4'/2%), Der Fremdenverkehrerzielte neuerlich ausgezeichnete ErgebnisseDem Brutto-Nationalprodukt von 415 7 Mrd S entsprachnach Abzug <strong>der</strong> Abschreibungen und <strong>der</strong> indirektenSteuern (minus Subventionen) ein Volkseinkommenvon 3101 Mrd S (1970 : 280 8 Mrd, S)Es war um 10 4% höher als <strong>im</strong> VorjahrDie Einkommensverteilung hat sich <strong>im</strong> Gegensatz zuden Vorjahren konjunkturbedingt wie<strong>der</strong> stark zugunsten<strong>der</strong> Löhne und Gehälter verschoben, DieLohnquote stieg von 63 6% (1970) auf 66 4% (<strong>1971</strong>)und erreichte damit einen neuen Höhepunkt. DieLohn- und Gehaltsumme stieg insgesamt um mehrals 15% und pro Kopf um 12%, die höchste Steigerungseit 20 <strong>Jahre</strong>n Die starke Lohnbewegung warteils eine Reaktion auf die mäßigen Lohnerhöhungen76


Monatsberichte 3/1972in den Vorjahren (1969: +78%, 1970: +76%) undteils eine Abwehrreaktion gegenüber dem westdeutschenLohnsogDas Volkseinkommen und seine Verteilung1970 <strong>1971</strong> 1970 <strong>1971</strong>Mrdzu laufendenSPreisenVerän<strong>der</strong>unggegen dasVorjahr in %B ruft o-N atio n al p ro d u kt 373 9 415 7 +126 +11 2Minus Abschreibungen 39 3 44 8 +11 4 +14 0N eito-N atio n al p rod u kt 3346 370-9 +127 +10'8Minus indirekte Steuern 59 0 661 +123 +12 0Plus Subventionen ... 5 2 53 + 58 + 22Volkseinkommen 280"8 31Q - 1 +127 +10'4davonLohne und Gehälter . J73 5 205 5 + 92 +15 3Einkommen aus Besitz undUnternehmung') 104 4 107 6 + 150 + 3 1Öffentliches Einkommen ausBesitz und Urifernehmung f 9 1 1Zinsen für die Staatsschuld -4 0 -4 4') Einschließlich KapitalgesellschaftenDie Nicht-Lohneinkommen, die zunächst nur aisRestgröße zwischen Volkseinkommen und Lohnsummeermittelt werden können, nahmen nach vorläufigerSchätzung nur um 3% zu (1970: +18%).Die schwache Gewinnentwickiung erklärt sich teilweiseaus <strong>der</strong> absoluten Einkommenseinbuße in <strong>der</strong>Land- und Forstwirtschaft.. Ohne die Agrareinkünftedürfte das gewerbliche und das Besitzeinkommennoch um gut 5% gestiegen sein, Zur Einengung <strong>der</strong>Gewinnmargen, von <strong>der</strong> die exportintensiven Kapitalgesellschaftenzweifellos stärker getroffen wurdenals die Einzelunternehmer und vor allem diefreien Berufe, trug auch eine abrupte Trendumkehrin <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Arbeitskosten je Produktionseinheitstark bei Diese waren in <strong>der</strong> Industrie 1968und 1969 noch absolut rückläufig, 1970 erreichten sieerst das Niveau von 1967, <strong>1971</strong> sind sie aber ummehr als 8% gestiegen,, Vor allem <strong>im</strong> Export ist es<strong>der</strong>zeit kaum möglich, die Kostensteigerungen vollzu überwälzenDas allgemeine Preisniveau zog weiter an DerDeflator für das Brutto-Nationalprodukt zeigt in denletzten drei <strong>Jahre</strong>n steigende Tendenz (1969: +3 4%,1970: +4 4% und <strong>1971</strong>: +5 6%),Für Konsum und Investitionen <strong>im</strong> Inland wurden <strong>1971</strong>Güter und Leistungen von 4166 Mrd, S (1970: 3730Mrd S) beansprucht, nominell um 117% und realum 5 9% mehr als 1970 Ähnlich wie <strong>im</strong> Vorjahrwuchs die he<strong>im</strong>ische Nachfrage etwa gleich starkwie die Produktion, Die Leistungsbilanz, die 1970noch mit 0 9 Mrd, S aktiv war, wurde <strong>1971</strong> zwar leichtpassiv (—0 9 Mrd S), doch ist die Saldendrehunggemessen am Brutto-Nationalprodukt nahezu bedeutungslos(1970: +0 2%; <strong>1971</strong>: -0 2%),Der private Konsum nahm nominell um 11 5% undreal um über 7% zu, gegen 10% und 6% <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>1970 Der private Konsum trug damit maßgeblich zurFortdauer <strong>der</strong> hohen gesamtwirtschaftlichen Aktivitätbei Die Sparneigung blieb dennoch hoch, vor allemweil die Masseneinkommen ( + 14%) einen Rekordzuwachsverzeichneten,, Unter den einzelnen Verbrauchsgruppenstiegen beson<strong>der</strong>s stark die Ausgabenfür eigene Verkehrsmittel (Personenkraftwagen),für dauerhafte Konsumgüter sowie für BekleidungRelativ gering waren nur die Aufwendungenfür Beheizung und Beleuchtung (mil<strong>der</strong> Winter),Der öffentliche Konsum wuchs nominell um 11% undreal um 3 5% (1970: 10V 2 % und 2V2%)„ Der Personalstand<strong>im</strong> öffentlichen Dienst wurde neuerlich erhöht(+3%), Der nominelle Zuwachs entspricht weitgehend<strong>der</strong> Ausweitung des Personalaufwandes.Die Brutto-Aniageinvestitionen erhöhten sich <strong>1971</strong>noch stärker ais <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong> 1970 Sie waren nominellum 21 1 /z% und real um 12% höher als <strong>im</strong> Vorjahr(1970: 19% und 11V2%).. Die Käufe von Maschinenund Elektrogeräten stiegen nominell um 21% (real12%), die Anschaffungen von Kraftfahrzeugen um18% (14%) und die baulichen Investitionen um 22%(11 1 /2%) Die Verteilung <strong>der</strong> Investitionen nach <strong>Wirtschaft</strong>sbereichenist erst teilweise bekannt. Laut Investitionstestinvestierte die Industrie nominell um21% und die Elektrizitätswirtschaft um 16% mehr alsVerwendung des verfügbaren Güter- und Leistungsvolumens1970 <strong>1971</strong> 1970 <strong>1971</strong> 1970 <strong>1971</strong> 1970 <strong>1971</strong>zu laufenden Preisen Verän<strong>der</strong>ungen gegen zu Preisen von 1964 Verän<strong>der</strong>ung gegenMrd, S das Vorjahr in % Mrd S das Vorjahr in %Brutto-National prodgkt 373 9 415 7 +12 6 +11 2 301 8 317 6 + 78 + 52Minus Exporte i w. S 116 3 126 6 +24 3 + 90 100 0 104 8 +185 + 47Plus Importe i w S 1154 127 7 +271 +10 6 96 3 1030 +18 6 + 69Verfügbares Güter- und Leistungsvolumen 373 0 4166 +13"2 +117 2981 3158 + 77 + 5-9Privater Konsum 203 8 232 6 + 98 +11 5 172 4 184 8 + 60 + 72öffentlicher Konsum 54 7 60 7 +104 +11 0 34 9 362 + 23 + 35Brutto-Anlageinvestitionen 98 0 1189 +19 3 +21 4 81 5 91 2 +11 6 +120Ausrüstung .... 435 52 3 + 16 2 +20'3 36 7 41 3 + 117 +12 6Bauten ...... 54 5 66 6 +20 2 +22 2 446 49 9 + 11 5 +11$Lagerverän<strong>der</strong>ung und Statistische Differenz 11 5 4 2 93 3677


Monatsberichte 3/1972<strong>im</strong> Vorjahr. Die Landwirtschaft jedoch kaufte um3% weniger Maschinen und Fahrzeuge als 1970Die Leistungsbilanz (Außenbeitrag ohne unentgeltlicheLeistungen, aber einschließlich Rüstungskäufeund statistischer Korrektur) wies <strong>1971</strong> erstmals seit1968 wie<strong>der</strong> einen geringfügigen Abgang von 09Mrd S aus (1970: +0 9 Mrd S)Die Exporte (i w.. S.) stiegen nominell um 9% (Waren672%, Leistungen 2172%), die Importe (i. w. S.) um10Va% [Waren 1372%*), Leistungen 13%] Die Importquotesank von 30'9% (1970) auf 306% (<strong>1971</strong>)und die Exportquote von 31 1% auf 305%Der Außenbeitrag (Saldo <strong>der</strong> Ertragsbilanz), <strong>der</strong> 1970mit 0 2% des verfügbaren Güter- und Leistungsvolumensnoch leicht aktiv war, verwandelte sich <strong>1971</strong> inein kleines Passivum (—02%) Die mäßige Passivierung<strong>der</strong> Leistungsbilanz seit 1969 erklärt sich aus<strong>der</strong> konjunkturbedingten Verlagerung <strong>der</strong> Nachfrageströmevom Ausland auf den Binnenmarkt Normalerweisehätte die stärkste konjunkturelle Anspannungseit 1955 zu einer viel größeren Passivierung <strong>der</strong>Außenbilanz führen müssen. Offenbar ist es gelungen,die Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> <strong>österreichischen</strong><strong>Wirtschaft</strong> durch Mo<strong>der</strong>nisierung und Strukturverbesserungwesentlich zu steigern19691970<strong>1971</strong>Import- und ExportquotenIm parlevon Gütern und LeistungenExporteMrd. S in % des Mrd. S in % deszu laufenden VGL') zu laufenden BNP a )Preisen90 7115 4127 727 5309306') Verfügbares Güler- und LeistungsvolumenPreisen93 51163126 828 231 1305— ') Brutto-NationalproduktWährung, Geld- und KapitalmarktDazu Statistische Übersichten 11 bis 112Währungspolitische MaßnahmenDie internationale Währungsunruhe und die währungspolitischenAktivitäten wichtiger Handelspartnermachten auch in Österreich Wechselkurs- undliquiditätspolitische Maßnahmen notwendig, um dieWährung vor Spekulationen abzuschirmen und unerwünschteAuswirkungen auf die Stabilität abzuwehrenDie wechselkurspolitischen Maßnahmen <strong>der</strong>Notenbank erfolgten <strong>im</strong> Einvernehmen mit <strong>der</strong> Bundesregierungund mit Einverständnis <strong>der</strong> wichtigstenwirtschaftspolitischen Institutionen*) Einschließlich statistischer Korrektur: 10%Die Parität des Schilling wurde mit Wirkung vom10 Mai <strong>1971</strong> gegenüber dem US-Dollar mit 2475 S(bis dahin 26— S) bei gleichzeitiger Erweiterung <strong>der</strong>Bandbreite von + 3 A% auf ±1% neu festgesetzt Dasbedeutete eine Aufwertung des Schilling um 5 05%,gemessen an den Börsennotierungen des Dollar um3 3%Nach <strong>der</strong> Aufhebung <strong>der</strong> Goldkonvertibilität des US-Dollars Mitte August gab die Notenbank mit Wirkungvom 24, August <strong>1971</strong> die Kursbildung an <strong>der</strong> WienerDevisenbörse generell frei.. Ziel <strong>der</strong> Notenbankkurspolitikwar es, ab diesem Zeitpunkt die Schilling-Relation zu den Währungen <strong>der</strong> wichtigsten HandelspartnerÖsterreichs <strong>im</strong> Durchschnitt stabil zu halten,den Schilling-Dollar-Kurs jedoch frei schwanken zulassenNachdem <strong>im</strong> Zehnerklub Vereinbarungen über dieNeufestsetzung <strong>der</strong> Wechselkurse getroffen und dieLeitkurse <strong>der</strong> wichtigsten Industrielän<strong>der</strong> bekanntgegebenwurden, setzte die Oesterreichische Nationalbankam 22,. Dezember <strong>1971</strong> den Leitkurs für denDollar mit 2330 S fest und erweiterte die Bandbreitevon ± 1% auf ± 274% Der Schilling wurde dadurchgegenüber dem US-Dollar, bezogen auf die Paritätbis zum 9. Mai <strong>1971</strong>, um 11 59% und, bezogen auf diedanach geltende Parität, um 6 22% aufgewertet DasVerhältnis des Schilling zu den wichtigsten westeuropäischenWährungen blieb weiterhin annäherndstabil (siehe Abbildung S. 73)Die Oesterreichische Nationalbank schioß zunächstAnfang Mai (befristet bis <strong>Jahre</strong>smitte) und dannMitte August mit dem Kreditapparat ein Gentlemen'sAgreement, wonach 40% bzw. 75% des Zuwachses<strong>der</strong> Schilling-Verbindlichkeiten <strong>der</strong> Kreditunternehmungengegenüber Auslandsgläubigern auf einemunverzinslichen Son<strong>der</strong>konto bei <strong>der</strong> Notenbank zuhalten sind. Die Gültigkeit dieser Vereinbarung wurdezuletzt bis Mitte 1972 verlängertAngesichts <strong>der</strong> hohen Binnenliquidität wurden <strong>im</strong>Spätsommer 5 Mrd.. S durch Begebung von Kassenscheinen<strong>der</strong> Notenbank vorübergehend stillgelegtGeringerer Zahlungsbilanzüberschuß — Anhaltendkräftige Ausweitung des HandelsbilanzdefizitesDa die Zuwachsraten <strong>der</strong> Importe <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>sdurchschnitt<strong>1971</strong> weniger sanken als die <strong>der</strong> Exporte, hatsich das Handelsbilanzpassivum wie<strong>der</strong> kräftig erhöht,um 7 91 Mrd. S (1970: +7'47 Mrd S) auf2670 Mrd. SObwohl die Uberschüsse aus dem Dienstleistungsbereichstiegen (23 23 Mrd S gegen 17 63 Mrd. S),konnten sie das Handelsbilanzdefizit nur zu 87%decken, 1970 noch zu 94%. Es dominierten wie<strong>der</strong>die Netto-Einnahmen aus dem Reiseverkehr (22 0378


Monatsberichte 3/1972ZahlungsbilanzZahlungsbilanz1970 <strong>1971</strong>')Mrd. SHandelsbilanz") -18 79 -26 70Dienstleistungsbilanz. +17 63 +23 23davon Reiseverkehr + 17 58 +2203Bilanz <strong>der</strong> Transferleislungen + 0 91 + 1 23Leistungsbilanz . . . . — 0'25 — 2'25Langfristiger Kapital verkehr 3 ) + 0 39 - 0 47Grundbilanz + 0'15 - 272Kurzfristiger Kap Halver kehr*) .. - 0 91 + 048Reserveschöpfung/Son<strong>der</strong>ziehungsrechte + 0 76 + 0 49Statistische Differenz + 2 51 + 3 01Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Auslandsreserven + 2'51 + 1*25davon Oesterreich/sehe Nafionalbonk + 5 46 + 9 98Kredi fun/ernehmungen — 2 97 — 6 78Internationaler Währungsfonds + 0 02 — 1 95') Vorläufige Zahlen — ') Einschließlich <strong>der</strong> nicht-monetären Goldtransaklionen.— a ) Ohne Beteiligung des Bundes am Internationalen Währungsfonds Aufglie<strong>der</strong>ungin folgen<strong>der</strong> Übersicht — *) Ohne reservewert ige kurzfristige Auslandspositionen<strong>der</strong> KreditunfernehmungenMrd. S), die um 4 45 Mrd. S o<strong>der</strong> um 25% (gegen486 Mrd, S bzw 38% in <strong>der</strong> Vorperiode) zunahmen..Aus sonstigen Dienstleistungen gingen um 123Mrd.. S netto mehr ein (2 48 Mrd. S), weil sich vorallem die Erlöse für Fracht- und Speditionsleistungenund aus Transitgeschäften erhöhten Die Zinsenbilanzwar - ähnlich wie 1970 - mit 1 28 Mrd. Spassiv.Unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Transferbilanz, <strong>der</strong>enÜberschuß infolge höherer Netto-Einnahmen aus demTitel „Pensionen, Renten und Sozialversicherungen"von 091 Mrd. S auf 123 Mrd.. S stieg, ergab sich einLeistungsbilanzpassivum von 225 Mrd, S (um 200Mrd S mehr als 1970),, Berücksichtigt man, daß einerheblicher Teil <strong>der</strong> statistischen Differenz (insgesamt3 01 Mrd, S) dem Leistungsbereich zugerechnet6 -Leistungsbilanzj i J LLangfristiger Kapitalver-kehrLangfristiger Kapitalverkehr1970 <strong>1971</strong>')E A S E AMi SSKredite an Österreich . . 6 779 5.850 + 929 5 273 5 461 - 188Kredite an das Ausland 836 2 411 -1 575 1 091 2.866 -1 775Österreichische festverzinslicheWertpapiere 627 827 - 200 1.346 1 336 + 10Österreichische Aktien 155 134 + 21 162 75 + 87Ausländische festverzinslicheWertpapiere 804 1.543 - 739 1 927 2 474 - 547Ausländische Aktien 1 072 1.817 - 745 1 662 2 375 - 713Ausländische Beteiligungenin Österreich . . . 2 961 503 +2.458 2 877 864 +2 013Österreichische Beteiligungen<strong>im</strong> Ausland 160 451 - 291 135 1 039 ~ 904Österreichische Grundstücke. . . 370 359 + 11 769 382 + 387Ausländische Grundstücke35 20 + 15 31 31 _Internationale Finanzinstituiionen.... 72 - 72 1 949 86 +1.863Sonstige 549 - 11 + 560 1.334 92 +1.242Saldo <strong>der</strong> langfristigenKapitalbilanz 14 348 13.976 + 372 18.556 17 081 41 475E = Eingänge. — A = Ausgänge — S = Saldo') Vorläufige ZahlenJVerän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Währungreserven1966 1967 1968 196 1970 <strong>1971</strong>5.1.f.W./21 .werden kann, so war die Leistungsbilanz annäherndausgeglichenNach den hohen Überschüssen aus dem langfristigenKapitalverkehr in den <strong>Jahre</strong>n 1967 und 1968L79


Monatsberichte 3/1972(rund 7 und 5 Mrd. S), auf Grund <strong>der</strong> Aufnahme vonAuslandskrediten, lagen die Salden in den drei darauffolgenden<strong>Jahre</strong>n mit wechselndem Vorzeichenbei rund einer halben Milliarde S. <strong>1971</strong> flössen 047Mrd. S langfristiges Kapital ins Ausland ab Österreichveranlagte <strong>im</strong> Ausland 3 97 Mrd. S (1970: 3 29Mrd.. S). Es wurden — vor allem von <strong>österreichischen</strong>Geschäftsbanken - mehr Kredite gewährt (178Mrd., S gegen 1 58 Mrd, S), hingegen — zum Teil infolgedes sinkenden ausländischen Zinsniveaus -weniger Wertpapiere erworben (1 26 Mrd, S gegen148 Mrd S); die <strong>österreichischen</strong> Beteiligungen <strong>im</strong>Ausland erhöhten sich viel stärker (090 Mrd Sgegen 0 29 Mrd, S) Auslandskapital strömte netto350 Mrd S zu (1970: 368 Mrd S) Kredite wurdenper Saldo zurückgezahlt (-019 Mrd. S gegen +0 93Mrd. S), Der Bund verringerte seine Kreditverpflichtungen(—1v4 Mrd, S), <strong>Wirtschaft</strong>suntemehmungenund Private hingegen beanspruchten nach längererZeit wie<strong>der</strong> ausländische Mittel (058 Mrd, S)Die Zunahme <strong>der</strong> ausländischen Beteiligungen bliebunter dem Wert <strong>der</strong> Vorperiode (201 Mrd,, S gegenüber246 Mrd, S),Kurzfristiges Kapital — überwiegend kurzfristigeKredite an <strong>Wirtschaft</strong>sunternehmungen und Private- wurde netto knapp V2 Mrd, S <strong>im</strong> Ausland aufgenommen,Ohne die Neuzuteilung von Son<strong>der</strong>ziehungsrechtenerhöhten sich die <strong>österreichischen</strong> Währungsreservenum 3 A Mrd, S, das ist um 1 Mrd, S weniger als1970 Die reserve wert ige Netto-Auslandsposition <strong>der</strong>Kreditunternehmungen verschlechterte sich um6 78 Mrd. S. Dem stand eine Zunahme <strong>der</strong> Währungsreserven<strong>der</strong> Notenbank von fast 10 Mrd, S gegenüber,die sich wie folgt verteilt: Gold, Devisen undValuten unter Berücksichtigung <strong>der</strong> buchmäßigenVerluste durch die Paritäts- und Kursän<strong>der</strong>ungen:7 54 Mrd S, Übernahme <strong>der</strong> Beteiligung des BundesWährungsreserven(Stand zu <strong>Jahre</strong>sende)1970Mill S<strong>1971</strong>Notenbank 43742 53,721davon Gold ... 18,335 17.876Devisen und Valuten . . . 22.068 30.982Son<strong>der</strong>ziehungsrechle <strong>im</strong> Rohmendes IWF 993 1.411For<strong>der</strong>ung aus <strong>der</strong> Beteiligung am IWF 2.168 3.591Sonstige Bestände 1 ) . . ... 125 —139Kreditunlernehmungen —1 417 —8,193Bund') 1.950 -Währungsreserven insgesamt 44 275 45 528') For<strong>der</strong>ungen und Verpflichtungen aus dem bilateralenVerrechnungsverkehr,Schi Hing Verpflichtungen gegenüber ausländischen Banken und an<strong>der</strong>e, —*) Mit Bundesgesetz vom 23, Juni <strong>1971</strong> wurde die Oesterreichische Nationalbankermächtigt, die gesamte Quote Österreichs zu Ubernehmen und alle sich aus <strong>der</strong>Mitgliedschaft be<strong>im</strong> Fonds ergebenden finanziellen Verpflichtungen zu erfüllenam Internationalen Währungsfonds: 1 95 Mrd, S, Neuzuteilungvon Son<strong>der</strong>ziehungsrechten: 049 Mrd, SHohe Inlandsliquidität des Kreditapparates — StarkePassivierung seiner kurzfristigen Netto-AuslandsposittonDie <strong>im</strong> Inland verfügbaren liquiden Mittel des Kreditapparateswurden <strong>1971</strong> kräftig ausgeweitet, die kurzfristigeNetto-Auslandsposition hingegen hat sichstark verschlechtert Der reservewert ige Verpflichtungssaldogegenüber dem Ausland nahm um 6 3 AMrd, S auf 8'19 Mrd, S zu Ausschlaggebend war dieHereinnahme von Fremdmitteln (Termingel<strong>der</strong>) zurFinanzierung <strong>der</strong> Fremdwährungskredite für dieKurssicherung österreichischer Exportfor<strong>der</strong>ungenund das Glattstellen von Fremdwährungspositionen<strong>der</strong> Kreditunternehmungen; schließlich dürften angesichtsdes nun niedrigeren ausländischen Zinsniveausauch Ertragsüberlegungen eine Rolle gespielthaben, Die gesamte Fremdwährungspositiondes Kreditapparates, in <strong>der</strong> auch die nicht zur Liquiditätzählende Auslandsposition und die an Inlän<strong>der</strong>gewährten Fremdwährungskredite enthalten sind,verringerte sich <strong>im</strong> Berichtsjahr nur um 1 20 Mrd Sund war zum <strong>Jahre</strong>sende noch mit 0 64 Mrd S aktivNetto-Auslandsposition, FremdwährungskredEte,Eurodoilar-ZinssatzJ L•i-J.t I i196B 1969Ö.uw./z: 1 9 6 7L B. IB. IV, I. II. II! IV. i. u. III. (V. III. III. IV.1970J 1 L.i. u. III iv au<strong>1971</strong>Kurzfristige Nettoauslandsposition<strong>der</strong> Kreditunternehmungen(Quartal send stände ~>Fremdwährungskredite Cduartalsendstände) |Zinssatz für' 3-Monatsgeld am Euro-Dollar-Markt CQuartaisdurchschnitte}Die Kassenliquidität stieg um 2 64 Mrd auf 17 89Mrd, S, obwohl gleichzeitig die Zentralbankverschuldungum rund 1 Mrd, S auf 3 A Mrd, S abgebautwurde, Im <strong>Jahre</strong>sdurchschnitt <strong>1971</strong> nahm die Notenbankverschuldungsogar um 2 20 Mrd, S (1970: +1 06Mrd, S) ab, so daß sich die geborgte Reserve <strong>der</strong>Kreditunternehmungen auf ein Drittel des Vorjahreswertes(auf 094 Mrd S) verringerte80


Monatsberichte 3/1972Quellen <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kassenliquidität <strong>der</strong>Kreditunternehmungen 1 )A. Dispositionen <strong>im</strong> Nichl-BanktnsektorWährungsreservenNotenumlauf")Einlagen van Nicht-Banken bei <strong>der</strong>NotenbankFor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Notenbank gegen denBundesschatzEskontierte Wechsel für ERP-KrediteSonstigesB Dispositionen <strong>der</strong> NotenbankCOffen-Markt-Papiere und Geldmarkt-SchafzscheineDjsposr fronen <strong>der</strong> KredifunfemehmungenNoten bankverschuldung des Kreditapparates3 )Netto-DevisenpositionVerän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kasseniiquidität1970+ 2 51-1 74-006-013+013-1 11-016-0 87+2 97Mrd S<strong>1971</strong>+1 25-3 54-1 07-1 99+0 20+ 2 06-1 05+6 78+1"54 +2'64') Die Tabelle enthält in <strong>der</strong> untersten Zeile die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> liquiden Mittel<strong>der</strong> Kreditinstitute. In den oberen Zeilen werden die Quellen dieser Verän<strong>der</strong>ungaus <strong>der</strong> Bilanz <strong>der</strong> Notenbank und dem Auslandssfatus <strong>der</strong> Kreditunternehmungenerklärt — 3 ) Banknoten +Münzen — Kassenbestände des Kreditapparates— ') Eskont von Wechseln und Schatzscheinen sowie Lombardierung vonWertpapierenDie in- und ausländischen liquiden Mittel waren zu<strong>Jahre</strong>sende <strong>1971</strong> (netto 8 95 Mrd, S) um rund 3 Mrd.S niedriger ais vor einem Jahr,. Die Liquiditätsanalyse,in <strong>der</strong> neben in- und ausländischen liquidenMitteln auch nicht ausgenützte, unbedingte und bedingteRückgriffsmöglichkeiten auf die Notenbankenthalten sind, ergibt eine Zunahme <strong>der</strong> Gesamtliquiditätum 0'64 Mrd S (gegenüber +461 Mrd S<strong>im</strong> Vorjahr) und einen Rückgang des Gesamtliquiditätskoeffizienten1 ) um 35 Punkte (<strong>im</strong> Vorjahr —1 2Punkte) auf 22 1. Während die aktuelle Liquidität um4 75 Mrd.. S (0 40 Mrd. S) wuchs - fast zwei Drittelentfielen auf die Ausweitung <strong>der</strong> Inlandsliquidität —,schrumpfte die potentielle Liquidität um 411 Mrd, S( + 4 21 Mrd, S), wobei allein die Netto-Terminverpflichtungengegenüber ausländischen Kreditunternehmungenum 884 Mrd S zunahmenDie Notenbank gab <strong>im</strong> Spätsommer 5 Mrd S 4 3 A%igeKassenscheine an den Kreditapparat ab, um unerwünschteAuswirkungen <strong>der</strong> teils saisonbedingtenLiquide Mittel <strong>der</strong> KreditunternehmungenNational ban kguthaben 12 30Kassen bestände. . 2 95Kassen Iiquidität . 15"25Minus Notenbankverschuldung 1 80Plus Netto-Devisenposition') —1 42In- und ausländische liquide Mittel (netto) 12'041970 <strong>1971</strong>Stand zu <strong>Jahre</strong>sendeMrd S14 7331617890 75-819') Saldo <strong>der</strong> reservewert igen kurzfristigen For<strong>der</strong>ungen und Verbindlichkeiten<strong>der</strong> <strong>österreichischen</strong> Kreditinstitute gegenüber dem Ausland8"95') Bezogen auf das inländische Verpflichtungsvolumen(Einnahmen aus dem Auslän<strong>der</strong>reiseverkehr), teilsaus <strong>der</strong> Währungsunsicherheit resultierenden (Aufnahmevon Fremdwährungsgel<strong>der</strong>n <strong>im</strong> Ausland)starken Erhöhung des Zentralbankgeldumlaufes einzudämmenIm November wurden fast alle Kassenscheinewie<strong>der</strong> rückgelöst, um dem zu <strong>Jahre</strong>sendeüblichen höheren Liquiditätsbedarf <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong> zuentsprechen.. Der mit <strong>der</strong> Beruhigung <strong>der</strong> internationalenWährungslage erwartete Liquiditätsabfiuß tratnicht ein.Weitere Beschleunigung <strong>der</strong> Kreditexpansion —Hoher Bedarf an FremdwährungskreditenDie Geschäftstätigkeit des Kreditapparates wurde<strong>1971</strong>, gemessen an <strong>der</strong> Gesamtbilanzsumme (rund425 Mrd,. S), erneut kräftig ausgeweitet; mit einerZuwachsrate von 20 5% ist selbst das Rekor<strong>der</strong>gebnisdes Vorjahres (18 5%) übertroffen worden. Diesestarke Expansion hatte vor allem drei Ursachen: deninsbeson<strong>der</strong>e durch die kräftige Steigerung <strong>der</strong> Investitionenangeheizten Kreditbedarf <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong>,<strong>der</strong> angesichts <strong>der</strong> reichlichen Liquidität befriedigtwerden konnte, die durch die internationale Währungskrisebedingten Transaktionen, die zur Absicherungvor Kursverlusten getätigt wurden, undschließlich den starken Zufluß inländischer FremdmittelInländische Geldanlagen und Zufluß längerfristiger Mittel(Kreditunternehmungen)1970 <strong>1971</strong>MrdKredite 25 26 34 90Inländische Wertpapiere') . 0 39 1 38Bundesschatzscheine') . 1 39 1 53Inländische Geldanlagen 2704 37 81Spareinlagen . , 18 03 20 71Termineinlagen und Kassenscheine . 2 21 2 07Bei inländischen Nicht-Banken aufgenommeneGel<strong>der</strong> 0 62 064Bankobligattonen 1 ) . 3 23 4 08Zufluß längerfristiger Mittel 24'09 27'50') Ohne Bestände <strong>der</strong> Kreditunternehmungen an Bankschuldverschreibungen —3) Ausschließlich <strong>der</strong> Transaktionen in Bundesschatzscheinen, Geldmarkt-Schatzscheinen und Kassenscheinen zwischen <strong>der</strong> Oeslerreichischen Nationalbankund den Kreditunternehmungen.Die inländischen Geldanlagen <strong>der</strong> Kreditunternehmungenwurden um 37 81 Mrd.. S o<strong>der</strong> rund 11 Mrd. Sstärker ausgeweitet als 1970. Demgegenüber erhöhtesich <strong>der</strong> Zufluß längerfristiger Fremdmittel um 341Mrd. S auf 27V2 Mrd, S, Der „Kreditschöpfungssaldo"stieg von rund 3 Mrd S auf rund 10 Mrd., S,Das inländische kommerzielle Kreditvolumen expandierteum fast 35 Mrd,, S o<strong>der</strong> um 964 Mrd. S stärkerals vor einem Jahr (Auslandskredite wurden perSaldo zurückgezahlt: -018 Mrd S). Das Kreditwachstumbeschleunigte sich von 16 8% auf 19 9%Fast 10% <strong>der</strong> inländischen Kreditveranlagung er-S81


Monatsberichte 3/1972Anteile <strong>der</strong> Kreditarten an den in- und Auslandskrediten%HD10090r80 - \70 \60SOj /[nlqnd KrediteinsgesamtSonstige S-Kredite40 / Hypothekar u Korn-J munal302010WechseJ.«-*0 ^. hremd" währungskreditei i t i i s-10966 1967 1968 1969 1970 <strong>1971</strong>Ö.l.f.W./»folgte in frem<strong>der</strong> Währung (342 Mrd.. S gegen 041Mrd S <strong>im</strong> Vorjahr), ferner nahmen die sonstigenSchillingkredite (19'42 Mrd. S gegen 1502 Mrd. S)sowie Hypothekar- und Kommunaldarlehen (9 20Mrd.. S gegen 6 47 Mrd. S) stärker zu als vor einemJahr, Wechselkredite (287 Mrd. S gegen 336 Mrd, S)hingegen schwächer Der Kreditplafond wurde, ähnlichwie <strong>im</strong> Vorjahr, <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>sdurchschnitt zu 927%ausgenützt,Die Wertpapierveranlagung (Schatzscheine und sonstigefestverzinsliche Wertpapiere) des Kreditapparateswurde um 2 91 Mrd, S (178 Mrd, S) ausgeweitet,Ausgeprägter Trend zu längerfristigem SparenDie Spareinlagen nahmen absolut wohl noch stärkerzu als 1970 (2071 Mrd., S gegen 1803 Mrd,, S), ihreZuwachsrate (15 8%) blieb jedoch fast unverän<strong>der</strong>tDas zunehmend rendite- und inflationsbewußtereVerhalten <strong>der</strong> Sparer zeigt sich nicht nur in <strong>der</strong> lebhaftenWertpapiernachfrage, son<strong>der</strong>n auch in <strong>der</strong>deutlichen Fortsetzung des Trends zu längerfristigemKontensparen,Auf länger gebundene Sparkonten wurde <strong>1971</strong> erstmalsmehr eingezahlt (1258 Mrd, S netto o<strong>der</strong>+266%) als auf solche mit gesetzlicher Kündigungsfrist(813 Mrd,, S o<strong>der</strong> +97%), Beson<strong>der</strong>sstark wuchsen Spareinlagen mit einer Kündigungsfristvon mehr als 48 Monaten (+70%) und mit Fälligkeitenvon 30 bis 48 Monaten (+45%),, Der Anteil<strong>der</strong> gebundenen Spareinlagen an den gesamtenSparguthaben erhöhte sich <strong>1971</strong> um mehr als 3Prozentpunkte auf nahezu 40%Auf Terminkonten wurden 2 07 Mrd, S (2 21 Mrd, S)eingezahlt Aus eigenen Emissionen erlöste <strong>der</strong>Kreditapparat 4 08 Mrd S, um 0 85 Mrd, S mehr als1970Rekord Wachstum des GeldvolumensDie Geldmenge nahm <strong>1971</strong> um 11 90 Mrd S zu (1970um 4 47 Mrd S), das entspricht einer Beschleunigungdes Wachstums von 6 7% auf 16 8%, die beiweitem höchste Zuwachsrate <strong>der</strong> letzten zwölf <strong>Jahre</strong>,Die Geldmengenexpansion übertraf das kräftige,außenwirtschaftlich bedingte Wachstum des Zentralbankgeldes( + 138%) — 1970 nahmen diese beidenGrößen mit <strong>der</strong> gleichen Rate zu —, weil <strong>der</strong> Geldmultiplikatorum 2 6% stieg, Die Geldumlaufsgeschwindigkeitnahm um 11% (1970: +3 5%) ab,Quellen <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung des Geldumlaufes1970 <strong>1971</strong>Mrd SAuslandsiransaktionen + 2 43 + 3 67Notenbank 1 ) . + 4 70 + 8 86Kredilapparal') - 2 27 - 5 19Inländische Geldanlagen des Kreditapparates.. ... ... +27 04 + 37 81Abzüglich Geldkapitalzufluß 3 ) -24 09 -27 50Sonstiges —0 91 - 2 07Verän<strong>der</strong>ung des Geldvolumens + 4'47 +11'90davon Bargeld . . . . . + 1 74 + 3 54Sichteinlagen bei Kredifunfernehmungen. +2 69 + 7 30Sichteinlagen bei <strong>der</strong> Notenbank*) + 0 03 + 1 06') Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Währungsreserven <strong>der</strong> Notenbank ohne Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ungaus <strong>der</strong> Beteiligung des Bundes am Internationalen Währungsfondsohne Verän<strong>der</strong>ungen, die sich aus Kursverlusten anläßlich <strong>der</strong> Schillingaufwerlungund aus Son<strong>der</strong>ziehungsrechten in Höhe <strong>der</strong> Zuteilungen durch denInternationalen Währungsfonds ergaben — ! ) Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Netto-Auslandsposition,— ') Zunahme wirkt umlaufshemmend— *) Ohne Einlagen von KreditunternehmungenundDie einzelnen Komponenten des Geldvolumenswuchsen unterschiedlich. Das Wachstum des Bargeldesum 4 7 Prozentpunkte auf 9 8% kann durchdie kräftige Zunahme <strong>der</strong> Masseneinkommen (14 3%nach 81% <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong> 1970), aber auch durch die lebhafteKonsumnachfrage (+115% gegen 98% voreinem Jahr) erklärt werden. Das Buchgeld wuchsum 24%, fast dre<strong>im</strong>al so rasch wie 1970, Sichteinlagenvon <strong>Wirtschaft</strong>sunternehmungen und Privatennahmen um 185% (gegen 142%) zu, Sichteinlagenöffentlicher Stellen um 31 0% (-7 2%) und zum Geldvolumenzählende sofort fällige Verbindlichkeiten<strong>der</strong> Notenbank — vermutlich überwiegend Kassenhaltungdes Bundes — sogar um das Eineinhalbfache..Die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> beiden letztgenanntenGrößen ist überwiegend auf die Einnahmenüber-82


Monats berichte 3/1972schüsse des Bundes und die Dotierung des FamiiienlastenausgieichsfondszurückzuführenZunahme des Geldvolumens1970 <strong>1971</strong>Mill S % Mill s %Bargeld . . +1 744 + 51 + 3 542 + 98Giraigeld .... + 2 723 + 85 + 8.357 + 23 9davon Sichteinlagen bei Kreditunlernehmungen+2 692 + 85 + 7.302 +21 SÖffentliche Stellen . . . - 599 - 72 + 2.402 +31 0Wirfschaffsunternehmungenund private'). +3.297 + 142 + 4 900 + 18 5Sichteinlagen bei <strong>der</strong>Notenbank . + 31 + 45 + 1.055 +146'1Geldvolumen +4.467 + 67 +11.899 + 168') Einschließlich Vertragsversicherungen.Schwächere Ausweitung des Geschäftsumfanges <strong>der</strong>VertragsversicherungenDie Zunahme des Geschäftsumfanges <strong>der</strong> <strong>österreichischen</strong>Vertragsversicherungen, ermittelt auf Grundvon Schätzungen und Hochrechnungen, war <strong>1971</strong>etwas geringer als 1970. Die Zahl <strong>der</strong> Schadens- undLeistungsfälie stieg um 100 000 (gegen 130,000) aufrund 2'4 Mill,, Fälle, Die Prämieneinnahmen allerSparten wuchsen um 17% auf 13 1 Mrd, S; sie blieben<strong>im</strong> Verhältnis zum Brutto-Nationalprodukt (3 2%)unverän<strong>der</strong>t, In den einzelnen Sparten ergab sichfolgendes Prämienauf kommen: Lebensversicherung23 Mrd,, S ( + 15%), private Krankenversicherung19 Mrd, S ( + 18 8%), Schadensversicherung 8 9 Mrd,,S ( + 16%), davon allein Kfz-Haftpflichtversicherung3 9 Mrd, S (+20%) zum Teil auf Grund <strong>der</strong> Prämienerhöhung<strong>im</strong> Juli <strong>1971</strong>,Emissionsrekord auf dem Anlagemarkt — SteuerbegünstigterErwerb von Anleihen nahezu verdoppelt— Schwacher AktienmarktDer österreichische Anlagemarkt hatte <strong>1971</strong> ein sehrerfolgreiches Jahr, Die Neuemissionen festverzinslicherWertpapiere erreichten brutto 1512 Mrd, S,netto (nach Abzug <strong>der</strong> Tilgungen) 810 Mrd,, S, dassind um 335 Mrd, S bzw, um 241 Mrd., S mehr alsvor einem Jahr, Das Anleihevolumen (8 27 Mrd S)übertraf den Vorjahreswert um 41%, Die Nachfragewar so lebhaft, daß 11 <strong>der</strong> begebenen 24 Anleihenzusammen um 062 Mrd, S aufgestockt werden konntenund bei 15 Emissionen die Zeichnungsfrist verkürztwerden mußte, Von dem zur öffentlichen Zeichnungaufgelegten Nominale erwarben Firmen undPrivate 52% (1970: 49%), die Kreditunternehmungen35% (41%) plus 525 Mill, S nicht zur öffentlichenZeichnung aufgelegte Werte, institutionelle Anleger12% (9%) und Devisenauslän<strong>der</strong> 1% (1%)Von den steuerbegünstigt erwerbbaren Anleihen wurden1 87 Mrd,, S o<strong>der</strong> 63% (1970 nur 52%) tatsäch-AnleihenNeuemissionen von festverzinslichen Wertpapieren1970 <strong>1971</strong>Mrd. SÖffentliche Hand . . . 2 85 3 90Elektrizitätswirtsehafi .... 0 86 1 16Sonstige inländische Emittenten 2 04 2 91Ausländische Emittenten . 0 13 0 30Pfandbriefe und Kommunalobligationen .. 3 02 3 51Kassenobligationen, Fundierte Banksehuldverschreibungenund Namensschuldverschreibungen... 2 87 3 34Brutto-Emissionen . 1177 15'12Tilgungen . . 6 08 7 02Nelto-Emissionen .. 5'69 8'10Kapitalmarktunwirksame Transaktionen .. 000 0 00Bestandsverän<strong>der</strong>ung . . 5'69 8'10Bestand zu <strong>Jahre</strong>sende 64 30 72 40Q; Oesterreich!sehe Nationalbank,,lieh steuerbegünstigt erworben, das entspricht einerZunahme seit 1970 um 0 91 Mrd,, S o<strong>der</strong> um 94%Bestandsverän<strong>der</strong>ungen festverzinslicher Werte inländischerEmittenten 1 )1970 <strong>1971</strong>Mrd S % Mrd S %Kreditunternehmungen 1 84 332 2 57 32 8Sonstige Inlän<strong>der</strong> 5 ) 3 90 70 4 5 27 671davon Versicherungen 3 ) -0 21 -3 8Devisenauslän<strong>der</strong> ... -0 20 -3 6 0 01 01Bestandsverän<strong>der</strong>ung 5'54 100'0 7' 85 100"0Q: Oesterreichische Nationalbank und eigene Schätzung — ') Emissionswertgeschätzt — ") Als Differenz errechnet — 3 ) Privat" und SozialversicherungDie Ausstattung <strong>der</strong> Anleihen blieb <strong>im</strong> wesentlichenunverän<strong>der</strong>t,, Die Rendite <strong>der</strong> Neuemissionenschwächte sich zwar <strong>im</strong> Laufe des <strong>Jahre</strong>s <strong>1971</strong> leichtab, lag aber <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>sdurchschnitt noch geringfügigüber dem Vorjahreswert (7 45% gegen 7'42%),Der Sekundärmarkt konnte sich trotz des hohenEmissionsvolumens gut behaupten, die Kurse zogenetwas an, so daß die Rendite von 7 68% auf 7 57%fiel.Der Aktienmarkt war <strong>1971</strong> — abgesehen von einervorübergehenden Erholung vor <strong>der</strong> Schilling-Aufwertung<strong>im</strong> April — flau, Im Gegensatz zu den internationalenBörsen reagierte <strong>der</strong> Wiener Markt kaumauf die krisenhaften Ereignisse <strong>im</strong> Weltwährungssystem,Die Gesamtumsätze gingen um 36% zurück,Der Kursindex für Industrieaktien än<strong>der</strong>te sich nurgeringfügig (+01% nach +11 5% <strong>im</strong> Jahr 1970),Aktien von Banken und Versicherungen gaben um37% ( + 102%) nach,Die Ausgabe von Anteilen österreichischer Investmentfondsstieg auch <strong>1971</strong> kräftig, Die umlaufendenAnteile erhöhten sich um 3 2 Mill, Stück (+39%)auf 11 5 Mill, Stück, Das Fondsvermögen wuchs um0 69 Mrd. S (+35%) auf 267 Mrd, S, Fast drei Viertelentfällt auf ausländische Wertpapiere, 12% auf inländischeWertpapiere und 15% auf sonstiges83


