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Digitale Medien – Animationsfilm und interaktives Video - Fächerportal

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Institut Institutfür für Qualitätsentwicklungan Schulen an SchulenSchleswig-HolsteinUmgang mit Heterogenitätim MusikunterrichtKunst <strong>–</strong> Beispiele Band 1: für Gr<strong>und</strong>lagen den Unterricht<strong>Digitale</strong> <strong>Medien</strong> <strong>–</strong> <strong>Animationsfilm</strong><strong>und</strong> <strong>interaktives</strong> <strong>Video</strong>IQSHIQSH


ImpressumKunst <strong>–</strong> Beispiele für den Unterricht<strong>Digitale</strong> <strong>Medien</strong> <strong>–</strong> <strong>Animationsfilm</strong> <strong>und</strong> <strong>interaktives</strong> <strong>Video</strong>Herausgeber:Institut für Qualitätsentwicklung an SchulenSchleswig Holstein (IQSH)Schreberweg 5, 24119 KronshagenTel.: 0431 54 03-0Fax: 0431 54 03-200www.iqsh.schleswig-holstein.deBestellungen:Brigitte DreessenTel.: 0431 54 03-148Fax: 0431 54 03-200brigitte.dreessen@iqsh.landsh.deAutorinnen:Stefanie BodeIngrid HöpelMartina IdeCharlotte KönigFriederike RückertBirgitta VoßLayout <strong>und</strong> Gestaltung:Svenja Blum <strong>und</strong> Johanna Höflich, freiberufliche GrafikerinnenGestaltung Deckblatt:Svenja BlumDruck:Hansadruck, Kiel© IQSH Oktober 2011Auflage 400Best.-Nr.: 4/2011


V o r w o r tKompetenzorientierung, Umgang mit Heterogenität im Unterricht sowie individuelle Förderungstellen für Lehrkräfte aller Fächer eine Herausforderung dar. Ich freue mich daher, dass wir mit dervorliegenden Veröffentlichung Lehrkräften, Ausbildungslehrkräften <strong>und</strong> Lehrkräften im Vorbereitungsdienstein Werk an die Hand geben können, das mit seiner exemplarischen Aufgabensammlungfür unterschiedliche Klassenstufen aufzeigt, wie durch die Verbindung der neuen pädagogischenAnsätze mit aktuellen kunstdidaktischen Konzepten ein guter Kunstunterricht gelingen kann.Ich danke der Landesfachberaterin Dr. Ingrid Höpel, dem Fachteam Kunst <strong>und</strong> den weiteren AutorinnenStefanie Bode, Martina Ide, Charlotte König, Friederike Rückert <strong>und</strong> Birgitta Voß für dieErarbeitung dieser Broschüre <strong>und</strong> wünsche den Lehrkräften viel Erfolg bei der Umsetzung dervielfältigen Anregungen <strong>und</strong> der Weiterentwicklung ihres Kunstunterrichts.Dr. Thomas Riecke-BauleckeDirektorKronshagen, im Oktober 2011


I n h a l tIngrid Höpel: Einleitung <strong>–</strong> Zum Umgang mit den Beispielen für den Unterricht ............................. S.7Stefanie Bode: Figuren lernen laufen <strong>–</strong> Legetrickfilm in einem Förderzentrum mit demSchwerpunkt geistige Entwicklung .................................................................................................................. S.11Beschreibung: .................................................................................................................................................................. S.13Schlüsselbegriffe zur OrientierungDifferenzierung <strong>und</strong> IndividualisierungMöglichkeiten für fächerverbindenden Unterricht<strong>Medien</strong> <strong>und</strong> MaterialienProgrammeLiteratur <strong>und</strong> InternetadressenFilmeKurzbeschreibung mit HauptintentionKunstpädagogische RelevanzKompetenzenBausteineBewertung <strong>und</strong> EvaluationProbleme <strong>und</strong> LösungsansätzeMaterialien: Arbeitsblätter <strong>–</strong> Bewertungsbögen <strong>–</strong> Dokumente <strong>–</strong> Fotografien <strong>und</strong> Filme .............................................. S.25Friederike Rückert: Die Zeitreise. Ein Legetrickfilm als Gemeinschaftsarbeit einerLerngruppe (6. Jahrgang) ...................................................................................................................................... S.39Beschreibung: .................................................................................................................................................................. S.41Schlüsselbegriffe zur OrientierungDifferenzierung <strong>und</strong> IndividualisierungMöglichkeiten für fächerverbindenden Unterricht<strong>Medien</strong> <strong>und</strong> MaterialienProgrammeLiteratur <strong>und</strong> InternetadressenFilmeKurzbeschreibung mit HauptintentionKunstpädagogische RelevanzKompetenzenArbeitsprozessberichtBausteineBewertung <strong>und</strong> EvaluationProbleme <strong>und</strong> LösungsansätzeAlternativenMaterialien: Arbeitsblätter <strong>–</strong> Bewertungsbögen <strong>–</strong> Dokumente <strong>–</strong> Fotografien <strong>und</strong> Filme .............................................. S.51Birgitta Voß: Animationswerkstatt. Animation zwischen Neuen <strong>Medien</strong> <strong>und</strong>traditionellen Werktechniken (8. Jahrgang) ................................................................................................... S.67Beschreibung: .................................................................................................................................................................. S.69Schlüsselbegriffe zur OrientierungDifferenzierung <strong>und</strong> IndividualisierungMöglichkeiten für fächerverbindenden Unterricht<strong>Medien</strong> <strong>und</strong> MaterialienProgrammeLiteratur <strong>und</strong> InternetadressenFilme


Kurzbeschreibung mit HauptintentionKunstpädagogische RelevanzKompetenzenUnterrichtsform WerkstattArbeitsprozessportfolioBausteineProbleme <strong>und</strong> LösungsansätzeAlternativenMaterialien: Arbeitsblätter <strong>–</strong> Bewertungsbögen <strong>–</strong> Dokumente ...................................................................................... S.83Charlotte König: Alltagsgegenstände in neuen Kontexten. Sachtrickfilm (11. Jahrgang) ............ S.131Beschreibung: .................................................................................................................................................................. S.133Schlüsselbegriffe zur OrientierungDifferenzierung <strong>und</strong> IndividualisierungMöglichkeiten für fächerverbindenden Unterricht<strong>Medien</strong> <strong>und</strong> MaterialienProgrammeLiteratur <strong>und</strong> InternetadressenFilmeKurzbeschreibung mit HauptintentionKunstpädagogische RelevanzKompetenzenBausteineProbleme <strong>und</strong> LösungsansätzeAlternativenMaterialien: Arbeitsblätter <strong>–</strong> Bewertungsbögen <strong>–</strong> Fotografien <strong>und</strong> Filme ..................................................................... S.145Martina Ide: WeHype. Gestalten interaktiver (Hyper-)<strong>Video</strong>s (11. Jahrgang) ................................... S.167Beschreibung: .................................................................................................................................................................. S.169Schlüsselbegriffe zur OrientierungDifferenzierung <strong>und</strong> IndividualisierungMöglichkeiten für fächerverbindenden Unterricht<strong>Medien</strong> <strong>und</strong> MaterialienProgrammeLiteratur <strong>und</strong> InternetadressenFilme, <strong>Video</strong>s <strong>und</strong> <strong>Video</strong>-InstallationenKurzbeschreibung mit HauptintentionKunstpädagogische RelevanzKompetenzenProjektorientierungBausteineBewertung <strong>und</strong> EvaluationAlternativenMaterialien: Arbeitsblätter <strong>–</strong> Dokumente ........................................................................................................................ S.183Ingrid Höpel (in Zusammenarbeit mit Rosmarie Binternagel, Martina Ide, Friederike Rückert):Glossar .......................................................................................................................................................................... S.201Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen: .................................................................................................................. S.220Abbildungsnachweise: .................................................................................................................................................... S.221Autorinnen: ...................................................................................................................................................................... S.222


E i n l e i t u n gZum Umgang mit den Beispielen für den UnterrichtIngrid HöpelDer Anfang ist gemacht <strong>–</strong> der erste Band unserer neuen Aufgabensammlung liegt gedruckt vor,<strong>und</strong> alle Aufgaben sind über das <strong>Fächerportal</strong> Kunst abrufbar.Wenn wir <strong>–</strong> das Fachteam Kunst <strong>–</strong> in Fortbildungsveranstaltungen unsere Pläne vorstellten, wurdenwir von Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen manchmal gefragt: „Warum denn noch eine Aufgabensammlung?Es gibt doch eine Flut von neuen Kunstlehrbüchern, es gibt die Fachzeitschriften, indenen Unterrichtsbeispiele veröffentlicht werden, es gibt die neuen Aufgaben des Fachverbandsfür Kunstpädagogik, die im Zusammenhang mit den Bildungsstandards für den Mittleren Bildungsabschlusserarbeitet wurden, <strong>und</strong> vieles mehr.“ Es war aber nicht schwer, die Kolleginnen <strong>und</strong>Kollegen davon zu überzeugen, dass unsere Pläne in eine andere Richtung gehen: Ideen, Themen<strong>und</strong> Durchführungsbeispiele für guten Kunstunterricht gibt es viele, aber eine Verbindung der neuenpädagogischen Ansätze zur Kompetenzorientierung, Differenzierung <strong>und</strong> Individualisierung mitden aktuellen kunstdidaktischen Konzepten der subjektorientierten ästhetischen Forschung, desKartografierens, der Bildkompetenz <strong>und</strong> des Umgangs mit den Neuen <strong>Medien</strong> gibt es in der Fachliteraturbisher selten oder gar nicht. Diese Lücke wollen wir mit exemplarischen Beispielen füllen.Deshalb stellen wir eine Sammlung von Unterrichtsbeispielen zum Umgang mit den Neuen<strong>Medien</strong> an den Anfang. Vier Vorschläge dieses ersten Bandes zeigen verschiedene Herangehensweisenan den <strong>Animationsfilm</strong>. Damit greifen wir ein Medium auf, das den Schülerinnen<strong>und</strong> Schülern in ihrer eigenen Kultur im Internet, in Spielen <strong>und</strong> im Film begegnet. Indemsie selbst Filmsequenzen erstellen, durchschauen sie die Mechanismen der Herstellung <strong>und</strong>erwerben kritisches Urteilsvermögen den Produkten gegenüber, denen sie als Konsumentenbegegnen, <strong>und</strong> das auf inhaltlicher <strong>und</strong> ästhetischer Ebene. Ein fünfter Beitrag zeigt, wie sichInteraktivität im <strong>Video</strong> analysieren <strong>und</strong> in einem eigenen <strong>Video</strong> praktisch umsetzen lässt.Das Medium kann für sehr unterschiedliche Altersgruppen <strong>und</strong> auf ganz unterschiedlichem Niveauaufbereitet werden; das unterstreichen wir, indem wir uns mit diesem Band sowohl an Lehrkräftewenden, die an Förderzentren tätig sind, als auch an Lehrkräfte der Orientierungsstufe, der Sek<strong>und</strong>arstufeI <strong>und</strong> der gymnasialen Oberstufe. Dieses schulart- <strong>und</strong> jahrgangsübergreifende Modellwerden wir für die weiteren Bände beibehalten, die sich mit den Themen Architektur <strong>und</strong> Wohnen,Design <strong>und</strong> Alltag, Bildkompetenz sowie mit den Konzepten des Biografierens <strong>und</strong> Kartografierensim Kunstunterricht beschäftigen werden. Das den Beiträgen gemeinsame Thema bündeltjeweils die unterschiedlichen Vorschläge, <strong>und</strong> viele methodische Vorschläge sind mit Varianten aufandere Jahrgänge übertragbar.Als pädagogisches Modell steht das Prinzip konstruktivistischen Lernens hinter unserem Konzept.Jeder Mensch lernt, indem er Neues mit seinem bestehenden Weltbild verknüpft, <strong>und</strong> nur daslernt er, was ihm eine solche Verbindung anbietet. Als neu an einem Gegenstand wird aber ineiner Klasse bis zu dreißigfach etwas anderes erlebt; jedes Kind, jeder Jugendliche entwickeltseinen eigenen Zugriff auf das Neue, erkennt für sich eigene Angelpunkte. Deshalb setzen wirauf Differenzierung <strong>und</strong> Individualisierung <strong>–</strong> alle Unterrichtsbeispiele geben hilfreiche Hinweise fürbinnendifferenzierenden Umgang mit Heterogenität. Gelingendes Lernen setzt Eigentätigkeit <strong>und</strong>die Übernahme von Verantwortlichkeit für das eigene Lernen voraus. Selbstwahrnehmung <strong>und</strong>Selbstreflexivität werden deshalb in unseren Unterrichtsbeispielen systematisch trainiert <strong>und</strong> gepflegt.Dazu dienen Reflexionsphasen im Unterricht, aber auch begleitende Lerntagebücher oderPortfolios. Damit kehrt ein genuin künstlerisches Instrument, das Portfolio, in den Kunstunterrichtzurück.7


Im pädagogischen, fachdidaktischen <strong>und</strong> kunstpädagogischen Diskurs werden viele verschiedeneBegriffe für dieselben oder ähnliche Phänomene <strong>und</strong> Sachverhalte nebeneinander verwendet, jenach Perspektive des Faches <strong>und</strong> der Sprechenden. Allgemeinpädagogen <strong>und</strong> Schulpädagogen,Fachdidaktiker der naturwissenschaftlichen Fächer, Religionspädagogen oder Kunstpädagogen <strong>–</strong>sie alle stehen in ihren wissenschaftshistorischen Traditionen, <strong>und</strong> deshalb kennen <strong>–</strong> <strong>und</strong> bewerten<strong>–</strong> sie ähnliche Erscheinungen unterschiedlich. Das gilt gerade auch für die Kunstpädagogik mitihrer langen Tradition, die bis in die Kunsterziehungsbewegung <strong>und</strong> Reformpädagogik unmittelbarnach 1900 zurückreicht. Je nach B<strong>und</strong>esland, je nach universitärer oder kunstakademischerAusbildung <strong>und</strong> je nach kunstpädagogischem Konzept kennen <strong>und</strong> verwenden wir alle ein unterschiedlichesVokabular.Deshalb enthält dieser erste Teil unserer Aufgabensammlung ein Glossar: Es soll nicht unsereunterschiedlichen Ansätze im Kunstunterricht vereinheitlichen, aber es kann uns als Kommunikationsbasisdienen, mit der wir ins Gespräch kommen über unsere verschiedenen Ansätze, sievergleichen <strong>und</strong> voneinander lernen können, als hilfreiches Verständigungsmittel. Es versteht sichnicht als wissenschaftliches Lexikon, sondern als Handreichung zur Arbeit mit der vorliegendenAufgabensammlung.Es gibt verschiedene Grade <strong>und</strong> Formen zwischen Offenheit <strong>und</strong> Lenkung im Unterricht, <strong>und</strong> inunserer Sammlung spiegelt sich die ganze Bandbreite. Einige Aufgabenbeispiele geben eine Unterrichtsformvor <strong>–</strong> das Förderzentrum Geistige Entwicklung etwa arbeitet mit Stationen, der 8.Jahrgang der integrierten Klasse einer Gemeinschaftsschule organisiert das Lernen als Werkstatt,die Arbeit mit der 6. Klasse eines Gymnasiums wurde projektorientiert angelegt; dabei werdenim Rahmen der Projektorientierung aber Lehrgänge zwischen den Gruppenarbeitsphasen eingeschaltet.Manche Aufgabenbeschreibungen verstehen sich als lineare Ablaufpläne, andere als verzweigteCluster oder als organisch wuchernde Rhizome. Gruppen arbeiten zeitgleich parallel anderselben Aufgabe, aber nach eigenem Konzept <strong>und</strong> zu einem selbst formulierten Ziel. Oder Gruppenarbeiten in einem Raum an verschiedenen Aufgaben, wechseln zwischen fest installiertenGruppenarbeitsplätzen, je nachdem, in welchem Stadium ihrer Arbeit sie sich befinden.Die einzelnen Elemente der Unterrichtsvorschläge haben wir „Bausteine“ genannt, um damit zusignalisieren, dass sie zwar in der Regel wichtige Bestandteile des Unterrichts darstellen, abernicht notwendig in der vorgeschlagenen Abfolge aufeinanderfolgen müssen, sondern dass sie umgestelltoder durch weitere Bausteine ergänzt werden können. Je nach Vorkenntnissen der Klassekann ein Baustein, der zum Beispiel in die Filmanalyse einübt oder der die zeichnerische Umsetzungmenschlicher Proportionen vermittelt, weggelassen werden. In anderen Fällen wird eineLehrkraft, die sich an dem Modell orientieren möchte, feststellen, dass sie einen eigenen „Baustein“erfinden <strong>und</strong> ergänzen muss, weil ihrer Lerngruppe bestimmte Voraussetzungen fehlen.In einzelnen Fällen werden die St<strong>und</strong>en detailliert mit Phaseneinteilung beschrieben, manchmalaber auch nur nach Intention <strong>und</strong> Ablauf zusammenfassend vorgestellt. Dabei haben wir den Autorinnenfreie Hand gelassen; sie sollten selbst einschätzen, an welchen Punkten eine detailliertereBeschreibung hilfreich sein kann <strong>und</strong> wo die Zusammenfassung genügt. Sicher wird es an diesenPunkten Wünsche nach Ergänzung geben, aber auch vielleicht Aussagen wie: „… das ist docheigentlich klar! Wichtiger wäre mir gewesen …“ Wir wünschen uns Rückmeldungen zu unsererersten Veröffentlichung, um uns in Zukunft noch besser an den Wünschen <strong>und</strong> Bedürfnissen derKolleginnen <strong>und</strong> Kollegen orientieren zu können.Einige Aufgabenbeispiele schlagen vor, die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler ihren Arbeitsprozess in einemArbeitstagebuch oder Portfolio dokumentieren zu lassen. Diese Portfolios unterscheiden sichnach dem Grad der Lenkung, nach den Vorgaben, nach den Anleitungen <strong>und</strong> Anweisungen, die sieenthalten, nach der Funktion. Es gibt Portfolios, die eher den künstlerischen Arbeits- <strong>und</strong> Erkenntnisprozessbegleiten, solche, die die Lernbiografie der Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen dokumentieren,<strong>und</strong> es gibt Portfolios, die in erster Linie zur Präsentation oder als Bewertungsinstrument dienen.8


E I N L E I T U N GDie Aufgabensammlung versteht sich als exemplarisch. Es handelt sich um eine Auswahl vonAnregungen für die Gestaltung von zeitgemäßem Kunstunterricht, nicht um Vorgaben, die einszu eins umgesetzt werden könnten. Alle Aufgaben sind im Unterricht erprobt worden, manchemehrfach in verschiedenen Lerngruppen. Sie stellen einen Weg, eine Alternative vor, andereWege werden angedeutet, aber immer sind viele Alternativen, viele andere Organisationsformenin Raum <strong>und</strong> Zeit denkbar.Alle Anregungen <strong>und</strong> jede gute Unterrichtsidee muss auf jede neue Lerngruppe individuell abgestimmtwerden. Dabei können ganz besonders auch die differenzierenden Angebote nach Bedarferweitert, in andere Differenzierungsbereiche übersetzt oder auch eingeschränkt werden. Aus diesemGr<strong>und</strong> werden alle Arbeitsblätter als PDF-Dokumente zur unmittelbaren Verwendung, aberauch als Word-Dokumente zur weiteren Bearbeitung <strong>und</strong> Abstimmung auf die eigene Lerngruppezur Verfügung gestellt. Dazu liegt eine DVD bei. Die Arbeitsblätter verstehen wir als Anregungen,nicht als Vorlagen zum Abarbeiten.Auf der ersten Seite gibt eine Fotografie einen ersten Einblick in den Arbeitsprozess oder in Arbeitsergebnisse.Jeder Beitrag wird außerdem nach Thema, Jahrgang <strong>und</strong> nach der Zuordnungzu Arbeitsbereichen vorgestellt. Wir haben uns entschieden, den Bezug auf die Arbeitsbereichedes Lehrplans aufzunehmen, verweisen aber ausdrücklich darauf, dass eine Verbindung mehrererArbeitsbereiche im Rahmen der neuen Aufgabenkultur sinnvoll ist, da komplexe Strukturen verschiedeneZugänge verlangen <strong>und</strong> Elemente aus verschiedenen Bereichen verbinden. 1 Geradedie Basisfertigkeit Zeichnen aus Arbeitsbereich 2 wird fast immer angesprochen <strong>und</strong> in komplexeVorhaben eingeb<strong>und</strong>en.Die zweite Seite beginnt mit „Schlüsselbegriffen zur Orientierung“; damit wollen wir gewährleisten,dass sich auf den ersten Blick erkennen lässt, welche Kategorien die Aufgabe bestimmen. EinBeispiel: Wenn ich Unterricht kennenlernen möchte, in dem ein Portfolio verwendet wurde, sucheich unter den Schlüsselbegriffen nach dem Begriff Portfolio.Außerdem gibt die zweite Seite erste Informationen über die verwendeten Formen von Differenzierung<strong>und</strong> über Möglichkeiten zur Einbindung anderer Fächer. Daran schließen sich Informationenüber die verwendeten <strong>Medien</strong>, Materialien <strong>und</strong> Programme sowie über ausgewählte Literatur<strong>und</strong> Internetadressen an.Eine Kurzbeschreibung der Hauptintention gibt einen ersten Einblick in Thematik <strong>und</strong> Anliegen desUnterrichtsbeispiels. Im Anschluss daran haben wir eine Erläuterung der „kunstpädagogischen Relevanz“aufgenommen. Das ist vor allem für Lehrkräfte interessant, die als Ausbildungslehrkräfte tätigsind, <strong>und</strong> für die Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst. Sie müssen ihren Unterricht in Unterrichtsentwürfen<strong>und</strong> Hausarbeiten begründen <strong>und</strong> finden hier Vorbilder <strong>und</strong> Anregungen. Dasselbe gilt für diedarauf folgende Darstellung der Kompetenzen nach Lehrplan <strong>und</strong> Bildungsstandards. 2Alternativ können auf den nächsten Seiten Erläuterungen zum Portfolio oder Arbeitsprozessbericht,zum Umgang mit der gewählten Unterrichtsform <strong>–</strong> zum Beispiel „Werkstatt“, „Lernen an Stationen“,„Projektorientierung“ oder „Lehrgang“ <strong>–</strong> sowie eventuell Sachinformationen zu speziellenThemen wie „Legetrickfilm“ folgen. Entsprechend vorgebildete Leserinnen <strong>und</strong> Leser können alsoPassagen überschlagen oder kursorisch lesen. Fast immer werden Anregungen zur weiterführendenLektüre gegeben. Der Vorschlag, die Arbeitsbereiche miteinander zu verbinden, wurde schon in der „Orientierungshilfe G8 für die Sek<strong>und</strong>arstufeI <strong>–</strong> Kunst" gemacht. Dieser Hinweis gilt für alle Schularten <strong>und</strong> Jahrgangsstufen. Vgl. Institut für Qualitätsentwicklung an SchulenSchleswig Holstein IQSH (Hrsg.): Orientierungshilfe G8 für die Sek<strong>und</strong>arstufe I <strong>–</strong> Kunst. Kronshagen 2008, S.18. Die Formulierungen der Kompetenzen orientieren sich an den Bildungsstandards im Fach Kunst für den mittleren Schulabschlussdes BDK, Fachverband für Kunstpädagogik, in: BDK Mitteilungen, H. 3 (2008), S. 2-4, <strong>und</strong> dem schleswig-holsteinischenLehrplan für das Fach Kunst in der Sek<strong>und</strong>arstufe I (1997) <strong>und</strong> II (2002).9


Ein entscheidendes Element jedes Beitrags stellen die folgenden Bausteine dar. Sie bieten eineAlternative zu den traditionellen „Ablaufplänen“ von Unterrichtseinheiten <strong>und</strong> „St<strong>und</strong>enrastern“für Einzelst<strong>und</strong>en, wie sie in Ausbildungszusammenhängen <strong>und</strong> Prüfungsst<strong>und</strong>en verwendet werden.Die Chronologie eines Ablaufplans entspricht nicht der Komplexität von Unterricht, wie er hiervorgestellt wird. Deshalb haben wir versucht, eine andere Form zu finden, die für unterschiedlicheOrganisationsformen von Unterricht <strong>und</strong> für Parallelstrukturen in Raum <strong>und</strong> Zeit geeignet ist.Eine ungefähre Zeitangabe zur Orientierung für die eigene Planung steht am Anfang. Immer sindhier aber Alternativen denkbar: Die Organisation eines Fachtages verkürzt die Dauer <strong>und</strong> kann einzelne Arbeitsphasen intensivieren. Die Bausteine der Aufgabenbeispiele sind so flexibel einsetzbar, dass einzelne weggelassenoder gekürzt, eigene ergänzt werden können.Mit der Formulierung einer „übergeordneten Aufgabe“ greifen wir eine Terminologie von KerstinTschekan 3 auf, die eine komplexe Lernsituation unter eine „bedeutungsvolle“ oder „motivierendeAufgabe“ zu stellen rät, damit für Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler von Beginn des Unterrichts an deutlichwird, wo es hingeht. Im Sinne der thematischen Orientierung <strong>und</strong> der Transparenz des Unterrichtsgeschehenswerden Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler auf diese Weise dazu motiviert, eine Zielvorstellungzu ihrer eigenen zu machen <strong>–</strong> zum Beispiel „Ich will wissen, wie ein Trickfilm entsteht, <strong>und</strong>will selbst einen machen können.“ Die Transparenz der Unterrichtsziele kann Schülerinnen <strong>und</strong>Schüler motivieren, sich auch in Phasen des Unterrichts zu engagieren, die nicht ihren unmittelbarenInteressen entsprechen, die sie aber als notwendige Voraussetzung für das Ganze erkennen.Es folgt der ausführliche Bauplan aus einzelnen Bausteinen, der ein Modell der Unterrichtsorganisationentwirft. Hier verwenden wir die im Glossar genauer beschriebenen Begriffe, sie sind beimersten Auftauchen in einem Unterrichtsbeispiel mit einem Pfeil gekennzeichnet. Die einzelnenBausteine dieses Plans werden je nach Gewichtung durch die Autorinnen unterschiedlich ausführlichdargestellt. Einzelne Unterrichtsst<strong>und</strong>en werden sehr genau nach Ablauf, Intention <strong>und</strong>Mikromethodik beschrieben, dafür werden andere Sequenzen im Zeitraffer vorgestellt. Manchmalgenügt es, für eine ganze Sequenz nur die Unterrichtsform zu nennen.Alle Informationen sollen ein anschauliches Gesamtbild des Unterrichts vermitteln, das einen kreativen„Nachbau“ mit Variationen, Abwandlungen <strong>und</strong> Ergänzungen möglich macht. Zuletzt folgenArbeitsblattvorlagen <strong>und</strong> Fotografien aus dem Arbeitsprozess oder von Arbeitsergebnissen. Aufalle Dokumente im Anhang wird in der entsprechenden Unterrichtsphase mit sprechenden Kürzelnhingewiesen:A 01 <strong>–</strong> ArbeitsblätterB 01 <strong>–</strong> Bewertung <strong>und</strong> Evaluation, z. B. Bewertungsbögen, KompetenzrasterD 01 <strong>–</strong> Dokumente für die Lehrkraft, z. B. Bauanleitungen, RaumpläneF 01 <strong>–</strong> Fotografien <strong>und</strong> Filme; auch Hinweise auf nur digital zur Verfügung stehendeDokumenteDie Aufgabensammlung wird fortgesetzt. Wir laden nachdrücklich alle interessierten Kolleginnen<strong>und</strong> Kollegen aus allen Schularten zur Mitarbeit ein. Das Fachteam Kunst wünscht sich, dass sichregionale Arbeitsgruppen zusammenfinden, die themenorientiert über einen längeren Zeitraumzusammenarbeiten <strong>und</strong> weiteres interessantes Material für den Kunstunterricht erarbeiten. Vgl. Kerstin Tschekan: Kompetenzorientiert unterrichten. Eine Didaktik. Berlin: Cornelsen Scriptor, 2011, S. 50.1 0


F i g u re n l e r n e n l a u fe nLegetrickfilm in einem Förderzentrum mit dem Schwerpunkt Geistige EntwicklungStefanie Bode / 20101 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13WerkbetrachtungKunsttheorieKunstgeschichteBildbegriffZeichnungMalereiCollagePlastikObjektObjektdesignWohnungGebaute UmweltArchitekturGrafikdesignDruckFotografieBewegte BilderFilm<strong>Digitale</strong> <strong>Medien</strong><strong>Video</strong>ComputerSpielBewegungAktion


1 F I G U R E N L E R N E N L AU F E N <strong>–</strong> B E S C H R E I B U N GSchlüsselbegriffe zur OrientierungFigurendarstellungFlachfigurKnettrickfilmKompetenzrasterLegetrickfilmPhasentrickfilmStationsarbeitStop-Motion-FilmTrickboxDifferenzierung <strong>und</strong> IndividualisierungInteresseBaustein 1:Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler bringen Filme nach ihren individuellen Interessen ein.Baustein 2 <strong>und</strong> 4:Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler wählen ihre Schwerpunkte nach Interesse.LerntypBaustein 2 <strong>und</strong> 4:Stationen bieten unterschiedliche Zugänge zum Material.VorkenntnisseFähigkeitenFertigkeitenBaustein 1:Übungen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad werden angeboten.Baustein 2 bis 4:Das Bewertungsraster kann vor der Unterrichtseinheit zur Diagnose eingesetzt werden <strong>und</strong> bieteteine Gr<strong>und</strong>lage für die Konzeption der Stationen.ArbeitstempoBaustein 2 <strong>und</strong> 4:Stationen lassen unterschiedliches Arbeits- <strong>und</strong> Lerntempo zu; das ist für die Lerngruppe mit demSchwerpunkt Geistige Entwicklung besonders wichtig, kann aber auch in weniger heterogenenLerngruppen gut eingesetzt werden.Möglichkeiten für fächerverbindenden UnterrichtDeutschKreatives Schreiben, Geschichten erfinden, erzählenMusikTitelsong aufnehmen, vertonenInformatik / Technikmit der Trickbox umgehen, in Verbindung mit Webcam <strong>und</strong> Laptop1 3


<strong>Medien</strong> <strong>und</strong> MaterialienBaustein 1:TV, DVD-Player, DVDs mit Trickfilmen der verschiedenen GenresBaustein 2:Station 1: Fotos mit Bewegungsabfolgen, Lösungsblatt, Figuren zum Erlernen des Bewegungsprinzips(geometrische Formen, ein-, drei- <strong>und</strong> fünfgliedrige Flachfiguren)Station 2: FotoapparatStation 3: Trickbox, Trickball, Laptop, Webcam, FotoapparatBaustein 3:Visualisierung des Ablaufs einer Trickfilmproduktion mit Fotos im KlassenraumDiktiergerät (zum Erfinden der Geschichte)Kopiervorlagen für Drehbuch <strong>und</strong> Storyboard, ZeichenmaterialBaustein 4:Station 1: Papier, Scheren, Musterklammern, Klebstoff, Porträtfotos der Schülerinnen <strong>und</strong> SchülerStation 2: Papier, ÖlkreidenStation 3: Trickbox, Trickball, Laptop, Webcam, FotoapparatProgrammeFilm- <strong>und</strong> <strong>Video</strong>bearbeitung: Windows Movie Maker (standardmäßig auf den meisten PCs installiert) Adobe Premiere ProErstellen von Trickfilmen: Animator DV simpleLiteratur <strong>und</strong> InternetadressenZu Film <strong>und</strong> Trickfilm: Ästhetische Bildung <strong>und</strong> kulturelle Praxis: Film, Foto, Kunst, Darstellendes Spiel. In: PraxisSchule 5 - 10, H. 1. Braunschweig: Westermann, 2005. Anfang, Günther; Demmler, Kathrin; Lutz, Klaus (Hrsg.): Mit Kamera, Maus <strong>und</strong> Mikro. München:kopaed, 2005. Ehmann, Jochen; Loos, Iris: Das Trickfilmhandbuch. Frankfurt a. M.: B<strong>und</strong>esverband Jugend<strong>und</strong> Film e. V., 1995. Eid, Klaus; Langer, Michael; Ruprecht, Hakon: Gr<strong>und</strong>lagen des Kunstunterrichts. Paderborn:Schöningh, 2002. Kirschenmann, Johannes; Peez, Georg (Hrsg.): Computer im Kunstunterricht. Donauwörth:Auer, 2004. Neue <strong>Medien</strong> <strong>–</strong> Computer im Kunstunterricht. In: Themenheft Kunst + Unterricht, H. 230/231(1999).1 4


