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monatsberichte des wiener instituts für wirtschaftsforschung - Wifo

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Heft r/21 9 4 1Darauf ist es- zurückzuführen, daß im Jähre 1939in den Reichsgauen der Ostmark um 4 v. H. mehrHaushaltungen als Haushaltungslisten 2 ) ' gezähltwurden. Daraus ergibt sich bloß <strong>für</strong> die Familien inUntermiete im jMai 1939 ein zusätzlicher Wohnungsfehlbestandvoir 80.000 Wohnungen, der imJahre1934 aus methodischen Gründen überhaupt nichtsichtbar werden konnte, weil ja im ehemaligen LandÖsterreich damals nur 57.000 3 )Üntermieterfamilienals besondere Haushaltungen gezählt würden, die tatsächlicheine vom Hauptmieter getrennte Hauswirtschaftführten und dies auf dem gemeinsamen Wohnungsbogenausdrücklich kennzeichneten. Der Wohnungsbedarf<strong>für</strong> die damals ausgewiesenen 57.000Untermieterfamilien müßte also noch um den Wohnungsbedarfvon rund 80.000 Familien und von70.000 Einzelpersonen in Untermiete mit eigenemHausstand erhöht werden, so daß man auf einenGesamtfehlbestand von 207.000 Wohnungen kommt.Zahl der Haushaltungen*)In den Keichsgauender Ostmarkinsgesamt1,928.1002,086.600dav. Einzel -haushalte198.800271.100 .Davon in Wieninsgesamt,693.900743.2°°dav. Einzelhaushalte83.300129.800Zunahme 158.500 72.300 47.3°° 46.500*) Nach vorläufigen Angaben <strong>des</strong> Statistischen Amtes <strong>für</strong> dieReichsgaue der Ostmark in Wien.Bei dieser Berechnung wurde allerdings dieVerschiebung von Altersaufbau und Familienstandder Bevölkerung nicht berücksichtigt. Es kann sich<strong>des</strong>halb auch hier nur um eine annäherndZahl handeln. Eine Bestätigung erfährt aberrichtigedieseSchätzung durch die Gegenüberstellung der im Gebieteder Reichsgaue der Ostmark <strong>für</strong>1934 ermittelteZahl von 1,871.000 Wohnungen (Wohnparteien)und der im Jahre 1939 festgestellten Zahl von2,086.000 Haushaltungen. Bei der Annahme, daßsich die Zahl der Wohnparteien seit 1934 umschätzungsweise 20.000 Wohnungen vermehrt hat,ergibt sich auch daraus nach dem Stand vom Frühjahr1939 ein Wohnungsfehlbestand von rund200.000 Wohnungen.2. Der Wohnungsbedarf <strong>für</strong> die zuwachsenden HaushaltungenBei der vorläufigen Berechnung der Deckung<strong>des</strong> Wohnungsbedarfes <strong>für</strong> die von 1938 bis 1948 zuwachsendenHaushaltungen wurde ausdrücklich dar-2) Vgl. Gemeindeyerzeichnis <strong>für</strong> die Reichsgaue derOstmark, Ausgabe 2, Wien 1940, S. 3 und 9.3) Statistik <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>staates Österreich, Heft 1, Textheftder Volkszählung 1934, Wien 1935.auf hingewiesen, daß die infolge der Krise aufgeschobenenHaushaltsgründungen nicht berücksichtigtwerden konnten. Nun waren im ehemaligen LandÖsterreich infolge der langjährigen Wirtschaftskriseunverhältnismäßig viele Haushaltsgründungen bzw.Eheschließungen aufgeschoben worden; nur sosind die einzig dastehenden Eheschließungsziffernaus der Zeit der Wiedervereinigung zu erklären. Aufdem Gebiete der Reichsgaue der Ostmark wurdenin den letzten fünf Jahren vor der Wiedervereinigungim Jahresdurchschnitt nur 45.300 Ehen geschlossen;im Jahre 1938 jedoch 92.700, im. Jahre1939 nicht weniger als 121.000 und auch im Jahre1940 noch über 80.000. Insgesamt wurden in diesendrei Jahren also um 15S.500 Ehen mehr geschlossen,als dem Durchschnitt ^.er vorhergegangenen Jahreentsprochen hätte. Bis zur Volkszählung am 17. MaiT939 waren es rund 80.000 Ehen mehr als erwartungsgemäß.Dementsprechend wurden auch bei.der Volkszählung 1939 nicht nur 1,906.000 Haushaltungengezählt, wie vorausberechnet wordenwar ), sondern — trotz der großen Abwanderung —42,086.000; davon entfielen rund 86.000 auf die inzwischenangeschlossenen südmährischen und südböhmischenGebiete.Obwohl also bis zu diesem Zeitpunkt ein Teilder rückständigen Eheschließungen schon aufgeholtwar, führte die Volkszählung 1939 zu dem Ergebnis,daß in den Reichsgauen der Ostmark immer nochunverhältnismäßig wenig Personen verheiratetwaren. Im Vergleich zu dem Altreichs an teil der verheiratetenBevölkerung an der Gesamtbevölkerungin den einzelnen Jahrgängen vom 15. bis zum45. Lebensjahr fehlte es damals noch an etwa113.000 Ehen.Aus der über dem Durchschnitt der vorhergehendenJahre liegenden Zahl von 80.000 Eheschließungenbis zur Zeit der Volkszählung und aus.dem bei der Volkszählung ermittelten Rückstand von113.000 Ehen — wovon bis Ende 1940 schon 78.500Ehen aufgeholt wurden — ergibt sich eine Summevon 193.000 Ehen, die zur Zeit der Wiedervereinigungaufgeschoben waren und bei der bisherigen Berechnung<strong>des</strong> Wohnungsbedarfes noch nicht berücksichtigtwerden konnten. Von dieser Zahl sind, wieerwähnt, 80.000 Ehen bereits *bei der Berechnung<strong>des</strong> Wohnungsfehlbestan<strong>des</strong> zum Zeitpunkt der Volkszählungim Jahre 1939 berücksichtigt. Daher müssennoch 113.000 Ehen bei dem Bedarf <strong>für</strong> von diesemZeitpunkt an zuwachsende Haushaltungen berücksichtigtwerden. Zu dieser Zahl müssen dann noch die*) Fey, a. a. O., S. 46.33

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