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Abteilung Tierhaltung und Tierschutz (Prof. Dr. A. Steiger ...

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auf Platz vier die H<strong>und</strong>eschulen mit etwas mehr als 32%. Personen, die korrekt 3Informationsquellen aufführten, informierten sich zusätzlich (in absteigender Reihenfolge)aus Zeitschriften (22.8%), in Kursen (20.9%) <strong>und</strong> mit dem Fernseher (17.9%). Personen, dienicht korrekt 3 Informationsquellen angekreuzt hatten, veränderten dieses Bild leicht: nimmtman alle Fragebogen, informierten sich die H<strong>und</strong>ehalter in 31.3% der Fälle aus Zeitschriften,in 25.6% der Fälle aus dem Fernseher <strong>und</strong> in 22.6% in Kursen. Das Internet alsInformationsquelle kam mit 14,8% bzw. 21.1% in beiden Gruppen auf Platz 8, andereInformationsquellen mit 9.6% bzw. 10.5% auf Platz 9 <strong>und</strong> Broschüren mit 3.6% bzw. 31.3%auf Platz zehn.Auf dieselben Resultate bei den Hauptinformationsquellen kam auch May (2006). Auch dievon ihr befragten H<strong>und</strong>ehalter gaben als Informationsquellen bezüglich Verhalten,Bedürfnissen <strong>und</strong> Erziehung eines H<strong>und</strong>es am häufigsten Bücher <strong>und</strong> in zweiter Linie denTierarzt an. Der Tierarzt wurde also in beiden Studien als häufigste bzw. zweithäufigsteInformationsquelle angegeben. Dies erstaunt. Es fragt sich, ob diese Informationsquellevermehrt angekreuzt wurde, weil die Fragebogen in der Tierarztpraxis verteilt wurden <strong>und</strong>der Tierarzt als Informationsquelle deshalb nahe lag. Es mag auch sein, dass man sich garverpflichtet fühlte, den Tierarzt zu erwähnen. Falls H<strong>und</strong>ehalter Informationen zum Thema„Mensch <strong>und</strong> H<strong>und</strong>“ beim Tierarzt erhalten, fragt es sich, ob es sich eher um medizinischeInformationen wie die Ansteckungsgefahr oder wirklich um Verhaltensregeln handelt. „Tapsikomm“ <strong>und</strong> „Keine Angst vor’m grossen H<strong>und</strong>“ wird z.T. in Praxen aufgelegt. Ob dann für dieBefragten die Informationsquelle „Tierarzt“, „Buch“ oder „Broschüre“ war konnte anhand derFragebogen nicht eruiert werden.Dass der Tierarzt sehr häufig als Informationsquelle angegeben wurde weist aber darauf hin,dass man sich mit entsprechenden Fragen an seinen Tierarzt wenden würde <strong>und</strong> daraufvertrauen würde, dass der Tierarzt in diesem Bereich kompetent Auskunft geben kann. DerTierarzt trägt im Bereich Prävention von Unfällen also eine grosse Verantwortung. Das heisstfür Tierärzte:- Informationen zum Thema Kind <strong>und</strong> H<strong>und</strong> können bei der ersten Konsultationmitgegeben werden.- Erste Anzeichen von Verhaltensstörungen <strong>und</strong> Hinweise darauf, dass Problemezwischen H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kind bestehen könnten, müssen ernst genommen werden.- Bestehen solche Probleme, müssen entsprechende Schritte eingeleitet <strong>und</strong> H<strong>und</strong>ehalterbei Bedarf auch an Spezialisten weitergeleitet werden.- Beim Auftreten ges<strong>und</strong>heitlicher Probleme ist immer auch an mögliche damit verb<strong>und</strong>eneVerhaltensveränderungen zu denken. Köhler (2005) fand, dass ¼ der Patienten, die inder verhaltenstherapeutischen Praxis vorgestellt wurden, an chronischen Problemen,meist an Erkrankungen des Bewegungsapparates litten. Diese Probleme sind oft mitSchmerzen verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> können zu Verhaltensstörungen, vor allem zu aggressivemVeralten führen. Reisner et al. (2007) fanden bei der Untersuchung von Beissunfällen mitKindern, dass in 50% der Fälle medizinische Probleme zumindest als Teil der Ursachedes Problems erkannt oder vermutet wurden. H<strong>und</strong>ehalter müssen in einem solchenFalle auf das erhöhte Risiko für Kinder, insbesondere für Kinder im eigenen Haushaltaufmerksam gemacht werden.Dass kynologische Vereine <strong>und</strong> die H<strong>und</strong>eschulen ebenfalls einen wichtigen Stellenwert inder Informationsvermittlung einnehmen ist sehr erfreulich, denn dort wird in Zukunft vermehrtWissen vermittelt. In der Schweiz müssen neu alle Ersth<strong>und</strong>ehalter Theoriest<strong>und</strong>enbesuchen <strong>und</strong> alle Personen, die einen neuen H<strong>und</strong> erwerben, einen praktischen Kurs vonmindestens vier Lektionen absolvieren. Zentrale Themen solcher Kurse müsstensinnvollerweise Themen wie „Körpersprache“ <strong>und</strong> „vermeiden von Unfällen“ sein. F<strong>und</strong>ierteKenntnisse in diesen Bereichen sind deshalb für Leiter <strong>und</strong> Leiterinnen solcher Kurseessentiell.63

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