Abteilung Tierhaltung und Tierschutz (Prof. Dr. A. Steiger ...

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13.07.2015 Aufrufe

Beissunfälle als ältere Hunde. Die Frage war, ob Halter von älteren Hunden eherunvorsichtiger sind als Halter von jüngeren Vierbeinern.3.8.5. Ausbildung des Hundes (Frage 10)Bei der Ausbildung interessierte, ob die Tatsache, dass eine Person mit dem Hund einenKurs besucht und/oder Hundesport betrieben hat, einen Einfluss auf die korrekteBeantwortung der Fragen hat. Auch allfällige Besuche von „Grundkursen“ (Spielgruppe/Erziehungskurs/Plauschgruppe) wurde erfragt. Die zur Auswahl stehenden Hundesportartenwurden gruppiert, damit Unterschiede im Ausbildungsstand herausgefiltert werden konnten.Auf die Gruppe der Therapiehundebesitzer wurde besonderes Augenmerk gelegt, da dieseBesitzer unter Umständen mit Kindern arbeiten. Es war zu befürchten, dass zumindest beigewissen der zur Auswahl stehenden Ausbildungssparten zu kleine Zahlen vorliegenwürden, um eine statistisch verwertbare Aussage machen zu können.Auch hier wurde vermutet, dass Personen, die einen Kurs besucht haben, über ein besseresFachwissen verfügen. Falls dieser Kursbesuch allerdings bereits Jahre zurücklag, war esmöglich, dass ein grosser Teil dieses Wissens nicht mehr präsent war.3.8.6. Prüfungen (Frage 11)Da ein Teil der Hundehalter nur für kurze Zeit im Hundesport aktiv sind und eine Ausbildungabbrechen, wurde zur Kontrolle zusätzlich gefragt, ob der Hundehalter eine Prüfungabsolviert hatte.3.8.7. Kursbesuch (Frage 12)May et al. (2006) zeigten in Deutschland, dass Personen, die den Kurs „Hundeführerschein“vor kurzem besucht hatten, über signifikant mehr Fachwissen verfügten und Gefahren imZusammenhang mit Hunden besser vermeiden konnten. Deshalb sollte mit der Umfrageerfasst werden, ob Personen, die im Moment mit ihrem Vierbeiner Kurse besuchen, besserantworten als Hundehalter, die im letzten Jahr keine Kurse besucht haben. Zusätzlichinteressierte, ob die Häufigkeit und/oder die Art des Kurses einen Einfluss auf dieEinschätzung der Situationen haben würden. Auch hier wurde vermutet, dass Personen, dieeinen Kurs besucht haben, über ein besseres Fachwissen verfügen.3.8.8. Situationsbeurteilung „Kind und Hund“ (Fragen 13 – 19)Den Hundehaltern wurden verschiedene Beispielsituationen zur Beurteilung vorgelegt, indenen Interaktionen zwischen Kind und Hund stattfinden.Für die Fallbeispiele wurden Kinder aus verschiedenen Altersstufen gewählt. In den erstendrei Fragen sind die Kinder 5, 4 und 2 Jahre alt, in einem Alter also, in dem sie bezüglichRisiko für Hundebissverletzungen gemäss vieler Studien einer hohen oder der höchstenRisikogruppe zugeteilt werden. Es wurden sowohl Situationen gewählt, in denen die Kindermit dem eigenen Hund zusammentreffen, als auch Situationen, in denen fremde Hundebeteiligt sind. Es wurden vor allem Situationen mit einem bekannten Hund gewählt, weil lautStudien die meisten Bissverletzungen bei Kindern vom eigenen oder einem bekannten Hundverursacht werden.- 16 -

Frage 13: „Zwei 5-jährige Zwillinge spielen ruhig im Wohnzimmer. Der Hund Sammy, derKinder gerne hat, liegt neben ihnen. Ihre Mutter muss kurz in die Waschküche runter. DarfSie die drei alleine lassen?“richtig falscha) ja, weil die Mutter Sammy kenntb) ja, weil Sammy die Kinder kenntc) ja, weil Kinder zu zweit sindd) ja, weil die Kinder ruhig spielene) ja, weil die Kinder 5 jährig sindMit dieser Frage sollte herausgefunden werden, ob Hundebesitzer wissen, dass Kinder undHunde unter keinen Umständen alleine gelassen werden dürfen.Bei Antwortmöglichkeit a) interessierte, ob man der Meinung war, dass es, weil einHundehalter seinen Hund zu kennen glaubt, zu keinem Zwischenfall kommen würde. BeiAntwort b) sollte erfasst werden, ob Hundehaltern klar war, dass es, auch wenn der Hund dieKinder kennt und sie gerne hat, zu unvorhersehbaren Situationen kommen kann, die einEingreifen nötig machen (z.B. wenn der Hund erschrickt oder wenn die Kinder ihm –vielleicht ganz unabsichtlich – Schmerzen zufügen). Die Tatsache, dass die Mutter den Hundkennt, ändert nichts an der Situation. Bei Antwort c) interessierte, ob die Tatsache, dass eszwei Kinder waren, den Entscheid beeinflussen würde. Der Grundsatz „dass Kinder nieunbeaufsichtigt sein dürfen“ gilt erst recht, wenn es sich um zwei Kinder handelt. DieAntwortmöglichkeit d) konnte Hinweise dafür liefern, ob den Hundehaltern bewusst war, dass- auch wenn die Kinder im Moment ruhig spielen - dies nicht heissen muss, dass dies in einpaar Minuten immer noch so aussehen wird. Mit Antwortmöglichkeit e) konnte derHundehalter angeben, ob er das Alter der Kinder als Grund ansah, die drei unbeaufsichtigtzu lassen.Frage 14: „Der Hund Beno ist am Essen. Die kleine 4-jährige Tochter Sophie geht in seineNähe. Beno knurrt. Was trifft zu?“richtig falscha) in dieser Situation knurrt jeder normale Hundb) Benos Verhalten muss verändert werdenc) Sophies Verhalten muss verändert werdenKnurren, wenn sich irgendein Lebewesen dem Futternapf nähert, ist bei Hunden nichtabnormal. Die Antwort a) lautet aber: „… knurrt jeder normale Hund“. Dies würde bedeuten,dass jeder Hund, der nicht knurrt, nicht normal wäre. Diese Aussage stimmt natürlich nicht.Es sollte aufgezeigt werden, ob Hundehalter realisieren, dass sie in Situationen, in denensich der Hund im Zusammenhang mit Esswaren aggressiv zeigt, etwas unternehmenmüssen. Es wurde davon ausgegangen, dass viele der Hundehalter, die Beno’s Verhaltenals normal betrachteten, auch die Meinung vertreten würden, dass man daran nichts ändernmüsse. Es war auch von Interesse, zu erfahren, ob man es für nötig erachtete, das Problemauf allen Ebenen anzugehen.Frage 15: „Die Hündin Anja ist am Schlafen. Der 2-jährige Sohn Felix will sich zu ihr legen.Darf dies zugelassen werden?“richtig falscha) ja, da Felix noch ein Kind istb) ja, wenn Felix vorsichtig istc) ja, ausser wenn Anja im Hundekorb schläft- 17 -

