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Heimische Nutzpflanzen zwischen Tradition und ... - kulturleben.at

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<strong>Tradition</strong>elle Medizin <strong>und</strong> Heilmethoden in ÖsterreichSymposium vom 5.5.2006, B<strong>und</strong>esmin. f. Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Frauen<strong>Heimische</strong> <strong>Nutzpflanzen</strong><strong>zwischen</strong> <strong>Tradition</strong> <strong>und</strong> ZukunftVortrag von Dr. Michael Mach<strong>at</strong>schek, 5.5.2005 in Wien anlässlich desSymposiums <strong>Tradition</strong>elle Medizin <strong>und</strong> Heilmethoden in ÖsterreichPositionen <strong>und</strong> Anregungen zu einem verantwortungsbewussten <strong>und</strong>wirkungsvollen Schutz imm<strong>at</strong>eriellen Kulturerbes(Veranstalter: Österreichische UNESCO-Kommission / N<strong>at</strong>ionalagentur<strong>und</strong> B<strong>und</strong>esministerium für Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Frauen)Das Wissen um unsere heimischen <strong>Nutzpflanzen</strong> liegt am Wegrand verborgen. Viele ältereLandbewirtschafter haben eine Ahnung davon, wie man es sich einst zunutze machenkonnte. Die Vielfalt ihrer Gebrauchsgeschichten ist allerdings nicht dokumentiert<strong>und</strong> mit dem Ableben der alten Gener<strong>at</strong>ion <strong>und</strong> in Ermangelung des Gebrauchs gehtdas Wissen in vielen Fällen unwiederbringlich verloren. Vor allem die Wertschöpfung inForm von Innov<strong>at</strong>ionen im Bereich Ges<strong>und</strong>e Ernährung, Fragen zur Ernährungssicherheitdurch neue Zuchtsorten aus vormals genutzten Wildpflanzen, Kooper<strong>at</strong>ionen mitder Gastronomie, Tourismus <strong>und</strong> Heilanstalten, Heilwissen in der Human- <strong>und</strong> Tiermedizin,altes Gebrauchswissen um <strong>Nutzpflanzen</strong> <strong>und</strong> die Orientierung auf der Ebene derProduktschaffung <strong>und</strong> -vermarktung obliegt derzeit Bereichen außerhalb der Landbewirtschaftung.Nicht nur die Kenntnisse sondern auch z.B. die Kräuterware wird zumeistaus anderen Ländern importiert, obwohl das Gute so nah, also vor der Haustüre liegt.Dadurch wandern nicht nur unmittelbare Umsetzungsmomente an Innov<strong>at</strong>ionen <strong>und</strong> ihreAnwendungsmöglichkeiten ab, sondern auch die Vermittlung des Gebrauchswissens<strong>und</strong> hochpotente Wirtschaftszweige, welche Arbeitsplätze sichern <strong>und</strong> sogar Exportchanceneröffnen würden. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die Veränderung derLandschaft, wodurch wildwachsende Pflanzen verschwinden, wo ebenfalls eine Umkehrerforderlich ist, die Nutzungsmöglichkeiten eröffnen. Und Kulturerbe r<strong>und</strong> um das <strong>Nutzpflanzen</strong>wissenerlangt, unreflektiert betrachtet, den Beigeschmack des ewiggestrigenMusealwissens, obwohl es den Zeitverhältnissen entsprechend modifiziert vielfältig anwendbarist. Unter den heute technischen Möglichkeiten ist es ein Armutszeugnis, wiemit dem alten Gebrauchswissen umgegangen wird, <strong>und</strong> zeigt gerade die Wertschätzungfür das Althergebrachte <strong>und</strong> die ältere Gener<strong>at</strong>ion. Ohne das erprobte Erfahrungswissender Vergangenheit verlieren wir die Lebensbasis in der Zukunft (s.BERGER, J. 1982) <strong>und</strong> immer mehr den ges<strong>und</strong>en Hausverstand.Landschaftsverbrachung <strong>und</strong> ExistenzsicherungHeute fliegen gut dotierte Forscherteams in andere Kontinente, um das Wissen alterHeilpflanzen wissenschaftlich zu erarbeiten oder um einzelne Wirkstoffe zu analysieren.<strong>Heimische</strong> <strong>Nutzpflanzen</strong> unmittelbar vor unserer Haustüre n<strong>at</strong>ürlich vorkommend, bliebenin den letzten 100 Jahren unbeachtet oder wurden gezielt <strong>und</strong> system<strong>at</strong>isch ausunkoscheren Gründen dem Markt entzogen. Dementsprechend sieht auch unsereLandschaft verbracht aus, wenn ihr keine nachhaltig produktive Aufmerksamkeit Zuteilwird. Die meisten Sammelstandorte sind verschw<strong>und</strong>en oder von Brachegesellschaftenüberformt. Die Vielfalt der Landnutzung ist verloren gegangen <strong>und</strong> die seltenen Nutz-1