Monatsberichte 3/1972Fondsvermögen; knapp ein Drittel des Vermögensbesteht aus festverzinslichen Werten, gut die Hälfteaus Anteilswerten. Die Gesamtumsätze an Investmentzertifikatengingen um 14% zurück..Preise und LöhneDazu Statistische Übersichten 2 1 bis 2 7Der Rückgang <strong>der</strong> Weltmarktpreise setzte sich <strong>1971</strong>fort. Die <strong>österreichischen</strong> Außenhandelspreise stiegenbereits merklich schwächer ais 1970. Im Inlanddagegen hielt die Teuerung an, es zeigten sich erstvereinzelt Anzeichen einer Beruhigung. Der Lohnauftriebhat <strong>1971</strong> stark zugenommen.. Die Tariflöhnesind zwar nach <strong>der</strong> Lohnrunde vom <strong>Jahre</strong>sbeginn nurnoch wenig gestiegen. Die hochkonjunkturelle Anspannungdes Arbeitsmarktes hatte aber eine anhaltendhohe Lohndrift zur Folge, so daß die Effektiwerdiensteauch <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>sverlauf weiter anzogenDie Arbeitskosten (je Erzeugungseinheit) haben erstmalsin diesem Konjunkturzyklus stark angezogenGedrückte WeltmarktpreiseDie Konjunkturabschwächung in den westlichenIndustriestaaten drückte das Niveau <strong>der</strong> Weitmarktpreise..Der anhaltende Lagerabbau und die gedämpfteNachfrage bei wachsenden Kapazitätenließen die meisten Rohwarennotierungen <strong>1971</strong> abbröckelnDie Währungsunruhen führten zwar kurzfristigzu heftigen Preisschwankungen, konnten aberdie rückläufige Preistendenz nicht umkehren.. Am<strong>Jahre</strong>sende zogen die Rohwarenpreise wie<strong>der</strong> an,doch ist auf Grund <strong>der</strong> nur zögernden Konjunkturbelebung(namentlich in den USA) noch keine dauerhafteErholung <strong>der</strong> Preise zu erwartenGemessen am Preisindex des Londoner „Economist"lagen idie Rohwarenpreise <strong>1971</strong> durchschnittlich um3% und <strong>im</strong> IV Quartal um 2Vi% unter dem Vorjahresniveau.Die konjunkturreagiblen NE-Metallpreisesanken um 20%, auf den Stahlmärkten konntendie Anbieter dank <strong>der</strong> hohen Unternehmenskonzentrationden Preisverfall in engeren Grenzen haltenals in früheren Konjunkturzyklen (—13%), AuchAgrarerzeugnisse wurden <strong>1971</strong> überwiegend billiger(<strong>Jahre</strong>sdurchschnitt: -1%, IV, Quartal: -5%), Unterden wenigen Ausnahmen mit steigen<strong>der</strong> Preistendenzsind Faserstoffe ( + 16% <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>sverlauf) undErdöl ( + 14%) hervorzuheben,Die Normalisierung <strong>der</strong> Außenhandelspreise wurdezwar durch die Währungskrisen etwas verzögert,machte jedoch bereits sichtbare Fortschritte, 1970waren die <strong>österreichischen</strong> Einfuhrpreise bedingtdurch die DM-Aufwertung noch stärker gestiegen als<strong>im</strong> internationalen Durchschnitt ( + 8%) Durch dieSchilling-Aufwertung konnte ein neuerlicher Preisschubverhin<strong>der</strong>t werden: <strong>1971</strong> erhöhten sich dieImportpreise <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>sdurchschnitt um 3%, <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>sveriaufum 2%, Die Preise für Rohstoffe, HaibundFertigwaren sanken bereits, beträchtlich teurerwurden noch Brennstoffe sowie Maschinen und Verkehrsmittel,Auch die Steigerungsrate <strong>der</strong> Ausfuhrpreisehalbierte sich von über 5% (1970) auf 2V2%(<strong>1971</strong>), Die einzelnen Preisgruppen entwickelten sichtendenziell ähnlich wie auf <strong>der</strong> <strong>im</strong>portseite, dochkonnten in einigen Fällen (z.. B. bei Maschinen) nurgeringere Preiserhöhungen durchgesetzt werden.Insgesamt dürfte die Schilling-Aufwertung auch dieAusfuhrpreise leicht gedämpft haben.WellmarktpreiseInsgesamt')NahrungsmittelFaserstoffeNE-Metalle .Stahlexportpreise*) . .Preisindex desInsgesamtImportpreise 3 )Ex porlp reise')Entwicklung <strong>der</strong> Preise(Übersicht)Brvtto-NalhnalproduklesPreisindex des verfügbaren Güter- undLeistungsvolumensinveslilionsgülerBautenAus rüstu n g s i n vest iii on enPrivater KonsumJ <strong>1971</strong> IV Qu <strong>1971</strong>gegen5 1970 IV. Qu. 1970Verän<strong>der</strong>ung in %- 30- 1 1+ 64-20 2-13 2+ 56+ 30+ 25+ 54+ 84+ 96+ 68+ 40- 2 3- 48+ 15 5- 8 1- 4 9+ 60+ 2 1+ 25+ 56+ 71+ 82+ 58+ 42') Rohwarenindex des Londoner , Economist' . — ') Westeuropäische Exportpreisefür Walzwore — *) <strong>im</strong> engeren 5inn (ohne Dienstleistungen) Instituts-Schätzung.Anhaltend kräftiger Preisauftrieb <strong>im</strong> InlandWar 1970 <strong>der</strong> Preisauftrieb noch zu einem beträchtlichenTeil außenwirtschaftlich bedingt gewesen,verlagerte sich <strong>1971</strong> das Schwergewicht zu denbinnenwirtschaftlichen Ursachen: weitgehende Ausschöpfung<strong>der</strong> personellen und sachlichen Ressourcen,beschleunigte Zunahme <strong>der</strong> Stückkosten nachdem Konjunkturhöhepunkt. Gemessen am Preisindexdes Brutto-Nationalproduktes erhöhte sich das inländischePreisniveau <strong>1971</strong> durchschnittlich um5 1 /2%, <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>sverlauf (IV Quartal 1970/71) um 6%und erreichte damit etwa den internationalen DurchschnittDas <strong>im</strong> Inland verfügbare Güter- und Leistungsvolumen(einschließlich Importe, abzüglich Exporte)verteuerte sich <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>sdurchschnitt ebenfallsum 5V2%; <strong>im</strong> IV. Quartal stieg <strong>der</strong> Deflator <strong>der</strong>84


Monatsberichte 3/1972Inlandsnachfrage infolge des gedämpften Auftriebes<strong>der</strong> Importpreise um einen halben Prozentpunkt wenigerals <strong>der</strong> Preisindex des Brutto-Nationalproduktes(1970 war das Verhältnis noch umgekehrt gewesen).Die Investitionsgüterpreise lagen <strong>1971</strong>durchschnittlich um 872% über dem Vorjahresniveau(Bauten: 972%, Ausrüstungsinvestitionen: 7%), <strong>im</strong><strong>Jahre</strong>sverlauf ließ die Teuerung <strong>der</strong> Investitionsgüteretwas nach. Der Preisindex des privaten Konsumsdagegen erhöhte sich <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>sdurchschnitt ebensowie <strong>im</strong> Laufe des <strong>Jahre</strong>s <strong>1971</strong> um 4%..Entwicklung <strong>der</strong> Großhandelspreise0 <strong>1971</strong> Dez <strong>1971</strong>gegen0 1970 Dez. 1970Verän<strong>der</strong>ung in %Agrorerzeugnisse 14 23Getreide . 18 _. 1 2Futtermittel . . . -12 5 -140- 1 5 76Nahrungsmittel und Getränke 27 4 4Gemüse, Obst 16 - 28Rohstoffe und Halberzeugnisse 8 5 59Rohstoffe . . . . . . 1 2 - 24Rund- und Schnittholz 46 - 33Brennstoffe . 127 10 2Kohle Koks. Briketts .. . 95 5 1Mineralölerzeugnisse 159 15 9Halberzeugnisse ... ... 43 1 8Chemikalien ... 57 01Baustoffe 66 58Tafelglas . , ,. 49 55Eisen und Stahl . 5 1 13NE-Metalle . . . - 80 ~ 43Fertigwaren . . . . ..... 57 5 6Chemische Erzeugnisse, Drogeriewaren . 40 5 5Maschinen und Verkehrsmittel 59 47Hausrat und Eisenwaren 54 57Papierwaren 10 9 71Sonstige Fertigwaren 31 46Großhandelspreisindex 52 46ohne Saisonprodukfe 53 4 6Die Stabilisierung <strong>der</strong> Weltmarktpreise fand <strong>im</strong>Großhandelspreisindex bereits ihren Nie<strong>der</strong>schlagEr erhöhte sich <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>sdurchschnitt <strong>1971</strong> zwarnoch etwas stärker ( + 5 2%) als <strong>im</strong> vorangegangenenJahr (+48%), sein Vorjahresabstand erreichtejedoch schon <strong>im</strong> Frühjahr mit über 6% seinen Höhepunkt,ging seither ständig zurück und liegt nunwie<strong>der</strong> unter jenem des Verbraucherpreisindex.Saisonbereinigt erhöhten sich die Großhandelspreise(vorwiegend durch die stark anziehendenBrenn st off preise und Lohnkostenüberwälzungennach <strong>der</strong> Lohnrunde vom <strong>Jahre</strong>sanfang) <strong>im</strong> erstenHalbjahr um etwa 4%, <strong>im</strong> zweiten Halbjahr sankihre Zuwachsrate auf knapp 1%,Rohstoffe und Hatberzeugnisse waren <strong>1971</strong> um 872%teurer als <strong>im</strong> Vorjahr, insbeson<strong>der</strong>e durch die Verteuerungvon flüssigen ( + 16%) und festen ( + 97a%)Brennstoffen. Ohne Brennstoffe kosteten Roh- undHalbwaren <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>sdurchschnitt um 3Vi% und zu<strong>Jahre</strong>sende nur noch um 72% mehr als <strong>1971</strong>. NE-Metalle sowie Rund- und Schnittholz waren <strong>im</strong> Gefolgedes Preisverfalles auf den internationalenMärkten Ende <strong>1971</strong> schon merklich billiger als <strong>im</strong>vorangegangenen Jahr, die Preissteigerungsrate vonEisen un ! d Stahl schwächte sich von 5% <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>sdurchschnittauf 172% <strong>im</strong> Dezember ab.. Nur dieBaustoff preise zogen bis zuletzt stark an (+6% Dezember1970/71).Fertigwaren verteuerten sich <strong>1971</strong> ungewöhnlichstark (<strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>sdurchschnitt +572%). ihre Teuerungsrateblieb bis zum <strong>Jahre</strong>sende hoch (+572%Dezember 1970/71), davon entfielen jedoch 4 1 /2% aufdas erste Halbjahr (nach <strong>der</strong> Lohnrunde), Die Fertigwarenpreisezogen fast durchwegs an, mit Abstandam stärksten verteuerten sich Druckerzeugnisse,Pharmazeutika, Land-, Bau- und Werkzeugmaschinensowie Schuhe,Die Agrarpreise nahmen weiterhin unterdurchschnittlichzu ( + 172% nach +2% <strong>im</strong> Vorjahr), Futtermittelund Lebendvieh wurden <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>sdurchschnitt billiger,am <strong>Jahre</strong>sende überstiegen die Fleischpreisedas Vorjahresniveau bereits um 772%, Nahrungsmittelund Getränke kosteten <strong>im</strong> Großhandel um272% mehr als 1970Verhrauchsg ruppenEntwicklung <strong>der</strong> Verbraucherpreise0 <strong>1971</strong> Dez <strong>1971</strong>gegeng 1970 Dez. 1970Verän<strong>der</strong>ung in %Ernährung und Getränke + 3 8 + 4 5Tabakwaren — —Wohnung . . +12 4 +13"0Beleuchtung und Beheizung + 6 7 + 4 7Hausrat + 3 6 + 4 1Bekleidung + 3 4 + 3 5Reinigung . ... + 2 7 + 1 9Körper-und Gesundheitspflege . + 9 5 + 6 5Bildung, Unterricht, Erholung . . . + 4 3 + 4 2Verkehr . .... + 2 3 + 3 4Glie<strong>der</strong>ung nach Preisbildung und GOterarlNicht emtlich preisgeregelte Waren undDienstleistungen + 45 + 41Nahrungsmittel, ohne Saisonprodukte + 2 5 + 2 4Fleisch und Wurst .... + 2 1 + 2 7Sonstige + 2 9 + 2 2Industrielle und gewerbliche Waren + 3 1 + 3 5Dienstleistungen . . . +101 + 8 0Amtlich preisgeregelie Waren undDienstleistungen .... ... + 3 2 + 3 7Waren .... + 4 4 + 4 6Nahrungsmittel . . . ... + 4 0 + 6 3Sonstige .... + 5 0 + 2 9Tarife (Dienstleistungen) •+ 14 + 2 3Mieten . +12 9 +14 4Verbraucherpreisindex ohne Saisonprodukte + 4 6 + 4 7Saison produkie + 5 2 + 9'6Verfiroucherpreisindex „ . . + 4 7 + 4 985


Monatsberichte 3/1972Die Abschwachung des Preisauftriebes auf <strong>der</strong> Großhandelsstufehat auf die Einzelhandelspreise nochnicht übergegriffen, Im Gegensatz zum Großhandelspreisindexstieg <strong>der</strong> Verbraucherpreisindex in <strong>der</strong>ersten <strong>Jahre</strong>shälfte relativ mäßig, da die administrativePreispolitik bemüht war, mit Preiserhöhungen solange zurückzuhalten, bis <strong>der</strong> Höhepunkt des konjunkturellenPreisauftriebes überschritten ist, und'durch preisdämpfende Maßnahmen (Zoiisenkungen,Abschaffung <strong>der</strong> Personenkraftwagen-Son<strong>der</strong>steuer)die Teuerungsrate zu drücken, Erst Mitte <strong>1971</strong>, alslange aufgeschobene amtliche Preiserhöhungen inKraft traten und die Lohnkostenerhöhungen auf dieEinzelhandelspreise durchschlugen, nahm die Teuerungsrate<strong>der</strong> Verbraucherpreise wie<strong>der</strong> zu undüberschritt 'die 5%-Grenze. Im <strong>Jahre</strong>sdurchschnitterhöhte sich <strong>der</strong> Verbraucherpreisindex um 4 7%(ohne Saisonprodukte um 46%), etwas stärker als<strong>im</strong> vorangegangenen Jahr (jeweils 44%),,106ScZtJZoc?os.v.*a-oc1>cnaIit7iDi8cIi^ 6:ai.2Preise <strong>im</strong> Konjunkturverlauf- Grossha ndelspreisii ii 1 i . 1 1Verbrau cherpreise 2)L0 — ——i. g in. iv.Ö.l.f.W./34\. i ,1 11 III. IV1 19S9-IV. 196!\, 1 .\ /7\i. n. in. iv.1.1963-tV,, t


Monatsberichte 3/1972Beiträge einzelner Warengruppen zur Erhöhung desVerbraucherpreisindex0 <strong>1971</strong> Dezember <strong>1971</strong>gegen1970 Dezember 1970Prozent­ % Prozent­ %punktepunkteNicht amtlich preisgeregelte Waren undDienstleistungen ..... 30 64 2 e 57Nahrungsmittel, ohne Saisonprodukte 05 11 05 10Fleisch und Wurst . . . . 0 2 4 03 6Sonstige 03 6 0 2 4Industrielle und gewerbliche Waren 10 21 1 1 22Dienstleistungen 1 5 32 1 2 25Amtlich preisgeregelte Waren undDienstleistungen . . 07 15 08 16Waren 06 13 06 12Nahrungsmittel . 03 6 04 8Sonstige ., . 03 6 0 2 4Tarife (Dienstleistungen) .... 01 2 0 2 4Mieten 07 15 09 19Verbraucherpreisindex ohne Saison prod 44 94 45 92Saison produkte 03 6 04 8Verb rauch e rpreisindex 47 100 49 100Beiträge einzelner Warengruppen zur Erhöhung desVerbraucherpreisindex<strong>der</strong> amtlich geregelten Preise erklärt, wieso dieSteigerungsrate des Verbraucherpreisirfdex voraussichtlicherst ein Jahr nach jener des Großhandeispreisindexihren Höhepunkt erreichen wird.Verstärkter LohnauftriebDer Lohnauftrieb hat sich weiter beschleunigt Nachdemer zu Beginn des Konjunkturaufschwunges (1968/69) schwächer gewesen war als in früheren Zyklen,erreichte er <strong>1971</strong> das Ausmaß vergleichbarer Konjunkturphasen.Die in <strong>der</strong> Lohnrunde vom <strong>Jahre</strong>sbeginnvereinbarten Tarif- und Ist-Lohn-Erhöhungenlagen über jenen des <strong>Jahre</strong>s 1969, waren aber, wennman die Konjunkturlage un ! d die Laufzeit <strong>der</strong> Verträgein Rechnung stellt, eher mäßig. Die Effektivlohnsteigerungengingen allerdings darüber hinaus,da <strong>der</strong> angespannte Arbeitsmarkt und die günstigeErtragslage <strong>der</strong> Unternehmungen eine anhaltendhohe Lohndrift zur Folge hatte, die sich vor allemin einer außergewöhnlich starken Ausweitung <strong>der</strong>Son<strong>der</strong>zahlungen äußerteTariflohnindex 660 <strong>1971</strong> Dez <strong>1971</strong>gegen1970 Dez. 1970Verän<strong>der</strong>ung in%Arbeiter , + 99 + 96Gewerbe + 89 + 98Baugewerbe + 72 + 70ohne Baugewerbe + 96 + 97Industrie +11 1 +10 6Handel + 87 + 87Angestellte +108 +11 4Gewerbe +10 0 +11 2Baugewerbe + 74 + 72ohne Baugewerbe +10 9 +12 7Industrie +123 +12 9Handel . . . + 94 + 94Beschäftigte + 103 +10 2Gewerbe + 91 + 93Industrie +11 5 +113Handel + 92 + 92Das Tariflohnnweau stieg <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>sdurchschnitt(ebenso wie <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>sverlauf) um rund 10%; in <strong>der</strong> Industriebetrug die Erhöhung 1172%, <strong>im</strong> Gewerbe undHandel rund 9%, Die Lohnrunde konzentrierte sichauf den <strong>Jahre</strong>sbeginn: Im Jänner erhielten drei Viertel<strong>der</strong> Industriearbeiter (Metall, Chemie, Textil), einGroßteil <strong>der</strong> Industrieangestellten und ein Teil •<strong>der</strong>Gewerbearbeiter Tariflohnerhöhungen. Typisch fürdie Abschlüsse war <strong>der</strong> Metallarbeiter-Kollektivvertrag,<strong>der</strong> eine Anhebung <strong>der</strong> Mindestlöhne um 13%und <strong>der</strong> Ist-Löhne um 8% vorsah. Während <strong>im</strong> allgemeinendie Laufzeit <strong>der</strong> Kollektivverträge Im Konjunkturaufschwungabn<strong>im</strong>mt, stieg sie 'diesmal von16 Monaten (1968/69) auf 19 Monate (1969/71); <strong>der</strong>geltende Metallarbeitervertrag ist bis Juni 1972 ter-87


Monatsberichte 3/1972minisiert (17 Monate) Berücksichtigt man die Laufzeit,ergeben sich auf das Jahr bezogen Steigerungsratenvon 8% und 5%, die noch unter jenen desletzten Konjunkturaufschwunges (<strong>im</strong> <strong>Jahre</strong> 1966) liegen.Ein ähnliches Bild vermittein auch die übrigenkollektiwertraglichen Regelungen einschließlich jenerfür die Arbeiter in <strong>der</strong> Bekleidungsindustrie unddie Gewerbeangestellten, die <strong>im</strong> März, und für dieNahrungsmittelarbeiter, die <strong>im</strong> Juni abschlössen.. Bei<strong>der</strong> Mindestlohnerhöhung <strong>der</strong> Handelsbediensteten(9%) ist zu berücksichtigen, daß die Lohnverhandlungen<strong>im</strong> Handel in <strong>Jahre</strong>sabständen erfolgen Dieweiteren Tarifkorrekturen <strong>im</strong> Frühjahr (Bauwirtschaftund verwandte industrielle Bereiche) stellen zweiteStufen längerfristiger Vereinbarungen dar und beziehensich ebenfalls auf den Zeitraum eines <strong>Jahre</strong>sMit den Grundnahrungsmittelbranchen lief die Lohnrunde<strong>im</strong> Juni aus. Im zweiten Halbjahr blieb dasTariflohnniveau nahezu unverän<strong>der</strong>t.1966=100Zunehmende LohndriftErhöhung <strong>der</strong> Löhne und Gehälter wichtiger Arbeiter- undAngestelltengruppen vom <strong>Jahre</strong> <strong>1971</strong>ArbeiterAngestellteEffektivverdienste')Sa i'son bereinigte WerfeTarif lohne 3 'Erhöhung <strong>der</strong>Kollektivvertrags- Mindestlöhnegrundgehälterin%JännerHandel . . 9Textilindustrie 11%Schuhindustrie ... 9%Metallindustrie . . 13Mefallgewerbe 13%Chemieindustrie 12%Bergwerke . . . 15Bekleidungsindustrie. Vorarlberg 12Indusfrieangestellte12-14FebruarLe<strong>der</strong>eneugung und -Verarbeitung 12MärzAprilMaiJuni"Baugewerbe 7Bauhilfsgewarbe . . . . 7Papier-, Zelluloseindustrie . . 6%Bekleidungsindustrie. Österreich ohneVorarlberg 13%Graphisches Gewerbe 4%Gewerbeangestellte, Österreich ohneVorarlberg . .Steine und Keramik . .... 7%BaugewerbeBekleidungsgewerbe 10%Sägeindustrie . . . . . . 8Holzverarbeitende Industrie u. Gewerbe 7Brotindustrie und Gewerbe 16%Fleischwarenindustrie 13Milchindustrie 12%Mühlenindustrie .... ... 14%BäckerFleischer . . . . , , .Molkereien .Holzverarbeitende IndustrieBrotindustrieMilchindustrieMühlenindustrie . . .13%12%12%1212121214POHD— Kumulative LohndriftJuliÖffentlicher DienstSeptemberTextilindustrie, Vorarlberg 5Bekleidungsindustrie 56%1_L1966 1967 1968 1969 1970 <strong>1971</strong> 19720-1.1.W./36') Ohne öffentlichen Dienst. — a ) Industrie, Gewerbe, Handel.88


Monatsberichte 3/1972Die Effektivverdienste erhöhten sich <strong>1971</strong> in <strong>der</strong>Gesamtwirtschaft um 12%, ohne öffentlichen Dienstum 1372% {nach 772% und 8% <strong>im</strong> vorangegangenenJahr); ihr Vorjahresabstand nahm <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>sverlaufnoch etwas zu (IV. Quartal: 1372% und 1472%),. DieMonatsverdienste <strong>der</strong> industriebeschäfiigten lagenum 1472% über dem Vorjahresniveau, Die hohe Zuwachsrate<strong>im</strong> IV Quartal (1672%) spiegelt die überausstarke Zunahme <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>zahlungen wi<strong>der</strong>, dieschon <strong>im</strong> II Quartal festgestellt werden konnte. OhneSon<strong>der</strong>zahlungen stiegen die Industrieverdienste um127J%, ihr Vorjahresabstand zeigte eine leichtfallende Tendenz (IV Quartal: 12%), Bei dengenannten Zahlen handelt es sich um Bruttogrößen,netto lagen die Verän<strong>der</strong>ungsraten infolge <strong>der</strong>Steuerprogression um rund 1% niedriger, Da diebezahlte Arbeitszeit weiterhin leicht rückläufig war(pro Arbeiter —172%), erhöhten sich die Monatsverdiensteetwas weniger als die Stundenverdienstedurchschnitt ebenfalls nahezu 3% erreichen Schaltetman die Son<strong>der</strong>zahlungen sowie den (gegenläufigenEffekt) <strong>der</strong> rückläufigen Arbeitszeit aus (d. h.vergleicht man die Stundenlohnsätze mit den Stundenverdienstenohne Son<strong>der</strong>zahlungen), bleibt eineNettodrift von etwa 2% <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>sdurchschnitt und172% <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>sverlauf.Löhne und Arbeitskosten <strong>im</strong> KonjunkturverlaufEffektlwerdienste0 <strong>1971</strong> IV Qu <strong>1971</strong>gegen0 1970 IV Qu 1970Verän<strong>der</strong>ung in %IndustrieBruffo-Lohn- und Gehaltssumme +17 0 +1B7+ 23 + 21Brutto-.Monatsverdienst je Beschäftigten +14 4 +16 3ohne Son<strong>der</strong>zahlungen . +124 +11 7Neüo-MonaUverdienst je Beschäftigten +135 +15 6Bezahlte Arbeitszeit pro Arbeiter - 1 4 - 09Bezahlte Arbeit erstunden (Arbeitsvolumen) + 1 4 + 1 6Brutto>Stun denverdien st je Arbeiter +15 2 +16 7ohne Son<strong>der</strong>zahlungen +131 +12 3Baugewerbe (Wien)')I II. III IV. I I Dl IV i ii III iv i. Ii. in iv i. ii in iv.auB rutto-Woch enverdienstBruttO"Stun denverdien st+10 2+11 4+ 84+ 98• I 1959--IV 1962 L 1963-IV 1967 I.19S8-u. I.I.W./3 7I .1 __l L.') Durchschnitt Jänner bis November bzw Durchschnitt Oktober/November ') Gleitende Vier-Quarialsdurchschnitfe. — s ) Je Industriebeschäftigten —') JeErzeugungseinheit in <strong>der</strong> IndustrieDie außergewöhnlich starke Anspannung desArbeitsmarktes (Arbeitslosigkeit und Andrangziffererreichten die tiefsten Werte überhaupt) kommt darinzum Ausdruck, daß die Lohndrift, die <strong>im</strong> allgemeinennach einer Lohnrunde aufhört o<strong>der</strong> sogar negativwird, diesmal das ganze Jahr über anhielt, In <strong>der</strong>Gesamtwirtschaft (ohne öffentlichen Dienst) war dieBruttodrift <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>sdurchschnitt höher als 1970 (3%nach 2%); sie sank <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>sverlauf nie unter 2%und vergrößerte sich <strong>im</strong> IV Quartal durch denSon<strong>der</strong>zahlungsboom auf 4% Saisonbereinigt stiegendie Effektiwerdienste in <strong>der</strong> Privatwirtschaftschon während <strong>der</strong> Lohnrunde etwa gleich stark wiedie Tariflöhne, obwohl die Ist-Lohn-Kiauseln in denKollektivverträgen durchwegs niedrigere Erhöhungssätzevorsahen, In <strong>der</strong> Industrie schwankte dieBruttodrift auf Grund <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>zahiungen vonQuartal zu Quartal sehr stark, dürfte aber <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>s-Die raschere Zunahme <strong>der</strong> Lohneinkommen in Verbindungmit dem konjunkturbedingt bereits rückläufigenProduktivitätsfortschritt hat <strong>1971</strong> die Arbeitskostenje Erzeugungseinheit, die sich in diesem Konjunkturzyklusbemerkenswert günstig entwickelt hatten,sprunghaft steigen lassen, In <strong>der</strong> Gesamtwirtschaftebenso wie in <strong>der</strong> Industrie dürften die Lohnstückkosten<strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>sdurchschnitt um 872% angezogenhaben,, Durch diese Entwicklung wird unsereinternationale Konkurrenzlage bisher noch nicht beeinträchtigt,da <strong>der</strong> Anstieg <strong>der</strong> Arbeitskosten, <strong>der</strong>mehrere <strong>Jahre</strong> lang geringer war als <strong>im</strong> Ausland,nun erst etwa den Durchschnitt <strong>der</strong> Industriestaatenerreicht hat und <strong>der</strong> Aufwertungseffekt nur geringwar,Die starke Erhöhung <strong>der</strong> Effektivverdienste hat zusammenmit <strong>der</strong> unerwartet kräftigen Zunahme <strong>der</strong>Beschäftigtenzahl die Masseneinkommen mit einer89


Monatsberichte 3/1972Privale Lohn- und Gehaltssumme .öffentliche Lohn- und GehaltssummeLeistungseinkommen. bruHoLeistungsein kommen je BeschäftigtenTransfereinkommen, bruttoAbzüge, insgesamtMassenemkommen, nettoMasseneirtkommen0 <strong>1971</strong> IV. Qu <strong>1971</strong>Verän<strong>der</strong>ung gegen das Vorjahr+ 164+ 11 5+ 15 3+12 2+128+16 3+14 3+17 6+123+166+13 6+14 2+16 5+15 9Rekordrate expandieren lassen.. Die Löhne und Gehälterstiegen <strong>1971</strong> in <strong>der</strong> Privatwirtschaft um 1672%und in <strong>der</strong> Gesamtwirtschaft um 15V2% (bis <strong>Jahre</strong>sendehaben die Zuwachsraten noch jeweils um einenProzentpunkt zugenommen). Da die Abzüge weiterhinstärker stiegen (1672%) als die Transfereinkommen(13%), ergab sich eine Erhöhung <strong>der</strong> Netto-Masseneinkommen von 1472% <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>sdurchschnittund von 16% <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>sverlauf (IV. Quartal 1970/71)Real nahmen die Netto-Masseneinkommen um 9%zu, die Pro-Kopf-Verdienste <strong>der</strong> Aktiven dürften sich<strong>1971</strong> netto real um 5% bis 6% erhöht haben.LandwirtschaftDoxu Statistische Übersichten 3.1 bis 3.9Rückgang <strong>der</strong> WertschöpfungDie Agrarproduktion unterliegt starken Schwankungen,die großteils auf Witterungseinflüsse, zum Teilaber auch auf an<strong>der</strong>e Faktoren zurückzuführen sind.Diese Schwankungen prägen auch die Entwicklung<strong>der</strong> Wertschöpfung. Nach einem kräftigen Anstieg inden <strong>Jahre</strong>n 1969 und 1970 ist <strong>1971</strong> (nach ersten Berechnungen)<strong>der</strong> Beitrag <strong>der</strong> Land- und Forstv/irtschaftzum Brutto-Nationalprodukt zu laufenden Preisenum 372% auf 249 Mrd.. S gesunken Dem Volumennach (zu konstanten Preisen) war <strong>der</strong> Rückgangnoch stärker (-772%) Der schwere Rückschlagwurde verursacht durch eine Mißernte an Wein, Obstund Zuckerrüben, einen starken Abbau <strong>der</strong> Schweinebestände,eine leicht rückläufige Milchproduktionund die marktbedingte Einschränkung <strong>der</strong> Holznutzung..Diese Einbußen konnten durch die überdurchschnittlicheGetreideernte, ein erhöhtes Angebot anSchlachtvieh, Geflügel und Eiern bei weitem nichtaufgewogen werden Außerdem ist zu berücksichtigen,daß die Bezüge des Agrarsektors an Vorleistungenstiegen (real schwach, dem Werte nach kräftig).Der Anteil <strong>der</strong> Land- und Forstwirtschaft am nominellenBrutto-Nationalprodukt ist von 6 9% (1970) auf60% (<strong>1971</strong>) gesunken Die landwirtschaftlichen Ein-Wertschöpfung, Beschäftigung und partielle Produktivitäten<strong>der</strong> Land- und Forstwirtschaft 1 )Endprodukten1969 197001962/66=100<strong>1971</strong>=) Verän<strong>der</strong>unggegen1970 in %Pflanzliche 108 5 112 5 97 6 -13 2Tierische 111 8 1139 1124 - 1 3Summe Landwirtschaft 1107 113'5 1076 - S'2Forstliche 103 7 1169 112 2 - 4 0Summe Land- und Forstwirtschaft109 6 1140 108 3 - 50Minus Vorleistungen 106 0 111 0 1124 + 13Beitrag zum Brufto-Nationalprodukt(zuMarktpreisen) 1109 115 1 106 8 - 73Fuffermittel<strong>im</strong>porf 55 8 55 9 76 4 +36 7<strong>im</strong>portbereinigte Endproduktion<strong>der</strong> Landwirfschaft 1150 1179 1100 - 67Beschädigte in <strong>der</strong> Land- undForstwirtschaft . . 82 6 78 8 74 5 - 55Arbeitsproduktivität) 1341 145 9 1431 - 1 9Landwirtschaftliche Nutzfläche97 7 97 7 97 7 00Flächenproduktivität, netto*) 1176 120 6 112 6 _ 6 6') Institutsberechnung. — ") Vorläufige Schätzung —3) Wertschöpfung <strong>der</strong>Land- una Forstwirtschaft je Beschäftigten — *) Importbereinigte Endproduktion<strong>der</strong> Landwirtschaft jehakommen haben einen empfindlichen Rückschlag erlitten.Die Zahl <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Land- und Forstwirtschaft beschäftigtenArbeitskräfte ist <strong>1971</strong> überdurchschnittlichgesunken Nach Berechnungen auf Grund <strong>der</strong>Sozialversicherungsstatistik waren 26 200 Bauernund mithelfende Familienangehörige sowie 3900landwirtschaftliche Arbeiter und Angestellte (insgesamt30.100) weniger tätig als <strong>im</strong> Vorjahr Die fürösterreichische Verhältnisse ungewohnt hohe Abnahmeratevon —572% erklärt sich zum Teil auseinem „Rückstau" <strong>im</strong> Vorjahr auf Grund <strong>der</strong> Neueinführung<strong>der</strong> Bauernpension mit 1. Jänner <strong>1971</strong>Überdies trugen dazu auch die ungünstige Einkommensentwicklungin <strong>der</strong> Landwirtschaft und die günstigeKonjunktur <strong>im</strong> industriell-gewerblichen Sektorbei Die landwirtschaftliche Nutzfläche hat sich nichtgeän<strong>der</strong>t. Der starke Rückgang <strong>der</strong> Wertschöpfungließ die Arbeitsproduktivität trotz massiver Abwan<strong>der</strong>ungum 2% sinken; die Flächenproduktivitätnahm um 672% ab.Die Endproduktion (Rohertrag) <strong>der</strong> Land- und Forstwirtschaftwar nach ersten Berechnungen und Schätzungennominell mit 362 Mrd S (—72%) etwa gleichhoch wie <strong>im</strong> Vorjahr. Der Rückgang des Volumens(-5%) wurde durch erhöhte Preise ( + 4%) weitgehendaufgewogen.Starke Einbußen <strong>im</strong> PflanzenbauAm stärksten sanken die Erträge <strong>im</strong> PflanzenbauDie pflanzliche Endproduktion war dem Volumennach um 1372% geringer als 1970.. Dieser empfindlicheProduktionsrückgang wurde durch höhere Er-90


Monatsberichte 3/1972zeugerpreise (4-972%) zum Teil aufgewogen DerEndproduktionswert war mit 8 2 Mrd. S um 27a% geringerEs gab eine Mißernte an Wein, Obst und ZuckerrübenNach Erhebungen des <strong>österreichischen</strong> StatistischenZentralamtes bei den Winzern wurden1 81 Mill. hl Wein geerntet, um 41% weniger als <strong>im</strong>Rekordjahr 1970. Die Qualität ist überdurchschnittlich.Ende November <strong>1971</strong> lagerten bei Produzenten,Genossenschaften, Großhändlern und Verarbeitungsbetriebeninsgesamt 3 5 Mill. hl Wein. Diese Mengereicht bei einem <strong>Jahre</strong>sbedarf von rund 28 Mill. hlnur knapp für einen reibungslosen Anschluß an diekommende Ernte; es ist daher mit höheren Importenzu rechnen. Die Erzeugerpreise zogen kräftig anDer Weinexport hat sich <strong>1971</strong> sehr günstig entwikkelt.Es wurden 240 000 hl exportiert, Hauptabnehmerist die Bundesrepublik Deutschland, Nach Beseitigungverschiedener rechtlicher Probleme dürfte<strong>der</strong> Export von Qualitätsweinen in die BundesrepublikDeutschland auch in Zukunft gesichert sein DieObsternte war schwach (real —13%), die Obstpreisesind um rund ein Fünftel gestiegen, Es gab insbeson<strong>der</strong>eweniger Steinobst,Die Zuckerindustrie hat nach Angaben des Fachverbandesin <strong>der</strong> Kampagne <strong>1971</strong>/72 1 59 Mill t Zuckerrübenübernommen, knapp ein Fünftel weniger als<strong>im</strong> Vorjahr Bei einer überdurchschnittlichen Ausbeutevon 15 7% fielen 250 300 t Weißzucker anDiese Menge reicht zusammen mit den Vorräten aus,den he<strong>im</strong>ischen Bedarf zu decken, Der Erzeugerpreiswar, entsprechend dem höheren Zuckergehalt<strong>der</strong> Rüben, mit 4620 S je q höher als <strong>im</strong> Vorjahr(44 50 S je q) Sollte vor Abverkauf <strong>der</strong> Ernte <strong>1971</strong><strong>der</strong> Verbraucherpreis für Zucker erhöht werden, erhaltendie Bauern voraussichtlich eine anteiligeNachzahlung, Die schwache Ernte <strong>1971</strong> ist zum Teilauf die Kürzung <strong>der</strong> Lieferrechte (85% des Grundkontingentes)zurückzuführen, <strong>im</strong> östlichen Anbaugebiethat zudem die große Trockenheit die Erträgegedrückt, Das <strong>Jahre</strong>slieferrecht 1972 wurde auf 115%des Rübengrundkontingentes erhöht,Die Getreideernte war nach Menge und Qualitätüberdurchschnittlich Es gab 21% mehr Brotgetreide,9% mehr Futtergetreide und 18% mehr Körnermais<strong>im</strong> Kalen<strong>der</strong>jahr <strong>1971</strong> war die Marktleistung an Weizen(619 000t) und Roggen (274000t) um ein Fünftelhöher als 1970, Auf Grund <strong>der</strong> schwachen Ernte1970 wurde <strong>im</strong> Kalen<strong>der</strong>jahr <strong>1971</strong> mit 297 000 t umdrei Viertel mehr Getreide <strong>im</strong>portiert als 1970, davon62,000 t Hartweizen, 108 000 t Gerste, 95 000t Mais,29,000 t Hafer und 3,000 t Hirse Die Lager an Brotgetreidewaren zum <strong>Jahre</strong>sende mit 446,000 t Weizenund 167 000 t Roggen etwa gleich hoch wie 1970Der Erzeugerpreis für Durumweizen <strong>der</strong> kommendenErnte wurde durch eine Erhöhung <strong>der</strong> staatlichenStützung um 22 S je q von 308 S auf 330 S je q angehoben,Die Landwirtschaft hatte eine Erhöhungauf 350 S je q gefor<strong>der</strong>t, Durumweizen ist ein Hartweizen,<strong>der</strong> für die Teigwarenerzeugung verwendetwird In den letzten <strong>Jahre</strong>n wurden <strong>im</strong> Inland rund15.000t Durum erzeugt, knapp die Hälfte des Bedarfes.Er wird <strong>im</strong> pannonischen Kl<strong>im</strong>agebiet (NordöstlichesFlach- und Hügelland) in Form von Verträgenangebaut Die Qualität ist sehr gut, die Erträge sindgeringer als bei Normalweizen (Weichweizen) Übereine Anhebung des Normalweizenpreises wird nochverhandelt Die Landwirtschaft hat ihren Antrag von25 S je q auf 30 40 S je q erhöht Der Haferpreiswurde an den Futtergerstepreis angeglichen, um dieErzeugung anzuregen.In Getreideeinheiten berechnet war die gesamtepflanzliche Erzeugung (einschließlich Futtermitte!)mit 9 85 Mill t knapp geringer als <strong>im</strong> VorjahrVolumen des Feldfrucht- und Futterbaues 1 )1969 1970 <strong>1971</strong>') Verän<strong>der</strong>unggegen1 000 t Getreideeinheiten1970 in %Getreide 34069 3 071 2 3 546 3 +15 5Hackfrüchte 1 453 2 1 389 1 1 279 8 - 7 9Ölfrüchte 208 8 214 2 212 6 - 0 7Feldgemüse 561 57 4 58 7 + 23Obst 337 4 3341 273 8 -18 0Wein 339 8 464 4 271 7 -41 5Grünfutter Heu u Stroh 4 374 6 4 377 9 4 200 0 - 4 1Sonstiges 89 8 6 7 1 -17 4') InstitutsberechnungInsgesamt 101857 9 9169 9 850*0 - 0 7— =) Vorläufige AngabenMehr Schlachtvieh und Geflügel — Viehstock starkverringertDie tierische Endproduktion war real um 172% geringer,die Erzeugerpreise stiegen um etwa 3V2%.Daraus ergab sich eine Zunahme des nominellenRohertrages um 2% auf 215 Mrd S.Höheren Schlachtungen und Exporten stand einestarke Verringerung des Viehbestandes gegenüberDie Rin<strong>der</strong>haltung (einschließlich Kälber) erbrachtereal insgesamt 1 ) eine Steigerung <strong>der</strong> Endproduktionum 7V2%, <strong>der</strong> reale Rohertrag aus <strong>der</strong> Schweinehaltung1 ) sank um 772%. Es gab um 10% mehr Geflügelund 2% mehr Eier. Die Rohertragsmenge an Milchwar um 2% kleiner. Die Rin<strong>der</strong>preise sind erneut gestiegen(+4V2%), Schweine waren um 172%,Schlachtgeflügel um etwa 10% billiger Der Erzeugermilchpreiswar <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>sdurchschnitt um 772%höher, Eier waren um knapp 10% teurerJ) Schlachtungen <strong>im</strong> Inland, Exporte, Viehstockän<strong>der</strong>ungen91


Monatsberichte 3/1972Im Zeitpunkt <strong>der</strong> allgemeinen Viehzählung vom3 Dezember <strong>1971</strong> verfügten die Landwirte übereinen Viehbestand von insgesamt 2 20 Mill Stück(Großvieheinheiten), knapp 2% weniger als ein Jahrvorher Nach einer ständigen Ausweitung seit 1967wurde die Schweinehaltung <strong>1971</strong> sehr stark eingeschränkt(-1372%) Rin<strong>der</strong> und Geflügel gab es umVa% mehr..Marktproduktion von FleischDie Produktivität <strong>der</strong> landwirtschaftlichen Tierhaltunghat sich unterschiedlich entwickelt. Nach vorläufigenAngaben des <strong>österreichischen</strong> StatistischenZentratamf.es wurden 3.041 kg Milch je Kuh (-172%)erzeugt Der Fleischertrag 1 ) je Rind war mit 82 kg um5% höher; je Schwein waren es 91 kg, 1172% weniger..Die Produktion von Milch, Fleisch und Eiern(einschließlich Viehstockän<strong>der</strong>ungen), berechnet zuPreisen 1962/66, war gleich hoch wie <strong>im</strong> Vorjahr; bezogenauf den Viehbestand Ende 1970 sank sie um2%.Entwicklung <strong>der</strong> Tierproduktion 1 )JahrViehstock')MillS*)Tierproduktion 1 ) Verän<strong>der</strong>ungS je 1.000 S gegen dasMill S*) Bestandswert Vorjahr in %1967196S19691970.<strong>1971</strong> s )14 44814.48314 2651417014 50018.31718.52918 77819116191591 2681 2791.3161 3481 321+ 56+ 09+29+2 4-2 0') Institutsberechnung. — ') Jeweils Dezember vom Vorjahr. — s ) Milch, fleisch,Eier. Viehstandsän<strong>der</strong>ung — *) Preise 01962/66, — *) Vorläufige Angaben,Die Fieischproduktion wurde <strong>1971</strong> kräftig ausgeweitetNach amtlichen Angaben über Schlachtungenund Schlachtgewichte fielen 519,0001 Schweine-,Rind- und Kalbfleisch (einschließlich Schlachtfett)an, um 6% mehr als <strong>im</strong> Vorjahr., Es gab 772% mehrRindfleisch und 6% mehr Schweinefleisch, das Angebotan Kalbfleisch war erneut leicht rückläufigAuf Schweinefleisch entfielen 65% (1970: 65%), aufRindfleisch 31% (31%), auf Kalbfleisch 4% (4%) <strong>der</strong>Produktion,ProduktionProduktion und Marktleistung an Fleisch 1 )1969 19701 000t<strong>1971</strong> s ) Verän<strong>der</strong>unggegen 1970in%Schweinefleisch 311 0 3Z01 338 7 +5 8Rindfleisch . 1591 150 7 162 2 +7 6Kalbfleisch 197 180 17 9 -0 6Marktleistunginsgesamt 489"8 488'8 518'8 +6'1Schweinefleisch 234 7 244 0 264 3 +8 3Rindfleisch .... 156 4 148 5 1598 +7 6Kalbfleisch . ... 193 17 6 17 4 -1 1Insgesamt 410'4 410'1 441'5 +77') Institutsberechnung— ') Vorläufige Angaben') Schlachtungen, Exporte und Bestandsän<strong>der</strong>ungen inFleisch umgerechnet, bezogen auf den Gesamtbestand anSchweinen und Rin<strong>der</strong>n vom 3 Dezember 1970Das Fleischangebot wurde <strong>1971</strong> kräftig ausgeweitet. In denvier Quartalen standen 7%, 672%, 7Vi% und 9% mehrFleisch zur Verfügung als 1970Von <strong>der</strong> gesamten Fleischproduktion wurden442000t verkauft ( + 77 2%), 77 000t (-2%) entfielenauf Hausschlachtungen Die gegenläufige Entwicklungvon gewerblichen Schlachtungen und Hausschlachtungenfür den Eigenbedarf ist eine Folge<strong>der</strong> Konzentration in <strong>der</strong> Tierhaltung (<strong>1971</strong> gab es57i% weniger Schweinehalter als 1970) Danebengibt es Probleme <strong>der</strong> statistischen Erfassung <strong>der</strong>Zahl und insbeson<strong>der</strong>e des Durchschnittsgewichteshausgeschlachteter Schweine Bei Rin<strong>der</strong>n und Kälbernfallen Hausschlachtungen nicht ins GewichtDie Ausfuhr von Fleisch (einschließlich Lebendvieh)war entsprechend dem hohen Angebot mit 32,000 tum ein gutes Drittel höher, die Einfuhr (14 000 t) umein Fünftel niedriger als <strong>im</strong> Vorjahr. Der inländischeFleischverbrauch (bereinigt um Differenzen <strong>im</strong> Lagerbestand,ohne Hausschlachtungen) erreichte425 000 t, 572% mehr als 1970 Der Konsum von92


