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monatsberichte des wiener instituts für wirtschaftsforschung - Wifo

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34 Heft i/i 9 4von der Gegenwart Iiis um das Jahr 194S auf Grund<strong>des</strong> Altersaufbaues zuwachsenden Haushaltungenhinzugezählt werden, die seinerzeit mit einer- Min<strong>des</strong>tzahlvon 60.000 angenommen wurden. NeuereBerechnungen von Burgdörfer kommen <strong>für</strong> den künftigenHaushaltungszugang zu Ergebnissen, die umrund ein Viertel über seinen bisherigen Berechnungenliegen. Der laufende Haushaltungszuwachs wäre darnachvon 60.000 auf 75.000 zu erhöhen ).53. Die WohnungsüberfüllungDie Zahl der überfüllten Wohnungen wurde inder bisherigen Berechnung <strong>für</strong> das ehemalige LandÖsterreich roh auf 1S0.000 geschätzt, eine Zahl, dienach der Eingliederung der südböhmischen und südmährischenGebiete auf etwa 190.000 erhöht werdenmüßte.Erst die geplante ReichswohnungsZählung wird<strong>für</strong> das ganze Reich vergleichbare Ergebnisse zeitigenund die Wohnungsnot, insbesondere auch aufdem Lande, in ihrem ganzen Umfang aufdeckenkönnen. Hier sei nur darauf hingewiesen, daß es<strong>für</strong> die Reichsgaue der Ostmark aus methodischenund auch aus sozialen Gründen nicht vertreten werdenkann, die Küche — zum Unterschied von derMethode der WohnungsZählung in Wien 1934 —als vollwertigen Wohnraum <strong>für</strong> zwei Personen mitzuzählen,wie dies bei der Rei chs wohnungs Zählung<strong>für</strong> das Altreich 1927 geschah. Unter dieser Annahmewaren in Wien im Jahre 1934 nur 34.000Wohnungen überbelegt. Da nicht weniger als72 v. H. aller Wohnungen in Wien Kleinwohnungen(d. s. Wohnungen mit höchstens einem Zimmer,Kabinett und Küche) sind, kommt der Küche unverhältnismäßiggroße Bedeutung zu; wertet man sieals Wohnraum <strong>für</strong> nur eine Person, dann erhöht sichdie Zahl-der überfüllten Wohnungen in Wien 1934auf 104.000; zählt man sie aber überhaupt nicht alsWohnraum, dann erhöht sich diese Zahl auf 230.000.Im Hinblick auf die bevölkerungspolitischen Ziele<strong>des</strong> künftigen Wohnungsbaues, die der Führererlaßvom 15. November 1940 setzt, wird die neue Reichswohnungszählung<strong>für</strong> die Messung der Belegung undUberfüllung grundsätzlich andere Maßstäbe anlegenmüssen, als in der Wohnungszählung <strong>für</strong> das Altreich1927; dies ist bereits vorgesehen.Abgesehen davon muß auch bei einer Schätzung<strong>des</strong> Wohnungsbedarfes auf die dürftige Ausstattungmit Nebenräumen bei diesen 441.000 Wiener Kleinwohnungen,von denen nicht einmal 3000 ein eigenesB) Vgl. Burgdörfer, Friedrich: BevölkerungspolitischeGrundlage <strong>für</strong> den künftigen Wohnungs bedarf in „Siedlungund Wirtschaft", 21. Jg., 1939, Heft I, S. 12.Badezimmer und nur 90.000 den nötigsten Nebenraumhaben', Rücksicht genommen werden. Ähnlichesgilt <strong>für</strong> andere Städte in den Reichsgauen derOstmark und erst recht <strong>für</strong> die Wohnungen auf demLande, sofern diese überhaupt mit städtischen Wohnungenverglichen werden können. Dennoch soll hiervon einer Erhöhung der geschätzten Zahl überfüllterWohnungen mangels genauer Unterlagen abgesehenwerden, zumal sich durch die erwähnte Heiratswelleeine beträchtliche Verschiebung in der Besetzunggerade auch der Kleinwohnungen ergeben habendürfte.4. Die Errichtung von ErsatzwohnungenDer bisherigen Berechnung <strong>des</strong> Bedarfes anErsatzwohnungen lag die Annahme einer <strong>für</strong>Deutschland vor dem Weltkrieg geltenden jährlichenAbbruchsziffer von 0-3 v. H. <strong>des</strong> Wohnungsbestan<strong>des</strong>zugrunde. Dies würde jedoch eine Lebensdauereiner Wohnung von 330 Jahren voraussetzen. Be- •rücksichtigt man den schlechten Bauzustand derWohnungen und schätzt man nach fachmännischemUrteil die durchschnittliche Lebensdauer der bestehendenHäuser in den Reichsgauen der Ostmarkauf 150 Jahre, so ergibt sich eine Abbruchsziffervon o-6 v. H. <strong>des</strong> Bestan<strong>des</strong>. In den Reichsgauen derOstmark wären demnach bei- einem Bestand von1,871.000 Wohnungen (Wohnparteien 1934) jährlichetwa 11.200 Wohnungen abzubrechen. Die <strong>für</strong> dasAltreich geltende Annahme, daß sich der notwendigeAbbruch vor der nationalsozialistischen Machtübernahmedurch 20 Jahre größtenteils aufgestaut hat,muß <strong>für</strong> die Reichsgaue der Ostmark im Hinblickauf die noch fünf Jahre länger währende Systemzeitauf 25 Jahre verlängert-werden; demnach hätten seitBeginn <strong>des</strong> Weltkrieges im Gebiet der Reichsgaueder Ostmark 280.000 Wohnungen abgebrochen bzw.erneuert werden müssen.Die Zahl der tatsächlich abgebrochenen Wohnungenist unbekannt; selbst wenn ebenso viele Wohnungenabgebrochen worden wären, als in der Zeitseit Beginn <strong>des</strong> Weltkrieges bis zur Wiedervereinigungneu gebaut wurden, nämlich 170.000, wärennoch weitere 110.000 Wohnungen sofort abbruchreif— in Wirklichkeit sind es wahrscheinlich nochviel mehr. Zur Vermeidung von. Doppelzählungen,die sich bei überfüllten oder überalterten Wohnungenergeben konnten, soll selbst von dieser Min<strong>des</strong>tdifferenznicht erneuerter Wohnungen nur' dieHälfte, also 55.000, als angestauter Bedarf an Ersatzwohnungenin Rechnung gestellt werden. Hinzukommen aber nun noch 112.000 Wohnungen, die. inden nächsten zehn Jahren abgebrochen und ersetztwerden müssen. Daraus ergibt sich bei vorsichtiger

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