<strong>Tradition</strong>elle Medizin <strong>und</strong> Heilmethoden in ÖsterreichSymposium vom 5.5.2006, B<strong>und</strong>esmin. f. Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Frauenkräuter durch agroindustrielle Produktion verdrängt worden. Die einseitige Landwirtschaft<strong>und</strong> der Mangel an ganzheitlichen Sichtweisen spiegeln sich in der Landschaftwider. Es geht um viel mehr als um die Erkenntnisse r<strong>und</strong> um Wirkstoffe oder Wirkstoffgruppenin den Pflanzen – es geht um integrale Herangehensweisen, komplexe Zusammenhänge<strong>und</strong> um eine echt nachhaltige Landbewirtschaftung <strong>und</strong> das Leben, dasden Landschaften durch die menschlichen Aktivitäten eingehaucht wird. Dahinter steckendie existenziellen Zusammenhänge <strong>und</strong> feinen Nutzungskaskaden der Landbewirtschafter,deren Arbeit zur Erhaltung unseres gemeinsamen Kulturgutes monetärnicht aufzuwiegen ist. Das Vorkommen nutzbarer Kräuter steht in Abhängigkeit derLandbewirtschaftungsart. Unter den derzeitigen agrarwirtschaftlichen Bedingungen derLandschaftsverbrachung verschwinden zunehmend die Standorte, wo Heilkräuter n<strong>at</strong>ürlichvorkommen. Die Tendenz der Auflassung der Landwirtschaft <strong>und</strong> hier vor allem vielfältigerNeben- <strong>und</strong> Randstandorte ist stark im zunehmen. Wer soll in Hinkunft die sogenannten unrentablen Betriebe führen? Dafür gibt es kaum noch Produktionsnischenauf den verschiedenen Ebenen <strong>und</strong> mit Wald- <strong>und</strong> Buschveget<strong>at</strong>ion zugewachsene Gegendenbringen keine Touristen mehr <strong>und</strong> zudem müssen für jene Leute abgesiedelterRegionen Arbeitsplätze geschaffen werden. Fallen weiterhin schrittweise die Fördermittelbzw. Leistungsabgeltungen im Zuge der GATT- <strong>und</strong> WTO-Verhandlungen zur weiterenLiberalisierung der Märkte in den EU-Sta<strong>at</strong>en, so sind davon weite Landschaftsteileauf verschiedenen Fachebenen betroffen. Nicht nur werden Kulturgüter verloren gehen,sondern im Gegens<strong>at</strong>z werden mehr finanzielle Aufwendungen auszugeben sein, umüberhaupt den alpinen Siedlungsraum sichern <strong>und</strong> entstehende Auswirkungen auf dieTalschaften <strong>und</strong> Unterländer in Schranken halten zu können.Die Ges<strong>und</strong>heit des Menschen beginnt bei der Art der LandbewirtschaftungWenn wir davon ausgehen, dass „Landschaft Ausdruck gesellschaftlicher Verhältnisseist“ (HÜLBUSCH, K.H. 1988), so entscheiden wir heute, welche Landschaften wir habenwollen <strong>und</strong> wie sich dies auf die Ges<strong>und</strong>heit unserer <strong>und</strong> zukünftiger Gener<strong>at</strong>ionenauswirken wird. Je nährstoff- <strong>und</strong> agrartechnikintensiver die Landwirtschaft orientiertwird, umso höher ist unabhängig von anderen Faktoren der Anteil der Krankheitsanfälligkeit,des Pflegebedarfs <strong>und</strong> der sozialen Kosten. Und das Gros der derzeitigen Formder Biolandwirtschaft kann nicht im Geringsten als akzeptabel angesehen werden, dasich diese trotz einer Regelung durch Auflagen nicht von der herkömmlichen Agro-Landwirtschaft nachweisbar unterscheidet. Je prof<strong>und</strong>er unsere Nahrungsmittelherstellungvon st<strong>at</strong>ten geht, umso höher ist der Anteil heilwirksamer Kräuter <strong>und</strong> somit ihrerregional angepassten Wirkstoffe.Wird ein Grünland häufig gemäht <strong>und</strong> gedüngt, wie dies bei der Silagewirtschaft st<strong>at</strong>tfindet,so erfolgt eine Reduktion der nutzbaren Arten. So verlieren sich auch die Heilkräuter,die für die Tierges<strong>und</strong>heit immens wichtig sind <strong>und</strong> die gerade