Monatsberichte 3/1972Schweinefleisch stieg um 872%, <strong>der</strong> Inlandsverbrauchvon Rind- und Kalbfleisch war nur geringfügighöher {-H/2%)Auch <strong>im</strong> IV. Quartal wurde reichlich Fleisch angeboten(+8Va%). Es kamen 772% mehr Schweinefleisch,11% mehr Rindfleisch und 8% mehr Kalbfleischauf den Markt. Die Ausfuhr konnte um 60%erhöht werden, die Einfuhr nahm um ein Drittel zu.Der Inlandsverbrauch war um 7% höher, Schweinefleischwurde um 9%, Rind- und Kalbfleisch um 4%mehr nachgefragtDurch Lenkung des Außenhandels ist es <strong>1971</strong> gelungen,die Viehmärkte zu stabilisieren und das erhöhteAngebot ohne größere Verluste für die Erzeuger unterzubringen.Es wurden 59.000 Schlachtrin<strong>der</strong>(+36%), 74.000 Nutz- und Zuchtrin<strong>der</strong> ( + 19%)und 4.000 Kälber (-64%) sowie 5.000 t Rind- undKalbfleisch (+59%) ausgeführt. Hiefür waren rund110 Mill S an staatlichen Stützungen erfor<strong>der</strong>lich.Die Ausfuhrpreise lagen nur wenig unter den hohenVorjahreswerten Damit gelang es, die Erzeugerpreise1 ) für Schlachtstiere, Ochsen und Kalbinnen<strong>im</strong> Vergleich zum Vorjahr um 6% bis 9% zu steigern;<strong>der</strong> Preis für Schlachtkühe, die <strong>im</strong> Export wenig gefragtsind, stagnierte, In weiterer Folge wurde die inländischeNachfrage auf Schweinefleisch umgelenkt,das wesentlich schwieriger zu exportieren ist DieAusfuhr von Schweinefleisch war mit 6,000 t etwadre<strong>im</strong>al so hoch wie 1970, an Stützungen waren35 Mill, S erfor<strong>der</strong>lich Die Erzeugerpreise fürSchweine gingen um V/2% zurück, Die Konsumentenpreise3 ) lagen <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>smittel für Rindfleisch um472% höher, für Schweinefleisch um 72% niedriger,Die Ausfuhrerlöse für Lebendvieh und Fleisch erreichten1 78 Mrd S, knapp ein Fünftel mehr als1970 Davon entfielen 881% (1970: 83 4%) auf dieEWG, 35% (41%) auf die EFTA und 65% (107%)auf osteuropäische Staaten einschließlich Jugoslawien,Die Einfuhren waren mit 734 Mill S um 9%geringer Aus <strong>der</strong> EWG kamen 18 8% (1970: 18 4%),aus <strong>der</strong> EFTA 111% (159%) und aus Osteuropa49 0% (46 8%), Anfang 1972 ist die Lage auf unserenwichtigsten Exportmärkten sehr günstig Die Erzeugerpreisein den EWG-Län<strong>der</strong>n übersteigen denRichtpreis bedeutend, und es werden auf Importevon Rin<strong>der</strong>n und Rindfleisch seit Ende Jänner keineAbschöpfungen eingehobenDas Angebot an Milch war ab Mitte 1970 rückläufigIm Frühjahr <strong>1971</strong> hat sich eine Tendenzumkehrvollzogen, Höhere Erlöse (Abbau des Absatzförde-1) Angaben des <strong>österreichischen</strong> Statistischen Zentralamtes.2) Laut Verbraucherpreisindex des <strong>österreichischen</strong> StatistischenZentraiamtesrungsbeitrages ab November 1970, Milchpreiserhöhung<strong>im</strong> Juni <strong>1971</strong>) regten die Produktion wie<strong>der</strong> anSeit März steigt die saisonbereinigte MarktleistungIm September wurde erstmals <strong>der</strong> entsprechendeVorjahreswert überschritten, zur <strong>Jahre</strong>swende <strong>1971</strong>/1972 war (saisonbereinigt) <strong>der</strong> hohe Stand von Mitte1970 knapp erreicht, Die gesamte Milchproduktionwar <strong>1971</strong> nach Schätzung des <strong>österreichischen</strong> StatistischenZentralamtes mit 3 20 Mill t um 3% geringerals 1970, Da <strong>der</strong> Milchkuhbestand leicht zurückging,würde dies eine Abnahme <strong>der</strong> Milchleistungje Kuh bedeuten Die Milchlieferung ist statistischbesser erfaßt Nach Angaben des Milchwirtschaftsfondswurden 2 01 Mill t 3 ) Milch übernommen,17% weniger als <strong>im</strong> Jahr zuvor, Im I, und II, Quartalkam um 73% und 44% weniger Milch auf denMarkt, <strong>im</strong> MI und IV Quartal um 0 3% und 5 7%In 1000 tESO630550EDO4S01211109a131211109-_/Entwicklung auf dem MilchmarktMil, I •Enzi i 119660.!.f.W,/2SSaisonbe ^einigte \ Ver teGleitende Ä-Quart olsdurch schnitterhlieferureugung, 1 .eugungvvgt 1 iVon Butte, 1 1_I__L_L_, r < 1 1 , , 1 ,on Käse—^/, 1 ,s^ /, 1 ,7r 1 , , 1 1 . 1 , . 1 11967 1969 1969 1970 <strong>1971</strong>Die Milchanlieferung steigt seit März <strong>1971</strong> und,hat1


Monatsberichte 3/1972Produktion insges '}Ertrag je Kuh in kgMilchlieferung 3 )Produktion und Marktleistung an Milch1969 1970 <strong>1971</strong>')3 3413 0382 0671 000 t3 3283.0882 1013 2253 0412.065Verän<strong>der</strong>unggegen 1970in%-31-1 5-1 7Q: Österreichisches Statistisches Zentrolamt und Milchwirtschoftsfonds —'> Vorläufige Angaben. — *) Mit verfütterter Milch (<strong>1971</strong> Schätzung des Institutes)— ') Milchabsatz an Molkereien und Verbraucher ab Hof, einschließlich Rahm-,Butler- und Käselieferung (in Milchumgerechnet).mehr. Der durchschnittliche Fettgehalt <strong>der</strong> angeliefertenMilch betrug 3 83%, <strong>der</strong> Erzeugererlös samtZu- und Abschlägen erreichte <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>smittel rund2 52 S pro kg gegen 2 34 S <strong>im</strong> Vorjahr.Von <strong>der</strong> abgelieferten Milch wurden <strong>1971</strong> {in Fetteinheitengerechnet) rund 87% <strong>im</strong> Inland verkauftund 13% exportiert o<strong>der</strong> gelagert (1970: 86% und14%), Im IV. Quartal waren es 86% und 14%.. Aufdem Inlandsmarkt wurde nach Angaben des Milchwirtschaftsfondsum knapp 2% mehr Trinkvollmilch,18% mehr Kondensmilch und 4% mehr Schlagobersund Rahm verkauft Der Butterabsatz einschließlichRückgabe an die Erzeuger war um 5% geringer,Butterschmalz wurde um ein Zehntel weniger verkauft.Der Rückgang des Butterabsatzes ist auf dieverbilligte Abgabe von 3 000 t Tafelbutter <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>1970 zurückzuführen <strong>1971</strong> war eine entsprechendeAktion nicht erfor<strong>der</strong>lich Die Nachfrage nach Käsewird als rege bezeichnet, zahlenmäßige Angabensind nicht verfügbar. Die Produktion von Butter(-2%) und Vollmilchpulver (-30%) wurde eingeschränkt,Käse (+4%), Kondensmilch ( + 22%) undMagermilchpulver ( + 12%) wurden mehr erzeugtDer Außenhandel mit Molkereiprodukten war rückläufigDer Abbau <strong>der</strong> Vorräte als Folge geringererMilchanlieferung ermöglichte eine weitgehende Einstellungdes subventionierten Butterexportes Eswurden nur 300 t Butter 1 ) ausgeführt gegen 2.300 t<strong>im</strong> VorjahrDie Ausfuhr von Käse war mit 21 000 t knapp geringer(—1%) als 1970 Die Ausfuhrpreise für Molkereiproduktesind <strong>1971</strong> dank einer Entspannung auf demWeltmarkt kräftig gestiegen Sie hatten aber zu <strong>Jahre</strong>sendewie<strong>der</strong> sinkende Tendenz Der Exportwert 2 )aller Molkerei Produkte war mit 837 Mill S um 6%höher. Davon gIngen 44 5% in die EWG (1970:50 1%) und 28 9% in die EFTA (21 7%) Die Importe 2 )von Molkereiprodukten (einschließlich Eier) warenmit 573 Mill S um ein Drittel höher. Käse wurden3.700t eingeführt (-4%),J) Angaben des <strong>österreichischen</strong> Statistischen Zentralamtes,ohne Vormerkverkehr.2) Einschließlich VormerkverkehrAnfang 1972 ist die Lage auf dem Milchmarkt ungünstigDie Anlieferung ist hoch und tendenziellsteigend, Die Nachfrage stagniert Um überhöhteLager zu vermeiden, wurde <strong>der</strong> Export von Teebutterhe<strong>im</strong>ischer Herkunft wie<strong>der</strong> aufgenommen Die nächstenMonate könnten die Agrarpolitik erneut vorschwierige Entscheidungen stellenDie <strong>im</strong> Inland konsumierten Grundnahrungsmittelstammten zu 82% (1970: 82%) aus <strong>der</strong> he<strong>im</strong>ischenProduktion Der Verbrauch einschließlich Ausfuhrwurde zu 83% (83%) von <strong>der</strong> <strong>österreichischen</strong> Landwirtschaftgedeckt 1970 wurden Nahrungsmittel undFuttermittel <strong>im</strong> Werte von 814 Mrd S <strong>im</strong>portiert( + 16%), <strong>der</strong> Wert <strong>der</strong> Ausfuhr erhöhte sich um 9%auf 354 Mrd SHöhere Vorleistungsbezüge — Mehrausgaben fürFuttermittel — Weniger HandelsdüngerDie Bezüge des Agrarsektors an Vorleistungen waren<strong>1971</strong> nach ersten Berechnungen und Schätzungenreal um 1Vs% höher als 1970, Die Preise sindüberdurchschnittlich gestiegen (+6V2%) Zu laufendenPreisen hat die Land- und Forstwirtschaft Betriebsmittelund Leistungen <strong>im</strong> Wert von 11 3 Mrd, Sbezogen ( + 7%).Für zugekaufte Futtermittel wurden rund 3 1 Mrd, Saufgewendet, 500 Mill S o<strong>der</strong> ein Fünftel mehr als<strong>im</strong> Vorjahr, Auf Grund <strong>der</strong> schwachen Ernte 1970wurden die Futtergetreide<strong>im</strong>porte stark ausgeweitetEs wurde viel mehr Ölkuchen, aber weniger FischundFleischmehl verfüttert,, Die Tendenz zum Mischfutterhielt an, Die Erhöhung <strong>der</strong> Preise für FuttergetreideEnde 1970 wirkte sich voll aus Milchpulverund Magermilch für Futterzwecke wurden teurer, diePreise für Ölkuchen blieben unverän<strong>der</strong>t, Fisch- undFleischmehl wurde <strong>der</strong> Lage auf dem Weltmarkt entsprechendum 12% billiger, Die Einfuhr an Futtermitteln<strong>im</strong> Kalen<strong>der</strong>jahr <strong>1971</strong> ist <strong>der</strong> Übersicht zuentnehmen, Die Vorräte des Handels und <strong>der</strong> Genossenschaftenan Futtergetreide und Mühlennachproduktenwaren zu <strong>Jahre</strong>sende infolge <strong>der</strong> gutenErnte <strong>1971</strong> mit 151,000 t um zwei Fünftel höher als<strong>im</strong> Vorjahr Die Bestände an Ölkuchen werden nichtmehr erhoben.Futtermitteleinfuhr1969 1970 <strong>1971</strong> Verän<strong>der</strong>unggegen 19701.000 t in %Futtergetreide') 120 5 653 164 5 + 151 9Ölkuchen 106 3 148 7 175 6 + 18'1Fisch- und Fleischmehl3 ) 66 9 75 3 72 3 - 40In sg esamt 1 ) 376'3 393 9 5260 + 335') Einschließlich Kieie und Futtermehl. — *) Einschließlich Griehen Blutmehl undsonstigen tierischen Abfällen— ') In Getreideeinheiten,94


Monatsberichte 3/1972Für den Einsatz <strong>der</strong> Landwirtschaft an Handelsdüngerliegen endgültige Werte vor Nach einem kräftigenAnstieg in den beiden Vorjahren haben dieLandwirte <strong>1971</strong> 1 98 Mrd. S für Düngemitte! ausgegeben,2% weniger als <strong>im</strong> Vorjahr. Berechnet nachReinnährstoffmengen wurden um etwa ein Zehntelweniger Stickstoff, Phosphat- und Kalkdünger verwendet,<strong>der</strong> Absatz von Kali nahm etwas zu Je halandwirtschaftlicher Nutzfläche wurden durchschnittlich152 kg Reinnährstoffe gestreut, um 10 kg o<strong>der</strong>6% weniger. Das Verhältnis <strong>der</strong> ReinnährstoffeN:P 2 0 5 :KäO hat sich von 1 :0 99:1 10 (1970) auf1:098:1 25 (<strong>1971</strong>) verschoben. Der Kalidüngungkommt <strong>im</strong> Bestreben, die Qualität <strong>der</strong> Erzeugnissezu heben, beson<strong>der</strong>e Bedeutung zu. Der starkeRückgang <strong>im</strong> Düngerabsatz ist vor allem auf Min<strong>der</strong>bezüge<strong>im</strong> 1. Halbjahr zurückzuführen. ImIV. Quartal wurden etwas mehr Stickstoff und Phosphateund fast ein Fünfte! mehr Kali an Handel undGenossenschaften ausgeliefert.Der Rückgang des Handelsdüngereinsatzes ist zumTeil auf Preiserhöhungen und anhaltende Trockenheitin den agrarischen Intensivgebieten zurückzuführen.Langfristig ist festzustellen, daß die Intensivierung<strong>der</strong> Düngung <strong>im</strong> Grünlandgebiet die hohenErwartungen nicht erfüllt hat. Phosphat- und Kalidüngerunterliegen dem Preisregelungsgesetz undwerden durch staatliche Zuschüsse verbilligt. 1972stehen hiefür 79 Mill. S zur Verfügung, die in Formvon Transportkostenzuschüssen vergeben werdenStickstoffdünger sind nicht preisgeregelt und auchnicht subventioniert, für Preisän<strong>der</strong>ungen ist die ParitätischeKommission zuständig. Nach kräftigenPreiserhöhungen 1970/71 (Abbau <strong>der</strong> Subventionen,steigende Weltmarktpreise und Transportkosten)wurden ab 1 März 1972 Stickstoff- und Phosphatdüngerum 10% bis 12%, Mischdünger um etwa 8% undKali um rund 1% (Frachtkosten) teurer.Für alle übrigen wichtigen Vorleistungen sind konkreteAngaben erst möglich, sobald verschiedeneStatistiken, wie z B die Daten <strong>der</strong> Landesbuchführungsgesellschaft,vorliegenStarker Rückgang <strong>der</strong> InvestitionenDie Landwirtschaft war in <strong>der</strong> Nachkriegszeit intensivbemüht, Arbeit durch Kapital zu ersetzen. DieSubstitution durch Maschinen begann in <strong>der</strong> Bodenproduktion(„Außenmechanisierung") und setzt sichin <strong>der</strong> Veredelungswirtschaft („Innenmechanisierung")fort Dieser Prozeß erreichte Mitte <strong>der</strong> sechziger<strong>Jahre</strong> seinen Höhepunkt und hat sich seithersehr verlangsamt. Kurzfristig wird die Investitionsneigung<strong>der</strong> Landwirte vor allem durch die Entwicklungvon landwirtschaftlicher Produktion und Einkommen,gesamtwirtschaftlicher Lage und Preisentwicklung<strong>der</strong> Investitionsgüter beeinflußt 1 )..Die ungünstige Einkommensentwicklung und starkePreiserhöhungen ließen <strong>im</strong> Berichtsjahr die Investitionsneigung<strong>der</strong> Landwirtschaft ständig sinken,, Insgesamtsind die Brutto-Ausrüstungsinvestitionenreal um 11% gefallen (IV Quartal -19%) In Traktorenwurde um 5% mehr, in Landmaschinen aberum 17% weniger investiert Zu laufenden Preisenhaben die Landwirte 4 02 Mrd, S (-3V2%) für Traktorenund Landmaschinen ausgegeben, einschließlichAnhänger und Lastkraftwagen waren es rund445 Mrd, S Be<strong>im</strong> Absatz von Traktoren haben diehe<strong>im</strong>ischen Fabrikate erneut Marktanteile verloren51% <strong>der</strong> Ausgaben entfielen auf inländische Erzeugnissegegen 55% 1970 Auf dem Landmaschinenmarktwar die Entwicklung von inländischen und <strong>im</strong>portiertenProdukten gleich ungünstig; <strong>der</strong> Anteilhe<strong>im</strong>ischer Erzeugnisse blieb mit 72% unverän<strong>der</strong>tDie Landmaschinenpreise sind nach einem überdurchschnittlichenAnstieg (1970: -r-6V2%) <strong>1971</strong> erneutkräftig gestiegen (+8 1 /2%).. Eine Beruhigungdes Preisauftriebes ist noch nicht abzusehen,, AbMitte März 1972 wurden inländische Traktoren um5% teurer, weitere Preiserhöhungen wurden beantragt,Absatz an Mineraldünger 1 )1969 1970 <strong>1971</strong> Verän<strong>der</strong>unggegen 19701.000 t in%Stickstoff . 122 1 142 8 128 3 -10 2Phosphorsäure 128 3 142 2 125 6 -11 7Koli .... 155 7 157 7 161 0 + 21Insgesamt 4061 442 7 414 9 - 63Brutto-Investitionen in Traktoren und Landmaschinen 1 )1970 1 971 Verän<strong>der</strong>ung gegen 1970IU laufenden Preisen nominell realMill Sin%I Quartal908 8 1 047 6 +15 3 + 641.175 2 1 172 8 - 0 2 - 891.128 6 9B41 -12 8 -20 9943 4 8141 -13 7 -19 0Kalk . 65 0 63 4 55 6 -12 3Insgesamt41560 4.018 , 6 - 33 -110Mill SInsgesamt 1 614 2 013 1 977 - 1 ßQ: österreichische Düngerberatungsstelle — ') Reinnährstoffe') Institutsberechnung (die Angaben für <strong>1971</strong> sind vorläufig).J) Siehe hiezu: Monatsberichte, Jg 1972, Heft 1, S 12 ff95


Monatsberichte 3/1972ForstwirtschaltDazu Statistische Übersichten 3.10 bis 313Holzproduktion und Exporte rückläufigDas Jahr <strong>1971</strong> stand für die Forstwirtschaft <strong>im</strong> Zeichennachlassen<strong>der</strong> Konjunktur Das gilt insbeson<strong>der</strong>efür das zweite Halbjahr Holzeinschlag undExportvolumen waren rückläufig, die Preise hatten,abgesehen vom Schnittholzmarkt, fallende Tendenz.Der Aufbau <strong>der</strong> Lager an Rundholz und Schnittholzerreichte <strong>im</strong> Laufe des <strong>Jahre</strong>s neue Höhepunkte DieIndustrie schränkte die Schleifholzkäufe ein. Die extremhohen Vorräte an Industrieschwachholz zu<strong>Jahre</strong>sende unterstreichen die Notwendigkeit einervorübergehenden Produktionseinschränkung. Für dieerste Hälfte 1972 ist mit keiner grundlegenden Än<strong>der</strong>ung<strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen Lage zu rechnenHolzeinschlag: —5%, Holz<strong>im</strong>porte: —14%Der Holzeinschlag war <strong>1971</strong> um 4 7% niedriger als<strong>im</strong> Rekordjahr 1970, lag aber mit 10 6 Mill. fm nochum 42% über dem Durchschnitt 1961 bis 1970.. DerRückgang <strong>der</strong> Holzproduktion ist auf die starke Einschränkung<strong>im</strong> II und III. Quartal zurückzuführen ImI Quartal wurde witterungsbedingt um 35% mehrHolz geschlägert als <strong>im</strong> Vorjahr und auch <strong>im</strong>IV Quartal war <strong>der</strong> Einschlag trotz voller Holzlagernur um 3% kleiner als vor einem Jahr, weil <strong>der</strong> mildeWinter den Holzeinschlag begünstigte. Die Waldbesitzerreagierten auf die geän<strong>der</strong>te Marktlageunterschiedlich Die Besitzer von Privatwald unter50 ha schränkten ihren Einschlag um 12% ein, <strong>im</strong>privaten Großwald wurde um 1% weniger geschlägertals <strong>im</strong> Vorjahr, <strong>im</strong> Staatswald um 5% mehrDadurch verschoben sich auch die Anteile <strong>der</strong> Besitzkategorienam gesamten Einschlag: Auf denStaatswald entfielen 16 4% (1970: 14 9%), auf denPrivatwald über 50 ha und den Körperschaftswald45 2% (1970: 43 5%) und auf den Privatwald unter50 ha 38 4% (1970: 41 6%) Von <strong>der</strong> gesamten Holznutzungentfielen 165% auf Laubholz (156%) und835% auf Nadelholz (844%). Der Schadholzanfallwar mit 192 Mill. fm o<strong>der</strong> 18% des Gesamteinschlagesetwas höher als in den letzten <strong>Jahre</strong>n Der Einschlagentwickelte sich in den einzelnen Bundeslän<strong>der</strong>nunterschiedlich. In den stark exportorientier-Holzeinschlag1969 1970 <strong>1971</strong> Verän<strong>der</strong>unggegen 19701.000 fm ohne Rinde in %Nutzholz 8 336 2 9 0001 B 571 4 -4 8Brennholz . 2.132 6 2.122 8 2.024 5 -4 6Insgesamt 104688 11 1229 10.595 , 9 -47Q: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaftten Bundeslän<strong>der</strong>n ging er deutlich zurück: Kärnten—16%, Tirol —8%. In Bundeslän<strong>der</strong>n, die überwiegendden Inlandsmarkt beliefern, nahm <strong>der</strong> Einschlagauch <strong>1971</strong> leicht zu: Nie<strong>der</strong>österreich +2 4%,Oberösterreich +2 1% Zu <strong>Jahre</strong>sende lagerten <strong>im</strong>Wald 1 08 Mill fm noch nicht verkauftes Holz, um1672% mehr als vor einem JahrWie <strong>im</strong> Vorjahr entfielen vom gesamten Holzeinschlag19% auf Brennholz und 81% auf Nutzholz,für den Markt wurden 83% bereitgestellt, 17% fürden Eigenbedarf Laubnutzholz wurde um 4% mehrgeschlägert, Nadelnutzholz um 6% weniger als 1970Der Einschlag für den Verkauf war mit 792 Mill. fmum 5% geringer als <strong>1971</strong> Vom gesamten Nutzholzeinschlagentfielen 71% auf Stammholz und Derbstangenund 24% auf Schleifholz (1970: 72% und23%).<strong>1971</strong> waren 42562 Arbeitskräfte mit Holzeinschlagund Hoizlieferung beschäftigt (<strong>im</strong> Vorjahr 39 156)Die Zahl <strong>der</strong> ständigen Arbeitskräfte verringerte sichweiter auf 10074, die <strong>der</strong> nichtständigen Arbeitskräftewar mit 32.488 höher als 1970.Der Rohertrag <strong>der</strong> Forstwirtschaft konnte nach vorläufigenBerechnungen des Institutes das Niveau von1970 nicht erreichen. Die Einschränkung <strong>der</strong> Holzproduktionsowie <strong>der</strong> leichte Preisrückgang ließenden Rohertrag um 572% auf 6 487 Mrd. S sinkenDie Holzeinfuhr war <strong>1971</strong> rückläufig. Laubrundholzund Schleifholz wurden merklich weniger <strong>im</strong>portiertals 1970 Nur die Einfuhr von Nadelrundholz iststärker gestiegen (15 000 fm o<strong>der</strong> +17%) Die Gesamt<strong>im</strong>porteberechnet auf Rohholzbasis waren mit1 89 Mill fm um 14% niedriger als 1970Ernste Schwierigkeiten auf dem SchleifholzmarktDie schleifholzverarbeitende Industrie blieb von <strong>der</strong>weltweiten Flaute auf dem Papier- und Zellulosemarktnicht verschont Das wirkte sich <strong>1971</strong> auch aufVolumen <strong>der</strong> Holzeinfuhr(Rohholzbasis)1970 <strong>1971</strong> Verän<strong>der</strong>unggegen 19701 000 fm in %Schnittholz) 1480 181 6 + 22 7RundholzNadelholz 88 4 103 4 + 170Laubholz 713 7 653 1 - 85SchleifholzNadelholz 565 5 425 9 -24 7Laubholz . 606 6 450 8 -25 7Brenn- und Spreißelholz") 837 75 7 - 96Insgesamt . . 2 205 9 1 8905 -143Q: Bundesholzwirtschaftsrai — ') Nadelschnitthalz {Umrechnungsfaktor aufRohholz: 1'587) Laubschnittholz (1"724), Sperrholz (2 600), Schwellen (1 818) -') Umrechnungsfaktor für Brennholz: 0'7, für Spreißelholz : 0'5.96


Monatsberichte 3/1972die Forstwirtschaft aus. Die Industrie bezog insgesamt279 Mill fm Schleifholz, um 10% weniger ais<strong>im</strong> Jahr zuvor Im IV.. Quartal gingen die Bezügesogar um 14% zurück Die Schleifholzeinkäufe <strong>im</strong>Inland lagen mit 1 91 Mill fm um 13% unter denVorjahreswerten, die Importe sanken um 25% auf0 88 Mill fm Demnach stammten 69% <strong>der</strong> Schleifholzversorgungaus dem Inland und 31% aus demAusland. 1970 wurden nur 62% <strong>im</strong> Inland gekauftund 33% <strong>im</strong>portiert. In früheren <strong>Jahre</strong>n war allerdingsnur ein Viertel des benötigten Schleifholzesaus dem Ausland gekommen Die Bedeutung <strong>der</strong>Schleifholz<strong>im</strong>porte für die Industrieversorgung ging<strong>1971</strong> von Quartal zu Quartal zurück. Im I Quartalwurden noch 39% <strong>der</strong> Schleifholzkäufe <strong>im</strong>portiert,<strong>im</strong> IV Quartal nur 19% Die Importe waren <strong>im</strong>IV Quartal um 44% geringer als <strong>im</strong> Jahr zuvorDie Drosselung <strong>der</strong> Importe mil<strong>der</strong>te zwar dieSchwierigkeit auf dem Schleifholzmarkt, konnte sieaber nicht beseitigen. Infolge <strong>der</strong> hohen inländischenProduktion ergab sich zum <strong>Jahre</strong>sende ein drückendesAngebot an Schleifholz Die <strong>im</strong> Wald lagerndenunverkauften Vorräte an Schleifholz waren mit302.000 fm um 53% höher als Ende 1970 und diegrößten seit 1967. Trotz <strong>der</strong> gedämpften Nachfragewurde <strong>1971</strong> nur um 1 3% weniger Schleifholz erzeugtais 1970. Im IV. Quartal blieb die Schleifholzproduktionmit 723 000 fm ebenfalls um 13% unter demVorjahresergebnis Zu <strong>Jahre</strong>sende waren 84% desgelagerten Schleifholzes verkauft, 1970 waren es <strong>im</strong>gleichen Zeitpunkt 90%Auf Grund des Überangebotes gaben die Preise allgemeinnach, einzelne Werke haben die Anlieferungkontingentiert und übernehmen nur sehr schleppend,in Nie<strong>der</strong>österreich wurde das Kooperationsabkommengekündigt Die Interessenvertretungen empfehlenden Waldbesitzern nachdrücklich eine Drosselung<strong>der</strong> Produktion Dadurch könnte am raschesteneine Marktstabilisierung erreicht werden Allerdingswäre es verfehlt, durch eine übermäßige Einschränkung<strong>der</strong> Schleifholzproduktion die langfristigeRohstoffversorgung <strong>der</strong> Industrie mit inländischerWare zu gefährdenZunahme <strong>der</strong> Schnittholzproduktton: +4%Die Schnittholzproduktion ist <strong>im</strong> ersten Halbjahr,begünstigt durch eine ausreichende Rohholzversorgungund hohe Preise, kräftig gestiegen Da die Absatzmöglichkeitenmit <strong>der</strong> Produktionsausweitungnicht Schritt hielten, mußten vor aliem <strong>im</strong> erstenHalbjahr die Lager stärker aufgestockt werden. DieZuwachsraten <strong>der</strong> Schnittholzproduktion gingen dahervon Quartal zu Quartal zurück, <strong>im</strong> IV. Quartalwurde um 5% weniger Schnittholz produziert als1970. Die zügige Inlandsnachfrage in <strong>der</strong> zweiten<strong>Jahre</strong>shälfte glich die Abschwächung <strong>im</strong> Exportgeschäftaus. Der Absatz ist insgesamt leicht gestiegenVerschnitt, Absatz und Vorräte an Holz1969 1970 <strong>1971</strong> Verän<strong>der</strong>unggegen 19701 000 fm biw m 3 in %Verschnitt von Sägerund"holz 7 765 7 7 939 7 8 2B1 7 + 43Produktion von Schnittholz5 267 3 5 375 9 5 587 9 + 39Schnittholzabsaiz <strong>im</strong>Inland') .... 1 756 4 1.921 0 2 224 5 +15 8Schnittholzexport 3 ) 3 780 1 3 471 9 3 224 9 - 7 1Schnittholzlager 3 ) . , 660 0 765 7 1 043 4 +36 3Rundholzlager <strong>der</strong> Sägewerke3 ) ... 1 128 3 1 590 7 1 285 8 -19 2Nutzholzlager 5 )') 791 5 805 5 910 5 +13 0Brennholziager 3 )') 151 0 121 9 169 4 +39 0Schleifholzabsalz 5 ) 2 422 1 4 828 3 4 438 0 — 81Gl: Bundesholzwirtschaftsrat und Papierverband— ') Anfanglager—Endlager+Produktion+lmport—Export — 3 ) Nadel- und Laubschnittholz, bez<strong>im</strong>mertesBauholz, Kisten und Steigen. — 3 ) Stand Ende Dezember— *) Noch nicht verkaufteVorräte <strong>der</strong> Waldbesitzer— 5 ) Aus he<strong>im</strong>ischer Produktion.<strong>1971</strong> wurden insgesamt 559 Mill m 3 Schnittholz erzeugt,um 3 9% mehr als <strong>im</strong> Vorjahr (I Quartal:+ 16 4%, II Quartal: +6 3%, IM. Quartal: +0 6%,In 1.000 m 3 <strong>im</strong> Quartal?0D600- Inland5004QQ1 009D0BOO700600UDOnaowoocAuslan 61 1 1_ Insgesc mti1 •1966Ö. 1.1. w. /2BDer Absatz von Schnittholzaisanberleitende, 1 ,i l


Monatsberichte 3/1972IV. Quartal: -5 2%). Der Schnittholzabsatz stieg um1% auf 5 45 Mill. m 3 Im Inland wurden 2 22 Mill. m sSchnittholz verkauft, um 16% mehr als 1970.. DerExport fiel um 7% auf 3 22 Mill m 3Vom gesamtenSchnittholzabsatz entfielen 41% auf den Inlandsmarktund 59% auf den Export. 1970 wurden <strong>im</strong> Inland36% und <strong>im</strong> Ausland 64% abgesetzt, ImIV. Quartal wich <strong>der</strong> Schnittholzabsatz am wenigstenvom Vorjahr ab Der Export war um 3% geringer, <strong>der</strong>inländische Absatz lag um 2% über dem sehr hohenNiveau vom IV Quartal 1970 Die Inlandsnachfragewar auch gegen <strong>Jahre</strong>sende unvermin<strong>der</strong>t lebhaftEine weitere nennenswerte Steigerung ist allerdingsAnfang 1972 nicht zu erwartenDie Schnittholzlager <strong>der</strong> Sägen und des Holzhandelswaren zu <strong>Jahre</strong>sende mit 1 04 Mill m 3um 36% höherals vor einem Jahr Der seit dem Frühjahr 1970 anhaltendeAufbau <strong>der</strong> Lager kam <strong>im</strong> IV Quartal zumStillstand. Die Bestände wurden seit dem III Quartal<strong>1971</strong> nicht weiter aufgestocktDie Rundhoizlager <strong>der</strong> Sägewerke waren zu <strong>Jahre</strong>sendemit 1 29 Mill. fm um 19% geringer als <strong>im</strong> Vorjahr.1.0001 1001 ODO9006007001000 fm1.7001 6001500m 3///////Die Lagerbewegung\Sa sonberei gte Wert. Gle itende 4- Quartal 1du nchschnit teii i i . i .1 1. Säge nundholzSehn ttholzV, 1 ,/V-/• l -IISinkende HolzpreiseDie verän<strong>der</strong>te Marktlage spiegelte sich <strong>1971</strong> auchin <strong>der</strong> Preisentwicklung Die Tendenz steigen<strong>der</strong>Preise erreichte zum <strong>Jahre</strong>swechsel 1970/71 ihrenHöhepunkt Anfang des <strong>Jahre</strong>s gaben die Holzpreiseerstmals seit 1968 leicht nach, Die rückläufige Bewegungsetzte sich das Jahr über bei allen Sort<strong>im</strong>entenfort und war in <strong>der</strong> zweiten <strong>Jahre</strong>shälftestärker als zu <strong>Jahre</strong>sbeginn Die Preise für Rundholzlagen in <strong>der</strong> zweiten <strong>Jahre</strong>shälfte 1% bis 6%unter den Vorjahreswerten Das Überangebot anSchleifholz führte in den letzten Quartalen zu Preiseinbußenvon 10% und mehr, Beson<strong>der</strong>s ungünstigwar die Entwicklung auf dem Restholzmarkt,HolzpreiseInlandspreisAusfuhr-Sägerundholz') Schleif holz') Schnittholz') preisGüteklasse B Stärkeklasselb 0—Iii Breitware, Nadel-Stärke 3a sägefallend schnitt-Slmk') OÖ.») Stmk.') OÖ") Stak.*) OÖ') ho!z s )S je <strong>im</strong> S je m' S ie m J01968 467 462 300 270 1 090 1 112 99601969 519 548 331 300 1 137 1 169 1 07701970 635 677 427 433 1 354 1 378 1 3100<strong>1971</strong> 65Z 679 428 423 1 426 1 458 1.3281970, 1 Qu 583 624 398 402 1 255 1.260 1.203II 640 677 429 430 1 357 1 363 1 298Iii 660 69S 440 450 1 375 1 430 1 357IV. 657 713 440 450 1 427 1.457 1.375uoo1.30012001 10D- —V-_ r ! i1 0001966ÖUf.W/27/ \' \' 1 1 \/!////- / fV \1 \. 1 1 , l ,. 1 .1967 1968 1969 1970 <strong>1971</strong>Die überhöhten Rundholzlager wurden <strong>im</strong> Laufe des <strong>Jahre</strong>s<strong>1971</strong> abgebaut. Der Aufbau <strong>der</strong> Schnittholziager kam erstgegen <strong>Jahre</strong>sende zum Stillstand<strong>1971</strong>, l Qu 668 703 440 440 1 463 1 460 1 365II II 652 6S3 435 440 1 447 1 460 1 337III 638 664 421 405 1 397 1 460 1 313IV 648 665 415 405 1 397 1 453 1 301Q: Preismeiaungen <strong>der</strong> Landesholzwirtschaflsräte Steiermark und Oberösterreich— ') Fichte Tanne — ') Frei autofahrbare Straße.—') Bahnablage —*) Waggonverladen — s ) Durchschnittlicher Erlös frei Grenze.Die Notierungen auf dem Schnittholzmarkt warenunterschiedlich: Die Inlandspreise waren fest, teilweisesogar steigend, <strong>im</strong> Export dagegen leichtfallend In den ersten Monaten 1972 ist mit stabilenRundholz- und Schnittholzpreisen zu rechnen, Industrieschwachholzkönnte dagegen weitere Preiseinbußenerleiden,Das Volumen <strong>der</strong> Holzausfuhr war <strong>1971</strong> um 65%niedriger als <strong>im</strong> Vorjahr, Die Ausfuhr belief sich auf98


Monatsberichte 3/1972Volumen <strong>der</strong> Holzausfuhr(Rohholzbasis)1970 <strong>1971</strong> Verän<strong>der</strong>unggegen 19701 000 <strong>im</strong> in %Schnittholz') . 5.140 2 4 795 3 -6 7Rundholz 1 ) 371 2 354 6 -4 5Brenn- und Spreißel holz 1 ) 957 902 -5 7Insgesamt 5 607'1 5 240'1 -6"5Q: Bundesholzwirtschaftsrat. — ') Nadeisetmittholz (Umrechnungsfaktor aufRohholz:1'484), Schwellen (1 818), Laubschnittholz (1 404)Kisten und Steigen,Bauholz — *) Grubenholz, Telegraphenstangen Nadel- und Laubrundholz,Waldstangen, Rammpfähle, Schichinutz<strong>der</strong>bholz — 3 ) Umrechnungsfaktor:Brennholz 07, Spreißelholz 0'5524 Mili. fm berechnet auf Rohholzbasis und unterVerwendung neuer Umrechnungsfaktoren. Die gesamteAusfuhr <strong>der</strong> Forstwirtschaft und <strong>der</strong> holzverarbeitendenIndustrie erreichte 10 7 Mrd, S, um2 3% mehr als 1970Abnahme <strong>der</strong> Nadelschnittholzexporte: 7%Konjunkturdämpfung und zunehmende Konkurrenzin den Hauptabnahmelän<strong>der</strong>n waren die Merkmaiedes Nadelschnittholzexportes <strong>1971</strong>, Obwohl die <strong>Wirtschaft</strong>Italiens <strong>1971</strong> einen deutlichen Rückschlag erlitt— die Industrieproduktion war geringer als1970 —, konnte sich österreichisches Nadelschnittholzauf den italienischen Märkten relativ gut behaupten,Auf holländischen und deutschen Märktenmußten dagegen unerwartet hohe Verluste hingenommenwerden, Der gesamte Nadelschnittholzexport<strong>1971</strong> war mit 3 10 Mill. m 8um 7% geringer als1970 Von diesem Export wurden 1 89 Mill, fm aufdem italienischen Markt untergebracht, um 2% wenigerals 1970, und 060 Mill, fm nach Deutschlandgeliefert (—13%), Die Ausfuhr nach und über Jugoslawienging sogar um 31% zurück, Sie war allerdings1970 beson<strong>der</strong>s hoch gewesen, in die Schweiz(+5%) und nach Ungarn (+48%) wurde mehrSchnittholz ausgeliefert als <strong>im</strong> Vorjahr, Vom gesamtenNadelschnittholzexport entfielen 61% (1970:58%) aufItalien und 19% (21%) auf Deutschland, Auf die großen<strong>Wirtschaft</strong>s räume verteilten sich die Exporte wiefolgt: EWG 831% (1970: 81 7%), EFTA 5 6% (50%),Oststaaten 07% (05%), sonstige europäische Län<strong>der</strong>5 3% (7 4%) und außereuropäische Staaten5 3% (5 4%)EnergiewirtschaftDazu Statistische Übersichten 4.1 bis 4 5Sehr unterschiedliche EnergienachfrageDie Nachfrage nach Energie entwickelte sich <strong>1971</strong>sowohl nach Energieträgern als auch nach Verbrauchergruppenunterschiedlich, Der Bedarf <strong>der</strong>Endverbraucher wuchs merklich schwächer als 1970,jener <strong>der</strong> Energieumwandlungsbetriebe (kalorischeKraftwerke und Raffinerien) dagegen nahm sprunghaftzu, Die Produktionszuwächse <strong>der</strong> Industrie wurdenwährend des <strong>Jahre</strong>s allmählich kleiner, und <strong>der</strong>Brennstoff für Heizzwecke wuchs eher schwach, DerWinter war kurz, und die Heizperiode <strong>1971</strong>/72 begannerst spät Ein Kaltwettereinbruch <strong>im</strong> Septemberhatte allerdings zur Folge, daß die Zahl <strong>der</strong> Heizgradtagemit 2,636 höher war als <strong>im</strong> langjährigenDurchschnitt (2,589) und als <strong>im</strong> Vorjahr (2,618),Dagegen hat die Erweiterung <strong>der</strong> Raffinerie Schwechat<strong>im</strong> Herbst 1970 <strong>der</strong>en Rohölför<strong>der</strong>ung stark erhöht,Dank <strong>der</strong> zusätzlichen Destillationskapazitätenkonnten insgesamt ein Viertel mehr Rohöl durchgesetztwerden und 265% mehr energetische Produktedaraus erzeugt werden, Auch die kalorischenKraftwerke benötigten ungewöhnlich große Energiemengen,,Weil die Flüsse während des gesamten<strong>Jahre</strong>s extremes Nie<strong>der</strong>wasser führten, verlagertesich die Struktur <strong>der</strong> Stromerzeugung zu den Wärmekraftwerken,Diese standen in ständigem Einsatz, umden Produktionsausfall <strong>der</strong> Wasserkraftwerke auszugleichen,Energieversorgung <strong>der</strong> <strong>österreichischen</strong> <strong>Wirtschaft</strong>1967 1968 1969 1970 <strong>1971</strong>1 000 t SKEKohie 6 620 6 570 6.366 6.732 5 70219.56 = 100 76 1 77 5 75 1 79 4 67 3Wasserkraft 5.203 5.475 5.301 6 322 5 6721956 = J00 147 7 183 8 178 3 212 2 190 5Erdölprodukte 8 342 9 642 10.465 11 563 12 8881956 = 100 337 7 390 0 423 3 467 7 521 7Erdgas 2.056 2 176 2 668 3 256 37361956 - 100 293 3 3104 360 6 464 4 533 0Insgesamt 22 221 23.862 24 800 27 873 27 9981956 = 100 151 9 163 1 169 6 190 5 J9f 3Der <strong>österreichischen</strong> <strong>Wirtschaft</strong> standen <strong>1971</strong> gleichgroße Mengen Pr<strong>im</strong>ärenergieträger zur Verfügungwie 1970, die Struktur <strong>der</strong> Nachfrage nach denEnergieträgern hat sich aber stark verän<strong>der</strong>t. Derlangfristige Strukturprozeß, <strong>der</strong> 1970 unterbrochenwurde, setzte sich <strong>1971</strong> deutlich fort.. Die Nachfragenach allen festen Brennstoffen ging sprunghaft zurück(-15%), die Nachfrage nach elektrischemStrom ( + 6%), Mineralölprodukten ( + 12%) und Gas( + 15%) nahm rasch zu.Der Energiebedarf konnte <strong>1971</strong> ohne Schwierigkeitengedeckt werden.. Die Lage auf dem internationalenEnergiemarkt hat sich <strong>im</strong> Laufe des <strong>Jahre</strong>s, insbeson<strong>der</strong>enach den Vereinbarungen mit den in <strong>der</strong>OPEC (Organization of the Petroleum ExportingCountries) zusammengeschlossenen Län<strong>der</strong>n (Abkommenvon Teheran und Tripolis) wie<strong>der</strong> normaii-99