1 F I G U R E N L E R N E N L AU F E N <strong>–</strong> B E S C H R E I B U N G Papiertheater. In: Themenheft Kunst + Unterricht, H. 154 (1991). Vorndran, Oliver (Hrsg.): Tipps <strong>und</strong> Tricks für <strong>Medien</strong>projekte im Unterricht. Gütersloh: Bertelsmann,2002. Williams, Richard: The Animator‘s Survival Kit. A Manual of Methods, Principles and Formulasfor Classical, Computer, Games, Stop Motion and Internet Animators. London, 2001. www.kika.de/fernsehen/a_z/t/trickboxx/trickboxx/was_ist_die_trickboxx/index.shtml (letzterZugriff: 16.06.2011). Unter dem folgenden Link stehen Bilder zur Verfügung, deren Rechte geklärt sind; zu jedemBild gibt es einen Eintrag, der über die Verwendungsrechte informiert:http://commons.wikimedia.org/wiki/Hauptseite (letzter Zugriff: 17.06.2011).Literatur für die Lerntheke: Ehmann, Jochen, Loos, Iris: Das Trickfilmhandbuch. Frankfurt a. M.: B<strong>und</strong>esverband Jugend<strong>und</strong> Film e. V., 1995. Wiedemann, Julius (Hrsg.): Animation Now! Anima M<strong>und</strong>i. Köln: Taschen, 2004. Wells, Paul: Animation <strong>–</strong> Prinzipien, Praxis, Perspektiven. München: Stiebner, 2007.Zusätzlich enthält die Lerntheke <strong>Video</strong>s, Zeitschriften, Bilderbücher zu Trickfilmgestalten, die vonden Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern mitgebracht werden.FilmeDie Filme, die die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler kannten, mochten <strong>und</strong> in den Unterricht mitbrachten,stammen zum Beispiel aus den verbreiteten Zeichentrickfilmserien: Ben 10, Shaun das Schaf <strong>und</strong>Charlie <strong>und</strong> Lola.Die Übungsfilme der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler stehen auf der beiliegenden DVD zur Verfügung.Das Endprodukt der Lerngruppe wurde nicht zur Veröffentlichung freigegeben.F1 [Schülerarbeiten: Fotoreihen zur Flachfigur]Kurzbeschreibung mit HauptintentionDas Unterrichtsvorhaben beginnt damit, dass den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern Gr<strong>und</strong>lagen derTrickfilmtheorie vermittelt werden. Dazu werden verschiedene Stop-Motion-Filme betrachtet,die sie aus ihrem Alltag kennen. Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler lernen dabei zu unterscheiden, vonwelcher Beschaffenheit die Trickfilmfiguren sein können <strong>und</strong> wie sich dadurch Machart <strong>und</strong> Wirkungdes Films verändern: Werden die Einzelbilder gezeichnet? Werden Fotos aneinandergereiht? Sind die Figuren aus Papier, aus Knetmasse, gezeichnet? Fotografieren die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler sich gegenseitig?Nach diesem Überblick liegt der Fokus auf dem Verfahren des Legetrickfilms. Die anschließendepraktische Erarbeitung findet in zwei Bausteinen an unterschiedlich konzipierten Stationen statt.Es geht zuerst darum, das Problem der Bewegungsdarstellung im Legetrickfilm zu verstehen <strong>und</strong>selbst umzusetzen. Dazu muss das der Animation zugr<strong>und</strong>e liegende Prinzip vermittelt werden,1 5


das aus der Aneinanderreihung fotografierter Einzelbilder besteht. Indem die Schülerinnen <strong>und</strong>Schüler ihre eigenen Bewegungsabläufe beobachten, analysieren, auf Schlüsselphasen reduzieren,in Flachfiguren umsetzen, schrittweise fotografieren <strong>und</strong> schließlich mithilfe der Einzelbildanimationzusammensetzen, vollziehen sie kleinschrittig die Entstehung eines <strong>Animationsfilm</strong>s. Inder zweiten Stationsarbeitsphase wird ein eigener Legetrickfilm erarbeitet.Die Hauptintentionen des Unterrichtsvorhabens liegen im Rezeptionsbereich in der Vermittlungtrickfilmtheoretischer Gr<strong>und</strong>lagen. Im Produktionsbereich werden durch die Herstellung eines eigenenLegetrickfilms die Wahrnehmungs- <strong>und</strong> Darstellungskompetenzen im Figürlichen erweitert.Eine wichtige Voraussetzung für die Vermittlung von Sachkompetenzen liegt in der gezieltenFörderung der Selbst- <strong>und</strong> Fremdwahrnehmung in Bezug auf den Körper <strong>und</strong> seine Bewegungen.Kunstpädagogische RelevanzDie Herstellung eines Trickfilms ist innerhalb des Schleswig-Holsteinischen Lehrplans den Arbeitsbereichen„Spiel/Bewegung/Aktion“ <strong>und</strong> „Bewegte Bilder/Film/<strong>Video</strong>/Computer“ zuzuordnen.Das Thema „Legetrickfilm“ wird als Randbereich dieser Arbeitsbereiche unter EinbeziehungNeuer <strong>Medien</strong> <strong>und</strong> des medialen Spiels verstanden. Das erklärt sich dadurch, dass ganz unterschiedlicheSpielfiguren hergestellt <strong>und</strong> eingesetzt werden können. Die von den Schülerinnen <strong>und</strong>Schülern hergestellten Figuren aus Farbkarton ähneln in ihrer Erscheinung denen eines Kartontheaters.Die Flachfiguren unterscheiden sich nach der Anzahl der Glieder; je höher die Anzahl derGlieder, desto komplexer gestaltet sich die Bewegungsdarstellung. In der folgenden Abbildungsind die Flachfiguren schematisch dargestellt:1-gliedrige Flachfigurohne bewegliche Teile3-gliedrige Flachfigurmit beweglichen Beinenohne Knie- <strong>und</strong> Fußgelenke5-gliedrige Flachfigurmit beweglichen Beinenmit Kniegelenken: Gelenk, durch Fadenverbindungen oder Musterklammern hergestelltAnimation ist eine grafische Kunst, die in einem zeitlichen Kontext stattfindet. Weibel bezeichnetjedoch die grafischen Informationen als relativ nebensächlich: „Die Informationsquelle für denBetrachter eines Zeichentrickfilms [...] besteht im ständigen Wechsel der Bilder, Wechsel der relativenPositionen, Form <strong>und</strong> Dynamik“. 4 Der Schwerpunkt des vorliegenden Unterrichtsvorhabensliegt jedoch nicht auf der Rezeptionsperspektive der Betrachtenden, sondern in der Herstellung eineseigenen Legetrickfilms. Somit gilt es in erster Linie, das bildnerische Problem der Bewegungsdarstellungim Legetrickfilm zu verstehen <strong>und</strong> zu lösen. Die Darstellung von Bewegung steht dabeiin zwingendem Zusammenhang mit ihrer Wahrnehmung. Vgl. Peter Weibel, zitiert nach: Johannes Kirschenmann; Georg Peez (Hrsg.): Computer im Kunstunterricht. Donauwörth: Auer2004, S. 61.1 6


1 F I G U R E N L E R N E N L AU F E N <strong>–</strong> B E S C H R E I B U N GMax Imdahl definiert Bewegung als „die in der Zeit verlaufende Ortsveränderung eines Körpersoder das Übergehen eines materiellen Punktes aus einer räumlichen Lage in die andere, wobei einals ruhend betrachteter Körper oder eine als ruhend betrachtete Substanz Vertreter <strong>und</strong> Träger desBezugssystems sein muss.“ 5 Danach wird Bewegung dann wahrnehmbar, wenn sich ein Körperin Bezug auf etwas Statisches, zum Beispiel einen gezeichneten Hintergr<strong>und</strong>, in seiner räumlichenLage verändert. Dieses Prinzip wird im Trickfilm um die Animation erweitert. 6 Da der Eindruck derOrtsveränderung im Legetrickfilm durch die Aneinanderreihung mehrerer Einzelbilder hervorgerufenwird, müssen zunächst Bewegungsabläufe analysiert <strong>und</strong> später schrittweise mithilfe der Einzelbildanimationumgesetzt werden. Dabei können gerade motorisch oder in ihrer Wahrnehmungeingeschränkt agierende Kinder auf Bewegungsabläufe im eigenen Körper aufmerksam gemachtwerden. Gelenke werden als entscheidende Orte für die Entstehung von Bewegung erkannt. Aufdiese Weise sensibilisiert die Unterrichtseinheit auch für die Wahrnehmung von eigenen Körperbewegungen<strong>und</strong> die anderer Menschen.KompetenzenSach- <strong>und</strong> Methodenkompetenzen werden hauptsächlich hinsichtlich des Prinzips der Animationerworben. Baustein 1 stellt zunächst Anforderungen an die Rezeptionskompetenzen, in Baustein2 findet eine Verknüpfung mit den Produktionskompetenzen statt, bevor der Schwerpunkt in Baustein3 <strong>und</strong> 4 auf die Produktion gelegt wird.SachkompetenzDie Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen erwerben gr<strong>und</strong>legende Kenntnisse über ausgewählte Trickfilmgenres <strong>und</strong> vergleichen diesemit beliebten Trickfilmserien <strong>und</strong> später mit den eigenen Produkten (Rezeptionskompetenz) erwerben Kenntnisse zum Ablauf einer Trickfilmproduktion (Rezeptions- <strong>und</strong> Produktionskompetenz) lernen das Prinzip der Animation über multisensorielle Zugänge kennen <strong>und</strong> verstehen (Rezeptions-<strong>und</strong> Produktionskompetenz) verknüpfen eigene Bewegungserfahrungen mit den Ergebnissen des Trickfilms (Produktionskompetenz) erlernen den Umgang mit der Trickbox (Produktionskompetenz)MethodenkompetenzDie Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen: vergleichen verschiedene Trickfilmgenres anhand der Machart <strong>und</strong> des benötigten Materials(Rezeptionskompetenz) experimentieren mit dem Prinzip der Animation im Bereich der Trickboxarbeit <strong>und</strong> derPixilationsarbeit (Produktionskompetenz) transferieren Gesehenes in den eigenen Produktionsprozess (Produktionskompetenz) beurteilen ihre eigenen Arbeitsergebnisse hinsichtlich des Gelingens des Prinzips der Animation(Rezeptions- <strong>und</strong> Produktionskompetenz) vollziehen den Arbeitsprozess der Trickfilmproduktion durch eigenes planerisches <strong>und</strong> produktivesHandeln nach (Produktionskompetenz) Vgl. Max Imdahl, zitiert nach: Klaus Eid; Michael Langer; Hakon Ruprecht: Gr<strong>und</strong>lagen des Kunstunterrichts. Paderborn: Schöningh,2002, S. 23. Vgl. Roland Meinel in: Johannes Kirschenmann; Georg Peez (Hrsg.): Computer im Kunstunterricht. Donauwörth: Auer, 2004, S. 61.1 7


Selbst- <strong>und</strong> SozialkompetenzDie Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen verändern ihre Wahrnehmung auf die in der Freizeit gesehenen Trickfilme erleben die dargebotenen Sendungen differenzierter <strong>und</strong> intensiver entwickeln Mut <strong>und</strong> Freude daran selbst kreativ tätig zu werden lernen anhand der Arbeit mit dem Lernschloss/Kompetenzraster sich selbst besser einzuschätzen<strong>und</strong> somit ihren Lernzuwachs nachzuvollziehen betrachten ihre Arbeitsergebnisse kritisch <strong>und</strong> lernen Schlussfolgerungen für weiteres Handelndaraus zu ziehen arbeiten intensiv im Team an der Trickbox arbeiten als Klassenteam an einem gemeinsamen ProduktBausteineZeitrahmenDas Vorhaben erstreckt sich über ca. 10 Wochen zu je 6 Unterrichtsst<strong>und</strong>en GU (= ganzheitlicherUnterricht). Ganzheitlicher Unterricht ist fächerverbindendender Unterricht an Schulen mit demFörderschwerpunkt Geistige Entwicklung; daneben gibt es einzelne Fachkurse in Deutsch oderMathematik, aber im Allgemeinen wird alles im GU behandelt.Die Übergänge zwischen den Bausteinen sind fließend.Für andere Schularten muss der Zeitbedarf angepasst werden.UnterrichtsformDie Lerngruppe erfindet gemeinsam eine Geschichte <strong>und</strong> gestaltet ein Storyboard mit gezeichnetenBildern. Die experimentelle Auseinandersetzung mit dem Animationsprinzip in Baustein 2<strong>und</strong> die praktische Erarbeitung des Legetrickfilms in Baustein 4 finden an Stationen statt. Zwischendurchgibt es Phasen der Zusammenführung <strong>und</strong> gemeinsamen Reflexion. Die Stationsarbeitermöglicht es den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern, während des gesamten Produktionsprozessesdes Trickfilms an der Trickbox zu experimentieren <strong>und</strong> zu üben. Es kann parallel an allen Schrittender Trickfilmproduktion gearbeitet werden. Während des gesamten Unterrichts steht den Schülerinnen<strong>und</strong> Schülern eine Lerntheke mit Büchern <strong>und</strong> Zeitschriften zum Trickfilm zur Verfügung.Übergeordnete AufgabeFiguren lernen laufen.Gestalte einen eigenen Legetrickfilm, in dem du selbst gestaltete Figuren in Bewegung bringst.Eure Kurzfilme werden zu einem Klassenfilm zusammengesetzt <strong>und</strong> vor Publikum präsentiert.Baustein 1Gr<strong>und</strong>lagen der Trickfilmtheorie(ca. 6 St<strong>und</strong>en GU)Vor Beginn der Unterrichtseinheit wird ein Vorgespräch mit den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern geführt,in dem sie berichten, welche Trickfilme sie kennen <strong>und</strong> mögen. Aufgr<strong>und</strong> dieses Gesprächswerden Filmausschnitte aus Ben 10, Shaun das Schaf, Charlie <strong>und</strong> Lola gezeigt. 7 Es wird ge- Die mitgebrachten Zeichentrickfilme der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler stammen aus verbreiteten Serien, die über das Internetabrufbar sind.1 8


1 F I G U R E N L E R N E N L AU F E N <strong>–</strong> B E S C H R E I B U N Gmeinsam erarbeitet, welche Merkmale die entsprechenden filmischen Genres ausmachen. 8 DasHerstellungsverfahren ist dabei das wesentliche Unterscheidungsmerkmal. Sie lernen in dieserSt<strong>und</strong>e die folgenden ausgewählten Trickfilmverfahren kennen, unterscheiden <strong>und</strong> benennen: Zeichentrickfilm, auch PhasentrickfilmDie einzelnen Phasen werden gezeichnet <strong>und</strong> dann aneinandergereiht, bis ein Film entsteht. LegetrickfilmZweidimensionale Figuren (Flachfiguren) liegen auf der Unterlage. Foto für Foto werden dieFiguren Stück für Stück weitergelegt. KnettrickfilmDie Figuren bestehen aus Knetmasse oder ähnlichen form- <strong>und</strong> biegsamen Materialien, zumBeispiel Plastilin PixilationstrickfilmMenschliche Darstellerinnen <strong>und</strong> Darsteller werden in Einzelfotos aufgenommen, indem sie inihren Bewegungen immer wieder kleinschrittig innehalten. Durch das Zusammenfügen der Fotosentsteht ein Film.Besonders interessant fanden die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, dass mit dieser Technik „magischeKräfte“ verliehen werden können <strong>–</strong> die Personen bewegen sich vorwärts, ohne einen wirklichenSchritt zu tun, sie können gleiten oder gar fliegen. Zuletzt ordnen sie ihre Lieblingstrickfilme denunterschiedlichen Verfahren zu.Im weiteren Verlauf des ersten Bausteins werden verschiedene Übungen angeboten, um dasWissen zu festigen: Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler erhalten ein Arbeitsblatt mit Standbildern aus bekannten Trickfilmen,die den Genrebegriffen „falsch“ zugeordnet sind. Die Zuordnung sollen sie korrigieren.Dabei kann mit dem Twister gearbeitet werden; das ist ein laminiertes Arbeitsblatt, das imZuordnungsvorgang mit Gummibändern umspannt wird.A1 [Twister zu den Genres] Alternativ kann die Zuordnung auch dadurch geleistet werden, dass die Trickfilmfotos in eineTabelle geklebt werden. In einem Puzzle ordnen die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler charakteristische Bilder aus verschiedenenTrickfilmen, dabei müssen sie die charakteristischen Merkmale erkennen <strong>und</strong> sich einprägen.Auch hier gibt es die Möglichkeit zur Selbstkontrolle.A 2.1 - A 2.2 [Genrepuzzle]Hinweis: Die auf den Arbeitsbögen A1 bis A2.2 genannten Serien/Filme können durch entsprechendesBildmaterial ersetzt werden, jedoch nur für den Unterrichtsgebrauch. Beim gemeinsamen Anschauen von Trickfilmausschnitten tragen die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler​die Filme, die sie zuordnen können, in eine Ankreuzliste ein.Am Ende dieser Phase entsteht der Plan, einen eigenen Legetrickfilm zu „drehen“. Hier kann dieübergeordnete Aufgabe formuliert werden, die je nach Zusammensetzung der Lerngruppe nochkleinschrittiger untergliedert werden kann. Sie sollte zur Orientierung während der gesamten Einheitim Raum visualisiert sein. Vgl. Jochen Ehmann; Iris Loos: Das Trickfilmhandbuch. Frankfurt a. M.: B<strong>und</strong>esverband Jugend <strong>und</strong> Film e. V., 1995, S. 18-43.1 9


Baustein 2Prinzip der Animation im Legetrickfilm(Stationsarbeit; ca. 3 x 6 St<strong>und</strong>en GU)Baustein 2 vermittelt den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern den ersten wichtigen Schritt auf dem Wegzum eigenen Film: Es geht um das Prinzip, wie die Figuren laufen lernen.Als Einstieg werden optische Spielzeuge zur Verfügung gestellt oder auch, je nach der zur Verfügungstehenden Zeit, selbst gestaltet, zum Beispiel ein Daumenkino, ein Thaumatrop (Zauberscheibe)<strong>und</strong> ein Zoetrop (Schlitztrommel), die zum besseren Verständnis des Prinzips derAnimation verhelfen. Später wird an der Trickbox experimentiert. Damit wird das Interesse an dereigenen Erzeugung von Bewegung geweckt.OrientierungsphaseIm Sinn der Transparenz des Ablaufs wird die Stationsarbeit durch eine Orientierung für die Schülerinnen<strong>und</strong> Schüler eingeleitet: Die Lehrkraft fordert die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler auf, anhand eines Vorhabenplakats zu erlesen,in welcher Phase des Vorhabens sich die Klasse befindet. Die Lehrkraft fordert die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler auf herauszufinden, worin der heutige Arbeitsauftragbesteht. Während die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler noch überlegen, bewegt die Lehrkraft eine Legefiguran der Tafel. Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler stellen Vermutungen an. Ziel der Orientierung ist es, dieSchülerinnen <strong>und</strong> Schüler herausfinden zu lassen, ob viele oder wenige Fotos zur Bewegungsdarstellungim Trickfilm notwendig sind. Die Lehrkraft bittet eine Person, die heutigen Stationen zu verlesen.ErarbeitungsphaseDie Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler erhalten ihre Klemmbretter <strong>und</strong> beginnen an den drei Stationen zuarbeiten. Das Prinzip der Bewegungsdarstellung wird in einer ersten Stationsarbeit an drei Stationenvermittelt. Die zentrale Frage lautet: Wie lernen die Figuren im Legetrickfilm laufen? Das zulösende Problem besteht für die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler darin, dass ein unbelebter Gegenstandoder eine unbelebte Figur zum Leben erweckt werden soll. An den folgenden drei Stationen kanndazu experimentell erk<strong>und</strong>end gearbeitet werden:Station 1: Fotos ordnenDas erste <strong>und</strong> das letzte Bild einer Bewegungsabfolge sind vorgegeben. Die Schülerinnen <strong>und</strong>Schüler bringen die in einem Arbeitsschälchen bereitliegenden Bilder in die richtige Reihenfolge.Zur Selbstkontrolle liegt ein Lösungsblatt bereit.B1 [Bewegungspläne zur Selbstkontrolle <strong>und</strong> Orientierung]Station 2: Fotos von den eigenen Körperbewegungen machenDie Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler üben, die Bewegungsart „Gehen“ am eigenen Körper bewusstwahrzunehmen. Dazu verlangsamen sie ihr Bewegungstempo nach <strong>und</strong> nach <strong>und</strong> zergliedern dasGehen in Bewegungssequenzen. Sie gehen zunächst in normalem Tempo von links nach rechtsüber den Schulhof. Dann gehen sie im Zeitlupentempo ganz langsam zurück von rechts nach links.Dabei können alle Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler gleichzeitig gehen. Zuletzt geht jedes Kind einzeln,immer noch im Zeitlupentempo. Der Bewegungsablauf wird dabei zwischendurch gestoppt <strong>und</strong>fotografiert. Diese Art des Bewegens kann den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern als „Robotergang“ erläutertwerden. Es werden circa fünf Bilder pro Schritt gemacht. Dieser kleinschrittige Prozess hilftdabei zu verstehen, dass Bewegungen im Trickfilm aus mehreren kleinen Bewegungssequenzenbestehen.2 0


1 F I G U R E N L E R N E N L AU F E N <strong>–</strong> B E S C H R E I B U N GStation 3: Fotos an der Trickbox machenDiese Station wird auch in der zweiten Stationsarbeitsphase beibehalten. In dieser ersten Phasewird hier in die Arbeit an der Box eingeführt. Die Aufgabe besteht darin, zweidimensionale Figurenkleinschrittig zu bewegen <strong>und</strong> per Mausklick über Fotos im Laptop festzuhalten. Gearbeitet wirddabei mit dem Programm Animator dv simple. Der Mauszeiger muss auf dem Bildschirm des Laptopsauf dem roten Feld GRAB (= engl. greifen) stehen, dann wird über die mit einem roten Punktmarkierte Maustaste das Foto ausgelöst. Die Figuren sollen von links nach rechts bewegt werden.D1 [Trickbox <strong>und</strong> Lichtanlage]D2 [Trickbox <strong>und</strong> Trackball]ReflexionsphaseAm Schluss der St<strong>und</strong>e finden sich die Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen im Stuhlhalbkreis zusammen.Die Lehrkraft hängt zwei Bewegungsabfolgen <strong>–</strong> eine bestehend aus zwei Bildern <strong>und</strong> eine bestehendaus fünf Bildern <strong>–</strong> an die Tafel <strong>und</strong> befragt die Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen zur Aussagekraft derbeiden Bewegungsabfolgen. Die Aussagen werden begründet.Zuletzt schaut die Klasse gemeinsam exemplarische Fotos <strong>und</strong> Trickfilmsequenzen an, die in derSt<strong>und</strong>e entstanden sind.F1 [Schülerarbeiten: Fotoreihen zur Flachfigur]Baustein 3Vorarbeiten zur Trickfilmproduktion(ca. 3 x 6 St<strong>und</strong>en GU)Zu Beginn wird gemeinsam die Abfolge der Trickfilmproduktion erarbeitet <strong>und</strong> im Klassenraum visualisiert.Abbildung F3 zeigt, wie der Ablaufplan im Klassenraum mit Klammern an einer Wäscheleinepräsentiert werden kann. Damit jedes Kind sich immer wieder ins Gedächtnis rufen kann,welche Aufgaben in welcher Abfolge zu erledigen sind, sollte die Visualisierung bis zum Ende derUnterrichtseinheit hängen bleiben.F3 [Ablaufplan zur Trickfilmproduktion]Geschichte erfindenBeim Erdenken der Geschichte des Klassenfilms helfen Schatzkisten mit Gegenständen oder auchBilder, um die Fantasie anzuregen. Es ist möglich in Gruppen zu arbeiten, wobei im Anschlussdie erdachten Geschichten kombiniert werden können, sodass eine gemeinsame Geschichte entsteht.Auch kann von vornherein gemeinsam erf<strong>und</strong>en werden. Hilfreich erweist sich ein Diktiergerätfür diejenigen Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen, die Schwierigkeiten mit der Verschriftlichung oderder bildlichen Darstellung ihrer Idee haben. So kann der Gedankenschwall aufgenommen <strong>und</strong>später geordnet werden.Storyboard zum Drehbuch zeichnenDie erdachte Geschichte wird von der Lehrkraft in so viele Szenen unterteilt, wie es Gruppen gibt.Jede Gruppe erhält ein Arbeitsblatt A3, auf dessen rechter Seite die Lehrkraft einen Ausschnittaus der Geschichte in Form eines einfachen Drehbuchs verschriftlicht hat. Die Schülerinnen <strong>und</strong>Schüler zeichnen links daneben mit Buntstiften, wie sie sich die Szene vorstellen.A3 [Storyboard <strong>und</strong> Drehbuch]F4 [Präsentation der Drehbücher <strong>und</strong> Storyboards]2 1


Baustein 4:Trickfilmproduktion(Stationsarbeit; ca 3 x 6 St<strong>und</strong>en GU)Baustein 4 wird wieder als Stationsarbeit umgesetzt, weil damit am besten dem unterschiedlichenArbeitstempo entsprochen werden kann. Auf diese Weise kann besonders effektiv an derFertigstellung des Films gearbeitet werden. Bis auf die Arbeit mit der Trickbox (Station 3) unterscheidensich die Stationen von denen in Baustein 1.Station 1: Figur gestaltenDie Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler entwerfen aus Farbkarton <strong>und</strong> auf Fotos ihre eigene persönlicheTrickfilmfigur, die sie mit Finelinern weiter ausgestalten. Eine hohe Motivation wird dadurch erreicht,dass Porträtfotos der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler verwendet werden.F2 [Flachfigur mit Portrait]Damit die Figuren eine ähnliche Größe haben, wird die Gr<strong>und</strong>form vorgegeben. Die Gestaltungder Kleidung ist jedoch jedem Kind selbst überlassen. Eine besondere Leistung besteht darin, dieFiguren mit Vorder- <strong>und</strong> Rückseite <strong>und</strong> eine weitere Figur im Profil zu gestalten. Damit wird je nachAnforderungsniveau differenziert.B2 [Sachstrukturanalyse]Station 2: Hintergr<strong>und</strong> malen oder zeichnenJe nach Belieben kann gemalt oder gezeichnet werden. Besonders gut eignen sich Ölkreiden, weildamit relativ schnell große Flächen gestaltet werden können. Zu beachten ist hierbei, dass sich dieSchülerinnen <strong>und</strong> Schüler an das zuvor entwickelte Storyboard halten.Station 3: Fotos an der Trickbox machenIn die Arbeit an der Trickbox wurde im Rahmen der ersten Stationsarbeit eingeführt (siehe Baustein2, Station 2). In dieser zweiten Stationsarbeit in Kleingruppen zu dritt wird an der Trickboxgearbeitet. Die selbst gefertigten Flachfiguren mit den eigenen Porträtköpfen werden vor derkünstlichen Lichtquelle auf den selbst gezeichneten Hintergründen bewegt. Jede einzelne Bewegungsphasewird mit einer Webcam, dem Trackball <strong>und</strong> der Trickfilmsoftware abfotografiert. DieArbeit jeder Kleingruppe steht im Kontext der selbst erdachten Geschichte <strong>und</strong> folgt dem gezeichnetenStoryboard.D1 [Trickbox <strong>und</strong> Lichtanlage]D2 [Trickbox <strong>und</strong> Trackball]Zwischenschritt für die Lehrkraft an Station 3:Das Material der Trickboxarbeit muss gesichtet, in die richtige Abfolge gebracht, aneinandergereiht<strong>und</strong> gerendert werden, damit ein Film entsteht. Dazu dienen die unter „<strong>Medien</strong>“ aufgeführtenProgramme.Station 4: Stimmen <strong>und</strong> Musik aufnehmenEs gibt mehrere Möglichkeiten für eine Vertonung. So kann parallel zum Film in einem „Synchronstudio“,eventuell an einer vierten Station, aufgenommen werden. Eine Alternative ist es,unabhängig von den Bildern zunächst die Texte einzulesen <strong>und</strong> die Lieder einzusingen. Beideswird später von der Lehrkraft zur Filmspur hinzugefügt. Diese Variante nimmt ein wenig den Druck<strong>und</strong> kann für die schneller arbeitenden Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler in die Stationsarbeit integriertwerden, wobei allerdings die erste Variante den direkten Zusammenhang zwischen dem Trickfilm<strong>und</strong> der Tonspur bereits im Arbeitsprozess besser aufzeigt.Das fertige Produkt sollte zunächst innerhalb der Klasse <strong>und</strong> dann in einem größeren Rahmen (vorEltern, Lehrern, anderen Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern) präsentiert werden.2 2


1 F I G U R E N L E R N E N L AU F E N <strong>–</strong> B E S C H R E I B U N GBewertung <strong>und</strong> EvaluationSchwerpunktmäßig wird der Entwicklungsprozess bewertet.Für die Hand der Lehrkraft liegt dazu eine Sachstrukturanalyse vor, in die sie den Entwicklungsstandder Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler eintragen kann.Für die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler gibt es ein Kompetenzraster, das für die Hand der Schülerinnen<strong>und</strong> Schüler besonders reizvoll als „Lernschloss“ gestaltet worden ist.Das Kompetenzraster wird während des Arbeitsprozesses benutzt; es kann am Ende der Produktionsphaseaber auch dazu dienen, dass die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler ihre Kompetenzen selbstständigeinschätzen <strong>und</strong> eintragen. Schnell <strong>und</strong> einfach ist für sie erkennbar, welche Lernfortschrittesie gemacht haben. An dieser Übersicht sind individuelle Entwicklungsfortschritte bezüglichdes Prinzips der Animation gut nachvollziehbar.B2 [Sachstrukturanalyse]B3 [Kompetenzraster]B4 [„Lernschloss“ <strong>–</strong> Kompetenzraster]Probleme <strong>und</strong> LösungsansätzeProbleme: Für ein Förderzentrum Geistige Entwicklung ist der Abstraktionsgrad relativ hoch. Je nach denVoraussetzungen der Lerngruppe kann noch kleinschrittiger vorgegangen oder stärker zusammengefasstwerden. Voraussetzung für die Durchführung der Unterrichtseinheit ist, dass die Schülerinnen <strong>und</strong>Schüler mit der Unterrichtsform Stationsarbeit vertraut sind. Station 2 in Baustein 2 bindet eine Betreuungsperson als Fotografen fest ein. Der technische Aufwand ist relativ hoch.Lösungsansätze: Die Zugänge sollten möglichst unterschiedliche Sinne ansprechen. In Wiederholungen sollte immer wieder der direkte Zusammenhang zwischen Fotos <strong>und</strong> Filmhergestellt werden. Externe Experten können hinzugezogen werden.2 3


1 f i g u r e n l e r n e n l a u f e n <strong>–</strong> m a t e r i a lA 1Twisterzu den GenresName: Klasse: Datum:Lege - TrickDer kleine König Macius© SAXONIA MEDIAFilmproduktionsgesellschaft mbHKnet - TrickZeichen -TrickStop - TrickJames <strong>und</strong> der Riesenpfirsich© Pathé UK


1 f i g u r e n l e r n e n l a u f e n <strong>–</strong> m a t e r i a lA 2.1Lege-TrickGenrepuzzleCharlie <strong>und</strong> Lola© Tiger Aspect Productions UK


g e n r e p u z z l e 2A 2.2Knet-TrickZeichen-TrickJames <strong>und</strong> der Riesenpfirsich© Pathé UKCorpse Bride - Hochzeitmit einer Leiche© Warner Bros. Entertainment Inc.Shaun das Schaf© Aardman Animations Ltd.Kim Possible© DisneyDer kleine König Macius© SAXONIA MEDIAFilmproduktionsgesellschaft mbHAsterix <strong>und</strong> Obelix© Les Éditions Albert René


1 f i g u r e n l e r n e n l a u f e n <strong>–</strong> m a t e r i a lA 3Storyboard <strong>und</strong> DrehbuchName: Klasse: Datum:


1 f i g u r e n l e r n e n l a u f e n <strong>–</strong> m a t e r i a lB e w e g u n g s p l ä n ezur Selbstkontrolle <strong>und</strong> OrientierungB 1Name: Klasse: Datum:Bewegungsplan Junge, fünfgliedrige Flachfigur (oben)Bewegungsplan Junge, dreigliedrige Flachfigur (unten)Bewegungsplan Mädchen, fünfgliedrige Flachfigur (oben)Bewegungsplan Mädchen, dreigliedrige Flachfigur (unten)


1 f i g u r e n l e r n e n l a u f e n <strong>–</strong> m a t e r i a lB 2SachstrukturanalyseName: Klasse: Datum:Anforderungs- Bewegung Bewegung Bewegungs- Hilfsmittelniveaus wahrnehmen/ darstellen / richtungenvon leicht 1 erkennen Symbolisierennach schwer 51 am eigenen mit dem eigenen frontal von links Assistenz durchKörper Körper nach rechts <strong>und</strong> einen kompeumgekehrttenten Schüler,eine kompetenteSchülerinoder einenErwachsenen2 bei Menschen mit dem Achteck frontal von oben Filmstreifenim Film an der Trickbox nach unten <strong>und</strong> mit Fotosumgekehrt der Bewegungsstadien3 auf Fotoverläufen mit der ein- im Profil (links / Zwiebelschalenbei gliedrigen Figur rechts) von links -optik im Menschen an der Trickbox nach rechts <strong>und</strong> Programm Trickfilmfiguren umgekehrt Animator DVsimple4 mit der fünf- im Profilgliedrigen Figur (links / rechts)an der Trickbox diagonal5 mit der achtgliedrigenFiguran der TrickboxUm Entwicklungsstrukturanalysen zu erstellen, werden die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler in dieentsprechenden Spalten eingetragen.


1 f i g u r e n l e r n e n l a u f e n <strong>–</strong> m a t e r i a lKompetenzrasterB 3Name: Klasse: Datum:Fünf - gliedrige Ich brauche Hilfe. Ich brauche den Plan. Ich arbeite allein.Flachfigur!Drei - gliedrige Ich brauche Hilfe. Ich brauche den Plan. Ich arbeite allein.Flachfigur!Ein - gliedrige Ich brauche Hilfe. Ich brauche den Plan. Ich arbeite allein.Flachfigur!


1 f i g u r e n l e r n e n l a u f e n <strong>–</strong> m a t e r i a lB 4LernschlossName: Klasse: Datum:


1 f i g u r e n l e r n e n l a u f e n <strong>–</strong> m a t e r i a lTrickbox <strong>und</strong> LichtanlageD 1Name: Klasse: Datum:Trickbox mit TrackballTrickbox mit Licht: Künstliches Licht ist wichtig, damit während des Fotografierens keineschwankenden Lichtverhältnisse auftreten. Dann würde es beim Zusammensetzen dereinzelnen Fotografien zu einem Film mit flackernden Ergebnissen kommen.


