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Heimische Nutzpflanzen zwischen Tradition und ... - kulturleben.at

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<strong>Tradition</strong>elle Medizin <strong>und</strong> Heilmethoden in ÖsterreichSymposium vom 5.5.2006, B<strong>und</strong>esmin. f. Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Frauenkräuter durch agroindustrielle Produktion verdrängt worden. Die einseitige Landwirtschaft<strong>und</strong> der Mangel an ganzheitlichen Sichtweisen spiegeln sich in der Landschaftwider. Es geht um viel mehr als um die Erkenntnisse r<strong>und</strong> um Wirkstoffe oder Wirkstoffgruppenin den Pflanzen – es geht um integrale Herangehensweisen, komplexe Zusammenhänge<strong>und</strong> um eine echt nachhaltige Landbewirtschaftung <strong>und</strong> das Leben, dasden Landschaften durch die menschlichen Aktivitäten eingehaucht wird. Dahinter steckendie existenziellen Zusammenhänge <strong>und</strong> feinen Nutzungskaskaden der Landbewirtschafter,deren Arbeit zur Erhaltung unseres gemeinsamen Kulturgutes monetärnicht aufzuwiegen ist. Das Vorkommen nutzbarer Kräuter steht in Abhängigkeit derLandbewirtschaftungsart. Unter den derzeitigen agrarwirtschaftlichen Bedingungen derLandschaftsverbrachung verschwinden zunehmend die Standorte, wo Heilkräuter n<strong>at</strong>ürlichvorkommen. Die Tendenz der Auflassung der Landwirtschaft <strong>und</strong> hier vor allem vielfältigerNeben- <strong>und</strong> Randstandorte ist stark im zunehmen. Wer soll in Hinkunft die sogenannten unrentablen Betriebe führen? Dafür gibt es kaum noch Produktionsnischenauf den verschiedenen Ebenen <strong>und</strong> mit Wald- <strong>und</strong> Buschveget<strong>at</strong>ion zugewachsene Gegendenbringen keine Touristen mehr <strong>und</strong> zudem müssen für jene Leute abgesiedelterRegionen Arbeitsplätze geschaffen werden. Fallen weiterhin schrittweise die Fördermittelbzw. Leistungsabgeltungen im Zuge der GATT- <strong>und</strong> WTO-Verhandlungen zur weiterenLiberalisierung der Märkte in den EU-Sta<strong>at</strong>en, so sind davon weite Landschaftsteileauf verschiedenen Fachebenen betroffen. Nicht nur werden Kulturgüter verloren gehen,sondern im Gegens<strong>at</strong>z werden mehr finanzielle Aufwendungen auszugeben sein, umüberhaupt den alpinen Siedlungsraum sichern <strong>und</strong> entstehende Auswirkungen auf dieTalschaften <strong>und</strong> Unterländer in Schranken halten zu können.Die Ges<strong>und</strong>heit des Menschen beginnt bei der Art der LandbewirtschaftungWenn wir davon ausgehen, dass „Landschaft Ausdruck gesellschaftlicher Verhältnisseist“ (HÜLBUSCH, K.H. 1988), so entscheiden wir heute, welche Landschaften wir habenwollen <strong>und</strong> wie sich dies auf die Ges<strong>und</strong>heit unserer <strong>und</strong> zukünftiger Gener<strong>at</strong>ionenauswirken wird. Je nährstoff- <strong>und</strong> agrartechnikintensiver die Landwirtschaft orientiertwird, umso höher ist unabhängig von anderen Faktoren der Anteil der Krankheitsanfälligkeit,des Pflegebedarfs <strong>und</strong> der sozialen Kosten. Und das Gros der derzeitigen Formder Biolandwirtschaft kann nicht im Geringsten als akzeptabel angesehen werden, dasich diese trotz einer Regelung durch Auflagen nicht von der herkömmlichen Agro-Landwirtschaft nachweisbar unterscheidet. Je prof<strong>und</strong>er unsere Nahrungsmittelherstellungvon st<strong>at</strong>ten geht, umso höher ist der Anteil heilwirksamer Kräuter <strong>und</strong> somit ihrerregional angepassten Wirkstoffe.Wird ein Grünland häufig gemäht <strong>und</strong> gedüngt, wie dies bei der Silagewirtschaft st<strong>at</strong>tfindet,so erfolgt eine Reduktion der nutzbaren Arten. So verlieren sich auch die Heilkräuter,die für die Tierges<strong>und</strong>heit immens wichtig sind <strong>und</strong> die gerade gute Milch <strong>und</strong>gutes Fleisch <strong>und</strong> als Beikräuter im Acker gutes Korn <strong>und</strong> Brot bedingen. Ein Huhn welchesnicht Kräuter <strong>und</strong> Gräser schnabulieren kann, wird schneller krank <strong>und</strong> bringt einseitigeEierqualitäten. Der Auslauf, die freie Nahrungsaufnahme draußen <strong>und</strong> die unmittelbareLicht- <strong>und</strong> Frischluftr<strong>at</strong>e bestimmen die Ges<strong>und</strong>heit unserer Nutztiere <strong>und</strong> nichtdie geschlossene Haltung im Stall. Eingeschlossene <strong>und</strong> falsch gefütterte Hühner bietenz.B. die Basis für die Vogelgrippe.Das intensiv bewirtschaftete Grünland h<strong>at</strong> sich in den letzten 40 Jahren im Besonderenzum Grasland entwickelt mit einem Artenanteil von nur mehr 10 - 15 Pflanzen. Inwiefern2

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