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Abteilung Tierhaltung und Tierschutz (Prof. Dr. A. Steiger ...

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Horisberger et al. (2004), nach der sich 32% der Beissverletzungen bei Kindern zwischen 0<strong>und</strong> 4 Jahren bei Interaktionen mit dem ruhenden H<strong>und</strong> ereignen. Eltern tolerieren oft, dassihre Kinder den H<strong>und</strong> bedrängen oder belästigen. Dies häufig mit der Begründung, dass derH<strong>und</strong> dies problemlos toleriere. Sie vergessen dabei aber, dass ihre H<strong>und</strong>e älter werden,vielleicht Schmerzen (z.B. Gelenkschmerzen) haben, schlechter hören <strong>und</strong> erschreckenkönnten.Kleine Kinder können noch nicht begreifen, warum sie nie zu einem schlafenden H<strong>und</strong>gehen sollen. Grössere Kinder können dies zwar begreifen, halten sich aber vielleicht nicht(immer) an die Anweisung. Bei beiden besteht zusätzlich das Risiko, dass sie, wenn sie sichzum eigenen schlafenden H<strong>und</strong> legen dürfen, dies auch bei fremden H<strong>und</strong>en tun werden. Esliegt also auch hier an den Eltern <strong>und</strong> H<strong>und</strong>ebesitzern, das Ganze immer zu überwachen.Wenn die Überwachung nicht gewährleistet werden kann, muss man Kind <strong>und</strong> H<strong>und</strong>trennen!Diese Regeln gelten übrigens nicht nur für schlafende, sondern auch für ruhende H<strong>und</strong>e. AlsRegel gilt, dass man nicht zum H<strong>und</strong> geht, sondern ihn zu sich ruft. Wenn die Hündin Anjanicht zu Felix kommen will, soll er sie in Ruhe lassen. Kahn et al. (2003) zeigten, dass Kinderbesonders gefährdet sind, wenn sie mit H<strong>und</strong>en „schmusen“. Wenn die Hündin Anja gerneKörperkontakt mit Felix hat, kann sie von sich aus zu ihm kommen. Aber auch in diesemFalle sollte immer eine erwachsene Person dabei sein.Auswertung der einzelnen Antworten:Tabelle 5: Prozent der H<strong>und</strong>ehalter, die die Antworten zu Frage 15 korrekt angekreuzt habenAntwort Antwort ist Korrekt beantworteta) ja, da Felix noch ein Kind ist falsch 95.8%b) ja, wenn Felix vorsichtig ist falsch 77.%c) ja, ausser wenn Anja im H<strong>und</strong>ekorb schläft falsch 80.1%Betrachtet man die drei Antworten (Tab. 5), stellt man fest, dass Antwort a) sehr häufig,Antwort b) aber nur von etwas mehr als ¾ der befragten H<strong>und</strong>ehalter korrekt angekreuztwurde. Es würden also nur gerade 4.2% der Befragten Felix mit der Begründung, dass ernoch ein Kind sei, gestatten, in Anjas Korb zu liegen. Aber 23% der Befragten liessen sichdurch die Aussage „ja, wenn Felix vorsichtig ist“ dazu verleiten, dem Kind den Aufenthalt inAnjas Korb zu bewilligen.19.9% der Befragten befanden, dass die Regel, Kinder sollen nie zu einem schlafendenH<strong>und</strong> gehen, nur dann gelte, wenn dieser im H<strong>und</strong>ekorb sei. Sie realisierten eventuell nicht,dass auch ein H<strong>und</strong>, der ausserhalb seines Korbes schläft, erschrecken <strong>und</strong> aggressivreagieren kann! Auch wenn man schlafende H<strong>und</strong>e nicht erschrecken soll ist es nicht inOrdnung, dass der H<strong>und</strong> bei einer Annäherung knurrt. H<strong>und</strong>e, die sich aggressiv zeigen,wenn man in die Nähe ihres Schlafplatzes kommt, stellen vor allem in Haushalten mitKindern ein grosses Risiko dar. Es kommt immer wieder zu schweren Verletzungen, weiljemand neben einem schlafenden H<strong>und</strong> stolpert.Zeigt sich ein H<strong>und</strong> aggressiv, wenn sich ihm Personen, insbesondere Kinder, nähern, sollteunbedingt eine Fachperson konsultiert werden.Zusammenfassend kann gesagt werden, dass zu diesem Thema – mit einem <strong>Dr</strong>ittel falscherAntworten – unbedingt mehr Aufklärungsarbeit getan werden muss. Dies vor allem wennman bedenkt, dass sich ein hoher Prozentsatz der Unfälle mit Kindern im Zusammenhangmit einer Interaktion mit einem ruhenden H<strong>und</strong> ereignet.30

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