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monatsberichte des wiener instituts für wirtschaftsforschung - Wifo

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Heft 1/2I 9 4 l31Der Wohnungsbedarf in den Reichsgauen der OstmarkVon Dr. Oskar Gelinek, WienDurch den Erlaß <strong>des</strong> Führers vom 15. November1040 ist der Wohnungsbau zu einer dervordringlichen staatspolitischen Aufgaben nachdem Kriege erhoben und auf eine völlig neueGrundlage gestellt worden. Die Erforschungder Probleme <strong>des</strong> künftigen Wohnungsbaues istGegenstand der vom Institut <strong>für</strong> Konjunkturforschungherausgegebenen Sonderhefte Nr. 42„Leistungen und Aufgaben im deutschen Wohnungs-und Siedlungsbau" (Verfasser Dr. WalterF e y, Berlin 1036) und Nr. 45 „Der künftigeWohnungs- und Siedlungsbau. Grundlageneiner volkswirtschaftlichen Planung" (VerfasserDr. Walter F ey, Berlin 1939). Dr. Gelinek(Mitarbeiter im Wirtschaftsamt <strong>des</strong> ReichsgauesWien) unternimmt es im folgenden Beitrag,die im Sonderheft Nr. 45 kurz nach derWiedervereinigung durchgeführten Bedarfsberechnungen<strong>für</strong> die Reichsgaue der Ostmarkneu zu schätzen. Dabei benützt er inzwischenangefallene Unterlagen und verschiedene Überlegungenund Berechnungen, die seinerzeit nochnicht möglich waren.Durch den Wirtschaftsverfall und die politischeNotlage hatte vor 1938 der Geburtenrückgang in derOstmark bedrohlichere Ausmaße erreicht als inirgendeinem anderen Eand. Die Wiedervereinigungmit dem Reich hat jedoch die Geburtenkurve wiedersteil ansteigen lassen; die durchschnittliche Geburtenzifferin den Reichsgauen der Ostmark liegt— mit Ausnahme von Wien — gegenwärtig überdem Reichsdurchschnitt. Durch diese einzigartigeEntwicklung ist in<strong>des</strong>sen die Wohnungsnot, die nichtin gleich kürzer Zeit bekämpft werden konnte, nochverschärft worden. Damit ist die neue Gefahr entstanden,daß gerade rassisch wertvolle Bevölkerungsteiledurch. den Mangel an Wohnraum von einerstärkeren Vermehrung abgehalten werden. DiesemÜbelstand hilft der grundlegende Erlaß <strong>des</strong> Führersvom 15. November 1940 ab, der mitten im Krieg denkünftigen Wohnungsbau zur Reichsaufgabe erhebtund damit die Gewähr schafft, daß der Wohnungsbauin Hinkunft den Voraussetzungen <strong>für</strong> ein gesun<strong>des</strong>Wohnen kinderreicher Familien entsprechenwird.Genaue Unterlagen <strong>für</strong> den gegenwärtigen undkünftigen voraussichtlichen Bedarf an Wohnungenwird die geplante Reichswohnungszählung bringen.Bis dahin kann man sich nur mit Schätzungen-behelfen,von denen die grundlegende und umfassendstein den Schriften <strong>des</strong> Instituts <strong>für</strong> Konjunkturforschungveröffentlicht wurde ). Obwohl die Berechnungendieser Untersuchung im Dezember 1938 ab--1geschlossen wurden, enthält das Sonderheft auchschon Schätzungen über den Wohnungsbedarf inden Reichsgauen der Ostmark und im Sudetenland.Die gesamten Bauaufgaben <strong>für</strong> die kommendenzehn Jahre wurden dabei <strong>für</strong> das frühere Reichsgebietauf 4-2 Millionen Wohnungen und <strong>für</strong> dasehemalige Eand Österreich mit einem Zehntel derEinwohnerzahl <strong>des</strong> früheren Reichsgebietes, auf360.000 Wohnungen geschätzt. Demnach schienendie Bauaufgaben in den Reichsgauen der Ostmarkverhältnismäßig nicht .so groß zu sein wie im Altreich-Allerdings wurde bei der damaligenSchätzung ausdrücklich darauf hingewiesen, daß essich um Min<strong>des</strong>tziffern handelt; es war dies eineBerechnung, bei der notwendigerweise die von derReichs Statistik abweichenden österreichischen Quellenwerkeherangezogen werden mußten, die infolgeder Krise aufgeschobenen Haushaltsgründungennicht berücksichtigt werden konnten, der ehemaligeGebietsstand beibehalten werden mußte, <strong>für</strong> denBauzustand der Häuser und <strong>für</strong> die sich daraus ergebendeZahl von notwendigen Abbruchen nurwenige Anhaltspunkte vorlagen und damals auchdie Wanderungen noch nicht abzusehen waren.Neue SchätzungEs kann daher nicht überraschen, wenn eineneue Schätzung <strong>des</strong> Bedarfes an Wohnungen wesentlichüber dieser ersten Min<strong>des</strong>tzahl liegt. Die Einbeziehungaller Umstände, die damals noch nichtberücksichtigt werden konnten, und die Verwendungvon inzwischen veröffentlichten Ergebnissen derVolkszählung 1939 führt zu dem Schluß, daß derBedarf in den Reichsgauen der Ostmark <strong>für</strong> diekommenden zehn Jahre mehr als 745.000 Wohnungenbeträgt. Unter Beibehaltung <strong>des</strong> Arbeitsverfahrensin der erwähnten Untersuchung ergibt sich nachden einzelnen Aufgabenarten folgen<strong>des</strong> Bild:"-) Fey, Walter: Der künftige Wohnungs- und Siedlungsbau.Grundlagen einer volkswirtschaftlichen Planung.Sonderheft 45 der Schriften <strong>des</strong> Instituts <strong>für</strong> Konjunkturforschung,Berlin 1939.

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