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Abteilung Tierhaltung und Tierschutz (Prof. Dr. A. Steiger ...

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können weder das notwendige Wissen noch die notwendigen praktischenFähigkeiten vermittelt werden, um einen H<strong>und</strong> in der Gesellschaft führen zukönnen. Aus diesem Gr<strong>und</strong> sollten H<strong>und</strong>ehalter ermuntert werden, zusätzlicheKurse zu besuchen. Auch ein Kurs von acht bis zehn Lektionen wird dieallermeisten H<strong>und</strong>ehalter nicht befähigen, ihre H<strong>und</strong>e in alltäglichen Situationenangemessen zu führen. Dennoch steht in einem solchen Kurs etwas mehr Zeit zurVerfügung, um wichtige Punkte wie das Einschätzen von Situationen <strong>und</strong> dasErkennen der eigenen Grenzen vermitteln zu können.Weiterführende Studien müssen nachweisen, ob die neuen, obligatorischen Kursewirklich zu einer Verbesserung des Wissenstandes in der Bevölkerung führen.Dies muss nicht nur kurzfristig überprüft, sondern unbedingt auch mitLangzeitstudien abgesichert werden. Ein Vergleich zwischen Ersth<strong>und</strong>ehaltern,die den gesamten Sachk<strong>und</strong>enachweis (Theorie <strong>und</strong> Praxis) besuchen müssen,<strong>und</strong> H<strong>und</strong>ehaltern, die nur den praktischen Teil besuchen müssen, ist wichtig.- H<strong>und</strong>ehalter sollten in den kynologischen Vereinen <strong>und</strong> H<strong>und</strong>eschulen durch einbreitgefächertes Kursangebot motiviert werden, mit dem H<strong>und</strong> auch nach denobligatorischen Gr<strong>und</strong>kursen weiterzuarbeiten. Im Zentrum sollten bei„Plauschgruppen“ <strong>und</strong> Familienh<strong>und</strong>e-Kursen die artgerechte H<strong>und</strong>ehaltung,gutes Sozialverhalten <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene Gesellschaftstauglichkeit stehen.- H<strong>und</strong>ehalter sollten ermuntert werden, mit ihrem H<strong>und</strong> das H<strong>und</strong>ehalterbrevetder Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft (SKG) oder eine vergleichbarePrüfung abzulegen. Der H<strong>und</strong>ehalter lernt in dieser Ausbildung seinen H<strong>und</strong>richtig zu führen <strong>und</strong> unter Kontrolle zu halten. Gemeinden könnten einen Anreizschaffen, indem sie H<strong>und</strong>ehaltern, die solche Prüfungen bestanden haben, eineErmässigung der H<strong>und</strong>esteuer gewähren.- In H<strong>und</strong>eschulen <strong>und</strong> kynologischen Vereinen sollten regelmässig Weiterbildungenzu Themen wie Körpersprache, Verhalten <strong>und</strong> Gefährlichkeit (mitSchwergewicht „Kind <strong>und</strong> H<strong>und</strong>“) angeboten werden.- Personen, die sich für die Anschaffung eines Zweit- oder <strong>Dr</strong>itth<strong>und</strong>esinteressieren, müssen unbedingt über die besonderen Schwierigkeiten <strong>und</strong>Gefahren der Rudelhaltung aufgeklärt werden. Diese Verantwortung liegt vorallem bei Zuchtverbänden, Züchtern, Tierheimangestellten, Tierärzten <strong>und</strong>Ausbildnern. Auch Personen, die mehrere H<strong>und</strong>e ausführen wollen, müssen sichdieser Gefahren bewusst sein.- H<strong>und</strong>ehalter können sich auch via Internet informieren. Eine Liste nützlicherAdressen finden sich am Ende der Arbeit (Literaturverzeichnis) unter„Internetseiten“ auf Seite 81.8. Information von Fachleuten:- AusbildnerInnen der in der Schweiz neu obligatorischen H<strong>und</strong>ekurse, aber auchLeiterInnen von anderen Kursen (insbesondere auch SpielgruppenleiterInnen)müssen vor allem in den Bereichen “Verhalten“, „Früherkennung von Problemen“,„Gefährdung von Menschen durch H<strong>und</strong>e“ <strong>und</strong> „Körpersprache <strong>und</strong> Mimik“geschult werden. Diese Themen müssen in Weiter- <strong>und</strong> Fortbildungenregelmässig aufgefrischt werden.- Tierärzte sind für H<strong>und</strong>ehalter wichtige Ansprechpartner, wenn es um dieGes<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> das Verhalten des H<strong>und</strong>es geht. Sie müssen Besitzer vonkranken H<strong>und</strong>en auch auf mögliche krankheitsbedingte Verhaltensveränderungendes H<strong>und</strong>es hinweisen (dies gilt insbesondere für Besitzer chronisch krankerH<strong>und</strong>e bzw. für Besitzer von H<strong>und</strong>en mit schmerzhaften Leiden!). Krankheiten,insbesondere schmerzhafte Prozesse können zu Verhaltensstörungen <strong>und</strong>gesteigerter Aggressionsbereitschaft führen (Köhler 2005). Ein erhöhtes Risiko fürBeissunfälle wurde auch bei H<strong>und</strong>en mit gewissen Hautproblemen festgestellt(Guy et al. 2001). Reisner et al. (2007) fanden bei der Untersuchung vonBeissunfällen mit Kindern, das in 50% der Fälle medizinische Problemezumindest als Teil der Ursache des Problems erkannt oder vermutet wurden.75

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