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monatsberichte des wiener instituts für wirtschaftsforschung - Wifo

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Heft-j/2I 9 4 ivorerst-auch die. Hinfuhr von Zellwolle und Kunstseidewerden sich aber erhöhen, und bis'zur Fertigstellungder neuen Anlagen wird der Mehrbedarf anTextilgarnen und -geweben : durch Einfuhr ausanderen Ländern' gedeckt, werden müssen.Eine besondere Stellung in dem Umschichtungsvorgangnimmt die Zuckerindustrieinsofern ein, alshier eine "Lücke <strong>des</strong> einen neuen Lan<strong>des</strong>teil.es, durchd.ie Überschüsse eines anderen gedeckt werden kann.Nords iebenbürgen hat an und <strong>für</strong> sich einen Zuschußbedarfund sieht sich überdies' der Nutzung der erwähntenZuckerfabrik in Neumarkt .beraubt, daderen. Zuckerrübenbezugsgebiete durch die Grenzziehungan Rumänien gefallen sind und die Anbaugebiete<strong>des</strong> südlichen Szeklerian<strong>des</strong>, die durch dieTrennung ihren Absatzmärkten Kronstadt verlorenhaben, aus Verkehrsgründen zunächst schwer heranziehbarsind. Dieser Zuschußbedarf Nordsiebenbürgens''kann jedoch ohne Mühe aus den Überschüssender oberländischen Zuckererzeugung ge-.deckt werden, die mit den erwähnten drei großen Betriebenund den umfangreichen Zuckerrübenanbau -gebieten der Kleinen Tiefebene eine willkommene Erhöhungder gesamten ungarischenbrachte. _ _ 'ZuckerproduktionDiese verschiedenen Zuschußbedürfnissehabenihr Gegenstück in den Überschüssen, die die neuenLan<strong>des</strong>teile dem Kernland zur Verfügung zu-stellenvermögenund die in mancher Beziehung den Einfuhrbedarf-Ungarnserheblich vermindern. ; • •Der weitaus wichtigste Erzeugungsüberschußdieser Art ist jener von Holz,durch den auf längereSicht die bisher sehr beträchtliche Nadelschnittholzeinfuhrwahrscheinlich völlig überflüssig werden wird(vgl. dazu S. Ii ff.) und Laubwerkholz-künftig sogarausgeführt werden kann. Die Hölzeinfuhr, die -•— vonden nunmehr zu Binnenverkehr gewordenen ehemalsrumänischen Mengen abgesehen — aus Jugoslawien(1939 178.000 Tonnen im Werte von 9-3 MillionenPengÖ) und aus der Slowakei(Tschechoslowakei1939 191.100 Tonnen im Werte von 6*4 MillonenPengö).kam, wird zum größten Teil sehr baldaufhören. Der noch bestellende Bedarf an Grubenholzwird aus der Slowakei gedeckt; später ist einBezug aus Rußland vorgesehen. In einigen Zweigender holzverarbeitenden Industrie wird die Kapazitätserweiterungzu einer verstärkten Ausfuhr führen,so vor allem in der Möbelindustrie, die schon bisherbegehrte Qualitätserzeugnisse vor allem nach Westeuropalieferte. Den Bedarf <strong>des</strong> Kernlan<strong>des</strong> anHolzkohlekann die karpatenländische Holzindustrie ganzdecken, sie macht damit Ungarn von der ziemlich beträchtlichenEinfuhr unabhängig; die im Kärpatenlandgewonnenen großen Mengen von" 'Holzteer, H'&lzgeis'tund ' Holzessig übersteigen den inländischenVerbrauch. Auf die Möglichkeit eines beschleunigtenAusbaues" der' ungarischen. Papierindustrie im' Zusammenhang-mit der verbesserten Holzsituationwurde bereits hingewiesen. Der Bedarf der derzeit^gen Papiererzeugungskapäzitäten ist durch das FichtenholzNords iebehbürgens annähernd gedeckt. ImJahre 1939 hatte Ungarn allerdings noch lmmereihenEinfuhrbedarf von 87^560 Tonnen Papier und PapierVwaren und Zellulose (bei einer Ausfuhr von'.8120. Tonnen).Mit dem Erwerb der großen oberländischenZellulosefabrik in özöreny hat sich Ungarn — zu-.sämmen mit dem inzwischen fertiggestellten weiterenGroßunternehmen auf der Csepel-Insel.'—von demderzeitigen Einfuhrbedarf an (ungebleichtem) Zellstoffso gut wie unabhängig gemacht.Bis zum Ausbau der geplanten viehwirtschaft'-liehen Veredlungsindustrien liefert die nordsiebenbürgischeund karpatenländische Viehzucht größereÜberschüsse an Rindern, Schafen, Häuten undeinigen anderen viehwirtschaftlichen Rohprodukten,die die ungarische Ausfuhr in diesen Sparten unmittelbarerhöhen werden. Später ist— wie, bereitsausgeführt — eine Verringerung dieser Überschüssezugunsten der Erzeugung von Veredlungsproduktenzu.erwarten, die dann voraussichtlich ebenfalls Überschüsse<strong>für</strong> die Ausfuhr bereitstellen wird. EineErhöhung der Schweineausfuhr ist angesichts dergegenwärtigen Füttermittel läge zunächst noch nichtzu .'erwarten. Die" Abhängigkeit der ungarischenTextilwirtschaft von der Einfuhr von ^Rohwollewird durch den Überschuß der nordsiebenbürgischenErzeugung von Schafwolle (in der auf S- 10 dargestelltenWeise) erleichtert. Der Überschuß Nordsiebenbürgensan Hanf wird den AusfuhrüberschußUngarns (1939 rund 2200 Tonnen) weiter erhöhen.Eine Erleichterung der ungarischen Rohstoffversorgungdurch den Bergbau der neuen Gebiete ergibtsich bei Eisen, Blei, Zink, Antimon, Gips undSalz. Im Karpatenland und in Oberungarn befindensich so reiche Eisenerzlager, daß mit ihnen und denübrigen Erzeugungsstätten bei entsprechendem Ausbauder Bedarf <strong>des</strong> ganzen Lan<strong>des</strong> zu decken ist. ImJahre 1939 betrug infolge <strong>des</strong> hohen Rüstungsbedarfsdie Einfuhr an Eisenerzen freilich noch441.588 Tonnen. Der ungarische Einfuhrbedarf anBlei (1939 8.472 Tonnen) wird durch die Erzeugungin Nordsiebenbürgen (6,000 bis 7.000 Tonnen) nahezugedeckt. An - Zinkkonzentraten erzeugt Nordsiebenbürgenrund 4.000 Tonnen, gegenüber einer21

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