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Abteilung Tierhaltung und Tierschutz (Prof. Dr. A. Steiger ...

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Es ist interessant, dass 78.6% der Befragten der Meinung waren, man müsse das Verhaltendes Mädchens verändern, aber nur gerade 53.1% – wenig mehr als die Hälfte! – fanden dasgleiche beim H<strong>und</strong> nötig. Die Zahlen widerspiegeln möglicherweise die Überzeugung, dassmenschliches Verhalten einfacher zu beeinflussen sei (Gespräch) als das Verhalten desH<strong>und</strong>es. Auch haben H<strong>und</strong>ehalter erfahrungsgemäss häufig die Tendenz. Es könnte auchsein, dass H<strong>und</strong>ehalter die Schuld eines Zwischenfalls eher beim Kind als beim H<strong>und</strong> zusuchen („Sophie hat sich eben blöd verhalten“).Von den 100% der Personen, die befanden, dass jeder normale H<strong>und</strong> in einer solchenSituation knurrt, waren 80.9% auch der Meinung, dass man das Verhalten von Beno nichtverändern müsse. Des Weiteren ist Aus der Antwort ebenfalls ist nicht ersichtlich, ob sie esfür unnötig hielten, Beno’s Verhalten zu verändern, weil sie das Gefühl hatten, dass diesesVerhalten normal sei, <strong>und</strong>/oder der Meinung waren, dass es für die Kinder nicht gefährlichsei. Die restlichen 19.1% der Befragten empfahlen, dass man das Verhalten von Benoverändern müsse. Ob diese Befragten das Wort „jeder“ überlesen <strong>und</strong> den Satz eher als „esist normal, dass H<strong>und</strong>e in dieser Situation knurren“ gelesen hatten <strong>und</strong>/oder ob sie dieSituation für das Kind gefährlich hielten ist nicht nachvollziehbar. Von den 100% derPersonen, die befanden, dass nicht jeder normale H<strong>und</strong> in einer solchen Situation knurrt,waren aber 29.3% der Meinung, dass Verhalten des H<strong>und</strong>es müsse nicht geändert werden.Ob H<strong>und</strong>ehalter, die Benos Verhalten nicht verändern wollten, das Gefühl hatten, dies nichttun zu können oder eher glaubten, dass es nicht nötig sei, ist aus der Studie nicht ersichtlich.Selbstverständlich müssen Kinder lernen, dass sie fressende H<strong>und</strong>e in Ruhe lassen müssen.Allen Vorsichtsmassnahmen zum Trotz kann aber ein Kind auf einen fressenden H<strong>und</strong>treffen. Deshalb muss auch das Verhalten eines futterverteidigenden H<strong>und</strong>es verändertwerden. Zeigt ein H<strong>und</strong> Aggressionen um Futter, sollten sich die Besitzer an eineFachperson wenden. Dies gilt insbesondere, wenn Kinder gefährdet sind. Obschon beiKindern ab vier Jahren das erste Gefahrenbewusstsein einsetzt, können sie solcheGefahrensituation nicht erkennen. Ab fünf bis sechs Jahren können sie zwar eine akuteGefahr erkennen, aber das bedeutet noch nicht, dass sie vorausschauen <strong>und</strong> sich durchVermeiden von Situationen schützen können. Erst ab acht Jahren lernen Kindervorausschauend Gefahren zu vermeiden (kinderges<strong>und</strong>heit-info.de).Auch in der Studie von Reisner <strong>und</strong> Shofer (2008), in der H<strong>und</strong>ehalter beantworten mussten,ob sie einem Kind erlauben würden, mit einem H<strong>und</strong>, der knurrt, wenn man zu seinem Futtergeht, aber noch nie gebissen hat, im selben Raum zu sein, während er frisst, waren 74%richtigerweise der Meinung, dass sie das nicht erlauben würden.Aufgr<strong>und</strong> der erhaltenen Antworten kann man sagen, dass im Bereich „Aggression umFutter“ noch eine grosse Wissenslücke besteht. Dies ist besonders gefährlich, da sich vieleZwischenfälle mit kleinen Kindern in diesem Zusammenhang ereignen.4.2.3. Frage 15 (schlafender H<strong>und</strong>)„Die Hündin Anja ist am Schlafen. Der 2 jährige Sohn Felix will sich zu ihr legen.Darf dies zugelassen werden?“a) ja, da Felix noch ein Kind istb) ja, wenn Felix vorsichtig istc) ja, ausser wenn Anja im H<strong>und</strong>ekorb schläftAuswertung der ganzen Frage:Die ganze Frage wurde nur von 66.5% der H<strong>und</strong>ehalter korrekt beantwortet (Abb. 7). Knapp⅓ der befragten H<strong>und</strong>ehalter waren sich also nicht bewusst, dass der Knabe unter keinenUmständen zum schlafenden H<strong>und</strong> gehen <strong>und</strong> sich neben ihn legen soll. Dass Kinderbesonders gefährdet sind, wenn sie zu schlafenden H<strong>und</strong>en gehen, zeigt die Studie von29

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