gute Milch <strong>und</strong>gutes Fleisch <strong>und</strong> als Beikräuter im Acker gutes Korn <strong>und</strong> Brot bedingen. Ein Huhn welchesnicht Kräuter <strong>und</strong> Gräser schnabulieren kann, wird schneller krank <strong>und</strong> bringt einseitigeEierqualitäten. Der Auslauf, die freie Nahrungsaufnahme draußen <strong>und</strong> die unmittelbareLicht- <strong>und</strong> Frischluftr<strong>at</strong>e bestimmen die Ges<strong>und</strong>heit unserer Nutztiere <strong>und</strong> nichtdie geschlossene Haltung im Stall. Eingeschlossene <strong>und</strong> falsch gefütterte Hühner bietenz.B. die Basis für die Vogelgrippe.Das intensiv bewirtschaftete Grünland h<strong>at</strong> sich in den letzten 40 Jahren im Besonderenzum Grasland entwickelt mit einem Artenanteil von nur mehr 10 - 15 Pflanzen. Inwiefern2


<strong>Tradition</strong>elle Medizin <strong>und</strong> Heilmethoden in ÖsterreichSymposium vom 5.5.2006, B<strong>und</strong>esmin. f. Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Frauenist solch ein Futter noch ges<strong>und</strong>heitswirksam? Je gemästeter die Futtermittel sind, umsostärker ist das Vieh gemästet <strong>und</strong> umso eher kommt es durch diese Einseitigkeit zueiner Diskrepanz in der Tier- <strong>und</strong> Humanges<strong>und</strong>heit. In Wiesen <strong>und</strong> Weiden sind normalerweise<strong>zwischen</strong> 40 bis 60 Arten vertreten, wobei ein hoher Anteil heilwirksam ist.Solange auf Standorten eine kontinuierliche <strong>und</strong> sorgsame Nutzung st<strong>at</strong>tfindet, solangekönnen auch Wildkräuter dort weiter bestehen. Wird z.B. wieder mit gezielten Stallmistgabengedüngt <strong>und</strong> die Wiese zwei Mal nach bäuerlichen Überlegungen gemäht, sofinden sich Wiesen-Bocksbart, Spitz-Wegerich, Schafgarbe, Rot-Klee, Margerite, Glockenblumen<strong>und</strong> auf trockenen Standorten Wiesen-Salbei usf. ein. Der Spitz-Wegerichist nicht nur für die Tier- sondern auch für die Fruchtbarkeit des Menschen wichtig.Werden die Wiesen wieder richtig nachbeweidet, so kommt wieder der Kümmel auf,welcher gerade u.a. für die Reinigung der Blutbahnen unserer Haustiere wichtig ist.Nicht umhin komme ich, wieder darauf hinzuweisen, dass mit der Silagefütterung unsereKühe wie Schweine gefüttert werden. An einer artgemäßen Tierfütterung h<strong>at</strong> offenbarauch der Biolandbau kein Interesse. Auch hier ist bei den meisten Betrieben <strong>und</strong> denVerbandsvertretern der Begriff Nachhaltigkeit zu einem Plastikwort verkommen.Lokales imm<strong>at</strong>erielles KräuterwissenUnsere Vorfahren mussten bei Krankheiten <strong>und</strong> unsicherer Nahrungssitu<strong>at</strong>ion mit demauskommen, was die N<strong>at</strong>ur angeboten h<strong>at</strong>te. Der Mensch ist N<strong>at</strong>ur. Er entwickelte sichin Anpassung an die N<strong>at</strong>ur <strong>und</strong> ist kein Genappar<strong>at</strong>. Genutzt wurden Pflanzen, wo überviele Gener<strong>at</strong>ionen das Wissen weitergegeben wurde <strong>und</strong> wo die Verwendung eine Erprobungerfahren h<strong>at</strong>te. Unter dem Einfluss neuer Kultur- <strong>und</strong> <strong>Nutzpflanzen</strong> aus fernenLändern, die einerseits die Ernährungssicherheit gewährleisteten aber andererseits dasKräuterwissen verdrängt haben, <strong>und</strong> ständig verändernder Marktsitu<strong>at</strong>ionen, gingen vieleNutzungszusammenhänge verloren.<strong>Tradition</strong>ell wird die f<strong>und</strong>ierte Anwendung <strong>und</strong>okumentierter Heilpflanzen nach wie vorin einigen Regionen von alten Leuten gehandhabt. Durch den Einfluss der Moderne erfolgtallerdings nur mehr bedingt eine mündliche Weitergabe des alten Wissens. Leidersind in den letzten Jahrzehnten die Zeichen der Zeit nicht erkannt worden <strong>und</strong> scheinbarließ man bewusst das alte Gebrauchswissen verloren gehen.Einige Gr<strong>und</strong>überlegungen zur Verwendung von KräuternIm Folgenden soll auf einige gr<strong>und</strong>legende Prinzipien der Anwendung von heimischen<strong>und</strong> n<strong>at</strong>ürlich vorkommenden oder bei uns heimisch gewordenen Nutzkräutern eingegangenwerden, die verallgemeinert erläutert werden:• Die Beobachtung der N<strong>at</strong>ur mit all ihren Wechselwirkungen aber auch die Notzeitenboten die Basis, Erfahrungen mit Pflanzen zu machen.