1 f i g u r e n l e r n e n l a u f e n <strong>–</strong> m a t e r i a lTrickbox <strong>und</strong> TrackballD2Name: Klasse: Datum:Trickbox von obenTrackball


1 f i g u r e n l e r n e n l a u f e n <strong>–</strong> m a t e r i a lSchülerarbeiten:Fotoreihen zur FlachfigurFotoreihe zur eingliedrigen Flachfigur (Schülerarbeit)Fotoreihe zur dreigliedrigen Flachfigur (Schülerarbeit)F 1


1 f i g u r e n l e r n e n l a u f e n <strong>–</strong> m a t e r i a lFlachfigur mit PortraitF 2Name: Klasse: Datum:Flachfigur mit dem Porträt einer Schülerin


1 f i g u r e n l e r n e n l a u f e n <strong>–</strong> m a t e r i a lA b l a u f p l a nzur TrickfilmproduktionVisualisierung eines Ablaufplans für die LerngruppeF 3


1 f i g u r e n l e r n e n l a u f e n <strong>–</strong> m a t e r i a lPräsentation derDrehbücher <strong>und</strong> StoryboardsF 4Name: Klasse: Datum:


D i e Z e i t reiseEin Legetrickfilm als Gemeinschaftsarbeit einer LerngruppeFriederike Rückert, 20101 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13WerkbetrachtungKunsttheorieKunstgeschichteBildbegriffZeichnungMalereiCollagePlastikObjektObjektdesignWohnungGebaute UmweltArchitekturGrafikdesignDruckFotografieBewegte BilderFilm<strong>Digitale</strong> <strong>Medien</strong><strong>Video</strong>ComputerSpielBewegungAktion


2 D I E Z E I T R E I S E <strong>–</strong> B E S C H R E I B U N GSchlüsselbegriffe zur OrientierungAnimationCollageDrehbuchFarbkontrasteFigurenerstellungFilmanalyseFilmsetGemeinschaftsarbeitLegetrickfilmLehrgangPerspektivePortfolioProjektorientierungSanduhrVertonungDifferenzierung <strong>und</strong> IndividualisierungInteresseBaustein 3:Themenfindung für die eigene EpisodeAusgestaltung des DrehbuchsBaustein 3 bis 9:Die unterschiedlichen Aufgaben im Produktionsteam des Films können nach Interesse verteiltwerden.KenntnisseFähigkeitenFertigkeitenBaustein 3 bis 9:Zur Gestaltung der Figuren <strong>und</strong> Objekte stehen Vorlagen zur Verfügung, die als Collage-Elementeverwendet oder abgezeichnet werden können. Elemente können aber auch nach eigener Vorstellungerf<strong>und</strong>en <strong>und</strong> gezeichnet werden.Baustein 3 bis 9:Die unterschiedlichen Aufgaben im Produktionsteam des Films können nach Vorkenntnissen, Fähigkeiten<strong>und</strong> Fertigkeiten verteilt werden. Die jeweils Verantwortlichen eignen sich Expertenwissenan.ArbeitsprozessArbeitstempoBaustein 3 bis 9:Je weiter die Arbeit fortschreitet, umso mehr Angebote gibt es, zeitgleich verschiedene Arbeitsgängedurchzuführen, zum Beispiel kann parallel am Filmset <strong>und</strong>/oder an den Figuren gearbeitetwerden.Baustein 6 bis 9:Während einige Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler noch an Figuren <strong>und</strong> Hintergr<strong>und</strong> arbeiten, können andereverschiedene Arbeitsgänge zur Endproduktion <strong>und</strong> Postproduktion übernehmen (Sprachaufnahmen,Animation am Tricktisch, Vertonung, DVD erstellen, DVD-Cover <strong>und</strong> Plakat gestalten).Weitere Individualisierung findet im begleitenden Arbeitsprozessbericht (Portfolio) statt, der Raumfür eigene thematische Schwerpunkte (Gruppe „Garten“, Gruppe „Esszimmer“) bietet, für individuelleZusatzleistungen, Selbstreflexion <strong>und</strong> für die Beurteilung der eigenen Leistung.4 1


Möglichkeiten für fächerverbindenden UnterrichtDeutsch:Sprech- <strong>und</strong> Leseübungen zur VertonungMusik:Erstellen der Geräuschkulisse zur VertonungTechnik:Der Bau der Tricktische kann der Unterrichtseinheit vorausgehen.<strong>Medien</strong> <strong>und</strong> MaterialienDigitalkameras, Mikrofone mit Festplattenspeicher, PCs oder LaptopsSelbst gebaute TricktischeD 2.1 - D 2.3 [Anleitung zum Bau eines Tricktisches]Arbeitsmaterialien zum Zeichnen, Malen <strong>und</strong> CollagierenProgrammeErstellen von Drehbüchern: http://celtx.com/ (Freeware)Film- <strong>und</strong> <strong>Video</strong>bearbeitung: Windows Movie Maker (standardmäßig auf den meisten PCs installiert) Adobe Premiere Elements (kostengünstig als Lehrlizenz zu erwerben) Final Cut Pro (Lehrlizenz, nur für Mac)Literatur <strong>und</strong> InternetadressenLiteratur zum Film: Ammann, Daniel; Fröhlich, Arnold (Hrsg.): Trickfilm entdecken (mit DVD). Zürich: Pestalozzianum,2008. Field, Syd: Das Handbuch zum Drehbuch. Frankfurt a. M.: Zweitausendeins, 11. Aufl., 1998. Vineyard, Jeremy: Crashkurs Filmauflösung. Frankfurt a. M.: Zweitausendeins, 2001.4 2


2 D I E Z E I T R E I S E <strong>–</strong> B E S C H R E I B U N GFilme Le Cinémagicien. Georges Méliès, ARTE France 2001 (darin auch: Die Reise zum Mond.Bezugsmöglichkeit unter www.arte-tv.com).YouTube Link: http://www.youtube.com/watch?v=7JDaOOw0MEE Die Zeitreise. Schülerfilm, Unterrichtsergebnis des vorliegenden Aufgabenbeispiels. Der Filmsteht auf der beiliegenden DVD zur Verfügung, kann aber auch bei YouTube abgerufen werden:http://www.youtube.com/watch?v=8XVxWfVQNBEF1 [Die Zeitreise]Kurzbeschreibung mit HauptintentionDie Zeitreise ist ein Unterrichtsvorschlag für einen Legetrickfilm aus dem Genre des Science-Fiction-Films. Die Lehrkraft gibt eine relativ offene Rahmenhandlung vor, die Schülerinnen <strong>und</strong>Schüler schlagen Orte <strong>und</strong> Stationen für die Zeitreise vor <strong>und</strong> gestalten die einzelnen Episodenin Gruppenarbeit. Auf diese Weise entsteht ein gemeinsames Drehbuch, dessen vorgegebeneRahmenhandlung die Gruppen mit Ideen füllen, die sie ihrer eigenen Lebens- <strong>und</strong> Vorstellungsweltentnehmen.D1 [Tipps zur Erstellung eines Drehbuchs]In den Gruppen <strong>–</strong> oder besser „Produktionsteams“ <strong>–</strong> wird anschließend parallel an den Episodengearbeitet. Gezeichnete <strong>und</strong> collagierte Bilder dienen als Filmhintergründe <strong>und</strong> -kulissen, Figuren<strong>und</strong> Objekte werden gezeichnet, gemalt <strong>und</strong> collagiert, die Hintergründe mit den aufgelegten Figuren<strong>und</strong> Objekten werden am Tricktisch fotografiert. Zuletzt werden die Aufnahmen zu einemLegetrickfilm zusammengefasst. Für die Abschlusspräsentation entstehen ein Filmplakat <strong>und</strong> einDVD-Cover. So entsteht ein Film als Gemeinschaftsprodukt der ganzen Klasse, jede Gruppe kannaber ihre eigenen Themen einbringen.Der Unterricht ist projektorientiert strukturiert. Durch das unterschiedliche Arbeitstempo <strong>und</strong> dieunterschiedlich komplexen Arbeitsvorhaben der Gruppen ergibt sich aber ein paralleles Arbeitenan verschiedenen Aufgaben mit Annäherung an den Werkstattcharakter, sodass während eineslangen Zeitraums die verschiedenen Arbeitsmöglichkeiten zur Verfügung stehen müssen. DieSchülerinnen <strong>und</strong> Schüler spezialisieren sich auf bestimmte Tätigkeiten, sind als Teil ihrer Gruppeaber verpflichtet, verbindlich abgesprochene Beiträge zu leisten, sodass die Lehrkraft Formen deskooperativen Lernens einsetzen sollte.Indem die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler selbst einen Legetrickfilm aus einzelnen digitalen Fotografienherstellen, erhalten sie einen Einblick in die Entstehung des Films als Abfolge von Bildern. Der Umgangmit digitalen Kameras, einem Tricktisch, Tonaufnahmegeräten <strong>und</strong> einem <strong>Video</strong>schnittprogrammvermittelt darüber hinaus einfache Gr<strong>und</strong>lagen der <strong>Medien</strong>kompetenz. Da die Einzelbilderaus gezeichneten, gemalten oder collagierten Hintergründen <strong>und</strong> Figuren bestehen, erweitern dieSchülerinnen <strong>und</strong> Schüler ihre Kompetenzen in Raum- <strong>und</strong> Figurendarstellung sowie in Collageverfahren.Die Projektorientierung mit gemeinsamer Herstellung des Films bietet Raum für Differenzierung<strong>und</strong> gegenseitige Unterstützung.Kinder <strong>und</strong> Jugendliche sind fasziniert von Filmen. Die wenigsten jedoch wissen, wie ein Film entsteht<strong>und</strong> wie leicht man selbst einen Film auch ohne <strong>Video</strong>kamera herstellen kann. Schülerinnen<strong>und</strong> Schüler sind bei der Arbeit mit dem Medium motiviert <strong>und</strong> leistungsbereit <strong>und</strong> finden einenraschen Zugang zu Story, Planung <strong>und</strong> technischer Umsetzung. Den Zugang zum ArbeitsbereichFilm über das animierte Einzelbild zu gestalten, erscheint den Themen <strong>und</strong> Inhalten des Kunstun-4 3


terrichts besonders angemessen, denn so können die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler ihre Vorkenntnisseaus Bildaufbau, Umgang mit Farbe, Menschen- <strong>und</strong> Raumdarstellung einbringen <strong>und</strong> ihreSachkompetenzen weiterentwickeln. Außerdem wird damit die historische Entstehung des Filmsaus dem Einzelbild anschaulich.Kunstpädagogische RelevanzDie Thematik der Zeitreise eignet sich besonders gut, weil sie an Science-Fiction-Themen <strong>und</strong>Filmerfahrungen der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen anknüpft <strong>und</strong> ihnen Gelegenheit gibt, ihre Wahrnehmungsfähigkeit,Vorstellungskraft <strong>und</strong> Fantasie <strong>und</strong> damit die Freude an bildnerischer Tätigkeit zuentwickeln. Waren die digitalen <strong>Medien</strong> im Lehrplan Kunst Sek. I von 1997 noch wenig vertreten,so wird in der Orientierungshilfe G8 9 der zunehmende Bedarf des Einsatzes <strong>und</strong> der Reflexionvon Neuen <strong>Medien</strong> im Kunstunterricht ausdrücklich formuliert. Auch die Bildungsstandards fürdas Fach Kunst legen Wert auf die Vermittlung von Gr<strong>und</strong>lagen im Bereich Film <strong>und</strong> digitalen<strong>Medien</strong> in allen Jahrgängen bis zum mittleren Bildungsabschluss 10 . Die Unterrichtseinheit zumLegetrickfilm macht den Versuch, eine sinnvolle <strong>und</strong> einfache Einführung in das filmische Arbeitenaufzuzeigen <strong>und</strong> versteht sich als Basisarbeit im <strong>Medien</strong>bereich. Der für den Einstieg ausgewählteFilm von Georges Méliès Die Reise zum Mond bereitet auf die Thematik vor <strong>und</strong> vermittelt außerdemeinen ersten Einblick in die Filmgeschichte, auf den in späterem Unterricht zurückgegriffenwerden kann.Ein Vorteil des Mediums Legetrickfilms ist, dass andere Arbeitsbereiche (z. B. Zeichnung, Collage,Malerei) mit dem Arbeitsbereich Film verb<strong>und</strong>en werden <strong>und</strong> so mehrere Fachkompetenzengeschult werden können. Trotz der Länge des Unterrichtsvorschlags kommen die Schülerinnen<strong>und</strong> Schüler in Kontakt mit verschiedenen künstlerischen Techniken <strong>und</strong> setzen nach Vorkenntnis<strong>und</strong> Interesse individuelle Schwerpunkte. Ein weiteres Moment von Differenzierung liegt in derArbeitsteiligkeit der Gruppen oder „Filmteams“, die sich aus der Analogie zur professionellen Filmarbeitnotwendig ergibt <strong>–</strong> Regie, Schnitt, Zeichnung, Collage, Fotografie <strong>und</strong> Ton können zu Rollenin der Gruppe werden. Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler erhalten Einblick in das filmische Arbeiten <strong>und</strong>die technische Entstehung eines Films als Folge von Einzelbildern. Die thematische Orientierungder Einheit wird außerdem der Forderung nach fächerverbindendem Unterricht gerecht, da Teileder Unterrichtseinheit in den Fächern Deutsch, Musik oder Technik bearbeitet werden können.KompetenzenDie filmische Arbeit ist selbst in der einfachen Form des Legetrickfilms zeitintensiv <strong>und</strong> fachlichrecht komplex. IQSH: Orientierungshilfe G8 für die Sek<strong>und</strong>arstufe I Kunst. Kronshagen, 2008, S. 8-9. „Sie [die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, F. R.] besitzen auch Gr<strong>und</strong>lagen, um die in den bildnerischen Prozessen erworbenenKenntnisse, Fertigkeiten <strong>und</strong> Fähigkeiten in andere Gattungen (Fotografie, Film, digitale Gestaltung <strong>und</strong> Performance) übertragenzu können“. Bildungsstandards im Fach Kunst für den mittleren Schulabschluss, verabschiedet von der Hauptversammlung desBDK Fachverband für Kunstpädagogik im April 2008 in Erfurt. In: BDK-Mitteilungen 3 (2008), S. 2-4, Zitat S. 3.4 4


2 D I E Z E I T R E I S E <strong>–</strong> B E S C H R E I B U N GSachkompetenzDie Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler erweitern ihre Erfahrungen mit Zeichnung, Malerei <strong>und</strong> Collage durch Experimentieren mit eigenenErgebnissen <strong>und</strong> durch Verändern <strong>und</strong> Verwenden einer Vorlage lernen durch das Verschieben der unterschiedlichen Materialien auf der Fläche <strong>und</strong> durch dieWahl des Bildausschnitts Gr<strong>und</strong>lagen der filmischen Gestaltungsmittel kennen entwickeln in Verbindung mit den Phänomenen Zeit <strong>und</strong> Klang ihre Vorstellung von filmischenGestaltungsmitteln weiter, die gr<strong>und</strong>legend für weitere <strong>Medien</strong>arbeit sind lernen einen Film aus den Anfängen der Filmgeschichte kennenMethodenkompetenzDie Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler planen <strong>und</strong> organisieren über einen längeren Zeitraum ein Arbeitsvorhaben setzen das Vorhaben zielgerichtet in Einzelschritten um präsentieren <strong>und</strong> reflektieren ihren FilmSelbst- <strong>und</strong> SozialkompetenzDie Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler arbeiten konzeptionell <strong>und</strong> im Team erfahren sich als wichtiges Glied mit Expertenwissen im Produktionsteam reflektieren gemeinsam den ArbeitsprozessArbeitsprozessberichtBegleitend zur Gruppenarbeit führen die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler Arbeitsprozessberichte, die ihnenzur Orientierung im zeitlichen Ablauf <strong>und</strong> in ihren eigenen Zielsetzungen dienen. Der Lehrkraftgeben die Berichte Auskunft über die Prozesse der Gruppenarbeit <strong>und</strong> die Leistung des Einzelnenin der Gruppe. Die Arbeitsprozessberichte gehen in die Bewertung ein. Die Einzelnote jedes Schülers,jeder Schülerin kann sich zum Beispiel wie folgt zusammensetzen: 30 % der Note gelten demArbeitsprozess, 50 % dem Gruppenprodukt <strong>und</strong> 20 % den Einzelprodukten.B1 [Arbeitsprozessbericht]B2 [Bewertung der Gruppenarbeit]BausteineZeitrahmenDer Unterrichtsvorschlag umfasst ca. 11 bis 14 Doppelst<strong>und</strong>en zu 90 Minuten. Die Bearbeitungder vorgegebenen Rahmengeschichte für das Drehbuch kann vom Fach Deutsch übernommenwerden <strong>und</strong> dem Kunstunterricht vorausgehen oder begleitend während der ersten Phase imKunstunterricht durchgeführt werden.UnterrichtsformDer projektorientierte Unterricht findet in einer rhythmischen Abfolge von Einführungen, Gruppenarbeit,zusammenführenden Lehrgangselementen <strong>und</strong> Reflexionsphasen nach dem PrinzipSanduhr statt. In der folgenden Tabelle ist ein möglicher linearer Ablauf der Einheit im Überblickdargestellt. Ab Baustein 3 arbeiten die Gruppen in ihrem eigenen Arbeitstempo <strong>und</strong> -rhythmusan unterschiedlich komplexen Arbeitsvorhaben. Sie werden aber angehalten, den vorgegebenen4 5


Zeitrahmen einzuhalten. Das ist deshalb sinnvoll, weil die Einführungen zwischen den Gruppenarbeitsphasen(in die Gestaltung des Filmsets, in die Figurenerstellung I <strong>und</strong> II, in Animierung <strong>und</strong>Vertonung) als für alle verbindliche Kurzlehrgänge gestaltet werden, die die Arbeit der Gruppenunterbrechen.Übergeordnete Aufgabe:Erarbeitet gemeinsam in der Klasse einen Legetrickfilm zum Thema Zeitreise. Jede Gruppe gestalteteine eigene Filmsequenz. Die einzelnen Filmsequenzen werden anschließend zu einemgemeinsamen langen Film zusammengefügt.Bei der Bearbeitung lernt ihr, wie man ein Filmset erstellt, wie Filmfiguren gemacht werden, wie der Eindruck von Bewegung entsteht, wie sich Gefühle transportieren lassen, wie man Bild <strong>und</strong> Ton zusammenfügt, wie eine DVD entsteht.Baustein 1Gemeinsamer Einstieg in das Thema Film(1 DS)Der Einstieg kann über einen Filmausschnitt aus der Frühzeit des Kinos geschehen, zum Beispielaus Georges Méliès Die Reise zum Mond (siehe Literatur <strong>und</strong> Internetadressen). Der Film eignetsich besonders gut als Einstieg, weil er das Interesse am Thema „Reise“ weckt. Außerdem sinddie technisch noch einfachen Darstellungsmittel für die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler leicht in die eigenenAusdrucksmittel des Zeichentricks übertragbar.In der ersten offenen Reflexion über den Film geht es nicht um eine Filmanalyse des gesehenenAusschnitts, sondern um den Begriff von Film, den die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler mitbringen. Sieäußern ihre Beobachtungen <strong>und</strong> Assoziationen zum Filmausschnitt. Die Lehrkraft lenkt das Unterrichtsgespräch,sodass sie schließlich ihr allgemeines Wissen über Film anbringen können.Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler nennen verschiedene Genres/Arten von Film (z. B. Spielfilm, Western, Science-Fiction, Kinderfilm, Krimi,Dokumentarfilm, Reportage, etc.), verschiedene Elemente eines Films (Titel, Story, Abspann).An diesem Gelenk der ersten St<strong>und</strong>e kann bereits die übergeordnete Aufgabe für den folgendenUnterricht vorgestellt werden. Damit leitet die Lehrkraft zur praktischen Erarbeitung eines erstenFilmelements über, das zugleich den ersten Teil des gesamten Klassenfilms bilden kann: Erstelle den Abspann eines Films, den du selbst gedreht hast. Gestalte dafür deinen eigenenNamen als Scherenschnitt! (Einzelarbeit)A1 [Abspann]Nachbereitung der Lehrkraft: Abfotografieren des Abspanns (evtl. noch mit den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern), Erstellen des Abspanns.Der Abspann sollte als motivierender Einstieg für die nächste St<strong>und</strong>e vorliegen <strong>und</strong> gezeigtwerden.4 6


2 D I E Z E I T R E I S E <strong>–</strong> B E S C H R E I B U N GBaustein 2Einführung in die Funktionsweise des Legetrickfilms(1 ES)An das Vorführen des selbst gestalteten Abspanns schließt sich eine gemeinsame Reflexion darüberan, mit welchen technischen Mitteln der Abspann erstellt wurde. In der anschließendenÜbungsphase wird ein Männchen „zum Laufen gebracht“, fotografiert <strong>und</strong> mit der Diashow angeschaut(Einzel- <strong>und</strong> Partnerarbeit).A2 [Animation]Baustein 3Gestaltung des Drehbuchs <strong>und</strong> Festlegen des Filmsets(2 ES)Das Drehbuch als erzählerischer Rahmen wird vorgestellt. Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler ordnensich in Dreier- <strong>und</strong> Vierergruppen der Gestaltung von Einzelepisoden innerhalb der Rahmengeschichtezu.Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler erarbeiten in ihren Gruppen eine kurze Episode. Dieser Bausteinkann alternativ auch im Deutschunterricht erarbeitet werden. Die Gruppen stellen zusammen, was sie für den Hintergr<strong>und</strong> ihrer Episode benötigen. Dabeiwerden die Raumkonzepte der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler thematisiert (Gruppenarbeit).A3 [Liste zur Gestaltung des Hintergr<strong>und</strong>s]Anbindung an vorausgegangenen Unterricht oder gegebenenfalls Lehrgang: Vorstellung verschiedener Raumkonzepte <strong>–</strong> Raumschichten mit mehreren Prospekten,Schrägbild mit Horizont, Anlage eines InnenraumsA 4.1 - A 4.2 [Gestaltung eines Raumes]Baustein 4Gestaltung des Filmsets(ca. 3-4 DS)Anbindung an vorausgegangenen Unterricht mit anschließender Arbeit im Produktionsteam,individuelle Vertiefung: Erstellen der Hintergründe für die einzelnen Szenen Objekte <strong>und</strong> Figuren aus Zeitschriften für die Szenen sammeln Erinnerung an Farbkontraste <strong>und</strong> Mischtechniken Anwenden von Farbkontrasten Erlernen <strong>und</strong> Anwenden von Mischtechniken Kennenlernen <strong>und</strong> Anwenden des Prinzips Collage4 7


Baustein 5Figurenerstellung(1 DS)Lehrgang mit anschließender Arbeit im Produktionsteam: Kennenlernen <strong>und</strong> Anwenden von Einstellungsgrößen als gestalterisches MittelA 5.1 - A 5.2 [Einstellungsgrößen / Storyboard] Abzeichnen der Filmfiguren (von vorne) mithilfe von Vorlagen aus Modekatalogen oder Fotografien Abwandeln der Figuren Vervielfältigen, Verkleinern <strong>und</strong> Vergrößern der Figuren mit dem Kopierer Kolorieren der FigurenA6 [Gestaltung der Figuren]Alternativen für Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler mit anderem Arbeitstempo oder Interesse: Erstellen des Vorspanns (Team- oder Einzelarbeit) Erstellen von Werbemitteln für die Premiere (Team- oder Einzelarbeit) Erstellen des Covers für die DVD (Team- oder Einzelarbeit)Baustein 6Üben der Rollen <strong>und</strong> Sprachaufnahmen (ggf. im Deutschunterricht)(2 ES)Die Rollen werden gelesen, geübt <strong>und</strong> vorgespielt. Die Klasse entscheidet,wer welche Rolle sprechen soll, <strong>und</strong> legt das „Schauspielerteam“ fest (1 ES).Die für die Sprachaufnahmen ausgewählten Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler machen mit der Lehrkraftin einem separaten, ruhigen Raum die Aufnahmen für den Film mit einem Mikrofon mit eingebautemSpeicher (1 ES).Baustein 7Animieren der Figuren am Tricktisch(2 ES)Lehrgang mit anschließender Arbeit in Produktionsteams: Animieren der Figuren am TricktischAlternativen: siehe Baustein 5.Baustein 8Produktion der Geräusche(1 DS)Lehrgang mit anschließender Arbeit in Produktionsteams: Geräusche <strong>und</strong> Musik aufnehmenA7 [Geräusche <strong>und</strong> Musik]4 8


2 D I E Z E I T R E I S E <strong>–</strong> B E S C H R E I B U N GBaustein 9Fertigstellung(2 DS) Bilder <strong>und</strong> Sprachaufnahme am PC oder Laptop zusammenfügen Geräusche <strong>und</strong> Musik unterlegen DVD fertigstellenAlternativen: siehe Baustein 5.Die Postproduktion mit dem Zusammenfügen der einzelnen Szenen kann durch die Lehrkraftoder in einer Kleingruppe erfolgen, die sich aus Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern zusammensetzt, derenArbeit im Team abgeschlossen ist.Baustein 10PräsentationDie Präsentation des Films sollte vor einem Publikum stattfinden, das nicht nur aus der Klasseselbst besteht <strong>–</strong> Eltern, Lehrkräfte, andere Schulklassen <strong>–</strong>, <strong>und</strong> eventuell an einem öffentlichen Ortaußerhalb der Schule. Der Beispielfilm Die Zeitreise wurde im Kommunalen Kino in Kiel gegen einegeringe Reinigungspauschale vorgeführt.Bewertung <strong>und</strong> EvaluationJeder Schüler, jede Schülerin sollte während der gesamten Arbeitszeit einen Projektordner führen,in dem die Arbeitsblätter <strong>und</strong> die Arbeitsprozessberichte abgeheftet werden. In einer Klarsichtfoliekönnen Objekte oder Figuren gesammelt werden. In regelmäßigen Abständen schaut die Lehrkraftdie Projektordner an. Da während der gesamten Arbeitszeit in Teams gearbeitet wird, sollte die Lehrkraft regelmäßigüberprüfen, wie sich der Einzelne in der Gruppe fühlt. Hierfür können die Arbeitsprozessberichteverwendet werden.B1 [Arbeitsprozessbericht] Die Arbeitsprozessberichte geben zugleich Auskunft über den Arbeitsprozess <strong>und</strong> Lernerfolgdes Einzelnen <strong>und</strong> sollten im Anschluss in die Bewertung eingehen.B2 [Bewertung der Gruppenarbeit] Evaluation: Um den Unterricht zu evaluieren, können entsprechende Fragen im Arbeitsprozessberichtbeantwortet werden (z. B.: Das fand ich heute gut / Das fand ich heute nicht so gut).4 9


Probleme <strong>und</strong> LösungsansätzeDas Filmprojekt ist komplex, <strong>und</strong> es kann technische Schwierigkeiten geben. Um Probleme zuvermeiden, sollte die Lehrkraft selbst einen kurzen Legetrickfilm erstellen, bevor sie sich an eineumfangreiche Unterrichtsplanung wagt.Das Drehbuch, das als Gr<strong>und</strong>lage genommen wird, sollte nicht zu kompliziert sein <strong>und</strong> nicht zuenge Vorgaben machen. Je offener die Rahmenhandlung ist, umso besser lassen sich unterschiedlicheSchülerinteressen berücksichtigen.Auch kleinere filmische Vorhaben können im Unterricht realisiert werden.AlternativenFast jede Geschichte lässt sich als Legetrickfilm „erzählen“, viele wissenschaftliche Themen lassensich als Legetrickfilm vermitteln. Von daher ist es sinnvoll, fächerverbindend zu denken <strong>und</strong>sich von den Lehrplänen der anderen Fächer anregen zu lassen. Vorstellbar wäre zum Beispielauch die Erstellung eines künstlerischen Lehrfilms für ein naturwissenschaftliches Fach.Das Medium Legetrickfilm lässt sich je nach Thema <strong>und</strong> inhaltlichem, formalem <strong>und</strong> technischemAnspruch bis in die Oberstufe hinein umsetzen.5 0


2 d i e z e i t r e i s e <strong>–</strong> m a t e r i a lAbspannName: Klasse: Datum:Erstelle den Abspann eines Films, den du selbst gedreht hast. Gestalte dafür deineneigenen Namen als Scherenschnitt!A 11) Zeichne zuerst den Namen mit Bleistift <strong>und</strong> überlege, wie die Buchstaben aneinandergefügtwerden können, damit dein Name zusammenhält, wenn du ihn ausschneidest.Gegebenenfalls musst du Stege zwischen die Buchstaben setzen.2) Wenn dein Name farbig gestaltet werden soll, male oder zeichne ihn farbig aus.3) Schneide den Namen aus.4) Lege deinen <strong>und</strong> andere Namen auf ein farbiges Tonpapier. Über das Tonpapier stellt ihr denTricktisch mit der digitalen Fotokamera. Bewege eure Namen langsam von unten nach oben über das Papier. So entsteht einAbspann, der von unten nach oben läuft. Alternativ: Drehe oder bewege die Namen frei auf dem Papier <strong>und</strong> erstelle einen ganzeigenen Abspann. Mache nach jeder kleinen Bewegung ein Foto!5) Wenn du sehen willst, wie der Abspann aussieht, kannst du die Bilder hintereinanderanschauen (z. B. direkt am Display der Digitalkamera oder mit der Diashowfunktion amLaptop).Beispiele für Namen:


2 d i e z e i t r e i s e <strong>–</strong> m a t e r i a lAnimationName: Klasse: Datum:A 2Animiert eine bewegliche Figur (z. B. Playmobilfigur, Gliederpuppe aus demKunstraum, Barbiepuppe, etc.).1) Legt die Figur auf ein Tonpapier. Stellt den Tricktisch darüber <strong>und</strong> befestigt die digitaleFotokamera.2) Bewegt die Glieder der Figur, sodass der Eindruck von Bewegung entsteht. Lasst sie z. B.von einer Seite zur anderen laufen. Fotografiert jede Bewegungsveränderung.3) Wenn ihr sehen wollt, wie die Animation aussieht, könnt ihr die Bilder hintereinanderanschauen (z. B. direkt am Display oder mit der Diashowfunktion am Laptop). Bittet dieLehrkraft um Hilfe!Beispielbild:


2 d i e z e i t r e i s e <strong>–</strong> m a t e r i a lL i s te z u r G e s t a l t u n gdes Hintergr<strong>und</strong>sName: Gruppe:Klasse: Datum:Legt in der Gruppe fest, was ihr für euren Hintergr<strong>und</strong> benötigt. Schreibt auch auf,welches Material ihr verwenden wollt <strong>und</strong> was das Besondere daran ist.Ihr benötigt diese Liste während der gesamten Projektarbeit, ihr könnt sie immer wiederergänzen. Bitte notiert sorgfältig, wer was gemacht hat.A 3Gegenstand Anzahl MaterialFarbe /BesonderheitenErledigt?Von wem?


2 d i e z e i t r e i s e <strong>–</strong> m a t e r i a lGestaltung eines RaumesName: Klasse: Datum:A 4.1Ihr habt inzwischen festgelegt, welchen Hintergr<strong>und</strong> ihr für den Film gestalten werdet.Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie ihr den Raum gestalten könnt.Wählt ein Tonpapier aus, das der Umgebung entspricht (z. B. für einen sonnigen Tag einhellblaues Papier, für abends ein dunkelblaues Papier).A. Innenraum:1) Zeichnet mit Bleistift ein, wo der Mittelpunkt ist. Verbindet dafür die gegen überliegendenEcken mit einem langen Lineal.2) Um eine perspektivische Wirkung zu erzeugen, müsst ihr parallel zu den BlatträndernLinien zeichnen, die auf das gezeichnete Kreuz treffen. Je mehr Abstand ihr zu denBlatträndern lasst, umso tiefer wirkt euer Raum.3) Achtet nun darauf, dass alles, was ihr in den Raum einfügt, sich auch in dieRaumperspektive einfügt, z. B. Türen <strong>und</strong> Fenster. Orientiert euch am Mittelpunkt.Beispielbilder:


g e s t a l t u n g e i n e s r a u m e s 2B. Außenraum1) Entscheidet Euch dafür, wo die Horizontlinie sein soll, <strong>und</strong> zeichnet diese mit einem langenLineal ein, z. B. so:A A 2.1.12 4.22) Legt fest, was zu sehen sein soll (z. B. Wasser, Rasen, Himmel), <strong>und</strong> legt fest, wie breit dieStreifen dafür sein sollen. Überlegt dabei, was für die Handlung wichtig ist, <strong>und</strong> entscheidetdanach, wie viel Platz ihr braucht.Beispielbilder:


2 d i e z e i t r e i s e <strong>–</strong> m a t e r i a lEinstellungsgrößen / StoryboardName: Klasse: Datum:A 5.1Nun geht es ans Fotografieren für den Film. Entscheidet, welcher Bildausschnitt (Einstellungsgröße)geeignet ist, um das zu zeigen, was wesentlich ist.1) Hier ein Überblick über die gängigen Einstellungsgrößen:Totale Halbtotale Amerikanische bzw. halbnahe EinstellungNaheinstellung Großaufnahme DetailaufnahmeWenn es wichtig ist, die Umgebung zu sehen, wählt ihr eine Totale oder Halbtotale alsBildausschnitt aus. Wenn man eine Person nah sehen soll, zum Beispiel weil sie geradeetwas Wichtiges sagt, wählt ihr besser eine Naheinstellung oder eine Großaufnahme aus.2) Notiert Eure Einstellungen <strong>und</strong> Einstellungsgrößen, die ihr für eure Szene braucht.So entsteht ein Storyboard.Nummer Einstellungsgröße (skizzieren) Dialog oder Handlung


e i n s t e l l u n g s g r ö s s e n / s t o r y b o a r d 2A 5.2


2 d i e z e i t r e i s e <strong>–</strong> m a t e r i a lGestaltung der FigurenName: Klasse: Datum:A 6Inzwischen habt ihr festgelegt, welche Figuren in eurem Film mitspielen werden. Ihr könntnun Figuren selbst zeichnen oder Vorlagen zur Hilfe nehmen.Das geht zum Beispiel so:1) Ihr sucht eine Figur aus einer Zeitschrift oder aus dem Internet aus oder ihr macht ein Fotovon jemandem.2 ) Legt Transparentpapier auf die (ausgeschnittene oder ausgedruckte) Figur <strong>und</strong> zeichnet sieam Fenster oder am Leuchttisch ab.3 ) Überlegt, von welchen Seiten ihr die Figur zeichnen wollt. Erstellt Hilfslinien <strong>und</strong> versucht,die Figur von diesen Seiten zu zeichnen oder macht entsprechende Fotos.4 ) Danach müsst Ihr die Figur mit dem Fotokopierer in vielen verschiedenen Größen (kleiner<strong>und</strong> größer) kopieren, damit ihr verschiedene Möglichkeiten habt, je nachdem, was für eineEinstellungsgröße ihr zeigen wollt. Es ist sinnvoll, eine große Auswahl an Figuren zu haben.5 ) Im Anschluss werden die Figuren koloriert. Achtung! Achtet darauf, dass die verschiedenenAnsichten einer Figur immer gleich aussehen <strong>und</strong> dieselbe Kleidung tragen, damit man siewiedererkennen kann. Beispiel: Die Entwicklung der Figur AnnetteAbb. 1Abb. 2Abb.3 Bildvorlage, abgepaust <strong>und</strong> mit Hilfslinien weitergezeichnet. Die kolorierte Figur (hier in der halbnahen Einstellung) So entsteht eine Figurensammlung mit Figuren in verschiedenen realen Größen <strong>und</strong> verschiedenen Einstellungsgrößen.


2 d i e z e i t r e i s e <strong>–</strong> m a t e r i a lGeräusche <strong>und</strong> MusikName: Klasse: Datum:1 ) Erstellt selbst Geräusche <strong>und</strong> Musik für den FilmA 7Bringt möglichst viele Alltagsgegenstände oder Instrumente mit, mit denen sich Geräuscheoder Musik erzeugen lassen (z. B. Bleche, Erbsen, Gießkannen, Kokosnüsse, etc.).Hier einige Beispiele:2) Notiert, wie die Gegenstände / Instrumente klingen <strong>und</strong> zu welcher Szene eures Filmesdie Geräusche / Klänge passen könnten. Nehmt dann die Geräusche / Musik / Klänge auf,die ihr gebrauchen könnt. Ihr benötigt hierfür ein Mikrofon mit Festplattenspeicher.Gegenstand/ Instrument klingt wie ...passt zu Szene/ Einstellung aufgenommen?


2 d i e z e i t r e i s e <strong>–</strong> m a t e r i a lArbeitsprozessberichtName: Klasse: Datum:1. eigene ArbeitB 1Was war dein Ziel für dieheutige St<strong>und</strong>e?Hast du dein Ziel erreicht?Welche Probleme gab es dabei<strong>und</strong> wie hast du sie gelöst?2. GruppenarbeitWelche Absprachen jabt ihrheute getroffen? Wie konntestdu dich in die Absprachender Gruppe einbrigngen?3. Planung dernächsten St<strong>und</strong>eWas ist dein Ziel für dienächste St<strong>und</strong>e?Welches Materialbenötigst du?Brauchst du Hilfe?Wobei?


2 d i e z e i t r e i s e <strong>–</strong> m a t e r i a lB e w e r t u n gder GruppenarbeitName: Klasse: Datum:BewertungenZielpunkteerreichte PunkteProzess 30 %1. Arbeitsprozessbericht(z. B. regelmäßig geführt,Ausführungen in ganzen Sätzen,gute Schilderung der Probleme <strong>und</strong>Problemlösungsstrategien, etc.)B 22. Projektordner (z. B. alleArbeitsblätter vorhanden, Einzelteilein Klarsichtfolien verpackt, etc.)3. Animation (z. B. Mitarbeitbei der Animation ruhig, geduldig,ideenreich, etc.)4. Vertonung (z. B. ruhig,ausdauernd, ideenreich, etc.)5. freiwillige Leistungen(z. B. Helfen beim <strong>Video</strong>schnitt,extra Sachen nähen, etc.)Gruppenprodukt 50 %6. Gestaltung (z. B. originelle Idee,Fantasie, Ästhetik)7. Technik (richtiger Gebrauch vonWerkzeugen, Materialien u. Techniken)8. Genauigkeit (z. B. sorgfältigesArbeiten, angemessene Proportionen)Einzelprodukte 20 %9. Namen für den Abspann(Gestaltung / Technik / Genauigkeit)10. Einzelelemente für dieAnimation (z. B. Figuren, Tiere,Objekte; Gestaltung / Technik /Sauberkeit)GesamtergebnisDatum / Unterschrift:Note:


2 d i e z e i t r e i s e <strong>–</strong> m a t e r i a lTipps zur Erstellungeines Drehbuchs1) Ich informierte die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler über die »Idee« der Forscherin Prof. Dr.Annette Umstatt, mit ihren Kindern eine Zeitreise zu unternehmen <strong>und</strong> den Mann<strong>und</strong> das Baby zu Hause zu lassen. Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler erarbeiteten dannim Unterrichtsgespräch Ideen für die Handlung, die Orte <strong>und</strong> Zeiten, die mit derZeitmaschine angesteuert werden sollten.D 12 ) Daraus ergab sich, wo <strong>und</strong> wann der Film spielen würde, sowie automatisch auchdie Rahmenhandlung (Beispiele für Schüleraussagen: „Es wäre toll, wenn sie sichverfliegen würden.“, „Wir wollen, dass sie Einhörner sehen.“, etc.):im Esszimmer.........................Gegenwart (Annette Umstatt kommt von der Arbeitnach Hause)im Garten...............................Gegenwart (die Familie bespricht die Idee <strong>und</strong> dieFamilie fährt mit dem Auto los, Schlussszene)im Schlafzimmmer.................Gegenwart (die Eltern besprechen, ob die Zeitreise zugefährlich ist)im Kinderzimmer................... Gegenwart (die aufgeregten Kinder können nicht schlafen)im Physikalischen Institut.....Gegenwart (Einsteigen in die Zeitmaschine,Aussteigen aus der Zeitmaschine)in der Zeitmaschine...............Reisezeit (Zeitreise)auf einer Einhornkoppel........Traumzeit (Zwischenlandung der Zeitmaschine)im Orient.................................Vergangenheit (Landung der Zeitmaschine)im Himmel..............................Reisezeit (Tag <strong>und</strong> Nacht) (Flug auf dem fliegendenTeppich)an der Kieler Förde................Zukunft (Ankommen mit dem fliegenden Teppich),im Physikalischen Institut.....Gegenwart (Rückkehr)3 ) Aus den Ideen der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler fertigte ich das Drehbuch, das dann vonder gesamten Klasse geprobt <strong>und</strong> verändert wurde. Die endgültige Fassung erstellteich mit der Freeware Celtx.


