Mit dieser Frage sollte herausgef<strong>und</strong>en werden, ob H<strong>und</strong>ebesitzer wissen, dass Kinder inkeinem Fall zu einem schlafenden H<strong>und</strong> gehen <strong>und</strong> sich neben ihn legen sollen.Bei Antwort a) sollte herausgef<strong>und</strong>en werden, ob die Tatsache, dass Felix noch ein Kind ist,für die H<strong>und</strong>ehalter ein Gr<strong>und</strong> sein könnte, die Erlaubnis doch zu erteilen. Weil ein Teil derH<strong>und</strong>e sich Kindern gegenüber toleranter zeigen als gegenüber Erwachsenen wäre eineZustimmung des einen oder anderen H<strong>und</strong>ehalters hier möglich gewesen. Interaktionen mitH<strong>und</strong>en wie Streicheln werden Kindern oft mit dem Hinweis, dass sie vorsichtig sein müssen,erlaubt. Mit Antwort b) sollte deshalb geprüft werden, ob eine Aussage wie „wenn ervorsichtig ist“ H<strong>und</strong>ehalter dazu verleiten würde, die Erlaubnis zu erteilen, oder ob es ihnenklar war, dass der Knabe auf keinen Fall zum schlafenden H<strong>und</strong> gehen darf. Der H<strong>und</strong>ekorbsollte für Kinder in jedem Fall eine Tabuzone sein. Allerdings müssen Kinder einenschlafenden H<strong>und</strong> auch ausserhalb des Korbes in Ruhe lassen. Mit Antwort c) wurde erfragt,ob dies den H<strong>und</strong>ehaltern wirklich klar ist.Frage 16: „Ein fremder H<strong>und</strong> ist alleine vor einem Geschäft angeb<strong>und</strong>en. Ein kleiner Jungemöchte ihn streicheln. Darf die Mutter dies zulassen?“richtig falscha) ja, in jedem Fallb) ja, wenn sie mit ihm zum H<strong>und</strong> gehtc) ja, wenn sie den H<strong>und</strong> zuerst streicheltd) ja, wenn der H<strong>und</strong> fre<strong>und</strong>lich istMit dieser Frage sollte erfasst werden, ob H<strong>und</strong>ehalter wirklich wissen, dass Kinder fremdeH<strong>und</strong>e, die alleine irgendwo angeb<strong>und</strong>en sind, nicht anfassen dürfen. Dies ist natürlich sehreng mit dem Gr<strong>und</strong>satz verb<strong>und</strong>en, dass man einen fremden H<strong>und</strong> prinzipiell nie anfassendarf, ohne vorher den Besitzer zu fragen. Da der Besitzer in der geschilderten Situation nichtanwesend ist, kann er nicht gefragt <strong>und</strong> deshalb darf der H<strong>und</strong> nicht gestreichelt werden. Eswurde davon ausgegangen, dass es sich bei Frage 16 um eine einfach zu beantwortendeFrage handelte, zumal darin vermeintliches Allgemeinwissen erfragt wurde. Mit Antwort b)sollten die H<strong>und</strong>ehalter beurteilen, ob sie es in Betracht ziehen, die Mutter als Schutz <strong>und</strong> beiAntwort c) diese sozusagen als Versuchsperson vorzuschieben. Mit beiden Antworten wurdezusätzlich erfasst, ob klar ist, dass die Mutter auch aus Gründen des Vorbildes vor demStreicheln um Erlaubnis fragen sollte.Frage 17: „Was drückt die Körperhaltung des abgebildeten H<strong>und</strong>es aus?“Abbildung 2: Bild der Körperhaltungzu Frage 17 im FragebogenUnfälle mit H<strong>und</strong>en ereignen sich oft, weil Körpersignale übersehen oder falsch gedeutetwerden. Es war wichtig zu erfahren, ob H<strong>und</strong>ehalter eine Körperhaltung wie die abgebildetelesen können. Es handelt sich hier um eine typische Körperhaltung <strong>und</strong> Mimik einesunsicheren, unterwürfigen H<strong>und</strong>es (Abb. 2). Typisch sind der eingezogene Schwanz, diegeknickten Beine, die leicht gehobene Pfote. In der Mimik finden wir die zurückgelegtenOhren, die langen, nach hinten gezogenen Maulwinkel, die zugekniffenen Augen <strong>und</strong> der- 18 -
flache (nicht gerunzelte) Nasenrücken. Es ist wichtig, dass H<strong>und</strong>ehalter solche Zeichenerkennen <strong>und</strong> richtig deuten. Dadurch können heikle Situationen <strong>und</strong> eine Überforderung desH<strong>und</strong>es vermieden werden.Da es eine sehr typische Körperhaltung ist, wurde erwartet, dass viele H<strong>und</strong>ebesitzer sieerkennen würden.richtig falscha) er will spielenb) er warntc) er ist unsicherd) er ist unterwürfigEs war kaum anzunehmen, dass die befragten H<strong>und</strong>ehalter in dieser Körperhaltung <strong>und</strong>Mimik eine Spielaufforderung sehen würden. Dennoch wurde diese Annahme durch Antwortmöglichkeita) abgesichert. Mit Frage b) galt es herauszufinden, ob H<strong>und</strong>ehalter denUnterschied von Signalen des Warnens <strong>und</strong> solchen der Unsicherheit erkennen <strong>und</strong>unterscheiden können.Frage 18: „Frau Krause ist bei ihrer Schwester zu Besuch. Während die Schwester in derKüche das Essen vorbereitet, spielt Frau Krause mit dem 10-jährigen Sohn der SchwesterBall. Der H<strong>und</strong> der Familie, den Frau Krause nicht gut kennt, liegt in der Nähe. Beim Spielenlandet der Ball neben dem H<strong>und</strong>. Als sich der Sohn dem H<strong>und</strong> nähert, zeigt dieser dieabgebildete Mimik. Wie verhalten sich die beiden in dieser Situation korrekt?“Abbildung 3: Bild zu Frage 18 aus dem FragebogenDer abgebildete H<strong>und</strong> warnt deutlich (Abb. 3). Das Bild zeigt die Mimik eines offensiven<strong>Dr</strong>ohens. Der H<strong>und</strong> zeigt die Zähne, der M<strong>und</strong>winkel ist kurz <strong>und</strong> r<strong>und</strong>, der Nasenrücken istgerunzelt, die Ohren sind gestellt. Der H<strong>und</strong> hat den Gegenstand zwischen den Pfoten <strong>und</strong>droht. Diese Situation ist gefährlich. Es könnte zu einem Beissunfall kommen. Durch dieFrage sollte herausgef<strong>und</strong>en werden, ob H<strong>und</strong>ehalter die Warnung ernst nehmen <strong>und</strong>wissen, dass man eine Konfrontation vermeiden sollte.richtig falscha) der Sohn soll den Ball wortlos nehmenb) der Sohn soll bestimmt „aus“ sagen <strong>und</strong> den Ball holenc) Frau Krause soll den Ball wortlos holend) Frau Krause soll bestimmt „aus“ sagen <strong>und</strong> den Ball holene) Frau Krause soll ihre Schwester herbei rufenAntwort a) sollte zeigen, ob die befragte Person der Meinung war, dass der Sohn dieWarnung einfach ignorieren soll. Bei Antwort b) ging es darum herauszufinden, wie vielePersonen glaubten, dass der Knabe die Warnung missachten <strong>und</strong> der Aggression desH<strong>und</strong>es mit bestimmtem Auftreten begegnen solle. Mit Antwortmöglichkeiten c) <strong>und</strong> d) sollte- 19 -