13.07.2015 Aufrufe

Heimische Nutzpflanzen zwischen Tradition und ... - kulturleben.at

Heimische Nutzpflanzen zwischen Tradition und ... - kulturleben.at

Heimische Nutzpflanzen zwischen Tradition und ... - kulturleben.at

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Tradition</strong>elle Medizin <strong>und</strong> Heilmethoden in ÖsterreichSymposium vom 5.5.2006, B<strong>und</strong>esmin. f. Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Frauenist solch ein Futter noch ges<strong>und</strong>heitswirksam? Je gemästeter die Futtermittel sind, umsostärker ist das Vieh gemästet <strong>und</strong> umso eher kommt es durch diese Einseitigkeit zueiner Diskrepanz in der Tier- <strong>und</strong> Humanges<strong>und</strong>heit. In Wiesen <strong>und</strong> Weiden sind normalerweise<strong>zwischen</strong> 40 bis 60 Arten vertreten, wobei ein hoher Anteil heilwirksam ist.Solange auf Standorten eine kontinuierliche <strong>und</strong> sorgsame Nutzung st<strong>at</strong>tfindet, solangekönnen auch Wildkräuter dort weiter bestehen. Wird z.B. wieder mit gezielten Stallmistgabengedüngt <strong>und</strong> die Wiese zwei Mal nach bäuerlichen Überlegungen gemäht, sofinden sich Wiesen-Bocksbart, Spitz-Wegerich, Schafgarbe, Rot-Klee, Margerite, Glockenblumen<strong>und</strong> auf trockenen Standorten Wiesen-Salbei usf. ein. Der Spitz-Wegerichist nicht nur für die Tier- sondern auch für die Fruchtbarkeit des Menschen wichtig.Werden die Wiesen wieder richtig nachbeweidet, so kommt wieder der Kümmel auf,welcher gerade u.a. für die Reinigung der Blutbahnen unserer Haustiere wichtig ist.Nicht umhin komme ich, wieder darauf hinzuweisen, dass mit der Silagefütterung unsereKühe wie Schweine gefüttert werden. An einer artgemäßen Tierfütterung h<strong>at</strong> offenbarauch der Biolandbau kein Interesse. Auch hier ist bei den meisten Betrieben <strong>und</strong> denVerbandsvertretern der Begriff Nachhaltigkeit zu einem Plastikwort verkommen.Lokales imm<strong>at</strong>erielles KräuterwissenUnsere Vorfahren mussten bei Krankheiten <strong>und</strong> unsicherer Nahrungssitu<strong>at</strong>ion mit demauskommen, was die N<strong>at</strong>ur angeboten h<strong>at</strong>te. Der Mensch ist N<strong>at</strong>ur. Er entwickelte sichin Anpassung an die N<strong>at</strong>ur <strong>und</strong> ist kein Genappar<strong>at</strong>. Genutzt wurden Pflanzen, wo überviele Gener<strong>at</strong>ionen das Wissen weitergegeben wurde <strong>und</strong> wo die Verwendung eine Erprobungerfahren h<strong>at</strong>te. Unter dem Einfluss neuer Kultur- <strong>und</strong> <strong>Nutzpflanzen</strong> aus fernenLändern, die einerseits die Ernährungssicherheit gewährleisteten aber andererseits dasKräuterwissen verdrängt haben, <strong>und</strong> ständig verändernder Marktsitu<strong>at</strong>ionen, gingen vieleNutzungszusammenhänge verloren.<strong>Tradition</strong>ell wird die f<strong>und</strong>ierte Anwendung <strong>und</strong>okumentierter Heilpflanzen nach wie vorin einigen Regionen von alten Leuten gehandhabt. Durch den Einfluss der Moderne erfolgtallerdings nur mehr bedingt eine mündliche Weitergabe des alten Wissens. Leidersind in den letzten Jahrzehnten die Zeichen der Zeit nicht erkannt worden <strong>und</strong> scheinbarließ man bewusst das alte Gebrauchswissen verloren gehen.Einige Gr<strong>und</strong>überlegungen zur Verwendung von KräuternIm Folgenden soll auf einige gr<strong>und</strong>legende Prinzipien der Anwendung von heimischen<strong>und</strong> n<strong>at</strong>ürlich vorkommenden oder bei uns heimisch gewordenen Nutzkräutern eingegangenwerden, die verallgemeinert erläutert werden:• Die Beobachtung der N<strong>at</strong>ur mit all ihren Wechselwirkungen aber auch die Notzeitenboten die Basis, Erfahrungen mit Pflanzen zu machen.• Vor allem die Selbstindik<strong>at</strong>ion der Wild- <strong>und</strong> Nutztiere z.B. mittels Pflanzen bedingteauch Anwendungsbereiche beim Menschen.• In Abhängigkeit der Jahreszeiten findet z.B. ein Kraut verschiedene Verwendungsmöglichkeitenbeginnend als reinigend wirksames Bl<strong>at</strong>t- <strong>und</strong> Sprossgemüse imFrühjahr, als Teedroge während der Blüte, bis hin zur Nutzung von Samen bzw.Körnern <strong>und</strong> Wurzeln im Herbst <strong>und</strong> Winter.• Aus den unterschiedlichen n<strong>at</strong>urbürtigen Bedingungen (Exposition, Bodenbeschaffenheit,Wasserversorgung, Höhenlage, etc.) <strong>und</strong> anthropogenen Momenten ergebensich auch unterschiedliche Inhaltstoffe bzw. Geschmäcker.3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!