2 d i e z e i t r e i s e <strong>–</strong> m a t e r i a lAnleitung zumBau eines TricktischesName: Klasse: Datum:Folgendes Material wird gebraucht:1 Geräteschraube für die Digitalkamera4 Gelenkrollenà 2,5 cm Durchmesser1 Lichtleiste, Neonröhre (62,5 cm)1 Verlängerungskabel (ca. 5 m)ca. 0,5 Quadratmeter Multiplexplatteca. 50 Schrauben (diverse)D 2.1So soll der Tricktisch aussehenSchüler bei der Arbeit mit dem Tricktisch


2 a n l e i t u n g t r i c k t i s c h80,0 cm53,9 cm2,0 cmD 2.218,0 cm6,0 cm80,0 cm!Vereinfachte Konstruktionszeichnung


a n l e i t u n g t r i c k t i s c h 389,0 cm50,9 cm10,0 cm80,0 cm25,0 cm25,0 cm10,0 cm3,0 cmD 2.36,0 cm6,0 cm3,8 cm8,0 cm8,0 cm5,5 cm6,0 cm5,5 cmDetailgenaue Konstruktionszeichnung!


A n i m a t i o n s w e r k s t a t tAnimation zwischen Neuen <strong>Medien</strong> <strong>und</strong> traditionellen WerktechnikenBirgitta Voß, 20101 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13WerkbetrachtungZeichnungPlastikWohnungGrafikdesignBewegte BilderSpielKunsttheorieMalereiObjektGebaute UmweltDruckFilmBewe-KunstgeschichteCollageObjektdesignArchitekturFotografie<strong>Digitale</strong> <strong>Medien</strong>gungBildbegriff<strong>Video</strong>AktionComputer


3 A N I M AT I O N S W E R K S TAT T <strong>–</strong> B E S C H R E I B U N GSchlüsselbegriffe zur OrientierungAnimationBrickfilmBühnenbauChef-PrinzipCrossoverDaumenkinoPortfolioTrickfilmWerkstattDifferenzierung <strong>und</strong> IndividualisierungLerntypBaustein 3:Die Impulse zum Erfinden der Geschichte berücksichtigen unterschiedliche Lerntypen.InteresseBaustein 4:Die Werkstattangebote berücksichtigen unterschiedliche Interessen.KenntnisseFähigkeitenFertigkeitenBaustein 4:Die Werkstattangebote berücksichtigen unterschiedliche Vorkenntnisse <strong>und</strong> fördern Expertenwissen<strong>und</strong> -fähigkeiten.ArbeitsprozessArbeitstempoBaustein 4:Die Werkstattangebote lassen zu, dass unterschiedliche Arbeiten parallel ausgeführt werden.Möglichkeiten für fächerverbindenden UnterrichtDeutschGeschichten erfinden, Drehbuch schreibenMusikVertonen mit Musik <strong>und</strong> GeräuschenInformatik / TechnikInformationen in verschiedenen Formen (hier in Form von Bildern, Film <strong>und</strong> Ton) darstellenDaten in Standardanwendungen eingeben, verändern, manipulieren <strong>und</strong> ausgeben6 9


<strong>Medien</strong> <strong>und</strong> MaterialienBaustein 1:Zur Einführung in das Thema wird den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern ein Daumenkino, einThaumatrop (W<strong>und</strong>erscheibe) <strong>und</strong> ein Zoetrop (Bildertrommel) vorgestellt. Die Bildertrommelkann man aus dem Deckel einer CD-Spindel selbst bauen: www.geo.de/GEOlino/kreativ/basteln/2839.html]Baustein 2 bis 4:PCs oder Laptops, digitale Fotokameras, Stative, evtl. Mikrofon <strong>und</strong> Scanner, Schreibtischlampenzum Ausleuchten der BühnenBaumaterial für die Bühnen: Naturmaterialien, Stoffe, Teppichreste, Watte, durchsichtiger Faden, farbige Papiere, usw., für die Figuren Knetmasse, außerdem können Lego- oder Playmobilfiguren angeboten oder von den Schülerinnen <strong>und</strong>Schülern selbst mitgebracht werden.Diese können wiederum mit weiteren Materialien umgestaltet werden.Die Bühnen selbst können aus fester Pappe gebaut werden, sodass sie gestaltbare Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong>Hintergr<strong>und</strong>flächen haben. Zwei Seitenwände verhelfen zu Stabilität.Baustein 5:Präsentationsmedien: Beamer <strong>und</strong> PC, BeobachtungsbögenProgrammeFilm <strong>und</strong> <strong>Video</strong>schnitt: Windows Movie Maker (standardmäßig auf den meisten PCs installiert)bessere Alternativen, jedoch nicht kostenlos: Pinnacle <strong>Video</strong> Studio oder Adobe Premiere ElementsAnimation: EximiousSoft GIF Creator (5.75 bzw. 5.76, Shareware; Download:http://www.heise.de/software/download/eximioussoft_gif_creator /56736, letzterZugriff:21.07.2010) alternativ: Ulead GIF Animator 5.0Dokumentation des Fortschritts der Animationen (digital): Daumenkinodruckmaschine (Freeware <strong>–</strong> Download: http://download.chip.eu/de/Daumenkino-Druckmaschine-2.0_549128.html, letzter Zugriff: 25.07.2010)Aufnehmen <strong>und</strong> Bearbeiten von So<strong>und</strong>s: Audacity (Freeware <strong>–</strong> Download,z. B. http://www.chip.de/downloads/Audacity_13010690.html, letzter Zugriff: 14.03.2011)7 0


3 A N I M AT I O N S W E R K S TAT T <strong>–</strong> B E S C H R E I B U N GLiteratur <strong>und</strong> InternetadressenDer im Folgenden genannten Literatur verdankt dieses Unterrichtsbeispiel zahlreiche Anregungen<strong>und</strong> Sachinformationen. Dort findet sich auch weiterführende Literatur. Besonders hilfreich <strong>und</strong> anregendfür das durchgeführte Unterrichtsbeispiel war der Artikel von Hans-Jürgen Boysen-Stern.Literatur zum Trickfilm: Ammann, Daniel; Fröhlich, Arnold (Hrsg.): Trickfilm entdecken. Animationstechniken im Unterricht.Zürich: Pestalozzianum, 2008 (mit Begleit-DVD). Blum-Pfingstl, Sabine; Pfingstl , Hubert; u. a.: Animation <strong>–</strong> Beseelung der Dinge. In: Themenheft:Filmen <strong>–</strong> Material Kompakt. Kunst + Unterricht, H. 277/2003, S. 29-34. Boysen-Stern, Hans-Jürgen: Scherereien mit dem Computer. Objektanimation im Crossoverzwischen Hand- <strong>und</strong> Digital-Arbeit in einer 6. Klasse. In: Kirschenmann, Johannes; Peez, Georg(Hrsg.): Computer im Kunstunterricht <strong>–</strong> Werkzeuge <strong>und</strong> <strong>Medien</strong>. Sek<strong>und</strong>arstufe. Donauwörth:Auer, 2004, S. 55 -59. Klant, Michael: Gr<strong>und</strong>kurs Kunst 4 <strong>–</strong> Aktion-Kinetik-Neue <strong>Medien</strong>. Braunschweig: Schroedel,2004, darin besonders: Animierte Zeichnungen gegen das Vergessen <strong>–</strong> William Kentridge:Felix im Exil. S. 136-137. Klant, Michael; Spielmann, Raphael: Gr<strong>und</strong>kurs Film 1: Kino, Fernsehen, <strong>Video</strong>kunst. Braunschweig:Schroedel, 2008, darin besonders: S. 27-50. Meinel, Roland: Das Daumenkino neu entdecken. Einzelbildanimation mit <strong>Video</strong> <strong>und</strong> Computer.In: Kirschenmann, Johannes; Peez, Georg (Hrsg.): Computer im Kunstunterricht <strong>–</strong> Werkzeuge<strong>und</strong> <strong>Medien</strong>. Sek<strong>und</strong>arstufe. Donauwörth: Auer, 2004, S. 60-65. Pfingstl, Hubert <strong>und</strong> Kuhn, Jochen: „Kunst kommt aus der Kirche, Film kommt vom Jahrmarkt“.Die filmischen Malereien des Jochen Kuhn. In: Filmen. Themenheft Kunst + Unterricht, H. 276(2003), S. 31-33.Internetadressen zum Trickfilm:So<strong>und</strong>s, die für unveröffentlichte Schülerprojekte verwendet werden dürfen: www.hoerspielbox.de (letzter Zugriff: 14.03.2011).GEMA-freie Musik, die teilweise zum Download angeboten wird: http://www.so<strong>und</strong>taxi.net/de/Eine Bauanleitung für eine Bildertrommel findet man unter: www.geo.de/GEOlino/kreativ/basteln/2839.html (letzter Zugriff: 21.07.2010).Eine Zusammenfassung über die Entwicklung der Animation findet man auf der Seite: http://www.animationproject.org/classics/geschich/geschani.htm (letzter Zugriff: 01.05.2011).Literatur zum Portfolio: Bohl, Thorsten: Prüfen <strong>und</strong> Bewerten im Offenen Unterricht. 2. Auflage. Weinheim: Beltz2004. Brunner, Ilse; Häcker, Thomas; Winter, Felix (Hrsg.): Das Handbuch Portfolioarbeit. Seelze-Velber:Kallmeyer-Friedrich-Klett, 2006. Schönberg, Andrea: Farbenportfolio. Ein Instrument zum selbstständigen <strong>und</strong> selbstreflektiertenLernen am Beispiel Farbe. Kronshagen: IQSH, 2010. Wiedenhorn, Thomas: Das Portfolio-Konzept in der Sek<strong>und</strong>arstufe <strong>–</strong> Individualisiertes Lernenorganisieren. Mülheim an der Ruhr: Verlag an der Ruhr, 2006.Literatur zur Werkstatt: Kirchner, Constanze; Peez, Georg (Hrsg.): Werkstatt: Kunst. Norderstedt: Books on Demand,2005, darin besonders: Kirchner, Constanze; Peez, Georg: Kunstunterricht als Werkstatt. S.8-21, <strong>und</strong> Adelheid Sievert: Kunstwerkstätten in der Gr<strong>und</strong>schule. S. 52-61.7 1


Filme DVD zu Michael Klant: Gr<strong>und</strong>kurs Kunst 4 <strong>–</strong> Aktion-Kinetik-Neue <strong>Medien</strong>. Braunschweig:Schroedel, 2004, darin besonders: <strong>Video</strong>film. William Kentridge (Track 12). Neulich 1 (Jochen Kuhn): http://www.youtube.com/watch?v=S8DNNPs3zds (letzter Zugriff:21.07.2010). Krawinkel <strong>und</strong> Eckstein (Zeichentrickfilm):http://www.youtube.com/results?search_query=krawinkel+<strong>und</strong>+Ekstein&aq=f (letzter Zugriff:09.05.2011). PES-Sachanimationen:http://www.youtube.com/results?search_query=PES&aq=f (letzter Zugriff: 16.06.2011).Kurzbeschreibung mit HauptintentionDie Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler lernen die Entwicklung einer Animation in Gr<strong>und</strong>zügen kennen.Indem sie die Stop-Motion-Technik selbst anwenden, gewinnen sie Einblick in die Entstehungsmechanismenvon Film <strong>und</strong> erarbeiten sich auf diese Weise erste Kriterien zur Beurteilung vonFilm <strong>und</strong> Animation in Rezeptionszusammenhängen, sodass sie ihre <strong>Medien</strong>kompetenz in Produktion<strong>und</strong> Rezeption erweitern. In der spielerischen Verbindung Neuer <strong>Medien</strong> mit traditionellenWerktechniken machen sie praktische Erfahrungen in mehreren Arbeitsbereichen.Im Vordergr<strong>und</strong> steht nicht der Anspruch der technisch perfekten Umsetzung einer selbst erdachtenGeschichte, sondern die Stärkung des Vertrauens in den eigenen Ausdruck <strong>und</strong> die Förderungselbstständigen Lernens. Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler planen <strong>und</strong> organisieren ein individuell gewähltesArbeitsvorhaben. Dabei übernehmen sie Verantwortung für den persönlichen Lernprozess <strong>und</strong>Lernfortschritt. Unterstützung bietet ein Portfolio, in dem sie den eigenen Lernprozess <strong>und</strong> ihreErgebnisse dokumentieren <strong>und</strong> reflektieren. In der Unterrichtsform Werkstatt tragen sie Verantwortungfür das gemeinsame Arbeiten; dazu gehören die Übernahme einer Patenschaft für eineWerkstation sowie der rücksichtsvolle Umgang miteinander <strong>und</strong> mit den zur Verfügung gestelltenMaterialien nach festgelegten Regeln. Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler lernen sich gegenseitig zuberaten <strong>und</strong> zusammenzuarbeiten.Abschließend werden die eigenen Arbeiten im Kunstkontext mithilfe von Animationsbeispielenbekannter Künstler verortet. Dazu werden Animationen von William Kentridge <strong>und</strong> die AnimationNeulich 1 von Jochen Kuhn vor allem unter technischen Aspekten thematisiert. Je nach Arbeitstechnikder entstehenden Schülerarbeiten können aber auch andere Animationsbeispiele herangezogenwerden.Kunstpädagogische RelevanzDer <strong>Animationsfilm</strong> kann in die Untergruppen Zeichentrickfilm, Legetrickfilm („Cut-Out“)<strong>–</strong> mit der Sonderform der Scherenschnittanimation <strong>–</strong> <strong>und</strong> Sachtrickfilm (auch Objektanimation)mit den speziellen Formen Puppentrickfilm <strong>und</strong> Knetfiguren-Animation sowie Computeranimation eingeteilt werden. Dabei handelt es sich um Stop-Motion-Verfahren: Mit7 2


3 A N I M AT I O N S W E R K S TAT T <strong>–</strong> B E S C H R E I B U N Geiner Kamera werden die einzelnen Bilder als Standbilder abfotografiert. Nach jedem Bild wirdeine minimale Veränderung vorgenommen, sodass beim Abspielen der Bilder eine fließende Bewegungvorgetäuscht wird. 11Dieses Verfahren ermöglicht nicht nur das Arbeiten mit realen <strong>und</strong> gespielten Szenen, beispielsweisemit Modelliertem, Zeichnungen, Malereien, Montagen <strong>und</strong> Collagen, sondern auch dasKombinieren dieser Techniken. Ab einer Geschwindigkeit von sechs Bildern pro Sek<strong>und</strong>e kannbereits eine Animation erzeugt werden. Diese „ruckelt“ zwar, dennoch wird vom menschlichenAuge bereits eine Bewegung erkannt. Von acht bis zehn Bildern pro Sek<strong>und</strong>e an wird die Bewegungals zusammenhängend empf<strong>und</strong>en, moderne Filmproduktionen zeigen 25 bis 30 Bilder inder Sek<strong>und</strong>e. 12In der Vorgeschichte des Films ist die Animation fotografischer Einzelbilder deshalb eine wichtigeStation. Den Jugendlichen wird mit dem Kennenlernen dieser Technik ein Einblick in Entstehung<strong>und</strong> in technische Gr<strong>und</strong>lagen von Film geboten, der es ihnen ermöglicht, in einer von Bildern,<strong>Medien</strong> <strong>und</strong> filmischen Bildern bestimmten Welt Bildinformationen kritisch aufzunehmen <strong>und</strong> zuhinterfragen. Über die selbst erf<strong>und</strong>ene Geschichte bindet sich der Erwerb von <strong>Medien</strong>kompetenzan die Lebenswelt der Jugendlichen. Sie stärken ihre kreative Fantasie <strong>und</strong> erwerben Fähigkeiten<strong>und</strong> Fertigkeiten, sich auszudrücken <strong>und</strong> anderen ihre eigenen inneren Bilder mitzuteilen sowieüber die eigenen Bilder <strong>und</strong> die der anderen zu kommunizieren.In eigenen praktischen Erfahrungen lernen die Jugendlichen Phänomene jugendkultureller Alltagsästhetiknicht nur als Teil ihrer gestalteten, sondern auch als durch sie selbst gestaltbarenUmwelt kennen. Die rezeptive Auseinandersetzung mit den Arbeiten der Künstler William Kentridge<strong>und</strong> Jochen Kuhn gibt ihnen darüber hinaus die Möglichkeit, ihr eigenes Handeln mit einemkünstlerischen Kontext zu verknüpfen. Die eigenen praktischen Erfahrungen mit dem Medium<strong>Animationsfilm</strong> vermitteln einen Zugang zu Künstlerfilmen.KompetenzenDer Schwerpunkt des Kompetenzerwerbs liegt im Kompetenzbereich Produktion. Die Reflexionüber das eigene Tun kann Produktionskompetenzen aber in Rezeptionskompetenzen überführen.Der Werkstattunterricht mit der Wahl zwischen unterschiedlichen, miteinander verknüpfbarenTechniken, das Modell der Patenschaften, die Begleitung <strong>und</strong> Dokumentation durch ein Prozessportfoliosowie die abschließende Verortung der eigenen Arbeiten im Kunstkontext fördernSchülerinnen <strong>und</strong> Schüler in folgenden Kompetenzen:SachkompetenzDie Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler lernen die Entwicklung der Animation in ihren Gr<strong>und</strong>zügen kennen erstellen eigene Animationen, indem sie den Einsatz Neuer <strong>Medien</strong> mit traditionellen Werktechnikenverbinden nehmen Bilder als technisch gestaltete Phänomene wahr differenzieren <strong>und</strong> formulieren Spezifika des bewegten Bildes im Film Vgl. Blum-Pfingstl, Sabine et. al.: Animation <strong>–</strong> Beseelung der Dinge. In: Kunst <strong>und</strong> Unterricht: Material Kompakt <strong>–</strong> Filmen, Heft277/2003, S. 29-34. Vgl. Meinel, Roland: Das Daumenkino neu entdecken. In: Kirschenmann, Johannes; Peez, Georg (Hrsg.): Computer im Kunstunterricht<strong>–</strong> Werkzeuge <strong>und</strong> <strong>Medien</strong>. Sek<strong>und</strong>arstufe. Donauwörth 2004, S. 61.7 3


erarbeiten sich Hintergr<strong>und</strong>wissen, das sie befähigt, die medialen Phänomene ihrer Umweltdifferenziert wahrzunehmen, kritisch zu hinterfragen <strong>und</strong> zu beurteilen erweitern ihre Möglichkeiten im Umgang mit informationstechnischen Hilfsmitteln; dies kannzum berufsvorbereitenden Erlernen einer zunehmend wichtigen Kulturtechnik beitragen lernen <strong>Animationsfilm</strong>e aus dem Kunstkontext kennen <strong>und</strong> können deren Entstehung besserverstehen, indem sie diese mit dem eigenen erprobten Handeln vergleichenMethodenkompetenzDie Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler planen, strukturieren <strong>und</strong> organisieren ihren Arbeitsprozess in einzelnen Schritten <strong>und</strong> dokumentierenihn im Portfolio wählen <strong>und</strong> verwenden bildnerische Verfahren, Techniken <strong>und</strong> <strong>Medien</strong> strategisch sinnvoll erwerben transferierbare Einstellungen, Kenntnisse, Fertigkeiten <strong>und</strong> Fähigkeiten für die beruflicheQualifizierung dokumentieren <strong>und</strong> reflektieren eigene bildnerische Lösungen nutzen Erfahrungen eigener bildnerischer Arbeiten für die reflexive Rezeption von FilmenSelbst- <strong>und</strong> SozialkompetenzDie Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler übernehmen Verantwortung für den eigenen Lernfortschritt, indem sie Inhalt <strong>und</strong> Technik ihrerAnimation auswählen <strong>und</strong> ihr Arbeitsvorhaben selbstständig planen stärken ihr Vorstellungsvermögen, ihre Fantasie <strong>und</strong> Kreativität <strong>und</strong> entwickeln auf diese Weiseihre Persönlichkeit weiter lernen <strong>und</strong> arbeiten partnerschaftlich mit anderen zusammen, indem sie sich gegenseitigberaten <strong>und</strong> unterstützenUnterrichtsform WerkstattDer Werkstattgedanke wird hier als Unterrichtsform, aber auch als Raumkonzept verstanden <strong>und</strong>umgesetzt. In der Unterrichtsform geht es zuerst um die individuelle Förderung durch selbst organisiertesLernen. Dabei soll das Arbeiten prozessorientiert <strong>und</strong> experimentell sein, entdeckend<strong>und</strong> handlungsorientiert. Die Lehrkraft nimmt die Rolle eines beratenden Experten ein. Mit demKonzept in Form von Werkstationen macht sie inhaltliche <strong>und</strong> werktechnische Angebote an dieSchülerinnen <strong>und</strong> Schüler, die an deren Interessen ausgerichtet sind. Bei Bedarf muss sie konkreteAufgaben stellen, aber auch unmittelbare Hilfestellungen geben können. 13Die Werkstatt als Ort soll materialorientiertes ästhetisches Handeln ermöglichen. Werkzeuge <strong>und</strong>Materialien müssen einen hohen Aufforderungscharakter besitzen. 14 Die Wahl dieser Unterrichtsformermöglicht zeitlich paralleles Arbeiten der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler an individuellen Arbeitsvorhabenmit unterschiedlichen Techniken. Sach- oder Objektanimation, Legetrickanimation, Zeichentrickanimation<strong>und</strong> Kombinationen dieser Verfahren sowie die Computeranimation könnengewählt werden. Jede Animation wird zuletzt am PC zusammengefügt <strong>und</strong> weiter bearbeitet. Inder Bearbeitung im <strong>Video</strong>schnittprogramm werden die Animationen mit Tonspuren versehen. Vgl. Kirchner, Constanze; Peez, Georg: Kunstunterricht als Werkstatt. In: Kirchner, Constanze; Peez, Georg (Hrsg.): Werkstatt:Kunst. Norderstedt 2005, S. 9, 11. Vgl. Sievert, Adelheid: Kunstwerkstätten in der Gr<strong>und</strong>schule. In Kirchner, Constanze; Peez, Georg (Hrsg.): Werkstatt: Kunst.Norderstedt 2005, S. 52.7 4


3 A N I M AT I O N S W E R K S TAT T <strong>–</strong> B E S C H R E I B U N GDurch die Anwendung der verschiedenen Techniken <strong>und</strong> der Verbindung mit dem Computer entstehtein Crossover von Materialien <strong>und</strong> Werkzeugen, das multi-sensuell alle Sinne berührt 15 (zumAufbau der Werkstatt: vgl. Baustein 4).Das Besondere am Raumkonzept dieser Werkstatt ist, dass sie aus einzelnen Werkstationen besteht,an denen die Jugendlichen selbst „Chef“-Funktionen übernehmen, das bedeutet, dass fürjede Werkstation ein anderer Schüler, eine andere Schülerin die Verantwortung übernimmt <strong>–</strong> dazugehören das Auf- <strong>und</strong> Abbauen zu Beginn <strong>und</strong> am Ende des Unterrichts, die Übersicht über dasverantwortliche Umgehen aller mit den <strong>Medien</strong> <strong>und</strong> Materialien der Station <strong>und</strong> die inhaltliche Beratungder anderen. Der Unterschied zum Lernen an Stationen besteht darin, dass es keine Pflicht<strong>und</strong>Wahlstationen <strong>und</strong> keinen Laufzettel gibt, sondern dass jeder Schüler <strong>und</strong> jede Schülerin ausdem Angebot an Werkstationen diejenigen auswählt, die für das eigene Konzept geeignet sind.ArbeitsprozessportfolioIm Gegensatz zu einem Produktportfolio wird durch ein Prozessportfolio der Schwerpunkt nichtauf die Arbeitsergebnisse, sondern auf den Arbeits- <strong>und</strong> Lernprozess gelegt. 16 Das Portfolio, dasdiese Unterrichtseinheit begleitet, kann als Hefter konzipiert werden, in dem die Schülerinnen<strong>und</strong> Schüler ihren individuellen Arbeitsprozess dokumentieren. Zu Beginn jedes Unterrichtsterminslegen die Jugendlichen anhand von Planungsbögen fest, woran sie in der St<strong>und</strong>e arbeiten<strong>und</strong> wie weit sie kommen wollen, <strong>und</strong> mithilfe von Reflexionsbögen hinterfragen sie ihre Leistungabschließend kritisch. Sobald sie am PC arbeiten, können Zwischenergebnisse mithilfe des ProgrammsDaumenkinodruckmaschine ausgedruckt werden. So kann der Entstehungsprozess derAnimation von Anfang an unterstützend veranschaulicht werden: Vgl. http://download.chip.eu/de/Daumenkino-Druckmaschine-2.0_549128.htmlAuf dem Planungsbogen machen sich die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zu folgenden Punkten Gedanken: Das ist heute mein St<strong>und</strong>enschwerpunkt. Das muss passiert sein, damit ich nach der St<strong>und</strong>e sagen kann: „Es hat sich gelohnt.“ So gehe ich vor, um mein heutiges St<strong>und</strong>enziel zu erreichen. Bis wann möchte/muss ich diese Aufgabe erledigt haben?Auf dem Reflexionsbogen bewerten die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler das Erreichen ihres persönlichgesetzten St<strong>und</strong>enziels durch Ankreuzen eines der Symbole , , oder . Sie reflektieren, woransie gearbeitet haben, was sich verändert hat, was ihnen gut gelungen ist <strong>und</strong> warum, was sie neuherausfanden oder was sie überraschte, wo sie noch Schwierigkeiten hatten <strong>und</strong> warum, <strong>und</strong>was ihnen beim Lösen dieser Schwierigkeiten geholfen hat. Anhand einer sechsstufigen Skalaschätzen sie ihren (Lern-)Fortschritt ein. Diese Kriterien sollen ihnen helfen, ihr eigenes Lernen zubeobachten. Um den Folgetermin vorzubereiten, überlegen die Jugendlichen weiter, was sie sichfür das nächste Mal vornehmen, <strong>und</strong> legen eine Checkliste darüber an, was sie mitbringen oderbedenken müssen. Zudem erhalten sie die Möglichkeit, weitere Wünsche oder Anmerkungen zurUnterrichtseinheitzu äußern. Der Lehrkraft können die Antworten auf die Fragen des Reflexions- Vgl. Boysen-Stern, Hans-Jürgen: „Scherereien am Computer“ Objektanimation im Crossover zwischen Hand- <strong>und</strong> Digitalarbeitin einer 6. Klasse. In: Kirschenmann, Johannes <strong>und</strong> Peez, Georg (Hrsg.): Computer im Kunstunterricht <strong>–</strong> Werkzeuge <strong>und</strong><strong>Medien</strong>. Sek<strong>und</strong>arstufe. Donauwört; Auer 2004, S. 55 f. Vgl. Wiedenhorn, Thomas: Das Portfolio-Konzept in der Sek<strong>und</strong>arstufe <strong>–</strong> Individualisiertes Lernen organisieren. Mülheiman der Ruhr 2006, S. 17, sowie Bohl, Thorsten: Prüfen <strong>und</strong> Bewerten im Offenen Unterricht. Weinheim <strong>und</strong> Basel 2004, S. 146.7 5


ogens Aufschluss über kreative Prozesse <strong>und</strong> Problemlösefähigkeiten sowie Durchhaltevermögender Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler geben.Zu Beginn der Einheit wird den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern eine Übersicht über den Aufbau desPortfolios ausgehändigt. Über die regelmäßige Dokumentation hinaus sammeln sie die Handoutszu den Programmfunktionen, legen ein Deckblatt <strong>und</strong> ein Inhaltsverzeichnis an. Sie bekommeneinen Zeitplan, der den geplanten zeitlichen Ablauf der Einheit zeigt. Dieser kann der Lerngruppedie geplanten Inhalte transparent machen <strong>und</strong> eine Orientierung über den zeitlichen Verlauf geben.Regeln zur Werkstattarbeit klären Verantwortlichkeiten. Eine Materialliste stellt zusammen, wasdie Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler an Materialien verwenden können <strong>und</strong> was sie möglicherweise darüberhinaus benötigen könnten.Durch das Einsammeln einzelner Portfolios schon während der laufenden Unterrichtseinheit wirdden Jugendlichen unterstützend zeitnah Rückmeldung gegeben. Möglich ist auch, einzelne Schülerinnenoder Schüler zu einem „Portfoliogespräch“ einzuladen <strong>und</strong> den Arbeitsstand gemeinsamzu reflektieren. Ein Bogen mit Kriterien für die Selbst- <strong>und</strong> Fremdbewertung schafft zusätzlicheTransparenz in Bezug auf die Anforderungen an das Portfolio.A1.1- A1.9 [siehe Baustein 2]BausteineZeitrahmenDer Unterrichtsvorschlag umfasst ca. 8 Doppelst<strong>und</strong>en zu 90 Minuten.UnterrichtsformUnterrichtsform ist die Werkstatt.In der folgenden Tabelle ist der Aufbau der Einheit im Überblick dargestellt.Übergeordnete Aufgabe:Erarbeite einen Stop-Motion-<strong>Animationsfilm</strong> nach einer selbst erf<strong>und</strong>enen Geschichte! Die vier verschiedenen, zur Verfügung gestellten Impulse können dir beim Erfinden einer GeschichteAnregung geben. Entscheide dich zwischen den Techniken Sachtrick, Legetrick oder Zeichentrick am PC (Computeranimation).Du kannst aber auch eigene Mischformen entwickeln. Arbeite allein oder mit einem Partner zusammen. Deine fertige Animation sollte höchstens ungefähr eine Minute lang sein.Baustein 1Einführung in die AnimationDie erste Doppelst<strong>und</strong>e beginnt mit einem Einstieg in die Animation über die Vorführung motivierenderBeispiele: Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler testen eine W<strong>und</strong>erscheibe (Thaumatrop), einDaumenkino <strong>und</strong> eine Bildertrommel (Zoetrop) aus. Sie lernen die wichtigsten zeitlichen Etappender Entwicklung der Animation kennen, wie beispielsweise die Bilderreihen von Bewegungsabläu-7 6


3 A N I M AT I O N S W E R K S TAT T <strong>–</strong> B E S C H R E I B U N Gfen, die Muybridge mithilfe eines Fotoapparates erstellte. 17 Um das Vorwissen der Schülerinnen<strong>und</strong> Schüler abzufragen, füllen sie einen ersten Fragebogen aus. Dies kann bereits in der vorangegangenenSt<strong>und</strong>e durchgeführt worden sein.B 1.1 - B 1.2 [Einstiegsfragebogen]Es erfolgt eine Einführung in die Gr<strong>und</strong>lagen des GIF-Creator-Programms mit anschließender Reflexion(LSG). Dabei sollten folgende Fragen berücksichtigt werden: Was kann dieses Programm?Was ist umsetzbar <strong>und</strong> wo gibt es Grenzen? Wie viel Zeit braucht man, um eine Animation zuerstellen?A 2.1 <strong>–</strong> A 2.7 [Bögen zum Erlernen der Programme, siehe Baustein 4]Baustein 2Einführung in Werkstattarbeit <strong>und</strong> PortfolioAm Beginn der zweiten Doppelst<strong>und</strong>e steht eine Einführung in die Werkstattarbeit im R<strong>und</strong>gangmit der Festlegung verbindlicher Regeln.A 1.4 [Regeln für die Werkstattarbeit]Die Werkstationen werden mit ihrer jeweiligen Bedeutung <strong>und</strong> ihren zugehörigen Materialien <strong>und</strong><strong>Medien</strong> von der Lehrkraft vorgestellt. Die Bezeichnungen <strong>und</strong> Funktionen der einzelnen Werkstationenkönnen durch gut sichtbare Aushänge verdeutlicht werden.D1 [Übersicht: Werkstattaufbau]D2 [Bühnenbau],D3 [Charakterdesign],D4 [Atelier],D5 [Fotostudio],D6 [Tonstudio],D7 [Filmstudio]Es werden auch die Patenschaften für die einzelnen Stationen verteilt, sodass an jeder Station einSchüler oder eine Schülerin als Ansprechpartner für die anderen zur Verfügung steht (Chef-Prinzip).Ein zweiter Schwerpunkt dieser St<strong>und</strong>e liegt in der Einführung in die Arbeit mit dem Prozessportfolio.A1.1 [Inhaltsverzeichnis],A1.2 [Anlegen eines Portfolios],A1.3 [Bewertungskriterien für mein Portfolio],A1.4 [Regeln für die Werkstattarbeit],A1.5 [Materialliste],A1.6 [Zeitplan],A1.7 [Formulierung des Filmvorhabens],A1.8 [Planungsbogen],A1.9 [Reflexionsbogen] Informationen zur Entwicklung der Animation findet man bei Klant, Michael; Spielmann, Raphael: Gr<strong>und</strong>kurs Film 1: Kino,Fernsehen, <strong>Video</strong>kunst. Braunschweig 2008, S. 27-50, sowie auf der Internetseite http://www.animationproject.org/classics/geschich/geschani.htm(letzter Zugriff: 01.05.2011).7 7


Dabei werden alle Arbeitsblätter, die in das Portfolio gehören, ausgegeben <strong>und</strong> von den Schülerinnen<strong>und</strong> Schülern in einen Hefter einsortiert, sodass später bei Bedarf weitere eigene Blätterdazwischen geheftet werden können. Je nach Geübtheit der Lerngruppe im Umgang mit einemPortfolio werden nur die ersten Arbeitsbögen besprochen <strong>und</strong> die weiteren immer dann, wenn siegebraucht werden.Wenn die Regeln für die Werkstattarbeit gemeinsam erarbeitet werden <strong>und</strong> wenn die Portfolioarbeitfür die Lerngruppe neu ist, kann für Baustein 2 eine Doppelst<strong>und</strong>e gebraucht werden.Andernfalls kann sich Baustein 3 in der zweiten Doppelst<strong>und</strong>e unmittelbar an die Einführungenanschließen.Baustein 3Erfinden einer GeschichteJe nach Lerntyp stehen verschiedene Impulse zur Verfügung:Um den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern das Erfinden einer Geschichte zu erleichtern, werden Angebotein Form von Impulsen nach vier verschiedenen Lerntypen gemacht. Dabei können sich dieSchülerinnen <strong>und</strong> Schüler für die Art von Impuls entscheiden, von der sie sich am meisten angesprochenfühlen. Die Nutzung der Impulse sollte jedoch freigestellt sein, um die Schülerinnen <strong>und</strong>Schüler nicht von womöglich bereits bestehenden Ideen wegzuführen.Für den auditiven Lerntyp gibt es einen MP3-Player, von dem im Zufallswiedergabemodus fünfverschiedene Geräusche gehört werden sollen, um aus einem oder mehreren Geräuschen eineIdee für eine Geschichte zu entwickeln.A 3.1 [Geschichten erfinden: Hör-Impuls],Dem visuellen Lerntypen werden Bilder angeboten. Darunter können sich Fotos von verschiedenenLandschaften <strong>und</strong> Orten, Fantasiegebilden <strong>und</strong> auch Kunstobjekten, wie beispielsweise derüberdimensionalen Spinnenplastik Maman von Louise Bourgeois, befinden.A 3.2 [Geschichten erfinden: Seh-Impuls],Der kommunikative Lerntyp erhält eine Sammlung von Wortkarten: Auf blauen Karten befindensich beispielsweise Adjektive <strong>und</strong> Adverbien, auf rosafarbenen Charaktere, auf grünen Verben, aufgelben Ortsangaben <strong>und</strong> auf violetten Gegenstände. Daraus werden mindestens drei, höchstensfünf verschiedenfarbige Karten gezogen. Aus den darauf befindlichen Wörtern soll eine Geschichteerf<strong>und</strong>en werden.A 3.3 [Geschichten erfinden: Sprach-Impuls],A 3.3.1 - A 3.3.5 [Impulswörtersammlung]Dem motorisch-haptischen Lerntyp wird vorgeschlagen, vom bereitgestellten Material an denWerkstationen auszugehen.A 3.4 [Geschichten erfinden: Tast-/ Bewegungs-Impuls],Der Aufbau der Geschichten soll einer Spannungskurve folgen. Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schülersollen ihre ersten Ideen in Form eines Treatments formulieren. Ähnlich einer Kurzgeschichtewerden Charaktere, Handlung <strong>und</strong> Handlungsort eingeführt, die Gr<strong>und</strong>idee wird dargelegt. Informationen<strong>und</strong> Hilfestellungen werden auf einem weiteren Arbeitsbogen angeboten.A 3.5 [Die Geschichte]7 8


