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monatsberichte des wiener instituts für wirtschaftsforschung - Wifo

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der Theiß. In den angegliederten. Gebieten spielt dieRoggenerzeugung keine nennenswerte Rolle. Der Anbauder Gerste ist vorzugsweise im nördlichenHügelland, besonders auch im rückgegliederten Teilbeheimatet, ferner in den Komitaten an der Westgrenze,wo erstklassige Braugerste, und im Alföldund gebirgigen Osten <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>, wo Futtergerstegebaut wird. Die Haferanbaugebiete liegen ziemlichverstreut, so zwischen Donau und Theiß, an derWestgrenze und in Nordsiebenbürgen und besondersim Karpatenland'. Wie bei Mais werden sich auchbei Futtergersie gewisse Einfuhren in den nächstenJahren schwer vermeiden lassen. Die hervorragendeungarische Braugerste dürfte jedoch <strong>für</strong> die Ausfuhrbesonders nach Deutschland in einem gewissen Umfangweiterhin zur Verfügung stehen. Mit einer Intensivierung<strong>des</strong> Anbaues ist zu rechnen. Die bisherigenRoggenausfuhrmengen dürften wohl nur geringfügigeEinbußen erleiden. Die verbesserteKa/ergrundlage wird voraussichtlich die Notwendigkeitvon Einfuhren (wie bisher in schlechten Erntejahren)künftig ausschalten.Die Aussichten <strong>für</strong> die Grünfutterwirtschafthaben sich im neuen Ungarn im allgemeinen verbessert.Die tiefschichtigen Böden in den zurückgewonnenenLandstrichen, besonders'in Teilen Nordsiebenbürgens,sind <strong>für</strong> den Anbau von Futterpflanzen, wieLuzerne, Rotklee, Wickengemenge, Süßlupine usw.,durchschnittlich sehr geeignet. Wenn auch.ihre Gütezunächst noch hinter den gut entwickelten Sorten<strong>des</strong> Kernlan<strong>des</strong> zurückbleibt, so ist doch bald mitgünstigeren Ergebnissen zu rechnen. Von Bedeutung<strong>für</strong> die Futterwirtschaft im allgemeinen ist schließlichder unverhältnismäßig große Zuwachs an Weideland.Der Anbau von Nahrungsmittel- und Industriepflanzenspielt in Ungarn im Verhältnis zum Getreidebauzur Zeit noch eine wesentlich geringere Rolle alsin den anderen Donauländern. Daran hat sich durchdie Gebietsvergrößerung kaum etwas geändert. Diemengenmäßig wichtigste Wirtschaftspflanze hebendem Getreide ist die Kartoffel. Der Anteil der Kartoffelanbauflächeist durch die Gebietserweiterungpraktisch unverändert geblieben (ungefähr 5 v. H.).In Siebenbürgen werden Kartoffeln etwas wenigerals im übrigen Ungarn gebaut, da<strong>für</strong> im Karpatenlandrelativ mehr. Im übrigen fallen die Haupterzeugungsgebietemit denen <strong>des</strong> Roggens annähernd zusammen.Der Zuwachs an Kartoffelanbaufläche beträgt55 v. H., die Versorgung je Kopf der Bevölkerungist von 2-3 auf 2/4 Doppelzentner gestiegen.Von Bedeutung ist ferner die Erzeugung vonHülsenfrüchten, voran • von Bohnen und Erbsen,deren Qualität in den letzten Jahren planmäßig gesteigertwurde. Die wichtigsten AnbaugebieteTrianon-Ungarns liegen in der weiteren Umgebungvon Budapest und längs der mittleren Donau. MitNordsiebenbürgen kamen .bedeutende Erzeugungsgebietehinzu; Bohnen dürften in Zukunft in beträchtlicherMenge ausgeführt werden können. DerZuckerrübenanbau ist durch die Gebietserweiterungenim ganzen begünstigt worden. Die VersorgungRumpfungarns(Häuptanbaugebiet ist das Komitatödenburg) war ungenügend. Durch die Rückgliederung<strong>des</strong> nördlichen Teiles der Kleinen Tiefebenefielen besonders intensiv mit Zuckerrüben bebauteGebiete an Ungarn. Auch in Nordsiebenbürgeu istder Rübenanbau nicht unbedeutend, wenn auch dieeigene Zucker Versorgung unzureichend ist, da die ertragreicherenGebiete jenseits der neuen Grenzeliegen und der im nördlichen Teil gelegenen Zuckerindustrie(Neumarkt) damit die Rohstoffgrundlagezum Teil entzogen wurde.Für die ungarische Weinwirtschaft bedeuten dieGebietserweiterungen keinen allzu bemerkenswertenGewinn. Der Zuwachs an Weinbergen beläuft sichauf rund 26.000 Hektar (das ist ein Achtel <strong>des</strong> Bestan<strong>des</strong>Trianon-Ungarns). Im Durchschnitt übersteigtder Anteil <strong>des</strong> Weinlan<strong>des</strong> an der Gesamtflächein keinem der neuen Lan<strong>des</strong>teile 1 v. H.(gegenüber einem durchschnittlichen Anteil von2-2 v. H. im Kernland). Die Weingärten Nordsiebenbürgensbedecken eine Fläche von rund 16.000 Hektar;zwei Drittel davon entfallen auf die KomitateBihar und Szilägy. Das bedeutendste Weinbaugebiet<strong>des</strong> Oberlan<strong>des</strong> liegt nördlich Komorn in der KleinenTiefebene; im Karpatenland wird Wein in größeremUmfang nur im südlichen Teil <strong>des</strong> Komitates Bereg,besonders in der Umgebung von Munkäcs, gebaut.Der Umfang der ungarischen Tab Überzeugung(Hauptanbaugebiet <strong>des</strong> Kemlan<strong>des</strong> ist das KomitatSzabolcs) dürfte durch die Gebietserweiterungen umrund 15 v. H. gestiegen sein. In den rückgegliedertenGebieten ist der Anbau noch ziemlich rückständig;das Tabakmonopol plant eine Ausdehnung derAnbauflächen vor allem zur Steigerung der Nikotinerzeugung(<strong>für</strong> die Befriedigung <strong>des</strong> Inlandbedarfesan Tabakwaren ist bereits die bisherige Tabakgewinnungmehr als ausreichend). ' In den ehemalstschechoslowakischen Gebieten ist nur im nördlichenTeil <strong>des</strong> Komitats Koraärom der Tabakanbauvon einiger Bedeutung. Von der Produktion Nordsiebenbürgens(Anbaufläche 1938 rund 1.700 Hektar)entfallen drei Viertel auf das Komitat Szilägy.Der Anbau von Faser- und Ölpflanzen (Hanf,Flachs, Sonnenblumen, Rizinus, Raps und Soja-

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