Monatsberichte 3/1972siert Rohöl wurde ausreichend angeboten, allerdingszu stark erhöhten Preisen Die nachlassendeStahKonjunktur <strong>im</strong> Ausland dämpfte auch die Nachfrageauf dem internationalen Markt für Koks undKokskohle, Die Preise für feste Brennstoffe habendennoch bisher kaum nachgegeben Nur in <strong>der</strong>Elektrizitäts<strong>Wirtschaft</strong> war die Versorgungslage angespannt,<strong>1971</strong> war infolge <strong>der</strong> geringen Nie<strong>der</strong>schlägedas Jahr mit den ungünstigsten Erzeugungsbedingungenfür Wasserkraftwerke <strong>der</strong> gesamtenNachkriegszeit Der ständige Einsatz <strong>der</strong> kalorischenKraftwerke erhöhte <strong>der</strong>en Ausfallsrisiko und gefährdetedadurch die Stromversorgung., Nur mit Schwierigkeitenkonnten Importverträge abgeschlossenwerden, weil auch <strong>im</strong> Ausland Strom knapp war, DieStromlieferungen für die Aluminiumerzeugung wurdengekürzt, die Reserven <strong>der</strong> Speicherkraftwerkedurch vermehrte Pumpspeicherung erhöht, Trotz <strong>der</strong>starken Behin<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Donauschiffahrt durchdas Nie<strong>der</strong>wasser ergaben sich <strong>im</strong> Berichtsjahrkeine weiteren Versorgungsschwierigkeiten mit Rohöl,Dank <strong>der</strong> <strong>im</strong> Herbst 1970 fertiggestellten Adria-Wien-Pipeline konnten die Rohöl<strong>im</strong>porte zu 95%(1970: 54%) witterungsunabhängig bezogen werden;<strong>der</strong> Rohöldurchsatz <strong>der</strong> Pipeline stieg von 1 22 Mill tauf 4 25 Mill, t,Die Struktur des Energieaufkommens verlagerte sichstark zu den Energie<strong>im</strong>porten,, 1970 wuchsen Importeund inländische Energieför<strong>der</strong>ung annähernd gleichrasch Die Inlandsför<strong>der</strong>ung mußte damals bis an dieGrenze <strong>der</strong> Nutzbarkeit <strong>der</strong> Vorkommen gesteigertwerden, weil nur in beschränktem Umfang zusätzlicheImporte an Kohle und Erdöl möglich waren,Der Produktionsausfall <strong>der</strong> Wasserkraftwerke, dieDrosselung <strong>der</strong> he<strong>im</strong>ischen Erdölför<strong>der</strong>ung und dieStagnation <strong>der</strong> Erdgasför<strong>der</strong>ung ließen <strong>1971</strong> die Inlandsför<strong>der</strong>ungauf das Niveau des <strong>Jahre</strong>s 1969 sinkenDie Importe dagegen sind kräftig gestiegen undwaren um 16% höher als <strong>im</strong> Vorjahr. Der Anteil <strong>der</strong>Importe von Pr<strong>im</strong>ärenergieträgern am Pr<strong>im</strong>ärenergteaufkommen(inländische Pr<strong>im</strong>ärenergieför<strong>der</strong>ungvermehrt um die Importe von Pr<strong>im</strong>ärenergie undabgeleiteten Energieträgern) betrug in den <strong>Jahre</strong>n1969 und 1970 jeweils 46% und erhöhte sich <strong>1971</strong>sprunghaft auf 53% Die Importquote könnte beigünstigen Produktionsbedingungen für Wasserkraftwerkein den nächsten <strong>Jahre</strong>n wie<strong>der</strong> kurzfristigsinken o<strong>der</strong> zumindest unverän<strong>der</strong>t bleiben,,Von den <strong>im</strong> Inland geför<strong>der</strong>ten Energieträgern nahmnur die Kohlenför<strong>der</strong>ung zu, Als 1970 feste Brennstoffeknapp waren, konnte <strong>der</strong> he<strong>im</strong>ische Bergbauwegen technischer Schwierigkeiten und Unglücksfällenseine Produktion nicht erhöhen, <strong>1971</strong> war dieNachfrage mit Ausnahme <strong>der</strong> Elektrizitätswirtschaftwie<strong>der</strong> rückläufig, Insgesamt stagnierte <strong>der</strong> Absatzinländischer Braunkohle, obschon die kalorischenKraftwerke viel mehr Braunkohle bezogen,Inländisches Rohenergieaufkommen1967 1968 1969 1970 1 9711 000 t SKEKohle 2 316 2 0BB 1 920 1 835 1 885 01956 = 100 65 6 59 2 54 4 52 0 53 4Wasserkraft 7 079 7 274 6 687 8 496 6,7111956 = 100 204 4 210 0 193 2 245 2 193 8Erdöl .. . 4 027 4 087 4137 4,197 3 7741956 = 100 78 3 79 5 80 S 61 6 73 4Erdgas 2 390 2168 1 973 2 524 2 5151956 = 100 24t 3 218 8 199 1 2546 2540Insgesamt 15.813 1 5 617 14717 17 052 1 4 8851956 = 100 120 5 119 0 1122 129 9 115 4Voraussetzung für die Drosselung <strong>der</strong> he<strong>im</strong>ischenFör<strong>der</strong>ung von Erdgas und Rohöl war eine starkeSteigerung <strong>der</strong> Importe, Die Erdgas<strong>im</strong>porte aus <strong>der</strong>UdSSR erreichten mit 13 Mrd., Nm 3nahezu die vertraglichvereinbarte Höchstmenge (14 Mrd,, Nm 3 ), DieImporte von Mineralöl und Mineralölprodukten stiegenum 31%, die Struktur verlagerte sich zum Roh-Energle<strong>im</strong>porte nach HerkunftsbereichenInsgesamt Oststaaten 1 ) Übrige Staaten1970 <strong>1971</strong> Verände- 1970 <strong>1971</strong> Verände- 1970 <strong>1971</strong> Verän<strong>der</strong>ungin rung in rung in1 000 1 SKE % 1,0001 SKE % 1.0001 SKE %Kohle 4 989 3,975 -20 3 3 572 3 329 - 6 8 1 417 646 - 54"4Elektrischer Strom 548 858 +56 6 119 239 +100 B 429 619 + 44 3Rohöl . . . . 3.371 6,720 +99 3 1 319 1 462 + 10 Ö 2 052 s ) 5 258') +156 2Minerdölprodukte 4517 3 626 -197 1 099 958 - 128 3,418 2.668 - 21 9Erdgas 1.220 1.776 + 45 6 1.220 1.770 + 451 0 6 -Insgesamt . . 13..645 16 955 +15'8 7 329 7 758 + S'S 7.316 9197 + 25'7Anteil an den Gesamt<strong>im</strong>porten in %Kohle 100 0 100 0 71*6 83 7 28 4 1 63Elektrischer Strom 100 0 100 0 21 7 27 9 78 3 721Rohöl ... 100 0 100 0 391 21 8 60 9 1 ) 78 2 J )MineralÖiprodukte 1000 1000 243 264 75 7 73 6Erdgas 100 0 100 0 100 0 1000 00 00Insgesamt 100'0 lOO'O 50'0 45'8 50'0 54'2') Ohne Jugoslawien - ') Davon OPEC-Staaten 1970:1,403„000 t SKE, <strong>1971</strong>: 4,482.000 t SKE - ') Davon OPEC-Slaalen 1970: 41 6% <strong>1971</strong>: 66 7%.100


Monatsberichte 3/1972öl, weil die größere Verarbeitungskapazität <strong>im</strong> Inlanddie Substitutionen <strong>der</strong> <strong>im</strong>portierten Produkte (—20%)durch inländische Produkte ermöglichte. Die Strom<strong>im</strong>portestiegen um mehr als die Hälfte, die Einfuhrfester Brennstoffe war stark rückläufig.. Insbeson<strong>der</strong>edie Haushalte waren nicht bereit, teure Importkohlezu kaufen,Auch die Importstruktur nach Herkunftslän<strong>der</strong>n hatsich <strong>1971</strong> stark geän<strong>der</strong>t Der Anschluß Österreichsan den Rohölmarkt <strong>im</strong> Mittelmeerraum seit Herbst1970 ermöglicht eine stärkere Streuung <strong>der</strong> Bezugsquellenfür Rohöl und damit eine Verringerung desVersorgungsrisikos, 46% <strong>der</strong> Energie<strong>im</strong>porte kamenaus den Oststaaten und 54% aus übrigen Län<strong>der</strong>n,gegen jeweils 50% <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong> 1970, Der Anteil <strong>der</strong>OPEC-Staaten an den gesamten Energie<strong>im</strong>portenbeträgt zwar nur 26% (1970:10%), erhöhte sich aber<strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong> Roh Ölversorgung von 42% auf 67%..Energie<strong>im</strong>porte1967 1968 1969 1970 <strong>1971</strong>1.000 t SKEKohle . 4.449 4..63B 4 529 4 989 3.975 51956 = 100 851 88 7 86 6 95 6 76 0Wasserkraft 343 407 633 551 858 5(9.56 = 100 171 5 203 5 3f6 5 275 5 429 3Erdgas — 348 1 094 1.220 1 775 8T958 = 100-3T44 350 6 510 3Erdöl undErdölprodukte 4 547 6 008 6118 7 895 7 776 8f9.5ö - 100 1.337 4 1.767 0 J.79? 7 2.322 0 2.288 0insgesamt . .. 9 340 11 401 12.374 14 655 14 386 61956 = 100 16f 8 f97 5 214 4 250 1 249 2Durchschnittliche Zunahme des Stromverbrauches —Bedarfsdeckung bereitet SchwierigkeitenDer Stromverbrauch (ohne Pumpstrom) wuchs <strong>1971</strong>nur um 61% und blieb damit deutlich unter <strong>der</strong>hohen Zuwachsrate des Vorjahres ( + 7 2%) DieVerbrauchssteigerung <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>1971</strong> entspricht etwaden durchschnittlichen Steigerungsraten, die für diesiebziger <strong>Jahre</strong> erwartet werden, <strong>im</strong> Gegensatz zurIndustrie, <strong>der</strong>en Verbrauch nur wenig zugenommenhat, wuchs <strong>der</strong> Bedarf <strong>der</strong> Haushalte unvermin<strong>der</strong>tkräftig. Die verstärkte Umstellung <strong>der</strong> Heizanlagenin den letzten <strong>Jahre</strong>n auf Nachtstromspeicheröfenbereitet <strong>der</strong> Elektrizitätswirtschaft allmählichSchwierigkeiten. Anfangs waren die Eiektrizitätsversorgungsunternehmenbemüht, Stromabnehmer während<strong>der</strong> verbrauchsschwachen Nachtzeit zu gewinnenTrotz <strong>der</strong> Investitionskosten waren insbeson<strong>der</strong>ewährend des Versorgungsengpasses 1969/70viele Haushalte bereit, auf Nachtstromspeicherheizungenzu wechseln und diese Heizungsart in neuerrichtetenWohnungen zu installieren.. Die bequemeund saubere Handhabung macht diese Art <strong>der</strong> Beheizungattraktiv. Das Lastdiagramm bei den Elektrizitätsunternehmungenän<strong>der</strong>te sich rasch, <strong>der</strong> verbrauchsschwacheZeitraum schrumpfte zusehends..Mit dem höheren Einsatz <strong>der</strong> elektrischen Energieals Wärmequelle nahm auch die Temperaturabhängigkeitdes Stromverbrauches zu. Das zeigte sichbereits deutlich, als <strong>im</strong> September mit dem frühenKaltwettereinbruch <strong>der</strong> Stromverbrauch infolge deshöheren Heizbedarfes stark stieg. Gleiches gilt fürden November, als die Temperaturen viel niedrigerwaren als vor einem JahrGesamte Stromerzeugung1967 1968 1969 1970 <strong>1971</strong> <strong>1971</strong>in % vonMill kWh 1970EVU') 20 677 21 919 22 244 25.516 24.089 94 4Industrie-Eigenen lagen 2 ) 2 880 3078 3461 3 665 3.924 1071ÖBB 782 717 641 855 735 86 0Insgesamt 24 439 25 714 26 346 30.036 28 748 95'7Q: Bundeslastverleiler — ') Elektrizitätsversorgungsunternehmen ohne Industrieeinspeisung.— 3 ) Einschließlich Hütte Linz und Industrieeinspeisung in dasöffentliche NetzDie Deckung des Strombedarfes bereitete SchwierigkeitenDie gesamte Stromerzeugung blieb um 4 3%unter dem Vorjahr, obwohl wegen des großen Wassermangelswährend des gesamten <strong>Jahre</strong>s die kalorischenKraftwerke forciert eingesetzt wurden DerErzeugungskoeffizient <strong>der</strong> Wasserkraftwerke lagdurchschnittlich um 16% unter dem langjährigenMittel und sogar 24% unter dem Vorjahr, da 1970ein wasserreiches Jahr war Es mußten daher dieExporte um 30% eingeschränkt werden — davonwar vor allem die Ausfuhr in die BundesrepublikDeutschland betroffen — und die Importe um 57%erhöht werden. Trotz <strong>der</strong> Zusammenarbeit <strong>der</strong> westeuropäischenStaaten <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> UCPTE (Unionpour le coordination de la production et du transportde Telectricite) war es nicht möglich, zusätzlicheStrommengen aus Westeuropa zu <strong>im</strong>portieren, weilin allen europäischen Staaten Wasserknappheitherrschte.. Erst die Importverträge mit Ungarn undRumänien <strong>im</strong> Herbst <strong>1971</strong> mil<strong>der</strong>ten die angespannteVersorgungslage.Die he<strong>im</strong>ischen Wasserkraftwerke lieferten 21% wenigerStrom. Trotz <strong>der</strong> Steigerung in den Dampfkraftwerkenum 36% konnten diese nur knapp dreiViertel des Produktionsausfalles <strong>der</strong> Wasserkraftwerkedecken. Die Laufkraftwerke (—22%) litten unterdem Wassermangel noch stärker als die Speicherkraft werke (—19%) Insbeson<strong>der</strong>e die Fertigstellung<strong>der</strong> Zemmkraftwerke um die <strong>Jahre</strong>swende1970/71 und die vermehrte Pumpspeicherung in <strong>der</strong>zweiten <strong>Jahre</strong>shälfte ermöglichten es, die Vorräte inden Speichern, trotz des geringen Zuflusses zu vergrößernund damit <strong>im</strong> Falle einer Betriebsstörung101


Monatsberichte 3/1972bei den Wärmekraftwerken eine Reserve zu haltenDer Füllungsgrad <strong>der</strong> Speicher zu <strong>Jahre</strong>sende betrug76% (1970: 70%), die Energiereserve war insgesamt15% höher als 1970, Der Anteil <strong>der</strong> davonfür die Deckung des Inlandsbedarfes zur Verfügungstand, war allerdings nur gleich groß wie <strong>im</strong> VorjahrDer hohe Bedarf an elektrischer Energie erfor<strong>der</strong>teauch den Einsatz alter Dampfkraftwerke,, Die Anlagenmit Braunkohlenför<strong>der</strong>ung erzeugten 72% mehrStrom und erreichten damit fast die Stromerzeugung<strong>der</strong> Kraftwerke mit Erdgasför<strong>der</strong>ung (-21%)., KalorischeKraftwerke mit Heizölfeuerung lieferten nahezudoppelt so viel Strom wie <strong>im</strong> Vorjahr (+98%).Als Folge des hohen Braunkohlenverbrauches <strong>der</strong>kalorischen Kraftwerke sanken <strong>der</strong>en Kohlenvorräteauf die Hälfte (—50%), Die Kraftwerke bezogen zwarvom inländischen Bergbau 20% mehr Kohle, ihrVerbrauch stieg aber gleichzeitig um 60%, Die Kohlenlager<strong>der</strong> Elektrizitätswirtschaft sind damit beson<strong>der</strong>sniedrig und entsprachen am <strong>Jahre</strong>sendeetwa den geringen Lagermengen Anfang <strong>der</strong> sechziger<strong>Jahre</strong>, Weit besser steht es um die Bevorratungmit Heizöl. Dank <strong>der</strong> höheren inländischenHeizölerzeugung konnten die Kraftwerke insbeson<strong>der</strong>eam <strong>Jahre</strong>sbeginn ihre Lager stark aufstocken,,Obschon <strong>der</strong> Verbrauch für die Stromerzeugung um96% zunahm, war es den Kraftwerken möglich, ihreLager um die Hälfte (+48%) zu vergrößern, weil sieihre Käufe <strong>im</strong> gleichen Zeitraum verdoppelten( + 100%)Erzeugung und Verbrauch elektrischer Energie 1 )1968 1969 1970 <strong>1971</strong> <strong>1971</strong>in % vonGWh 1970Erzeugung 25 714 26.346 30.036 28.748 95 7Wärmekraftwerke . . 7 529 9.628 8796 11 970 1361Wasserkraftwerke 18185 16 718 21 240 16778 79 0Lauf kraft werke . 13 058 11 765 14 680 11 419 778Speicherkraft werke 5127 4 953 6 560 5 299 808Export 5 516 5 049 6 785 4.744 699Import 1 018 1 584 1.371 2147 156 6Verbrauchmit Pumpsfrom 21 216 22.881 24 622 26.151 106 2ohne Pump ström 20,718 22 291 23 908 25 377 1061Q: Bund es last verteiier — ') Gesamte StromversorgungKohlenverbrauch stark rückläufigDer Kohlenabsatz ging nach <strong>der</strong> starken Zunahmevon 1970 wie<strong>der</strong> kräftig zurück.. Schaltet man diehohen Käufe <strong>der</strong> Elektrizitätswirtschaft aus, sank dieNachfrage um durchschnittlich 17%.. Am stärkstenschränkten die Haushalte (—32%) den Verbrauchein, die in den letzten <strong>Jahre</strong>n zunehmend von <strong>der</strong>Kohlenheizung abgingen Auch die Kokerei Linzverringerte ihre Kokserzeugung (—7%), weil dieHaushalte weniger Koks kauften und die Stahlkonjunkturmerklich abflaute. Die Kokskohlenbezüge <strong>der</strong>Kokerei sanken insgesamt um 13%Kohlenbezüge <strong>der</strong> Hauptverbrauchergruppen1967 1968 1969 1970 <strong>1971</strong> <strong>1971</strong>in % von1.000 t SKE 1970Verkehr 538 9 498 2 470'3 474 2 418 3 89 7Stromerzeugung 1 167 5 947 9 878 5 771 4 9095 117 9Fernheizwerke 1791 190 8 198 7 209 4 16B 1 80 3Gaswerke 275 8 244 9Kokerei Linz 1 905 0 2.132 9 2 239 9 2 4821 2165 87'2Industrie') . . 2 222 5 2 321 2 2.359 5 2 414 4 2185 90 5Haushalte 1 951 9 1 947 2 1 961 8 2171 3 1.472 67 8Q: Oberste Bergbehörde — ') Einschließlich HochöfenVom Absatzrückgang wurden sowohl die inländischeals auch die Importkohle betroffen und ebenso alleArten fester Brennstoffe Allerdings war <strong>der</strong> Absatzrückgangunterschiedlich stark. He<strong>im</strong>ische Braunkohlewurde nur um 1% weniger abgesetzt, jedochnur deshalb, weil die Elektrizitätswirtschaft vielmehr bezog. Die übrigen Verbraucher schränktenihre Braunkohlenbezüge aus dem Inland um 16%ein. Von <strong>der</strong> Importware erlitten Steinkohlen- undBraunkohlenbriketts die stärksten Einbußen (—79%und -20%),Absatz In- und ausländischer Kohle1969 1970 <strong>1971</strong> <strong>1971</strong>in % von1.000 t 1970Braunkohle insgesamt 4 229 6 4172 9 4 050 0 971davon inländische 3 674 3 3 486 5 3.453 2 99 0ausländische . . 555 3 688 2 596 7 867Steinkohle, ausländische 3177 2 3.614 9 2 806 3 776Koks 1.074 2 1.030 3 870 9 94 5Gesamlkohlenabsatz (SKE) . 6 3662 6 731 7 5 7D2'1 847davon inländischer 1 837 2 1 742 4 1 726 6 991ausländischer 4 529 0 3 923 6 3 975 5 79 7Q: Oberste BergbehördeKohleneinfuhr nach Herkunftslän<strong>der</strong>n1969 1970 <strong>1971</strong> <strong>1971</strong>in % von1 ooot % 1.000 t % 1 ooot % 1970Polen 1 352 29 9 1.492 29 9 1 136 28 5 761BRD . 1.071 23 6 1 124 22 5 541 136 481UdSSR 842 186 910 18 2 859 21 6 94 4CSSR 920 20 2 1 026 20 6 1177 29 6 1147DDR 151 33 133 23 122 31 884USA — — 101 20- - -Ungarn 104 23 16 0 3 35 0 9 218 8Italien . 32 07 33 07 22 0 5 66 7Nie<strong>der</strong>lande 21 05 32 06 10 0 3 31 3Jugoslawien 6 01 50 1 0 66 1 7 132 0Belgien 7 02 46 09 1 00 21 7Frankreich . . 2 00 10 02- - -Schweiz 21 05 8 02 6 0'2 75 0England- -3 01- - -Insgesamt 4 529 100"0 4 989 1000 3.975 1000 797davon Steinkohle 3177 701 3 615 72 5 2.806 70 6 776Braunkohle 206 45 344 69 298 7 5 867Koks 1.074 23 7 1 030 20'6 871 21 9 94 5


Monatsberichte 3/1972Absatz von Gasöl für Heizzwecke wie<strong>der</strong> kräftiggestiegenDer Verbrauch von Mineralölprodukten erhöhte sich<strong>1971</strong> um 12%. Am stärksten expandierte die Nachfragenach Heizöl und nach Benzin (je +14%)..Dank <strong>der</strong> höheren Verarbeitungskapazität <strong>im</strong> Inland,einer witterungsunabhängigen Belieferung <strong>der</strong> Raffineriemit Rohöl und <strong>der</strong> Normalisierung auf deminternationalen Rohölmarkt konnten ausreichendeMengen Mineralölprodukte angeboten werden, Diestarke Expansion des Heizöiabsatzes ist vorwiegend<strong>der</strong> E-<strong>Wirtschaft</strong> und den Fernheizkraftwerken zudanken, die zusammen drei Viertel mehr Heizöl bezogenals 1970, Industrie und Haushalte kauften dagegennur um 7% mehr Heizöl, Auch <strong>der</strong> Absatz vonGasöl für Heizzwecke nahm wie<strong>der</strong> kräftig zu( + 31%) und erreichte erstmals 627.000t, Die Treibstoffkäufestiegen um 5%, Im Gegensatz zur Nachfragenach Benzin, die sich um 14% erhöhte, sank<strong>der</strong> Absatz von Dieselöl (-8%). Offensichtlich habendie nachlassende Industriekonjunktur und die Erhöhungdes Dieseiölpreises die Nachfrage stark gedämpft,Die Preiserhöhung für Benzin ab <strong>Jahre</strong>sbeginn1972 belebte insbeson<strong>der</strong>e gegen <strong>Jahre</strong>sendeden Benzinabsatz,,BenzinDieselölPetroleumHeizölAbsatz von Erdölprodukten1967 1968 1969 1 9701 000t<strong>1971</strong> <strong>1971</strong>in % von19701 241 1 347 1 436 1583 1 798 11361 020 1 109 1 241 1 615 1,675 103 711 17 13 12 11 8833 290 3 959 4 287 4 499 5 108 1135Q: Pressestelle des Bundesministeriums für Handel, Gewerbe und Industrie.Raffinerie Schwechat bis Ende Oktober 1972 von<strong>der</strong>zeit 7 5 Mill, t auf 105 Mill,, t zu erhöhen,Die Erdgas<strong>im</strong>porte aus <strong>der</strong> UdSSR erreichten <strong>1971</strong>nahezu die vertraglich vereinbarte HöchstmengeDadurch war es möglich, die Erdgasför<strong>der</strong>ung <strong>im</strong>Inland geringfügig zu senken und dennoch den Verbrauchernum 15% mehr Gas zur Verfügung zu stellen,Die zusätzlichen Gasmengen kamen vor allemden Haushalten, den Fernheizkraftwerken und <strong>der</strong>Industrie zugute,1967Erdgasverbrauch1970 <strong>1971</strong> <strong>1971</strong>1968 1969Müi, m 1 1970in % vonGesamtverbrauch 1 545 5 1.635 8 2 006 0 2 448 0 2.809 6 1147Gaswerke 378 2 398 9 452 6 477 7 468 3 98 0E-Werke 364 2 3741 599 7 792 0 926 5 117 0Fernheizwerke 13 2 17 8 228 261 38 6 148 0Industrie 647 8 671 2 756 2 965 8 386 1480Petro-Chemie 117 9 1340 1301 131 1 1 1603 1201Hausbrand 24 0 39 8 44 6 55 3 85 0 150 3Q: Oberste BergbehördeDie Verhandlungen mit <strong>der</strong> UdSSR wegen einer Erhöhung<strong>der</strong> Erdgas<strong>im</strong>porte um 3 Mrd.. Nm 3auf insgesamt45 Mrd. Nm skonnten bisher nicht abgeschlossenwerden, Dagegen kam es zwischen <strong>der</strong>ÖMV und <strong>der</strong> SNAM (ENI-Gruppe) zu einer Einigungüber die D<strong>im</strong>ensionierung <strong>der</strong> Trans-Austria-Gasleitungund über die Gründung einer Finanzierungsgesellschaft,Die Durchsatzleistung <strong>der</strong> Pipeline ist<strong>der</strong>zeit auf 10 Mrd, Nm sausgelegt, Davon soll Österreich15 Mrd, Nm 3 erhalten, Italien 6 Mrd, Nm 3 undFrankreich 2 5 Mrd, Nm 3 ,, Die Fertigstellung <strong>der</strong> Gaspipelineist für Mai 1974 geplant,Insgesamt wurden <strong>1971</strong> 859 Mill, t energetischeMineralölprodukte abgesetzt, gegen 7 71 Mill,, t <strong>im</strong><strong>Jahre</strong> 1970. Das Aufkommen an Mineralölproduktenstieg von 6 51 Mill, t auf 9 05 Mill, t, davon stammten663 Mill, t (1970: 524 Mill,, t) aus <strong>der</strong> Iniandsproduktionund 2 42 Mill, t aus Importen (1 27 Mill,, t),, Denhe<strong>im</strong>ischen Raffinerien standen aus <strong>der</strong> Inlandsför<strong>der</strong>ung252 Mill, t (1970: 2 80 Mill, t) und aus Importen495 Mill t (1970: 336 Mill,, t) Rohöl zur Verfügung,Die ÖMV plant, die Destillationskapazität <strong>der</strong>Erdöl- und Erdgasför<strong>der</strong>ung1969 1970 <strong>1971</strong> <strong>1971</strong>in % von1970Erdölför<strong>der</strong>ung 1.000 t 2 758 2 2 798 2 2 515 9 89 9Nie<strong>der</strong>österreich und Wien , 2 426 0 2 442 4 2 1771 891Oberösterreich . 332 2 355 8 338 8 95 2Erdgasför<strong>der</strong>ung 1 000 Nm 1 1,483 2 1.898 0 1.891 3 99 6Nie<strong>der</strong>österreich und Wien 1,353 3 1 723 8 1639 5 951Oberösterreich 899 174 2 251 8 1445IndustrieDazu Statistische Übersichten 5,1 bis 5 25<strong>1971</strong> war das vierte Jahr in ununterbrochener Folge,in dem das Wachstum <strong>der</strong> Industrieproduktion (ohneElektrizitätswirtschaft) über dem langjährigen Durchschnittlag, Die Steigerungsrate erreichte 7%, siehat auch während des <strong>Jahre</strong>s nur geringfügig abgenommen,Das Produktionsvolumen lag <strong>1971</strong> um mehrais ein Drittel höher als 1967, dem schwächstenKonjunkturjahr <strong>der</strong> sechziger <strong>Jahre</strong>., Grundstoff-,Investitionsgüter- und Konsumgüterbereich expandiertenetwa gleich stark, wenngleich sich dasWachstum innerhalb <strong>der</strong> Bereiche deutlich differenzierte,Die Produktion je Beschäftigten stieg um4V2%, die Beschäftigung um 2 1 /2%. Die Investitionen103


Monatsberichte 3/1972Industriekonjunktur 1961 bis <strong>1971</strong>1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 <strong>1971</strong>Verän<strong>der</strong>ung gegen das Vorjahr


Monatsberichte 3/1972Industriewachstum 1963 bis <strong>1971</strong>: Internationaler Vergleich1963 -100170Österreich /ISO_ EWG /EFTA /~ USA. Kanada, Japan /150140130120110- i A^jA"T i i i i i i i i1963 64 65 66 67 68 69 70 71 7210Ö.U.W./29trachtete die Auftragsbestände angesichts seiner erweitertenKapazitäten <strong>im</strong> Jänner <strong>1971</strong> nur als ausreichend,<strong>der</strong> Konsumbereich <strong>der</strong> Elektroindustriebezeichnete seine Auslandsaufträge als zu klein..Insgesamt betrug das Übergewicht <strong>der</strong> Unternehmer,die ihre Aufträge als groß einschätzten über die, diesie als zu klein bezeichneten noch 16%. Weit günstigerais <strong>der</strong> Industriedurchschnitt beurteilten dieInvestitionsgüterproduzenten ihre Auftragsbestände(+38%).. Dieser Auftragsüberhang führte dann zusammenmit <strong>der</strong> weiterhin kräftigen Investitions-Beurteilung <strong>der</strong> Auftragslage <strong>im</strong> KonjunkturtestIndustrie Grundstoffe Investition:-. Konsuminsgesamlguter guterSalden aus den Prozentanteilen <strong>der</strong> Firmen, die hohebzw. niedrige Auftrogs bestände melden0 1970 +24 + 5 +50 + 9<strong>1971</strong>, Jänner +16 + 6 +33 + 1April +10 + 4 +15 + 8Juli +11 + 3 +20 + 5Oktober + 1 +• 2 - 1 + 41972 Jänner . - 5 + 1 -12 — 2Anmerkung: + = Hohe Auftragsbestände— = Niedrige Auftrags bestände.Beurteilung <strong>der</strong> Exportauftragslage <strong>im</strong> KonjunkturtestIndustrie Grundstoffe Investitions- Konsuminsgesamtguter guterSalden aus den Prozentanteilen <strong>der</strong> Firmen, die hohebzw. niedrige Exportauftragsbestände melden0 1970 . . +20 +15 +42 + 2<strong>1971</strong>, Jänner + 1 + 6 +15 -10April — 1 + 9 0 - 5Juli - 9 + 4 - 8 -12Oktober -22 - 2 -31 -161972, Jänner -23 + 1 -35 -17Anmerkung: + = Hohe Exportauftrags bestände— = Niedrige Exportauftrags bestände.nachfrage zu den beachtlichen Produktionssteigerungen<strong>im</strong> Investitionsgüterbereich..Der Lagerbestand wurde zur <strong>Jahre</strong>swende 1970/71von etwa gleich vielen Unternehmern als klein bzw.zu groß erachtet (<strong>im</strong> Grundstoffbereich eher ais zugroß, <strong>im</strong> Investitionsgüterbereich eher als zu klein).Nach den Ergebnissen des Investitionstestes sankendie Fertigwarenlager <strong>im</strong> Verhältnis zum Umsatz aufihren tiefsten Stand seit Beginn <strong>der</strong> Befragung(1963). Im Verlauf des <strong>Jahre</strong>s wiesen alle Indikatorenauf eine Entspannung <strong>der</strong> Konjunkturlage hin.. Zunächstwurden die Exportauftragsbestände, dann diegesamten Aufträge vorsichtiger beurteilt, <strong>im</strong> Oktober<strong>1971</strong> wurden in allen drei Bereichen die Aufträge alsausreichend angesehen und die Exportaufträge alszu klein. Die Lagerbestände wurden von <strong>der</strong> Mehrzahl<strong>der</strong> Unternehmer als zu groß beurteilt. Rund41% <strong>der</strong> Unternehmungen hätten mehr produzierenkönnen, wenn die Nachfrage kräftiger gewesenwäre..In <strong>der</strong> Erhebung vom Jänner 1972 erachtet erstmalsseit 1968 die Mehrzahl <strong>der</strong> Unternehmungenihre Aufträge als zu klein, Beson<strong>der</strong>s <strong>im</strong> Investitionsgüterbereichist die Beurteilung sehr ungünstig: hierwar das Übergewicht <strong>der</strong> positiven Meldungen einJahr zuvor am stärksten ( + 38%), <strong>im</strong> Jänner 1972ist das Übergewicht <strong>der</strong> vorsichtigen Beurteilungen(—12%) am deutlichsten, Grundstoff- und Investitionsgüterbereicherwarten in den nächsten Monatenetwa ein gleich hohes Produktionsniveau, <strong>der</strong> Konsumgüterbereicherwartet in <strong>der</strong> Mehrzahl eineleichte Steigerung <strong>der</strong> Produktion,, Die MeldungenBeurteilung <strong>der</strong> Fertigwarenlager <strong>im</strong> KonjunkturtestIndustrie Grundstoffe Investitions- Konsuminsg es am t guter guterSalden aus den Prozentanteilen <strong>der</strong> Firmen, die hohebzw niedrige Lagerbestände melden0 1970 - 9 - 8 -25 + 2<strong>1971</strong>, Jänner + 2 +19 -12 + 8April + 7 +54 _ 7 + 2Juli . . . . + 7 +39 - 3 + 3Oktober .... +15 +38 + 9 +111972, Jänner +13 +10 +16 +10Anmerkung: + = Hohe Lagerbestände— = Niedrige Lagerbestände..Produktionserwartungen <strong>im</strong> KonjunkturtestIndustrie Grundstoffe Investitions- Konsumrnsgesamtguter guterSalden aus den Prozentanteilen <strong>der</strong> Firmen, diesteigende bzw.. fallende Produktion erwarten0 1970 +20 +20 +21 +20<strong>1971</strong>, Jänner +17 + 3 + 6 +29April +13 + 5 + 3 +25Juli +10 4. 3 + 1 +19Oktober . . . + 3 - 1 -10 +151972, Jänner + 6 + 2 - 7 +17Anmerkung: + = Steigende Produktion— = Fallende Produktion105


Monatsberichte 3/1972sinken<strong>der</strong> Produktion haben sich insgesamt nichtvermehrt, <strong>im</strong> Branchendurchschnitt wird nur von denBergwerken sowie <strong>im</strong> Eisen- und Metallbereich einProduktionsrückgang erwartet. Auch die Zahl <strong>der</strong>Betriebe, die ungenügend ausgelastet sind, ist seit<strong>der</strong> letzten Befragung nicht gestiegen, <strong>im</strong> investitionsgüterbereichkönnten allerdings bereits mehrals 50% <strong>der</strong> Firmen mehr produzierenBeurteilung <strong>der</strong> Kapazitätsauslastung <strong>im</strong> KonjunkturtestIndustrie Grundstoffe Investitions- Konsuminsgesamtguter guter% <strong>der</strong> meldenden Firmen, die mit den vorhandenenProduktions mitte tn mehr produzieren könnten0 1970 30 27 25 36<strong>1971</strong>, Jänner 33 31 29 38April 28 10 29 33Juli . 29 8 35 32Oktober 41 39 51 351972, Jänner 41 21 54 33Günstiges Abschneiden <strong>im</strong> Vergleich mit dem Auslandnur schwach wuchs, konnte die Österreichische Industrieihre Produktion weiter steigern und erreichtedaher auch <strong>im</strong> Vergleich zu 1963 höhere Steigerungsratenals die drei genannten Staatengruppen.1972 wird in <strong>der</strong> nichteuropäischen OECD ein kräftigerAufschwung erwartet, so daß zumindest gegenüberdiesen Län<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Wachstumsvorsprung wie<strong>der</strong>geringer werden dürfte.Ein Vergleich <strong>der</strong> Unternehmermeldungen über dieAuftragsbestände zwischen <strong>der</strong> <strong>österreichischen</strong> Industrieund <strong>der</strong> EWG zeigt, daß die Auftragslage inÖsterreich — obwohl sie ungünstiger ist als voreinem Jahr — weit besser beurteilt wird als in <strong>der</strong>EWG Es läßt sich auch feststellen, daß sich dasKonjunkturkl<strong>im</strong>a <strong>der</strong> EWG in diesem Abschwungerst mit einer Verzögerung von Vh <strong>Jahre</strong>n auf Österreichauswirkt Die gute Inlandskonjunktur konnteein früheres Übergreifen verhin<strong>der</strong>nBeurteilung <strong>der</strong> Auftragsbestände in <strong>der</strong> EWG und inÖsterreichDie Industrieproduktion wuchs <strong>1971</strong> stärker als inden meisten OECD-Staaten Höhere Wachstumsratenhatten nur Griechenland ( + 11%) und Irland ( + 9%)Von 1963 bis 1970 hat die österreichische Industrieetwa gleich rasch expandiert wie die EWG undwie die außereuropäischen OECD-Staaten (Kanada,Japan, USA) und rascher als <strong>der</strong> EFTA-Durchschnitt,Obwohl <strong>1971</strong> die <strong>Wirtschaft</strong> unserer HandelspartnerIndustrieproduktion 1963 bis 1970: Internationaler Vergleich1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 <strong>1971</strong>') Verän<strong>der</strong>ung<strong>1971</strong>/701963=100 in %Kanada . 110 119 1 28 131 140 146 150 153 4- 2 0USA 106 115 126 127 133 139 135 133 - 1 5Japan 116 120 136 162 190 222 258 272 + 54Belgien 107 109 111 113 119 131 135 140 + 37BRD . . 108 114 116 114 128 144 153 156 + 2 0Finnland 107 114 120 124 131 149 164 162 - 1 2Frankreich 108 110 118 121 126 142 150 156 + 40Griechenland 111 121 140 146 158 177 195 216 +10 8Großbritannien . 108 111 113 113 119 1 23 125 126 + 08Irland 108 112 118 127 142 151 156 170 + 90Italien. .. 101 106 118 128 136 141 150 146 - 27Luxemburg 109 110 106 1 06 112 1 27 1 27 1 24 - 24Nie<strong>der</strong>lande 110 116 123 128 143 159 175 187 + 69Norwegen. 109 116 121 126 132 139 145 151 + 41Österreich . 108 112 117 118 126 141 153 164 + 72Portugal 112 119 127 134 148 163 - —Spanien 111 127 146 154 166 191 207 215 + 39Schweden 110 119 124 1 27 134 145 156 158 + 1 3Schweiz . 105 109 114 116 121 132 143 144 + 07EWG 107 112 118 119 129 143 152 155 + 20EFTA 108 112 115 116 123 130 135 136 + 1 2OECD Europa 107 112 118 119 1 28 140 146 151 + 20Kanada.Japan USA 10B 116 127 130 139 147 148 147 — 07OECD Total . ... 107 112 118 119 128 140 148 151 + 20Q: OECD-Main Economic Indicators — ') Für <strong>1971</strong> zum Teil nur Ergebnisse bisSeptemberDie Lage in einigen BranchenDie Bergwerke produzierten <strong>1971</strong> um 3% mehr als<strong>im</strong> Vorjahr Sowohl Kohle als auch Eisenerz wurdemehr geför<strong>der</strong>t als 1970, die För<strong>der</strong>ung von Blei undZinkerzen hat sich fast verdoppelt.. Die Nachfrageentwickelte sich auch <strong>1971</strong> nicht sehr günstig: Derhöhere Bedarf <strong>der</strong> Elektrizitätswirtschaft konnte denNachfragerückgang in <strong>der</strong> Industrie und bei denHaushalten nicht wettmachen Die Auftragsbeständewurden zur <strong>Jahre</strong>swende als zu klein, die Lager alserheblich zu groß betrachtet, und man erwartet auchin den nächsten Monaten Produktionseinbußen.106


Monatsberichte 3/1972Die Magnesitindustrie produzierte um 3% wenigerals <strong>im</strong> Vorjahr. In Anbetracht <strong>der</strong> raschen Konjunkturreagibilitätdieser Branche, ihrer hohen Exportabhängigkeitund ihrer Absatzstruktur (HauptabnehmerStahlindustrie) ist dieses Ergebnis relativ günstig.Die Konjunktur hat sich jedoch während des<strong>Jahre</strong>s erheblich verschlechtert (Dezember -13%),davon war die für die Stahlindustrie best<strong>im</strong>mte Produktionstärker betroffen als die für Bauzwecke benötigtenProdukte Exportverluste in <strong>der</strong> EWG konntendurch erhöhte Exporte in die EFTA und in denOstblock wettgemacht werdenDer Erdölindustrie standen <strong>1971</strong> stark erhöhte Verarbeitungskapazitätenzur Verfügung Dementsprechendkräftig waren die Produktionszuwächse in <strong>der</strong>ersten <strong>Jahre</strong>shälfte. Die Importe von Erdölproduktenstiegen viel langsamer als in vergangenen <strong>Jahre</strong>n,in <strong>der</strong> zweiten <strong>Jahre</strong>shälfte waren sie sogar geringerals 1970. Die Rohöiför<strong>der</strong>ung blieb <strong>1971</strong> unter demVorjahresniveau, die Erdgasgewinnung war etwagleich hoch An Verarbeitungsprodukten wurde vorallem weit mehr Benzin und Heizöl erzeugt, dochblieb in <strong>der</strong> zweiten <strong>Jahre</strong>shälfte ein Teil <strong>der</strong> Kapazitätenungenützt. Die gesamte Branche (För<strong>der</strong>ungplus Verarbeitung) erzielte in <strong>der</strong> ersten <strong>Jahre</strong>shälftenoch eine Zuwachsrate von 10%, in <strong>der</strong> zweitenHälfte hielt sie nur noch das Niveau <strong>der</strong> VergieichsperiodeProduktion, Außenhandel und Verbrauch vonErdölprodukten1965 1966 1967 1968 1969 1970 <strong>1971</strong>Verän<strong>der</strong>ung gegen das Vorjahr in %Erdölgewinnung + 7 2 - 3 5 - 26 + 1 5 + 1 3 + 1 4 -101Erdgasgewinnung — 23 + 82 - 40 — 93 — 90 +27 9 — 04Erdölverarbeitung +27 9 + 6 2 + 8 2 +11 0 + 68 +15 5 +21 5Erdölind insgesamt + 67 + 1 4 + 1 2 + 38 + 34 + 98 + 44Einfuhr vonErdölprodukten') - 2 0 +18 4 - 4 4 +21 9 +10 5 +106 -16 5Ausfuhr vonErdölprodukten'). - 40 -48 4 - 08 +17 1 +331 -120 - 1 9Absati vonMineralöl Produkten + 6 8 + 5 8 + 9 7 +15 6 + 85 + 50 +11 5') Mengenmäßig.Die chemische Industrie wuchs auch <strong>1971</strong> überdurchschnittlich,doch sind sowohl die Produktion- wie dieExportzuwächse <strong>im</strong> Laufe des <strong>Jahre</strong>s zurückgegangen.Beson<strong>der</strong>s expansiv waren <strong>im</strong> Berichtsjahr Produktionund Export des pharmazeutischen SektorsDie Firmen beurteilten an <strong>der</strong> <strong>Jahre</strong>swende ihre Aufträgeals ausreichend Die Lager werden sogar alseher zu klein beurteilt, die Produktionserwartungensind opt<strong>im</strong>istisch und auch die Kapazitätsauslastung— obwohl sie etwas gesunken ist — schneidet <strong>im</strong> Vergleichzum Ausland sehr gut ab. Die Importe <strong>der</strong>chemischen Industrie, die bis 1970 stärker stiegenals die he<strong>im</strong>ische Produktion, nahmen <strong>1971</strong> wenigerrasch zu als in den vorangegangenen <strong>Jahre</strong>n. Diegroßen Investitionen <strong>der</strong> letzten <strong>Jahre</strong> ließen in einigenwichtigen Bereichen den Importbedarf sinken(Grundstoffe wurden absolut weniger eingeführt; <strong>im</strong>Pharmaziebereich, in den Kunststoffsparten und beiden synthetischen Fasern lagen die Wachstums ratenniedriger als in den vergangenen <strong>Jahre</strong>n). Der internationaleDruck <strong>der</strong> Überkapazitäten wirkte sichdeshalb nicht so stark auf die he<strong>im</strong>ischen Unternehmungenaus, weil mit einem Teil <strong>der</strong> neuen Kapazitätennicht ausländische Märkte gewonnen werdenmußten, son<strong>der</strong>n he<strong>im</strong>ische Marktanteile vergrößertwurden.Die Eisenhütten und Gießereien konnten <strong>1971</strong> dassehr gute Produktionsergebnis des Vorjahres halten.Die Einschränkung <strong>der</strong> Roheisen- und Rohstahlerzeugunggeht auf die internationale Flaute zurückDie Rohstahlerzeugung <strong>der</strong> gesamten Welt lag <strong>1971</strong>erstmals seit 1958 unter <strong>der</strong> Vorjahres menge. Von<strong>der</strong> <strong>österreichischen</strong> Produktion sank vor allem dieEdelstahlerzeugung, die sehr stark exportorientiertist. Die Stabstahlproduktion übertraf sogar die Vorjahresmenge,Die Exporte <strong>der</strong> ganzen Branche lagenum 5% unter dem Vorjahreswert, Die Auftragslagefür Walzware zeigt, daß sich <strong>der</strong> Konjunkturrückgangnicht auf das Ausland beschränkte: Auch die Auftragseingängeaus dem Inland sanken um 9%Gegen <strong>Jahre</strong>sende gelang es sogar, mehr Auslandsaufträgezu bekommen Der Bestand an Inlands- wieAuslandsaufträgen ist jedoch geringer als <strong>im</strong> VorjahrDie Unternehmer bezeichnen ihre Aufträge alszu niedrig und glauben, daß die Produktion in dennächsten Monaten nicht das Vorjahresergebnis erreichenwirdAuftragseingänge und Auftragsbestände von KommerzwalzwareAuftragseingänge1969 1970 <strong>1971</strong>I Qu II Qu. III Qu IV Qu I./IV.1 000tInsgesamt 2.689 6 2 488 4 650 1 623 8 606 2 578 7 2 458 8Iniand 1 245 3 1 197 7 301 3 299 2 252 0 236 2 1 088 7Export 1 138 5 961 0 261 8 247 9 278 5 2645 1 052 7Auftragsbestand')Insgesamt 624 7 696 7 635 0 616 1 566 3 496 4 578 5Inland 336 9 449 9 409 5 397 6 351 9 289'2 3621Export 287 8 2« 9 225 5 218 5 214 4 207 2 216 4AuftragseingängeVerän<strong>der</strong>ung gegen das Vorjahr in %Insgesamt + 8 7 - 7'5 + 26 - 41 +2'7 - 58 - 1 2Inland +31 6 - 38 +15 3 -159 -148 -183 - 9 1Export . - 73 -15 6 -101 +161 +30 8 + 87 + 9 5Auftragsbestand')Insgesamt . +45 4 +11 5 -103 -136 -198 -24 8 -170Inland . .. +56 8 +33 5 - 5 2 -12 4 -25 9 -340 -19 5Export +341 -142 -184 -157 - 71 - 64 -123Q: Walzstahlbüro — ') Durchschnitt <strong>der</strong> Auftragsbestände zu den MonatsendenQu107