3 A N I M AT I O N S W E R K S TAT T <strong>–</strong> B E S C H R E I B U N GBaustein 4Werkstattarbeit <strong>–</strong> Organisation <strong>und</strong> Aufbau der WerkstattMit Baustein 4 beginnt die Werkstattarbeit; das kann je nach vorangegangenem Zeitbedarf inder 3. oder 4. Doppelst<strong>und</strong>e sein. Ähnlich wie beim Stationslernen sind in diesem Modell verschiedeneWerkstationen geplant: „Fotostudio“, „Bühnenbau“, „Charakter-Design“, „Atelier“,„Tonstudio“ <strong>und</strong> „Film-Studio“. Diese Einteilung dient einer übersichtlichen räumlichen Aufteilungder unterschiedlichen Werktechniken. Jede Werkstation setzt einen unterschiedlichen Bedarf anMaterialien <strong>und</strong> Werkzeugen voraus. Wie beim Stationslernen können so verschiedene Arbeitsabläufeparallel ausgeführt werden, die technischen <strong>und</strong> materiellen Voraussetzungen müssen abernicht an jedem Schülerplatz geschaffen werden. Der Aufbau der Werkstatt im Kunstraum <strong>und</strong> imangrenzenden PC-Raum kann dem Dokument Werkstattaufbau entnommen werden.D1 [Übersicht: Werkstattaufbau]Nach dem „Chef-Prinzip“ übernehmen Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler Patenschaften für die Werkstationen.Sie sorgen zu jedem Unterrichtstermin für den Auf- <strong>und</strong> Abbau. Die für die Werkstationenerforderlichen Materialien werden zunächst in geringer Stückzahl bereitgestellt, um sie als Initiatorenkreativer Prozesse zu nutzen. Zunehmend sollten die Lernenden jedoch selbstständig ihr individuellesMaterial mitbringen. Die Jugendlichen können zwischen den Sozialformen Einzel- <strong>und</strong>Partnerarbeit wählen oder auch Mischformen entwickeln. Im Gegensatz zum Lernen an Stationenmüssen sie nicht alle Stationen bearbeiten <strong>und</strong> erhalten auch keinen persönlichen Laufzettel. Dievon den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern ausgewählten Techniken <strong>und</strong> die Art des individuellen Projekteslegen fest, ob an einer Werkstation überhaupt gearbeitet wird. Es kann passieren, dass eineWerkstation ihre Bedeutung verliert <strong>und</strong> nicht weiter aufgebaut werden muss. Lediglich im „Filmstudio“arbeiten am Ende alle Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler. Um der Werkstattarbeit einen gemeinsamenRahmen zu geben, finden „Arbeitsgespräche“ im Sitzkreis zu Beginn <strong>und</strong> zum Abschlussjeder St<strong>und</strong>e statt.Die Handouts zum Erlernen der PC-Programme liegen an der Werkstattstation „Filmstudio“ aus.A 2.1 <strong>–</strong> A 2.7 [Erlernen der Programme]:A 2.1.1 - A 2.1.3: [Einführung: EximiousSoft GIF Creator],A 2.2.1 - A 2.2.2: [EximiousSoft GIF Creator <strong>–</strong> Funktionen <strong>und</strong> Tools],A 2.3: [Fotobearbeitung im GIF Creator],A 2.4: [Sachanimation <strong>–</strong> Der Film aus Fotos I],A 2.5: [Legetrick <strong>–</strong> Der Film aus Fotos II],A 2.6.1 - A 2.6.3: [Filmbearbeitung im Windows Vista Movie Maker],A 2.7: [Animation als Daumenkino drucken]BühnenbauAn der Station „Bühnenbau“ stehen Pappen zur Verfügung, die als „Bühne“ aufgebaut <strong>und</strong> gestaltetwerden können. Hinzu kommen unterschiedliche Materialien wie die Naturmaterialien Sand,Steine, Moos, Äste, aber auch Watte, Stoffreste <strong>und</strong> Knetmasse, Folien <strong>und</strong> Angelschnur.D2 [Bühnenbau]Charakter-DesignZum „Charakter-Design“ werden ebenfalls Knetmasse <strong>und</strong> Stoffreste, Alufolie <strong>und</strong> Draht nebenPlaymobil- <strong>und</strong> Legofiguren zur Verfügung gestellt. Eigene Figuren können erdacht <strong>und</strong> gestaltet,vorhandene Figuren verändert werden.D3 [Charakterdesign]AtelierAn der Werkstation „Atelier“ stehen auf einem mit Zeitungen abgedeckten Tisch Farben, Pinsel,Stifte <strong>und</strong> Papiere sowie Zeitschriften zur Verfügung. Hier können Hintergründe oder Legefigurengestaltet werden.D4 [Atelier]7 9


FotostudioDas „Fotostudio“ verfügt über mindestens zwei Stative <strong>und</strong> zwei Lampen zum Ausleuchten. <strong>Digitale</strong>Fotokameras bringen die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler selbst mit. Im „Stop-Motion-Verfahren“können die einzelnen Standbilder einer Sachanimation oder Legetrickanimation als digitale Fotoserzeugt werden.D5 [Fotostudio]TonstudioIm „Tonstudio“, welches ein abgegrenzter, leiser Raum sein sollte, erhalten die Schülerinnen <strong>und</strong> Schülerdie Möglichkeit, selbst Geräusche <strong>und</strong> Stimmen aufzunehmen, um diese später mithilfe einer Tonspur indie Animation einzuarbeiten.Dazu können Handys oder MP3-Player mit Aufnahmefunktion verwendetwerden. Auch ein Mikrofon <strong>und</strong> ein Laptop können zur Verfügung gestellt werden.Anregung zumProduzieren von So<strong>und</strong>s findet man in den Unterla-gen „Geräuscheküche“ 18 . Alternativ könnenSo<strong>und</strong>s von der Internetseite „www.hoerspielbox.de“ im Rahmen des Unterrichts legal verwendetwerden.D6 [Tonstudio]FilmstudioIm „Filmstudio“, dem PC-Raum, geschieht alles, um aus einzelnen Bildern <strong>und</strong> Tönen eine Animationzusammenzufügen.D7 [Filmstudio]An den Werkstationen entwickeln die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler in selbstständiger Arbeit zuerst„Charaktere“ <strong>und</strong> „Hintergründe“ für ihre eigene Geschichte, dabei arbeiten sie an den Stationen„Charakter-Design“, „Bühnenbau“ <strong>und</strong> „Atelier“.Während in den ersten beiden Doppelst<strong>und</strong>en überwiegend an den Charakteren <strong>und</strong> Hintergründengearbeitet wird, beginnt danach das Abfotografieren der Szenen im „Fotostudio“, die Fotobearbeitung<strong>und</strong> Animation mit dem GIF-Creator-Programm im „Filmstudio“ <strong>und</strong> die Vertonungim „Tonstudio“. Um das unterschiedliche Arbeitstempo der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler sowie dieunterschiedlich komplexen Arbeitsvorhaben berücksichtigen zu können, kann gleichzeitig an verschiedenenStationen innerhalb der Werkstatt gearbeitet werden. Die Werkstattarbeit erstrecktsich über insgesamt etwa fünf Doppelst<strong>und</strong>en, wobei sich die Schwerpunkte in der zweiten Hälfteder Unterrichtszeit auf das Foto-, Film- <strong>und</strong> Tonstudio verlagern.Alternativ können Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, die besonders schnell arbeiten, ausschließlich im ProgrammGIF Creator digital ein Daumenkino zeichnen <strong>und</strong> zusammenfügen. Dies erfordert jedochmehr Zeit <strong>und</strong> Können als das Arbeiten mit dem Stop-Motion-Verfahren.Baustein 5Präsentation der <strong>Animationsfilm</strong>e, Einordnung in den KunstkontextDie fertigen <strong>Animationsfilm</strong>e werden gemeinsam betrachtet <strong>und</strong> reflektiert.In einem zweiten Schritt können die eigenen Filme in den Kunstkontext eingeordnet werden. Dazueignen sich exemplarisch ausgewählte Künstler <strong>und</strong> Künstlerinnen, zum Beispiel <strong>Animationsfilm</strong>evon William Kentridge (Felix im Exil) oder Jochen Kuhn (Neulich 1). Lockert man den Rahmen desKunstkontextes, können je nach Arbeitstechniken der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler auch Animationenwie beispielsweise Westernspaghetti von PES (Sachanimation) oder aus der Serie Eckstein <strong>und</strong>Krawinkel (Zeichentrickanimation) gezeigt werden. Diese Beispiele gibt es ebenso wie Neulich 1Die Unterlagen „Geräuscheküche“ findet man auf der Begleit-DVD zum Buch von Ammann, Daniel <strong>und</strong> Fröhlich, Arnold(Hrsg.): Trickfilm entdecken. Animationstechniken im Unterricht. Zürich: Pestalozzianum, 2008.8 0


3 A N I M AT I O N S W E R K S TAT T <strong>–</strong> B E S C H R E I B U N Gauf der Internetplattform YouTube zu sehen.Zur Vorbereitung der Besprechung kann während des Anschauens ein Beobachtungsbogen eingesetztwerden.A 4.1 - A 4.2: [Beobachtungsauftrag zum Kunstbezug]Sehr zu empfehlen ist eine weitere öffentliche Präsentation der Schülerarbeiten, die über denKlassenrahmen hinausgeht <strong>und</strong> sich an andere Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, Eltern oder Lehrkräfterichtet.Baustein 6Bewertung <strong>und</strong> EvaluationDie Produkte werden zusammen mit den Portfolios abgegeben. Die Portfolios geben Auskunftüber den Arbeitsprozess <strong>und</strong> sind nach vorheriger Absprache mit den Schülerinnen <strong>und</strong> SchülernTeil der Bewertung.Für die Auswertung des Unterrichts <strong>und</strong> die Rückmeldung für die Lehrkraft stehen zum einen einSchülerrückmeldebogen, zum anderen ein Beobachtungsprofil für außenstehende Beobachtendeoder die Lehrkraft selbst zur Verfügung.B 2.1 - B 2.2 [Beobachtungsprofil zur Evaluation der Werkstatt]B 3.1 - B 3.3 [Schülerrückmeldebogen]Prinzipien der Bewertung:In diesem Unterrichtsvorhaben kann zum einen der Arbeitsprozess in Form des Portfolios, zum anderendie Animation als ästhetisches Werk bewertet werden. Kriterien, nach denen das Portfoliobewertet werden kann, finden sich im Anhang.A 1.3 [Bewertungskriterien für mein Portfolio]Um den Prozess genauer zu hinterfragen, bieten sich auch einige Kriterien aus dem Schülerrückmeldebogenan, die mit in den Bewertungsbogen aufgenommen werden können. Die Bewertungder Animation kann sich aus verschiedenen Kriterien zusammensetzen, die den Schülerinnen <strong>und</strong>Schülern vorweg bekannt gegeben oder sogar gemeinsam formuliert werden sollten. Legen dieSchülerinnen <strong>und</strong> Schüler die Kriterien selbst fest, sollte dies jedoch erst erfolgen, wenn sie denUmfang der Arbeit, die zu einer Animation gehört, abschätzen können. In der durchgeführten Unterrichtseinheitorientierte sich die Bewertung der Animationen an den folgenden Einzelkriterien:Idee beziehungsweise Originalität der Geschichte, Existenz einer Spannungskurve, eingesetzteFiguren, Gestaltung des Ortes <strong>und</strong> technische Umsetzung. Positiv eingebracht werden konntenExtras wie ein selbst gestalteter Vor- <strong>und</strong> Nachspann sowie die Vertonung, die nicht obligatorischwar.Sowohl die Qualität des Portfolios als auch der Animationen kann von den Schülerinnen <strong>und</strong>Schülern selbst eingeschätzt werden, um ihre Selbstreflexions- <strong>und</strong> Kritikfähigkeit zu fördern. DerBogen zur Bewertung des Portfolios sieht die Selbstbewertung <strong>und</strong> die Fremdbewertung durcheinen Partner, eine Partnerin sowie durch die Lehrkraft vor. Ebenso kann eine Tabelle zur Bewertungder Animation erstellt werden. Die endgültige Notenfestlegung sollte jedoch bei der Lehrkraftliegen, die alle Arbeiten in ihrer Gesamtheit vergleichen kann.8 1


Probleme <strong>und</strong> LösungsansätzeEine der Schwierigkeiten, mit denen die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler konfrontiert werden, ist dasErfinden einer Geschichte. Um den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern Anregungen für eine möglicheGeschichte zu geben, können verschiedene Impulse eingesetzt werden, wie sie oben beschriebenwerden. Alternativ können auch bereits existierende Geschichten oder Szenen daraus angebotenoder mitgebracht <strong>und</strong> „verfilmt“ werden.Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern fällt es oft schwer einzuschätzen, wie lange die Erstellung einer Animationinsbesondere bei ausschließlicher PC-Nutzung dauert. Hilfreich ist es daher, von Anfangan einen klaren Zeitrahmen zu setzen <strong>und</strong> zu betonen, dass eine gute Animation zunächst nichtlänger sein muss als eine oder wenige Minuten. So vermeidet man Illusionen, die möglicherweisezu Enttäuschungen <strong>und</strong> Frustrationen führen könnten. Zu bedenken ist auch der recht hohe Zeitaufwandfür diese Unterrichtseinheit.Der Einsatz des Prozessportfolios unterstützt die Jungen <strong>und</strong> Mädchen in ihrer Selbstständigkeit<strong>und</strong> Planungskompetenz durch differenziert gestaltete Anleitungs-, Planungs- <strong>und</strong> Reflexionsbögen.AlternativenDer recht hohe Zeitaufwand legt nahe, einen Fachtag, eine fächerverbindende Projektwoche odereinen Wahlpflichtkurs für dieses Vorhaben anzubieten <strong>und</strong> zu nutzen.Statt eines Prozessportfolios könnte möglicherweise ein Weblog, also ein digitales Tagebuch, einemotivierendere Form zur Dokumentation für die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler darstellen.Die Handouts zum Erlernen der Programme könnten von der Lehrkraft in einem virtuellen Klassenraumzum eigenständigen Download bereitgestellt werden. Damit würde die Eigenverantwortungder Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler für ihren Lernfortschritt weiter zunehmen.8 2


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lInhaltsverzeichnisName: Klasse: Datum:Thema/ Inhalt Datum SeiteA 1.1


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lAnlegen eines PortfoliosName: Klasse: Datum:Begründung:Das Portfolio hilft mir, mein Arbeiten selbstständig zu planen.Außerdem kann ich erfahren, wo ich besondere Stärken habe.Auch erkenne ich, wo ich Schwierigkeiten habe <strong>und</strong> was mir dann helfen kann.Durch die Dokumentation kann ich meinen eigenen Fortschritt sehen!Zudem ermöglicht es meiner Lehrkraft, mir individuell Rückmeldung zu geben.Aufbau des PortfoliosA 1.2SelbstgestaltetesDeckblattzum Thema„Anlegen einesPortfolios“MitwachsendesInhaltsverzeichnisBewertungskriterienfürmein PortfolioSeite 0Seite 1 Seite 2 Seite 3Regelnfür denWerkstattunterrichtMaterialliste Handouts ZeitplanS e i t e 4Seite 5 Seite 6 bis ...FormulierungdesFilmvorhabensPlanungsbogenProjekt-Dokumentation(z. B. Ausdrucküber Daumen-kino-Druckmaschine)Reflexionsbogenzu jedem UnterrichtsterminVergiss nicht: ... alle Seiten mit Seitenzahlen zu nummerieren, ... jeweils das aktuelle Datum zu notieren.


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lB e w e r t u n g s k r i te r i e nfür mein PortfolioName: Klasse: Datum:Bewertungskriterien für mein PortfolioBewerte deine Arbeit zunächst selbst. Lass anschließend eine/n Partner/in <strong>und</strong> dann deine Lehrkraft deinPortfolio bewerten.Bewertung:4 trifft zu 3 trifft fast immer zu 2 trifft manchmal zu 1 trifft nicht zuBewertungskriterienSelbstbewertung Fremdbewertung4 3 2 1 4 3 2 1Mein Portfolio ist vollständig:Ich habe zum Beginn jeder St<strong>und</strong>e einen Planungsbogen<strong>und</strong> am Ende jeder St<strong>und</strong>e einen Reflexionsbogen ausgefüllt.Außerdem beinhaltet es alle Handouts zum Thema.A 1.3Die Planungs- <strong>und</strong> Reflexionsbögen sowie weitereArbeitsbögen (Formulierung des Projektvorhabens, DieGeschichte) sind von mir vollständig ausgefüllt.Die Regeln für die Werkstattarbeit sind von mir unterschrieben.Ich kann meinen Lernfortschritt anhand meiner Dokumenteaufzeigen.Ich kann die Entwicklung meines Projektes anhand meinerDokumente aufzeigen.Mein Deckblatt habe ich passend zum Thema gestaltet.Ich habe ein vollständiges Inhaltsverzeichnis angelegt.Ich habe den Zeitplan geführt.Die Blätter in meinem Portfolio sind sinnvoll geordnet.Ich habe alle Seiten nummeriert.Ich habe auf allen Blättern das jeweilige Datum angegeben.Ich habe sauber <strong>und</strong> lesbar geschrieben.Mein Portfolio ist sauber <strong>und</strong> ordentlich (Heftbeschriftung, knickfrei,keine Flecken, keine Eselsohren, keine Beschmierungen).Note: Ü1 Ü2 Ü3 Ü4 Ü5 Ü6 Ü7 Ü8% 100 - 95 90 - 85 80 - 70 65 - 55 50 - 40 35 - 25 20 - 15 10 - 0Punkte 52 - 49 48 - 45 44 - 39 38 - 33 32 - 27 26 - 21 20 - 18 17 - 13


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lR e g e l n f ü rdie WerkstattarbeitName: Klasse: Datum:Damit jeder von uns an seinem Projekt arbeiten kann, ist es wichtig, dass ich mich an folgendeRegeln halte:§1 Ich bin Pate für eine Station. Ich baue sie zum Beginn des Unterrichts auf <strong>und</strong> am Ende der Unterrichtsst<strong>und</strong>ewieder ab. Zudem achte ich darauf, dass das Material vollständig ist <strong>und</strong> mit diesem sorgsamumgegangen wird.Ich erkläre meinen Mitschülerinnen <strong>und</strong> Mitschülern, wie sie an der Station arbeiten können, <strong>und</strong> binAnsprechpartner/in bei Fragen.A 1.4§ 2 Ich gehe sorgsam mit allen mir zur Verfügung gestellten Materialien, insbesondere mit den technischenGeräten um.Sollte mir dennoch etwas kaputtgehen, sage ich meiner Lehrkraft sofort Bescheid.§ 3 Ich zeige mich selbstständig:Ich bringe das von mir benötigte Material selbst mit <strong>und</strong> nutze meine Arbeitszeit während des Unterrichtssinnvoll.Unterschrift:


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lMateriallisteName: Klasse: Datum:Hier sind Materialien aufgelistet, die du möglicherweise für dein Vorhaben brauchst: digitaler Fotoapparat mit USB-Kabel wenn vorhanden: Stativ (alte) Schreibtischlampe Kopfhörer (z. B. vom MP3-Player) USB-Stick (mit Mikrofonfunktion) Handy mit Mikrofonfunktion Schere, Klebe, Stifte Knete zum Erstellen von Figuren evtl. Lego oder Playmobil usw. evtl. weitere Materialien zum „Kulissenbau“ (z. B. Stoffe, Watte, Pappe, Wellpappe, Naturmaterialien:Moos, Äste, Sand, Steine, ...) Zeitschriften, Fotos, Bilder Papiere (Geschenkpapier, Servietten, Tapete, ...)A 1.5Ergänze die Liste, wenn nötig!Suche die für dich/ euch wichtigen Materialien aus <strong>und</strong> bringe sie mit!


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lZeitplanName: Klasse: Datum:Geplanter Daran will Das habeNr. Datum Unterrichtsinhalt ich arbeiten ich geschafft1 Einführung in dieAnimation <strong>und</strong>das Programm2 Einführung in dieWerkstatt /Erfinden einerGeschichteA 1.63 Werkstattarbeit:SelbstständigesArbeiten am eigenenFilmvorhaben4 Werkstattarbeit5 Werkstattarbeit6 Werkstattarbeit /Vertonung7 Werkstattarbeit /Vertonung8 Abgabe derAnimationen <strong>und</strong>Portfolios /Einordnung in denKunstkontext /Feedback <strong>und</strong>Auswertung


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lF o r m u l i e r u n gdes FilmvorhabensName: Klasse: Datum:Was will ich umsetzen?Technik:Thema:Idee:Mit wem? allein / Partner:Welches Material brauche ich / brauchen wir? Wer bringt was mit?A 1.7In diese Arbeitsschritte lässt sich mein / unser Vorhaben gliedern:Das muss ich / müssen wir zum nächsten Mal bedenken <strong>und</strong> mitbringen:


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lPlanungsbogenName: Klasse: Datum:Schreibe bitte in ganzen Sätzen!Das ist heute mein St<strong>und</strong>enschwerpunkt:Das muss passiert sein, damit ich nach der St<strong>und</strong>e sagen kann:„Es hat sich gelohnt“:A 1.8So gehe ich vor, um mein heutiges St<strong>und</strong>enziel zu erreichen.Arbeitsschritte:Bis wann möchte/ muss ich die Aufgabe erledigt haben?


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lReflexionsbogenName: Klasse: Datum:Bitte schreibe in ganzen Sätzen!So habe ich mein St<strong>und</strong>enziel erreicht: (kreuzen an) Daran habe ich gearbeitet:Das habe ich gut hinbekommen:Weil ...Das hat mich überrascht: / Das habe ich neu herausgef<strong>und</strong>en:A 1.9Das hat mir Schwierigkeiten bereitet:Weil ...So habe ich meine Schwierigkeiten gelöst:Das hat mir (bei meinen Schwierigkeiten) geholfen:Meinen (Lern-)Fortschritt heute schätze ich ein (kreuze an):1 ( sehr hoch ) 2 3 4 5 6 ( sehr niedrig )Das nehme ich mir für das nächste Mal vor:Dazu muss ich Folgendes bedenken/mitbringen:Checkliste:Das wünsche ich mir: / Das möchte ich noch sagen: (freiwillig)


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lE i n f ü h r u n g :EximiousSoft GIF Creator V5.75Name: Klasse: Datum:Öffnen desProgramms Start <strong>–</strong> Programme - EximiousSoft GIF Creator V5.75Leinwandgröße1. Gehe auf File <strong>und</strong> dann auf Restart.2. Im Pop-Up klicke Specify custom size an <strong>und</strong> stelle ein:Width: 600 / Height: 450. Klicke OK. einstellenA 2.1.1Tools(Werkzeuge)AuswahlAuswahlwerkzeug EllipseAuswahlwerkzeug ZauberstabBilddatei hinzufügenSymbol hinzufügenRadiererPipetteEllipse (zeichnen)heranzoomenOriginalgrößeFarbe für LinienAuswahlwerkzeug RechteckAuswahlwerkzeug LassoVerformen / DrehenTextBleistiftFüllenRechteck (zeichnen)Polygon (zeichnen)wegzoomenFarbe für Flächen/ Füllungen


g i f c r e a t o r v 5.75 2Frames(Bilder)Am linken Bildschirmrand siehst du die einzelnen Frames.Hiermit fügst du einen neuen Frame hinzu.Hiermit fügst du eine Bilddatei hinzu.Hiermit verdoppelst du den ausgewählten Frame.Hiermit löschst du den ausgewählten Frame.Hier kehrst du die Reihenfolge der ausgew. Frames um.Hiermit setzt du die ausgew. Frames nach vorne.Hier verschiebst du den Frame eine Position nach oben.Hiermit setzt du die ausgew. Frames nach vorne.Hiermit verschiebst du den Frame eine Position nach unten.Frame-EinstellungenUnten in der Frame List kann man die Eigenschaften der markierten Frames einstellen.A 2.1.2Hier kannst du einstellen, wie langeder Frame sichtbar sein soll.Layer (Folien)Am rechten Bildschirmrand siehst du deine Layer („Folien“).Aus diesen „Folien“ stellstdu einen Frame zusammen. Du arbeitest stets auf dem blau markierten Layer.Hiermit fügst du einen neuen transparentenLayer hinzu.Hiermit verdoppelst du den ausgew. Layer.Hiermit löschst du den ausgewählten Layer.Hiermit verschiebst du den Layer nach unten.Hiermit verschiebst du den Layer nach oben.Hiermit verschiebst du den Layer an den Anfang.Hiermit verschiebst du den Layer ans Ende.Hiermit kombinierst du Layer zu einem Layer.Hiermit löst du einen Frame in einzelne Layer auf.


3 g i f c r e a t o r v 5.75Ist ein Frame markiert, werden die zugehörigen Layer mit einem Augensymbol markiert.Das Auge entscheidet über die Sichtbarkeit. Klickst du mit der linken Maustaste aufein Auge, verschwindet dieses <strong>und</strong> mit ihm der ganze Layer im ausgewählten Frame. Mitdem Schloss sicherst du einen Layer.Objekteigenschaften(Folien-Einstellungen)Am unteren Bildschirmrand befindet sich das Fenster, in dem du die Eigenschaften dermarkierten Layer verändern kannst.Achtung: Gib jedem wichtigen Layer sofort einen Namen (z. B. Hintergr<strong>und</strong>), damit dudich später noch zurechtfindest!!!A 2.1.3SpeichernZudem kannst du die Transparenz (Transparency), die Lage (Location) <strong>und</strong> die Drehung(Rotate) der „Folie“ einstellen. Wählst du den Register Shadow, kannst du dem Objektauf dem ausgewählten Layer einen Schatten generieren.Zum Speichern des Projektes gehe auf File <strong>und</strong> Save. Wichtig ist, dass deine Datei mitdem Dateiformat .egc ( = Eximious GIF Creator) am Ende benannt ist. Nur so kommst duwieder an deine einzelnen Layer heran, um das Projekt weiter bearbeiten zu können.Erst wenn dein Clip fertiggestellt ist <strong>und</strong> du ihn im <strong>Video</strong>schnittprogramm weiterbearbeitenmöchtest, speichere dein Projekt als AVI-File. Gehe dazu auf File, Save as ... <strong>und</strong>dann auf AVI-File.VorschauUm die Frames hintereinander abzuspielen, wähle das Register Preview.Rückgängig/WiederherstellenUm dein Projekt weiter bearbeiten zu können, wähle dann das Register Edit.Wie in anderen Programmen auch, kannst du mit den Pfeilen einen Schritt rückgängigmachen oder etwas wiederherstellen.


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lE x i m i o u s S o f t G I F C re a to r :Funktionen <strong>und</strong> ToolsName: Klasse: Datum:Bezeichnung Icon FunktionAuswahlAuswahlwerkzeugEllipseAuswahlwerkzeugZauberstabBilddateihinzufügenSymbolhinzufügenRadiererPipetteEllipse (zeichnen)AuswahlwerkzeugRechteckAuswahlwerkzeugLassoVerformenTextMit der Auswahl kannst du ein Element markieren, das du bearbeitenmöchtest. Du kannst auch Elemente damit verschieben.Mit der Auswahl Ellipse kannst du Ellipsen/ Kreise aufziehen <strong>und</strong>diese anschließend farbig füllen oder einen kreisförmigen Bereichmarkieren.Mit der Auswahl Zauberstab kannst du zusammenhängende Flächen/Elemente/ Objekte markieren <strong>und</strong> bearbeiten, die die gleiche oderähnliche Farbe haben, je nach eingestellter Ähnlichkeit.Hiermit holst du neue Bilder/ Fotos in deine Animation.Mit dem Tool Symbol hinzufügen kannst du Pfeile/ Symbole in deineAnimation einfügen.Mit dem Radierer kannst du auf der jeweils markierten Folie radieren.Vorsicht: Kontrolliere immer, ob du auf der richtigen Folie radierst!Mit der Pipette kannst du eine beliebige Farbe auswählen, die dubereits auf deiner Leinwand verwendet hast. So kannst du genaudiese Farbe erneut verwenden.Mit der Ellipse ziehst du kreisförmige Formen auf. Sie sind automatischmit den jeweils ausgewählten Farben gefüllt <strong>und</strong> umrandet.Mit der Auswahl Rechteck kannst du Rechtecke aufziehen <strong>und</strong> sieanschließend farbig füllen oder einen rechteckigen Bereich markieren,um ihn zu bearbeiten.Mit der Auswahl Lasso kannst du einen Bereich in ganz beliebigerForm auswählen, um ihn zu bearbeiten.Mit diesem Tool kannst du markierte Objekte verformen: vergrößern,verkleinern <strong>und</strong> drehen.Hiermit kannst du Text einfügen.A 2.2.1BleistiftFüllenMit dem Bleistift kannst du Linien zeichnen, gerade <strong>und</strong> krumme, dicke <strong>und</strong>dünne <strong>und</strong> in verschiedenen Farben.Mit der Füllung kann man jedes beliebige, markierte Objekt mit einer ausgewähltenFarbe füllen.


2 f u n k t i o n e n u n d t o o l sRechteck(zeichnen)Polygon (zeichnen)Zoom/OriginalgrößeFarbenMit dem Rechteck ziehst du rechteckige Formen auf. Sie sind automatischmit den jeweils ausgewählten Farben gefüllt <strong>und</strong> umrandet.Mit dem Polygon zeichnest du Flächen in beliebiger Form. Sie sind automatischmit den jeweils ausgewählten Farben gefüllt <strong>und</strong> umrandet.Mit der Lupe zoomst du heran (+) oder weg (-) oder du stellst die Ansichtauf die Originalgröße (ohne Symbol) zurück.Mit dem linken Feld legst du die Farbe für Linien fest (Bleistift).Mit dem rechten Feld legst du die Farbe für Flächen (Füllen) fest.Zu jedem ausgewählten Tool verändert sich die Leiste direkt über den Tools <strong>und</strong> bietet verschiedene Einstellungsmöglichkeitenan.Beispiel: Pencil (Bleistift)A 2.2.2Hier kann man Einstellungen zur Transparenz, Strichdicke, Form vornehmen <strong>und</strong> entscheiden, ob die Liniengerade (wie mit dem Lineal gezogen) oder krumm sein sollen.Beim ToolSymbol hinzufügen ändert sich der Kasten am unteren Bildrand:Programm:http://www.zdnet.de/mit_windows_animationen_gestalten_eximioussoft_gif_creator_download-39002345-42360-1.htm


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lFotobearbeitung im GIF CreatorName: Klasse: Datum:Arbeiten mit FotosMan kann im GIF-Creator auch mit Fotos arbeiten.FotobearbeitungMan kann Fotos im GIF Creator auch bearbeiten. Beispielsweise kann man in sie hineinzeichnen.Man kann aber auch Teile aus Bildern ausschneiden. So kann man zum Beispiel eine Figuraus einem Foto ausschneiden <strong>und</strong> in Einzelteile zerlegen, die man dann einzeln bewegen kann(wie beim Legetrick).1) Bild einfügen:Man fügt ein Foto in den GIF Creator ein über das Tool Add Image Object(s). (Das Fotosollte dabei nicht größer sein als die eingestellte Leinwandgröße.) Für jedes neue Bild öffnetsich automatisch ein neuer Layer. (Man kann auch sagen: Jedes Foto ist eine eigene Folie).Mit dem Tool Auswahlwerkzeug Lasso umfährt man den gewünschten Bereich. Ist manam Anfang der Linie wieder angekommen, klickt man doppelt. Die Umrandungslinie erscheintgestrichelt.A 2.3Um die Auswahl von ihrem Hintergr<strong>und</strong> zu trennen, gehe nun auf Edit <strong>und</strong> Copy. Gehe dann auf Edit <strong>und</strong>Paste. Du erhältst automatisch eine neue Folie, auf der sich nun die Auswahl befindet.


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lS a c h a n i m a t i o n:Der Film aus Fotos IName: Klasse: Datum:Arbeiten mit FotosMan kann im GIF Creator auch mit Fotos arbeiten.Der Film aus Fotos I:Die Handlung auf der BühneMan erstellt alle Bilder, die man für den Film braucht, mit einem digitalen Fotoapparat.Nach jedem Foto bewegt man die Figuren immer ein kleines Stückchen weiter.A 2.4Dazu braucht man:eine Bühne (Pappkarton, der an einer Seite offen ist)Dinge, die den Handlungsort kennzeichnen (z. B. Bäume, Himmel, Wiese)Diese Dinge können gut aus Naturmaterialien, Stoffresten, Knete usw. hergestellt werden.Figuren (aus Knete hergestellt oder Lego, Playmobil usw.)einen digitalen Fotoapparatmöglichst ein Stativeine Lampe, die die Bühne ausleuchtet<strong>und</strong> nicht zu vergessen:eine Geschichte!!!Anleitung:Man fügt ein Foto in den GIF Creator ein über das Tool Add Image Object(s). (Das Fotosollte möglichst klein sein, sonst wird die Datei sehr groß.) Für jedes neue Bild öffnet sichautomatisch ein neuer Layer. (Man kann auch sagen: Jedes Foto ist eine eigene Folie). Esmüssen nun noch Frames hinzugefügt <strong>und</strong> die Bilder darauf verteilt werden.Achtung:Zoome am Fotoapparat besser nicht!!! Wenn er sich automatisch ausschaltet, ist es nach demAnschalten schwierig, die genaue Position wieder herzustellen!


