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Abteilung Tierhaltung und Tierschutz (Prof. Dr. A. Steiger ...

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2. Kind <strong>und</strong> H<strong>und</strong> in unserer GesellschaftÜber das Verhältnis <strong>und</strong> die Bedeutung von Haustieren <strong>und</strong> im speziellen von H<strong>und</strong>en fürKinder ist viel publiziert worden. Neben allen positiven Aspekten, die solche Beziehungen mitsich bringen, ist das Risiko nicht zu unterschätzen, das H<strong>und</strong>e im Zusammenleben mitKindern darstellen können. Kinder können – je nach Altersstufe – die Verhaltensweisen vonH<strong>und</strong>en nicht einschätzen, geschweige denn verstehen <strong>und</strong> brauchen klare Verhaltensregelnim Umgang mit H<strong>und</strong>en. Begegnungen von Kind <strong>und</strong> H<strong>und</strong> bedürfen zur Gewährleistung derSicherheit überdies der Aufsicht einer geschulten, erwachsenen Person (z.B. Eltern,H<strong>und</strong>ehalter). Wo dies vernachlässigt wird, kann es zu Unfällen mit dramatischen Folgenkommen.Nachstehend wird zunächst kurz auf die Bedeutung von H<strong>und</strong>en für Kinder eingegangen,bevor einige Fakten zu H<strong>und</strong>ebissunfällen <strong>und</strong> deren mögliche Konsequenzen aufgezeigtwerden. Präventionskampagnen sind eine Möglichkeit, gefährliche Situationen, nicht mehrentstehen zu lassen resp. entschärfen zu können. In der Schweiz laufen bereits solcheAufklärungsprogramme, die die Vermeidung von Beissunfällen bei Kindern zum Ziel haben.2.1. Die Bedeutung von H<strong>und</strong>en für KinderEs ist unbestritten, dass H<strong>und</strong>e für die Entwicklung <strong>und</strong> das psychische Wohlbefinden vonKindern eine sehr grosse Bedeutung haben. Dies haben diverse Studien belegt. Kindernennen regelmässig ihre Haustiere, wenn sie gefragt werden, an wen sie sich mit ihrenProblemen wenden (Bachmann 1975). Eine Umfrage der Zeitschrift „Eltern for family“ stelltefest, dass von insgesamt 1835 Kindern 12% das Haustier als bevorzugten Seelentrösterbezeichneten. Hoff <strong>und</strong> Bergler (2006) wiesen mehrfach nach, dass Kinder, die ein Heimtierhaben, Familien- <strong>und</strong> Lebenskrisen besser bewältigen können. Sie betonten gleichzeitig,dass der blosse Besitz eines Heimtieres noch nicht genüge, damit sich die wünschenswertetherapeutische Wirkung zeige. Sie zeigten auch auf, dass Schüler mit einer besondersintensiven Beziehung zu ihrem H<strong>und</strong> gewisse Kompetenzen <strong>und</strong> Eigenschaften, wie z.B.Konzentrationsfähigkeit, Einfühlungsvermögen, Kommunikations- <strong>und</strong> Kontaktfähigkeit,Teamfähigkeit etc. in deutlich ausgeprägterem Masse entwickelten als ihre Altersgenossenohne H<strong>und</strong>. Das Halten von Haustieren (insbesondere von H<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Katzen) ist mit einerdeutlichen sozialen Orientierung verb<strong>und</strong>en, z.B. mit der Fähigkeit, Mitgefühl (Empathie)gegenüber Tieren (Poresky et al. 1988) <strong>und</strong> Menschen (Vidovic et al. 1999, Bryant 1985,Poresky 1996) zu empfinden.Damit Kinder <strong>und</strong> H<strong>und</strong>e in unserer Gesellschaft auch weiterhin einträchtig zusammenlebenkönnen müssen Gr<strong>und</strong>lagen geschaffen werden, die H<strong>und</strong>ehaltern <strong>und</strong> Eltern das Wissenüber den richtigen Umgang mit H<strong>und</strong>en vermitteln, ihnen aufzeigen, welche Situationenvermieden werden müssen <strong>und</strong> sie anweisen, wie sich Kinder <strong>und</strong> Erwachsene gegenüberH<strong>und</strong>en richtig verhalten.2.2. Die Gefährdung von Kindern durch H<strong>und</strong>eEs kommt immer wieder zu Beissunfällen mit H<strong>und</strong>en. Eine Reihe wissenschaftlicherUntersuchungen hat gezeigt, dass Kinder dabei besonders gefährdet sind. Kinder werdenhäufiger als erwachsene Personen gebissen <strong>und</strong> die daraus resultierenden Verletzungensind häufig gravierender.- 3 -

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