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monatsberichte des wiener instituts für wirtschaftsforschung - Wifo

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Heft 1/2i 9 4 iDurch die Rückgliederung <strong>des</strong> Karpatenlan<strong>des</strong>und Nordsiebenbürgens hat auch die Schiffahrt aufder Theiß an Wichtigkeit gewonnen. Da sich überdiesdaran, daß die beiden schiffbaren Ströme Theißund Donau -sich nicht innerhalb der ungarischenGrenzen treffen, durch die Gebietserweiterungennichts geändert hat, gewann der Plan <strong>des</strong> Baues einesDonau—Theiß-Kanals von Budapest nachSzolnokneuerlich stärkeres Interesse. Dieser Kanal soll nichtnur dem östlich der Theiß gelegenen Getreidegebietdie Möglichkeit eröffnen, seine Ernten auf demWasserwege zu befördern, sondern auch- dem Karpatenlandund Nordsiebenbürgen die Verkehrsfernenehmen. Diese Gebiete würden eine billige Wasserstraßenverbindungnach Budapest und mit demWesten erhalten und so an • den internationalenWasserstraßenverkehr Anschluß finden. Die SchiffahrtsstreckeSzolnok—Budapest, die _ stromabwärtsder Theiß und stromaufwärts der Donau, heute, noch758 Kilometer beträgt, würde durch die Errichtung<strong>des</strong> Donau—Theiß-Kanals auf etwa 100 Kilometerherabgesetzt werden.BergbauDurch die Rückgliederungen hat Ungarnseinemineralische Rohstoffbasis beträchtlich erweitert.Einen sehr beachtlichen Zuwachs hat es an Vorkommenvon Eisenerz, Antimonerz, Steinsalz undSchwefelkies, aber auch an Vorräten von Gold,Silber, Blei, Zink, Kupfer und Braunkohleerzielt.Die Einfuhrabhängigkeit wird dadurch je nach demTempo <strong>des</strong> Aufschlusses dieser hinzugetretenenVorkommen teils ganz schwinden, teils wesentlichgeringer werden. *Energiewirtschaftlicli sind die wiedergewonnenenLan<strong>des</strong>teileZuschuß gebiete. Abgesehen voneinem bescheidenen Steinkohlenvorkommenin Oberungarn(Czäkänyhäza—Ragyolc) sind nur die in densiebenbürgi sehen Komitaten. Szilägy und Kolozsliegenden BraunkoWewlagerstätten von Zsibo undEgeres von einiger Bedeutung. Diese haben zwar imJahre 1937 160.000 Tonnen (rund 10 v. H. derrumänischen Braunkohlenförderung) geliefert, genügenaber nicht <strong>für</strong> die Eigenversorgung <strong>des</strong> nordsiebenbürgischenGebietes. Sie könnten bei Steigerung<strong>des</strong> Abbaues und entsprechender Verbesserungder Verkehrs Verhältnisse die ungarischeKohlenversorgungvorteilhaft ergänzen.• •Durch den Wiener Schiedsspruch vom30. August 1940 ist Ungarn an. dem siebenbürgischenBrdgasgehietbeteiligt worden,, doch sind alle' bekannten Erdgasquellen bei Rumänien geblieben.Die auf ungarischer Seite angestellten Versuchsbohrufigen,die den Zweck verfolgen, die ungarischen1Verbraucher von der Gasversorgung aus Rumänienunabhängig zu machen, haben teilweise zu einem befriedigendenErgebnis geführt. Die Stadt Neumarktbezieht zunächst aber noch immer ihren Gasbedarfvon den auf rumänischem Gebiet liegenden Erdgasfeldernbei Sarmasel.Eisenerzvorkommen sind sowohl in Ob'erungarnbei Jäszö (Komitat Abaüj-Torna) und Rosenau(Komitat Gömör), als auch in Siebenbürgen beiÖradna (Komitat Beszterce-Naszod) und Lövete(Komitat Udvarhely) rückgegliedert worden. Trotzder nunmehr bedeutend gesteigerten Eisenerzgewinnungreicht die jährliche Förderung zur Deckung <strong>des</strong>Eigenbedarfes zur. Zeit nicht aus. Die Nähe derneuen Fundstätten in Oberungarn bietet aber derRimamuräny-Salgotarjäner Eisenwerke A.-G., dieihren Hauptbetrieb mit vier Hochofen in Ozd hat,die Möglichkeit, einen weiteren großen Teil <strong>des</strong> benötigtenRohmaterials im Inland zu beschaffen undso den durch die Rückgliederung sich ergebendenMehrbedarf <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> an Roheisen zu decken.Bei der letzten Grenzziehung mit der Slowakei(4. April 1939) ist ein bedeutender Teil der slowakischenAntimongruben und Aufbereitungsanlagen beiCsucsom (Komitat Gömör) — mit einer jährlichenFörderung von' rund 13.000 Tonnen Antimonerz -—an Ungarn gefallen, so daß Ungarns Bedarf, an diesemMetall vollkommen gedeckt ist. Die Schwefelkieslagerbei Iloba " und Nägybänya (KomitatSzatmär) sowie Öradna, die auf über 5^ MillionenTonnen geschätzt werden, können die Grundlage <strong>für</strong>eine ausgedehnte chemische Industrie bilden. BleiundZinkerz wird bei Kapnikbänya und Felsöbänya(Komitat Szatmär) gefördert und auch dort verhüttet.Im Jahre 1937 betrug der Bleigehalt der gewonnenenBleimatte etwa 6.700 Tonnen. Auch dieGold-, Silber- und Kupfervorkommen bei Recsk(Komitat Heves), Huszt (Komitat Märamaros) undCsucsom sowie insbesondere in der Gegend von Nägybänyaund Balänbänya- (Komitat Csik) bilden einenicht unbeträchtliche Bereicherung der MineralschätzeUngarns. Das Goldrevier in der Umgebung von Nägybänyahatte etwa 22*3 v. H. der bisherigen rumänischenGesamtgolderzeugung (1938 4.845 KilogrammFeingold) bestritten, und von den ehemaligen rumänischenSilberproduktionsstätten,.die im Jahre 1938rund 21.000 Kilogramm Feinsilber erzeugt hatten,sind ungefähr 70 v. H. an Ungarn gefallen. Die Förderungvon Edelmetallef zen in dem rückgegliederten.nordsiebenbürgischen Gebiet, die etwa 14-000 Bergarbeiterbeschäftigt, betrug im Jahre 1934 1.864Meterzentner und ergab 1.138 Kilogramm Feingold4*15

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