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monatsberichte des wiener instituts für wirtschaftsforschung - Wifo

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22 Heft i/ 2I 9 4 iZinkeinfuhr .Ungarns von 9.814 Tonnen (1939),Oberungarn brachte eine jährliche Förderung vonrund 13.000 Tonnen Antimonerz, die den BedarfUngarns decken, bisher aber zur Gänze eingeführtwerden mußten. Die Erzeugung von Gold. (1.400Kilogramm), Silber (7.000 Kilogramm) und Kupfer{800 Tonnen) in Nordsiebenbürgen ist zu unbedeutend,um den Außenhandel beeinflussen zu können.Sehr, reich sind die Salzlager der heuen Gebiete.Schon durch die Salzgewinnung Oberungarns und<strong>des</strong> Karpatenlan<strong>des</strong> von jährlich 160.000 Tonnen ergabsich gegenüber dem Bedarf Trianon-Ungarnsvon jährlich 90.000 Tonnen ein erheblicher Überschußjder der' Erzeugung, von Schwefelsäure,Natronlauge und Chlor dient. Dazu kamen noch dienordsiebenbürgischen' Vorkommen mit' einer jährlichenGewinnung von 46.700 Tonnen, die u. a. gemeinsammit dem dort' vorkommenden Pyrit zurSchwefelsäüregewinnung- herangezogen werden.Trianon-Ungarn war'zwischen 1920 und 1938von einer Welt umgeben, die sich handelspolitischvon Jahr' zu Jahr stärker dem Protektionismus verschrieb.Fast völlig entblößt von den Rohstoffquellen,die es bis dahin innerhalb der eigenen Grenzen besessenhatte, und als nicht unbedeuten<strong>des</strong> Industrieexportlandam zwischenstaatlichen Gütertausch stärkerals seine südöstlichen Nachbarländer interessiert,hat es das Ziel größtmöglicher nationalwirtschaftlicherAutarkie nur mit Einschränkungen verfolgenkönnen." Durch den Gebietszuwachs ist ein Teil dieserBeschränkungen nunmehr weggefallen, dochhatten die Rückgliederungen^nicht zuletzt.auch jeneWiedererstarkung der ungarischen Volkswirtschaftzur Voraussetzung, die sich im letzten Jahrfünftunter wachsender wirtschaftlicher Anlehnung anDeutschland vollzog. Haben also die Rückgliederungeneinerseits Ungarn zu größerer nationalwirtschaftlicher.Selbständigkeit verfiolfen, so sind sieandererseits in sich beredte Zeugnisse <strong>für</strong> die Zweckmäßigkeitder Schaffung möglichst großer wirtschaftlicherErgänzungsräume. Die wirtschaf.tspoljütischeAufgabe der neuen ungarischen Volkswirtschaftist danach eine doppelte: zunächst gilt es, dieWirtschaft der hinzugetretenen Lan<strong>des</strong>teile auf diejenige<strong>des</strong> Kernlan<strong>des</strong> abzustimmen und damit dieganze Volkswirtschaft zu einem homogenen Gebildezu formen. Erst wenn die wirtschaftlichen.Entwicklungsbrücheder einzelnen Teile untereinander ausgeglichensind, können alle Kräfte an die weiterewirtschaftliche und soziale Aufwärtsentwicklung gewendetwerden. Dazu benötigt Ungarn stärker dennje die Unterstützung seiner hauptsächlichen Außen--handelspartner. Der Kapitalbedarf der zurückgegliedertenGebiete dürfte . den ebenfalls erheblichenKapitalbedarf <strong>des</strong> Kernlan<strong>des</strong> noch.übertreffen. Umdiese Investitionsbedürfnisse zu decken — sei es imInnern oder durch Kapitaleinfuhr — ist eine engewirtschaftliche Verbindung mit der Umwelt und besondersmit dem großen deutschen Handelspartnerunerläßlich. Die ungarische Wirtschaftspolitikwirddaher in Zukunft darauf acht geben, die Richtungder innerwirtschaftlichen Entwicklung mit deneigenen und den Täuschbedürfnissen seiner wirtschaftlichenNachbarländer in Einklang zu bringen.

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