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monatsberichte des wiener instituts für wirtschaftsforschung - Wifo

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32Aufgabenim Wohnungsbau der Reichsgaue der OstmarkArt der Aufgaben1. Bau von Wohnungen <strong>für</strong> dienoch nicht in eigener Wohnunglebenden Familien undHaushaltungen (Wohnungs-2. Deckung <strong>des</strong> Wohnungsbedarfes<strong>für</strong> die bis um das Jahr1948 zuwachsenden Haushal-3. Schaffung von Wohnungenzur Beseitigung der Wflhnungsüberfüllung. . . . . .4'Errichtung von Ersatzwohnungen<strong>für</strong> die aufgeschobenenund die laufenden „normalen"Abbruche bis 1948 . .Benötigte WohnungenBisherigeBerechnung 1 )NeueSchätzungin 1000 v. H. in 1000 v, H.401S0•80 a )1 IM16750-022-330075 s )1901672Ö - 925"225-522-4Bauaufgaben zusammen . . . 360 ioo'o 745 ioo'o'} Vgl. Fey, a. a. 0., S. 45. Gehietsstand vor der Wiedervereinigung.— s ) Ohne die infolge der Krise aufgeschobenen Haushaitsgründungen. — 8 ) Min<strong>des</strong>tziffer. — *) Noch nachzuholendeHaushaltsgründungen. — B ) Laufender erwartungsgemäßer Haushaitungszu gang auf Grund <strong>des</strong> Altersaufbaus.Aus der neuen Schätzung geht hervor, daßdie zuwachsenden Haushalte in der Ostmark<strong>für</strong>nicht— im Gegensatz zur bisherigen Berechnung — einwesentlich geringerer Bedarf anzunehmen ist als imAltreich, sondern sogar ein verhältnismäßig höhererBedarf (Ostmark 25-2 v. H. <strong>des</strong> Gesamtwohnungsbedarfes,Altreich 24 v. H. <strong>des</strong> Gesamtwohnungsbedarfes).Im Jahre 193S, dem Zeitpunkt der Berechnung<strong>für</strong> das Reich, hatte der Anteil <strong>des</strong> Wohnungsbedarfesdurch die zuwachsenden Haushalte am gesamtenWohnungsbedarf in der Ostmark sogar weitüber 30 v, H. betragen, da bis 1939, dem Zeitpunktder neuen Schätzung, schon ungefähr 80.000 Familiengründungennachgeholt worden sind. Diese"Verschiedenheit ist im Hinblick auf den Zeitpunkt,<strong>für</strong> den der Wohnungsbedarf berechnet wurde, durchausbegreiflich. Denn im Jahre 1938 war die durchden Umbruch ausgelöste Heiratswelle im Altreichschon abgeschlossen, ohne daß durch den BauvonWohnungen schon genügend Heime <strong>für</strong> die jungenHaushaltungen geschaffen werden konnten; hingegenmußte in den Reichsgauen der Ostmark die verhältnismäßigviel größere Zahl von Ehen, die erst in denJahren nach der Wiedervereinigung geschlossenwurden, die Zahl der künftig zuwachsendenHaushaltungenerhöhen. Der Wohnungsbedarf infolge derÜberfüllung und der Notwendigkeit <strong>des</strong> Abbruchs vonWohnungen ist in der Ostmark ebenfalls verhältnismäßiggrößer als im Altreich. In der Ostmark beträgtder UberfüllungsbedarfAnnäherungswerte25-5 v. H., im Altreich nur21 v. H.; der Bedarf an Ersatzwohnungen 22-4 v. H.in der Ostmark gegenüber 19 v. H. im Altreich. Diesdeutet auf den weitaus schlechteren Zustand derWohnungen in der Ostmark hin.--Heft t/21 9 4 1Bestimmungsgründe der neuen SchätzungWeshalb aber der Gesamtbedarf in den Reichsgauender Ostmark verhältnismäßig viel größer istals im früheren Reichsgebiet, soll im einzelnennäher begründet werden.1. Der WohnungsfehlbestandDer Bedarf an Wohnungen <strong>für</strong> die noch nichtin eigener Wohnung lebenden Familien und Haushaltungen,der Wohnungsfehlbestand, schien nachden bisherigen Berechnungen im ehemaligen LandÖsterreich besonders gering zu sein. Dies ist jedochauf eine methodische Besonderheit bei der Erfassungder Untermieter bei der österreichischen Volkszählung1934 zurückzuführen. Im ehemaligen LandÖsterreich wurden nämlich der Haushaltung <strong>des</strong>Unterstandgebers alleinstehende Untermieter in allenFällen, Familien und Ehepaare in Untermiete in allen jjenen Fällen zugerechnet, in denen sie tatsächlich ander Haushaltung <strong>des</strong> Unterstandgebers teilnahmen,was bei beengten Wohnverhältnissen nicht selten derFall gewesen sein dürfte. Infolge dieser Zählungsvorschriftenkonnten bei Einzelpersonen in Untermieteüberhaupt und bei Familien und Ehepaaren, inUntermiete dann, wenn sich ihre Haushaltung vonder <strong>des</strong> Hauptmieters tatsächlich nicht trennen ließ,keine gesonderten Haushaltungen innerhalb der Wohnungengezählt werden; daraus erklärt sich deranscheinend so geringe Wohnungsfehlbestand imJahre 1934.Bei der reichsdeutschen Volkszählung im JahreT933 und ebenso bei der großdeutschen Zählung imJahre 1939 wurden hingegen alleinstehende Untermieterdann als eigene Haushaltung (und auf eigenerHaushaltungsliste) gezählt, wenn sie min<strong>des</strong>tensüber einen Raum mit überwiegend eigenen Möbelnverfügten und eine eigene Hauswirtschaft führten.Auf diese methodisch verschiedene Erfassung deralleinstehenden Untermieter ist es zurückzuführen, •daß sich in den Reichsgauen der Ostmark die Zahlder Einzelhaushalte von 1934 bis 1939 von 199.000auf 271.000, also um 72.000 erhöhte. (Bei gleichbeibenderErfassungsmethode hätte die Zahl der Einzelhaushaltewahrscheinlich abgenommen, da seitherzahlreiche Einzelhaushaltungen durch Eheschließungenund insbesondere in Wien auch durch Abwanderungweggefallen sind.)Familien in Untermiete wurden bei den Reichszählungenin allen Fällen als eigene Haushaltunggezählt. Nahmen sie an der Hauswirtschaft <strong>des</strong>Hauptmieters teil, dann wurden sie zwar auf dergleichen Haushaltungsliste erfaßt, jedoch bei derAufarbeitung als besondere Haushaltung gezählt.

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