Monatsberichte 3/1972Branchen mit Verschlechterung <strong>der</strong> KonjunkturlogeProduktion Export Export- Auftragsbestand0 1955/70 1969 1970 <strong>1971</strong> 1969 1970 <strong>1971</strong> q uote 1969 1970 <strong>1971</strong> 1972in % Verän<strong>der</strong>ung gegen Verän<strong>der</strong>ung gegen in % Salden aus Konjunkfuriestdas Vorjahr in % das Vorjahr in %Magnesit . . . +4'3 +17 + 9 -3 +22 +23 0 91 ') ') ') ')Eisenhütten +5 6 +12 + 4 +0 +26 +12 -5 80 +75 +98 +20 -31Metalihütten +4 9 +19 + 4 +0 ! ) +29 + 3 -8 27 +64 + 58 -44 — 58Papiererzeugung +44 +11 + 7 +4 +19 +16 +7 40 +43 + 21 -23 —17Gießereiindustrie +2 3 +17 +15 +0a) *)3) 3*) +62 +57 +40 — 1Elektroindustrie +9 4 +16 +20 +4 +29 +28 +4 49 +16 +35 +41 +31Industrie insgesamt +5 5 +12 + 8 +7 +22 +19 +6 24 +16 +24 +10 - 5*) Wegen geringer Firmenzahl gehe<strong>im</strong> — s ) Ohne Umschmelzaluminiuro, — *) Wegen geringer Exportquote nicht konjunkturell relevant. — *) Indirekter Exportüber Stahlindustrie wesentlich höherDie Konjunkturabschwächung bei den Metallhüttengeht aus den Unternehmermefdungen klarer hervorals aus den Produktionszahlen, da sich hier die erhöhteProduktion einer best<strong>im</strong>mten Sorte von Sekundäraluminium(Reinigung von Metallschrott) mit geringemNetto-Produktionswert auswirkt Die Erzeugungvon Rohaluminium ist etwas niedriger als <strong>im</strong>Vorjahr, auch die meisten an<strong>der</strong>en Produkte konntenkaum das Vorjahresniveau halten Die Exporte gingenwertmäßig zurück, insbeson<strong>der</strong>e die von Halbfabrikatenaus Aluminium und Kupfer. Die Aufträge(insbeson<strong>der</strong>e aus dem Ausland) werden als zu kleinbeurteilt, die Lager als zu groß, die Produktionserwartungenfür die nächsten Monate sind pess<strong>im</strong>istischDie Maschinenindustrie hat <strong>1971</strong> bemerkenswertkräftig expandiert. Während sich das Wachstum <strong>der</strong>meisten Branchen mit hoher Exportquote stark verlangsamte,konnte die Maschinenindustrie ihre Produktionneuerlich um 10% steigern.. Beson<strong>der</strong>s beachtlichsind die Exporterfolge dieses wichtigen Investitionsgüterzweiges( + 17%).. Die Konjunktur istzum Teil auf die lebhafte Investitionstätigkeit <strong>im</strong> vergangenenJahr zurückzuführen, zum Teil wurdenungewöhnlich hohe Auftragsbestände aufgearbeitetDie Konjunktur in den nächsten Monaten wird ungünstigerbeurteilt als vor einem Jahr: Die Auftragsbeständewerden nur mehr als ausreichend angesehen,die Exportaufträge sogar als eher ungünstig.Rund die Hälfte <strong>der</strong> Unternehmer melden freie Kapazitäten(<strong>im</strong> Jänner <strong>1971</strong> waren es nur 27%), dieUnternehmer glauben per Saldo in den nächsten dreiMonaten die hohe Produktion von <strong>der</strong> <strong>Jahre</strong>swendenicht halten zu könnenDie Fahrzeugindustrie wuchs etwa <strong>im</strong> Industriedurchschnitt:Beson<strong>der</strong>s kräftig wuchsen die Reparaturenvon Kraftfahrzeugen und die Produktion von motorisiertenZweirä<strong>der</strong>n Die Konjunkturlage wird <strong>im</strong>Investitionsgüterbereich als nicht allzu günstig beurteilt:Die Auftragsbestände sind zu klein, die durchdie starken Investitionen erweiterten Kapazitätenkönnen von fast allen Unternehmen nicht voll genutztwerden Im Konsumgüterbereich, dessen Produktiondurch den Ausfall eines bedeutenden Produzentenin <strong>der</strong> zweiten <strong>Jahre</strong>shälfte unter dem Vorjahrblieb, werden die Auftragsbestände, sogar die ausdem Ausland, als hoch eingeschätzt.Die von <strong>der</strong> Baukonjunktur begünstigten Branchenkonnten höhere Steigerungsraten erzielen als 1970.In <strong>der</strong> Stein- und Keramikindustrie (+15%) wuchsdie Zementproduktion überdurchschnittlich, dieZiegelherstellung nicht so kräftig., Die Konjunkturlagewird von den Unternehmern weiterhin als günstigangesehen, wenn auch die Zuwachsrate infolge<strong>der</strong> starken Steigerung des Produktionsniveaus nichtmehr so hoch ausfallen wird wie <strong>1971</strong>. In <strong>der</strong> Glasindustriestieg sowohl die Erzeugung von Baustoffenais auch von Konsumgütern (Hohlglas undSchmuckwaren) kräftig, Die Unternehmer klagenallerdings über einen geringen Auftragsbestand (insbeson<strong>der</strong>eaus dem Ausland); mehr als zwei Drittelkönnten mehr produzierenDie holzverarbeitende Industrie konnte <strong>1971</strong> dasdritte Jahr hindurch weit über dem Industriedurchschnittliegende Zuwachsraten erzielen Beson<strong>der</strong>skräftig expandieren die Platten- und die MöbelerzeugungDie Produktion von Skiern stagnierte<strong>im</strong> zweiten Halbjahr, Die Konjunkturindikatoren lassenin dieser Sparte, die in den letzten drei <strong>Jahre</strong>ndie höchsten Zuwachsraten aller Branchen erreichthatte, erste Probleme erkennen: Die stark erweitertenKapazitäten sind nicht mehr voll ausgelastet, dieProduktionszuwächse sinkenIn <strong>der</strong> Nahrungs- und Genußmittelindustrie ( + 1%)standen einer Steigerung <strong>der</strong> Getränkeproduktion(Bier, L<strong>im</strong>onaden) eine Abnahme <strong>der</strong> Zuckerproduktiongegenüber Tabakwaren wurden um 2% mehrerzeugt,Die Papierindustrie ist trotz <strong>der</strong> großen Investitionenin den vergangenen <strong>Jahre</strong>n einem starken ausländischenKonkurrenzdruck ausgesetzt, Halbstoffe wurden<strong>im</strong> Inland weniger produziert als <strong>im</strong> Vorjahr, dieImporte (insbeson<strong>der</strong>e von Zellulose) sind gestiegenAuch die Einfuhr von Papieren stieg stärker als die108


Monatsberichte 3/1972Ausfuhr - allerdings ist die Importquote relativ klein,die Exportquote beträgt rund 50% Sowohl in <strong>der</strong>Papiererzeugung als auch in <strong>der</strong> Verarbeitung sinddie Wachstumsraten innerhalb des <strong>Jahre</strong>s kräftig gesunken.Höher als <strong>im</strong> Vorjahr war vor allem die Produktionvon Hygienepapieren, Spezialpapieren undgraphischen Papieren Für die nächsten drei Monatewerden nur relativ geringe Produktionssteigerungenerwartet, die Lager werden als groß eingeschätzt,die stark erweiterten Kapazitäten sind nicht voll ausgenützt.Die Produktion in 23 Industriezweigen(Nach Arbeitstagen bereinigt)<strong>1971</strong>')I Qu. Ii Qu Iii Qu. IV Qu l./IV QuVerän<strong>der</strong>ung gegen das Vorjahr in %Industrie insgesamt + 75 + 66 + 49 + 48 + 59Bergwerke - 1 8 + 31 + 50 + 74 + 33Mag nes i Ii ndus trie + 1 4 - 22 - 30 - 93 - 33Erdölindustrie +10 0 + 93 - 1 2 + 01 + 44Eisenhütten + 27 + 25 + 27 - 74 + 01Metallhütten - 54 - 79 +12 9 +19 4 + 41Steine — Keramik +31 1 +15 6 +13 9 + 70 +153Glasindustrie +15 0 f303 +191 - 10 +155Chemische Industrie +12 2 +10 2 +12 5 + 85 +10 8Papiererzeug. Industrie + 71 + 27 + 1 3 + 42 + 38Papierverarb Industrie +15 0 + 91 +10 3 + 6 7 +101Holzverarb Industrie +154 +17 3 +13 2 +13 8 +148Nahrungs- undGenußmittelindustrie + 26 + 46 + 56 - 51 + 1 3Tabakindustrie + 86 - 05 - 1 4 + 33 + 25Le<strong>der</strong>erzeug Industrie - 79 - 26 + 73 + 46 + 01Le<strong>der</strong>verarb. Industrie + 61 + 51 + 74 + 81 + 67Textilindustrie + 65 +14 0 + 45 + 44 + 73Bekleidungsindustrie - 38 -f 46 + 71 +16 8 + 60Gieße re i in dustrie + 23 - 09 + 1 2 - 38 - 04Maschinenindustrie + 111 + 48 + 56 +16 9 + 97Fahrzeug industrie +105 + 94 - 03 +10 5 + 76Eisen- und Metallwarenindustrie+ 1 5 + 74 + 71 +11 8 + 70Elektroindustrie + 66 + 31 + 20 + 43 + 40Ele kt rizitäts wirts eh aft + 74 - 42 -13 9 - 85 - 53') Vorläufige ErgebnisseDie Eisen- und Metallwarenindustrie, die um die<strong>Jahre</strong>swende 1970/71 stagnierte, konnte <strong>im</strong> Laufe des<strong>Jahre</strong>s ihre Produktion kräftig erhöhen (iV.. Quartal:+ 12%). Am kräftigsten stieg die Erzeugung vonBaustoffen, aber auch fertige Investitionsgüter undKonsumgüter (Gasöfen, Photoartikel) wurden in<strong>der</strong> zweiten <strong>Jahre</strong>shälfte viel mehr produziert Allerdingslassen die Konjunkturindikatoren, die zur<strong>Jahre</strong>smitte <strong>1971</strong> noch sehr günstig waren, <strong>im</strong> Jännereine merkliche Abkühlung <strong>der</strong> Konjunkturbeurteilungdurch die Unternehmer erkennen Der Saldo anUnternehmern, die in den nächsten drei Monateneine Erweiterung <strong>der</strong> Produktion erwarten, hat sichverringert, doppelt so viele Unternehmer (54%) alsvor einem halben Jahr könnten mehr produzieren,wenn die Nachfrage größer wäreDie Elektroindustrie, in den Vorjahren eine <strong>der</strong> amraschest expandierenden Branchen, produziertenur um 4% mehr als 1970.. Die Verlangsamung desWachstums ging in dieser exportintensiven Branchevom Ausland aus und traf zunächst den Konsumgüterbereichund hier wie<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s die Unterhaltungselektronik(Radio- und Fernsehgeräte u. a).Die Wachstumsraten <strong>im</strong> Investitionsgüterbereichsanken erst <strong>im</strong> zweiten Halbjahr unter den Durchschnitt,insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> expandierende Bereich <strong>der</strong>Nachrichtentechnik (Telephon) verhin<strong>der</strong>te einestärkere Abschwächung. Im Konsumbereich verzögertendie relativ rege he<strong>im</strong>ische Nachfrage (Umsätze:+ 10%) und einige Betriebsgründungen dierückläufige Entwicklung.Die Konjunkturaussichten hängen weitgehend von<strong>der</strong> ausländischen Nachfrage ab Die Exporte, diein den letzten <strong>Jahre</strong>n kräftig gestiegen waren, stagniertenseit neun Monaten.. Die Beurteilung desBestandes an Exportaufträgen hat sich allerdings <strong>im</strong>Jännertest etwas gebessert, auch die Produktion <strong>im</strong>Konsumgüterbereich erholte sich wie<strong>der</strong> etwas,freilich vor allem dank guter Ergebnisse in <strong>der</strong> wenigerkonjunkturreagiblen Haushaltselektrik.. Die Lagerwerden weiterhin als zu hoch empfunden, mit einermerklichen Belebung ist daher nicht vor <strong>Jahre</strong>smittezu rechnenProduktionsergebnisse <strong>der</strong> Elektroindustrie1967 1968 1969 1970 <strong>1971</strong>')Verän<strong>der</strong>ung gegen das Vorjahr in %Energieelektrik - 64 + 91 + 57 +16 7 - 1 7Nachrichtentechnik + 29 4 +21 6 +20 4 +31 4 +281Meß- und Zähltechnik + 53 +19 6 +22 2 + 65 +10 5Haushaltselektrik . + 54 +15 0 +13'8 434 3 +14 4Unterhaltungselektronik - 02 +271 +31'3 +305 - 23Kabel industrie - 05 +15 3 +17 9 +24 0 + 47Q: Branchenindikatoren; Produktionsweise. — ') ProdukflonsindexDie Textilindustrie steigerte ihre Produktion um 7%.Am kräftigsten expandierten die langlebigen Konsumgüter(Teppiche, Decken, Vorhang- und Möbelstoffe);auch Spitzen, Bän<strong>der</strong> und Trikotstoffe erzieltenhöhere Wachstumsraten als <strong>im</strong> Vorjahr,. SynthetischeMaterialien dringen weiter vor, Die Lagerwerden niedriger eingeschätzt als <strong>im</strong> Vorjahr, dieZahl <strong>der</strong> Betriebe mit unausgelasteten Kapazitätenist zurückgegangen Die Bestände an Exportaufträgensind allerdings niedrig In <strong>der</strong> Bekleidungsindustrie(+6%) wuchs die Erzeugung von Herrenoberbekleidungüberdurchschnittlich, die von Damenoberbekleidungunterdurchschnittlich, Die Exportekonnten um 12% gesteigert werden, die Importewuchsen um 20%.Die Le<strong>der</strong>erzeugung verharrte auf dem Vorjahresniveau,allerdings waren ebenso wie in <strong>der</strong> Le<strong>der</strong>verarbeitung( + 7%) die Ergebnisse in <strong>der</strong> zweiten<strong>Jahre</strong>shälfte günstiger als <strong>im</strong> ersten Halbjahr109


Monatsberichte 3/1972BauwirtschaftDazu Statistische Übersichten 6.1 und 6.2Hochkonjunktur <strong>der</strong> Bauwirtschaft stützt <strong>Wirtschaft</strong>swachstumDie österreichische Bauwirtschaft steigerte <strong>1971</strong> ihrProduktionsvolumen (zu konstanten Preisen) um115%, obschon die Gesamtwirtschaft merklichschwächer wuchs. Trotz <strong>der</strong> starken Expansion <strong>im</strong><strong>Jahre</strong> 1970 (+10 9%) erzielte die Bauwirtschaft <strong>1971</strong>eine Zuwachsrate wie in den besten Baujahren <strong>der</strong>fünfziger und sechziger <strong>Jahre</strong> An <strong>der</strong> Entstehungdes Brutto-Nationalproduktes war sie mit 99% (zukonstanten Preisen) beteiligt (1970: 9 3%) und stützteinsbeson<strong>der</strong>e die Konjunktur in zahlreichen mittelbaro<strong>der</strong> unmittelbar vorgelagerten <strong>Wirtschaft</strong>sbereichen.So stieg u. a, die Produktion von Baustoffenum 17%, Baustahl wurde um 31% mehr geliefert unddie Bitumenproduktion erhöhte sich um 9%.Beitrag des Baugewerbes zum Brutto-NationaEprodulct(Zu Preisen von 1964)i Qu II Qu III Qu IV Qu. <strong>Jahre</strong>sdurchschnittVerän<strong>der</strong>ung | jegen das Vorjahr in %1966 +13 7 +12 8 + 76 + 74 + 981967 + 05 + 25 + 45 + 25 + 281968 + 33 + 60 + 70 + 70 + 621969') - 9 2 - 35 - 17 - 1 7 - 331970') + 67 + 109 +11 9 +11 9 +10 9<strong>1971</strong>') +15 0 +120 +12 0 + 90 +11 5') Vorläufige ! Werte.1964 war das letzte Hochkonjunkturjahr für die Bauwirtschaftgewesen. In den Folgejahren beeinträchtigtezuerst das extreme Schlechtwetter die Bauleistungen,später sank die Nachfrage wegen <strong>der</strong>Schwierigkeiten bei <strong>der</strong> Neuorganisation des Wohnbaumarktesund <strong>der</strong> konjunkturbedingt schwachenInvestitionstätigkeit 1969 schrumpfte das Produktionsvolumensogar erstmals, die Auftragseingängeließen jedoch bereits eine Konjunkturwende erkennen1970 löste sich die Bauwirtschaft deutlich aus<strong>der</strong> langen Periode <strong>der</strong> Stagnation bzw.. Rezession,die Baunachfrage nahm stürmisch zu, und <strong>der</strong> Bauboomerreichte <strong>1971</strong> seinen Höhepunkt. Die guteBaukonjunktur erfaßte <strong>im</strong> Gegensatz zu 1970, als vorallem <strong>der</strong> Hochbau expandierte, alle Bausparten. DieBauleistungen <strong>im</strong> Wohnbau, <strong>im</strong> öffentlichen Hochbau,<strong>im</strong> Straßenbau, Brückenbau, Kraftwerksbau undU-Bahn-Bau konnten ungewöhnlich kräftig gesteigertwerden, Nur <strong>der</strong> private Hochbau, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong>industriell-gewerbliche Bau, wuchs in <strong>der</strong> zweiten<strong>Jahre</strong>shälfte etwas schwächer,Das gute Bauwetter begünstigte die Bautätigkeit undverhin<strong>der</strong>te noch stärkere Anspannungen auf demBaumarkt Die Bausaison setzte früh voll ein; bereits<strong>im</strong> Jänner und Februar konnten außergewöhnlichBauvolumenzu /aufenden PreisenBrutto-Produktlonswert <strong>der</strong> BauwirtschaftBrutto-Produktionswert') Funktionelles Bauvolumen 1 )Mill S Verän<strong>der</strong>ung Mill.S Verän<strong>der</strong>ungin% in %1966 41 526 51 3361967 42 998 + 35 53.202 + 361968 44 098 + 26 54 718 + 281969 3 ) 44 669 + 1 3 55 380 + 1 21970') . 53 574 +19 9 65 285 +17 9<strong>1971</strong>») 65 467 + 22 2 79 778 +22 2Bauvolumennach ßausparfen! Qu II. Qu III Qu. IV Qu <strong>Jahre</strong>sdurchschnittVerän<strong>der</strong>ung gegen das Vorjahr in %Bauwirlschaft insgesamt 3 ) +30 0 +23 0 +22 5 +18 0 +22 2Bauhauptgewerbe*) +40 2 +27 5 +20 4 +17 9 +24 4Hochbau +32 8 +24 7 +17 7 +163 +21 9Tiefbau +58 3 +34 5 +26 5 +18 4 + 291Adaptierungen . . +30 7 +13 3 + 58 +11 5 +132Installationsgewerbe') +18 8 +30 5 +21 3 +10 4 +19 0') Ohne Eigenleislungen <strong>im</strong> Wohnbauund Materialbeistellung— ') Einschließlich selbsterstellter Baulen— ^Vorläufige Werte —*)Österreichisches StatistischesZentralamt, Ergebnis <strong>der</strong> monatlichen Bauproduktionsstatistik — *) ÖsterreichischesStatistisches Zentralamt, vorläufige Ergebnisse <strong>der</strong>Großgewerbestatistik.hohe Bauleistungen erbracht werden,. Während desganzen <strong>Jahre</strong>s waren die Nie<strong>der</strong>schläge sehr gering,und die Bautätigkeit konnte bis Dezember größtenteilsunbehin<strong>der</strong>t voll aufrechterhalten werden.Wenn das reale Produktionsvolumen <strong>im</strong> 1. Halbjahrdennoch etwas stärker stieg (+13%) als <strong>im</strong> 2. Halbjahr( + 10%), lag es vor allem daran, daß auch dieBausaison 1970 wegen des schönen Wetters sehrlang war und daher die Leistungen <strong>im</strong> IV Quartal1970 beson<strong>der</strong>s stark zugenommen hatten.Die starke Zunahme <strong>der</strong> Baunachfrage führte trotzhoher Investitionen und intensiver Rationalisierungsbestrebungen<strong>der</strong> Baufirmen zu Anspannungen aufdem Arbeitsmarkt und dem Baustoffmarkt sowie zuKosten- und Preissteigerungen, Die <strong>im</strong>plizite Preissteigerungsratewird <strong>im</strong> Durchschnitt aller Bauspartenfür <strong>1971</strong> auf etwa 10% (1970: 8%) geschätzt DerBrutto-Produktionswert des institutionellen Baugewerbeskann mit 65 6 Mrd S angenommen werden( + 22%), berücksichtigt man auch funktionelle Bauleistungen(selbsterstellte Bauten) mit 79 8 Mrd.. SDie Umsätze <strong>der</strong> Bauwirtschaft waren <strong>im</strong> Durchschnittfast ein Viertel höher als 1970. Die stärkstenUmsatzsteigerungen erzielte <strong>der</strong> Brückenbau (Bau<strong>der</strong> Donaubrücken), <strong>der</strong> Straßenbau, <strong>der</strong> Kraftwerksbauund <strong>der</strong> Bau <strong>der</strong> U-Bahn in Wien. Insbeson<strong>der</strong>edie witterungsempfindiiehen Sparten Straßenbau undKraftwerksbau profitierten von dem kurzen, mildenWinter 1970/71 Die Umsatzsteigerungen <strong>im</strong> Wohnbaulagen nur wenig über den Wachstumsraten desvorangegangenen <strong>Jahre</strong>s, die Umsätze <strong>im</strong> öffentlichenHochbau dagegen expandierten viel stärker110


Monatsberichte 3/1972Die Auftragslage des Installationsgewerbes war nochbesser als 1970, die Umsätze wuchsen nur wenigschwächer als die des gesamten Baugewerbes undgleich stark wie die Umsätze <strong>im</strong> Wohnbau.Die Baustoffproduktion nahm um 17% zu, weit stärkerals die Produktion in den übrigen Industriebranchen( + 7%), Obschon die Produzenten bereits am<strong>Jahre</strong>sbeginn in Erwartung einer guten Bausaisondie Erzeugung forcierten (I. Quartal: +27%), nahmendie Auftragsbestände rasch zu, und die Lagermußten weit unter das saisonübliche Ausmaß verringertwerden, Bei <strong>der</strong> Herbstbefragung <strong>1971</strong> beurteiltendie Baustoffproduzenten die Auftragsbeständeungewöhnlich günstig (per Saldo betrachteten15% <strong>der</strong> Firmen die Aufträge als groß, gegen4% <strong>im</strong> gleichen Zeitpunkt des Vorjahres) und meldetenextrem niedrige Lager (per Saldo beurteilten25% <strong>der</strong> Firmen die Lager als zu klein, gegen 17%<strong>im</strong> <strong>Jahre</strong> 1970). Nur knapp ein Drittel <strong>der</strong> Firmen warnicht voll ausgelastet In einzelnen Gebieten und beieinzelnen Baustoffen kam es vorübergehend zu LieferschwierigkeitenÄhnlich günstig war die Nachfragesituationfür die Baustoffindustrie zuletzt <strong>im</strong><strong>Jahre</strong> 1964.Baustoffproduktion 1 )Die Preise für Baustoffe zogen kräftig an. Im langjährigenDurchschnitt stiegen sie um 3%, <strong>1971</strong> dagegenum 61% (Baukostenindex, Teilindex für Baustoffe)insgesamtMauerziegel2 )HohlziegelDavonZement Beton- Betonmauer-fertigteilesteine für DeckenVerän<strong>der</strong>ung gegen das Vorjahr in %1965 + 32 - 77 + 04 + 73 + 67 + 741966 + 77 - 69 + 83 +11 3 +11.9 + 701967 + 22 -10 9 - 20 + 1 0 -297 - 961968 + 25 -14 7 + 1 0 + 01 -22 0 - 811969 + 37 -10 5 - 39 + 01 +11 1 - 631970 + 53 -16 6 - 49 + 54 - 22 - 1 0<strong>1971</strong>') +16 7 - 34 +15 5 +14 2 +389 +27 2') Praduktionsindex Baustoffe (Investitionsgüter) — ") Vollziegel. — 3 ) VorläufigeErgebnisse.Auch auf dem Baustahl- und Bitumensektor bereitetees Schwierigkeiten, die Nachfrage zu befriedigen.Obwohl die Stahllieferungen um 31% stiegen,war <strong>der</strong> Bestand <strong>der</strong> Walzwerke an Bau stahl auf trä-gen (zu konstanten Preisen) Ende <strong>1971</strong> gleich hochwie Ende 1970 Nur deshalb, weil die Nachfrage inden übrigen <strong>Wirtschaft</strong>sbereichen nachließ, konntendie Walzstahlwerke weit mehr Baustahl herstellen..Die Zahl <strong>der</strong> Beschäftigten <strong>im</strong> Bauhauptgewerbe warum 8 8% höher als 1970 Der durchschnittliche Beschäftigtenstandwurde vor allem durch die geringenEntlassungen in den Wintermonaten 1970/71 und<strong>1971</strong>/72 gehoben. Allein <strong>im</strong> I. Quartal <strong>1971</strong> beschäftigtendie Firmen des Bauhauptgewerbes um 21%mehr Bauarbeiter als ein Jahr vorher. Zum Teil warendie Baufirmen auch bemüht, Arbeitskräfte möglichstüber die Wintermonate zu halten, um Schwierigkeitenbei <strong>der</strong> Personalaufnahme am Beginn <strong>der</strong>Bausaison zu vermeiden.Der Arbeitsmarkt war <strong>1971</strong> beson<strong>der</strong>s stark angespannt.Die Beschäftigungsausweitung war <strong>im</strong> wesentlichenden ausländischen Gastarbeitern zu dankenDas Fremdarbeiterkontingent war <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>sdurchschnittzu drei Vierteln, seit Juni praktischganz ausgenützt. Außerdem dürften die Kontingenteum nahezu die Hälfte überzogen worden sein DieFremdarbeiter (<strong>im</strong> Rahmen des Kontingentes) erreichteneinen durchschnittlichen Anteil an den Beschäftigtendes Bauhauptgewerbes von 46%, <strong>im</strong>Saisonhöhepunkt von 16 9%,Das inländische Bauarbeiterangebot war voll ausgenützt.Die Zahl <strong>der</strong> Arbeitsuchenden war <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>sdurchschnittum 40% niedriger als 1970, während<strong>der</strong> Bausaison waren praktisch keine vollvermittlungsfähigeninländischen Bauarbeiter auf Stellensuche.Trotz <strong>der</strong> Beschäftigungsausweitung hat dieZahl <strong>der</strong> offenen Stellen <strong>1971</strong> weiter zugenommenIm <strong>Jahre</strong>sdurchschnitt boten die Baufirmen 30%mehr offene Stellen an als 1970, Selbst <strong>im</strong> Dezember<strong>1971</strong> blieb die Zahl <strong>der</strong> offenen Stellen ungewöhnlichhoch und erreichte einen neuen RekordAuch für 1972 wird gute Auftragslage <strong>der</strong> BauwirtschafterwartetBeschäftigte <strong>im</strong> Bauhauptgewerbe 1 )AuftragseingängeBausfahllieferungenAuftragsbestände .Q: WalzstahlbüroNachfrage nach Baustahl<strong>1971</strong>I Qu II Qu III Qu. IV Qu. <strong>Jahre</strong>sdurchschnittVerän<strong>der</strong>ung gegen das Vorjahr in %+37 7 - 04 + 1 3 +11 1+951 +15 1 +209 +13 2+67 6 +46 6 +32 6 + 01+30719691970<strong>1971</strong>1970<strong>1971</strong>! Qu83.15486.480104 284+4 0+20 6II. Qu. III. Qu.Quartalsdurchschnitt128 524130 273138 830133 833138.342146.874IV QuVerän<strong>der</strong>ung gegen das Vorjahr in %Für 1972 ist auf dem Baumarkt nur eine geringe Entspannungzu erwarten,, Die realen Produktionsleistungendürften abermals überdurchschnittlich wach-<strong>Jahre</strong>sdurchschnitt120 790 116 575129730 121 206137 399 131 855+1'4 +3'4 +7'4 +4 0+6 6 +6 2 +5 9 +8 8') Österreichisches Statistisches Zentralamt, Bauproduktionsstatistik Mit <strong>der</strong>Erbringung van Bauleistungen befaßte Beschäftigte (ohne Zentral Verwaltung,ohne Urlauber),111


Monatsberichte 3/1972sen, wenn auch merklich langsamer als <strong>1971</strong>.. Stützen<strong>der</strong> Baukonjunktur werden voraussichtlich <strong>der</strong>Wohnbau und <strong>der</strong> Kraftwerksbau sowie die Bautätigkeit<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> und Gemeinden (Bau <strong>der</strong>U-Bahn in Wien) sein, Die Deckung des Baumaterialbedarfeswird voraussichtlich keine Schwierigkeitenmehr bereiten, dagegen ist mit weiteren starkenKosten- und Preissteigerungen zu rechnenHandel und VerbrauchDazu Statistische Übersichten 7,1 bis 7 7Außergewöhnlich hohe Zunahme des privatenKonsumsDie Nachfrage <strong>der</strong> Konsumenten, die dem Konjunkturverfaufgewöhnlich etwas nachhinkt, wuchs <strong>1971</strong>noch rascher als <strong>im</strong> Vorjahr, Insgesamt wurden fürKonsumzwecke fast 233 Mrd S ausgegeben, nominellum 11 1 /2°/o, real um 7 1 A% 1 ) mehr als 1970,, Damitwurde <strong>der</strong> höchste reale Konsumzuwachs seit 1956erreicht,,Diese Entwicklung hängt hauptsächlich damit zusammen,daß die Masseneinkommen ungewöhnlichstark zugenommen haben ( + 14V*%). Die EinkommenPrivater Konsum, Masseneinkommen, Spareinlagen undTeilzahlungskreditePrivater N etto-E i n ko m m en Spar­ Teilzahlungs­Konsum <strong>der</strong> Unselbständigen einlagen') kredite 5 )Verän<strong>der</strong>ung gegen d as Vorjahr in %1967 + 7 2 + 92 - 50 + 261968 + 65 + 70 + 107 + 461969 + 6 6*) + 7 4') +51 5 + 561970 + 9 8*) + 81 1 ) +17 3 +157<strong>1971</strong> +115*) +14 3*) +137 +191*) Zuwachs <strong>der</strong> Spareinlagen von Wirfschaftsunternehmungen und Privatenbei den Kreditinstituten einschließlich Zinsgutschriften— 2 ) Aushaftende Kredite<strong>der</strong> Teilzahlungsinstitute für Konsumgüter zu Ende des Zeitabschnittes Ab1967 einschließlich ßarkredt'e für Investitionsgüter — *) Vorläufige ZahlenJ) Der <strong>im</strong>plizite Preisindex des privaten Konsums hat <strong>1971</strong>um 4% zugenommen, <strong>der</strong> Verbraucherpreisindex (für einendurchschnittlichen städtischen Haushalt) um 4'7%. Die Abweichungerklärt sich fast ausschließlich aus Unterschiedenin <strong>der</strong> Gewichtung <strong>der</strong> Preise für die einzelnen Warenund Leistungen: Der Verbraucherpreisindex hat konstante,<strong>der</strong> Konsumstruktur von 1964 in städtischen Haushaltenentsprechende Gewichte, <strong>der</strong> <strong>im</strong>plizite Preisindex des privatenKonsums wird mit <strong>der</strong> sich laufend verän<strong>der</strong>ndenKonsumstruktur gewogen, Beson<strong>der</strong>s kraß wirkten sich <strong>1971</strong>diese Gewichtungsunterschiede in <strong>der</strong> Gruppe Beheizungund Beleuchtung aus. Obwohl in beiden Berechnungen diegleichen Preise für Kohle, Strom, Gas und Gasöl verwendetwurden, ist <strong>der</strong> Verbraucherpreisindex für Beheizung undBeleuchtung um fast 7% gestiegen, <strong>der</strong> <strong>im</strong>plizite Konsumpreisindexfür diese Gruppe aber nahezu unverän<strong>der</strong>t geblieben.Dieser Unterschied wirkt sich auf den Gesamtindexum so stärker aus, als das Gewicht <strong>der</strong> Gruppe Beheizungund Beleuchtung <strong>im</strong> Verbraucherpreisindex größerist (5'6) als <strong>im</strong> privaten Konsum <strong>1971</strong> (3'7),<strong>der</strong> Selbständigen wuchsen dagegen mit dem Nachlassen<strong>der</strong>Konjunkturschwächer als <strong>im</strong> Vorjahr und dieSparquote dürfte kaum stärker abgenommen haben,Von <strong>Wirtschaft</strong>sunternehmungen und Privaten wurdeper Saldo um 14% mehr auf Sparkonten eingelegtals <strong>im</strong> Vorjahr (1970 um 17% mehr), bei Sparkassen,Bausparkassen, Postsparkasse und ländlichen Kreditgenossenschaften,<strong>der</strong>en Einlagen vorwiegend vonPrivathaushalten stammen, wurde allerdings nur um7% mehr gespart (17%), An<strong>der</strong>erseits ist das Wertpapiersparennach den verfügbaren Angaben kräftigergewachsen als bisher, Dagegen ist die Verschuldung<strong>der</strong> Haushalte etwas stärker gestiegenals <strong>im</strong> Vorjahr Die bei den Teilzahlungsinstitutenaushaftenden Kredite für die Anschaffung von dauerhaftenund nichtdauerhaften Konsumgütern warenEnde Dezember <strong>1971</strong> um 19% höher als <strong>im</strong> Vorjahr,Ende 1970 um 16%, Die Personal- und Teilzahlungskredite<strong>der</strong> Kreditinstitute sind um 33 1 /2% gewachsen,gegen 31% <strong>im</strong> VorjahrEntwicklung des privaten Konsums1967 1968 1969') 1970') <strong>1971</strong>')Reale Verän<strong>der</strong>ung gegen das Vorjahr in %Nahrungsmittel u Getränke + 28 + 1 9 + 1 5 + 22 + 48Tabakwaren . . + 44 4 39 + 58 + 70 + 66Bekleidung + 23 4 41 + 34 + 81 + 78Wohnungseinrichtung undHausrat 2 ) . , . + 29 + 60 + 60 + 55 + 82Beheizung und Beleuchtung + 36 + 80 + 66 +14 5 — 1 1Bildung. Unterhaltung,Erholung + 76 + 49 + 76 + 86 + 70Verkehr . . + 46 + 59 - 1 2 +12 0 +18 0Sonst Güter u Leistungen . + 30 + 39 + 51 + 50 + 59Privater Konsum insgesamt + 3'4 + 3-9 + 3"3 + 60 + 7"2') Vorläufige Schätzung— ! ) Einschließlich HaushaltsführungDie kräftige Nachfragebelebung <strong>1971</strong> war allerdingsnicht sehr breit gestreut, son<strong>der</strong>n beschränkte sichnur auf einige Bedarfsbereiche Am stärksten stiegenals Folge <strong>der</strong> Aufhebung <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>steuer (ab1. Jänner <strong>1971</strong>) die Käufe von Personenkraftwagenfür Privatzwecke (real +39%), wiewohl sie sichschon <strong>im</strong> Vorjahr weitgehend normalisiert hatten(+38%) 2 ). Allein dadurch ist die Zuwachsrate desprivaten Konsums um einen Prozentpunkt gestiegen:Ohne Personenkraftwagen nahmen die Konsumausgabenum 6V4% zu (1970 um 5V2%)..Aber auch die Nachfrage nach den übrigen dauerhaftenKonsumgütern ist real überdurchschnittlich( + 9V4%) und stärker als <strong>im</strong> Vorjahr (+8%) gewachsenEinrichtungsgegenstände und Hausrat wurdenum 9 1 /2%, optische Geräte um 13%, Motorrä<strong>der</strong>um 29%, Uhren und Schmuckwaren aber nur uma) Die <strong>im</strong> folgenden angeführten Zahlen für 1970 beruhenauf den Ergebnissen <strong>der</strong> jährlichen Volkseinkommensrechnungund weichen zum Teil von den <strong>im</strong> Monatsbericht,Jg 1S71, Heft 3, enthaltenen vorläufigen Angaben ab.112


Monatsberichte 3/1972Privater Konsum und Käufe von dauerhaften Konsumgütern^15Kc(_1»3o"D 10cOJOlOlcnCT. 8c.cOJ>aOler.Ö.l.f.60f \- 1 \ I \Privater KonsumjKaufe von dauerhaften /Konsumgütern /\ i\ '\i\i,iii i i i i i t i i r I i I i1957 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 69 69 70 71W./31Die Nachfrage nach dauerhaften Konsumgütern schwankt<strong>im</strong> allgemeinen viel stärker als die nach den übrigenGütern und Leistungen und beeinflußt dadurch entscheidenddie Entwicklung des privaten Konsums. Auch diekräftige Zunahme <strong>der</strong> realen Konsumausgaben in denletzten beiden <strong>Jahre</strong>n ist zum Teil <strong>der</strong> starken Steigerung<strong>der</strong> Käufe von dauerhaften Konsumgütern, insbeson<strong>der</strong>ePersonenkraftwagen, zu danken.13% mehr gekauft als <strong>im</strong> Vorjahr. Für Nahrungsmittelund Getränke wurde real um fast 5% mehr ausgegebenals <strong>im</strong> Vorjahr, 1970 nur um etwas über 2%mehr,, Die realen Verkehrsausgaben stiegen um 18%,gegen 12% <strong>im</strong> Vorjahr, nicht nur weil die Käufevon Personenkraftwagen und Motorrä<strong>der</strong>n stärker zunahmen,son<strong>der</strong>n weil auch die Nachfrage nach öffentlichenVerkehrsmitteln {Eisen- und Straßenbahn,Autobusse), die 1970 rückläufig war, zugenommenhat, Die Käufe von Bekleidungsgegenständen (real+8%) und Tabakwaren ( + 672%) wuchsen etwagleich stark wie 1970, Die Ausgaben für Bildung,Unterhaltung und Erholung nahmen nominell ( + 13%)zwar noch etwas stärker zu als <strong>im</strong> Vorjahr ( + 12%),real jedoch schwächer (+7% gegen +8V2%), Wohlwuchs die Nachfrage nach Urlaubsreisen <strong>im</strong> In- undAusland ebenso wie <strong>im</strong> Vorjahr um 6 /2%, <strong>der</strong> Kino-1(—15%) und Theaterbesuch (—5%) ging jedochstärker zurück als 1970 (-11% und -2%) und auchdie Käufe von Spielwaren <strong>im</strong> Einzelhandel wuchsenreal langsamer (672%) als <strong>im</strong> Vorjahr (972%)., Dierealen Ausgaben für Beheizung und Beleuchtung, die1970 wegen des strengen Winters und <strong>der</strong> Vorratskäufeinfolge <strong>der</strong> angekündigten Brennstoffknappheitum 1472% gestiegen waren, gingen sogar um1% zurück, Kohle (-29%), Brennholz (-2%) undGas (—3%) wurden weniger verbraucht als <strong>im</strong> Vorjahr(1970: +8%, -1% und +8V 2%), Strom um8V2% und Gasöl für Heizzwecke um 31% mehr( + 10 /2% und +51V2%),1Entwicklung <strong>der</strong> Einzelhandelsumsätze nach BranchenBranche bzw. Branchengruppe') 1968 1969 1970 <strong>1971</strong>Verän<strong>der</strong>ung gegen das Vorjahr in %Lebensmittel + 30 + 40 4 79 + 93Tabakwaren + 45 + 59+ 7 9 + 72Bekleidung + 42 + 32 91++11 7Textilien + 28 + 36+ 9 0 +11 3Schuhe + 88 + 37 +10 3 + 90Hausrat und Wohnbedarf + 65 + 58+ 8 2 +12 7Möbel + 24 + 25 85++13 4Teppiche.Möbei- u Vorhangsioffe + 2 6 - 08+74 +11 0Hausrat und Eisenwaren + 84 + 60 76++11 4Elektrowaren +10 2 +11 3+ 7 7 +12 9Sonstige Waren . + 73 + 81 99++ 93Fahrrä<strong>der</strong>, Nähmaschinen undZubehör + 67 + 85 24 +11 4Phoioartikei .... + 52 + 61 78 +153+Le<strong>der</strong>-und Galanteriewaren . . +100 + 57+ 9 7 +11 7Sportartikel, Spielwaren + 48 + 78 95++11 3Parfumerie- und Drogeriewaren. + 61 + 63 51++ 73Papierwaren und Büroartikel . . + 67 + 89 +11 1 +12 2Bücher . . . + 66 + 68 76++130Uhren und Schmuckwaren + 70 + 31+ 8 1 +12 0Brennstoffe +101 +13 6 + 164 + 1 3Einzelhandel insgesamt + 4'3 + 4'8 + 8'4 + 9'9Dauerhafte Konsumgüter + 66 + 60 + 85 +12 6Nichtdauerhafte Konsumgüter + 39 + 46 84 + 94+') Aufglie<strong>der</strong>ung nach Einzelbranchen nur für den Fachhandel.Kräftige Belebung <strong>im</strong> Einzelhandel, Abschwächung<strong>im</strong> GroßhandelDie starke Zunahme <strong>der</strong> Konsumnachfrage ist auchdem Einzelhandel zugute gekommen Seine Umsätzenahmen um 10% (real um 672%) zu und erreichtendamit die höchste reale Zuwachsrate seit 1960 Dasich aber die Nachfrage zunehmend zugunsten vonGütern und Leistungen verlagert, die nicht über denEinzelhandel bezogen werden, wuchsen die Einzelhandelsumsätzeschwächer als <strong>der</strong> private KonsumIhr Anteil an den Konsumausgaben sank dadurchum etwa V2 Prozentpuhkt. Wohl hatten alle Betriebsformeneinen besseren Geschäftsgang als <strong>im</strong> Vorjahr,ihre Umsätze entwickelten sich jedoch sehrunterschiedlich Die Konsumgenossenschaften, dieschon in den letzten <strong>Jahre</strong>n dank verschiedenenabsatzpolitischen Maßnahmen (insbeson<strong>der</strong>e Schließungkleiner unrentabler Abgabestellen, Errichtungvon Großraumläden, Umstellung auf Selbstbedienungu, ä.) überdurchschnittlich wuchsen, erzieltenauch <strong>1971</strong> die höchste Umsatzsteigerung ( + 1772%),,Dabei ist die Zahl <strong>der</strong> Abgabestelien von Ende 1970bis Ende <strong>1971</strong> abermals um 6% gesunken und erreichtemit 1 248 nur knapp 76% des Höchststandesvon 1962 Die Zahl <strong>der</strong> Selbstbedienungsläden hatsich allerdings in dieser Zeit mehr als verdreifacht,113


