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Abteilung Tierhaltung und Tierschutz (Prof. Dr. A. Steiger ...

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In der erwähnten Situation dürfen weder der Sohn noch Frau Krause versuchen, dem H<strong>und</strong>den Ball wegzunehmen. Dies gilt, obschon der H<strong>und</strong> bis zu diesem Zeitpunkt nur den Sohngewarnt hat.Wenn der H<strong>und</strong> warnt <strong>und</strong> man sich zurückzieht, „belohnt“ man ihn für sein unerwünschtesVerhalten. Dies ist ungünstig. Geht man trotz des Warnens hin, kann es sein, dass der H<strong>und</strong>sich den Ball problemlos nehmen lässt. Greift er aber dennoch an, wird sich die Person meistspätestens jetzt zurückziehen. Dadurch würde man dem H<strong>und</strong> beibringen, dass Warnenalleine nicht genügt, sondern dass es zusätzlich einen Scheinangriff <strong>und</strong> eventuell gar einSchnappen braucht, um Zweibeiner davon abzuhalten, Gegenstände zurückzuerobern. Dieswäre noch schlechter. Deshalb muss eine derartige Situation vermieden werden.Die Meinung, dass man aggressives Verhalten gr<strong>und</strong>sätzlich nicht tolerieren <strong>und</strong> ihm mitenergischem Auftreten begegnen solle ist bei H<strong>und</strong>ehaltern noch stark verbreitet. Auch wenneine derartige Reaktion im Einzelfall erfolgreich sein kann darf sie auf keinen Fall empfohlenwerden. Sie führt, wenn überhaupt, oft nur vorübergehend zum Erfolg <strong>und</strong> kann vor allemschwere Unfälle verursachen. Diese Aussagen gelten auch für andere Situationen, in denender H<strong>und</strong> ein aggressives Verhalten zeigt.85.2% der Befragten empfahlen, die Besitzerin des H<strong>und</strong>es zu holen. Dies ist in diesem Fallesicher die beste Lösung. Das zu Gr<strong>und</strong>e liegende Problem ist damit aber nicht behoben.Aggressionen um Gegenstände sind gefährlich. Es besteht die Gefahr, dass die Warnungnicht gesehen oder erkannt wird. Letzteres trifft vor allem auf Kinder <strong>und</strong> teilweise auch aufbehinderte Personen zu. Eine Person kann aber eine Warnung auch aus Unaufmerksamkeitübersehen oder in der Nähe stolpern <strong>und</strong> sich in Gefahr bringen. Die Besitzer eines H<strong>und</strong>es,der Aggression um Gegenstände zeigt, brauchen deshalb Hilfe von einer Fachperson, denndieses Verhalten muss therapiert werden.Zusammenfassend kann gesagt werden, dass im Bereich „Verhalten gegenüber einemH<strong>und</strong>, der aggressives Verhalten zeigt“ Aufklärung wichtig ist, denn knapp ⅓ der Befragtenbeantwortete die Frage als Ganzes falsch.4.2.7. Frage 19 (Kind mit H<strong>und</strong> spazieren)Frau Müller ist krank <strong>und</strong> kann mit ihrem kleinen H<strong>und</strong> Milly nicht spazieren gehen.Das 8-jährige Nachbarsmädchen Doris bietet ihre Hilfe an. Darf Doris mit Milly spazierengehen ?a) ja, ohne Einschränkungenb) ja, wenn H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kind sich kennenc) ja, wenn die gleichaltrige Tochter von Frau Müller mitgehtAuswertung der ganzen Frage:Diese Frage bereitete am meisten Probleme. Nur gerade 21.9% aller Befragtenbeantworteten die Frage als Ganzes korrekt (Abb. 7), das heisst 78.1% der H<strong>und</strong>ehalterwaren fälschlicherweise der Meinung, dass ein bzw. zwei Kinder einen kleinen H<strong>und</strong> auf demSpaziergang alleine betreuen können, wenn mindestens eines der Kinder den H<strong>und</strong> kennt.Die Hündin Milly ist klein. Dieser Umstand mag dazu verleitet haben, die Fragen falsch zubeantworten, da man davon ausging, dass ein kleiner H<strong>und</strong> ungefährlich sei.35

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