13.07.2015 Aufrufe

Abteilung Tierhaltung und Tierschutz (Prof. Dr. A. Steiger ...

Abteilung Tierhaltung und Tierschutz (Prof. Dr. A. Steiger ...

Abteilung Tierhaltung und Tierschutz (Prof. Dr. A. Steiger ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

vermehrt von H<strong>und</strong>ehaltern besucht, die sowieso über mehr Kenntnisse verfügen.Möglicherweise spielen auch beide Faktoren eine Rolle. Dennoch ist auch bei H<strong>und</strong>ehaltern,die solche Kurse besucht hatten, das Wissen im Durchschnitt ungenügend.Weder ein signifikanter Unterschied bezüglich des Prozentsatzes korrekt beantworteterFragen noch Unterschiede bei einzelnen Fragen bestanden zwischen Eltern <strong>und</strong> kinderlosenH<strong>und</strong>ehaltern. Man könnte erwarten, dass Eltern vorsichtiger sind, weil sie aus eigenerErfahrung wissen, wie schnell sich um Kinder ein Unglück ereignen kann <strong>und</strong> dass man nichterwarten kann, dass sich Kinder immer an Anweisungen halten. Auf der anderen Seitewissen gerade Mütter, wie schwierig es ist, H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kind wirklich jederzeit zu überwachen<strong>und</strong> haben oft die Erfahrung gemacht, dass nichts passiert. Dies mag dazu geführt haben,dass zwischen den beiden Gruppen mit <strong>und</strong> ohne Kinder kein Unterschied besteht.Das Gleiche wurde festgestellt zwischen Personen, die irgendwann einen Kurs besuchthatten <strong>und</strong> Personen, die nie einen Kurs besucht hatten. Möglicherweise hat das Thema„Gefahrenvermeidung“ in vielen Kursen nicht den entsprechenden Stellenwert erhalten. Esmag auch sein, dass der Kurs weit zurücklag <strong>und</strong> deshalb oder aus einem anderen Gr<strong>und</strong>die vermittelte Theorie nicht mehr präsent war. Die Dissertation von May (2006) zeigte zwarsofort <strong>und</strong> 4 Monate nach einem H<strong>und</strong>ekurs mit Schwergewicht „Gefahrenvermeidung imUmgang mit H<strong>und</strong>en“ eine Verbesserung des Wissensstandes, aber es gibt keineLangzeitstudien dazu. Dieselbe Dissertation wies nach, dass die Frage „H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kindalleine“ – also eine der zentralen Fragen der vorliegenden Studie – nach dem Kurs von denTeilnehmern nicht besser beantwortet wurde als vorher. Ob die in der Schweiz neu geltendeAuflage, die besagt, dass der Besuch eines Theoriekurs nur für Ersth<strong>und</strong>ehalter <strong>und</strong> einespraktischen Kurses mit jedem neuen H<strong>und</strong> für alle H<strong>und</strong>ehalter obligatorisch ist. eineWirkung zeigen wird, müsste deshalb sicher mit einer Langzeitstudie abgesichert werden.Keinerlei Einfluss – weder auf den Prozentsatz korrekt beantworteter Fragen, noch auf dieBeantwortung der Einzelfragen – zeigten ebenfalls Faktoren wie:- ob die Befragten eines oder mehrere Kinder hatten- ob die befragten Personen mit Kindern unter 15 Jahren zusammen lebten- wie alt das jüngste Kind war- ob es sich beim H<strong>und</strong> des befragten H<strong>und</strong>ehalters um einen unkastrierten Rüden,um eine Hündin oder einen kastrierten Rüden handelte- ob der H<strong>und</strong>ehalter einen H<strong>und</strong> mit oder ohne Stammbaum besass- welche H<strong>und</strong>erasse der H<strong>und</strong>ehalter besass bzw. zu besitzen glaubte. Da dieGruppen zum Teil sehr klein waren, wurde auf eine weitere Auswertungverzichtet.Die vorliegende Studie rechtfertigt die vorgenommene Einteilung der Kantone bezüglichPräventionsintensität nicht. In allen Kantonen kannten ca. 30% der befragten H<strong>und</strong>ehaltermindestens eines der Präventionsprojekte.Die Frage, ob Präventionsprojekte, die in der Schule angeboten werden, auch einenpositiven Einfluss auf das Wissen <strong>und</strong> Handeln der Eltern haben, kann mit dieser Studienicht beurteilt werden. Sicher wäre es sinnvoll, dies mit einer weiteren Studie zuuntersuchen. Allerdings hilft das alleine nicht weiter: viele der Unfälle betreffen Kinder, dienoch nicht zur Schule gehen. Deshalb wäre es sinnvoll, Eltern jüngerer Kinder ebenfallsgezielt zu informieren!72

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!