aufgezeigt werden, ob H<strong>und</strong>ehalter der Meinung sind, dass es bei einer erwachsenenPerson, die den H<strong>und</strong> nicht gut kennt, zulässig ist, die Warnung zu missachten oder derAggression des H<strong>und</strong>es mit energischem Auftreten zu begegnen. Antwort e) ermöglichte esden H<strong>und</strong>ehaltern, in der dargestellten Situation eine Konfrontation zu vermeiden.Die Beantwortung dieser Frage setzte voraus, dass man die Mimik des H<strong>und</strong>es lesenkonnte. Obschon angenommen wurde, dass die meisten H<strong>und</strong>ebesitzer das Zähnezeigenals Bedrohung einstufen würden, bestand auch hier die Möglichkeit, dass einzelne Personendie Mimik nicht als Warnung erkennen würden. Sie würden dann die Fragen auf Gr<strong>und</strong> eineranderen Voraussetzung beantworten.Frage 19: „Frau Müller ist krank <strong>und</strong> kann mit ihrem kleinen H<strong>und</strong> Milly nicht spazierengehen. Das 8-jährige Nachbarsmädchen Doris bietet ihre Hilfe an.Darf Doris mit Milly spazieren gehen?“richtig falscha) ja, ohne Einschränkungenb) ja, wenn H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kind sich kennenc) ja, wenn die gleichaltrige Tochter von Frau Müller mitgehtEs stellte sich die Frage, ob H<strong>und</strong>ehaltern bewusst ist, dass Kinder, die H<strong>und</strong>e ausführen,gefährdet sind. Mit Antwort a) wurde erfasst, ob jemand in der dargestellten Situation garkein Problem sah. Bei Antwort b) interessierte, ob die H<strong>und</strong>ehalter davon ausgingen, dass esin Ordnung sei, wenn die beiden sich kennen. Dies setzt die falsche Annahme voraus, dass,wenn das Kind den H<strong>und</strong> kennt, es ihn draussen auch beaufsichtigen kann. Durch dieAntwortmöglichkeit c) wurde suggeriert, dass die Situation entschärft sein könnte, wenn eindem H<strong>und</strong> bekanntes Kind mit dem Nachbarsmädchen mitgeht <strong>und</strong> der H<strong>und</strong> dann von zweiKindern beaufsichtigt wird.3.8.9. Die wichtigsten Informationsquellen (Frage 20)Es war ein wichtiges Anliegen zu erfahren, woher H<strong>und</strong>ehalter ihre Informationen zumThema "Mensch <strong>und</strong> H<strong>und</strong>" beziehen. Zur Auswahl standen folgende Möglichkeiten: privateH<strong>und</strong>eschulen, H<strong>und</strong>ezeitschriften, kynologische Vereine, Faltprospekte, Broschüren,Tierarzt, Internet, Kurse, Vorträge <strong>und</strong> Tagungen, Fernseher, H<strong>und</strong>ebücher. Unter der Rubrik„andere Quellen“ konnten die Befragten Ergänzungen anbringen.Die Beantwortung dieser Frage sollte Anhaltspunkte liefern, wo in Zukunft idealerweiseInformationen gestreut werden müssen, um möglichst viele H<strong>und</strong>ehalter zu erreichen.3.8.10. Thema H<strong>und</strong> in der Schule (Frage 21 <strong>und</strong> 22)Die Kantone, in denen die Befragung stattfand, wurden in drei Gruppen eingeteilt: Gruppe 1„keine Prävention“, Gruppe 2 „wenig Prävention“ <strong>und</strong> Gruppe 3 „viel Prävention“. Da diePräventionsbemühungen in den Kantonen vor allem über Schulen <strong>und</strong> Kindergarten laufen,war von besonderem Interesse, ob in den Kantonen der Gruppe 2 <strong>und</strong> 3 mehr Elternangeben würden, dass ihr Kind das Thema „H<strong>und</strong>“ in der Schule behandelt hatte. DesWeiteren war herauszufinden, ob Eltern die Fragen anders beantworten, wenn siebestätigen, dass eines ihrer Kinder das Thema „H<strong>und</strong>“ in der Schule behandelt hat. Esmusste davon ausgegangen werden, dass nicht alle Eltern wussten bzw. sich daran erinnernkonnten, ob ihren Kindern ein derartiges Programm geboten worden war. Es war deshalbklar, dass in der Umfrage nur Eltern erfasst würden, die sich dessen bewusst waren <strong>und</strong> sichauch noch daran erinnern konnten. Auch Eltern, die aktiv oder passiv beim Anlass in derSchule dabei gewesen waren, wurden in dieser Studie erfasst. Es wurde auch gefragt, inwelcher Form <strong>und</strong> von wem der Stoff vermittelt worden war. Auch hier interessierte, ob dieArt, in der der Stoff vermittelt wurde, einen Einfluss auf die Beantwortung der Fragen habenwürde.20
3.8.11. Kenntnisse über Präventionsprogramme (Frage 23)Die Frage war, ob Personen, die ankreuzen, dass sie „Tapsi komm“, „Keine Angst vor’mgrossen H<strong>und</strong>“ <strong>und</strong>/oder das Präventionsprogramm „Prevent a bite“ kennen, über mehrWissen zum Thema gefährliche Situationen zwischen H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kind, verfügen. DieDefinition des Begriffs „kennen“ kann dabei sehr breit gefasst werden. Der eine würde dieFrage vielleicht ankreuzen, weil er den Namen schon mal gehört hatte, <strong>und</strong> der andere, weiler oder sie in einem Präventionsprogramm aktiv war. Personen, die PAB <strong>und</strong>/oder einanderes dieser Programme wirklich kennen, müssten besser antworten, da genau dieseThemen Kernpunkte aller drei Programme sind.3.8.12. Bemerkungen (Frage 24)In einer offenen Frage hatten die Befragten schliesslich Gelegenheit, Bemerkungen <strong>und</strong>Unklarheiten aufzuschreiben.3.9. RücklaufEs zeigte sich hier der Nachteil einer schriftlichen Befragung: die Rücklaufquote warentsprechend tief. Im besten Fall hätten von den an 48 Kleintier- <strong>und</strong> 42 Gemischtpraxengeschickten Fragebogen 900 zurückkommen können. Realität war, dass aus 36 Kleintier<strong>und</strong>28 Gemischtpraxen 598 Fragebogen zurückgeschickt wurden.3.10. Einteilung der FragebogenDa nicht alle Fragebogen vollständig <strong>und</strong>/oder korrekt ausgefüllt worden waren, wurden sieanhand folgender Kriterien in 9 Gruppen eingeteilt (Tab. 2):- Wurde der Bogen vollständig ausgefüllt?- Wenn nein – welche Angaben fehlten?- Bezeichnete der H<strong>und</strong>ehalter wie verlangt drei Informationsquellen alsHauptinformationsquellen?- Wohnte der H<strong>und</strong>ehalter in einem der neun ausgewählten Kantone?21