• Vor allem die Selbstindik<strong>at</strong>ion der Wild- <strong>und</strong> Nutztiere z.B. mittels Pflanzen bedingteauch Anwendungsbereiche beim Menschen.• In Abhängigkeit der Jahreszeiten findet z.B. ein Kraut verschiedene Verwendungsmöglichkeitenbeginnend als reinigend wirksames Bl<strong>at</strong>t- <strong>und</strong> Sprossgemüse imFrühjahr, als Teedroge während der Blüte, bis hin zur Nutzung von Samen bzw.Körnern <strong>und</strong> Wurzeln im Herbst <strong>und</strong> Winter.• Aus den unterschiedlichen n<strong>at</strong>urbürtigen Bedingungen (Exposition, Bodenbeschaffenheit,Wasserversorgung, Höhenlage, etc.) <strong>und</strong> anthropogenen Momenten ergebensich auch unterschiedliche Inhaltstoffe bzw. Geschmäcker.3


<strong>Tradition</strong>elle Medizin <strong>und</strong> Heilmethoden in ÖsterreichSymposium vom 5.5.2006, B<strong>und</strong>esmin. f. Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Frauen• In jeder Region gedeihen in Entsprechung bestimmte Heilpflanzen, welche ihre Lebewesenbenötigen. Durch den Handel wurden heimische Kräuter in der Anwendungvernachlässigt.• Zudem können alle einstigen Bauerngartenpflanzen, die im übrigen großteils ausanderen Ländern zu uns kamen, beinahe ausschließlich als Heilpflanzen angeführtwerden.• Aber: Wildwachsende Heilkräuter haben vergleichsweise einen höheren Gehalt alsim Acker oder Garten kultivierte, was bedeutet, dass die heute angebotene Kräuterwarein ihrer Wirkung zu hinterfragen ist (s. bei KRULETZ, P. 1985 bzw. KRULETZ &RAUCH 2002). Das ist bei jenen Leuten aus dem Ges<strong>und</strong>heitsbereich hinlänglich bekannt,wird aber aus Gewinninteresse großteils ignoriert.• Allgemein gilt bei der Anwendung: Für jede körperliche <strong>und</strong> seelische Beschwerdesind mehrere Kräuter gewachsen.• Es zählt bei der überlieferten Pflanzenverwendung nicht der Wirkstoff, sondern dieumfassende Zusammensetzung der Pflanze. Nur bei den extrem giftstoffhältigen Artenhielt man sich an genau befolgte Regeln der Anwendungen.• Den Wildwuchs als giftig hinzustellen, entspricht den unsorgsamen Behauptungentechnokr<strong>at</strong>isch denkender Menschen. Freilich sind die Wirkstoffgruppen dann Gifte,wenn sie ohne Sorgfalt eingesetzt werden. Die Vergiftungsfälle durch wildwachsendePflanzen sind im Vergleich dermaßen gering, dass man vielmehr von der krankmachendenGr<strong>und</strong>ernährung als Problem ausgehen muss als von giftigen <strong>Nutzpflanzen</strong>.Nur weil man mit einem Hammer Leute erschlagen kann, wird der Hammernicht verboten. Und wenn Versuchstieren z.B. Unmengen von Beinwellwurzelnoder Hufl<strong>at</strong>tich verabreicht werden, so ist diese Versuchsanordnung nicht koscher,denn eine R<strong>at</strong>te oder Maus würde niemals solche Unmengen an Wirkstoffe aufnehmenwollen, wie ihnen im Versuch aufgezwungen wird.• Eingenommene Heilkräuter oder versehentlich verwendete Giftpflanzen können,wie viele dokumentierte Vergiftungsfälle aufzeigen, wieder erbrochen werden, hingegendie schnell wirksamen Arzneien z.B. in Form von Tabletten nicht.• Die Verwendungsmöglichkeiten waren einst sehr vielfältig, wiewohl erfahrungsgemäßeinzelne Pflanzen schwerpunktmäßig zum Eins<strong>at</strong>z kamen, je nach ihrem Vorhandenseinin der jeweiligen Gegend.• Die heilwirksame „Landschaft geht durch den Magen“: Völlig unbeachtet blieb bislangdie Eingliederung vieler heilwirksamer Wildkräuter in unsere tägliche Ernährung.Die vielseitige Verwendung kennt dabei keine Grenzen. Der Markt bietet aufdiesem Sektor keine Frischware oder geeignete Trockenware an.