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monatsberichte des wiener instituts für wirtschaftsforschung - Wifo

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16 Heft'1/2i 9 4 iund 9.251 Kilogramm Feinsilber- sie ist seither bedeutendgestiegen.Dank den reichhaltigen Steinsalsl&gem beiAknaszlatina im Karpatenland (Förderung 1937röo.ooo Tonnen) und bei Parajd, Desakna, Aknasugatagund Ronaszek in Siebenbürgen (Förderungx937 46.700 Tonnen.) konnte sich Ungarn von seinerSalzeinfuhr, die in den letzten zehn Jahren ungefähr90.000 Tonnen jährlich betrug, gänzlich freimachen.Es wird sogar in der Lage sein, Salz auszuführen.Neben den. auf gezählten, im Abbau befindlichenmineralischen Bodenschätzen dürfen aber auch jeneVorkommen in den neuerworbenen Gebieten nichtvergessen werden, die von der tschechoslowakischenund rumänischen Wirtschaft bisher nicht beachtetoder ausgebeutet worden sind, weil andere reichhaltigereLager in anderen Lan<strong>des</strong>teilen ihren Abbauuninteressant machten. Auch diese Bodenschätze,deren Umfang noch nicht ermessen werden kann,sind <strong>für</strong> Ungarn, das arm an mineralischen Rohstoffenist, sehr wertvoll. Sie werden einer planvollenmontan-geologischen Erforschung unterzogenund, wenn sie abbauwürdig sind, ausgebeutet werden.So hofft man in Siebenbürgen z. B. neben denErdgasquellen auch neue Petroleumieider zu entdecken,an deren Erschließung Rumänien kein Interessehatte. Auch wird die Förderung von Bauxit inder Gegend von Brätka (Komitat Bihar) und, Csucsa(Komitat Kolozs) vorbereitet.IndustrieDie Struktur der Industriewirtschaft <strong>des</strong> neuenStaatswesens wird weitgehend davon bestimmt, daßUngarn durch die Gebietserweiterungen wesentlichmehr Boden als Arbeitskräfte zurückerhielt. Dadurch,daß der Flächenzuwachs um die Hälfte größerals der Bevölkerungszuwachs war, haben sich imganzen die Voraussetzungen <strong>für</strong> die auf die menschlicheArbeitskraft stark angewiesene gewerblicheErzeugung verschlechtert. (Die Bodennutzung kann' die im Verhältnis geringere Ausstattung mit Arbeitskräfteneher verwinden, weil die angegliederten Gebietezu einem großen Teil nur forstlich genutztwerden und daher mit verhältnismäßig wenig Arbeitskräftenauskommen.) In den hinzugetretenenLan<strong>des</strong>teilen ist der Anteil der auf die Industrie entfallendenErwerbstätigen (einschließlich der vonihnen Erhaltenen) wesentlich kleiner als im Kernland.'In Trianon-Ungarn gehörten im Jahre 193023 v. H. der Bevölkerung beruflich zu Industrie,Bergbau und ' Hüttenwesen, im Oberland nur16-9 v: H., im Karpatenland nur io'i v. H. und inNordsiebenbürgen nur 9*5 v. H. der Bevölkerung.Betriebe der ungarischen Großindustrie, Zahl derBeschäftigten und installierte Kraft.Trianon-Ungarn') Neues Ungarn') .IndustriezweigeBe­ Instal­ Be­ Instal­Zahl schäf­ lierte Zahl schäf­ lierteder Be­ tigte Kraft der Be­ tigte Krafttriebe Per­ in triebe Per­ insonen 1000 PS sonen 1000 .PSMetallindustrie . . 359 76.32? 255 418 81.908 261M asch i nenindus tr i e 189 63.664 100 196 64-251 101Öffentliche Elektrizitätswcrke. . , 263 10.565 777 201 ii.036 813Stein-, Ton-, GlasundAshestind. . 560 33-073 So 6S2 38-375 89Holz- und Beinindustrie. . . . 350 13-872 26 ÖI4 32.166 51Leder-, Borsten-, 1Haar-, Feder-,Wachstuch- und J 478 92.89g 161 1Kautschulcind. .> 786 117.814 175Textilindustrie . . J1J I40Bekleidungsind. . 329Papierindustrie . . 103I5-I767.824332 9-633 39Nahrungs- und Gcnu2mittelind. . . 1.069].398386 25.824 78 351 29.152 8sVervielfältigungs-Chemische Ind.49.648 260 59.429 329u. Kunstgewerbe 120 9-159 7 127 9-354 8Insgesamt . 4.000 398.030 1-779 4-973 453-n8 I.P53J) Vorläufige Ergebnisse <strong>für</strong> 3939. — a ) Für Oberland undKarpatenland vorläufige Ergebnisse <strong>für</strong> 1939: Oberland: 26B Betriebe,14.05p Beschäftigte und 102.364 PS; Karpatenland: 48 Betriebe,2jdx Beschäftigte mid 826p PS; <strong>für</strong> Nordsiebenbiirgen Angaben<strong>für</strong> 1938.Im neuen Staat beträgt der auf die Berufsgruppe Industrie,Bergbau und Hüttenwesen entfallende Bevölkerungsanteilinfolge<strong>des</strong>sen nur noch 19*4 v. H.Die Industrialisierung bleibt in den neuenLan<strong>des</strong>teilen jedoch nicht nur quantitativ, sondernauch qualitativ hinter dem Kernland zurück. Schonvor dem Friedensvertrag von' Trianon waren diejetzt zurückgekehrten Gebiete industriell durchschnittlichweniger gut. ausgestattet als das Kernland;während der Dauer ihrer Zugehörigkeitzumtschechoslowakischen bzw. rumänischen Staatsverbandhat sich diese Diskrepanz noch verstärkt, unddas Industrialisierungstempo blieb hinter dem derbenachbarten Gebiete beträchtlich zurück. Im Jahre1910 betrug der Anteil der Berufsgruppe Industriein Nordsiebenbürgen noch 13 v. H. derGesamtbevölkerung,1930 dagegen nur noch 8-9 v. H.; imOberland war die Entwicklung (bei gleichzeitigerstarker Neuindustrialisierung in den tschechischen.Lan<strong>des</strong>teilen) stationär: 16-4 v. H. 1930 gegen17 v. H. 1910. Zum Teil erklärt sich dieser Rückgangdaraus, daß sowohl die ehemalige Tschechoslowakeials auch Rumänien in anderen Lan<strong>des</strong>teilenüber verkehrs- und rohstoffmäßig besser gelegeneIndustriestandorte verfügten, was eine Vernachlässigungder von Ungarn übernommenen Gebiete industriepolitischrechtfertigte. Auch dürften nachSuränyi Unger 12 ) nationalitätenpolitische Gesichtspunkteeine Rolle gespielt haben; danach entwickeltesich unter den Maßnahmen derNationali-1 2) Suränyi.Unger, Th. Ungarische Wehrwirtschaft, in:Weltwirtschaftliches Archiv, 53. Bd., H. 1, Januar 1941, S. 82.

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