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lL e g e t r i c k :Der Film aus Fotos IIName: Klasse: Datum:Arbeiten mit FotosMan kann im GIF Creator auch mit Fotos arbeiten.Der Film aus Fotos II:Das zerschnittene BildMan erstellt alle Bilder, die man für den Film braucht, mit einem digitalen Fotoapparat.Nach jedem Foto bewegt man die Teile der Figuren ein Stückchen weiter.Dazu braucht man:einen Hintergr<strong>und</strong> (zweidimensional: gemalt, oder ein Foto oder eine Collage)evtl. Bilder von Dingen, die den Handlungsort kennzeichnen (z. B. Blumentopf)Diese Bilder können gut selbst gezeichnet oder gemalt werden oder aus Zeitschriften ausgeschnittenwerden.Figuren, die in mehrere Teile zerschnitten sind (wie ein Hampelmann). Diese können ebenfalls selbstgezeichnet/ gemalt sein, du kannst aber auch Fotos (von dir selbst!?) nehmen, oder du erstelltKombinationen. Überlege auch, ob man die Figur von verschiedenen Seiten sehen können soll, dannmusst du mehrere Ansichten anfertigen.einen digitalen Fotoapparatmöglichst ein Stativevtl. eine Lampe, die deine Arbeitsfläche ausleuchtet<strong>und</strong> nicht zu vergessen:eine Geschichte!Anleitung:Man fügt ein Foto in den GIF Creator ein über das Tool Add Image Object(s). (Das Fotosollte dabei möglichst klein sein, sonst wird die Datei sehr groß.) Für jedes neue Bild öffnet sichautomatisch ein neuer Layer. (Man kann auch sagen: Jedes Foto ist eine eigene Folie). Esmüssen nun noch Frames hinzugefügt <strong>und</strong> die Bilder darauf verteilt werden.Achtung:Zoome am Fotoapparat besser nicht! Wenn er sich automatisch ausschaltet, ist es nach demAnschalten schwierig, die genaue Position wieder herzustellen!A 2.5


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lFilmbearbeitung imWindows Vista Movie MakerName: Klasse: Datum:Zur Vertonung <strong>und</strong> weiteren BearbeitungVorher:Speichere deine Animation zunächst im Programm EximiousSoft GIFCreator im AVI-Format: File <strong>–</strong> Save as <strong>–</strong> AVI-File.A 2.6.1Windows Movie MakerWähle unter Start <strong>–</strong> Programme - Windows Movie Maker.Hole deine Animation in das Programm über Importieren - <strong>Video</strong>s. Ein Popup-Fensteröffnet sich. Suche deine Datei. Wähle sie aus <strong>und</strong> bestätige mitImportieren. Deine Animation landet dann im Fenster Sammlung.ZeitachseAm unteren Bildschirmrand siehst du die Zeitachse (bzw. das Storyboard). Stelle so ein, dass du mehrereZeilen siehst mit den Namen: <strong>Video</strong>, Audio/Musik ...<strong>Video</strong> auswählenNun kannst du per Drag-and-drop-Technik deineAnimation aus dem Fenster Sammlung in die Zeile<strong>Video</strong> der Zeitachse ziehen. Hier kann man einenFilm bearbeiten: schneiden, Vor- oder Nachspannhinzufügen oder vertonen.


f i l m b e a r b e i t u n g 2Ton hinzufügenDu holst So<strong>und</strong>dateien über Importieren <strong>–</strong> Audio oder Musik in das Programm.Es öffnet sich wieder ein Pop-up-Fenster. Wähle deine So<strong>und</strong>datei aus<strong>und</strong> bestätige mit Importieren. Auch deine So<strong>und</strong>datei landet im FensterSammlung. Gute So<strong>und</strong>s, die du für unveröffentlichte Filme verwenden darfst(ACHTUNG: Urheberrechte!) gibt es auf: www.hoerspielbox.deDu speicherst eine Datei von dieser Seite über Ziel speichern unter ...Wieder kannst du per Drag-and-drop-Technik deine So<strong>und</strong>datei aus dem Fenster Sammlung in die Zeitachseziehen. Ziehe die Datei in die Zeile Audio/Musik.Durch Verziehen der Länge des Streifensbestimmt man die Länge des Clips/Titels. Dies kannst du auch an der Zeitangabeam oberen Fenster sehen bzw.durchführen. Um genauer arbeiten zukönnen, kannst du über die Lupenfunktiondie Zeitleiste verfeinern <strong>und</strong> auchwieder vergröbern.A 2.6.2Im Fenster am rechten Bildschirmrand kannst du übrigens auch dein bisherentstandenes Projekt ansehen. Klicke zunächst auf die Zeile <strong>Video</strong>, um denFilm mit Ton zu sehen. Klicke dann auf Play.


3 f i l m b e a r b e i t u n gProjekt speichernWillst du an deinem Film noch weiter arbeiten, so speichere ihnunter Datei <strong>–</strong> Projekt speichern unter ...A 2.6.3Film fertigstellenBist du mit der Bearbeitung deines Filmes fertig, speichere deinen Film unterVeröffentlichungsort <strong>–</strong> Dieser Computer. Ein Pop-up-Fenster öffnet sich. Wähleüber Durchsuchen deinen Ordner zum Speichern deines Films. Gib deiner Dateieinen Namen, wähle den Ordner aus, in dem dein Film gespeichert werden soll,<strong>und</strong> klicke auf Weiter. Wähle Optimale Qualität zum Veröffentlichen auf diesemComputer aus <strong>und</strong> bestätige mit Veröffentlichen. Nun wird dein Film konvertiert.So kannst du ihn hinterher mit vielen <strong>Video</strong>playern abspielen.


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lA n i m a t i o nals Daumenkino druckenName: Klasse: Datum:Vorher:Speichere deine Animation zunächst im Programm EximiousSoft GIFCreator im AVI-Format: File <strong>–</strong> Save as <strong>–</strong> AVI-File.Dann öffne das Programm Daumenkino - Druckmaschine über Start <strong>–</strong> Programme <strong>–</strong> Daumenkino<strong>–</strong> Druckmaschine <strong>–</strong> Daumenkino. (Dieses Programm kannst du kostenlos downloaden unter:http://www.download-tipp.de/download/software-9914.shtml).A 2.7Über Laden holst du deinen Film in das Programm.Gehe dann auf Drucken. Ein neues Fenster öffnet sich.Zum Dokumentieren deiner Arbeit stelle unter Vorlageein: 30 pro Blatt, 60 x 25 mm.Unter Schrittweite stelle 1 ein. So wird jedes deiner Bildermit gedruckt. (Das ist am besten, um dein Projekt zudokumentieren <strong>und</strong> eine Weiterentwicklung zu erkennen.)Hast du alle Einstellungen vorgenommen, gehe auf Seitedrucken. (Je nach Umfang deines Projektes können diesmehrere Seiten sein. Angabe siehe unter Schrittweite).


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lG e s c h i c h te n e r f i n d e n:Hör-ImpulsName: Klasse: Datum:Höre dir drei bis fünf Geräusche auf dem MP3-Player an.Stelle die Wiedergabe vorher unbedingt auf Shuffle.Höre dir nun die drei bis fünf folgenden Geräusche an.Woran erinnern sie dich?Erfinde eine Geschichte zu einem oder mehreren Geräusch/en!A 3.1


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lG e s c h i c h te n e r f i n d e n:Seh-ImpulsName: Klasse: Datum:Ziehe ein Bild aus der Bilderbox.Was zeigt das Bild?Womit verbindest du es?Erfinde eine Geschichte dazu!A 3.2


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lG e s c h i c h te n e r f i n d e n:Sprach-ImpulsName: Klasse: Datum:Ziehe verschiedene Wörter aus der Wörterbox.Ziehe mindestens drei verschiedene Farben.Ziehe höchstens insgesamt fünf Karten.Erfinde eine Geschichte, die möglichst alle deine gezogenen Wörter beinhaltet!A 3.3


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lI m p u l s w ö r te r s a m m l u n g :Adjektive <strong>und</strong> AdverbienName: Klasse: Datum:irre / wahnsinnig trocken riesig winzighaarig r<strong>und</strong> wellig schnelllangsam grell düster unheimlichA 3.3.1glücklich wütend traurig eigenwilligw<strong>und</strong>erlich alt jung ernstnass kalt heiß zotteligkratzig albern kahl einsamunruhig eilig stark schwach


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lI m p u l s w ö r te r s a m m l u n g :CharaktereName: Klasse: Datum:Zauberer Hexe Monster RieseZwerg Astronaut Alien RennfahrerA 3.3.2Roboter Schlange Katze H<strong>und</strong>Spinne Held Fußball-spieler GeistDetektiv Engel Teufel RitterDrache Wasserwesen Vogel FeeElfe Rockstar Gegner UngeheuerHändler Insekt Vampir Troll


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lI m p u l s w ö r te r s a m m l u n g :VerbenName: Klasse: Datum:fliegen verwandeln hüpfen blubbernbrodeln wachsen krallen drehenverfärben tropfen entdecken atmenA 3.3.3qualmen fangen spielen explodierentanzen klettern platschen funkelnschlafen wecken kriechen bauenflattern mitteilen kratzen schaufelnpusten biegen ausfalten klappern


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lI m p u l s w ö r te r s a m m l u n g :OrteName: Klasse: Datum:Wüste Oase Weltall fremder PlanetDschungel Eisland-schaft Berg WieseA 3.3.4Meer Wald Höhle in der LuftStrand Fluss Weg StraßeSchiff Flugzeug unter Wasser an Landin der Hölle im Himmel in einer auf einem BaumFantasieweltunter Wurzeln im Boden im Haus im Autoauf dem Mond hinterm Fenster unterm Bett im Schrank


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lI m p u l s w ö r te r s a m m l u n g :GegenständeName: Klasse: Datum:Stern Wurzel Kiste/Kasten/Truhe SchlossSchlüssel Zauberstab Schild BuchWegweiser Netz Rüstung RaketeA 3.3.5Kette Seil Leiter SteinBaum Brille Glas StiefelLicht Pflanze Fernrohr BüschelTasche Koffer Telefon BriefTopf/Kessel Feder Kompass Karte


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lG e s c h i c h te n e r f i n d e n:Tast-/Bewegungs-ImpulsName: Klasse: Datum:Wähle aus dem zur Verfügung gestellten Material aus.a) Nimm dir Knetmasse.Was kann daraus werden?Was für eine Figur, was für Gegenstände für die Umgebung kannst du formen?Mit welchen anderen Materialien kannst du die Knetmassemöglicherweise kombinieren?Oder:A 3.4b) Nimm Material wie Naturmaterialien, Stoffreste usw.Was für eine Umgebung könnte daraus entstehen?Welche Figuren passen in diese Umgebung?Was könnte dort passieren?Oder:c) Nimm dir eine Figur, einen Gegenstand.Wie lässt sie/ er sich bewegen?In was für eine Umgebung passt die Figur/ der Gegenstand?Was für eine Geschichte könnte sie/er erleben?Erfinde eine Geschichte!


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lDie GeschichteName: Klasse: Datum:Eine Geschichte braucht eine Hauptfigur <strong>und</strong> einen Handlungsort. Meistens hat die Hauptfigur einen Gegner,das kann eine andere Figur sein oder auch eine Situation. Mit dem Gegner gerät die Hauptfigur in Konflikt.Eine spannende Erzählung folgt dem Aufbau:! Hinauszögerung desHöhepunktes Höhepunkt= Lösung des Problems Einleitung Aufbau des Problems/der Spannung SchlussA 3.5TreatmentAls Treatment bezeichnet man in der Filmsprache den Film in Form einer Art Kurzgeschichte. Charaktere,Handlung <strong>und</strong> Handlungsort werden eingeführt, die Gr<strong>und</strong>idee wird dargelegt.Schreibe nun dein eigenes Treatment!Hauptfigur:Gegner:Handlungsort:1) Einleitung:2) Problem/ Spannung:3) Hinauszögerung:4) Höhepunkt = Problemlösung:5) Schluss:


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lB e o b a c h t u n g s a u f t r a gzum KunstbezugName: Klasse: Datum:Filmbeispiel 1: Jochen Kuhn - Neulich 1.1) Worum geht es in dem Film deiner Meinung nach?2) Mit welcher Filmtechnik hat der Künstler seinen Film vermutlich hergestellt?A 4.13) Wie sind die Bilder vermutlich entstanden?4) Was hat der Künstler neben seinen Bildern noch in den Film eingebaut?5) Fällt dir etwas Besonderes auf? Wenn ja, was?6) Wie wirkt der Film auf dich?


e o b a c h t u n g s a u f t r a g 2Filmbeispiel 2: William Kentridge - Felix in Exile (Felix im Exil)1) Worum geht es in dem Film deiner Meinung nach?2) Mit welcher Filmtechnik hat der Künstler seinen Film vermutlich hergestellt?3) Wie sind die Bilder vermutlich entstanden?4) Was hat der Künstler neben seinen Bildern noch in den Film eingebaut?A 4.25) Fällt dir etwas Besonderes auf? Wenn ja, was?6) Wie wirkt der Film auf dich?Vergleiche die beiden Filme! Was haben sie gemeinsam, was ist unterschiedlich:


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lEinstiegsfragebogenName: Klasse: Datum:I. Animationa) Was ist deiner Meinung nach eine „Animation“? Beschreibe in eigenen Worten!b) Kennst du <strong>Animationsfilm</strong>e? Nenne sie!c) Hast du einen Lieblings-<strong>Animationsfilm</strong>? Wenn ja, welchen?B 1.1II.PC <strong>und</strong> Interneta) Kannst du zu Hause regelmäßig einen PC nutzen? Ja Neinb) Hast du einen eigenen PC? Ja Neinc) Habt ihr zu Hause einen Internet-Anschluss? Ja Neind) Hat dein eigener PC einen Internetanschluss? Ja Neine) Kannst du regelmäßig ins Internet? Ja Neinf) Wenn du nicht zu Hause ins Internet kannst: Wo dann?g) Was machst du am PC?h) Was machst du im Internet?i) Wie oft bist du durchschnittlich am PC / im Internet? PC täglich mehr als 1 h mehrmals in der Woche mehrmals im Monat fast nie Internet täglich mehr als 1 h mehrmals in der Woche mehrmals im Monat fast nie


e i n s t i e g s f r a g e b o g e n 2III. Softwarea) Hast du schon mal mit einem <strong>Video</strong>schnittprogramm gearbeitet? Ja NeinWenn ja, mit welchem?b) Hast du schon mal mit einem Zeichenprogramm am PC gearbeitet? Ja NeinWenn ja, mit welchem?c) Hast du schon mal mit einem Audioprogramm am PC gearbeitet (Töne bearbeitet <strong>und</strong> zugeschnitten)? Ja NeinWenn ja, mit welchem?IV. Sonstigesa) Hast du schon mal mit einer digitalen Fotokamera fotografiert? Ja Neinb) Hast du eine eigene? Ja Neinc) Hast du schon mal etwas gefilmt? Ja NeinWenn ja: Womit?B 1.2d) Hast du schon mal Töne (aus der Umgebung) aufgenommen? Ja NeinWenn ja: Womit?e) Ich habe eine eigene E-Mail-Adresse. Sie lautet:


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lB e o b a c h t u n g s p r o f i l z u r E v a l u a t i o nder WerkstattBeobachter: beobachtete Klasse: Datum:Nr. Kriterium Namen <strong>und</strong> Kürzel der Anmerkungbeobachteten Schülerinnen (auch auf der Rückseite<strong>und</strong> Schüler:oder Extrablatt!)Trifft Trifft Trifft Trifftvoll zu überw. wenig nichtDie Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler ... zu zu zu1 ... wissen, was sie machen wollen.2 ... wissen NICHT, was sie machensollen.3 ... verstehen den Aufbau derWerkstatt.B 2.14 ... wissen, was sie an welcherWerkstation machen können.5 ... arbeiten zielgerichtet <strong>und</strong>konzentriert <strong>und</strong> nutzen dieUnterrichtszeit sinnvoll.6 ... experimentieren <strong>und</strong> sind offenfür Zufälle.7 ... kooperieren: fragen <strong>und</strong> helfensich gegenseitig.8 ... können Beratung (der L.) gezieltaufsuchen.9 ... nehmen Beratung (der L.) an.10 ... gehen mit auftretendenSchwierigkeiten konstruktiv um(geben nicht auf, sondernsuchen nach alternativenLösungen).11 ... sind vom Material inspiriert.12 ... gehen kreativ mit dem Materialum.13 ... gehen sorgsam <strong>und</strong> sachgerechtmit den zur Verfügung gestelltenMaterialien <strong>und</strong> technischenGeräten um.


e o b a c h t u n g s p r o f i l 214 ... nutzen die technischen Gerätesinngemäß.15 ... sind motiviert.16 ... sind insbesondere vom PCmotiviert.Der PC ist „treibende Kraft“.17 ... stellen förderliche Fragen.18 ... versuchen sich aus demGeschehen zu entziehen/ die Zeitunbemerkt ungenutzt verstreichenzu lassen.19 ... erkennen NICHT die mit derFreiheit verb<strong>und</strong>eneEigenverantwortung für ihrenFortschritt.20 ... nutzen die Freiheit, umindividuelle Projekte zu planen<strong>und</strong> umzusetzen.21 ... können selbstständig arbeiten.B 2.2


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lSchülerrückmeldebogenName: Klasse: Datum:Nr. Trifft Trifft Trifft Trifft Anmerkungvoll zu überw. wenig nicht (auch auf der Rückseitezu zu zu oder Extrablatt!)1 Ich habe den Aufbau der Werkstattverstanden.2 Ich konnte meine Rolle alsStationspate gut annehmen.3 Ich wusste, was ich an welcherWerkstation machen kann.4 Ich habe zielgerichtet <strong>und</strong>konzentriert gearbeitet <strong>und</strong> dieUnterrichtszeit sinnvoll genutzt.B 3.15 Ich habe experimentiert, vielausprobiert <strong>und</strong> war offen fürNeues <strong>und</strong> Zufälle.6 Ich habe mit anderen zusammengearbeitet.7 Ich habe anderen geholfen.8 Bei Schwierigkeiten habe ichmeine Lehrkraft gefragt.9 Ich konnte die Beratung meinerLehrkraft annehmen.10 Bei Schwierigkeiten habe ichMitschüler/-innen gefragt.11 Ich konnte die Hilfe meinerMitschüler/-innen annehmen.12 Bei auftretenden Schwierigkeitenhabe ich nicht aufgegeben,sondern nach anderen Lösungswegengesucht.13 Das zur Verfügung gestellteMaterial hat mir Ideen gegeben.14 Der PC-Einsatz war für michmotivierend.


s c h ü l e r r ü c k m e l d e b o g e n 215 NUR der PC hat mich motiviert.16 Mir hat die UnterrichtseinheitSpaß gemacht!17 Ich habe zeitweise versucht, michaus dem Geschehen zu ziehen<strong>und</strong> die Zeit ungenutzt verstreichenzu lassen.18 Ich habe die Freiheit im Rahmendieser Unterrichtseinheit genutzt<strong>und</strong> ein eigenes Projekt „nachmeinem Geschmack“ geplant <strong>und</strong>umgesetzt.19 Ich habe selbst die Verantwortungfür meinen Fortschrittübernommen. (Sachen selbstmitbringen usw.)20 Die Handouts (Blätter mitAnleitungen zu den Programmen)haben mir geholfen.21 Das Portfolio hat mir geholfen,mein Projekt zu planen <strong>und</strong>an alles zu denken, was ich mitbringenmuss.B 3.222 Das Portfolio hat mir geholfen,einen Überblick über die Zeiteinteilungzu bekommen (Zeit, diezur Verfügung steht, wie langbrauche ich für etwas).23 Am Portfolio kann ich erkennen,was ich gut kann (Erfolge) <strong>und</strong> woich noch Schwierigkeiten habe.24 Ich kann anhand meines Portfoliosmeinen Lernfortschritt erkennen.25 Mir hat das Portfolio geholfen,mich kritisch zu fragen, wie gutich gearbeitet habe.26 Mir hat das Portfolio gar nichtgeholfen.27 Ich habe viel Neues zum Umgangmit digitalen <strong>Medien</strong> (digitalesFotografieren, Bearbeitung am PC)gelernt.


3 s c h ü l e r r ü c k m e l d e b o g e nDie Unterrichtseinheit hat mir gefallen:(bitte ankreuzen) Weil ...Das hat mir am besten gefallen:Das hat mir gar nicht gefallen:Das war für mich neu: / Das habe ich neu gelernt:B 3.3Es gab folgenden „Bruch“ in meinem Projekt (da musste ich umdenken):Weil ...So habe ich meine Schwierigkeiten gelöst:Meinen (Lern-)Fortschritt in der ganzen Unterrichtseinheit schätze ich ein (kreuze an): (sehr niedrig)(sehr hoch)Das wünsche ich mir: / Das möchte ich noch zu der Unterrichtseinheit sagen:


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lÜ b e r s i c h t :WerkstattaufbauName: Klasse: Datum:Kunst-Lager:TonstudioMP3-Player mitMikrofon,Diktiergerät oderMikrofon mitLaptop (+ Audacity)FotostudioKunstraum: TafelBühnenbaudig. Fotoapparat,Stativ, Lampenzur BeleuchtungKnetmasse,Naturmaterialien,Stoffreste,Teppichreste, Watte,Sand, Steine,Stöcker, buntePapiere, Schere,Klebe, evtl. Heißkleber,ZeitungenD 1AtelierFarben, Wasser,Pinsel, Papier,Zeitschriften usw.Sitzkreisfür gemeinsameBesprechungenCharakterdesignKnetmasse,Unterlegsets,StoffresteIn der Nähe des Kunstraumes <strong>–</strong> am besten benachbart <strong>–</strong> sollte sich der PC-Raum befinden, der als„Filmstudio“ deklariert wird.


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lBühnenbauName: Klasse: Datum:Hier kannst du ...... eine dreidimensionale Kulisse für deine Animation bauen.Gestalte eine Landschaft/ Umgebung, in der du deine Figur/-en bewegen kannst.Baue zunächst eine „Bühne“ aus vier Pappen:1 Boden1 Rückwand2 SeitenwändeGestalte diese „Bühne“ nach deinen Vorstellungen.Zum Bühnenbau gehören:Pappen,bunte Papiere,Klebeband,evtl. HeißkleberKarton 1:Angelschnur,Stoffreste,WatteKarton 2:Alufolie,Draht,SonstigesKarton 3:Sand,SteineKarton 4:Moos,Sträucherusw.D 2... <strong>und</strong> natürlich Materialien, die du selbst für deine „Bühne“ mitbringst!Du benötigst auf jeden Fall eine Schere <strong>und</strong> Klebstoff!


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lCharakterdesignName: Klasse: Datum:Hier kannst du ...... deine eigenen Figuren aus Knetmasse bauen oder mitgebrachte Figuren verändern.Achtung:Baue die Knetfiguren nicht zu groß! Sonst fallen sie zu schnell auseinander, außerdem brauchst du dann sehrviel Knete! Deine Figur/ dein Gegenstand sollte beweglich sein!Zum Charakterdesign gehören:Box mit KnetmassePlastiktüten2 UnterlegsetsKarton 5:Stoffreste,Watte,...Karton 6:Figuren von Playmobil,Lego, ...... <strong>und</strong> natürlich Figuren <strong>und</strong> Materialien, die du selbst mitbringst!D 3


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lAtelierName: Klasse: Datum:Hier kannst du ...... Hintergründe selbst zeichnen <strong>und</strong> malen.Für den Legetrick ...... Figuren <strong>und</strong> Landschaftselemente zeichnen <strong>und</strong> malen.... Figuren/ Bilder aus Zeitschriften ausschneiden.Achtung:Für den Legetrick müssen die Figuren gut in Einzelteile zerlegt werden können! Beachte auch, dass duFiguren möglicherweise von verschiedenen Seiten zeigen willst.Zum Atelier gehören:mit Zeitungen abgedeckte Tische,Farben, Pinsel, Wassergefäße,Zeichenpapier... <strong>und</strong> Stifte, Zeitschriften, Fotos usw.,die du selbst mitbringst!D 4


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lFotostudioName: Klasse: Datum:Hier kannst du ...... im „Stop-Motion-Verfahren“ deine Figuren auf deiner „Bühne“ oder deine Lege-Figuren vor einem Hintergr<strong>und</strong>Schritt für Schritt bewegen <strong>und</strong> abfotografieren.Achtung:Stelle den digitalen Fotoapparat auf die niedrigste Bildqualität! Sonst wird deine Animationsdatei sehr groß<strong>und</strong> lädt ewig! Befestige den Fotoapparat sicher am Stativ! Zoome nach Möglichkeit nicht. Schaltet sich derFotoapparat während eines Umbaus automatisch aus, ist es unter Umständen schwierig, den genauen Bildausschnittwieder herzustellen.Zum Fotostudio gehören:Stativ/e,digitaler Fotoapparat,Lampe/nBringe möglichst deinen eigenen Fotoapparat mit oder leihe dir einen von deinen Eltern!D 5


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lTonstudioName: Klasse: Datum:Hier kannst du ...... selbst Geräusche für deine Animation produzieren.Überlege dir vorher, welche Geräusche du brauchst <strong>und</strong> wie du sie erzeugen kannst.Die Übersicht „Geräuscheküche“ kann dir dazu Anregung geben.Du kannst auch selbst Texte sprechen (mit verstellter Stimme, mit einem Partner / einer Partnerin).Zum Tonstudio gehören:Laptop mit Mikrofon <strong>und</strong>Audio-Programm Audacity.Haben dein MP3-Player oderdein Handy ein Mikrofon?Dann kannst du damit So<strong>und</strong>saufnehmen!Weitere Geräusche, die du für einen unveröffentlichten Film verwenden darfst, ohne Urheberrechte zu verletzen,findest du auf: www.hoerspielbox.deDas Programm Audacity gibt es auch als portable Variante.Download: http://portableapps.com/apps/music_video/audacity_portableD 6


3 a n i m a t i o n s w e r k s t a t t <strong>–</strong> m a t e r i a lFilmstudioName: Klasse: Datum:Hier kannst du...... mit dem Programm EximiousSoft GIF Creator deine Bilder zurAnimation verbinden oder am PC eine Animation erstellen.... im Programm Windows Movie Maker deinen Film weiter bearbeiten<strong>und</strong> So<strong>und</strong>s zu deiner Animation hinzufügen.... einen Vor- <strong>und</strong> Nachspann für deinen Film gestalten.... Bilder einscannen/ auf dem Scanner animieren.D 7


A l l t a g s g e g e n s t ä n d e i n n e u e n K o n tex te nSachtrickfilmCharlotte König, 20111 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13WerkbetrachtungZeichnungPlastikWohnungGrafikdesignBewegte BilderSpielKunsttheorieMalereiObjektGebaute UmweltDruckFilmBewe-KunstgeschichteCollageObjektdesignArchitekturFotografie<strong>Digitale</strong> <strong>Medien</strong>gungBildbegriff<strong>Video</strong>AktionComputer


4 A L LTA G S G E G E N S TÄ N D E <strong>–</strong> B E S C H R E I B U N GSchlüsselbegriffe zur OrientierungAlltagsgegenstandAnimationEmotionExperteFilmanalyseGruppenpuzzlePersonifikationSachtrickfilmStop-Motion-FilmStoryboardÜbungsaufgabeDifferenzierung <strong>und</strong> IndividualisierungInteresseKenntnisseFähigkeitenFertigkeitenBaustein 3:In der Hausaufgabe wird Sachwissen individuell erarbeitet: über Wikipedia über Links über digitale Arbeitsblätter, die im digitalen Kunstordner des Kurses zusammengestellt <strong>und</strong>individuell bearbeitet werden könnenBaustein 5 <strong>und</strong> 6:Die Produktionsteams setzen sich aus Experten <strong>und</strong> Expertinnen für verschiedene Bereiche derFilmproduktion zusammen: Regie Requisite <strong>und</strong> Akteur Kamera <strong>und</strong> Cutter Beleuchtung <strong>und</strong> TonMöglichkeiten für fächerverbindenden UnterrichtDeutschNarrative Gestaltungsmittel anwendenMusikMusik <strong>und</strong> Geräusche analysieren <strong>und</strong> produzieren<strong>Medien</strong> <strong>und</strong> MaterialienBaustein 1Vorbereitung der Lehrkraft: Erstellen eines kurzen Sachtrickfilms zum EinstiegF1 [Film: Ringmauskatze]1 3 3


Baustein 1 bis 3:PCs oder Laptops, einfache Digitalkamera (<strong>und</strong> Ladegerät), Stativ, evtl. MikrofonPräsentationsmedienVorbereitung der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler: Alltagsgegenstände mitbringen Materialien für den Hintergr<strong>und</strong> sammeln <strong>und</strong> mitbringenProgrammeFilm- <strong>und</strong> <strong>Video</strong>bearbeitung:Windows Movie Maker (standardmäßig auf den meisten PCs installiert)Aufnehmen <strong>und</strong> Bearbeiten von So<strong>und</strong>s:Audacity (Freeware)Literatur <strong>und</strong> InternetadressenLiteratur zu Film <strong>und</strong> Kunstdidaktik: Beller, Hans: Emotion <strong>und</strong> Kognition der Filmwirkung. Notizen zur Filmgestaltung für angehende<strong>Medien</strong>pädagogen. In: Horst Niesyto (Hrsg.): film kreativ. Aktuelle Beiträge zur Filmbildung.München, 2006, S. 175-184. Filmen. Themenhefte Kunst + Unterricht, H. 276 <strong>und</strong> 277 (2003). Heil, Christine; Osterholdt, Norbert; Seydel, Fritz: Konzept. In: Kunst + Unterricht, H. 304/305(2006), S. 23-277. Impuls Alltagsgegenstand. Themenheft Kunst + Unterricht, H. 289 (2005). Kaiser, Heinz: All is beautiful. Basisartikel. In: Kunst + Unterricht, H. 291 (2005), S. 4-8. Kirschenmann, Johannes: <strong>Medien</strong>bildung in der Kunstpädagogik. Zu einer Didaktik der Komplementarität<strong>und</strong> Revalidierung. Weimar, 2005. Monaco, James: Film verstehen. Reinbek bei Hamburg, 1995. Otto, Gunter: Projekte in der Fächerschule? In: Kunst + Unterricht, H. 181 (1994), S. 35-37. Seydel, Fritz; Dreyer, Andrea; Awe, Britta: Projekt. In: Kunst + Unterricht, H. 304/305 (2006),S. 39-41. Schneckenburger, Manfred: Skulpturen <strong>und</strong> Objekte. In: Kunst des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts. Band II.Köln, 2005, S. 407-620. <strong>Video</strong>. Themenheft Kunst + Unterricht, H. 201 (1996).Literatur zum Trickfilm: Ammann, Daniel / Fröhlich, Arnold (Hrsg.): Trickfilm entdecken: Animationstechniken im Unterricht.Zürich, 2008. Klant, Michael; Spielmann, Raphael (Hrsg.): Gr<strong>und</strong>kurs Film 1, Materialien für Sek. I <strong>und</strong> Sek. II.Braunschweig, 2008. Müller, Lukas: <strong>Digitale</strong> Stop-Motion-Animation im Unterricht. 2008,http://www.mal.ch/context/data/ArbeitAnimation.pdf Rohrmoser, Claudia: Geschichte <strong>und</strong> Technik der Animation. 2005,http://www.rohrmoser.tv/FH/05_SKRIPT-crohrmoser_V02.pdf1 3 4


4 A L LTA G S G E G E N S TÄ N D E <strong>–</strong> B E S C H R E I B U N GInternetadressen zu Film <strong>und</strong> So<strong>und</strong>s: Stop-Motion-Site: www.stopmotionanimation.com KiMM-Projekt (Kids in Media and Motion der Universität Lübeck):http://www.kimm.uni-luebeck.de/oem/methoden-werkzeuge/mm-animation/index.htmlSo<strong>und</strong>s, die für unveröffentlichte Schülerprojekte verwendet werden dürfen: www.hoerspielbox.deFilmeSachtrickfilme: Meat Love (Jan Švankmajer, Originaltitel: Zamilované maso)http://www.youtube.com/watch?v=UQkWrZw05P4 Ringmauskatze: Der Film wurde von der Lehrkraft für das vorliegende Aufgabenbeispiel erstellt.Er befindet sich auf der beiliegenden DVD.F1 [Film Ringmauskatze] Deadline: http://www.youtube.com/watch?v=BpWM0FNPZSs Burger <strong>und</strong> Fleisch: http://www.youtube.com/watch?v=GAvBeVbAbDk Essen <strong>und</strong> schlafen: http://www.youtube.com/watch?v=4zITohcDm5c Mahlzeit ohne zu essen: http://www.youtube.com/watch?v=ea02M7V7Lc4&NR=1 Muto: http://www.dailymotion.com/video/x5flil_muto-by-blu_creationKurzbeschreibung mit HauptintentionBeim Sachtrickfilm, einer Unterkategorie des Stop-Motion-Films, werden mit einer DigitalkameraEinzelbilder aufgenommen, die mit dem Windows Movie Maker zu einem Film verknüpftwerden. 19 Das fertige Produkt ist anschließend digital repräsentiert, unendlich reproduzierbar <strong>und</strong>auf verschiedenen Wegen zu rezipieren.Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler setzen sich mit dem Thema „Alltagsobjekt“ in der Kunst, mit <strong>Animationsfilm</strong>,Emotions- <strong>und</strong> Bewegungsdarstellung auseinander. Sie wählen Gegenstände ihrertäglichen Umgebung <strong>und</strong> erwecken sie mit fotografisch-filmischer Stop-Motion-Technik zumLeben, sodass sie zu handelnden <strong>und</strong> fühlenden Protagonisten in neuen Kontexten werden. InVierergruppen erstellen sie erzählerische Sachtrickfilme, in denen sie Alltagsgegenstände personifizieren,ihnen Emotionen zuschreiben <strong>und</strong> diese durch Bewegung zum Ausdruck bringen. Sieentwickeln eigene filmische Konzepte <strong>und</strong> reflektieren die der anderen. Auf diese Weise setzensie sich ästhetisch gestaltend <strong>und</strong> sprachlich kommunizierend differenziert mit Wirklichkeit auseinander.Um dabei ein angemessenes Niveau zu erreichen, ist neben theoretischen sowie praktischenVorübungen vor allem die konzeptionelle Reflexion zentral.Ziel der Einheit ist, Alltagsgegenstände durch Animation in eine neu geschaffene „Sub-Realität“zu überführen, in der sie zu fiktionalen Charakteren werden <strong>und</strong> letztlich ihrer Funktion in der Vgl. Daniel Ammann <strong>und</strong> Arnold Fröhlich (Hrsg.): Trickfilm entdecken: Animationstechniken im Unterricht. Zürich, 2008, S.5 <strong>und</strong> S. 39.1 3 5


ealen Welt oft völlig beraubt sind. Der Alltagsgegenstand bleibt nicht mehr passiver Impuls <strong>und</strong>Repräsentant der unmittelbaren Realität, sondern er wird zum Protagonisten, zum aktiven Vertreterseinerselbst. Durch Addition von Bewegung <strong>und</strong> narrativer Gestaltung kann das Objekt selbstvon seiner Realität berichten, was wiederum einen Reflexionsanlass über die Realitätsauffassungseiner Animatoren oder Rezipienten ermöglicht.In Kleingruppen arbeiten die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler im weitesten Sinn projektorientiert. Da jedeSchülerin <strong>und</strong> jeder Schüler als Experte in seinem Produktionsteam die Verantwortung für einenBereich übernimmt, bedarf es einer strukturierten, selbstständigen Aneignung <strong>und</strong> Umsetzungvon Fachwissen.Kunstpädagogische RelevanzJeder Alltagsgegenstand hat seine Funktion, seinen Produktlebenszyklus, er ist mit Assoziationen,oft mit individuellen Erinnerungen <strong>und</strong> Wünschen verb<strong>und</strong>en. Er tritt mit den Menschen in Interaktion,wird konsumiert, ein- <strong>und</strong> ausgepackt, weggeworfen, aufgegessen etc. Mit all diesen jeweilsspezifischen Eigenschaften sind Alltagsgegenstände seit etwa einem Jahrh<strong>und</strong>ert in den Materialf<strong>und</strong>usder Kunstschaffenden eingegangen, wobei mittels unterschiedlicher Konzepte ein Reflektierenvon Wirklichkeit initiiert wird. Mit eingeklebten Papieren integrierten Picasso <strong>und</strong> Schwittersdie unmittelbare Realität in ihre Bilder, Duchamp veränderte den Kontext noch radikaler <strong>und</strong>revolutionierte damit die Kunst. Bei Künstlern wie Rauschenberg, Arman <strong>und</strong> Spoerri herrschteein „ungeheures Bedürfnis nach Realität, nach direkter, banaler, alltäglicher Lebenswirklichkeit“. 20Im Fluxus <strong>und</strong> bei Happenings geraten Alltagsdinge als Akteure in Bewegung, jedoch nicht alsselbstständige Protagonisten.Automatisiert benutzte, oft nur beiläufig beachtete Gegenstände regen auf einfache Weise nichtnur die gestalterische Kreativität an, sondern ermöglichen auch ein Hinterfragen, Neudenken <strong>und</strong>Umdenken einer als selbstverständlich erlebten Wirklichkeit. Mögliche Bezugsthemen sind unteranderem Konsum, Verschleiß, Ästhetik, gesellschaftliches Zusammenleben. Da es für Schule <strong>und</strong>Kunstunterricht essenziell ist, Denkprozesse anzustoßen <strong>und</strong> neue Perspektiven auf den Alltag zueröffnen, gilt die Einbeziehung von Alltagsgegenständen in den Unterricht seit Langem als Standard.Der Lebensweltbezug ist für den Alltagsgegenstand geradezu konstitutiv. Dadurch, dassdie Jugendlichen Gegenstand <strong>und</strong> Thema selbst wählen, bestimmen sie hier auch selbst, aufwelchen Bereich ihrer Lebenswelt sie Bezug nehmen. Indem den Gegenständen als ReferenzobjektenEmotionen zugesprochen werden, können die Jugendlichen den Umgang mit der eigenenEmotionalität an fremden Protagonisten üben. Berücksichtigung findet die Notwendigkeit, denmediatisierten Alltag <strong>und</strong> seine spezifischen Erfahrungsbereiche in diese Konzepte zu integrieren.Hier wird eine aktuelle Alltagswelt thematisiert, deren Gegenstände ebenso virtuell sein könnenwie sie selbst.Emotionalität ist ein wesentliches Element der meisten Spielfilme <strong>und</strong> <strong>Video</strong>s, die von Jugendlichenrezipiert werden, sodass über die eigene Produktion auch die Rezeptionskompetenz im medienbestimmtenAlltag gefördert <strong>und</strong> ein Beitrag zu kritischem, kreativem <strong>und</strong> lustvollem Umgangmit <strong>Medien</strong> geleistet wird. In Foren <strong>und</strong> zum Beispiel auf YouTube lässt sich darüber hinaus beobachten,dass die eigene Produktion von <strong>Video</strong>s <strong>und</strong> <strong>Animationsfilm</strong>en Jugendlicher stark zunimmt;diese Tendenzen greift der Unterricht auf. Schneckenburger, Manfred: Skulpturen <strong>und</strong> Objekte. In: Kunst des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts. Band II. Köln, 2005, S. 509.1 3 6