• Gr<strong>und</strong>bedingung an die gesammelten Wildgemüsearten ist, dass die sorgfältig aufden Flächen bewirtschaftet aber nicht unbedingt angebaut werden müssen.• Würzmittel h<strong>at</strong>ten die Bedeutung, die Verdauung zu fördern <strong>und</strong> gleichzeitig demWohlbefinden des Körpers zu entsprechen. Heute glauben wir bei den Würzkräuternhandle es sich um Aromakräuter, obwohl es sich dabei nur um eine geschmacklicheBegleiterscheinung handelt.• In idealtypischer Weise bestimmte der Ausgleich („Antipoden“) das Kochen, wobeivon einem ausgewogenen Speiseplan ausgegangen wurde, bei dem die Vielfalt anHeilkräuter nicht fehlen durfte.4


<strong>Tradition</strong>elle Medizin <strong>und</strong> Heilmethoden in ÖsterreichSymposium vom 5.5.2006, B<strong>und</strong>esmin. f. Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> FrauenWildsammlung, Inkultur<strong>at</strong>ion <strong>und</strong> selektive ZüchtungDas alte Wissen r<strong>und</strong> um Wildpflanzennutzungen bietet das Potential, daraus wiederneue Kulturpflanzen schaffen, auch wenn der Gehalt an heilwirksamen Stoffen dabeieine Reduktion erfährt. Mit der Orientierung auf selektive Merkmale können zum Beispielaus dem Wiesen-Knöterich neue Kornfruchtarten, aus Wildgemüse-Arten neue<strong>und</strong> leicht kultivierbare Gemüsearten gezüchtet werden, welche unter heutigen Kenntnissen<strong>und</strong> vor allem unter dem Aspekt des qualit<strong>at</strong>iv hochstehenden Technikeins<strong>at</strong>zesohne weiteres neue Perspektiven eröffnen. Sal<strong>at</strong> kann z.B. im Frühjahr aus den Blätterndes Echten Baldrians (Valeriana officinalis), der heimischen Linden, des Feld-Ahorns<strong>und</strong> einer Vielzahl an Wiesenkräutern zubereitet werden. Weitere Beispiele ein neuesGetränk oder Würzmittel kann aus Mädesüß (Filipendula ulmaria) hergestellt werden,pflanzliche Antibiotika, kultivierte Gemüsearten z.B. aus Gewöhnlichem Leimkraut (Silenevulgaris), Einlegegemüse aus verschiedenen Blüten-Knospen (z.B. Taraxacum officinale),Spargelgemüse aus Gutem Heinrich (Chenopodium bon-henricus), Wiesen-Bocksbart (Tragopogon pr<strong>at</strong>ense) oder Wald-Geißbart (Aruncus dioicus) oder die geschlossenenBlütenknospen des Wiesen-Bärenklaus (Heracleum sphondylium) wieBroccoli, Labmittel aus Labkräutern (Galium spec.), Teekräutermischungen aus Wildsammlungenbegutachteter Landschaftsteile, altern<strong>at</strong>ive Kaffeepflanzen, Wildobstmarmeladenohne Zugabe raffinierten Zuckers, pflanzliche Lebensmittel- <strong>und</strong> Gewebe-Färbemittel <strong>und</strong> Faserpflanzen (z.B. Brennnessel, Urtica dioica), Herzmittel z.B. ausden Kreuzblütlern oder dem Farn Engelsüß (Polypodium vulgare), Pflanzen der Geburtshilfe,Heilkräuter in den Backwaren, neue Brotsorten mit speziellen Heilkräutern(z.B. mit Giersch Aegopodium podagraria), Blutreinigungsmittel, Beruhigungsmittel,uvm.Die Wildpflanzen auf den Märkten anbieten in unmittelbarer <strong>und</strong> regionaler Kooper<strong>at</strong>ionmit Bauern <strong>und</strong> Tourismustreibende wäre eine prof<strong>und</strong>e Umsetzung das wahre Paradigmader Urlaubssuchenden zu erfüllen. Allerweltsmenüs oder weltweit standardisierteKunstaromen können auch zuhause bezogen werden, regionaltypische Speisen ebennur dort, wo spezifisch traditionelle Spitzfindigkeiten umgesetzt werden. VerschiedeneGastwirtInnen <strong>und</strong> KöchInnen aber auch ÄrztInnen sehen darin eine große Chance, nurfehlt es an einem Programm, wo über mehrere Jahre maßnahmenorientierte Ziele verfolgtwerden.Im Frühjahr sind wir instinktiv gierig nach frischem Grün, weil in den Blättern der Kräuterdie notwendigen Vitamine <strong>und</strong> Spurenelemente enthalten sind, die uns ges<strong>und</strong> halten.Zudem wirken die Frühlingskräuter entschlackend <strong>und</strong> das enthaltene Chlorophyll wirktantidepressiv. Angebote an Frühlingskräutermischungen aus der freien Landschaft fehlenauf den Märkten. Nicht zu vergessen ist der Reichtum