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Heimische Nutzpflanzen zwischen Tradition und ... - kulturleben.at

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<strong>Tradition</strong>elle Medizin <strong>und</strong> Heilmethoden in ÖsterreichSymposium vom 5.5.2006, B<strong>und</strong>esmin. f. Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> FrauenWildsammlung, Inkultur<strong>at</strong>ion <strong>und</strong> selektive ZüchtungDas alte Wissen r<strong>und</strong> um Wildpflanzennutzungen bietet das Potential, daraus wiederneue Kulturpflanzen schaffen, auch wenn der Gehalt an heilwirksamen Stoffen dabeieine Reduktion erfährt. Mit der Orientierung auf selektive Merkmale können zum Beispielaus dem Wiesen-Knöterich neue Kornfruchtarten, aus Wildgemüse-Arten neue<strong>und</strong> leicht kultivierbare Gemüsearten gezüchtet werden, welche unter heutigen Kenntnissen<strong>und</strong> vor allem unter dem Aspekt des qualit<strong>at</strong>iv hochstehenden Technikeins<strong>at</strong>zesohne weiteres neue Perspektiven eröffnen. Sal<strong>at</strong> kann z.B. im Frühjahr aus den Blätterndes Echten Baldrians (Valeriana officinalis), der heimischen Linden, des Feld-Ahorns<strong>und</strong> einer Vielzahl an Wiesenkräutern zubereitet werden. Weitere Beispiele ein neuesGetränk oder Würzmittel kann aus Mädesüß (Filipendula ulmaria) hergestellt werden,pflanzliche Antibiotika, kultivierte Gemüsearten z.B. aus Gewöhnlichem Leimkraut (Silenevulgaris), Einlegegemüse aus verschiedenen Blüten-Knospen (z.B. Taraxacum officinale),Spargelgemüse aus Gutem Heinrich (Chenopodium bon-henricus), Wiesen-Bocksbart (Tragopogon pr<strong>at</strong>ense) oder Wald-Geißbart (Aruncus dioicus) oder die geschlossenenBlütenknospen des Wiesen-Bärenklaus (Heracleum sphondylium) wieBroccoli, Labmittel aus Labkräutern (Galium spec.), Teekräutermischungen aus Wildsammlungenbegutachteter Landschaftsteile, altern<strong>at</strong>ive Kaffeepflanzen, Wildobstmarmeladenohne Zugabe raffinierten Zuckers, pflanzliche Lebensmittel- <strong>und</strong> Gewebe-Färbemittel <strong>und</strong> Faserpflanzen (z.B. Brennnessel, Urtica dioica), Herzmittel z.B. ausden Kreuzblütlern oder dem Farn Engelsüß (Polypodium vulgare), Pflanzen der Geburtshilfe,Heilkräuter in den Backwaren, neue Brotsorten mit speziellen Heilkräutern(z.B. mit Giersch Aegopodium podagraria), Blutreinigungsmittel, Beruhigungsmittel,uvm.Die Wildpflanzen auf den Märkten anbieten in unmittelbarer <strong>und</strong> regionaler Kooper<strong>at</strong>ionmit Bauern <strong>und</strong> Tourismustreibende wäre eine prof<strong>und</strong>e Umsetzung das wahre Paradigmader Urlaubssuchenden zu erfüllen. Allerweltsmenüs oder weltweit standardisierteKunstaromen können auch zuhause bezogen werden, regionaltypische Speisen ebennur dort, wo spezifisch traditionelle Spitzfindigkeiten umgesetzt werden. VerschiedeneGastwirtInnen <strong>und</strong> KöchInnen aber auch ÄrztInnen sehen darin eine große Chance, nurfehlt es an einem Programm, wo über mehrere Jahre maßnahmenorientierte Ziele verfolgtwerden.Im Frühjahr sind wir instinktiv gierig nach frischem Grün, weil in den Blättern der Kräuterdie notwendigen Vitamine <strong>und</strong> Spurenelemente enthalten sind, die uns ges<strong>und</strong> halten.Zudem wirken die Frühlingskräuter entschlackend <strong>und</strong> das enthaltene Chlorophyll wirktantidepressiv. Angebote an Frühlingskräutermischungen aus der freien Landschaft fehlenauf den Märkten. Nicht zu vergessen ist der Reichtum an Nussfrüchten wegen ihrenheilwirksamen Ölen (auch Eicheln, Buchecker <strong>und</strong> Haselnüsse) <strong>und</strong> die gehaltvollenWildobstarten im Herbst.Hier nicht separ<strong>at</strong> angeführt ist das Wissen um ausgefallene Nutzungen wie z.B. r<strong>und</strong>um die Wildgräser, Farne, Pilze, heilende Gift-, Räucher- <strong>und</strong> Rauschpflanzen, Baumrinden<strong>und</strong> Gehölzknospen <strong>und</strong> andere noch zu überprüfende Möglichkeiten der Verwertungnutzbarer Sättigungs-, Nahrungs- <strong>und</strong> Heilpflanzen.Beispiele traditioneller heimischer <strong>Nutzpflanzen</strong>Die hier dargelegten Beispiele aus verschiedenen Regionen recherchiert, bezeugen dasnoch vorhandene Wissen r<strong>und</strong> um die Sammelkräuter durch Einzelpersonen. In den5

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