4 A L LTA G S G E G E N S TÄ N D E <strong>–</strong> B E S C H R E I B U N GDie Konzeption orientiert sich inhaltlich an dem <strong>Animationsfilm</strong>künstler Jan Švankmajer. Er gestaltetKurzfilme, die er mit verschiedenen Tricktechniken realisiert. Beispielhaft thematisiert wird„Meat Love“, bei dem zwei rohe Fleischscheiben ihr kurzes „Leben“ in dieser Daseinsform selbstgestalten,bevor sie in der Pfanne enden. Švankmajer spielt hier mit Realität <strong>und</strong> Fiktion, indem ernur diesen kurzen Ausschnitt zeigt, der in der Realität zu beginnen scheint <strong>und</strong> hier auch endet.Dadurch erhält die Auseinandersetzung mit Alltagsgegenständen eine große Komplexität.Das Wichtigste ist die Bewegung, „was zwischen den Einzelbildern passiert, ist der Schlüssel zurAnimationskunst.“ 21KompetenzenSachkompetenzDie Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler entwickeln ein Konzept, Alltagsgegenstände im Sachtrickfilm zu produzieren setzen sich ästhetisch <strong>und</strong> sprachlich differenziert mit Wirklichkeit auseinander kennen gr<strong>und</strong>legende Kategorien der Filmanalyse <strong>und</strong> wenden sie an erarbeiten auf der Gr<strong>und</strong>lage der Beschreibung eine Deutungshypothese kennen wichtige filmische <strong>und</strong> animationstechnische Gestaltungsmittel <strong>und</strong> wenden sie zielorientiertan reflektieren die eigenen Sachtrickfilmkonzepte <strong>und</strong> die der anderen Gruppen stellen Bezüge zur Funktion von Alltagsobjekten in der zeitgenössischen Kunst her verorten ihre Sachtrickfilme im künstlerischen <strong>und</strong> im jugendkulturellen Umgang mit FilmMethodenkompetenzDie Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler planen <strong>und</strong> strukturieren die eigene Gruppenarbeit zielorientiert im Hinblick auf ein zufertigendes Produkt erarbeiten Expertenwissen nach vorgegebenen Kategorien arbeiten interdisziplinär wenden die Programme Windows Movie Maker <strong>und</strong> Audacity anSelbst- <strong>und</strong> SozialkompetenzDie Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler arbeiten als Expertinnen <strong>und</strong> Experten für einen Bereich des Sachtrickfilms in Produktionsteamszusammen kommunizieren sachorientiert <strong>und</strong> sozial verantwortlich im Team <strong>und</strong> in den Expertengruppen gleichen die unterschiedlichen Interessen in der Gruppe ab, finden Kompromisse <strong>und</strong> Lösungenfür Probleme reflektieren ihre Wahrnehmung von Emotionalität sowie deren Darstellung bei sich <strong>und</strong> anderen. setzen sich mit ihrer Vorstellung von Alltagsobjekten, Bildern <strong>und</strong> Welt auseinander, reflektiereneigenes Verhalten <strong>und</strong> Lernfortschritte beurteilen kriterienorientiert die eigenen Konzepte <strong>und</strong> Produkte sowie die der anderen Norman McLaren, ein kanadischer Stop-Motion-Künstler, zitiert nach Claudia Rohrmoser: Geschichte <strong>und</strong> Technik derAnimation. 2005, http://www.rohrmoser.tv/FH/05_SKRIPT-crohrmoser_V02.pdf, S. 36. <strong>–</strong> Bedenkt man, dass der Mensch in Einzelbildernsieht, eröffnet diese Aussage eine interessante philosophische Dimension.1 3 7


BausteineZeitrahmenDer Unterrichtsvorschlag umfasst mindestens 3 Doppelst<strong>und</strong>en, einen Fachtag (zu etwa 6,5 Zeitst<strong>und</strong>en)<strong>und</strong> 1 Doppelst<strong>und</strong>e Evaluation.Alternativ ist die Durchführung in einer Projektphase (am besten fächerübergreifend organisiert)denkbar.Übergeordnete AufgabeProduzieren Sie einen Sachtrickfilm, bei dem Sie einen oder mehrere Alltagsgegenstände zumLeben erwecken.Schreiben Sie den Gegenständen Eigenschaften <strong>und</strong> Emotionen zu <strong>und</strong> bringen Sie Ihre Gefühledurch Bilder <strong>und</strong> Bewegungen zum Ausdruck.Bedingungen: Es dürfen keine Menschen vorkommen. Es dürfen keine Dialoge gesprochen werden. Die Gegenstände sollen als solche erkennbar sein.Baustein 1Einführung(1 ES)ImpulsAls Einstieg zeigt die Lehrkraft den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern den von ihr selbst erstellten, kurzenSachtrickfilm Ringmauskatze. Der Film dient den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern zur Orientierung, dasie sich sonst schwer vorstellen könnten, was mit „Alltagsgegenständen in neuen Kontexten“ imBereich Sachtrickfilm gemeint ist. F1 [Film: Ringmauskatze]Zudem grenzt die Lehrkraft mithilfe des Filmes den Unterrichtsgegenstand ein <strong>und</strong> zeigt auf,welche Filmlänge sie von der Lerngruppe erwartet. Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler wären sonsteventuell in Gefahr, zu viele Emotionen <strong>und</strong> Handlungen darstellen zu wollen oder sich zu großefilmische Vorhaben vorzunehmen.Nach dem ersten Sehen beschreiben die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler den Film. Erwartete Äußerungen: Der Film ist ca. 10 bis 15 Sek. lang (12 Sek.). Man sieht eine Computermaus <strong>und</strong> einen Ring auf einem Tisch. Die Gegenstände bewegen sich.Sie interpretieren <strong>und</strong> deuten: Die Computermaus „frisst“ einen Ring, deswegen könnte man denken, sie sei eine Katze, dieeine Maus (den Ring) frisst (= Alltagsgegenstände werden zu etwas anderem umgedeutet). Der Ring „zittert“, dadurch wirkt er ängstlich (= Darstellung von Emotion). Die Computermaus wird durch den Akt des „Fressens“ zum Tier (= eine typische Verhaltensweiseeines Tieres wurde auf einen Alltagsgegenstand übertragen). (...)1 3 8


4 A L LTA G S G E G E N S TÄ N D E <strong>–</strong> B E S C H R E I B U N GIm Anschluss daran erfolgt eine erste Auseinandersetzung mit der Technik: Der Film wurde aus Einzelbildern zusammengesetzt. Zwischen zwei Einzelbildern wurden die Gegenstände verschoben. Die Bilder wurden am Computer aneinandergehängt <strong>und</strong> zu einem Film verarbeitet. Die Kamera stand auf einem Stativ, sie wurde nicht verrückt. Das Licht, Farbeinstellungen, Bildausschnitt <strong>und</strong> Schärfe blieben bei allen Einzelaufnahmengleich. (...)Baustein 2Übungsaufgabe „Probefilm“(1 DS)ÜbungsaufgabeDie Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler erstellen einen kurzen Probefilm <strong>und</strong> gewinnen so erste praktischeErfahrungen im Umgang mit den Bedingungen der Technik. In dieser Übungsaufgabe istdie inhaltliche Dimension der Fotografien noch nicht zentral, die Aufgabe soll Freiraum für experimentellesVorgehen geben. So können bereits Alltagsgegenstände als Protagonisten ausprobiert<strong>und</strong> personifiziert werden, sodass erste Möglichkeiten zur Darstellung von Emotionen erprobtwerden können. Die Aufnahmen sollen vor allem eine sequenzielle Abfolge zeigen, können aberauch bereits zu Überlegungen hinführen, welche Alltagsgegenstände sich besonders gut zu Personifikation<strong>und</strong> Gefühlsdarstellung eignen. Das bewusst relativ eng gesetzte Zeitfenster soll denTeams auch Erfahrungen im Selbst- <strong>und</strong> Zeitmanagement ermöglichen, um die effiziente Planung<strong>und</strong> Realisation des Stop-Motion-Films am Fachtag vorzubereiten <strong>und</strong> zu unterstützen. Durch dashandlungsorientierte, experimentelle Erk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> anschließende Reflektieren im Plenum wirdden Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern die Gelegenheit gegeben, die Problemstellung zu ihrer eigenen zumachen <strong>und</strong> weiterführende Ideen zu entwickeln.Die Aufgabenstellung für die Produktion des Probefilms lautet: Drehen Sie einen kurzen Probefilm. Sie haben 50 Minuten Zeit. Verwenden Sie ca. 30 Fotos, chronologisch fotografiert. Fügen Sie Geräusche <strong>und</strong> Musik erst zuletzt ein.Für die Bearbeitung der Aufgabe steht Ihnen ein Kurztutorial zum Windows Movie Maker zur Verfügung. A5 [Erstellung eines Probefilms]Baustein 3Reflexion der Probefilme <strong>–</strong> Hausaufgabe zur Filmanalyse(1 ES)Die von den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern erstellten Probefilme werden kriteriengeleitet reflektiert.Folgende Aspekte <strong>und</strong> Fragestellungen werden dabei angesprochen:Alltag <strong>und</strong> Alltagsgegenstand Wie definiert man Alltag? Was ist eigentlich ein Alltagsgegenstand? Sind die ausgewählten Gegenstände Alltagsgegenstände?Sachtrickfilm Wie verändert sich der Alltagsgegenstand im Film? Welches Potenzial zur Personifikation <strong>und</strong> Gefühlsdarstellung bietet der Alltagsgegenstand?1 3 9


Welche Möglichkeiten bietet der Sachtrickfilm?Ausgehend von den Probefilmen können an diesem Punkt des Unterrichts bereits erste Ideen zurErarbeitung einer Konzeption für einen eigenen Sachtrickfilm formuliert werden.Arbeitsteilige Hausaufgabe:Die Hausaufgabe dient der Aneignung von Fachwissen durch die Analyse des Filmes Meat Lovevon Jan Švankmajer. Dabei entscheiden sich die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler für einen Aspekt derFilmproduktion, für den sie sich zum Experten ausbilden. Mithilfe spezifischer Arbeitsblätter zuden Aspekten: Regie, Kamera <strong>und</strong> Cutter, Beleuchtung <strong>und</strong> Ton, Requisite <strong>und</strong> Akteur erweiternsie ihr (animations-)filmanalytisches Fachwissen <strong>und</strong> ihr Gestaltungsrepertoire. Die Arbeitsblätterkönnen im digitalen Kunstordner des Kurses zusammengestellt <strong>und</strong> individuell bearbeitet werden.Sie geben Hinweise auf weitere Links, unter denen das Fachwissen vertieft werden kann. DieArbeitsblätter stellen zugleich die Gr<strong>und</strong>lage für die spätere praktische Filmarbeit dar. Für jedeExpertin, jeden Experten steht ein Arbeitsblatt mit spezifischen Arbeitsaufträgen zur Verfügung:RegieWelche Geschichte wird erzählt? Rekonstruieren Sie ein mögliches Exposé zu diesem Film. NennenSie möglichst viele erzählerische Mittel, mit denen die Gefühle zum Ausdruck kommen.A 1.5 [Regie: Hausaufgabe]Kamera <strong>und</strong> CutterWie wird die Darstellung von Gefühlen durch die Kamera-Arbeit verstärkt?A 2.5 [Kamera <strong>und</strong> Cutter: Hausaufgabe]Beleuchtung <strong>und</strong> TonWie unterstützen Beleuchtung <strong>und</strong> Ton die Gefühlsdarstellung in diesem Film?A 3.5 [Beleuchtung <strong>und</strong> Ton: Hausaufgabe]Requisite <strong>und</strong> AkteurWie gelingt es in diesem Film, den Betrachtenden den Eindruck zu vermitteln, die Steaks hättenGefühle?A 4.5 [Requisite <strong>und</strong> Akteur: Hausaufgabe]Baustein 4Analyse formaler <strong>und</strong> inhaltlicher Gestaltungsmittel(1 ES)Auf der Gr<strong>und</strong>lage der arbeitsteiligen Hausaufgabe aus Baustein 3 wird erarbeitet, mit welchenMitteln Švankmajer in dem Sachtrickfilm Meat Love Emotionen darstellt.Zusammenfassung der Ergebnisse / Erwartungshorizont:Der Alltagsgegenstand „Fleisch“ wird von Jan Švankmajer wie folgt personifiziert:Der kurze Stop-Motion-<strong>Animationsfilm</strong> Meat Love (Originaltitel: Zamilované maso) zeigt, wie zweirohe Fleischscheiben ihr kurzes „Leben“ in dieser Daseinsform selbst gestalten <strong>und</strong> sich gegenseitiglustvoll panieren, bevor sie in der Pfanne enden. Die Betrachtenden dürfen dem Gegenstandbei seiner Personifizierung zusehen, das Steak erhebt sich aus der Waagerechten in dieSenkrechte <strong>und</strong> wird durch den aufrechten Gang <strong>und</strong> die Form vermenschlicht. Im Anblick des„anderen Geschlechts“ werden Lust <strong>und</strong> Scham deutlich. Diese Wirkung wird durch animierteBewegung <strong>und</strong> Interaktion mit anderen Gegenständen, zum Beispiel mit dem Geschirrtuch, dasals Bedeckung dient, sowie durch kurze Laute erzeugt. Verstärkt wird die Emotionsdarstellungfast unmerklich durch die Einstellungsgrößen, zum Beispiel durch den Eindruck von Nähe beider Detailaufnahme des (vermeintlichen) M<strong>und</strong>es. Durch die dann einsetzende Tangomusik <strong>und</strong>diverse erzählerische Mittel <strong>–</strong> wie Tanz, Neckereien <strong>und</strong> Liebesakt <strong>–</strong> wird dem Rezipienten eine1 4 0


4 A L LTA G S G E G E N S TÄ N D E <strong>–</strong> B E S C H R E I B U N Gbizarr-komische Lust suggeriert, die beide Steaks empfinden. Die Pointe des Kurzfilms bestehtdenn auch darin, dass die Steaks noch vor dem Höhepunkt ihrer Lust wieder entpersonifiziert,von Menschenhand aufgespießt, in der Pfanne landen. Meat Love, Fleischeslust, wird damit beimWort genommen: Lust auf Fleisch, sei sie sexuell oder durch Appetit angeregt. Jan Švankmajerspielt hier mit Realität <strong>und</strong> Fiktion, indem er nur diesen kurzen Ausschnitt zeigt, der in der Realitätzu beginnen scheint <strong>und</strong> hier auch endet. Es hat den Anschein, als würde man sich nur einmalumdrehen, <strong>und</strong> schon spielt die Welt verrückt.Erarbeitung der Hausaufgabe in Expertenr<strong>und</strong>enZuerst werden die Ergebnisse in Expertenr<strong>und</strong>en miteinander verglichen, indem direkt am Film dieGestaltungsmittel erläutert werden <strong>und</strong> Ergänzungen <strong>und</strong> Verbesserungen zu den Ausführungenvorgenommen werden. Anschließend erläutert jeder Experte, jede Expertin die Ergebnisse demeigenen Produktionsteam.Baustein 5Erarbeitung einer Konzeption für einen Stop-Motion-Film(1 ES)Bei der Entwicklung eines eigenen Konzepts greifen die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler auf ihre Erfahrungenmit dem Probefilm zurück.Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler organisieren sich in Produktionsteams einigen sich auf einen oder mehrere Alltagsgegenstände fertigen dazu ein Assoziations-Cluster an entscheiden sich für einen Kontext 22 , in den der Gegenstand eingebettet werden soll planen die DreharbeitenDabei achten die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler darauf, dass der gewählte Alltagsgegenstand einen hohen Eignungswert zur Darstellung von Emotionenaufweist in der Umsetzung der Konzeption die Perspektive gewechselt wird durch eine Personifikation der Gegenstände deren vermeintliche Sicht <strong>und</strong> ihre Emotionen zumAusdruck gebracht werden das Wissen über stilistische Mittel in der Konzeption Berücksichtigung findet ein Storyboard unter Berücksichtigung der Arbeitsblätter A1 bis A4 erarbeitet wird abschließend ein Arbeitsplan entsteht, der die Aufgabenbereiche <strong>und</strong> die Organisation vonMaterialien für die Produktionen am Fachtag dokumentiert während des gesamten Arbeitsprozesses darüber reflektiert wird, was getan wird, das heißt,dass sie in ständigem Austausch über inhaltliche <strong>und</strong> ästhetische Zusammenhänge bleibenDie Lehrkraft weist auf die Bewertungskriterien hin.B1 [Bewertungsbogen „Alltagsgegenstände“]Am Ende der St<strong>und</strong>e werden die Konzeptionen im Plenum vorgestellt, diskutiert <strong>und</strong> gegebenenfallsmodifiziert.Der Kontext bezeichnet hier die neue Umgebung <strong>und</strong> Handlung, in die der Gegenstand überführt wird: Animation, Story,Eigenleben, neue Sub-Realität.1 4 1


Baustein 6Produktion der Sachtrickfilme(Fachtag, etwa 6 - 7 Zeitst<strong>und</strong>en)Der Fachtag umfasst ein Zeitfenster von 8:00 Uhr bis etwa 14:30 Uhr. Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schülerbringen die gewählten Gegenstände, Requisiten, Beleuchtung etc. mit. Die Regie hat einenProduktionsplan vorbereitet, nach dem gearbeitet wird. Alle anderen Expertinnen <strong>und</strong> Expertenhaben ebenfalls vorbereitende Aufgaben bearbeitet.A 1.1 - A 1.5 [Regie]A 2.1 - A 2.5 [Kamera <strong>und</strong> Cutter]A 3.1 - A 3.5 [Beleuchtung <strong>und</strong> Ton]A 4.1 - A 4.5 [Requisite <strong>und</strong> Akteur]Vorschlag zum Ablauf des Fachtages: Kurze Vorbesprechung zum Ablauf (ab 8 Uhr) Beginn der ProduktionAufbau des Filmsets <strong>und</strong> der Technik, Beginn der „Dreh“-Arbeiten, Fotografieren, Beleuchten Zwischenergebnisse (ab ca. 9 Uhr)Erste Bilder werden in den Windows Movie Maker geladen, damit wird der Arbeitsprozessüberprüft (LSG) Postproduktion (ab ca. 10 Uhr)Alle Bilder sind in den Windows Movie Maker importiert, So<strong>und</strong> <strong>und</strong> Musik werden hergestellt<strong>und</strong> in den Film geladen (Einzelarbeit <strong>und</strong> Teams) Erste Aufräumarbeiten am Filmset (ab ca.11 Uhr)(EA <strong>und</strong> Teams) Technische Fertigstellung des Films (ab ca. 12 Uhr)Vor- <strong>und</strong> Abspann, Feinarbeiten an Schnitt <strong>und</strong> Ton (EA <strong>und</strong> Teams) Präsentation, Reflexion <strong>und</strong> Evaluation (ab ca. 13 Uhr)(LSG) Aufräumen <strong>und</strong> Sicherung der Daten (bis 14.30 Uhr)(EA <strong>und</strong> Teams)Baustein 7Präsentation <strong>und</strong> Bewertung der Ergebnisse(mindestens 1 DS)Die Filme werden gemeinsam angesehen, die Konzepte der Gruppen werden vorgestellt <strong>und</strong> besprochen,eventuell anhand des Bewertungsbogens. Die Bewertung kann entweder gemeinsammit den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern im Unterricht erfolgen oder alternativ im Anschluss durch dieLehrkraft.Im Folgenden werden zwei Filme ausführlich vorgestellt, Auszüge aus den Konzeptender Gruppen werden präsentiert <strong>und</strong> die Bewertung durch die Lehrkraft wird beschrieben. 23 Damitwerden zwei konzeptionell sehr unterschiedliche Ergebnisse exemplarisch für die entstandenenProdukte vorgestellt. Die im Text angegebenen Anforderungsbereiche I bis III verweisen aufdifferenzierte Kriterien zur Bewertung aus dem Bewertungsbogen.Film 1: „CG“ <strong>–</strong> Colorado GangstersB1 [Bewertungsbogen „Alltagsgegenstände“]InhaltDer Film zeigt in der ersten Einstellung zwei Hände, die eine „Haribo-Colorado“-Tüte öffnen. Ausdem Nichts bildet sich schrittweise eine Straße mit Häusern; bei fröhlicher Musik marschierendie Konfekte in Reihe sortiert, Lakritze links, Umzuckerte rechts, auf die Straße, wo ihnen baldAutos <strong>und</strong> andere Konfekte jeweils gleicher Couleur entgegenkommen. Ein Einblendtext <strong>und</strong> dieVeränderung der Beleuchtung zeigen, dass es Abend wird. Ein ungleiches Paar <strong>–</strong> Lakritz <strong>und</strong> Um-1 4 2


4 A L LTA G S G E G E N S TÄ N D E <strong>–</strong> B E S C H R E I B U N Gzuckerter <strong>–</strong> trifft <strong>und</strong> berührt sich zwischen zwei Hochhäusern. Ein herannahender zweiter Lakritzstößt den Umzuckerten um, die beiden Lakritze gehen zusammen aus dem Bild. In der folgendenNacht kommt es zur Schießerei zwischen den beiden verfeindeten Gangs. Danach liegen alleunbeweglich auf dem Boden, nur das ungleiche Paar verlässt gemeinsam die Szene mit einemFreudenschrei.Aus dem Konzept der Gruppe:In der Beschreibung des Konzeptes heißt es: „Haribo Colorado“ ist für sein Problem bekannt: Dievielen unterschiedlichen Süßigkeiten sind interessant, aber es gibt immer welche darunter, dieman nicht mag. Wir haben uns gefragt: Verstehen die sich untereinander? Mögen die sich? Es gibtsehr viele unterschiedliche Existenzen auf engem Raum, wie in einer Großstadt.Bewertung durch die Lehrkraft:Aus den Anmerkungen des Teams geht hervor, dass Gegenstand <strong>und</strong> Kontext reflektiert wurden;die Besonderheit des Gegenstandes leuchtet ein, wird im Kontext allerdings nicht ausreichendweitergedacht (Anforderungsbereich II). Die Thematisierung von Realität <strong>und</strong> Fiktion wird außerder kurzen Einstellung am Anfang ohne den Konzepttext kaum deutlich. Das Ende führt nicht indie Realität der Haribos zurück, sondern entspricht eher einer Hollywood-Story. 24 Durch die Art derSchießerei <strong>und</strong> des Todes repräsentieren die Haribo-Konfekte eher Menschen, als dass sie für sichselbst stünden (I). Die hervorragende Kulisse <strong>und</strong> die Beleuchtung, die Präzision der Geräuschesowie auch der vergleichsweise hohe Abstraktionsgrad bei der Protagonistenwahl erreichen einbeachtliches Niveau. Besonders gelungen ist die durchgängige Interaktion verschiedener „Individuen“.Diese Mittel bleiben allerdings ohne das entsprechende Konzept zu vordergründig (AnforderungsbereichII). Insgesamt überwiegen die gestalterischen Reize der Stop-Motion-Animation,aber eine Synthese im Sinne der Anforderungen wird nur knapp erreicht (Anforderungsbereiche I - II).Film 2: „BB“ <strong>–</strong> Banana BoatInhalt:In der ersten Einstellung sieht man zwei große <strong>und</strong> eine kleine Banane in einem bambusartigenGewächs hängen <strong>und</strong> hört tropische Vögel zwitschern. An einer Schnur wird die Babybanane heruntergelassen;kaum am Boden, steigt sie in ein Boot, von dem aus sie Fische angelt. Nach einemUnwetter wird sie an einer Insel angespült, die sich aber durch eine langsame Veränderung desHintergr<strong>und</strong>es als ein Schneidebrett in einer Küche entpuppt. Eine große Banane nähert sich ihr,wird jedoch von einer Hand genommen <strong>und</strong> unter hämischem Gelächter zerschnitten <strong>und</strong> geschält.Auch die kleine Banane wird dann gepackt <strong>und</strong> geschält, um im nahen Obstsalat ihr Ende zu finden.Aus dem Konzept der Gruppe:Ihr Konzept überschreibt Gruppe mit „Vom Baum auf den Teller, von den Tropen in die Küche derSchule“. In einem längeren Text erläutert sie, dass sie den Produktweg nachzeichnen <strong>und</strong> dabeidas„Produktleben“ wörtlich nehmen wollte. Der weite Weg sei für die Banane spezifisch, er seilang, abenteuerlich <strong>und</strong> beschwerlich. Der Film versuche dies mit etwas Humor aus der Sicht derkleinen Banane darzustellen. In der letzten Szene soll deutlich werden: „Wir Menschen nehmenuns eine Banane völlig selbstverständlich <strong>und</strong> schnippeln sie in den Obstsalat, einfach weil wirGäste erwarten.“Bewertung durch die Lehrkraft:Bei diesem Film wird eine interessante Perspektive auf den Gegenstand deutlich, das Konzeptwirkt zu Ende gedacht <strong>und</strong> schlüssig (Anforderungsbereich III). Auch wenn der Bambus zu Beginnnicht einer realen Bananenstaude entspricht, können Anfang <strong>und</strong> Ende als real gemeinte Orte gelten,während der Weg als Fiktion so dargestellt wird, als würde ihn die Banane aktiv erleben (An Leider können die Filme bisher nicht ins Netz gestellt werden, da die Erlaubnis der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler nicht vorliegt. Vgl. z. B. Leonard Bernsteins „West Side Story“.1 4 3


forderungsbereich III). Die Impulse des Films von Švankmajer werden hier transferiert <strong>und</strong> auf deneigenen Gegenstand sinnvoll erweitert (Anforderungsbereich III). Eine neue Perspektive <strong>und</strong> dieRolle des Rezipienten beziehungsweise Konsumenten werden reflektiert (AnforderungsbereichIII). Die Geräusche in der Schlussszene wirken etwas albern, ansonsten werden die Gestaltungsmittelzielführend eingesetzt, zum Beispiel wenn der Wechsel der Realitäten auch durch lauteMusik deutlich wird, während zuvor nur Naturgeräusche zu hören waren (AnforderungsbereicheII - III). Hier gelingt also insgesamt eine schlüssige Synthese aus verschiedenen Impulsen <strong>und</strong>Reflexionen (Anforderungsbereich III). Es kommt eine differenzierte Auseinandersetzung mit derWirklichkeit zum Ausdruck.Probleme <strong>und</strong> LösungsansätzeFür die Realisation der Stop-Motion-Filme werden Rechner mit hoher Leistung benötigt, damitdie großen Datenmengen für die Arbeit mit Windows Movie Maker unproblematisch verarbeitetwerden können.Empfehlenswert ist es, die Rechner im Computerraum vorab zu testen <strong>und</strong> gegebenenfalls Alternativenzu suchen. Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler können zum Beispiel bestimmte Abschlussarbeitenan ihren eigenen Rechnern zuhause erledigen, die häufig größere Kapazitäten haben.Für die Bearbeitung der Fotos ist auf richtige Vorgaben für die Pixelgröße zu achten.Die Analyse von Meat Love hat die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler bei der Auswahl der Objekte fürden Stop-Motion-Film stark gelenkt. Als Protagonisten wurden zum Beispiel Lakritz <strong>und</strong> Bananengewählt. Um eine größere Bandbreite von Gegenständen nahezulegen, sollte die theoretischeAuseinandersetzung deshalb außer Meat Love auch Filme thematisieren, die sich nicht mit Nahrungsobjektenbeschäftigen.Für eine f<strong>und</strong>ierte inhaltliche Auseinandersetzung muss der Begriff Alltag definiert sein. Die Schülerinnen<strong>und</strong> Schüler sollten sowohl ihr eigenes Alltagserleben bereits reflektiert haben als auchkünstlerische Konzepte zur Thematisierung von Alltagswahrnehmung kennen. Eine Unterrichtseinheitdazu kann vorausgehen.AlternativenAls Anschlussthema eignet sich die Auseinandersetzung mit Werbung besonders gut, weil esin der Werbung häufig um Alltagsgegenstände geht, die mit Emotionen aufgeladen werden <strong>und</strong>damit strategisch für Verkaufszwecke funktionalisiert werden. Inhaltlich reduziert ist der Sachtrickfilmals Medium auch für jüngere Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler gut geeignet.1 4 4


4 a l l t a g s g e g e n s t ä n d e in n e u e n k o n t e x t e n <strong>–</strong> m a t e r i a lRegieName: Klasse: Datum:Aufgabe:Produzieren Sie einen Sachtrickfilm, bei dem Sie einen oder mehrere Alltagsgegenstände zum Lebenerwecken. Schreiben Sie den Gegenständen Eigenschaften <strong>und</strong> Emotionen zu <strong>und</strong> bringen Sie IhreGefühle durch Bilder <strong>und</strong> Bewegungen zum Ausdruck.Bedingungen:Es dürfen keine Menschen vorkommen.Es dürfen keine Dialoge gesprochen werden.Die Gegenstände sollen als solche erkennbar sein.Als Regisseur oder Regisseurin haben Sie kreative <strong>und</strong> organisatorische Aufgaben.Story <strong>und</strong> Storyboard:Sie sind hauptverantwortlich für die Story, also die Handlung des Kurzfilms, wobei dies in enger Absprachemit den anderen, vor allem mit den Verantwortlichen für die Requisite erarbeitet werden soll. Beieinem Sachtrickfilm sind die Verantwortlichen für die Requisite gleichzeitig für die Akteure verantwortlich.Organisation mithilfe des Produktionsplans:Bei Ihnen laufen alle Informationen <strong>und</strong> Planungen zusammen. Sie koordinieren die gemeinsame Produktion<strong>und</strong> sorgen dafür, dass alle anderen Teams ihre Aufgaben rechtzeitig erledigen. Sie sind der Ansprechpartnerfür die anderen Teams <strong>und</strong> für die Lehrkraft, das heißt, Sie werden mit allen notwendigenInformationen versorgt <strong>und</strong> sind für die Kommunikation verantwortlich. Um einen guten Überblick zubehalten, arbeiten Sie mit dem Storyboard <strong>und</strong> der Produktionsplan-Vorlage.Schnittstelle zwischen Kreativität <strong>und</strong> Organisation: Das StoryboardWeil es sich um einen sehr kurzen Film handelt, können Exposé <strong>und</strong> Storyboard ein exaktes Drehbuchersetzen. Das Exposé umfasst circa drei Sätze <strong>und</strong> beschreibt die Filmidee. Im Storyboard sollten Sie diewichtigsten Einstellungen skizzieren <strong>und</strong> organisieren. Sie tragen dort alles zusammen, was für Ihre Filmproduktionwichtig ist. Erarbeiten Sie das Storyboard sehr gründlich zusammen mit allen Gruppenmitgliedern<strong>und</strong> sorgen Sie dann dafür, dass die Umsetzung am Drehtag reibungslos verlaufen kann.A 1.1


4 a l l t a g s g e g e n s t ä n d e in n e u e n k o n t e x t e n <strong>–</strong> m a t e r i a lBasiswissen:RegieName: Klasse: Datum:Basiswissen StoryBedenken Sie, dass Sie in der Kürze der Zeit nur eine einfache Story umsetzen können. Bauen Siedennoch in Ihren Kurzfilm einen Spannungsbogen ein: Die Story sollte von Beginn an Neugierde wecken<strong>und</strong> immer spannender oder lustiger werden. Am besten setzen Sie eine Pointe ans Ende des Films.Sie können auch ungewöhnliche Ideen einbringen, zum BeispielWiederholungen oder LoopsErzählerische PerspektivwechselMorphingNon-Lineares.Erzählerische Ideen für den Stop-Motion-FilmWortspiele: Zum Beispiel kann die Computermaus von etwas gejagt werden, das einer Katze ähnlichsieht,Witz durch Parallele zum Alltag: Der Gegenstand tut etwas selbst, für das er sonst benutzt wird,Personifikation <strong>und</strong> Entpersönlichung: Man kann zusehen, wie etwas zum Leben erweckt oder wiederzum Gegenstand wird.Denken Sie daran, bei Ihrer Story von einem oder mehreren Gefühlen auszugehen!Erzählerische Mittel zur Darstellung von Gefühlen:A 1.2Plötzliche Begegnungen zweier Gegenstände lösen starke Gefühle aus. Aufregung, Vorfreude <strong>und</strong> Neugier entstehen, weil hinter einer Tür etwas passiert. Unruhe, Nervosität, immer wieder etwas nachsehen wollen, das führt dazu, dass der Raum verlassenwird. Das Auseinandergehen zweier Gegenstände löst heftige Gefühle aus. Etwas ist wütend, weil es in einem anderen Gegenstand eingeschlossen ist <strong>–</strong> der beult sich aus, hüpft,öffnet sich irgendwann. ...Lassen Sie sich von anderen <strong>Animationsfilm</strong>en inspirieren, schauen Sie bei <strong>Video</strong>-Portalen nach (sieheHausaufgabe).ArbeitsprozessberichtSchreiben Sie einen Arbeitsprozessbericht, für den Sie sich nach jeder Einheit Notizen machen.Beschreiben Sie im Arbeitsprozessbericht den Verlauf des Projekts aus Ihrer Sicht: Ihre Arbeit im Team,die Arbeitsphasen im Plenum, führen Sie an, was Sie gelernt haben, was hätte besser laufen sollen, wasschwierig war etc.Besprechen Sie Ihre Notizen mit den Gruppenmitgliedern <strong>und</strong> übergeben sie den Bericht am letzten Tagder Unterrichtseinheit ausformuliert der Lehrkraft.