Monatsberichte 3/1972ihr Anteil stieg von knapp 13% auf über 50%, DieWarenhäuser, die in den letzten <strong>Jahre</strong>n in den meistenAbteilungen schlechter abschnitten als dieentsprechenden Fachgeschäfte, erzielten diesmal<strong>im</strong> Durchschnitt bessere Ergebnisse, Nur die Umsätzevon Bekleidung nahmen in den Warenhäusernschwächer zu (+9%) als in den Fachgeschäften( + 11%), Auch die Umsätze <strong>der</strong> großen Filialunternehmungendes Lebensmitteieinzelhandels wuchsenstärker ( + 11%) als die <strong>der</strong> einschlägigen Einzelgeschäfte(+872%).. Es scheint, daß <strong>der</strong> starke Preisauftriebdie Konsumenten mehr ais sonst veranlaßte,in Großbetriebsformen einzukaufen, wo niedrigerePreise erwartet werden.Einzelhandelsumsätze nach BetriebsformenBranchengruppe und 1967 1968 1969 1 970 <strong>1971</strong>Belriebsform Verän<strong>der</strong>ung gegen das Vorjahr in %LebensmitleiEinzelgeschäfle 4- 49 + 23 33 + 73 + 86+Filialbetriebe + 59 + 60 69 + 69 +109+BekleidungFachhandel + 27 + 41 36 + 93 +108+Warenhäuser + 36 + 27 01 + 54 + 91+SchuheEinzelgeschäfle . + 31 + 77 27++104 + 88Filialbetriebe . +10 2 + 11 7 6 5++10 0 + 90Hausrat und WohnbedarfFachhandel + 20 + 65 5 9++ 79 +12 4Warenhäuser + 98 + 47 04 + 60 +131Sonstige WarenFachhandel . . + 52 + 71 81 + 99 + 92+Warenhäuser . +12 9 +14 2 73 +12 1 +125+Alle BranchenFachhandel + 44 + 41 47++ 81 + 94Warenhäuser . . + 60 + 49+1 2 + 68 +104Konsumgenossenschaften + 76 + 85 9 6++161 +17 4Ländlicher Gemischt"Warenhandel + 44 + 65 43++ 81 + 80Die Nachfrage <strong>der</strong> Einzelhändler belebte sich nicht<strong>im</strong> gleichen Ausmaß wie die <strong>der</strong> Konsumenten. DerFachhandel (ohne Tabakwaren) kaufte um 872%mehr ein als <strong>im</strong> Vorjahr (1970 um 772%), wogegenseine Umsätze um 972% (8%) zugenommen habenDie Lager, die Ende 1970 noch um 4% höher warenals <strong>im</strong> Vorjahr, lagen Ende Dezember <strong>1971</strong> nur nochgeringfügig darüber ( + 72%).Zum Unterschied vom Einzelhandel konnte <strong>der</strong> Großhandel,wohl auch wegen des langsamer wachsendenImportbedarfes <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong>, den hohen Umsatzzuwachsdes Vorjahres nicht mehr erreichen.. Erverkaufte um 11% (real um 472%) mehr als <strong>im</strong> Vorjahr(1970 um 137z% und 9% mehr), übertraf aberdamit noch <strong>im</strong>mer die Zuwachsrate des <strong>Jahre</strong>s 1969(nominell +6%, real +4%). Die Umsatzentwicklungwar entsprechend <strong>der</strong> ungleichen Konjunkturlagein den einzelnen <strong>Wirtschaft</strong>szweigen sehr unterschiedlichDer Großhandel mit Lebensmitteln undGetränken (real +67i%), Mineralölprodukten(+572%), Brennstoffen (-11%), Metallen und Me--Umsätze, Wareneingänge und Lager Im Fachelnzelhandel 1 )Umsätze Wareneingänge Lager 1 )Verän<strong>der</strong>ung gegen das Vorjahr in %1967 . +44 + 2 8 +1 21968 +4 0 +4 4 +7 51969 +4 7 +3 4 +611970 + 8 1 +7 5 +4 2<strong>1971</strong> +9 5 +86 +03')') Ohne Tabakwaren. — ') Zu <strong>Jahre</strong>sende— J ) Vorläufige Zahlentall-Halbfabrikaten ( + 0%), Maschinen (+6%), EisenundMetallwaren (-72%), Papierwaren (—472%),Textilien (—2%) und Parfumeriewaren (+3%) schnittschlechter ab als <strong>im</strong> Vorjahr Dagegen nahmen dieUmsätze von Landesprodukten (+11%), Baustoffen( + 1272%), Elektrowaren ( + 1272%), Fahrzeugen( + 10%), Chemikalien ( + 1%), Fellen, Häuten, Le<strong>der</strong>(+672%) stärker o<strong>der</strong> zumindest gleich stark zu wie1970. Die Wareneingänge, die 1969 und 1970 etwasstärker wuchsen als die Umsätze, stiegen <strong>1971</strong> merklichschwächer (nominell +972%). Dementsprechendwurden die Lager in allen Branchengruppen abgebautUmsätze und Wareneingänge <strong>im</strong> GroßhandelBranchengruppe Umsätze Wareneingänge1969 1970 <strong>1971</strong> 1969 1970 <strong>1971</strong>Verän<strong>der</strong>ung gegen das Vorjahr in %Ag rarerzeug nisse + 20 +11 4 + 98 + 1 6 +128 + 87Rohstoffe u Halberzeugn +108 +149 +130 +11 1 +168 +106Fertigwaren . + 62 +144 + 9 9 4 70 +128 + 89Sonstiges - 0 2 + 9 7 + 67 + 25 + 84 + 7 6Großhandel insgesamt + 6'1 +13'4 +108 + 6'6 +14'0 + 9'4Auch <strong>der</strong> Verbrauch von Grundnahrungsmitteln istrelativ stark gestiegenDer Verbrauch von Grundnahrungsmitteln (Getreideprodukte,Fleisch, Fette, Zucker, Milch, Eier, Gemüse,Obst einschließlich Südfrüchte, Kartoffeln),<strong>der</strong> seit vielen <strong>Jahre</strong>n nur noch geringfügig wächst,nahm <strong>1971</strong> um fast 3% zu 1 ), Er erreichte damit diehöchste Zuwachsrate seit 1958, Da aber die realenKonsumausgaben für Nahrungsmittel und Getränkeum fast 5% gestiegen sind, kann man schließen, daßsich die Nachfrage <strong>der</strong> Konsumenten weiter zugunstenvon weiterverarbeiteten und vorgerichtetenNahrungsmitteln sowie Getränken verlagert hat,Am stärksten erhöhte sich <strong>der</strong> Verbrauch von Zukker( + 1972%), Fleisch, Obst (einschließlich Südfrüchte)und Gemüse wurden um je 3%, Fette um!) Der Index des Verbrauches von Grundnahrungsmittelnwird durch Gewichtung <strong>der</strong> verbrauchten Mengen <strong>der</strong> erfaßtenNahrungsmittel mit den Verbraucherpreisen 1954(für Erzeugnisse mit starken erntebedingten Schwankungenmit den durchschnittlichen Verbraucherpreisen 1952756) berechnet.Er weicht zum Teil von <strong>der</strong> Kalorienberechnung inden amtlichen Ernährungsbilanzen ab, da das Gewicht <strong>der</strong>einzelnen Nahrungsmittel nach Kalorien und Wert verschiedenist114


Monatsberichte 3/19722% und Getreideprodukte um 1 W/o mehr verbrauchtals <strong>im</strong> Vorjahr. Der Milchkonsum blieb nahezu unverän<strong>der</strong>t,<strong>der</strong> Verbrauch von Eiern und Kartoffelnnahm (eicht ab, Von den Fetten wurden nurpflanzliche Fette ( + 3%) und Schlachtfette ( + 5%)mehr verbraucht als <strong>im</strong> Vorjahr, Butter dagegen um5% weniger,, Die Zunahme des Fleischkonsumsentfällt ausschließlich auf Schweine- ( + 5%) undKalbfleisch (+2%), Der Verbrauch von Rindfleischblieb unverän<strong>der</strong>t, <strong>der</strong> von Schaffleisch nahm ab,Durch den Rückgang des Konsums von Butter undEiern ist <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> tierischen Produkte von52W/o auf knapp 52% gefallen, während <strong>der</strong> <strong>der</strong>pflanzlichen Erzeugnisse entsprechend stieg,Verbrauch wichtiger Nahrungsmittel1970')<strong>1971</strong>')insge­ davon Insge­ davonsamt je Kopf aus <strong>der</strong> samt je Kopf aus <strong>der</strong>1.000 t kg Inlands- 1.000 1 kg Inlands-produk­produk"tion') tion ! )% %Mehl») 625 0 84 5 981 635 0 85 2 92 4Fleisch') 4336 58 6 96 4 4481 6D1 98 8Fett 5 ) . 162 3 21 9 45 5 165 3 22 2 446Zocker') 261 5 353 98 7 312 5 41 9 98 6Milch') . . 1 049 7 141 9 100 0 1 052 0 141 1 100 0Eier. Mill St 1 8496 249 9 82 2 1.829 9 245 4 84 9Kartoffeln 520 0 70 3 97 6 500 0 671 96 8Gemüse 491 4 66 4 88 9 504 6 67 7 865Obst einschl.Südfrüchte 673 0 91 0 51 7 694 0 931 44 3') Vorläufige Zahlen.— a ) Bei lagerfähigen Waren, insbeson<strong>der</strong>e Mehl undZucker, wird unter Inlandsproduktion die <strong>im</strong> entsprechenden Zeitraum aus <strong>der</strong>inländischen Erzeugung (auch verschiedener <strong>Jahre</strong>) tatsächlich verbrauchteMenge ausgewiesen Infolge <strong>der</strong> starken Lagerbewegung inländischer und eingeführterWaredecken sich diese Zahlen nicht mit <strong>der</strong> Inlandsproduktion desgleichen <strong>Jahre</strong>s — ') Weizen und Roggen umgerechnet auf Mehl — *) Rind-,Kalb-, Schweine- und Schaffleisch — s ) Reinfett — *) Angaben für <strong>Wirtschaft</strong>sjahre,einschließlich Zucker für verarbeitende Industrien und Gewerbe —') Trinkmilch (nur Voll- biw.Konsummilch)Versorgung mit den übrigen Produkten (Fette, Zucker,Kartoffeln, Milch) blieb nahezu unverän<strong>der</strong>tArbeitslageDazu Statistische Übersichten 8 1 bis 8 16Während sich die Konjunktur allmählich entspannte,blieb <strong>der</strong> Arbeitsmarkt auch <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>1971</strong> starkangespannt Die Beschäftigung verzeichnete diehöchste Zuwachsrate seit Mitte <strong>der</strong> fünfziger <strong>Jahre</strong>,und die Arbeitslosigkeit erreichte einen neuen NachkriegstiefstandDie nachlassende Konjunktur zeigtesich nur in <strong>der</strong> seit <strong>Jahre</strong>smitte (Mai) sinkenden Zuwachsrate<strong>der</strong> offenen Stellen,,Die Bevölkerung wuchs <strong>im</strong> letzten Jahrzehnt durchschnittlichum W/o jährlich,, Die Wan<strong>der</strong>ungsbilanzwar <strong>im</strong> Gegensatz zu den fünfziger <strong>Jahre</strong>n positivDer Geburtenüberschuß war zu Beginn <strong>der</strong> sechziger<strong>Jahre</strong> relativ hoch (+0 6%) und sank bis <strong>1971</strong> auf015% („Pillenknick" und Zunahme <strong>der</strong> Sterbefälleauf Grund <strong>der</strong> ungünstigen Altersstruktur), obwohl dieZahl <strong>der</strong> Frauen zwischen 20 und 35 <strong>Jahre</strong>n in diesemZeitraum zunahm, Das Bevölkerungswachstum hat <strong>im</strong>vergangenen Jahrzehnt zu keiner Erweiterung desDer Arbeitsmarkt <strong>1971</strong>Der Beitrag <strong>der</strong> Inlandsproduktion zum Gesamtverbrauchvon Grundnahrungsmitteln, <strong>der</strong> schon in denletzten <strong>Jahre</strong>n etwas rückläufig war, nahm abermalsum etwa V2 Prozentpunkt ab und erreichtenicht ganz 82% (1961 lag er bei 86W/o),. Vermin<strong>der</strong>that sich vor allem die Eigenversorgung mitGetreideprodukten, Gemüse und Obst (einschließlichSüdfrüchte), wogegen <strong>der</strong> Verbrauch von Fleischund Eiern stärker als <strong>im</strong> Vorjahr aus <strong>der</strong> Inlandsproduktiongedeckt werden konnte Der Grad <strong>der</strong> Selbst-Struktur und Deckung des Nahrungsmittelverbrauches 1 )1968 1969 1970 1 ) <strong>1971</strong>=) <strong>1971</strong>in % vonin % des Verbrauches 1970Tierische Erzeugnisse . 51 5 51 9 52 6 51 8 101 6Pflanzliche Erzeugnisse . 485 481 47 4 48 2 103 8Insgesamt 1000 100'0 100"0 100"0 1027davon Inlandsproduktion 83 9 83 8 82 3 et 7 1020Einfuhr 16 1 16 2 17 7 18 3 105 8') Berechnet durch Gewichtung <strong>der</strong> verbrauchten Mengen mit den Verbraucherpreisen1954 biw0 1952/56. — ') Vorläufige Zahlen.115


Monatsberichte 3/1972Der Arbeitsmarkt <strong>1971</strong>Beschädigte Arbeitsuchende Offene SteilenStand Verände- Stand Verände- Stand Verän<strong>der</strong>unggegen rung gegen rung gegendas Vorjahr das Vorjahr das Vorjahrin 1.0000 1967 2359 6 -271 661 + 32 32 4 -13 50 1968 2 339 3 -20 2 72 3 + 62 27 6 - 480 1969 2 357 7 +18 3 68 2 - 41 339 + 630 1970 2 389 2 +31 5 59 5 - 87 45 3 +11 40 <strong>1971</strong> 2 454 9 +65 7 52 9 - 66 55 9 +106<strong>1971</strong> 0 1 Qu. 2.383 3 +68 6 777 -241 48 9 +10 80 H ,. 2 443 5 +64 5 42 6 - 26 632 +14 0a III „ 2 502 8 +65 6 345 + 02 595 +10 50 IV , 2 489 8 +63 9 56 9 + 03 52 0 + 72Q: Hauptverband <strong>der</strong> <strong>österreichischen</strong> Sozialversieherungsträger und Bundesministeriumfür soziale VerwaltungArbeitskräfteangebotes geführt, da die Bevölkerung<strong>im</strong> erwerbsfähigen Alter zurückging, <strong>1971</strong> wurde -laut Schätzung des Beirates für <strong>Wirtschaft</strong>s- undSozialfragen — erstmals seit 1963 ein Zuwachs <strong>der</strong>Männer zwischen 15 und 65 <strong>Jahre</strong>n ausgewiesen( + 3400), <strong>der</strong> jedoch durch den Rückgang <strong>der</strong>Frauen zwischen 15 und 60 <strong>Jahre</strong>n (—4,800) überkompensiertwurde In den nächsten <strong>Jahre</strong>n ist miteiner deutlichen Zunahme <strong>der</strong> Bevölkerung <strong>im</strong> erwerbsfähigenAlter zu rechnen, die sich auf das inländischeErwerbspotential günstig auswirken wird.Bevölkerung <strong>im</strong> erwerbsfähigen Alter 1 )Männlich Weiblich Zusammenin 1.000 Verände- in 1.000 Verände- in 1 000 Verän<strong>der</strong>ungin % rung in % rung in %0 1 968 2 153 8 -0 2 2 154 7 -0 5 4 306 6 -0 30 1969 2151 4 -01 2,1438 -0 5 42952 -030 1970 2151 0 -00 2.1341 -0 5 42851 -0 20 1 971 2 154 4 +0 2 2 1 29 3 -0 2 4.283 7 - 00Q: Vorausschätzung des Beirates für <strong>Wirtschaft</strong>s- und Sozialfragen, umgeschälztauf <strong>Jahre</strong>sdurchschnitt. — ') Männer: 15 bis unter 65 <strong>Jahre</strong>n Frauen: 15 bisunter 60 <strong>Jahre</strong>nDie Zahl <strong>der</strong> Ervjerbstätigen (Selbständige + Mithelfende+ Unselbständige), die in <strong>der</strong> zweiten Hälfte<strong>der</strong> sechziger <strong>Jahre</strong> um etwa 100,000 zurückgegangenwar, stieg <strong>im</strong> Jahr <strong>1971</strong> um etwa 30,000, Maßgebendfür diese Entwicklung war die starke Zunahme<strong>der</strong> Beschäftigung ausländischer Arbeitskräfte;sie war weit größer als die Zunahme <strong>der</strong> Beschäftigungvon Österreichern <strong>im</strong> Ausland,, Die Zahl<strong>der</strong> Selbständigen und mithelfenden Familienangehörigensank um etwa 31,000 (davon in <strong>der</strong> Landwirtschaftum rund 26000) Die Arbeitslosigkeit ginginfolge <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s niedrigen Winterarbeitsiosigkeitum 6 600 zurückDas Angebot an unselbständigen Arbeitskräften (Beschäftigte+ Arbeitslose) nahm <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>sdurchschnittum 59,200 o<strong>der</strong> +2 4% zu; es überschrittdamit den bisherigen Höchststand von 1966Aus <strong>der</strong> Landwirtschaft wan<strong>der</strong>ten <strong>1971</strong> 2,900(-3 9%) Unselbständige ab, weniger als in den letzten<strong>Jahre</strong>n (1970: -5 000 o<strong>der</strong> -6*4%). Das läßt sichzum Teil aus <strong>der</strong> günstigeren Beschäftigung <strong>im</strong>Winter erklären. Dem nichtlandwirtschaftlichen Bereichstanden damit <strong>im</strong> Durchschnitt 63 500 zusätzlicheArbeitskräfte zur Verfügung Der Sog <strong>der</strong> Industriewar aus konjunkturellen Gründen relativschwach ( + 14,400), <strong>der</strong> überwiegende Teil <strong>der</strong> zusätzlichenArbeitskräfte strömte in den Dienstleistungsbereich,aber auch das Gewerbe (Bauwirtschaft)expandierte kräftig, Insgesamt nahm die gewerbliche<strong>Wirtschaft</strong> 63800 zusätzliche Arbeitskräfteauf, Die Zahl <strong>der</strong> Pragmatisierten <strong>im</strong> öffentlichenDienst dürfte sich um 4.700 erhöht habenStarke BeschäftigungsexpansionDie Zahl <strong>der</strong> unselbständig Beschäftigten stieginfolge <strong>der</strong> lebhaften Nachfrage und <strong>der</strong> großzügigenGewährung von Beschäftigungsgenehmigungen fürAuslän<strong>der</strong> ungewöhnlich kräftig Im <strong>Jahre</strong>sdurchschnitt<strong>1971</strong> waren 2,454,900 Arbeitnehmer beschäftigt,um 65700 ( + 27%) mehr als <strong>im</strong> letzten JahrDie Beschäftigungszunahme war doppelt so groß wie<strong>im</strong> Vorjahr (31,500 o<strong>der</strong> 13%), Sie resultierte ausfolgenden Bewegungen: Wan<strong>der</strong>ungssaldo +24,400(Fremdarbeiter +39 400, Österreicher in <strong>der</strong> BundesrepublikDeutschland, <strong>der</strong> Schweiz und Liechtenstein+ 15000), Abgänge aus dem Potential <strong>der</strong> Selbständigen+30 700, Verringerung <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit+ 6 400, Abnahme <strong>der</strong> Bevölkerung <strong>im</strong> erwerbsfähigenAlter -1,000, Der Rest von etwa 5 000 gehtvorwiegend auf die höhere Erwerbsbeteiligung (insbeson<strong>der</strong>evon Frauen und marginalen Altersgruppen)zurück, welche die Tendenz zu längerer Ausbildungüberkompensierte (Zum Teil sind allerdingsin diesem Restfaktor auch statistische Differenzenenthalten)Da das Bundesministerium für soziale Verwaltungseit Mitte des <strong>Jahre</strong>s auch die <strong>im</strong> „Normalverfahren"Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Wohnbevölkerung 1951 bis <strong>1971</strong>Wohnbevölkerung')1951 1961 <strong>1971</strong>Bevölkerungsentwicklung1951 bis 1961insgesamt davon durchGeburten- WändebilanzrungsbilanzBevölkerungsentwicklung1961 bis <strong>1971</strong>insgesamt davon durchGeburten- WandebüanzrungsbilanzAbsolut ....... ...in % <strong>der</strong> Wohnbevölkerung 1951 bzw f96f6,933 905 7 073.807 7 456 745+139 902 + 268 947 -129 045+20 +39 -19+382 938 + 340 844 + 42 094+5 4 +4 8 +0'6Q: Österreichisches Statistisches Zentralami — ') Ergebnisse <strong>der</strong> Volkszählungen116


Monatsberichte 3/1972zugelassenen Auslän<strong>der</strong> zählt, die bisher nur in Wienerfaßt wurden, ergibt sich nun ein umfassendes Bild<strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong>beschäftigung in Österreich. Im <strong>Jahre</strong>sdurchschnittwurden 148.500 Fremdarbeiter beschäftigt,um 39400 (36%) mehr als <strong>im</strong> Vorjahr. ZweiDrittel <strong>der</strong> Fremdarbeiter entfielen auf Kontingente(98100), <strong>der</strong> Rest erhielt Einzelgenehmigungen DerAnteil <strong>der</strong> ausländischen Arbeitskräfte an <strong>der</strong> Beschäftigungbetrug 61%, <strong>der</strong> Anteil an den Erwerbstätigen45%Beschäftigte ausländische ArbeitskräfteAuslän<strong>der</strong>Verän<strong>der</strong>ung gegen das Vorjahrinsgesamt') absolut in %0 1967 60.900 +14.000 +29 90 1968 62.500 + 1.600 + 2 60 1969 . . 82 400 +19 900 +31 80 1970 109.200 + 26.800 + 32 50 <strong>1971</strong> 148 500 + 39.400 +361') Schätzung auf Grund <strong>der</strong> Statistiken des Bundesministeriums für sozialeVerwaltung über die Beschäftigung von Auslän<strong>der</strong>nDie Abwan<strong>der</strong>ung österreichischer Arbeitskräfte indie Bundesrepublik Deutschland war ähnlich starkwie 1970. Ende Juni <strong>1971</strong> wurden in <strong>der</strong> BundesrepublikDeutschland mit 93.100 <strong>österreichischen</strong>Arbeitnehmern um 15 700 (+20%) mehr gezählt als<strong>im</strong> Vorjahr (gegen +14.600 o<strong>der</strong> +23% 1969/70).Von dieser Zunahme entfielen 9000 auf Südbayernund davon wie<strong>der</strong> 6.400 auf München. Die Zahl <strong>der</strong>in <strong>der</strong> Schweiz beschäftigten Österreicher ging dagegenum 1.000 auf 18 900 zurück (Stand vomAugust)Der Rückgang <strong>der</strong> Selbständigen und Mithelfenden(schätzungsweise 31.000) war heuer stärker als inden vergangenen <strong>Jahre</strong>n. Die guten Beschäftigungsmöglichkeitenin an<strong>der</strong>en Branchen und die Neigungzu früherer Hofübergabe (Bauernpension) dürftenhiezu beigetragen haben Die Abnahme <strong>der</strong> Selbständigensetzt sich aus einer Pr<strong>im</strong>ärabwan<strong>der</strong>ung(es scheiden mehr ältere Personen aus dem Selbständigenstandaus als jüngere eintreten) und einerSekundärabwan<strong>der</strong>ung zusammen (Ubertritt in denUnselbständigenstand, d h. Abwan<strong>der</strong>ung <strong>im</strong> engerenSinn) Die Abwan<strong>der</strong>ung aus <strong>der</strong> Landwirtschaft(etwa -26.000) war schätzungsweise zur Hälfte Sekundärabwan<strong>der</strong>ungExpansion des tertiären SektorsDie Beschäftigungsstruktur verschob sich, <strong>der</strong> Entspannungsphase<strong>der</strong> Konjunktur entsprechend, zugunstendes tertiären Sektors, Die Industriebeschäftigungwuchs schwächer als <strong>im</strong> Vorjahr, <strong>im</strong> Gewerbekonnte vor allem die Bauwirtschaft ihren Beschäftigtenstandausweiten..Da die Betriebe in Wien neu zugeordnet wurden undsich dadurch beträchtliche „institutioneile" Umschichtungenergaben, ist ein Vorjahresvergleich fürdas gesamte Bundesgebiet nicht möglich, In Österreichohne Wien stieg die Beschäftigung <strong>im</strong> Vergleichzum Vorjahr <strong>im</strong> sekundären Bereich um 3 0%und <strong>im</strong> tertiären Sektor um 37%Langsamere Beschäftigungsausweitung in <strong>der</strong>IndustrieIm <strong>Jahre</strong>sdurchschnitt <strong>1971</strong> waren in <strong>der</strong> Industrie648,000 Arbeitskräfte tätig, um 14,400 ( + 23%) mehrals vor einem Jahr, Die Ausweitung <strong>der</strong> Industriebeschäftigunghat sich — <strong>der</strong> Konjunkturlage entsprechend- verlangsamt (1969/70: +19600 o<strong>der</strong>32%) Nur noch etwas mehr als ein Fünfte! <strong>der</strong> zusätzlichenArbeitnehmer wurde von <strong>der</strong> Industrie aufgenommen,Ein Vorjahresvergleich <strong>der</strong> Beschäftigungnach einzelnen Industriebranchen ist infolge<strong>der</strong> erwähnten „institutionellen" Umschichtungen nurbedingt möglich, Erdöl- und chemische Industriesowie die einzelnen Branchen des Bekleidungssektorsdürften nur global interpretierbar sein,Ferner ist <strong>der</strong> Rückgang <strong>der</strong> Beschäftigten in <strong>der</strong>Glasindustrie unplausibe! (er würde eine Produktivitätszunahmevon etwa 20% <strong>im</strong>plizieren), Zu denüberdurchschnittlich expandierenden Branchen zähltendie chemische Industrie, <strong>der</strong> Eisen- und Metallsektorsowie die holzverarbeitende Industrie, die von<strong>der</strong> Baukonjunktur profitierten, Rückläufig war dieBeschäftigung vor allem in den Bergwerken und in<strong>der</strong> papiererzeugenden IndustrieDie Industriebeschäftigung0 <strong>1971</strong>') Verän<strong>der</strong>ung 1970/71')absolutin%Bergwerke 18.900 200 -0 9Erdölindustrie 8.000 + 0 +0 5Stein- u keramische Industrie 29.100 + 700 +2 5Glasindustrie 9.800- 500 -4 5Chemische Industrie 61 000+ 4.200 +7 4Papiererzeugende Industrie 17.700-400 -2 0Papierverarbeitende Industrie 10.400 200 +1 9+Filmindustrie . . . . 1 700 100 +5 0+Holzverarbeitende Industrie 27 400 + 1.000 +3 9Nahrungs- u Genußmittelindustrie 51 900 — 200 -0 3Le<strong>der</strong>erzeugende Industrie 2 400 200 -9 0Le<strong>der</strong>verarbeitende Industrie 17.000 + 1 300 +8 0Eisen" u Metallsektor 285 700 + 8.500 +31Textil- u. Bekleidungsindustrie 104.100 100 -01Gaswerke 2.900 _ 100 -2 6Insgesamt 648 000 +14.400 +23Q: Bundeskammer <strong>der</strong> gewerblichen <strong>Wirtschaft</strong> {Sektion Industrie) Industrieinsgesamt ohne Sägeindustrie und Elektrizitätswerke— ') Vorläufige ZahlenDie je Arbeiter geleistete Arbeitszeit ging <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>sdurchschnittum 10% auf 160 6 Stunden <strong>im</strong> Monatzurück, wobei zu berücksichtigen ist, daß es <strong>1971</strong>einen Arbeitstag mehr gab als 1970 Mit nachlassen<strong>der</strong>Konjunktur dürften Überstunden abgebaut wordensein.117


Monatsberichte 3/1972Entwicklung <strong>der</strong> Arbeitszeit je Arbeiter in <strong>der</strong> IndustrieGeleistete monatlieheArbeitsstundenje Arbeiter')Verän<strong>der</strong>unggegen dasVorjahrabsolutln%0 1967 1662 -1 7 -1 00 1968 1674 +1 2 + 07a 1969 1671 -0 3 -0 20 1970 162 2 -4 9 -2 90 <strong>1971</strong>=) 160 6 -1 6 -10Gl; Bondeskammer <strong>der</strong> gewerblichen <strong>Wirtschaft</strong> (Sektion Industrie) -He<strong>im</strong>arbeiter. — ') Vorläufige ZahlenTiefstand <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit') OhneDie Zahl <strong>der</strong> Arbeitsuchenden verringerte sich <strong>im</strong><strong>Jahre</strong>sdurchschnitt um 6.600 auf 52.900 Der Rückgang,<strong>der</strong> fast ausschließlich Männer betrifft, ist <strong>der</strong>außergewöhnlich niedrigen Saisonarbeitslosigkeit inden ersten vier Monaten zu danken, als rege Winterbautätigkeitund günstige Witterung eine relativ hoheBeschäftigung ermöglichten In <strong>der</strong> zweiten <strong>Jahre</strong>shälftelag die Zahl <strong>der</strong> Vorgemerkten geringfügig(+300) über dem VorjahresstandDie Arbeitslosigkeit <strong>1971</strong>VorgemerkteArbeitsuchendeMänner Frauen InsgesamtStand Verände- Stand Verände- Stand Verän<strong>der</strong>unggegen rung gegen rung gegendas Vorjahr das Vorjahr das Vorjahrin 1 000 Personen0 1967 26 7 +1 6 39 4 +1 6 661 +3 20 1968 32 8 +6 0 39 6 +0 2 72 3 +6 20 1969 31 1 -1 7 371 -2 5 68 2 -410 1970 24 2 -7 0 35 3 -18 595 -8 70 <strong>1971</strong> 17 7 -6 5 35 3 -01 52 9 -6 6Q: Bundesministerium für soziale VerwaltungDie Arbeitslosigkeit in einzelnen BerufsobergruppenVorgemerkte Arbeitsuchende0 1970 Verän<strong>der</strong>unggegen das Vorjahr0 <strong>1971</strong> Verän<strong>der</strong>unggegen das Vorjahrabsolut in% absolut in%Land- u. forstwirtschaftlicheBerufe 5 699 - 731 -114 4 741 - 958 -16 8Sfeinarbeiter 1 375 - 354 -20 5 976 - 399 -290Bauberufe . 10 877 -3 856 -26 2 6 891 -3 986 -36 6Metallarbeiter Elektriker 2 937 - 728 -19 9 2.822 - 115 - 39Holzverarbeifer 1 054 - 219 -17 2 859 - 195 -18 5Textilberufe 1 407 - 107 - 71 1 427 + 20 + 1 4Bekleidungs- u Schuhhersteller3.910 - 166 - 41 3.864 - 46 - 1 2Nahrungs- u. Genußmittelhersteller839 - 233 -21 7 784 - 55 - 66Hilfsberufe allgemeinerArt . 3.985 - 457 -10 3 4 054 + 69 + 1 7Handelsberufe 4.332 - 80 - 18 4 043 - 289 - 67Hotel-, Gaststätten- uKüchen berufe 6.272 - 335 - 51 6 229 - 43 - 07Reinigungsberufe 2 568 - 130 - 48 2 641 + 73 + 28Allgemeine Verwaltungsu. Büroberufe 5 738 - 330 - 54 5 597 - 141 - 25Sonstige 8.502 - 996 -105 8.013 - 489 - 58Insgesamt 59.494 -B723 —128 52 940 -6 554 -1T0Männer 24155 -6.950 -22 3 17 688 -6 467 -26 8Frauen . . 35 339 -1 773 - 48 35 252 - 87 - 02Q: Bundesministerium für soziale VerwaltungDie Arbeitslosigkeit war in fast allen Berufsgruppenniedriger als <strong>im</strong> Vorjahr Beson<strong>der</strong>s deutlich war <strong>der</strong>Rückgang in den Bauberufen (-4000), den land- undforstwirtschaftlichen Berufen (—1 000), bei den Steinarbeitern,Holzverarbeitern und be<strong>im</strong> Verkaufspersonal..Die Arbeitslosenrate betrug <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>sdurchschnitt21% (1970: 2 4%)Sinkende Zuwachsraten des StellenangebotesDie Zahl <strong>der</strong> offenen Stellen lag <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>smittel <strong>1971</strong>mit 55 900 noch um fast ein Viertel über dem Vorjahresstand( + 10.600 o<strong>der</strong> +23 5%) Der Zuwachsgegenüber 1970 hatte aber absolut wie relativ seitMai sinkende Tendenz (Mai: +31 %, Dezember+ 14%). Die sinkenden Zuwachsraten des Stellenangeboteslassen für das Jahr 1972 eine allmählicheEntspannung auf dem Arbeitsmarkt erwarten.Der Vorjahresvorsprung <strong>der</strong> offenen Stellen verringertesich zwischen Mai und Dezember vor allemin den Metallberufen (von 4.800 o<strong>der</strong> +53% auf2.100 o<strong>der</strong> +19%), in den Fremdenverkehrsberufen(von 1 300 o<strong>der</strong> +18% auf 100 o<strong>der</strong> +4%) und inden Bauberufen (von 3 300 o<strong>der</strong> +45% auf 900 o<strong>der</strong>+ 18%) Nur bei den Bekleidungsherstellern (von1.000 o<strong>der</strong> +27% auf 1 400 o<strong>der</strong> +34%) und in denReinigungsberufen stieg die Zuwachsrate des Stellenangebotes.Das Stellenangebot <strong>1971</strong>Offene StellenMänner Frauen InsgesamtStand Verände­ Stand Verände­ Stand Verän<strong>der</strong>unggegen rung gegen rung gegendas Vorjahr das Vorjahr das Vorjahrin 1 0001967 166 -9 6 15 8 -3 9 32 4 -13 51968 12 6 -4 0 15 0 -0 8 27 6 - 481969 165 +3 9 17 4 +2 4 339 + 631970 26 3 +98 19 0 +1 6 45 3 + 11 4<strong>1971</strong> 35 5 +9 2 20 4 +1 4 55 9 +10 6Q: Bundesministerium für soziale Verwaltung.VerkehrDazu Statistische Übersichten von 9.1 bis 9 11Der Verkehrsboom <strong>der</strong> <strong>Jahre</strong> 1969 und 1970 wich<strong>1971</strong> einem ruhigeren Verlauf Die konjunkturelle Abschwächungwirkte sich unterschiedlich aus DerPersonenverkehr wurde weniger stark betroffen ais<strong>der</strong> Güterverkehr, da die seit September <strong>1971</strong> gewährtenSchülerfreifahrten die Nachfrage steigertenIm Güterverkehr gingen vor allem die Verkehrsleistungenvon Bahn und Schiff zurück Der Nachrichtenverkehrhingegen expandierte noch <strong>im</strong>mer118


Monatsberichte 3/1972kräftig Die Verän<strong>der</strong>ungsraten <strong>im</strong> Vorjahresvergleichbetrugen <strong>im</strong> Güterverkehr —15% und <strong>im</strong> Personenverkehr+ 62%, gegen +11% und +3% <strong>im</strong>Vorjahr, Der Nachrichtenverkehr wuchs noch um10%,Transportleistungen <strong>im</strong> Güterverkehr nach Verkehrsträgern1970 <strong>1971</strong> Verän<strong>der</strong>unggegen dasVorjahrMill n-t-km in %Bahn , 9.933 2 9 896 7 - 04Straße 1 ) 2 873 8 3.048 1') + 6 0»)Schiff 2.3693 2.0104 -15 1Insgesaml 151763 14 955"2 2 ) - 1'5 a )') Gewerblicher Fernverkehr. — s ) Schätzung.Stagnation <strong>im</strong> GüterverkehrDie Nachfrage nach Transportraum war <strong>im</strong> Bahnverkehrfür fast alle Güterarten rückläufig. Infolgedes milden Wetters in den Wintermonaten und <strong>der</strong>Umstellung in <strong>der</strong> Wohnraumheizung sank <strong>der</strong>Wagenbedarf für Kohle und Koks beson<strong>der</strong>s stark(—16%).. Die Verflachung des in den letzten <strong>Jahre</strong>nkräftig steigenden Trends in <strong>der</strong> Papiererzeugungführte zu einem Rückgang um knapp 5%. Der vermin<strong>der</strong>teHolzeinschlag und die deutlich schwächereZuckerrübenernte senkten den Wagenbedarf für Holzum 9% und für Zuckerrüben um 18%. Auch dieNahrungsmitteltransporte waren geringer (—4%),allerdings eher infolge von Umschichtungen zumStraßenverkehr Etwas mehr Wagen wurden angefor<strong>der</strong>tfür Erze (+5%), zum Teil infolge einer temporärenVerlagerung auf den Bahnverkehr, sowie fürStückgut ( + 1%) und Sammelladungen ( + 1%).Die Verkehrsleistungen <strong>der</strong> ÖBB (n-t-km) blieben <strong>im</strong>Binnen- und Außenhandelsverkehr um 15% unterdem Vorjahresniveau Einschließlich <strong>der</strong> Transite( + 35%) wurden allerdings fast die gleichen Ergeb-GüterverkehrVerkehrsieistungen <strong>der</strong> ÜBB1969 1 970 1 971 1970 <strong>1971</strong>MillVerän<strong>der</strong>ung gegendas Vorjahr in %Zug-km 31 5 333 34 0 + 55 +2 1Wagenachs-km 1 912 1 2 053 3 2 077 5 + 74 +1 2n"t»km 8 916 6 9 933 2 9 896 7 +11 4 -0 4davon Binnen- u Außenhandelsverkehr 6 990 6 7.724 0 7.611 1 + 10 5 —1 5Transit .. . 1 926 0 2.209 2 2 285 6 + 14 7 +3 5Wagenstellungen 1 ) 6.684 0 6 658 0 6.506 0 - 04 -2 3Beför<strong>der</strong>te Güter 1 ) t 47 9 520 51 0*) + 85 - 1 e=:ersonenverkehrZug-km 52 9 53 4 541 + 10 +14Wagenachs-km 1 053 9 1.085 4 1 125 8 + 30 +3 7n-t-km 1 031 5 1 105 5 1.161 1 + 72 +50Beför<strong>der</strong>te Personen 1571 157 2 00Verkaufte Karten 54 8 54 7 54 9 - 02 +0 4') Normal" und Schmalspur, <strong>Jahre</strong>sdurchschnitt, Stück je Arbeitstag— 2 ) EinschließlichStück- und Dienstgut— 3 ) Schätzung.nisse erzielt wie 1970 (-04%). Bei den Außenhandelstransporten<strong>der</strong> ÖBB fällt auf, daß die Einfuhr(-14%) stark zurückging, obwohl die gesamte Einfuhrnoch relativ kräftig stieg. Auch hier dürftenVerlagerungen zum Straßenverkehr, <strong>der</strong> seinen Anteilspeziell <strong>im</strong> Außenhandelsverkehr ständig steigernkonnte, von großer Bedeutung sein Trotz <strong>der</strong> geringerenTransportleistung nahm die Zahl <strong>der</strong> ZugundWagenachskilometer zu ( + 1% und +4%),d. h.. die betriebswirtschaftliche Effizienz war geringerals <strong>im</strong> Vergleichsjahr..Der erste Versuch <strong>der</strong> ÖBB mit Hilfe des HuckepackverkehrsTransportgut von <strong>der</strong> Straße zurückzugewinnenist gescheitert, Allerdings war die ausgewählteStrecke (Arlberg) zu kurz und gegenüber demStraßenwettbewerb nicht konkurrenzfähig,, Wie Beispielein an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n zeigen, liegt die Zukunftnicht <strong>im</strong> Verladen von Zugwagen und ganzen Lastzügen,son<strong>der</strong>n <strong>im</strong> Transport von Sattelaufliegernund Wechselpritschen, In Österreich erreichte jedochdiese Fahrzeugart erst einen niedrigen Anteil, Einneuer Versuch soll in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong>Deutschen Bundesbahn über längere Entfernungenunternommen werden,Die finanzielle Gebarung <strong>der</strong> ÖBB entwickelte sichungünstig, Einer Ausgabensteigerung um 75% stehenMehreinnahmen um bloß 05% gegenüber, DieEinnahmen aus dem Güterverkehr blieben auf demNiveau von 1970, Höhere Einnahmen aus dem Personenverkehr(+6%) konnten die Spanne zu denrasch steigenden Kosten nicht verringern, Der hoheBetriebsabgang von 2 4 Mrd,, S und einschließlich <strong>der</strong>außerordentlichen Aufwendung von 33 Mrd., S (zudenen noch 2 Mrd, S Bundeszuschuß kommen),machte 1972 Tarifmaßnahmen erfor<strong>der</strong>lich 1 ),Finanzielle Gebarung <strong>der</strong> ÖBB 1 )1970 <strong>1971</strong>') Verän<strong>der</strong>unggegen dasVorjahrMiil Sin%Betriebsausgaben 13.116 3 14 037 2 + 74Betriebseinnahmen 11.6162 11.676 1 + 05davon Personenverkehr 2 397 6 2 540 6 + 60Güterverkehr(Kassenerfolg) 5 9767 5.840 2 - 23Güterverkehr(<strong>Wirtschaft</strong>serfolg) 5.62f 1') 5.6232 + 00Sonstige Einnahmen 1 191 9 ( 245 2 + 45Sundes Zuschuß 2.050 0 2.050 0 00Betriebsabgang 1.500 1 2 411 1 +60 7Außerordentlicher Aufwand 944 5 930 1 - 1 5Gesamtabgang . 2.444 6 3 341 3 +36 7Gesamtausgaben 14 060 9 15.017 3 + 68') Ein- und Ausgaben rech nung <strong>der</strong> käme ra listischen Buchführung (die GewinnundVerlustrechnung ergibt davon abweichende Ergebnisse).Zahlen— ') Vorläufigex) Siehe W. Kohlhauser, Die Tariferhöhung <strong>der</strong> Bundesbahn,Monatsberichte des <strong>österreichischen</strong> Institutes für<strong>Wirtschaft</strong>sforschung, Jg. 1972, Heft 2119


Monatsberichte 3/1972Die Tarifmaßnahmen <strong>der</strong> ÖBB <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>1971</strong> beschränktensich auf eine Erhöhung verschiedenerNeben- und Rollfuhrgebühren (bis zu 25%) ab1 Jänner <strong>1971</strong>, des Kohle- und Kokstarifes um20% (ab 1. April <strong>1971</strong>) und <strong>der</strong> Ausnahmetarife fürErze und Schrott. In vielen westeuropäischen Staatenwurden die Bahntarife <strong>1971</strong> kräftig erhöht: so (fürWagenladungen) um 15% in Dänemark, 18% in <strong>der</strong>Bundesrepublik Deutschland, 6% in Frankreich, 12%in England, 17% in Jugoslawien, 18% in Holland,10% in Norwegen und 12% in <strong>der</strong> Schweiz Einigedieser Län<strong>der</strong> hatten bereits 1970 die Tarife angehobenund beabsichtigen 1972 weitere Erhöhungen.Die — auch in Österreich praktizierte — Tarifpolitikmit langfristigen Korrekturintervallen wurde in vielenLän<strong>der</strong>n durch eine kontinuierliche jährlicheTarifanpassung an die verän<strong>der</strong>ten MarktverhättnisseersetztDer Schiffsverkehr auf <strong>der</strong> Donau erlitt <strong>1971</strong>, nachden sehr kräftigen Leistungssteigerungen in den<strong>Jahre</strong>n 1968 bis 1970, auf nahezu allen Verkehrsrelationenempfindliche Einbußen. Die Zahl <strong>der</strong>Insgesamt . .davon EinfuhrAusfuhrTransitInlandWichtige Waren (ohne Transit)Güterverkehr auf <strong>der</strong> Donau1970 <strong>1971</strong>t7,608 563 6,215 9004,876.569 3,430 338815 457 837 4151,050 103 899.741866 434 1 048 406Verän<strong>der</strong>unggegen dasVorjahrin%1970 <strong>1971</strong>+ 42 -18 3+ 73 -29'7- 33 6 + 27+ 25 6 -14 3+ 26 6 + 21 0netto-t-km und <strong>der</strong> beför<strong>der</strong>ten Tonnen sank um15% und um 18%. Zum Rückgang trugen zum Teilungünstige Schiffahrtsbedingungen (Nie<strong>der</strong>wasser,Nebeltage) bei, zum Teil aber auch Nachfrageschwächen.Neben <strong>der</strong> konjunkturell bedingten Abflachungwirkten auch Son<strong>der</strong>einflüsse, von denenvor allem die österreichische Schiffahrtsgruppe betroffenwurde, wie die Umschichtung des Kohlenbezugesvon Ruhrkohle auf osteuropäische Kohle,die in vielen Fällen auf dem Bahnweg <strong>im</strong>portiertwurde; ferner <strong>der</strong> geringere Kohlenbedarf <strong>der</strong> VÖEST,schwächere Düngemittelexporte von Linz nachUngarn, das seinen Bedarf nunmehr großteils auseigener Produktion decken kann, und weit niedrigereöl<strong>im</strong>porte <strong>der</strong> ÖMV per Schiff infolge <strong>der</strong> Fertigstellung<strong>der</strong> Pipeline.Die österreichische Schiffahrtsgruppe beför<strong>der</strong>teweniger Güter, die Leistung (n-t-km) sank um 16%Vor allem <strong>der</strong> Südostverkehr sank infolge <strong>der</strong> Abnahme<strong>der</strong> Mineralöltransporte beträchtlich (-19%)Sehr günstig entwickelte sich dagegen <strong>der</strong> Donau-See-Verkehr ( + 60%), <strong>der</strong> allerdings mengenmäßig(30.945 t) <strong>im</strong> Gesamtverkehr <strong>der</strong> DDSG (1'8 Mill,. t)nicht ins Gewicht fällt.. Für die weitere Entwicklungist das Ende <strong>1971</strong> mit <strong>der</strong> jugoslawischen Schiffahrtabgeschlossene Fünf-<strong>Jahre</strong>s-Abkommen über denTransport von 800.000 t Brasilerz von Bakar nachLinz über Save und Donau von Bedeutung Die ersteLieferung von 100.000 t (Massengutfrachter) wurdeTransportleistungen <strong>im</strong> gewerblichen Güterfernverkehr auf<strong>der</strong> Straße über mehr als 80 km Entfernung in den erstendrei Quartalen <strong>1971</strong>Kohle Koks 1,478 924 1,150 763 - 68 -22 2t t-km t i-kmEisenerz 1,033.696 993,920 + 28 9 - 38Verän<strong>der</strong>ung gegenMetalle - 676.087 658.817 - 121 - 26 in 1 000 1970 in %Mineralöle und Produkte 2,640 057 1,818 871 + 47 -31 1Getreide 90 603 60.901 +121 2 -32 91 Insgesamt 5 608 2 2 224762 + 5 3 + 6 0Hafenumschlag 2 Inlandverkehr 3.073 8 679163 +9 0 +8 5Linz 4,348 741 4,233.103 - 00 - 27 3 Grenzüberschreiten<strong>der</strong>Wien 2 799 446 1,851 363 + 79 -33 9Verkehr (4+5) 2 215 9 1 242 452 +0 2 +5 1Internationaler Verkehr4 davon Inland . 2 215 9 344174 +0 2 + 27mit dem Westen . . 2,052 356 1,596 729 + 03 -22 2 5. Ausland 2 215 9 898.278 +0 2 + 6 0InternationalerVerkehr6 Leistungen auf Inlandmitdem Osten 3.693.670 2,671 024 - 2 5 -26 6 sirecken (2 + 4) 5 2S9 7 1 067 721 +51 +6 5davonBestand und Neuzulassung von KraftfahrzeugenBestand')1970 <strong>1971</strong> J )Verän<strong>der</strong>unggegen dasVorjahrNeuzulassungen1970 <strong>1971</strong>Verän<strong>der</strong>ung gegendas Vorjahrm %Stück in% Slück 1970 <strong>1971</strong>Insgesamt . . 2 290 220 2,336.519 + 20 163 165*) 233.141 + 24 4 +42 9davonPersonenkraftwagen 1,196 584 1,325.162 +10 7 127 392 195.192 +26 6 +53 2Motorrä<strong>der</strong>, Motorroller 113.146 102 082 - 98 1 156 1 490 +134 +28 9Motorfahrrä<strong>der</strong> 482 945 483 168 + 00 32 516 37 079 + 1 5 +140Lastkraftwagen 121 048 128 067 + 58 14 748 15 214 +35 0 + 32Zugmaschinen. . 250.381 259 841 + 38 11 974 12.622 + 65 + 54Spezialkraftfahrzeuge 30.113 31 293 + 39 2 297 2.004 + 48 -12 8Omnibusse 6.804 6.906 + 1 5 426 463 + 36 + 82Anhänger (aller Art) 89199 93.870 + 52 5 170 6.156 +10 8 + 191') Stand 31 Dezember — a ) Vorläufige Ergebnisse — *) Ohne Motorfahrrä<strong>der</strong>120


