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monatsberichte des wiener instituts für wirtschaftsforschung - Wifo

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Heft 1/2i P. 4 igesamUvirtschaftlich die Bestände Nordsiebenbürgens. am bedeutendsten. Insgesamt dürfte das neueUngarn über ungefähr 28 bis 30 Millionen StückGeflügel verfügen; es reicht damit wohl noch immernicht an die (vor den Gebietsabtretungen wesentlichgrößeren) Bestände Rumäniens heran, übertrifft aberder Stückzahl nach alle anderen Südostländer. Oberlandund Karpatenland zusammen besaßen nacheiner Erhebung von 1937 1,553.000 Stück Geflügel,davon entfielen 1,377.000 Stück auf Hühner. Der Anteilder Hühner ist hier also größer als im Kernland,wo er rund vier Fünftel der Geflügelbestände ausmacht.Dies gilt besonders <strong>für</strong> das Karpatenland.Im Oberland ist daneben auch noch die Gänsezuchtweit verbreitet; die Ausfuhr Ungarns an Gänsefedernund Gänseleber dürfte sieb erhöhen. Die Ge-rflügelbestände Nordsiebenbürgens sind auf rund5 Millionen Stück zu schätzen. Die ungarische Geflügelausfuhr,die an der Spitze derjenigen aller Südostländersteht (i938'25.ooo Tonnen), wird sich vermutlichweiter erhöhen; der Eigenbedarf der neuenGebiete ist durchschnittlich kleiner als der <strong>des</strong> Kernlan<strong>des</strong>.Daneben ist vor allem mit einer Erhöhungder Eierausfuhr (1938 14.000 Tonnen) sowie derAusfuhr von Federn (2.600 Tonnen) zu rechnen.So wie die Erhöhung der Schafbestände <strong>für</strong> dieungarische Volkswirtschaft ein wertvoller Gewinnist, wird sich die Vergrößerung <strong>des</strong> Staatsgebietesauch, in den übrigen Sparten der Viehzucht, in derSchlachthaus- und Molkereiwirtschaft sowie in derLedererzeugung auf längere Sicht vorteilhaft auswirken.Für die künftige Viehausfuhr ist dasKarpatenland mit seiner ansehnlichen Rinderzuchtund Nordsiebenbürgen mit den zu erwartenden Ausfuhrüberschüssenan Rindern, Schlachtgeflügel undspäter voraussichtlich auch an Schweinen sowie anfast allen viehwirtschaftlichen Erzeugnissen vonnicht zu unterschätzender Bedeutung ). In Nordsiebenbürgenist die Voraussetzung da<strong>für</strong> allerdings9eine zufriedenstellende Lösung der Futtermittelfrage,hauptsächlich die entsprechende Sicherstellung <strong>des</strong>zusätzlichen Maisbedarfes. Die Ausfuhr von Schweinen,die in den letzten Jahren fast ausschließlich nachDeutschland ging, wie auch die von Schweinefleisch,Schweinespeck und Schweinefett werden durch dieGebietserweiterung kaum eine wesentliche Veränderungerfahren, sofern nicht die Verknappung in dera) Im Jahre 1930 erreichte die Ausfuhr Ungarns anviehwirtschaftlichen Erzeugnissen den Wert von i92'4 MillionenPengö; ihr Anteil an der Gesamtausfuhr betrug32 v. H-, an der Agrarausfuhr 47 v. H. Die wichtigsten viehwirtschaftlichenAusfuhrposten waren Schweine (382.000Stück), Rinder (75.000 Stück) und Geflügel (20.000 Tonnen).Mais Versorgung zu einer vorübergehenden Einschränkung,der Schweinehaltung führt.Wie auf dem Gebiet der-Bodenbewirtschaftung,so drängt die durch die Gebietserweiterungen geschaffeneneue Lage Ungarn auch in der .Viehwirtschaftauf den Weg der Intensivierung, durchVeredlungder Erzeugung. Angesichts der relativ großenBedeutung der Viehwirtschaft im rückgegliedertenNordsiebenbürgen ist vor allem dort eine Steigerangder Erzeugung von Schlachthausprodukten zu er-'warten. Dabei spielt der Umstand eine besondereRolle, daß die ungarische Bevölkerung eine starkeAbneigunggegen den Genuß von Schaffleisch hat,was bei einer im Interesse der heimischenWolleerzeugungsehr erwünschten Erhaltung und Ausdehnung<strong>des</strong> Schafbestan<strong>des</strong> dazu führen wird, eineExportindustrie, <strong>für</strong> S chaf Sei scherz eugnisse zu entwickeln.Ähnliche Tendenzen dürften sich bezüglichder Rinderzucht — auch ausfuhrwirtschaftlich —ergeben.Dabei werden nicht nur das Schlachthauswesenund die Molkereiwirtschaft, sondern auch dieLedererzeugung vermutlich einen beträchtlichen Aufschwungerfahren. Begünstigt wird die Ausdehnungder Molkereiwirtschaft im vergrößerten Ungarn dadurch,daß das <strong>für</strong> diese Betriebsweisebesondersförderliche Genossenschaftswesen in Nordsiebenbürgenbereits weit verbreitet ist. Dort und auch im.Karpatenland ist freilich eine Verbesserung derVerkehrsverhältnisse die Voraussetzung <strong>für</strong> denraschen und reibungslosen Absatz solcher höherwertigenErzeugnisse. Ausfuhrwirtschaftlich ist nachdiesen Überlegungen auf längere Sicht mit einemRückgang der Ausfuhr von Lebendvieh und anderenviehwirtschaftlichen Rohprodukten zu rechnen, anderen Stelle in wachsendem Maße eine Ausfuhr viehwirtschaftlicherVeredlungsprodukte treten wird.Diese Tendenz begann sich bereits im letzten Jahrfünftin Rumpfungarn durchzusetzen. Die ungarischeAusfuhr von Butter betrug beispielsweise im Jahre1939 15.000 Doppelzentner und war damit fast dreimalso groß wie die aller übrigen Südostländer zusammen.ForstwirtschaftDie Forstwirtschaft hat durch die GebietserweiterungenGewinne davongetragen, die <strong>für</strong> diegesamte ungarische Volkswirtschaft von großer' Bedeutungsind. Die Waldfläche hat sich gegenüberTrianon-Ungarn nahezu verdreifacht; sie stieg umrund 2-2 Millionen Hektar (182-6 v. H.) auf fast3-4 Millionen Hektar..Fast zwei Drittel <strong>des</strong> Zuwachses'entfallen auf Nordsiebenbürgen. Damit ist .de*Anteil <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> am gesamten Lan<strong>des</strong>gebiet ..von3*11

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