an Nussfrüchten wegen ihrenheilwirksamen Ölen (auch Eicheln, Buchecker <strong>und</strong> Haselnüsse) <strong>und</strong> die gehaltvollenWildobstarten im Herbst.Hier nicht separ<strong>at</strong> angeführt ist das Wissen um ausgefallene Nutzungen wie z.B. r<strong>und</strong>um die Wildgräser, Farne, Pilze, heilende Gift-, Räucher- <strong>und</strong> Rauschpflanzen, Baumrinden<strong>und</strong> Gehölzknospen <strong>und</strong> andere noch zu überprüfende Möglichkeiten der Verwertungnutzbarer Sättigungs-, Nahrungs- <strong>und</strong> Heilpflanzen.Beispiele traditioneller heimischer <strong>Nutzpflanzen</strong>Die hier dargelegten Beispiele aus verschiedenen Regionen recherchiert, bezeugen dasnoch vorhandene Wissen r<strong>und</strong> um die Sammelkräuter durch Einzelpersonen. In den5


<strong>Tradition</strong>elle Medizin <strong>und</strong> Heilmethoden in ÖsterreichSymposium vom 5.5.2006, B<strong>und</strong>esmin. f. Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> FrauenFachbüchern ist nur ein Teil davon dokumentiert, in der Volksmedizin die Pflanzen mittlerweilein Vergessenheit ger<strong>at</strong>en, da weder eine Gebrauchsbotanik noch Zusammenhängeder Heilwirksamkeiten vermittelt werden. Ähnliche Beispiele umfassender Verwendungheilwirksamer <strong>und</strong> kulinarischer Aspekte gibt es viele.N<strong>at</strong>ürliches „Aspirin“ aus den krautigen Teilen oder Wurzeln des MädesüßDie ganze Pflanze enthält Salze der Salicylsäureverbindungen (Salicyl<strong>at</strong>e), Vanillin (teils im Duftder Blüten <strong>und</strong> stärker in der Wurzel), Kiesel- <strong>und</strong> Gerbsäuren (besonders im Wurzelstock), ä-therische Öle, Schleim-, Duftstoffe, Phenolglykoside (vornehmlich in den Blüten) <strong>und</strong> Flavonoide.Bei voller Blüte sind die oberirdischen Teile am heilkräftigsten <strong>und</strong> können in dieser Phasegesammelt werden. Einige Stoffe sind auch in der herben Weiderinde (Salix) enthalten, die inähnlicher Weise wie das wohlschmeckende Mädesüß (Filipendula ulmaria) eingesetzt werdenkann.Diese Bestandteile in ihrer Summe <strong>und</strong> Kombin<strong>at</strong>ion unterstützen auf vielfältiger Weise Heilungsprozessefolgender Art: Die Inhaltsstoffe sind entzündungshemmend (z.B. bei Niere) <strong>und</strong>schmerzlindernd bei rheum<strong>at</strong>ischen Beschwerden mit Herzleiden (eine Frischwurzel-Essenz)<strong>und</strong> bei unregelmäßigem Puls. Sie stärken den Stoffwechsel <strong>und</strong> helfen bei Magenverstimmungen.Ebenso zeitigt die Pflanze eine harntreibende Wirkung <strong>und</strong> wird für Entgiftungs- <strong>und</strong>Blutreinigungskuren, bei Harnblasenentzündung, Harnzwang <strong>und</strong> zum “Brechen” der Blasensteineneingesetzt. Im Mittelalter h<strong>at</strong>te das Kraut wegen der herzstärkenden Wirkung den Rufzum “Frohmachen des Herzes”. Bei Magenübersäuerung <strong>und</strong> Gastritis verwendete man Teeauszüge.Bei Zahnschmerzen werden die zerkleinerten Teile der blühenden Pflanzen auf dieGlut gelegt <strong>und</strong> die Dämpfe einge<strong>at</strong>met. Selbst dann wirken noch die Inhaltsstoffe.Heilwirksamer Aromastoff der Zukunft aus dem MädesüßWurzeln, Blüten, junge Blätter <strong>und</strong> Mädesüß-Sprosse werden zum Arom<strong>at</strong>isieren von Speisenverwendet. Alle Teile sind für Teedrogen geeignet. Zerkleinerte junge Triebe <strong>und</strong> Blätter könnenin geringen Mengen in Sal<strong>at</strong>en <strong>und</strong> die Wurzel in Suppen Verwendung finden. Fein gehackteBlätter ergeben einen n<strong>at</strong>ürlichen Aromastoff, der dem aufgeschnittenen Schinken, Fisch oderSpeck, dem Gemüse <strong>und</strong> Spin<strong>at</strong> andere Nuancen verleiht <strong>und</strong> der besseren Verdauung dient.Langsam im Sch<strong>at</strong>ten getrocknet sind die Pflanzenteile für den Winter bevorr<strong>at</strong>bar. Wegen demsüßlich-arom<strong>at</strong>ischen Duft stellten die Großmütter