Monatsberichte 3/1972bereits Ende Jänner in Bakar gelöscht. Das Nie<strong>der</strong>wassererschwert allerdings den DonautransportDer gewerbliche Straßengüterverkehr (Transportüber 80 km Entfernung) hatte in den letzten <strong>Jahre</strong>num 12% bis 16% jährlich expandiert. Im Berichtsjahrsank die Zuwachsrate auf 6%. Die Leistungendes übrigen Straßenverkehrs, insbeson<strong>der</strong>e desWerkfernverkehrs, dürften auf Grund des Dieselölverbrauchesnur wenig vom Vorjahresniveau abweichen.Die Zahl <strong>der</strong> neu zugelassenen Lastkraftwagen warmit 15214 Lastkraftwagen nur knapp höher als 1970(+3% gegen 3 5% Zuwachs <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong> 1970) Allerdingsnahm nur die Nachfrage nach den zahlenmäßigausschlaggebenden Fahrzeugen bis 2 t ab,während größere Fahrzeuge um durchschnittlich23% mehr nachgefragt wurden (1970: +34%). Dadurchhat die Nutzfasttonnage <strong>der</strong> neu zugelassenenZugfahrzeuge mit +19% (+35%) noch <strong>im</strong>mer beachtlichzugenommen, jene <strong>der</strong> Anhänger nahm um125% ab ( + 11%). Fuhrgewerbe und Werkverkehrhatten nahezu gleich hohe Zuwachsraten. Der Bedarfan Schwerstfahrzeugen nahm <strong>im</strong> Werkverkehrstark zu.Der Luftfrachtverkehr (ohne Transit) wurde von <strong>der</strong>Konjunkturentwicklung kaum beeinflußt. Mit +7%FrachtPostDer Güterflugverkehr(Ohne Transit)Insgesamt<strong>1971</strong> Verän<strong>der</strong>unggegen dasVorjahrt in %18 6653.4511970 <strong>1971</strong>+71 + 6 0+7 4 +15 1Davon AUA')<strong>1971</strong> Verän<strong>der</strong>unggegen dasVorjahrt in %3 2831.5121970 <strong>1971</strong>-23 5 -7 9+120 -10Anteil <strong>der</strong>AUA%1970 <strong>1971</strong>20 2 17 650 9 43 8Insgesamt 22116 +7'1 + 7"3 4 795 -15"5 -5"8 24'7 21"7') Ohne Auslands verkehr, d h Start und Landung <strong>im</strong> Ausland.war <strong>der</strong> Zuwachs gleich hoch wie 1970, jedoch vielgeringer als in den vorangegangenen <strong>Jahre</strong>n mitVerän<strong>der</strong>ungsraten von +20% bis +30%. Der Luftfrachtverkehrexpandiert weltweit nur schwach DieFrachtmenge von 22.116 t ist gemessen am gesamtenFrachtaufkommen (rund 90 Mill. t <strong>im</strong> Fernverkehr)unbedeutend Die AUA schränkte ihren Frachtverkehrmangels Maschinen weiter ein Sie beför<strong>der</strong>teum 6% weniger, und ihr Anteil sank auf 22%, nachdemer bereits 1970 von 31% auf 25% zurückgegangenwar.Lebhafter PersonenverkehrIm Personenverkehr stiegen die Leistungen allerVerkehrsträger Die Belebung war kräftiger als 1970Das <strong>im</strong> ganzen Jahr, aber insbeson<strong>der</strong>e in denHauptreisezeiten, vorherrschende Schönwetter dürftedazu viel beigetragen habenEntwicklung des Personenverkehrs mit MassenverkehrsmittelnBahn .. .Straße — ÜberlandDonauschiffahrtLuft(einschließlich Transit).1969 1970 <strong>1971</strong>157126Beför<strong>der</strong>te Personen161 1804151.721in 1 000157181169 2174341.729189 2915052.0461970 1 971Verän<strong>der</strong>unggegen das Vorjahr+0 0Insgesamt 320 442 328.561 + 2'5in%+5 0 +119+4 5 +16 5+0 5 +18 3Im Bahnverkehr nahmen die Leistungen (n-t-km) um5% und die Einnahmen (bei gleichbleibenden Tarifen)um 6% zu Die Bahn konnte sich somit <strong>im</strong> Wettbewerbmit den an<strong>der</strong>en Verkehrsträgern gut behaupten;auch in den vorangegangenen <strong>Jahre</strong>n wurdenrelativ hohe Zuwachsraten erzielt BessereStädteverbindungen und qualitativ steigendes Platz-Neuzulassungen von Lastkraftwagen nach Größenklassen<strong>im</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>1971</strong>StückNutzlast in iNutilast in kgInsgesamt<strong>1971</strong>Verändgegen1970in%Fuhrgewerbliche<strong>1971</strong>Verändgegen1970in%<strong>1971</strong>ÜbrigeVe rändgegen1970in°/ 0<strong>1971</strong>InsgesamtVerändgegen1970in%FuhrgewerblicheVeränd<strong>1971</strong> 1 9 7 0in%<strong>1971</strong>ÜbrigeVerändgegen1970in%Bis 499 680 -29 4- -680 -29 1 238 0 -29 4- -238 0 -291500- 999 2 641 - 43 31 - 88 2 610 - 43 1 980 6 - 43 23 3 - 86 1 957 5 - 431 000-1 499 5 641 - 2 6 51 -121 5 590 - 2 5 7 051 3 - 26 63 8 -120 6.987 5 - 251 500-1 999 564 - 4 1 16 +33 3 548 „ 49 987 0 - 41 28 0 +33 3 959 0 - 49Summe bis 1 999 9.526 - 5"7 98 - 93 9 428 - 57 10 257'1 - 40 1151 - 4'4 10142'0 - 4"02.000- 2 999 701 - 13 36 +56 5 665 - 32 1 752 5 - 1 3 90 0 +56 5 1 662 5 - 323 000-3 999 499 + 64 31 -11 4 468 + 78 1 746 5 + 64 108 5 -11 4 1.6380 + 784 000-4 999 554 +161 51 + 85 503 +170 2 493 0 +161 229 5 + 85 2 263 5 +1705.000- 5.999 392 +130 65 +140 327 +12 6 2 156 0 +13 0 357 5 +140 1 798 5 +12 86.000-6,999 525 +36 0 62 +19 2 463 +38 6 3 412 5 +36 0 403 0 +19 2 3 009 5 +38 67.000 und mehr . . 3.017 +33 9 1.242 +21 5 1.775 +44 2 25.644 5 +33 9 10.557 0 +21 5 15.087 5 +44 2Summe 2.000 und mehr 5 688 +22'5 1 487 +20'3 4 201 +233 37 2050 +277 11.7455 +207 25 459 5 +31'2Insgesamt 15 214 + 32 1 585 +17 9 13.629 + 1 7 47 462 1 +19 2 11 860 6 +20'4 35..601 5 +18 8Anhänger 3 264 -12 4 16 465 4 -125Insgesamt 63,927 5 + 90121


Monatsberichte 3/1972angebot wirkten sich positiv aus. Die preislichen Begünstigungenfür Pensionisten steigerten ebenfallsdas Aufkommen. Der finanzielle Erfolg ist allerdingszweifelhaft, da Befragungen <strong>der</strong> Reisenden durch dieÖBB ergaben, daß die Mehrzahl dieser Reisendendie Bahnfahrten auch ohne Ermäßigung unternommenhätten. Langfristig könnte aber durch dieseAktion doch eine größere Zahl von Pensionistenmobilisiert werden, die sonst nicht mit <strong>der</strong> Bahngereist wären, und <strong>im</strong> Endeffekt erwartet man darausMehreinnahmen.Auch die Donauschiffahrt profitierte von <strong>der</strong> größerenReisebereitschaft. Es wurden 505 000 Personenbeför<strong>der</strong>t, 17% mehr als 1970 (Die höchsten Nachkriegsleistungenwaren 1958 mit 588 000 Personenerreicht worden.)Nach <strong>der</strong> Stagnation <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong> 1970 hat sich <strong>der</strong>Luftverkehr <strong>im</strong> Berichtsjahr wie<strong>der</strong> kräftig belebt. DieZahl <strong>der</strong> Passagiere (ohne Transit) war mit 18 MillPersonen um 17% höher als <strong>im</strong> Vorjahr. Die österreichischeLuftfahrtgesellschaft AUA konnte ihrenMarktanteil (305%) halten; die Einstellung des Nordatlantikverkehrs(nach New York) wirkte sich nichtnachteilig aus. DerVerlust wurde durch die neu eingeführtenLiniendienste von den Bundeslän<strong>der</strong>n in dasAusland kompensiert, In Graz, Klagenfurt, Linz undSalzburg ist dadurch das Passagieraufkommen starkgestiegen Seit März <strong>1971</strong> wird Wien von einemGroßraumflugzeug <strong>der</strong> PANAM <strong>im</strong> LiniendienstWien — Frankfurt -- New York angeflogenwar sehr lebhaft Von den 195,192 neu zugelassenenPersonenkraftwagen (+53%) entfallen zwar 13.000auf Käufe <strong>im</strong> Dezember 1970, die erst nach Aufhebung<strong>der</strong> 10%igen Kaufsteuer ab 1 Jänner <strong>1971</strong>angemeldet wurden Selbst wenn man diese Verschiebungberücksichtigt, ergibt sich aber die hoheSteigerungsrate von 30% Die Nachfrage nach Wagen<strong>der</strong> oberen Mittelklasse (1 5 bis 2 Liter) war wie<strong>der</strong>beson<strong>der</strong>s groß ( + 90% gegen 1070) und erreichtebereits 38% aller Neuzulassungen Der Bestand anPersonenkraftwagen war Ende <strong>1971</strong> mit 1,325,162Personenkraftwagen um 11% höher als Ende 1970Von den Neuzulassungen dienten 34% dem Ersatzausgeschiedener Fahrzeuge,Neuzulassungen von Personenkraftwagen nach Größenklassen(Einschließlich Kombifahrzeuge)Hubraum ccm 1970 <strong>1971</strong> Verän<strong>der</strong>ung gegen1970 1969in%1967Bis 500 1 419 1.311 - 76 + 26 + 53 9501 -1 000 16.683 21 994 + 31 8 + 668 + 35 11 001-1 500 61 278 86 324 +40 9 + 801 + 21 91 501-2 000 38 527 73 332 +90 3 t-1454 +142 72 001-3 000 8 506 10 892 +281 + 41 2 +191 23 001-4.000 . 444 742 +671 +2041 +528 84.001 und mehr . 535 597 +11 6 + 38 8 + 35 1Insgesamt 127 392 195 192 +53'2 + 93'9 + 59'4Fremdenverkehr1970<strong>1971</strong>Verän<strong>der</strong>ung 1970 gegen 1969Verän<strong>der</strong>ung <strong>1971</strong> gegen 1970ÖsterreichInsgesamt Davon Anteilohne Transit AUA 1 ) AUA in %1 570 253 484.093 30 91.834 330 558 954 30 5+ rt- 0'4 —+16 8 + 15 3 -') Ohne Auslandsverkehr, d h Start und Landung <strong>im</strong> AuslandDer Individualverkehr auf <strong>der</strong> Straße dürfte weiterkräftig zugenommen haben Der Benzinverbrauch erhöhtesich um 12%, die Nachfrage nach NeuwagenDazu Statistische Übersichten 10.1 bis 10..3Der internationale Reiseverkehr wuchs <strong>1971</strong> bemerkenswertkräftig, obwohl sich in mehreren Län<strong>der</strong>nbereits eine Konjunkturabschwächung abzeichneteBeson<strong>der</strong>s rege war <strong>der</strong> Tourismus zwischen deneuropäischen Län<strong>der</strong>n, während die Besuche ausÜbersee (Amerika) etwas zurückgingen Im europäischenReiseverkehr hatte <strong>der</strong> Zustrom von Gästenaus <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland beson<strong>der</strong>e Bedeutung,weil die kräftige Steigerung <strong>der</strong> Unselbständigeneinkommenund die de-facto-DM-Aufwer-Fremdenverkehr 1970/71 In Österreich und in einigenNachbarlän<strong>der</strong>nÖsterreich') Sch weiz Deutschland Italien1970/71 1969/70 = 1970/71 1969/71 1970/71 1969/70 = 1970/71 1969/70 =Über­ 100 Über­ 100 Über- 100 Über­ 100nachtungen nachtungen nachtun gen nachtungenin 1.000 in 1.000 in 1 000 in 1 000 mInlän<strong>der</strong>Auslän<strong>der</strong>Insgesamt21 194 104 0 14 586 102 3 82 357 104 966.389 115 0 21.774 102 6 46.184 100 287 583 1121 36 360 102"5 128 541 103'2') Ohne Zollausschlußgebielc Mittelberg und Jungholz; in gewerblichen BeherbergungsbetriebenPrivatquartieren und Erholungshe<strong>im</strong>en122


Monatsberichte 3/1972Fremdenverkehr In Österreich 1970/71Inlän<strong>der</strong>1970/71 1969/70=Übernach- 100tungen in 1 000Auslän<strong>der</strong>Insgesamt1970/71 1969/70= 1970/71 1969/70=Übernach- 100 übernach- 100tungen in1 000 tungen in 1 000Zahl <strong>der</strong> Grenz Übertritteeinreisen<strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong>1970/71 1969/70=100I Unterkünfte in gewerblichen Beherbergungsbetrieben,Privatquartieren und Erwachsenen-Erholungshe<strong>im</strong>enWinterhalbjahr . . .6 844 1041 14.330 111 9 21 174 109 2 27 225 1133Sommerhalbjahr . .... 14.350 104 0 52.059 115 9 66.409 1131 64.905 110321 194 104'0 66 389 1150 87 583 112-1 92 130 111'2II An<strong>der</strong>e Unterkünfte')2.363 108 9 5.3a 1197 7.707 116 223 557 104'5 71 733 115*4 95 290 112*5') Ohne Zollausschiußgebiete Mitlelberg und Jungholz — 1 ) Kin<strong>der</strong>he<strong>im</strong>e, Jugendherbergen, Campingplätze und sonstige Massen Unterkünftetung zu einer Rekordreiseintensität <strong>der</strong> deutschenBevölkerung (von 45%) und einem Devisenaufwandfür Austandsreisen von rund 59 Mrd, S ( + 27 5%)führte Die Nächtigungen von deutschen Besuchernnahmen in den ersten 9 Monaten <strong>1971</strong> (spätere internationaleDaten sind noch nicht verfügbar) inÖsterreich um 21%, in Spanien, Portugal und Jugoslawienum 34%, 23 % und 19% zu, In Frankreichund <strong>der</strong> Schweiz betrug <strong>der</strong> Zuwachs 10% und 5%,in Italien wurden nur etwa gleich viel deutsche Gästegezählt wie 1970,Österreich konnte damit <strong>im</strong> Konkurrenzkampf umden deutschen Auslandsgast besser abschneidenals die an<strong>der</strong>en traditionellen Fremdenverkehrsiän<strong>der</strong>und sich auch neben den rasch expandierendenReisemärkten Südwest- und Südosteuropa gutbehaupten Das ist vor allem dem reichen, vielfältigenSommerangebot unserer Fremdenverkehrsortezu danken und erst in zweiter Linie <strong>der</strong> Expansion<strong>der</strong> Winterurlaube Eine Erhöhung des Anteiles <strong>der</strong>Wintersaison (<strong>der</strong> seit 1960 nur von 22% auf 24%gestiegen ist) könnte allerdings die Einnahmenstrukturspürbar bessern. Die Deviseneinnahmen je Übernachtung(allerdings eine fiktive Größe, da TagesundTransitgäste nicht berücksichtigt sind) warennämlich <strong>im</strong> vergangenen Winterhalbjahr um 75%höher als die des Sommerhalbjahres (705 S : 403 S);die Steigerung gegen 1970 war mit 11% fast doppeltso hoch wie <strong>im</strong> Sommer (6%). Der Ausbau <strong>der</strong> Wintersaisonsollte vor allem in solchen Gebieten forciertwerden, wo auch die Möglichkeit eines Sommerurlaubesgegeben ist Damit könnte die Auslastung<strong>der</strong> Beherbergungsbetriebe, die <strong>der</strong>zeit <strong>im</strong><strong>Jahre</strong>sdurchschnitt nur 25% (1970) beträgt, verbessertwerden,Verstärkte Konzentration auf deutsche UrlauberDie Herkunftsstruktur <strong>der</strong> ausländischen Gäste inÖsterreich hat sich <strong>1971</strong> weiter zugunsten <strong>der</strong> Besucheraus <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland verschoben,Insgesamt erhöhte sich ihr Anteil an denÜbernachtungen von 75 0% (1970) auf 76 9%,, Amgrößten war ihr Übergewicht <strong>im</strong> Sommerreiseverkehr.Von 526 Mill Auslän<strong>der</strong>nächtigungen entfielen41 3 Mill. o<strong>der</strong> 793% auf Deutsche (-M9Va%). Beson<strong>der</strong>sstark stieg <strong>im</strong> Sommer außerdem <strong>der</strong> Zustromaus Holland (I8V2V0), Belgien ( + 15Va%), Un-Der Auslän<strong>der</strong>fremdenverkehr 1970/71 nach Herkunftslän<strong>der</strong>n(Gewerbliche Betriebe und Privatquartiere)InsgesamtMittelberg u JungholzRestdavon ausDeutschlandEnglandItalienWinterhalbjahr1970/71 1969/70 AnteilÜbernach- =100 in %tungen in 1 00014819 1114 -489 98 8 -14 330 111 9 100 09 783 112 0 6831 081 118 7 75153 1136 1 1Sommerhalbjahr<strong>1971</strong> 1970 AnteilÜbernach- =100 in %tungen in 1 00052 625 1160 —566 1236-52 059 115 9 100 041 295 119 5 79 32131 88 7 4 1383 110 4 07Fremdenverkehrsjahr1970/71 1969/70 AnleiiÜbernach- =100 in %tungen in 1 00067 445 114 9-1 056 1107-66,389 115 0 100051 077 1179 76 93 213 96 9 48536 111 3 08Schweiz175 110 8 1 2611 111 3 1 2786 111 2 1 2Frankreich . . .HollandBelgien-LuxemburgSchweden . . .DänemarkUSAUngarnAn<strong>der</strong>eAusland ohne Deutschland330 103 2 23901 1176 6 3256 111 6 18254 106 6 1 8184 112 5 1 3529 108 4 3737 117 7 03647 102 6 444.547 111 7 31 7751 1154 1 42 847 118 7 55803 1168 1 5341 102 3 07431 97 1 0 81 244 96 7 24108 1139 0 21 115 96 8 2210 765 104 0 20 71.081 111 4 1 63 748 1184 571 059 1155 1 6595 1041 09615 101 2 0 91 773 99 9 27144 1148 0 21 762 988 2 715 312 106 2 231123


Monatsberichte 3/1972Regionale Verteilung des Fremdenverkehrs 1970/71{Gewerbliche Betriebe, Privatquartiere und Erholungshe<strong>im</strong>e)Übernachtungen in 1.000 Verän<strong>der</strong>ung gegen das Anteil <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong> Anteil in %Inlän<strong>der</strong> Aus­ Ins­Vorjahr in %Inlän<strong>der</strong> Aus­ Insgesamt Inin%Aus­ Ins­ In­ Auslän<strong>der</strong>gesamt län<strong>der</strong> län<strong>der</strong> län<strong>der</strong> gesamt län<strong>der</strong> län<strong>der</strong>Österreich') 3 ) . ... . 21.194 66 389 87 583 +4 0 + 150 + 12 1 100 0 100 0 100 0 24 2 75 8Wien 416 2 940 3 356 -0 2 + 36 + 31 20 4 4 38 12 4 87 6Nie<strong>der</strong>österreich 4 295 1 047 5 342 +3 0 +137 + 50 20 3 1 6 61 80 4 19 6Burgenland . 516 382 698 +9 5 +20 5 + 14 0 2 4 06 1 0 S7 5 42 5Oberästerreich 3 246 4100 7 346 + 2 2 +193 + 11 1 15 3 6 2 84 44 2 55 8Salzburg 3.261 12 533 15 794 +3 9 +16 3 + 13 5 15 4 18 9 181 20 6 79 4Steiermark 5 066 2.548 7 614 +6 2 + 20 1 + 10 5 23 9 38 87 66 5 33 5Kärnten 2 260 11 952 14212 +3 2 +15 5 +13 4 10 6 180 162 159 84 1Tirol') 1 637 26.579 28 266 +41 +14 6 +139 80 40 0 32 3 6 0 94 0Vorarlberg 2 ) . . 447 4.308 4 755 +5 2 +145 + 135 2 1 6 5 5 4 94 90 6') Ohne Jungholz— = ) Ohne Mittelberggarn ( + 15%), Italien und <strong>der</strong> Schweiz (je +11%)Etwas schwächer waren die Besuche aus England(—3%) und den USA (-01%), vor allem wegen <strong>der</strong>konjunkturellen Abschwächung in diesen Län<strong>der</strong>nFür die Gäste aus den USA, die meist keine Zielreisen,son<strong>der</strong>n großteils Rundreisen durch mehrereLän<strong>der</strong> unternehmen, hat die Dollarabwertung dieReisekosten erheblich verteuert. Dem wirkte allerdingseine größere Verbilligung <strong>der</strong> Transatlantik-Flugbilletts für Jugendliche entgegenDer Winterreiseverkehr ( + 11 4%) expandierte <strong>1971</strong>etwas schwächer als <strong>im</strong> Vorjahr, vor allem weil zumTeil ungünstige Schneeverhältnisse herrschten Diedeutschen Gäste dominieren auch <strong>im</strong> Winter (68 3%<strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong>übernachtungen), <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> übrigenHerkunftslän<strong>der</strong> ist aber doch um 10 Prozentpunktehöher als in <strong>der</strong> Sommersaison. Am stärkstenstiegen <strong>im</strong> Winter die Übernachtungen von Englän<strong>der</strong>n(+19%), Hollän<strong>der</strong>n ( + 18%), Italienern(+14%) und Dänen ( + 1272%).. Auch aus Amerikakamen um 872% mehr Gäste. Das unterschiedlicheReiseverhalten <strong>der</strong> englischen und amerikanischenWinter- bzw Sommerurlauber erklärt sich vor allemdaraus, daß die Wintergäste meist über höhere Einkommenverfügen und ihre Reiseentscheidungennicht so sehr von <strong>der</strong> Konjunkturlage abhängen wiedie <strong>der</strong> SommerurlauberRegionale Verteilung nur wenig geän<strong>der</strong>tDer Reiseboom <strong>im</strong> Auslän<strong>der</strong>verkehr kam allen Bundeslän<strong>der</strong>nzugute. Im Burgenland, in Oberösterreichund <strong>der</strong> Steiermark ( + 1972% bis +2072%) nahmendie Auslän<strong>der</strong>nächtigungen am stärksten, in Wien— wegen des stagnierenden Besuches von Englän<strong>der</strong>nsowie Amerikanern ( + 3'/2%) — und in Nie<strong>der</strong>österreicham schwächsten zu; die übrigen Bundeslän<strong>der</strong>lagen etwas über dem Durchschnitt ( + 12%)Der Anteil <strong>der</strong> einzelnen Bundeslän<strong>der</strong> an den Auslän<strong>der</strong>nächtigungenhat sich nur unwesentlich verschoben.Tirol hat nach wie vor den größten Anteilmit 40% (<strong>im</strong> Vorjahr 40 2%), es folgen in großemAbstand Salzburg mit 189% (187%) und Kärnten18% (17 9%).. In diesen drei Bundeslän<strong>der</strong>n nächtigtenmehr als zwei Drittel aller ausländischen GästeWien verlor etwas an Bedeutung (4 4% gegen 4 9%),während das Burgenland, Oberösterreich und dieSteiermark ihren Anteil geringfügig erhöhen konnten.Im inlandsreiseverkehr konnte die Steiermark ihrenAnteil weiter ausbauen (239% gegen 234%); weiterebeliebte Inlandsziele waren das Burgenland undKärnten, wogegen Nie<strong>der</strong>österreich etwas wenigerbevorzugt wurde Insgesamt nahmen die Inlän<strong>der</strong>nächtigungenetwas stärker zu als <strong>im</strong> Vorjahr ( + 4%),aber auch die Auslandsreisen von Österreichernstiegen wie<strong>der</strong> kräftigZunehmen<strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Privatquartiere<strong>1971</strong> wurden in den statistisch erfaßten Unterkünfteninsgesamt 95 3 Mill,. Übernachtungen gezähltDer größte Teil entfiel auf die gewerblichen Quartiere(604%), ihr Anteil ging jedoch <strong>im</strong> Vergleichzum Vorjahr um 1 8 Prozentpunkte zurück Die Zuwachsratewar mit 91% viel niedriger als jene <strong>der</strong>Privatquartiere ( + 184%), <strong>der</strong>en Anteil um 172 Prozentpunkteauf 31 5% stieg Die starke Zunahme <strong>der</strong>Übernachtungen auf Campingplätzen ( + 23 5%) istdem ungewöhnlich trockenen Wetter in <strong>der</strong> vergangenenSommersaison zu dankenNächtigungen nach Unterkunftsarten 1970/711970/71 1969/70= AnteilÜbernach­ 100 in %tungenin 1 000Hotels Gasthofe Pensionen 57 546 1091 60 4Privatquartiere . 30.037 1184 31 5davon Auslän<strong>der</strong> 24.301 12t 4Kin<strong>der</strong>- und Erholungshe<strong>im</strong>e 1 989 1101 2 1Jugendherbergen 1 080 121 5 1 1Sonstige Massenunterkünfie 809 96 7 093.829 123 4 40Insgesamt 95.290 1125 1000124


Monatsberichte 3/1972Die kräftige Steigerung <strong>im</strong> nichtgewerbiichen Unterkunftsbereichhängt in erster Linie mit dem Kapazitätsengpaßzusammen, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Hauptreisezeitin den gewerblichen Betrieben herrscht Die darausentspringende verstärkte Nachfrage nach Privatquartierenkann daher nicht als Trend zum billigeren Urlaubgewertet werden. Ein Teil des großen Angebotesan privaten Unterkünften ist wohl nicht geeignet,die Qualität des <strong>österreichischen</strong> Fremdenverkehrszu heben Ohne Zweifel wächst aber, vor allemin <strong>der</strong> Wintersaison, <strong>der</strong> Anteil jener Privatquartiere,die in ihrer Ausstattung internationalem Standardentsprechen.Hoher DevisenüberschußDie von <strong>der</strong> Nationalbank ausgewiesenen Deviseneingängestiegen <strong>1971</strong> um 22 8% auf 31,086 Mill.. S.Innerhalb von 2 <strong>Jahre</strong>n haben sie insgesamt um 56%zugenommen Der Einnahmenzuwachs <strong>1971</strong> ist großteilsauf die höhere Zahl <strong>der</strong> Besucher und auf Preissteigerungenzurückzuführen. Die Preiserhöhungenin <strong>der</strong> Fremdenverkehrs <strong>Wirtschaft</strong> waren unterschiedlich.In <strong>der</strong> Wintersaison <strong>1971</strong> betrugen sie durchschnittlich67% und waren in Wien ( + 11 6%), Tirol,Salzburg und Kärnten ( + 7V2%) am größten ImSommerhalbjahr lagen die Preise um 8 7% über demVorjahresniveau, wie<strong>der</strong> stiegen die Preise in Kärnten( + 116%), Tirol ( + 101%) und Salzburg ( + 7 6%)am kräftigsten.Devisenbilanz des Reiseverkehrs 1970/71 1 )Einnahmen Ausgaben Saldo Einnahmenje Übernachtung1970/ 1969/ 1970/ 1969/ 1970/ 1969/ 1970/ 1969/71 70= 71 70 = 71 70= 71 70=Mill. S 100 Mill S 100 Mill S 100 S 100Winterhalbjahr 10096 1235 3.236 1161 6.860 1273 705 1105Sommerhalbjahr ...20.990 122 5 6.194 115 3 14.796 125 8 403 105 8Fremdenverkehrsjahr 31.086 122 - 8 9430 115'6 21.656 126'3 468 1 06'8') Statistik <strong>der</strong> Oesterreichischen Nationalbank.Die realen Tagesaufwendungen <strong>der</strong> Auslandsgästeblieben unverän<strong>der</strong>t Das dürfte zum Teil auf <strong>der</strong>Schillingaufwertung <strong>im</strong> Mai beruhen: Die Urlauberhaben meist, wie die Erfahrungen aus den DM-Aufwertungenzeigen, ein fixes Ausgabenbudget in he<strong>im</strong>ischerWährung, das unabhängig vom Gegenwert(in Schilling) ausgegeben wird.. Auch ein Wandel in<strong>der</strong> Struktur <strong>der</strong> Gäste ist zu berücksichtigen. <strong>1971</strong>hat sich z. B. bei den amerikanischen Gästen <strong>der</strong>Anteil von jugendlichen Reisenden stark erhöht, weildie Fluggesellschaften die Transatlantik-Jugendtarifedrastisch reduzierten. Dadurch sind die Pro­Kopf-Ausgaben <strong>der</strong> amerikanischen Gäste gesunken.Auch die Verlagerung zu den Privatz<strong>im</strong>mern kanneine Zunahme <strong>der</strong> realen Tagesausgaben mit verhin<strong>der</strong>thaben,Der steigende Aufwand <strong>der</strong> <strong>österreichischen</strong> Auslandsreisenden(9,430 Mill,, S o<strong>der</strong> +15 6%) fiel wie<strong>der</strong>schwächer ins Gewicht als die Zunahme <strong>der</strong>Einnahmen, wodurch <strong>der</strong> Devisensaldo <strong>1971</strong> um 26%auf 21,656 Mill, S zunahm,AußenhandelDazu Statistische Übersichten 11 1 bis 11 5Die Entspannung <strong>der</strong> Konjunktur <strong>im</strong> In- und Auslandprägte die Außenhandelsentwicklung des abgelaufenen<strong>Jahre</strong>s Nach <strong>der</strong> starken Expansion <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>1970 (Exporte: +18V 2 %, Importe: +26%) sank dieZuwachsrate <strong>der</strong> Importe um die Hälfte (auf +13%),die <strong>der</strong> Exporte sogar um zwei Drittel (auf +6%),Dadurch erhöhte sich <strong>der</strong> Einfuhrüberschuß um 42%auf 25 5 Mrd, S, Die Deckung <strong>der</strong> Importe durchExporte nahm von 81% auf 76% ab, Das Exportwachstumüberschritt seinen Höhepunkt bereitsEnde 1969, etwa ein Jahr vor den Importen Dementsprechen<strong>der</strong>reichten die Exporte ihren (vorläufigen)Wachstumstiefpunkt um die <strong>Jahre</strong>smitte <strong>1971</strong>und expandieren seither mit ziemlich konstantenniedrigen Raten, Das Importwachstum verlor <strong>im</strong><strong>Jahre</strong>sverlauf gleichmäßig an Dynamik, In beidenRichtungen war die Nachfrage in den einzelnenWarengruppen sehr unterschiedlich Sowohl <strong>im</strong> Importals auch <strong>im</strong> Export war <strong>der</strong> Warenverkehr mitVorprodukten schwach, teilweise sogar niedriger als1970, Dagegen blieb <strong>der</strong> Außenhandel mit Fertigwarenziemlich lebhaft,Der Welthandel wurde <strong>im</strong> ganzen Jahr durch dieWährungsunsicherheiten beeinträchtigt, Er wuchsaber vor allem infolge <strong>der</strong> Nachfrageschwäche inden USA und <strong>der</strong> Konjunkturdämpfung in den wichtigsteneuropäischen Staaten langsamer als 1970,nominell um 10% (Schätzung des GATT) gegen 14%<strong>im</strong> Vorjahr, Da die <strong>österreichischen</strong> Exporte nochschwächer zunahmen, ist <strong>der</strong> Marktanteil Österreichsam Welthandel <strong>im</strong> vergangenen Jahr etwas gesunken,Die Aufwertung des <strong>österreichischen</strong> Schilling<strong>im</strong> Mai <strong>1971</strong> hat hiezu nicht entscheidend beigetragen,Durch die Kurspolitik <strong>der</strong> Notenbank blieb <strong>der</strong>mit den Außenhandelsanteilen gewogene Aufwertungseffektziemlich gering, Außerdem wirken sichParitätsverän<strong>der</strong>ungen erst nach einem längerenZeitraum auf die reale AußenhandelsentwicklungausTiefpunkt <strong>im</strong> ExportwachstumNach einer Zuwachsrate von 10% <strong>im</strong> I, Quartal nahmdie Ausfuhr in den folgenden drei Quartalen durch-125


Monatsberichte 3/1972Wachstum des Außenhandels nach Warenobergruppen 1 ){Drei-Monats-Durchschnitte <strong>der</strong> Steigerungsraten)Entwicklung des Außenhandels 1 )Einfuhr Ausfuhr Einfuhrüber- Deckung <strong>der</strong>schußImporteVerän<strong>der</strong>ung gegen das Vorjahrdurch% Exporte%1970 . . .. +256 +25 6 +186 +184 +66 8 + 67 6 80 6 80 5<strong>1971</strong>, I Quartal +196 + 199 + 9 9 + 96 +62 0 +65 1 74 8 747II. , +149 +146 + 46 + 51 +61 5 +568 74 6 749III. +11 6 +115 + 56 + 54 +36 8 +36 8 76 5 765IV. + 83 + 83 + 56 + 56 +180 +180 76 3 76 3Jahr. . +133 +132 + 63 + 64 +42 0 +41 6 75 6 7561972,Jänner +11 5 +134 + 57 + 57 +25 3 +31 8 66 7 65 6') 1970 ohne Außenhandel mit Flugzeugen <strong>im</strong> ReparaturvormerkverkehrAb <strong>1971</strong> ohne Aus- und Einfuhr von Flugzeugen und Schiffen <strong>im</strong> ReparaturvormerkverkehrKursivwerte ohne diese Korrekturenabnehmende Zuwachsraten, An halbfertigen Warenwurde gleich viel exportiert wie 1970,, Als Folge <strong>der</strong>1970 ausgelaufenen Röhrenexporte nach Deutschlandblieb diese Warengruppe <strong>im</strong> ersten Halbjahrunter dem Vorjahresniveau (-3%) und erreichte erstin <strong>der</strong> zweiten <strong>Jahre</strong>shälfte wie<strong>der</strong> schwache Zuwachsraten(+372%),. Die Entwicklung <strong>der</strong> Rohstoffausfuhrverlief umgekehrt: Sie wuchs in den erstenbeiden Quartalen noch um 11% und 1%, nahm <strong>im</strong>III Quartal stark ab (-13%) und blieb <strong>im</strong> IV. Quartalum 10% unter dem Wert von 1970.. Im Jänner stiegendie Gesamtexporte um 6%. Auf Grund <strong>der</strong> schwachenAuslandsnachfrage ist für 1972 keine fühlbareExportbelebung zu erwarten.Ausfuhr nach Warenobergruppen<strong>1971</strong> 1972 1970 <strong>1971</strong>IV. Qu. Jahr Jan. AnteilVerän<strong>der</strong>ung gegen dasan <strong>der</strong>VorjahrGesamtausfuhr%Nahrungs- und Genußmittel +26 2 +10 8 +43 0 45 47Rohstoffe -101 - 36 + 34 12 5 11 4Halbfertige Waren . + 15 + 01 - 99 22 9 21 6Fertigwaren') + 86 +10 4 + 96 601 62 3Fertigwaren 5 ) + 86 + 104 + 97 60 1 62 4davonMaschinen u Verkehrsmittel') + 95 +10 0 + 56 24 0 24 8Maschinen u, Verkehrsmittel 1 ) + 95 +102 + 57 241 24 9An<strong>der</strong>e Fertigwaren + 80 +10 6 + 12 3 361 37 5o<strong>der</strong>Investitionsgüter') + 83 + 95 + 1 4 22 7 23 3Investitionsgüter 5 ) . , + 83 + 9 6 + 1 5 22 8 23 5Konsumgüter + 88 +109 +148 37 4 39 0o -._[_!_!—1 l_J 1 ! 1 l_J I I I i t 1 | l 1 i r') Bereinigt um die Ausfuhr von Flugzeugen und Schiffen <strong>im</strong> Reparatur vormerkverkehr.— s ) Unbereinigt*) Bereinigt um den Außenhandel mit Flugzeugen und Schiffen <strong>im</strong> Reparaturvormerkverkehr.schnittlich nur noch um 5% zu, Im Sommer stagniertendie Auslandslieferungen kurzfristig, seither habensie sich wie<strong>der</strong> etwas erholt, Konsum- und Investitionsgüterexpandierten in ähnlichem Ausmaß{ + 11% und +9V2%), beide hatten <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>sverlaufDie Abschwächung <strong>der</strong> Exportdynamik traf diekonsumnahen Fertigwaren weniger als die an<strong>der</strong>enWarengruppen,, Ihr Wachstum war in den einzelnenTeilbereichen <strong>im</strong> Gegensatz zu 1970 ziemlich ausgeglichen,So stiegen die Exporte von Kleidung um12% (gegen 7% ein Jahr vorher) und die Schuhexporteum 17% (gegen 34%), Der wichtigste Marktfür diese Güter ist die EFTA, die bereits 55% <strong>der</strong>126


Monatsberichte 3/1972Klei<strong>der</strong>- und 61% <strong>der</strong> Schuhausfuhr aufn<strong>im</strong>mt, DieExporte von feinmechanischen und optischen Gerätenhaben sich etwas beschleunigt (+20% gegen+ 15%) Stark abgeschwächt hat sich das Wachstum<strong>der</strong> Maschinen- und Verkehrsmittelausfuhr ( + 10%gegen +28%). Maschinen <strong>im</strong> engeren Sinn ( + 17%)behaupteten sich noch recht gut, elektrotechnischeGeräte und Verkehrsmittel wurden hingegen nichtviel mehr exportiert als <strong>im</strong> Vorjahr, in erster Linieinfolge des Rückganges <strong>der</strong> Lieferungen nach Osteuropa,,Die Wachstumsrate <strong>der</strong> Halb- und Fertigwaren(SITC 6) ging von 16% <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong> 1970 auf 4%zurück, Am stärksten betroffen war die Ausfuhr vonEisen und Stahl sowie von NE-Metallen, die in beidenGruppen niedriger waren als ein Jahr vorher(—5% und —8%), Abgenommen hat auch die Nachfragenach Papier und Magnesit, Die Ausfuhr vonTextilien wurde dagegen gleich stark ausgeweitetwie <strong>im</strong> Vorjahr ( + 13%) Unter den Chemieproduktenschnitten die Grundstoffe und Verbindungen nach<strong>der</strong> Stagnation <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong> 1970 weit besser ab( + 12%), da die Oststaaten ihre Bezüge kräftig erhöhten,,Die Nachfrage nach medizinischen undpharmazeutischen Erzeugnissen belebte sich ebenfalls,nach Färb- und Kunststoffen wurde sie schwächer,,Die mit <strong>der</strong> Konjunktur in den Nachbarlän<strong>der</strong>neng verknüpfte Holzausfuhr war das ganze Jahrüber sehr gedämpft (—5%), nur die Schweiz bezognoch relativ viel Holz aus Österreich,, Der Export vonSpinnstoffen hat sich nach dem geringen Wachstum<strong>im</strong> vorangegangenen Jahr kräftig erhöht (+27%).Unter den Waren <strong>der</strong> Gruppe Ernährung ( + 9%)stiegen vor allem die Fleisch- (+39%) und Viehexporte( + 14%), die Ausfuhr von Obst sank um einViertel,,Ausfuhr wichtiger ErzeugnisseVerän<strong>der</strong>ung gegenüber Anteil amdem Vorjahrin % GesamtexportIV Qu <strong>1971</strong> <strong>1971</strong> <strong>1971</strong>Holz . - 8 - 5 5 9Elektrische Energie -48 -20 17Chemische Erzeugnisse + 7 +10 59davonGrundstoffe u. Verbindungen . + 6 +12 20Kunststoffe, -harze . . + 7 + 6 1 9Papier u. Papierwaren . + 7 + 7 5 5Textilien . +16 +13 84Magnesit u. -erzeugnisse -11 - 3 26Eisen u. Stahl - 6 - 5 107NE-Metalle + 7 - 8 23Maschinen ... .... +16 +17 13 7Elektrotechnische Erzeugnisse + 1 + 4 7 8Verkehrsmittel') + 6 + 1 32Verkehrsmittel*) + 7 + 2 3 5Kleidung . . . . +19 +12 3 5%Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> EFTA für die AusfuhrDie EFTA bezog <strong>1971</strong> 28% <strong>der</strong> <strong>österreichischen</strong> Exporte,um Vh Prozentpunkte mehr als 1970, Die Anteile<strong>der</strong> EWG und Osteuropas gingen etwas zurück,sie betragen nun 39% und 12%, Auf die Entwicklungslän<strong>der</strong>entfallen 7% <strong>der</strong> Gesamtexporte,,Regionalstruktur des Außenhandels 1 )1970 <strong>1971</strong> 1970 <strong>1971</strong>Anteil an <strong>der</strong>Gesamteinfuhr%Anteil an <strong>der</strong>GesamlausfuhrEFTA') 19 4 196 26 5 28 0EWG 56 2 56 0 39 5 388Osteuropa 3 ) . . . . 94 9 0 129 12 1Sonstiges Europa 2 7 24 7 0 6 7USA 34 37 41 40An<strong>der</strong>e Industriestaaten in Übersee") 2 4 24 32 31Sonstige Staaten (Entwicklungslän<strong>der</strong>) 65 6 9 68 73') Bereinigt um den Außenhandel von Flugzeugen und Schiffen <strong>im</strong>Reparaturvormerkverkehr — s ) Einschließlich Finnland. — ') Ohne Jugoslawien. —*) Kanada Japan, Republik Südafrika, Australien, Neuseeland.Wie in den <strong>Jahre</strong>n vorher nahm auch <strong>1971</strong> die Ausfuhrin die EFTA überdurchschnittlich zu (+12%),und zwar in allen wichtigen Warengruppen,, Unterden Vorprodukten konnten in erster Linie mehrSpinnstoffe ( + 54%) abgesetzt werden, Holzwaren(+28%), Textilien ( + 20%) und Kleidung ( + 22%)erreichten ebenfalls hohe Zuwachsraten, Der allgemeinenTendenz folgend bezog auch die EFTA wenigerEisen und Stahl (-9%) sowie NE-Metalle (-19%)als ein Jahr vorher,, Die Ausfuhr von Maschinen undVerkehrsmitteln stieg <strong>im</strong> Durchschnitt <strong>der</strong> Gesamtexportein die EFTA, Stark vermehrt wurden die Lieferungennach Großbritannien ( + 24%), das seineBezüge aus Österreich in allen wichtigen Warengruppen,ausgenommen Nahrungsmittel, steigerte,Die Rohstoffausfuhr (+70%) sowie die Exporte vonMaschinen und Verkehrsmitteln (+35%) expandiertenbeson<strong>der</strong>s kräftig, Die Schweiz ( + 16%) bezoghauptsächlich mehr konsumnahe Fertigwaren, VomRückgang <strong>der</strong> Ausfuhr nach Schweden (—5%) warenalle wichtigen Positionen, ausgenommen Chemieprodukte,betroffen,Die wichtigsten Handelspartner Österreichs 1 )Ausfuhr<strong>1971</strong>EinfuhrAnteil an Verän<strong>der</strong>ung Anteil an Verän<strong>der</strong>ung<strong>der</strong>Gesamt- gegen <strong>der</strong> Gesamt- gegenausfuhr das Vorjahr einfuhr das Vorjahi%Bundesrepubük Deutschland 23 0 + 4 41 1 +13Schweiz .... 11 2 +16 74 +16Italien . . . .... 9 3 + 2 67 +16Großbritannien 72 +24 66 +10USA 4 0 + 5 37 +23') Bereinigt um die Ausfuhr von Flugzeugen und Schiffen <strong>im</strong> Reparatur vormerkverkehr— ') Unbereinigt.') Bereinigt um den Außenhandel von Flugzeugen und Schiffen <strong>im</strong> Reparaturvormerkverkehr127