Frage 13: „Zwei 5-jährige Zwillinge spielen ruhig im Wohnzimmer. Der H<strong>und</strong> Sammy, derKinder gerne hat, liegt neben ihnen. Ihre Mutter muss kurz in die Waschküche runter. DarfSie die drei alleine lassen?“richtig falscha) ja, weil die Mutter Sammy kenntb) ja, weil Sammy die Kinder kenntc) ja, weil Kinder zu zweit sindd) ja, weil die Kinder ruhig spielene) ja, weil die Kinder 5 jährig sindMit dieser Frage sollte herausgef<strong>und</strong>en werden, ob H<strong>und</strong>ebesitzer wissen, dass Kinder <strong>und</strong>H<strong>und</strong>e unter keinen Umständen alleine gelassen werden dürfen.Bei Antwortmöglichkeit a) interessierte, ob man der Meinung war, dass es, weil einH<strong>und</strong>ehalter seinen H<strong>und</strong> zu kennen glaubt, zu keinem Zwischenfall kommen würde. BeiAntwort b) sollte erfasst werden, ob H<strong>und</strong>ehaltern klar war, dass es, auch wenn der H<strong>und</strong> dieKinder kennt <strong>und</strong> sie gerne hat, zu unvorhersehbaren Situationen kommen kann, die einEingreifen nötig machen (z.B. wenn der H<strong>und</strong> erschrickt oder wenn die Kinder ihm –vielleicht ganz unabsichtlich – Schmerzen zufügen). Die Tatsache, dass die Mutter den H<strong>und</strong>kennt, ändert nichts an der Situation. Bei Antwort c) interessierte, ob die Tatsache, dass eszwei Kinder waren, den Entscheid beeinflussen würde. Der Gr<strong>und</strong>satz „dass Kinder nieunbeaufsichtigt sein dürfen“ gilt erst recht, wenn es sich um zwei Kinder handelt. DieAntwortmöglichkeit d) konnte Hinweise dafür liefern, ob den H<strong>und</strong>ehaltern bewusst war, dass- auch wenn die Kinder im Moment ruhig spielen - dies nicht heissen muss, dass dies in einpaar Minuten immer noch so aussehen wird. Mit Antwortmöglichkeit e) konnte derH<strong>und</strong>ehalter angeben, ob er das Alter der Kinder als Gr<strong>und</strong> ansah, die drei unbeaufsichtigtzu lassen.Frage 14: „Der H<strong>und</strong> Beno ist am Essen. Die kleine 4-jährige Tochter Sophie geht in seineNähe. Beno knurrt. Was trifft zu?“richtig falscha) in dieser Situation knurrt jeder normale H<strong>und</strong>b) Benos Verhalten muss verändert werdenc) Sophies Verhalten muss verändert werdenKnurren, wenn sich irgendein Lebewesen dem Futternapf nähert, ist bei H<strong>und</strong>en nichtabnormal. Die Antwort a) lautet aber: „… knurrt jeder normale H<strong>und</strong>“. Dies würde bedeuten,dass jeder H<strong>und</strong>, der nicht knurrt, nicht normal wäre. Diese Aussage stimmt natürlich nicht.Es sollte aufgezeigt werden, ob H<strong>und</strong>ehalter realisieren, dass sie in Situationen, in denensich der H<strong>und</strong> im Zusammenhang mit Esswaren aggressiv zeigt, etwas unternehmenmüssen. Es wurde davon ausgegangen, dass viele der H<strong>und</strong>ehalter, die Beno’s Verhaltenals normal betrachteten, auch die Meinung vertreten würden, dass man daran nichts ändernmüsse. Es war auch von Interesse, zu erfahren, ob man es für nötig erachtete, das Problemauf allen Ebenen anzugehen.Frage 15: „Die Hündin Anja ist am Schlafen. Der 2-jährige Sohn Felix will sich zu ihr legen.Darf dies zugelassen werden?“richtig falscha) ja, da Felix noch ein Kind istb) ja, wenn Felix vorsichtig istc) ja, ausser wenn Anja im H<strong>und</strong>ekorb schläft- 17 -

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