mit getrockneten Blüten Säfte, Sirupgetränke,Bowlen, Gelees, Kompottwürze <strong>und</strong> allerhand Süßigkeiten her.Die Nutzung der Nelkwurz-Wurzel (Geum urbanum)Bevor die Gewürznelken aus der Familie der indischen Myrtengewächse als Handelsware zu unskamen, nutzte man den Wurzelstock des Echten oder Gewöhnlichen Nelkenwurzes für diesenZweck. Lediglich ist die Gewürznelke in der Wirkung viel intensiver. Im blühenden Kraut <strong>und</strong>in der Wurzel von Geum ist verhältnismäßig viel Eugenol enthalten, deshalb besteht ein ähnlicherDuft wie bei den importierten Gewürznelken. Diese Droge gilt als adstringierend, entzündungshemmend<strong>und</strong> wird als stopfendes Mittel verwendet. Die Wurzel <strong>und</strong> oder das grüneKraut um den Hals gehängt, erleichtern das erste Zahnen bei Kindern <strong>und</strong> heilt Augenschmerzen.Die Wurzelstöcke des Nelkenwurzes haben die größte Wirkung vom Herbst bis zum Neuaustriebim Frühling bis etwa Ende März oder Anfang April. Wie bei allen frischen Aufwüchsenwandern die meisten im Wurzelstock gespeicherten Nährstoffe mit dem Austreiben in die oberirdischeMasse. Deshalb kommt in der Veget<strong>at</strong>ionszeit dem frischen Kraut eine ebenso wichtigeBedeutung zu. Weiters dienen die Blätter dann der Versorgung mit Vitaminen <strong>und</strong> Mineralstoffen,indem sie als Gemüse in den Speisen Berücksichtigung finden.Nelkenwurzwein verhütet SchlaganfallDer Wurzelaufguss galt als stopfendes <strong>und</strong> vor allem stärkendes, appetitanregendes Mittel in derGenesungsphase nach langwierigen Krankheiten. Der Tee festigt das Zahnfleisch. Auch die in6


<strong>Tradition</strong>elle Medizin <strong>und</strong> Heilmethoden in ÖsterreichSymposium vom 5.5.2006, B<strong>und</strong>esmin. f. Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> FrauenWein gesottenen <strong>und</strong> nährstoffreichen Wurzeln – etwa 2 EL auf einen halben Liter Wein – liefernkräftigende Heilmittel bei erschöpfenden Krankheiten. Deshalb bekam sie auch den Namen“Weinwurzel”. Pulveransätze in Schnaps oder Wein ohne Kochen ergaben angenehme <strong>und</strong>heilwirksame Weingeschmäcker. Solch ein erfrischender Wein dient der Lungen-, Leber-, Herz<strong>und</strong>Magenstärkung, Fiebersenkung <strong>und</strong> verhütet Schlaganfall. Auch bei Lähmungen infolge einesSchlaganfalls kam die Wurzel oder ihr Pulver in Form einer Abkochung zu Anwendung. DieWirkstoffe vermögen die Stauungen der Pfortader zu öffnen. Kleinweise in der Ernährung eingegliedertwirkt die Pflanze als Vorbeugemittel bei den genannten Beschwerden.Für die Haltbarmachung von Bier <strong>und</strong> zum Vertreibend er StechmückenHinweisen nach fand die Wurzel auch Anwendung zur Haltbarmachung von Bier, damit esnicht sauer, im Geschmack bekömmlicher <strong>und</strong> besser verdaulich wurde. Manchmal war damitder Hopfen ersetzt worden. Das Pulver aus den Wurzeln diente ebenfalls zur Arom<strong>at</strong>isierungvon Fleischspeisen, Suppen, Backwaren, Obstgerichten, Glühwein <strong>und</strong> Kohlgerichten etc. Früherfand die duftende Wurzel auch als Mottenmittel Eins<strong>at</strong>z. Mit den frisch gemusten Wurzelndie offenen Körperteile eingerieben, waren die Steckmücken vertrieben worden. Auch diente eineAuflage der lokalen Schmerzbetäubung.Plädoyer für eine <strong>Tradition</strong>elle heimische Human- <strong>und</strong> Tiermedizin (THM) mitSchwerpunkt KräuteranwendungIn den heimischen Kräutern finden wir alle wichtigen heilwirksamen Wirkstoffe vor, dieeinst angewandt wurden. Der historische Gebrauch gilt als Beweis dafür, dass in derAnwendung von Heilkräutern eine Erprobung liegt, auch wenn heute versucht wird, bereitsalle (!) Kräuter mit dem Giftstigma zu belegen. Den Zeigefinger der Giftigkeit zuheben, ist nichts anderes als ein Affront, denn im Gr<strong>und</strong>e genommen ist jede synthetischhergestellte Substanz ein Konzentr<strong>at</strong> an Wirkstoffen, bei dem Vergiftungsmöglichkeitenviel höher