Monatsberichte 3/1972Die Ausfuhr in die EWG erhöhte sich nur um 4V2%..Die einzelnen Warengruppen entwickelten sich ähnlichwie in den Gesamtexporten Die Rohstoffausfuhrsank infoige <strong>der</strong> niedrigeren Holzlieferungen um 4%;in <strong>der</strong> Gruppe Halb- und Fertigwaren wurde dasNiveau von 1970 kaum überschritten, da Eisen undStahl (-2%), NE-Metalle (-12%) und Erzeugnisseaus mineralischen Stoffen (—5%) auf ungünstigeNachfragebedingungen trafen. Nicht viel günstigerentwickelte sich <strong>der</strong> Export von elektrotechnischenGeräten ( + 2%).. Dagegen wurden überdurchschnittlichviele Maschinen ( + 25%) und Verkehrsmittel( + 17%) abgesetzt Der Schuhexport stieg um 41%,Klei<strong>der</strong> wurden um 9% mehr ins Ausland geliefertDie besten Exportergebnisse wurden bei den wenigerbedeutenden Handelspartnern Frankreich( + 12%) und Belgien-Luxemburg ( + 10%) erzielt, undzwar hauptsächlich <strong>im</strong> Handel mit Maschinen. DieAusfuhr nach Deutschland stieg um 4%, nach Italienum 2%.. in beiden Län<strong>der</strong>n drückte <strong>der</strong> schwacheHolzexport das Wachstum,Importwachstum halbiertDie Wachstumsrate <strong>der</strong> Gesamt<strong>im</strong>porte war <strong>1971</strong> nurnoch halb so groß wie ein Jahr vorher, Sie nahm vonQuartal zu Quartal ab und erreichte nach +20%,+ 15% und +12% <strong>im</strong> IV„ Quartal bloß +8%, Lebhaftblieb die Nachfrage nach Konsumgütern (+20%nach +25% <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong> 1970) und nach Investitionsgütern( + 24% nach +32%)., Die Einfuhr von Investitionsgüternenthält den Import von sechs DC-9-Flugzeugen, die <strong>im</strong> Zuge <strong>der</strong> AUA-Umflottung ausden USA bezogen wurden,, Ohne diese Flugzeugestiegen die Investitionsgüter<strong>im</strong>porte um 19%,, Derabflauenden Inlandskonjunktur entsprechend habensich die Bezüge von Rohstoffen (+3% nach +33%<strong>im</strong> Vorjahr) und Halbwaren (+1% nach +22%) starkabgeschwächt, Im Jänner, <strong>der</strong> einen Arbeitstag mehrhatte, stieg die Einfuhr um 13%, Für 1972 ist mitEinfuhr nach Warenobergruppen<strong>1971</strong> 1972 1970 <strong>1971</strong>IV Qu. Jahr Jan. Anteil an <strong>der</strong>Verän<strong>der</strong>ung gegen Gesamteinfuhrdas Vorjahr in % %Nahrungs- u Genußmittel +10 6 +15 4 - 1 0 73 74Rohstoffe ...... - 60 + 28 + 37 186 16 9Halbfertige Waren + 0 3 + 09 + 01 20 2 18 0Fertigwaren') ... +15 5 +21 3 +20'5 53 9 57 7Fertigwaren 5 ) . +J5 5 +21 1 +241 539 57 7davonMaschinen u. Verkehrsmittel') +14 2 +24 5 +199 31 1 341Maschinen u Verkehrsm Ittel 5 ) +142 +24 3 +264 3f 2 34 2An<strong>der</strong>e Fertigwaren +17 2 +16 8 +213 22 8 23 6o<strong>der</strong>Investitionsgüter') +14 9 +23 8 +26 1 16 6 20 2Investitionsgüter") +14 9 +23 5 +35 9 18 7 20 4Konsumgüter . +15 8 +199 +17 2 353 37 4') Bereinigt um die Einfuhr von Flugzeugen und Schiffen <strong>im</strong> Reparaturvormerkverkehr— *) Unbereinigleiner weiteren Verflachung des Importwachstums zurechnen, wenngleich sich die Nachfrage nach Vorproduktengegen <strong>Jahre</strong>sende wie<strong>der</strong> belebenkönnte..Im einzelnen erhöhten sich unter den konsumnahenFertigwaren die Möbel<strong>im</strong>porte um 28%, die von Bekleidungum 20%, beide vor allem aus <strong>der</strong> EWGMaschinen wurden um 20%, elektrotechnische Geräteum 13% mehr eingeführt als <strong>im</strong> Vorjahr Daskräftige Wachstum <strong>der</strong> Verkehrsmittel<strong>im</strong>porte(+41%) beruht teilweise auf den Flugzeug<strong>im</strong>portenaus den USA (ohne DC-9-lmporte +31%). Die Personenkraftwagen-Einfuhr( + 40%) war nicht wenigerdynamisch ais 1970, die Steigerungsrate nahm jedoch<strong>im</strong> Laufe des <strong>Jahre</strong>s von +62% <strong>im</strong> I. Quartalauf +13% <strong>im</strong> IV.. Quartal kontinuierlich ab.. Von denHalb- und Fertigwaren ( + 6%) hatten die wichtigenGruppen Eisen und Stahl sowie NE-Metalle negativeRaten (-9% und —18%), die jedoch vor allem durchdie Einfuhr von Textilien ( + 13%) mehr als ausgeglichenwurden. Rege war auch die Nachfrage nachPapier und Erzeugnissen aus mineralischen StoffenUnter den chemischen Erzeugnissen ( + 8%) bliebendie Grundstoffe unter dem Vorjahresergebnis, Farbstoffeund kosmetische Erzeugnisse expandierten dagegenüberdurchschnittlich.. Die Brennstoffeinfuhrwar 1970 auf Grund <strong>der</strong> internationalen Kohlenknappheitund <strong>der</strong> daraus folgenden Preiserhöhungenwertmäßig stark gestiegen, <strong>im</strong> IV.. Quartal sogarum 71%.. <strong>1971</strong> war das Wachstum schon deshalb vielniedriger ( + 11%). Von den Rohstoffen (ohne Brennstoffe—5%) lagen die meisten Gruppen unter demNiveau des Vorjahres, beson<strong>der</strong>s Erze und Schrott(-21%), auf die sich die geringe in- und ausländischeNachfrage nach Stahl auswirkte. Im Ernährungssektor( + 16%) trugen beson<strong>der</strong>s Getreide(+48%), Obst ( + 14%) und Futtermittel ( + 17%) zurExpansion bei.Die regionale Verteilung <strong>der</strong> Einfuhr blieb nahezuunverän<strong>der</strong>t. Die Importe aus <strong>der</strong> EFTA stiegen um14%, jene aus <strong>der</strong> EWG um 13%, Osteuropa lieferteum 9% mehr als <strong>im</strong> Vorjahr Auch die Entwicklungnach einzelnen Bezugslän<strong>der</strong>n war nicht sehr unterschiedlich.Rückgang <strong>der</strong> Exporte in die UdSSR und nachJugoslawienDie österreichische Ausfuhr nach Osteuropa, die <strong>im</strong>zweiten Halbjahr 1969 und <strong>im</strong> ersten Halbjahr 1970kräftig expandiert hatte ( + 22% und +24%), wuchsbereits <strong>im</strong> zweiten Halbjahr 1970 nur noch schwach(+3%) <strong>1971</strong> hielt die Stagnation das ganze Jahrhindurch an, es wurde (bereinigt um Schiffsreparaturen<strong>im</strong> Vormerkverkehr) sogar weniger als 1970ausgeführt. Die Exporte nach Osteuropa waren zu-128


Monatsberichte 3/1972letzt 1958 gesunken (1968 betrug die Zunahme bloßein halbes Prozent).. Zum mäßigen Exportergebnisvon <strong>1971</strong> trug vor allem die Schrumpfung <strong>der</strong> Ausfuhrin die UdSSR um fast ein Viertel (-24%) sowie dieVerringerung <strong>der</strong> Exporte nach Rumänien (—8%) bei.Die Ausfuhr in die übrigen Län<strong>der</strong> Osteuropas istzwar nur mäßig gewachsen, zwischen 6V2% und8V2%, hat aber doch weiter expandiert Die Exportein die DDR stiegen sogar um 24%, nachdem bereits1970 ( + 11%) <strong>der</strong> seit 1967 anhaltende Rückgang <strong>der</strong>Lieferungen unterbrochen werden konnteDie Importe aus Osteuropa, die <strong>im</strong> ersten Halbjahrnoch um 15% stiegen, nahmen in <strong>der</strong> zweiten<strong>Jahre</strong>shälfte nur um 3% zu. Die Verringerung <strong>der</strong>Wach st ums rate war konjunkturell bedingt, sie fielmit <strong>der</strong> Abschwächung <strong>der</strong> <strong>österreichischen</strong> Importnachfragezusammen, weiche die Oststaaten beson<strong>der</strong>sstark traf Im <strong>Jahre</strong>sdurchschnitt stiegen dieImporte aus Osteuropa um 9%, wobei insbeson<strong>der</strong>eaus <strong>der</strong> UdSSR und <strong>der</strong> CSSR (+23%, +21%) mehrbezogen wurde. Die Einfuhr aus <strong>der</strong> DDR und Polen(—11%, -10%) hingegen war rückläufig Die Stagnation<strong>der</strong> Ausfuhr nach Osteuropa bei gleichzeitigerErhöhung <strong>der</strong> Importe hatte zur Folge, daß die österreichischeHandelsbilanz mit dem geringsten Aktivsaldo(134 Mill.. S) seit 1963 schloß; 1969 belief sichdas Bilanzaktivum auf 1 4 Mrd. S, 1970 auf 0 9 Mrd. S..Hohen Exportüberschüssen in den südosteuropäischenLän<strong>der</strong>n Ungarn, Bulgarien und Rumänienstand ein Passivum von 949 Mill. S <strong>im</strong> Handel mit<strong>der</strong> UdSSR und 389 Mill. S mit <strong>der</strong> CSSR gegenüber.Der Abbruch <strong>der</strong> Exportexpansion <strong>im</strong> Handel mit <strong>der</strong>UdSSR fiel mit dem ersten Jahr <strong>der</strong> Verrechnung infreien Devisen zusammen. Die seit 1Va <strong>Jahre</strong>n an-Albanien .DDRBulgarienPolen .RumdnienCSSRUngarnUdSSROsteuropaJugoslawienDeterreichischer Osthandel <strong>1971</strong>Ausfuhr Einfuhr Saldo Clea-Mill.S Ver- Mill. S Ver- Mill. S ringstandän<strong>der</strong>ung än<strong>der</strong>ung 31. Dez..gegen das gegen das <strong>1971</strong>Vorjahr in % Vorjahr in % 1.000 V$14 7 -33 2 251 +29 4 - 10 4 -842 4 + 23 8 646 2 -10 8 + 196 2 -1.201750 6 + 8 5 301 3 + 5 0 + 449 3 +1.655')«)1.248 6 + 76 1 360 7 - 96 - 1121 +1 195')1 121 7 - 7 9 845 9 +132 + 275 8 + 3961 733 5 + 8 0 2 122 9 + 21 1 - 389 4 -7 435')2 222 0 + 63 1 548 4 - 0 0 + 673 6 +2 500")*)1 603 6 1 ) -23 7') 2 553 0') +23 5') - 949 4')9 537 V) - 0 3') 9 403 5') + 8 7')+ 133 6')3.308 2')- 32 1.1633')- 85 +2.1448')Sozialistische Län<strong>der</strong> 5 ) 13.0523 ( ) - 17 10 6547 + 5'8 +21976RGW») 95303 - 0 2 93785 + 86 + 151 8') Bereinigt um Ein- bzw Ausfuhr von Schiffen <strong>im</strong> Reparaturvormerkverkehr —*) Der Zahlungsverkehr wird seil 1. Jänner 1972 in frei konvertierbarer Währungabgewickelt, — ') Der Zahlungsverkehr wird seit 24 November <strong>1971</strong> in freikonvertierbarer Währung abgewickelt— *) Der Clearing-Saldo wurde zumStichtag <strong>der</strong> Clearing-Auflösung liquidiert. — *) Europäischer Ostblock, JugoslawienAsiatischer Ostblock, Kuba — *) Europäischer Ostblack abzuglich Albanienzuzüglich Mongolische VR.haltende Exportflaute dürfte we<strong>der</strong> auf Auslieferungszyklennoch auf die Bemühungen <strong>der</strong> UdSSR um dieLiquidierung des Clearingsaldos zurückgehen. DieÄn<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Verrechnung mit Österreich könntegewisse Umstellungsprozesse <strong>im</strong> sowjetischenAußenhandelsapparat bewirkt haben, die zu einer(vorübergehenden) Zurückhaltung <strong>der</strong> Or<strong>der</strong> anösterreichische Firmen führten.. Es bleibt abzuwarten,ob es <strong>der</strong> <strong>österreichischen</strong> Exportwirtschaft gelingenwird, sich auf die neue Situation <strong>im</strong> Handel mit <strong>der</strong>UdSSR einzustellenEin internationaler Vergleich 1 ) für elf Monate des<strong>Jahre</strong>s <strong>1971</strong> zeigt, daß die Sowjetunion ihre Bezügeaus den westeuropäischen Industriestaaten gedrosselthat; die Importe aus den USA sowie aus Japanhingegen sind kräftig gestiegen. Die Ursache für dieKürzung <strong>der</strong> Importe aus Westeuropa könnten Entwicklungeninnerhalb von Osteuropa (Intensivierung<strong>der</strong> Integration <strong>der</strong> Mitgliedstaaten des Rates fürGegenseitige <strong>Wirtschaft</strong>shilfe <strong>im</strong> Zeichen des „Komplexprogrammes"),aber auch die Währungsunsicherheitsein Die Einfuhr <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Oststaaten ausdem Westen hat dagegen zugenommen, vor allemdie Bezüge aus <strong>der</strong> EWG (insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> BRD)wuchsen starkUdSSR .Exporte westlicher Industriestaaten nach Osteuropa(Jänner bis November <strong>1971</strong> 1 ))DDRÜbrige OststaatenBulgarienPolen .RumänienCSSRUngarnOECD- EWG BRD EFTA Öster- USA JapanEuropareichVerän<strong>der</strong>ung gegen das Vorjahr in %, auf S-Basis-10 4 + 2 0+12 6+15 2+ 35+11 5+ 83+15 0+196+17 8+26 7+ 6 2+11 9+127+21 2+30 2+ 91+18 7+ 70+143- 26+30 6+41 0-138 -143 +323 + 104+ 85+ 98+ 66+14 5+ 1 0+ 39+101+ 99+28 9+12 6+10 4- 43+16 0+10 0- 83-36 4-68 0- 00-18 5+68 9- 6 2+ 40 7+1644+ 1 2+ 93 5+ 430+ 54 2- 7 6Q: OECD-Overall Trade by Countries, Series A. — ') November vorläufige ErgebnisseVerän<strong>der</strong>ung des Clearingstandes <strong>1971</strong>Clearingstand per31. Dez. 1970 <strong>1971</strong> VerinVS in Mill S 1 ) in V$ in Mill S") än<strong>der</strong>ungBulgarien +1 258 + 32 5 31 12 +1.655') + 39 2 + 67CSSR + 340 + 88 31. 12 -7.435') -175 9 -184 7DDR +1 895 + 489 31. 12 -1 201 - 28 4 - 773Polen . +2 317 + 59 9 31 12 +1 195 + 28 3 - 31 6Rumänien +1 320 + 341 31. 12 + 396 + 94 - 24 7Ungarn -1 180 - 30 5 23. 11. +2 500') + 604 + 90 9UdSSR +1 236 + 31 9 30 6. -9 320') -232 6 -264 5Osteuropa +7186 +185 6 -299 6 -485 2*) Der Clearing-Saldo wurde zum angegebenen Stichtag (durch Zahlungen infreien Devisen u a ) liquidiert— ') Umgerechnet zum Tageskurs des Stichtages.J) Er wurde auf Dollar-Basis durchgeführt. Infolge <strong>der</strong> Paritätsän<strong>der</strong>ungdes Schilling sowie an<strong>der</strong>er Währungen ergebensich bei dieser Berechnungsart an<strong>der</strong>e Ergebnisseals bei <strong>der</strong> Ermittlung <strong>der</strong> Wachstumsraten in Nationalwährungen.129


Monatsberichte 3/1972Österreichischer Außenhandel mit außereuropäischen PlanwirtschaftenMill S<strong>1971</strong>AusfuhrVerän<strong>der</strong>unggegen dasVorjahr in %1970Verän<strong>der</strong>unggegen dasVorjahr in %Mit) 5Einfuhr<strong>1971</strong>Verän<strong>der</strong>unggegen dasVorjahr in %1970Verän<strong>der</strong>unggegen dasVorjahr in %VR ChinaNord-Korea . . .Nord-VietnamMongolische VRKuba121 548 07929 6- 131- 52 3-100 0+3325- 45 4+ 31 6+1 511 8+ 323 9+ 1914+ 1041277 62 81 80156-13 4-62 9-36 5-63 8+64 9+ 31 4+888 5+4341+ 74 9— 34 8Zum <strong>Jahre</strong>sende <strong>1971</strong> liefen auch die Clearingverträgemit Polen, <strong>der</strong> CSSR und Bulgarien aus, diebilaterale Verrechnung mit Ungarn wurde bereits am24., November <strong>1971</strong> eingestellt 1 ), 1972 wird daher nurnoch mit Rumänien und <strong>der</strong> DDR <strong>im</strong> bilateralenClearing verrechnet, Die Ausfuhr nach Jugoslawien,die sich in den letzten <strong>Jahre</strong>n stürmisch entwickelteund von 1966 bis 1970 auf das 3V2fache stieg, war<strong>1971</strong> rückläufig (—3%),, Die Bezüge aus Jugoslawiengingen gleichfalls zurück (—8V2%). Verringert hatsich <strong>1971</strong> auch <strong>der</strong> Warenaustausch mit den außereuropäischenPlanwirtschaften, mit Ausnahme <strong>der</strong>unbedeutenden Ausfuhr in die mongolische Volksrepublikund <strong>der</strong> Einfuhr aus Kuba Die Exporte nachChina, die 1958, 1959 sowie 1967 mehr als 350 Mill. Serreichten, schrumpften <strong>1971</strong> auf einen Wert von121 Mill,, SMäßige Entwicklung <strong>der</strong> traditionellen OstexporteDie Ausfuhr <strong>der</strong> meisten traditionellen Exportgüterist <strong>1971</strong> <strong>im</strong> Osthandel nur mäßig gestiegen, die Lieferungeneiniger Positionen sind zum Teil erheblichgesunken Spürbar ins Gewicht fiel vor allem die Verx) Vgl. hiezu Monatsberichte des <strong>österreichischen</strong> Institutesfür <strong>Wirtschaft</strong>sforschung, Jg <strong>1971</strong>, Heft 12, S, 497 fringerung <strong>der</strong> Exporte von Eisen und Stahl (—13%),Verkehrsmitteln (—62%), elektrotechnischen Maschinen(-9%), Papier (-3%), NE-Metallen (-28%) sowievon verarbeiteten chemischen Erzeugnissen(—4%; ausgenommen Grundstoffe und Verbindungen),Diese Warengruppen waren 1970 am Ostexportmit insgesamt 48% beteiligt Die Stahlausfuhr in diewichtigsten Abnehmerlän<strong>der</strong> Osteuropas — UdSSR,Rumänien und Polen — ging um 15% und 16% zurück,Auch Jugoslawien bezog um 12% wenigerStahlDie Ausfuhr <strong>der</strong> übrigen Halb- und Fertigwaren(ohne Eisen und Stahl) nahm um 4% zu, wobei vorallem nach Polen um 26% mehr geliefert wurdeGestiegen sind insbeson<strong>der</strong>e die Ostexporte vonMetallwaren, von Erzeugnissen aus mineralischenStoffen und von Holzwaren ( + 21%, +16% und+40%), Die Exporte von Investitionsgütern (Maschinenund Verkehrsmitteln —2%) haben sich sehr unterschiedlichentwickelt: die CSSR, <strong>der</strong> wichtigsteAbnehmer in Osteuropa, steigerte ihre Bezüge nacheiner Stagnation <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong> 1970 (—1%) um 17%,Ungarn bezog sogar um 55%, Bulgarien um 138%mehr aus Österreich. An<strong>der</strong>erseits gingen die Lieferungenin die UdSSR um 38% zurück und warendamit niedriger als <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong> 1960, Zurückgegangensind auch die Exporte von Maschinen und Verkehrs-Wachstum 1 ) und Struktur des <strong>österreichischen</strong> Ostexportes nach Län<strong>der</strong>n und Warengruppen <strong>1971</strong>ErnährungRohstoffe,BrennstoffeChemErzeugnisseEisenu.StahlHalb- uFertigwarenohneEisen uStahlMaschu.Verk.-M IttelSonst.FertigwarenAlleWarenAnteil arGesamtexportin%DDR . . +1 003 4 +86 5 + 215 3 + 09 + 79 + 130 +158 7 +23 8 11Bulgarien + 118 4 +68 7 - 9 5 -19 5 -13 6 +1380 - 465 + 85 09Polen . + 69 0 +23 3 + 165 - 41 + 26 3 - 21 1 - 1 5 + 76 1 6Rumänien - 659 +49 4 + 16 7 -16 2 +101 - 28 6 - 54 7 - 79 1 4CSSR - 26 +51 3 + 11 2 —16 6 + 21 + 169 - 62 + 80 2 2Ungarn - 541 + 82 + 119 -21 6 + 1 5 + 55 2 - 05 + 63 2 8UdSSR - 31 9 -21 9 - 29 7 -151 + 1 1 - 38 0') + 04 -23 7') 2 2Osteuropa 1 ) . . . + 20'S +26'9 + 5'1 -13'2 + 3-9 - TV) - 02 - 0"3=) 122Anteil am Ostexport in % 2 ) 3 ) . 23 77 16 5 16 5 25 0 26 3 5 7 100Anteil am Gesamlexport <strong>der</strong> Warengruppenin"/ B 58 82 34 0 18 6 105 134 4S 12 2Jugoslawien - 45 -25 6 + 1 3 +121 + 63 - 7 3=) + 07 - 3 2=) 42Anteil am Export nachJugoslawien in %') . . . 1 7 117 124 98 29 3 28 3 68 WOAnteil am Gesamtexport <strong>der</strong> Warengruppenin % 1 5 43 89 38 44 4 8 20 42') Verän<strong>der</strong>ung gegen das Vorjahr in % — ') Bereinigt um Schiffs reparaturen <strong>im</strong> Vormerk verkehr — ') Einschließlich Albanien130


Monatsberichte 3/1972Importe ausgesuchter Warengruppen Insgesamt und aus Osteuropa <strong>1971</strong>SITC Bezeichnung 1 HalbjahrOsteuropaInigesamtVerän<strong>der</strong>ung gegen die Vorjahres per jode in %1970III. QuartalIV, Quarta! Anteile <strong>der</strong> Osi<strong>im</strong>porte in %InsgesamtInsge- Osteuropa am Gesamt- am ImportOsteuropa samtImport <strong>der</strong> aus Ost-Warengruppe europaI-9 Alle Waren . . . . . . +17 +15 +12 + 2 + 8 + 4 94 100 00 Ernährung ..... +21 +46 + 9 +11 +11 + o 15 2 12 42 Rohstoffe ohne Brennstoffe - 1 +15 -12 -20 - 8 - 9 16 3 15 924 Holz und Kork . +20 +17 -15 -24 -16 -29 53 2 6728 Erze und Schrott . -12 +31 -29 -41 -31 -19 11 B 333 Brennstoffe, Energie +29 + 5 + 4 + 8 - 7 + 9 463 40 867 Eisen und Stahl , . , + 5 +23 -20 -41 -23 -37 161 717 Maschinen und Verkehrsmittel +29 +11 +28 + 1 +14 -14 1 5 51mittein nach Rumänien und Polen (-29%, -21%)sowie nach Jugoslawien (-7%) Die Ausfuhr konsumnaherFertigwaren, einer Warengruppe, für die <strong>der</strong>Ostexport nach wie vor nur von geringer Bedeutungist (Anteil <strong>der</strong> Ostausfuhren am Gesamtexport 5%)stagnierten auf dem Vorjahresniveau (—0 2%).. Nurdie Lieferungen in die DDR konnten sprunghaft gesteigertwerden ( + 159%).. Im Chemieexport nachOsteuropa ( + 5%) hatten in den vergangenen <strong>Jahre</strong>nvor allem die Lieferungen höherwertiger Kunststoffe(1970: +34%, 1969: +47%) und von Färb- und Gerbstoffenexpandiert (+7%, +20%), wogegen die Ausfuhrchemischer Grundstoffe und Verbindungenrückläufig war (-19%, -6%).. Im Vorjahr kehrte sichdieser Umschichtungsprozeß um, die Ausfuhr chemischerGrundstoffe nahm um 21% zu, die Exporte vonKunststoffen und Farbstoffen hingegen gingen zurück(-4%, —10%), Die Sowjetunion und Bulgarienkürzten ihre Chemie<strong>im</strong>porte aus Österreich (—30%,—10%), die übrigen Oststaaten haben ihre Bezügeausgeweitet, die DDR sogar verdreifacht ( + 215%),Beachtlich gestiegen sind in den letzten <strong>Jahre</strong>n dieRohstofflieferungen in die Oststaaten Von den <strong>österreichischen</strong>Rohstoffexporten entfielen 1968 nur 5%auf Osteuropa, <strong>1971</strong> bereits 7% Die Steigerungsratebelief sich in den letzten drei <strong>Jahre</strong>n auf 25%, 18%und 23% Von den <strong>österreichischen</strong> Spinnstoffexportengingen <strong>1971</strong> 27% nach Osteuropa, von <strong>der</strong> Ausfuhrvon Papierzeug 15%, Auch die Exporte vonBrennstoffen nach Osteuropa nahmen um 35% zu.Rückläufig war dagegen die Ausfuhr von Nahrungsmitteln(—29%), die sich allerdings 1970 fast verdoppelthatte (+88%), Nur die Fleischexporte habenkräftig zugenommen (+74%), Osteuropa nahm einFünftel <strong>der</strong> <strong>österreichischen</strong> Exporte auf,Abschwächung <strong>der</strong> Importe aus den OststaatenDer Bruch in <strong>der</strong> Dynamik <strong>der</strong> <strong>österreichischen</strong> Einfuhraus Osteuropa <strong>im</strong> zweiten Halbjahr <strong>1971</strong> war aufden plötzlich stagnierenden o<strong>der</strong> rückläufigenImportbedarf in einigen wenigen, <strong>im</strong> Osthandel wichtigenWarengruppen zurückzuführen, wobei die Ost<strong>im</strong>portemeist viel stärker betroffen waren als dieGesamteinfuhr, Das gilt insbeson<strong>der</strong>e für Rohstoffe(insbeson<strong>der</strong>e Holz), Eisen und Stahl sowie NahrungsmittelVom Rückgang <strong>der</strong> <strong>österreichischen</strong>Brennstoff<strong>im</strong>porte <strong>im</strong> zweiten Halbjahr <strong>1971</strong> warenhingegen die Bezüge aus Osteuropa nicht betroffen,Wachstum 1 ) und Struktur des <strong>österreichischen</strong> Ost<strong>im</strong>portes nach Län<strong>der</strong>n und Warengruppen <strong>im</strong> Jahr <strong>1971</strong>ErnährungRohstoffeBrennstoffeChem.ErzeugnisseEisenu.StahlHalb-uFertigwarenohneEisen uStahlMaschu,Verk.-MittelSonst.Ferti g-warenAlleWarenDDR . . . - 505 -22 7 - 14 4 + 82 -67 4 -10 0 + 17 +35 8 -10 7 06Bulgarien + 22 0 +15 8 —100 0 +15 8 -80 0 +10 7 -60 9 -62 5 + 50 03Polen . + 18 2 -18 5 - 158 - 03 - 61 - 30 -30 7 - 05 - 96 1 3Rumänien + 321 -21 2 + 11 5 +23 9 +12 9 +82 5 -173 +148 +13 2 08CSSR + 69 + 10 + 47 2 +11 4 -19 3 +13 4 - 38 +201 +2J 1 20Ungarn - 101 + 86 - 54 6 +66 6 - 5 5 +52 5 +35 3 +161 - 00 1 5UdSSR +249 4 +15 2 + 16 7 - 54 + 98 +524 +91 8=) +92 7 +23 5») 2 6Osteuropa*) + 20'1 - 17 + 77 +20 - 1 -12*6 +258 + 20=) +208 + 87') 91Anteil am Ost<strong>im</strong>port in % 2 ) 3 ) 17 9 14 4 40' 5 7 7 57 6 7 47=) 24 1000Anteil am Gesamt<strong>im</strong>port <strong>der</strong>Warengruppe in % . 17 0 17 0 44 8 75 ISS 34 16 2 f 9 1Jugoslawien - 28 -18 8 - 20 0 -256 -38 6 + 28 -101=) +-19 9 - 8 5=) 1 1Anteil am Import ausJugoslawien in% .... 193 11 7 10 4 60 3 8 25 9 12 7=) 102 100Anteil am Gesamt<strong>im</strong>port <strong>der</strong>Warengruppe in°/o 2 3 1 7 14 07 13 16 0 5 ii 1 1Anteil amGesamt<strong>im</strong>poriin%') Verän<strong>der</strong>ung gegen das Vorjahr in %, — *) Bereinigt um Schiffsreparaturen <strong>im</strong> Vor merk verkehr— ') Einschließlich Albanien131


Monatsberichte 3/1972Steinkohle und -brikeflsBraunkohle und -brikettsKoksErdöl roh, teilweise raffiniertErdölprodukte .Naturgas (Erdgas)Brennstoff<strong>im</strong>porte aus Osteuropa 1 ) <strong>1971</strong>Import ausOsteuropaMill. S1 2597137 5654 7778 0452 0502 5Verän<strong>der</strong>unggegen das Vorjahrin%+11 0- 63+22 7-195+18 7+407Anteil an <strong>der</strong>Brennstoffeinfuhraus Osteuropain%3313 617 220 412113 2Anteil am <strong>österreichischen</strong> Import<strong>der</strong> jeweiligen SITC-Position in %<strong>1971</strong>79 249576 628 919 2991197060843556157 016 9100 0Brennstoffe 9 )3.806'3+ 7 7100'044'846'3') Ohne Jugoslawien. — *) SITC 3Im <strong>Jahre</strong>sdurchschnitt nahm die Brennstoffeinfuhraus dem Osten um 8% zu Höheren Bezügen anErdgas, Koks, Steinkohle und Erdölprodukten standenMin<strong>der</strong>lieferungen von Erdöl und BraunkohlegegenüberKräftig gestiegen sind die Importe von Halb- undFertigwaren ohne Eisen und Stahl ( + 26%), wovonvor allem die UdSSR, Ungarn und Rumänien (+52%,+ 52V2%, +8272%) profitierten. Überdurchschnittlichwurden auch die Bezüge von Papier, NE-Metallenund Metallwaren (+52%, +27%, +77%) sowievon Textilien (+24%) erhöht,. An konsumnahen Fertigwarenwurde um 21% mehr aus Osteuropa eingeführt(Feinmechanik und Optik +70%, Kleidung+30%), wobei die Sowjetunion ihre Lieferungen fastverdoppeln konnte (+93%). Die Einfuhr chemischerErzeugnisse stieg um 20% (1. Halbjahr: +28%,2. Halbjahr: +13%). Insbeson<strong>der</strong>e die Nachfragenach höherveredelten Chemieprodukten (Pharmazeutika,kosmetische Erzeugnisse, Kunststoffe) ließin <strong>der</strong> zweiten <strong>Jahre</strong>shälfte nach..Nahrungsmittel wurden trotz <strong>der</strong> Abschwächung in<strong>der</strong>zweiten <strong>Jahre</strong>shälfte <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong>sdurchschnitt um 25%mehr bezogen. Die Einfuhr leben<strong>der</strong> Tiere aus Osteuropa(vor allem Schweine), die in den ersten dreiQuartalen stark gesunken war (—56%), ist infolgeeiner Verknappung des Inlandsangebotes (Schweinezyklus)<strong>im</strong> letzten Quartal auf mehr ais das Siebenfache( + 625%) gestiegen. Für das ganz Jahr ergibtsich eine Importzunahme von 90%.. Ferner stiegendie Bezüge von Getreide ( + 145%), Obst und Gemüse( + 17%) sowie von Futtermitteln ( + 88%),,Zunahme <strong>der</strong> Transitgeschäfte in freier WährungDer österreichische Zahlungsverkehr mit den osteuropäischenLän<strong>der</strong>n wurde seit <strong>der</strong> Nachkriegszeitdurch bilaterale Verrechnungsabkommen geregeltIhr ursprünglicher Sinn bestand darin, den Warenaustauschdurch gegenseitige Zahlungen <strong>im</strong> Gleichgewichtzu halten (ausgeglichene Handelsbilanz)Die Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong>sbeziehungen zwischenÖsterreich und den sozialistischen Län<strong>der</strong>nOsteuropas stieß allerdings bald auf die Schranken,die sich durch den Bilateralismus <strong>im</strong> Zahlungsverkehrergeben, Zunächst ging man aber nicht aufZahlungen in freier Währung über, son<strong>der</strong>n entwickeltebeson<strong>der</strong>e Handelstechniken, wozu insbeson<strong>der</strong>eTransit- und Switch-Geschäfte zählen, mit<strong>der</strong>en Hilfe die <strong>österreichischen</strong> Handelsbilanzaktivafrüherer <strong>Jahre</strong> gegenüber den meisten osteuropäischenLän<strong>der</strong>n abgebaut werden konnten 1 ), DieTransit- und Switch-Transaktionen werden meist vonspezialisierten Firmen („Switcher") durchgeführt, dieüber gute Kenntnisse <strong>der</strong> Marktlage und <strong>der</strong> devisenundhandelsrechtlichen Best<strong>im</strong>mungen in den verschiedenenLän<strong>der</strong>n verfügen müssen Die Marktübersichtermöglicht in weiterer Folge auch Transitgeschäfte<strong>im</strong> Ost-West-Handel, die mit dem Clearingnicht verbunden sind, So ist in den vergangenen<strong>Jahre</strong>n Wien zu einem wichtigen Standort für dieseSon<strong>der</strong>formen des Außenhandels zwischen Ostenund Westen geworden. Das kommt in den steigendenUmsätzen in Transitgeschäften in freier Währungzum Ausdruck, 1970/71 wurden die bilateralenClearing-Abkommen aufgelöst,, Damit geht die Grundlagefür jene Geschäfte verloren, die sich nur aufClearing-Techniken stützen An<strong>der</strong>e Transaktionen,die geeignet sind, nach wie vor bestehende Handelshemmnisse<strong>im</strong> Ost-West-Handel zu überwinden, undbei welchen österreichische Firmen echte Leistungenerbringen, können auch in Zukunft fortgeführtwerden,Die Umsätze aus Transit- und Switch-Geschäften infrei konvertierbarer Währung sind von 7 5 Mrd,, S 2 )<strong>im</strong> <strong>Jahre</strong> 1970 auf 91 Mrd, S <strong>im</strong> Vorjahr gestiegenDie Umsätze in Verrechnungswährung verringertensich von 43 Mrd, S auf 32 Mrd., S, hauptsächlichweil <strong>1971</strong> <strong>im</strong> UdSSR-Clearing (während <strong>der</strong> Übergangsperiodebis zum 30, Juni) nur wenig umgesetztwurde*) Siehe: Der mittelbare Außenhandel Österreichs mit denOststaaten, Monatsberichte des <strong>österreichischen</strong> Institutesfür <strong>Wirtschaft</strong>sforschung, Jg. 1967, Heft 5, S. 161 ff,., sowiejeweils Heft 3 <strong>der</strong> Jahrgänge 1968, 1969, 1970 und <strong>1971</strong>,S. 136 ff., 151 ff., 125 ff. bzw. 131 ff.2) In den früheren Berichten wurden die Umsätze in Transit-und Switch-Geschäften in Verrechnungs-DoHar bzw.US-Dollar ausgewiesen. Im Hinblick auf die währungspolitischenEreignisse des Vorjahres erschien es zweckmäßig,auf eine Darstellung in Schilling überzugehen. Um eineVergieichbarkeit zu ermöglichen, wurden auch die Umsätzevon 1970 in Schilling umgerechnet132


Monatsberichte 3/1972Ein- und Ausgänge von Zahlungen für österreichische Transit- und Switch-Geschäfte1970BulgarienMill SCSSRMill SDDRMill SPolenMill SRumänien UdSSR UngarnMill S Mill. S Mill SVerrechnungswährungenIn frei kan-vertierbarerWährungMill SOsteuropa')Mill. SInsgesamtMill. SEingang 72 496 77 160 77 114 248 1 244 4.372 5.616Ausgang 392 450 90 292 791 410 689 3.114 3.076=) 6.190=)Saldo - 3 2 0 +46 - 1 3 - 1 3 2 - 7 1 4 -296 -441 - 1 870 +1 296 2 ) - 574=)<strong>1971</strong>Eingang ... 143 384 100 119 136 70 1 ) 308 1 260 5.429 6.689Ausgang 206 139 54 313 482 39') 731 1 964 3.663 5.627Saldo - 6 3 +245 +46 - 1 9 4 - 3 4 6 +31») - 4 2 3 - 7 0 4 +1.766 + 1 062Q: Von <strong>der</strong> Oeiterrelehischen Nationalbank zur Verfügung gestellte Unterlagen — ') Ohne Jugoslawien und Albanien. — *) Korrigierte Ergebnisse') Während <strong>der</strong> Übergangsphase (bis 30 Juni <strong>1971</strong>)Handelsbilanz und Zahlungsverkehr zwischen Österreich und den europäischen Ostslaaten1970 Bulgarien CSSRDDRPolenRumänienMill SUdSSRUngarn Osteuropa') Osteuropaohne UdSSRSaldo <strong>der</strong> Handelsbilanz 9 )+412 8-104 4+ 466-271 8+385 7+589 2+163 2+ 1 221 3Saldo aus Transit- und SwitchgeschäftenSaldo aus sonstigen Einflüssen- 3 2 0 0- 97 0+ 460+ 91 7- 13 0- 160-132 0+388 7- 7 1 4 0+324 5- 2 9 6 0- 4 8 3 8-441 0+207 4-1.870 0+ 415 5Verän<strong>der</strong>ung des Clearingstandes- 4 2+ 333+ 17 6- 151- 3 8- 1 9 0 6- 70 4- 233 2<strong>1971</strong>Saldo <strong>der</strong> Handelsbilanz 1 )Saldo aus Transit- und SwitchgeschäftenSaldo aus sonstigen Einflüssen 3 )Verän<strong>der</strong>ung des Clearingslandes')+454 8- 630-385 1+ 6 7- 4 6 0 3+245'0+ 30 6-184 7+180 6+ 460- 3 0 3 9- 773+ 51- 1 9 4 0+157 3- 31 6+262 8- 3 4 6 0+ 58 5- 2 4 7- 8 9 7 8+ 31 0+602 3- 2 6 4 5+753 3-423 0-239 4+ 90?+ 298 5- 704 0- 79 7- 485 2+ 1 196 3- 735 0- 682 0- 220 7Zahlungen zur Liquidierung des Clearingsaldos1 )+ 39 2 -175 9 +232 6 + 60 4QT Von <strong>der</strong> Oesterreichischen Nationalbank zur Verfügung gestellte Unterlagen. — 1 ) Ohne Jugoslawien und Albanien. — =) Nach Handeislän<strong>der</strong>n. —s) Ohne Zahlungen zur Liquidierung des Clearing-Saldos — *) Bis <strong>Jahre</strong>sende bzw bis zum Stichtag <strong>der</strong> Liquidierung des Clearing-Saldos — *) Zum Stichtag<strong>der</strong> Auf losung <strong>der</strong> Clearing-Verrechnung ( +=Zahlungen an Österreich—=Zahlung Österreichs). — ') Übergangsperiode vorgesehen.Transit- und Switch-Geschäfte tragen in <strong>der</strong> Regeldann zur Flüssighaltung <strong>der</strong> Clearing-Verrechnungbei, wenn <strong>der</strong> Saldo ein an<strong>der</strong>es Vorzeichen hat als<strong>der</strong> Saldo <strong>der</strong> Handelsbilanz <strong>1971</strong> traf dies in allenFällen mit Ausnahme <strong>der</strong> DDR zu. Der höchste negativeSaldo aus Transit- und Switch-Geschäften ergabsich <strong>im</strong> Clearing mit Ungarn und Rumänien, Län<strong>der</strong>,denen gegenüber die Handelsbilanz hoch aktiv warAn<strong>der</strong>erseits entstand in <strong>der</strong> Verrechnung mit <strong>der</strong>CSSR ein Aktivum aus Transit- und Switch-Geschäften,das zu einem großen Teil das österreichischeHandelsbilanzpassivum kompensierte.Ausgänge an Clearing-Währung werden für Transit-Handelsgeschäfte mit Waren aus den Oststaatensowie für den Finanz-Switch ausgewiesen; sie verringertensich von 31 Mrd S auf 20 Mrd. S, Transitgeschäfte<strong>im</strong> Clearing mit Waren sowjetischer Herkunftsind fast weggefallen, aber auch Bulgarien,die CSSR und Rumänien stellten <strong>1971</strong> für denTransithandel viel weniger Waren zur VerfügungÜber das österreichische Clearing wurde insbeson<strong>der</strong>eungarische Ware nach dem Westen vermittelt.Mit 731 Mill. S entsprachen die <strong>österreichischen</strong>Transithandeisleistungen 47 2% <strong>der</strong> <strong>österreichischen</strong>Einfuhr aus Ungarn Eingänge an Clearing-Währungergeben sich vor allem aus dem Transithandel westeuropäischerWaren nach Osteuropa., <strong>1971</strong> blieb <strong>der</strong>Umfang dieser Transaktionen mit 13 Mrd,, S gegenüber1970 nahezu unverän<strong>der</strong>t Vor allem die CSSRund Ungarn nahmen die <strong>österreichischen</strong> Mittlerdienstein Anspruch: Die <strong>im</strong> Clearing abgewickeltenTransitlieferungen entsprachen 22 2% bzw. 13 9%<strong>der</strong> direkten <strong>österreichischen</strong> Ausfuhr in diese Län<strong>der</strong>,For<strong>der</strong>ungen österreichischer Kreditunternehmungengegenüber den Oststaaten 1 )Stichtag Kredite an Oslstaaten in Gesamte OstkrediteVerrech- frei kon- Ins- Kredite in % <strong>der</strong>nungs- verlier- gesamt') an das Gesamtwährungbarer Ausland 1 ) krediteWährung')Mill S31 Dezember 1969 1 716 2 065 3 781 6 540 57 8Verän<strong>der</strong>ung 1 ) +196 +1 176 + 1 372 + 1 70331 Dezember 1970 1 725 2 562 4.287 8.818 48 6Verän<strong>der</strong>ung') + 9 +497 +506 +2.27831 Dezember <strong>1971</strong> 1.185 2 666 3.851 12.026 32 0Verän<strong>der</strong>ung') - 5 4 0 +104 —436 +3.208Q: Von <strong>der</strong> Österreichischen Nationalbank zur Verfügung gestellte Unterlagen.') Bulgarien, Rumänien Ungarn, Polen CSSR UdSSR.. — =) Einschließlichindirekte (über Freiwährungslän<strong>der</strong>n) an die Oststaaten gewährte Kredite(31 Dez. 1969 : 83 Mill. S; 1970: 47 Mill S; <strong>1971</strong>: 80 Mill. S) - ') Gegenüberdem Stichlag des Vorjahres— *) An alle Län<strong>der</strong> gemäß Auslands Status133


Monatsberichte 3/1972Die Verschuldung <strong>der</strong> Oststaaten gegenüber <strong>österreichischen</strong>Kreditunternehmen war per <strong>Jahre</strong>sende<strong>1971</strong> um 0 4 Mrd. S geringer als zum <strong>Jahre</strong>sende1970.. Kredite in Verrechnungswährung sind um0 5 Mrd. S zurückgegangen, Kredite in frei konvertierbarerWährung nahmen mit 01 Mrd. S nur mäßigzu. Zum Ult<strong>im</strong>o 1970 hatten die Bankkredite anOststaaten 49% <strong>der</strong> gesamten Bankkredite an dasAusland erreicht, bis <strong>Jahre</strong>sende <strong>1971</strong> verringertesich dieser Anteil auf 32%134

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!