Abteilung Tierhaltung und Tierschutz (Prof. Dr. A. Steiger ...

unterteilt. Die erste Gruppe umfasste die Besitzer, deren Hunde jünger als sechs Jahrewaren, die zweite Gruppe die Besitzer, deren Hunde 6 Jahre und älter waren.Weder Average 1 noch Average 2 zeigten signifikante Unterschiede zwischen Besitzern vonHunden, die älter bzw. jünger als 6 Jahre alt waren. Unterschiede fanden sich nur bei zweiEinzelfragen.Unterschiede bei einzelnen Antworten:- Die Besitzer von älteren Hunden antworteten bei der Frage 14 (Aggression um Futter)signifikant häufiger (p=0.038) falsch, indem sie befanden, dass das Verhalten desHundes „Beno“ nicht verändert werden müsse. Während 55.4% der Besitzer ältererHunde hier falsch antworteten, waren es bei den Besitzern jüngerer Hunde nur 44.9%.Es kann sein, dass man sich mit der Zeit damit abfindet, dass der Hund unerwünschteVerhaltensweisen zeigt und lernt, damit zu leben. Wenn sich bis zu diesem Zeitpunktdaraus kein Zwischenfall ereignet hat, geht man vielleicht davon aus, dass es so bleibenwird.- Besitzer von älteren Hunden erkannten bei der Frage 17 (Körpersprache) signifikanthäufiger (p=0.041), dass es sich um eine unterwürfige Körperhaltung handelte. Hierantworteten 58.1% der Besitzer älterer Hunde richtig - gegenüber 48.1% der Besitzer vonHunden unter 6 Jahren. Dies ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass man dieKörpersprache mit den Jahren besser lesen lernt. Da aber sicher ein Teil derHundehalter, die jetzt in der Gruppe der „jüngeren Hunde“ erfasst wurde, früher bereitseinen Hund besessen hatte, steht diese Vermutung wohl auf wackligen Füssen.Spannend wäre in diesem Zusammenhang die Frage gewesen, ob die befragtenPersonen Ersthundehalter waren.4.10.2. Rüde oder Hündin, kastriert oder unkastriertWeder zwischen Besitzern von Rüden und Hündinnen noch zwischen Besitzern vonunkastrierten Rüden oder Hündinnen und Personen, die mindestens einen unkastriertenRüden besassen traten signifikante Unterschiede beim Beantworten der Fragen auf.Vermutlich ist sich der grosse Teil der Hundehalter nicht bewusst ist, dass Rüden (und vorallem unkastrierte Rüden) häufiger schwere Beissunfälle verursachen als Hündinnen (Sackset al., 2000; Mitchell et al., 2003; Lang et al., 2005; Horisberger, 2004).4.11. Kurse und Prüfungen431 Personen (75% der Befragten) hatten mindestens einmal mit einem eigenen Hund einenKurs besucht. Diese Zahl liegt vermutlich über dem effektiven Schnitt in unserem Land. Esist denkbar, dass Personen, die einen Kurs besucht hatten, auch eher bereit waren, einenFragebogen auszufüllen.Interessant war, dass ein grosser Teil der Hundehalter, die eine Welpenspielgruppebesuchten/besucht hatten, angaben, mit mindestens einem der Hunde einenJunghundekurse besucht zu haben. Diese Situation zeigte auch May (2006) in ihrerDissertation.4.11.1. Art der KurseFür eine erste Auswertung wurden die Daten der verschiedenen Kurse zusammengefasst.Die Hundehalter wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Gruppe „Kurs besucht“ hatte mitmindestens einem Hund irgendwann irgendeinen Kurs besucht. Dem gegenüber stand dieGruppe „kein Kurs besucht“, die mit keinem Hund je einen Kurs besucht hatte. Zwischen den53