liegen als bei Heilkräutern <strong>und</strong> im Gr<strong>und</strong>e genommen auch in höhererSignifikanz auftreten.Die Giftigkeit wäre auch bei allen Würzkräutern <strong>und</strong> Kulturgemüse- <strong>und</strong> -obstarten beweisbar<strong>und</strong> es lässt sich dafür sicherlich eine wissenschaftliche Methode finden, dieWirkstoffe bestätigen. Dann müsste z.B. der Estragon, Origanum oder Basilikum, Petersilie,Sellerie <strong>und</strong> der Apfel ebenso auf schnellstem Wege als Arzneimittel geführtwerden <strong>und</strong> aus der Lebensmittelbranche entzogen werden. Derartige hausunverständigeArgument<strong>at</strong>ionen findet man bereits in scheinbar hochstehenden Fachpublik<strong>at</strong>ionen<strong>und</strong> es wird uns noch das Essen vergehen, wenn wir derartigen haarsträubendeEntwicklungen Vorschub leisten. Alles Brauchbare wird mit bösartig untergriffigen Beweisenaus dem Verkehr gezogen. So müssten wir überhaupt unsere gesamte Kultur inFrage stellen <strong>und</strong> dazu eine Antwort suchen, von was wir uns wirklich noch ernährendürfen.Die geschichtliche Entwicklung verfolgend ist die menschliche Ernährung nicht ohneKräuter denkbar, denn vor den kultivierten Pflanzen h<strong>at</strong> sich der Mensch u. a. großteilsvon gesammelten Kräutern ernährt. Mit einher ging eine spezielle Anwendung wirkstoffreicherKräuter als Medizin. Die Erziehung auf die heutige Ernährung <strong>und</strong> pharmabetonteMedizin ist erst eine gewinnträchtige Entwicklung der letzten 150 Jahre <strong>und</strong> fußt aufdem Gr<strong>und</strong>paradigma am Kranksein zu verdienen <strong>und</strong> nicht an der Ges<strong>und</strong>erhaltungder Menschen (<strong>und</strong> Tiere). Nur wenige haben dies in höchster Verantwortung hinterfragt<strong>und</strong> darauf reagiert. Unsere heimischen Pflanzen können viel, aber die Spektren ihreAnwendungsmöglichkeiten bleiben allerdings im Argen.7


<strong>Tradition</strong>elle Medizin <strong>und</strong> Heilmethoden in ÖsterreichSymposium vom 5.5.2006, B<strong>und</strong>esmin. f. Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> FrauenGründe für eine Forcierung der <strong>Tradition</strong>ellen heimischen Medizin (THM) liegen z.B. inder Kostenersparnis bei den Krankenkassen, bei der Schaffung neuer Berufsfelder mitsamteiner gesamthaft gesehenen Ausbildung <strong>und</strong> Anwendung (Heilpraktiker, Tiermedizin,Ganzheitliche Humanmedizin, Ber<strong>at</strong>ungsstellen, ernährungsber<strong>at</strong>ende Medizin,Heilwirksame Ernährung in den Krankenhäusern etc.), Wahlmöglichkeit bei der Entscheidungaltern<strong>at</strong>iver Heilmethoden, uvm.Manchmal dünkt es mich einen spezifischen Tee des einen oder anderen Krautes zutrinken, aber viel lieber genieße ich die Kräuter als Wildgemüse oder veredelnde Würzbeigaben.So steigere ich die Vielfalt an kulinarischen Genüssen <strong>und</strong> kann mir die heilwirksamenStoffe auf essbarem Weg zuführen. Das ist ein fröhlicher Weg der Ges<strong>und</strong>erhaltung.Ungeahnte Möglichkeiten der Umsetzungen bestehen dazu, welche system<strong>at</strong>ischvon der Standortseignung, der Inkultur<strong>at</strong>ion <strong>und</strong> Wildsammlung bis hin zur Produktherstellung<strong>und</strong> Vermarktung angegangen, für jeden Menschen frei verfügbar <strong>und</strong>als zusätzliches Medizinangebot offen gehalten werden sollten.Liter<strong>at</strong>urhinweise:BERGER, J. - 1982/1984: Sau-Erde. Geschichten vom Lande. Roman. München, Wien.GRAUPE, F./ KOLLER, S. - 1995: Delik<strong>at</strong>essen aus Unkräutern. Das Wildpflanzenkochbuch. Orac-Verlag im VerlagKremayr & Scheriau. Wien, München, Zürich.GRONEVELD, S - 19[84]96: Agrarber<strong>at</strong>ung <strong>und</strong> Agrarkultur <strong>und</strong> einige andere Texte. Notizbuch 43 der Kasseler Schule.Hg.: AG Freiraum <strong>und</strong> Veget<strong>at</strong>ion. Kassel.HEEGER, E. 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