4 a l l t a g s g e g e n s t ä n d e in n e u e n k o n t e x t e n <strong>–</strong> m a t e r i a lR e g i e:Exposé <strong>und</strong> StoryboardName: Klasse: Datum:ExposéDrei Sätze, in denenSie die Handlungdes Films möglichstklar <strong>und</strong> verständlichbeschreiben:StoryboardNummer /Bezeichnung derEinstellungSkizzeEinstellungsgröße,PerspektiveTonBeschreibung derSzene / EinstellungSpannungsbogenAkteur(e)KulisseA 1.3BeleuchtungNotizen für denSchnittGeplante Dauerim FilmVermutete Dauerdes DrehsTrick-MaterialWer übernimmtwelche Aufgabe?Zu bedenken inmeiner Verantwortung:


4 a l l t a g s g e g e n s t ä n d e in n e u e n k o n t e x t e n <strong>–</strong> m a t e r i a lR e g i e:ProduktionsplanName: Klasse: Datum:ProduktionsplanVorbereiten,mitbringen,bedenkenAlle Regie Kamera/Cutter Requisite Licht/TonZeit amDrehtag8.00 Uhr Aufbau desSetsfotografiertStorykoordiniert <strong>und</strong>unterstütztTechnikfotografiertGegenstände,Kulissenbewegt dieGegenständeBeleuchtungsorgt für diepassendeAusleuchtung9.00 Uhr ZwischenergebnisseimWindowsMovie MakerbetrachtenA 1.410.00 Uhr10.30 UhrPostproduktionproduziertMusik<strong>und</strong> So<strong>und</strong>11.00 Uhr koordiniert dasAufräumen<strong>und</strong> sorgt fürpünktlicheFertigstellungschneidet,vertont, gestaltetVor- <strong>und</strong>Abspannräumt auf<strong>und</strong> unterstütztTechnikschneidet,vertont12.00 Uhr Präsentation<strong>und</strong> Reflexion13.00 Uhr13.30 Uhr14.00 Uhr14.30 UhrEvaluationSchluss


4 a l l t a g s g e g e n s t ä n d e in n e u e n k o n t e x t e n <strong>–</strong> m a t e r i a lR e g i e:HausaufgabeName: Klasse: Datum:HausaufgabeAnalysieren Sie den Film Meat Love von Jan ŠvankmajerLink Meat Love: http://www.youtube.com/watch?v=UQkWrZw05P41) Welche Geschichte wird erzählt? Schreiben Sie ein Exposé für diesen Film.2) Nennen Sie die erzählerischen Mittel, mit denen die Gefühle ausgedrückt werden.Zusatzaufgaben zur Wahl:3) Beschreiben Sie die Parallelen zur „normalen Küchenarbeit“, dem Zubereiten von Fleisch.4) Überlegen Sie, in welche Szenen sich dieser Film gliedern lässt.5) Greifen Sie eine Einstellung heraus <strong>und</strong> skizzieren Sie sie.Weitere AnregungenStöbern Sie auf <strong>Video</strong>-Portalen <strong>und</strong> betrachten Sie weitere <strong>Animationsfilm</strong>e, zum Beispiel:Deadline: http://www.youtube.com/watch?v=BpWM0FNPZSsMuto: http://www.dailymotion.com/video/x5flil_muto-by-blu_creationViecher in der Stadt: http://www.youtube.com/watch?v=18usd0iV3eIPfannkuchen: http://www.youtube.com/watch?v=UG5gO4nlLRQBurger <strong>und</strong> Fleisch: http://www.youtube.com/watch?v=GAvBeVbAbDkEssen <strong>und</strong> schlafen: http://www.youtube.com/watch?v=4zITohcDm5cMahlzeit ohne zu essen: http://www.youtube.com/watch?v=ea02M7V7Lc4&NR=1Burger jagt kleine Bällchen: http://www.youtube.com/watch?v=Dwxw1yysUygA 1.5


4 a l l t a g s g e g e n s t ä n d e in n e u e n k o n t e x t e n <strong>–</strong> m a t e r i a lKamera <strong>und</strong> CutterName: Klasse: Datum:Aufgabe:Produzieren Sie einen Sachtrickfilm, bei dem Sie einen oder mehrere Alltagsgegenstände zum Lebenerwecken.Schreiben Sie den Gegenständen Eigenschaften <strong>und</strong> Emotionen zu <strong>und</strong> bringen Sie Ihre Gefühle durchBilder <strong>und</strong> Bewegungen zum Ausdruck.Bedingungen:Es dürfen keine Menschen vorkommen.Es dürfen keine Dialoge gesprochen werden.Die Gegenstände sollen als solche erkennbar sein.Als Kameramann oder -frau beziehungsweise als Cutter/in haben Sie während unseres Projektes überwiegendtechnische Aufgaben.Sie machen die Fotos, laden sie auf den Computer, importieren sie in den Windows Movie Maker <strong>und</strong>verwandeln sie in einen Film. Dafür steht Ihnen das Arbeitsblatt zur Erstellung eines Films mit demProgramm Windows Movie Maker zur Verfügung.Um die Kamera zielführend einsetzen zu können, brauchen Sie jedoch über das technische Wissen hinausfilmkünstlerisches Basiswissen über Kameraeinstellungen <strong>und</strong> Perspektive.Um den Film herstellen zu können, brauchen Sie Basiswissen über die künstlerische Wirkung vonFilmschnitten.A 2.1


4 a l l t a g s g e g e n s t ä n d e in n e u e n k o n t e x t e n <strong>–</strong> m a t e r i a lBasiswissen:Kamera <strong>und</strong> CutterName: Klasse: Datum:Basiswissen: Einstellungsgröße der KameraDie Einstellungsgröße trifft Aussagen über den im Bild gezeigten Ausschnitt.Sie entspricht dem gewählten Bildausschnitt in der Fotografie <strong>und</strong> der Bildkomposition in der Malerei.Dabei orientiert sich die Größenangabe an der Position des im Bild gezeigten Protagonisten (menschliche Figuroder Objekt) <strong>und</strong> deren Verhältnis zum Umraum. Die Einstellungsgröße ist ein entscheidendes filmischesMittel zum Transportieren von Inhalten.Bezeichnung Beispiel ErläuterungAuswirkung aufGefühlsdarstellungSupertotalePanoramaIn der Supertotalen,auch Panorama genannt,ist eine Landschaft derBildinhalt. Menschenerscheinen darin sehrklein. Sie wird zumBeispiel für EstablishingShots eingesetzt, umdas Geschehen in seineUmgebung eingebettetzu zeigen.Die Einstellung hat informierendenCharakter.Sie kann aber auch z. B.Gefühle wie Einsamkeit,Fremdheit <strong>und</strong>/oder Gefahrausdrücken.TotaleIn der Totalen werdendie Figuren in ihrerUmgebung gezeigt. Sobekommen die Zuschauerinnen<strong>und</strong> Zuschauereinen Überblick über dieSzene. Dadurch ist dieEinstellung für EstablishingShots geeignet.Direkt nach einemOrtswechsel hilft sie,in eine neue Örtlichkeiteinzuführen.Die Akteure erscheinenzwar größer als inder Supertotalen, aberimmer noch relativunwichtig. In Filmen, dieüberwiegend ausTotalen bestehen, wirkendie Akteure unnahbar.A 2.2HalbtotaleDie Figuren sind vonKopf bis Fuß zu sehen.Dadurch lässt sich dieseEinstellungsgröße gutfür Paare <strong>und</strong> Gruppeneinsetzen oder fürkörperliche Aktionen.Die Körpersprache istdeutlich zu sehen.Die Gefühle der Akteurekönnen durch den Einsatzvon Körpersprachedeutlich gezeigt werden.


2 k a m e r a u n d c u t t e rGroßaufnahme/ NahIn der Groß- oder Nahaufnahmesieht manden Kopf einer Figur <strong>und</strong>einen Teil der Schultern.Die Mimik ist deutlich zusehen.Durch die Darstellungder Mimik können Gefühleim Stadium ihrerEntstehung beobachtetwerden. BedeutendeHandlungen, z. B. Blicke,können deutlich herausgearbeitetwerden.Detail / Close-upDie Detailaufnahmeoder das Close-up zeigtbeispielsweise nur dieAugen oder den M<strong>und</strong>einer Person. Eine Detailaufnahmevon einemComputermonitor kannzum Beispiel ein Wortsein, das gerade getipptwirdDie Aufmerksamkeit derZuschauenden wird aufeinen kleinen Bildausschnittgelenkt. Dadurchwird die Bildwirkung intensiviert.Das vermitteltIntimität, kann aber auchabstoßend wirken.Basiswissen: PerspektiveErinnern Sie sich an die Perspektiven beim Zeichnen <strong>und</strong> Fotografieren (z. B. Frosch- <strong>und</strong> Vogelperspektive).Recherchieren Sie selbstständig Tipps <strong>und</strong> Fachwissen zu möglichen weiteren Perspektiven <strong>und</strong> deren Wirkung.Basiswissen: SchnittDie Schnitttechnik spielt beim Trickfilm nur eine untergeordnete Rolle. Recherchieren Sie selbstständig Tipps<strong>und</strong> Fachwissen zu möglichen Schnitten <strong>und</strong> deren Wirkung.ArbeitsprozessberichtA 2.3Schreiben Sie einen Arbeitsprozessbericht, für den Sie sich nach jeder Einheit Notizen machen.Beschreiben Sie im Arbeitsprozessbericht den Verlauf des Projekts aus Ihrer Sicht: Ihre Arbeit im Team, dieArbeitsphasen im Plenum, führen Sie an, was Sie gelernt haben, was hätte besser laufen sollen, was schwierigwar etc.Besprechen Sie Ihre Notizen mit den Gruppenmitgliedern <strong>und</strong> übergeben sie den Bericht am letzten Tag derUnterrichtseinheit ausformuliert der Lehrkraft.


4 a l l t a g s g e g e n s t ä n d e in n e u e n k o n t e x t e n <strong>–</strong> m a t e r i a lKamera <strong>und</strong> Cutter:StoryboardName: Klasse: Datum:NotizenStoryboardNummer/Bezeichnungder EinstellungSkizzeEinstellungsgröße,PerspektiveTonBeschreibung derSzene / EinstellungSpannungsbogenAkteur(e)KulisseBeleuchtungA 2.4Notizen für denSchnittGeplante Dauerim FilmVermutete Dauerdes DrehsTrick-MaterialWer übernimmtwelche AufgabeZu bedenken inmeinem Bereich


4 a l l t a g s g e g e n s t ä n d e in n e u e n k o n t e x t e n <strong>–</strong> m a t e r i a lKamera <strong>und</strong> Cutter:HausaufgabeName: Klasse: Datum:HausaufgabeAnalysieren Sie den Film Meat Love von Jan Švankmajer.Link Meat Love: http://www.youtube.com/watch?v=UQkWrZw05P41) Wie wird die Darstellung von Gefühlen durch die Kamera-Arbeit verstärkt?Zeigen Sie dies (chronologisch im Filmverlauf) an je einem Beispiel auf: Supertotale, Totale, Halbtotale,Detail/Close-up, Großaufnahme. Verwenden Sie dazu die Tabelle unten.Zusatzaufgabe:2) Finden Sie entsprechende Beispiele für unterschiedliche Perspektiven.Szene Einstellungsgröße Skizze Auswirkung auf Gefühlsdarstellung?A 2.5Weitere AnregungenStöbern Sie auf <strong>Video</strong>-Portalen <strong>und</strong> betrachten Sie sich weitere <strong>Animationsfilm</strong>e, zum Beispiel:Deadline: http://www.youtube.com/watch?v=BpWM0FNPZSsMuto: http://www.dailymotion.com/video/x5flil_muto-by-blu_creationViecher in der Stadt: http://www.youtube.com/watch?v=18usd0iV3eIPfannkuchen: http://www.youtube.com/watch?v=UG5gO4nlLRQBurger <strong>und</strong> Fleisch: http://www.youtube.com/watch?v=GAvBeVbAbDkEssen <strong>und</strong> schlafen: http://www.youtube.com/watch?v=4zITohcDm5cMahlzeit ohne zu essen: http://www.youtube.com/watch?v=ea02M7V7Lc4&NR=1Burger jagt kleine Bällchen: http://www.youtube.com/watch?v=Dwxw1yysUyg


4 a l l t a g s g e g e n s t ä n d e in n e u e n k o n t e x t e n <strong>–</strong> m a t e r i a lBeleuchtung <strong>und</strong> TonName: Klasse: Datum:Aufgabe:Produzieren Sie einen Sachtrickfilm, bei dem Sie einen oder mehrere Alltagsgegenstände zum Lebenerwecken.Schreiben Sie den Gegenständen Eigenschaften <strong>und</strong> Emotionen zu <strong>und</strong> bringen Sie Ihre Gefühle durchBilder <strong>und</strong> Bewegungen zum Ausdruck.Bedingungen:Es dürfen keine Menschen vorkommen.Es dürfen keine Dialoge gesprochen werden.Die Gegenstände sollen als solche erkennbar sein.Sie sind während der Produktion für eine ausreichende <strong>und</strong> thematisch passende Beleuchtung zuständig.Die Beleuchtung muss schon in der Planung im Team abgesprochen werden.In der Postproduktion gestalten Sie die Tonspur, das heißt, Sie unterlegen den fertigen Film mit Musik<strong>und</strong> Geräuschen. Sowohl die Auswahl der Musik als auch die Geräusche müssen bereits in der Planunggut überlegt, im Team abgesprochen <strong>und</strong> vorbereitet werden.Bei beiden Aufgabenbereichen dürfen/müssen Sie sich bescheiden halten: Tageslicht, Schreibtischlampenetc. reichen im Bereich Beleuchtung eventuell aus. Für den Ton werden Sie kaum mehr einsetzenkönnen als einige wenige So<strong>und</strong>-Effekte <strong>und</strong> Musikuntermalung.A 3.1


4 a l l t a g s g e g e n s t ä n d e in n e u e n k o n t e x t e n <strong>–</strong> m a t e r i a lBasiswissen:Beleuchtung <strong>und</strong> TonName: Klasse: Datum:Basiswissen: BeleuchtungFür einen guten Film muss immer für ausreichend Helligkeit gesorgt werden. Das geschieht über Tageslichtoder Lampen/Scheinwerfer.Die Beleuchtung kann aber natürlich auch künstlerisch genutzt werden, um etwas zu akzentuieren, einebestimmte Atmosphäre zu schaffen etc.Dreipunkt-LichtGr<strong>und</strong>licht <strong>–</strong> hellt das Zimmer aufFührungslicht <strong>–</strong> beleuchtet die Szene von vornEffektlicht <strong>–</strong> beleuchtet die Szene von hintenSiehe dazu: http://www.d2-film.de/dreipunktlicht-kat-15-art-1017.htmlGünstige Varianten: http://www.d2-film.de/guenstige-video-beleuchtung-kat-15-art-1021.htmlOb die Beleuchtung ausreicht, sollte bei den Zwischenergebnissen im Windows Movie Maker ausprobiertwerden!Basiswissen: TonA 3.2Auch der Ton kann sehr unauffällig eingesetzt werden, um die Story zu unterstützen. Er kann aber auchkünstlerisch genutzt werden, um etwas zu akzentuieren, wie etwa das Katzen-Geräusch im Beispielfilm.Den Ton ergänzen Sie erst ganz am Ende der Produktion, wenn Sie genau wissen, wie die Tonspur exaktaussehen muss. Sie sollten sich aber schon zu Beginn mit der Planung auseinandersetzen <strong>und</strong> recherchieren.Spätestens, wenn der Film geschnitten wird, sollten Sie alle Musik- <strong>und</strong> Geräusch-Dateienzusammenhaben, die gebraucht werden.Im Internet finden Sie kostenlose Geräusche <strong>und</strong> Musikdateien zum Herunterladen. Zum Beispiel: http://www.partnersinrhyme.com/pir/PIRsfx.html , www.freeso<strong>und</strong>.org.Es besteht aber auch die Möglichkeit, sehr einfach über Audacity Geräusche selbst aufzunehmen <strong>und</strong> zubearbeiten, dazu brauchen Sie ein Mikrofon.Zur praktischen Ausführung:Die Tonspur im MovieMaker ist in ihren Funktionen sehr eingeschränkt. Sollten Sie komplexere Geräusch-Musik-Arrangementsplanen beziehungsweise selbst etwas aufnehmen wollen, muss dies inAudacity produziert werden.


a sis w is sen: b e l e u c h t u n g u n d t o n 2Tipps zur Verstärkung der Gefühlsdarstellung durch die BeleuchtungHelles, klares Lichtkann Freude, Wut, Neid, Tatendrang etc. unterstützenAbgedunkeltes Licht (Vorsicht, nicht zu dunkel, das könnte ein „Absaufen“ zur Folge haben!)kann Liebesszenen begleiten; das Licht kann romantisch-warm wirken, eventuell durch eine Kerzeunterstützt werden.kann Angst <strong>und</strong> Verunsicherung bewirken, zum Beispiel, wenn sich der Akteur bei abgedunkeltem Lichtlangsam bewegt.Tipps zur Verstärkung der Gefühlsdarstellung durch GeräuscheGeräusche unterstützen Bewegungen <strong>und</strong> Handlung <strong>und</strong> damit die Gefühlsdarstellung; dabei kann manim Sinn der beabsichtigten Wirkung auch übertreiben:Springen, selbstbewusstes, lautstarkes Auftreten mit Schrittgeräuschen kann Fröhlichkeit oder Sicherheitausdrücken.Ein Kussgeräusch kann eine Liebesszene begleiten.Ein Seufzer kann Erleichterung signalisieren.Zittern <strong>und</strong> Zähneklappern kann Angst ausdrücken.Tipps zur Verstärkung der Gefühlsdarstellung durch MusikDer Musik kann große Wirkung zukommen. Sie muss deshalb besonders sorgfältig ausgewählt werden.Achten Sie auf die Lautstärke:schnelle Rhythmen, melodische Musik kann fröhlich wirkengetragene, langsame Musik kann traurig wirken.Tanzmusik oder romantische Balladen können Liebe <strong>und</strong> Leidenschaft unterstreichen.ArbeitsprozessberichtSchreiben Sie einen Arbeitsprozessbericht, für den Sie sich nach jeder Einheit Notizen machen.Beschreiben Sie im Arbeitsprozessbericht den Verlauf des Projekts aus Ihrer Sicht: Ihre Arbeit im Team,die Arbeitsphasen im Plenum, führen Sie an, was Sie gelernt haben, was hätte besser laufen sollen, wasschwierig war etc.Besprechen Sie Ihre Notizen mit den Gruppenmitgliedern <strong>und</strong> übergeben sie den Bericht am letzten Tagder Unterrichtseinheit ausformuliert der Lehrkraft.A 3.3


4 a l l t a g s g e g e n s t ä n d e in n e u e n k o n t e x t e n <strong>–</strong> m a t e r i a lB e l e u c h t u n g u n d To n:StoryboardName: Klasse: Datum:NotizenStoryboardNummer/Bezeichnungder EinstellungSkizzeEinstellungsgröße,PerspektiveTonBeschreibung derSzene / EinstellungSpannungsbogenAkteur(e)A 3.4KulisseBeleuchtungNotizen für denSchnittGeplante Dauerim FilmVermutete Dauerdes DrehsTrick-MaterialWer übernimmtwelche AufgabeZu bedenken inmeinem Bereich


4 a l l t a g s g e g e n s t ä n d e in n e u e n k o n t e x t e n <strong>–</strong> m a t e r i a lB e l e u c h t u n g u n d To n:HausaufgabeName: Klasse: Datum:HausaufgabeAnalysieren Sie den Film Meat Love von Jan Švankmajer.Link Meat Love: http://www.youtube.com/watch?v=UQkWrZw05P41) Wie unterstützen Beleuchtung <strong>und</strong> Ton die Gefühlsdarstellung in diesem Film? Was bewirkt die Musik?Hören Sie sehr genau hin: Welche Geräusche sind zu hören, was bewirken sie? Verwenden Sie für dieseAufgabe die Tabelle unten.2) Nennen Sie Möglichkeiten, wie die Gefühlsdarstellung durch die Beleuchtung noch hätte verstärktwerden können.Zusatzaufgaben zur Wahl:3) Stellen Sie Vermutungen an, wie die Beleuchtung in diesem Film aufgebaut ist.4) Beschreiben Sie Kulissen, die zum Einsatz kommen, <strong>und</strong> deren Bedeutung.Handlung Geräusch WirkungA 3.5Weitere AnregungenStöbern Sie auf <strong>Video</strong>-Portalen <strong>und</strong> betrachten Sie weitere <strong>Animationsfilm</strong>e, zum Beispiel:Deadline: http://www.youtube.com/watch?v=BpWM0FNPZSsMuto: http://www.dailymotion.com/video/x5flil_muto-by-blu_creationViecher in der Stadt: http://www.youtube.com/watch?v=18usd0iV3eIPfannkuchen: http://www.youtube.com/watch?v=UG5gO4nlLRQBurger <strong>und</strong> Fleisch: http://www.youtube.com/watch?v=GAvBeVbAbDkEssen <strong>und</strong> schlafen: http://www.youtube.com/watch?v=4zITohcDm5cMahlzeit ohne zu essen: http://www.youtube.com/watch?v=ea02M7V7Lc4&NR=1Burger jagt kleine Bällchen: http://www.youtube.com/watch?v=Dwxw1yysUyg


4 a l l t a g s g e g e n s t ä n d e in n e u e n k o n t e x t e n <strong>–</strong> m a t e r i a lRequisite <strong>und</strong> AkteurName: Klasse: Datum:Aufgabe:Produzieren Sie einen Sachtrickfilm, bei dem Sie einen oder mehrere Alltagsgegenstände zum Lebenerwecken.Schreiben Sie den Gegenständen Eigenschaften <strong>und</strong> Emotionen zu <strong>und</strong> bringen Sie Ihre Gefühle durchBilder <strong>und</strong> Bewegungen zum Ausdruck.Bedingungen:Es dürfen keine Menschen vorkommen.Es dürfen keine Dialoge gesprochen werden.Die Gegenstände sollen als solche erkennbar sein.Als Verantwortliche(r) für Requisite <strong>und</strong> Akteure sind Sie für alle Gegenstände <strong>und</strong> für Verbrauchsmaterialzuständig.Das umfasst einen kreativen Bereich, denn bei einem Sachtrickfilm sind Gegenstände die Schauspieler(Akteure), <strong>und</strong> einen organisatorischen Bereich, denn Sie haben die Verantwortung für alle weiteren benötigten Materialien.Gegenstände als AkteureTrick-Utensilien wie Faden, Stützen, Klebeband etc.Kulissen <strong>und</strong> Hintergr<strong>und</strong>Sie müssen genau überlegen, wie Sie bei der szenischen Umsetzung vorgehen, wie Sie Bewegungenumsetzen, was an Materialien <strong>und</strong> Hilfsmitteln gebraucht wird <strong>und</strong> wer etwas beschafft.Sie unterstützen den Regisseur, die Regisseurin bei der Entwicklung von Story <strong>und</strong> Handlung des Kurzfilms,wobei dies in enger Absprache mit dem gesamten Team erarbeitet werden soll.A 4.1


4 a l l t a g s g e g e n s t ä n d e in n e u e n k o n t e x t e n <strong>–</strong> m a t e r i a lBasiswissen:Requisite <strong>und</strong> AkteurName: Klasse: Datum:Basiswissen: Personifizieren, „zum Leben erwecken“Parallelen zu Mensch oder Tierin der Erscheinung/Form Korkenzieher mit „Armen“ kann wie Tier oder Mensch wirken Computermaus mit „Schwanz“ kann wie eine lebendige Maus wirken aufklappendes Brötchen kann wie ein gefräßiger M<strong>und</strong> wirken Knöpfe, Perlen, Beeren können wie eine Masse von Kleinstlebewesen wirken Suppenkelle kann wie ein Körper mit großem Kopf wirkenin der Haltung Z. B. aus der Waagerechten in die Senkrechte gehen wirkt wie aufrechter Gang Zusammenrollen wirkt wie Schlafen, Weinen oder Kuschelndurch Bewegung <strong>–</strong> auch bestimmte Bewegungsformen können bestimmte Wirkungen hervorrufen: aufrechtes Gehen kann wie menschliches Gehen wirken Kriechen kann wie Schlange, Schnecke wirken; kann listig oder hinterhältig wirken Hüpfen kann wie Frosch oder Kleinkind wirken, kann fröhlich wirken Haken schlagen kann wie ein (Angst-)Hase wirken Schnelle Bewegungen können Flucht aus Angst, Tatendrang, Ungeduld signalisieren Langsame Bewegungen können Angst oder Unsicherheit signalisierenDer Prozess der Personifizierung oder der „Entpersönlichung“ kann als denkbares erzählerisches Mittelder Animation genutzt werden Die Zuschauer werden Zeugen der Verwandlung, beobachten, wie etwas zum Leben erweckt oderwieder zum Gegenstand zurückverwandelt wird.Weitere Tipps zur Darstellung von GefühlenBewegung, zum Beispiel schnelles „Laufen“, kann Angst oder Freude ausdrückenGesten, zum Beispiel Umarmen oder Küssen kann Liebe oder Leidenschaft ausdrückenHaltung, zum Beispiel Zusammensacken, kann Trauer ausdrückenInteraktion mit anderen Gegenständen (als Akteure oder als Requisiten/Kulissen), zum Beispiel Sich-Wegducken, kaum dass jemand auftaucht, kann Angst vor jemandem/etwas ausdrücken zum Beispiel Aufstampfen, auf jemanden losgehen, kann Wut auf jemanden/etwas ausdrückenDer Gefühlsverlauf kann sich im Verlauf der Geschichte verändern.A 4.2


2 ba sis w is sen: r e q u i s i t e u n d a k t e u rIdeen <strong>und</strong> Tipps für die MateriallisteAkteureSchereZangeStreichhölzerKnöpfe <strong>und</strong> ähnlich KleinesKüchenutensilienBüroutensilienSockenTaschenmesserKorkenzieherFedertascheKulissen / Hintergründe/ UntergründeBücher mit FotosTeppich-StückeSchals, Tücher, BettbezügeGeschenkpapierBoden, Tische, Stühle, Erde,Gras etc.TricksMarkierungs-Tape(Stativ-Standort)Angelschnur/FadenKlebeband zum Fixieren vonGegenständenArbeitsprozessberichtSchreiben Sie einen Arbeitsprozessbericht, für den Sie sich nach jeder Einheit Notizen machen.Beschreiben Sie im Arbeitsprozessbericht den Verlauf des Projekts aus Ihrer Sicht: Ihre Arbeit im Team,die Arbeitsphasen im Plenum, führen Sie an, was Sie gelernt haben, was hätte besser laufen sollen, wasschwierig war etc.Besprechen Sie Ihre Notizen mit den Gruppenmitgliedern <strong>und</strong> übergeben sie den Bericht am letzten Tagder Unterrichtseinheit ausformuliert der Lehrkraft.A 4.3


4 a l l t a g s g e g e n s t ä n d e in n e u e n k o n t e x t e n <strong>–</strong> m a t e r i a lR e q u i s i te u n d A k te u r :StoryboardName: Klasse: Datum:NotizenStoryboardNummer/Bezeichnungder EinstellungSkizzeEinstellungsgröße,PerspektiveTonBeschreibung derSzene / EinstellungSpannungsbogenAkteur(e)KulisseBeleuchtungA 4.4Notizen für denSchnittGeplante Dauerim FilmVermutete Dauerdes DrehsTrick-MaterialWer übernimmtwelche AufgabeZu bedenken inmeinem Bereich


4 a l l t a g s g e g e n s t ä n d e in n e u e n k o n t e x t e n <strong>–</strong> m a t e r i a lR e q u i s i te u n d A k te u r :HausaufgabeName: Klasse: Datum:HausaufgabeAnalysieren Sie den Film Meat Love von Jan Švankmajer.Link Meat Love: http://www.youtube.com/watch?v=UQkWrZw05P41) Wie gelingt es in diesem Film, den Zuschauern zu vermitteln, die Steaks hätten Gefühle? BeschreibenSie möglichst viele Mittel, durch die die Fleischscheiben allgemein personifiziert werden durch die ihre Gefühle dargestellt werden.Zusatzaufgabe:2) Überlegen Sie, mit welchen technischen Tricks gearbeitet wurde, um zum Beispiel die Fleischscheibenaufzustellen.Weitere AnregungenStöbern Sie auf <strong>Video</strong>-Portalen <strong>und</strong> betrachten Sie weitere <strong>Animationsfilm</strong>e, zum Beispiel:Deadline: http://www.youtube.com/watch?v=BpWM0FNPZSsMuto: http://www.dailymotion.com/video/x5flil_muto-by-blu_creationViecher in der Stadt: http://www.youtube.com/watch?v=18usd0iV3eIPfannkuchen: http://www.youtube.com/watch?v=UG5gO4nlLRQBurger <strong>und</strong> Fleisch: http://www.youtube.com/watch?v=GAvBeVbAbDkEssen <strong>und</strong> schlafen: http://www.youtube.com/watch?v=4zITohcDm5cMahlzeit ohne zu essen: http://www.youtube.com/watch?v=ea02M7V7Lc4&NR=1Burger jagt kleine Bällchen: http://www.youtube.com/watch?v=Dwxw1yysUygA 4.5


4 a l l t a g s g e g e n s t ä n d e in n e u e n k o n t e x t e n <strong>–</strong> m a t e r i a lE r s te l l u n geines ProbefilmsName: Klasse: Datum:Aufgabe:Drehen Sie einen kurzen Probefilm.Verwenden Sie circa 30 Fotos, die Sie chronologisch in der Reihenfolge fotografieren, wie sie im Filmerscheinen sollen.Erstellen Sie den Film mithilfe von Windows Movie Maker.Fügen Sie Geräusche <strong>und</strong> Musik erst zuletzt ein.Technische HinweiseVor der AufnahmeStellen Sie bei Ihrer Kamera die Pixelzahl möglichst niedrig ein, die Auflösung sollte nicht größer als720x576 Pixel sein.Stellen Sie die Kamera auf ein Stativ, markieren Sie dessen Standpunkte am Boden oder befestigen Siees (Bleistift, Tape).Nach der AufnahmeLegen Sie für Ihre Gruppe am PC einen Ordner an einem dafür geeigneten Ort an (z. B. im Klassenordnerauf dem Desktop) <strong>und</strong> benennen Sie ihn.Kopieren Sie die Digitalfotos von der Speicherkarte der Digitalkamera in den Ordner.FilmerstellungÖffnen Sie das Programm Windows Movie Maker.Wichtig! Stellen Sie die Anzeigedauer der Standbilder (Extras - Optionen - Erweitert - Dauer der Bilder)auf die niedrigste Stufe.Lassen Sie sich helfen, wenn Sie den Befehl nicht finden.Speichern Sie das Windows-Movie-Maker-Projekt in Ihrem Ordner auf dem PC.Importieren Sie nun die Bilder in das Programm. Markieren Sie alle Bilder <strong>und</strong> ziehen Sie sie (Drag&Drop)in die Zeitachse (Timeline).Nun müssten Sie Ihren Film bereits ansehen können, indem Sie das Fenster oben rechts starten. FallsSie Bilder löschen wollen, die fehlerhaft sind, können Sie diese in der Zeitachse löschen.Wählen Sie den Befehl Film fertigstellen, um den Film zu exportieren.Nun können Sie den Film auch mit einem anderen Programm, zum Beispiel dem VLC-Player, öffnen <strong>und</strong>abspielen.Helfen Sie sich gegenseitig, fragen Sie die Lehrkraft oder benutzen Sie den Movie-Maker-Assistenten,falls Sie nicht zurechtkommen.A 5


4 a l l t a g s g e g e n s t ä n d e in n e u e n k o n t e x t e n <strong>–</strong> m a t e r i a lB e w e r t u n g s b o g e n„Alltagsgegenstände...“Name: Klasse: Datum:AnforderungsbereicheI - IIIIn Bezug auf dasKonzeptIn Bezug auf die AlltagsgegenständeIn Bezug auf denSachtrickfilmIKennenNiedrigerDifferenzierungsgradImpulse (z. B.Meat Love von JanŠvankmajer) werdenübernommen <strong>und</strong> adaptiert.Gegenstand <strong>und</strong>Kontext werden spontanausgewählt.Techniken sind bekannt<strong>und</strong> werden eingesetzt(z. B. Verwendung vonMusik).IIVerstehenMittlererDifferenzierungsgradImpulse (z. B.Meat Love von JanŠvankmajer) werdenübernommen <strong>und</strong> zielgerichtetadaptiert.Eine Deutung erfolgt.Funktion, Produktion <strong>und</strong>andere Besonderheitendes Gegenstandeswerden thematisiert.Emotionen werdenbewusst gewählt <strong>und</strong>technisch angemessenumgesetzt.Realität <strong>und</strong> Fiktion werdenthematisiert.Evtl. werden persönlicheAssoziationen berücksichtigt.Die Aussage wird durchGestaltungsmittel unterstützt.B 1IIIAusweiten <strong>und</strong>BeurteilenHoherDifferenzierungsgradImpulse (z. B.Meat Love von JanŠvankmajer) werdenerweitert.Das Konzept ist schlüssig<strong>und</strong> interessant.Realität <strong>und</strong> Fiktion bzw.unterschiedliche Realitätenwerden gezielt thematisiert<strong>und</strong> reflektiertEine f<strong>und</strong>ierte Deutungerfolgt, neue Perspektivenwerden deutlich.Die Rolle des Rezipientenwird reflektiert.Funktion, Produktion <strong>und</strong>andere Besonderheitendes Gegenstandes werdengezielt <strong>und</strong> sinnvollim Konzept deutlich.Eine erweiterte Sichtauf Alltag <strong>und</strong> Wirklichkeitwird artikuliert. DieRolle des Konsumentenwird sinnvoll reflektiert.Personifikationen <strong>und</strong>Emotionsdarstellungsind prägnant.Die Aussage wird durchGestaltungsmittel zielführendverstärkt, ohneüberlagert zu werden.Der Film ist in sichschlüssig <strong>und</strong> fertigKommentar:


W e H y p eGestalten interaktiver (Hyper-)<strong>Video</strong>sMartina Ide, 20101 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13WerkbetrachtungZeichnungPlastikWohnungGrafikdesignBewegte BilderSpielKunsttheorieMalereiObjektGebaute UmweltDruckFilmBewe-KunstgeschichteCollageObjektdesignArchitekturFotografie<strong>Digitale</strong> <strong>Medien</strong>gungBildbegriff<strong>Video</strong>AktionComputer


5 W E H Y P E <strong>–</strong> B E S C H R E I B U N GSchlüsselbegriffe zur OrientierungAnnotationsHandy-<strong>Video</strong>HyperstrukturInteraktionMultiple Perspektiven im FilmNon-lineare NarrationProjektorientierungSplit-ScreenStoryboardYouTubeDifferenzierung <strong>und</strong> IndividualisierungInteresseVorkenntnisseFähigkeitenFertigkeitenBaustein 4 <strong>und</strong> 6Im Rahmen des Themas StadtRaum setzen die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler inhaltlich eigene Akzente,indem sie ihre Filmorte <strong>und</strong> -objekte bezogen auf eine Facette des Stadtraums auswählen.Baustein 1 bis 3Ein Verständnis der Bedeutung von non-linearen Erzählstrukturen kann durch das Einbeziehenvon Vorwissen über entsprechende Filmbeispiele seitens der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler erfolgen.Baustein 4 bis 7Übungen, in denen Probeaufnahmen von Handy-<strong>Video</strong>s auf den Computer übertragen werden,geben Sicherheit in der technischen Handhabung des Werkzeuges.Die Gestaltung einer Hyperstruktur kann je nach angestrebter Komplexität der Verlinkung auf nurein oder auf mehrere Teams bezogen realisiert werden. Die Struktur der Verlinkung ist im erstenFall weniger komplex, da sie nur innerhalb einer Thematik gestaltet wird <strong>und</strong> keine Brücken zu denanderen Teams konstruiert werden müssen.Die Zusammensetzung der Teams kann nach Kenntnisstand der Software erfolgen, sodass diejenigen,die bereits über technisches Know-how verfügen, als Experten oder Expertinnen gleichmäßigin allen Teams als Multiplikator fungieren können.Möglichkeiten für fächerverbindenden UnterrichtDeutschErstellen eines DrehbuchsAnalyse non-linearer Narrationsformen im FilmFremdsprachenDie Hyperstrukturen ermöglichen die Gestaltung, Verknüpfung <strong>und</strong> das Einbeziehen einer großenVielfalt von Dialogen <strong>und</strong> Szenen, sodass Fremdsprachen trainiert werden können (z. B. Übungenzur Grammatik).Wirtschaft/Politik, Geschichte, BiologieBezüge zu vielen Themen <strong>und</strong> Vorgaben der Lehrpläne anderer Fächer können hergestellt werden.1 6 9


<strong>Medien</strong> <strong>und</strong> Materialien mindestens ein Handy pro Arbeitsgruppe mindestens ein PC oder Laptop pro Arbeitsgruppe Internetzugang Möglichkeiten, außerschulische Orte für Handyaufnahmen aufzusuchenProgrammeFilm- <strong>und</strong> <strong>Video</strong>bearbeitung:Windows Movie Maker http://tinyurl.com/3748ss (standardmäßig auf den meisten PCs installiert)Konvertierungssoftware für <strong>Medien</strong>dateien:Mobile Media Converter http://tinyurl.com/yd88wbgHypervideo-SoftwareBrowser- <strong>und</strong> webbasierte Software zur Erstellung von Hyperlinks in webbasierten <strong>Video</strong>s:YouTube Annotations (2005), kostenlos verwendbare SoftwareHypervid (2011), für schulisches Lernen entwickelte, kostenlos verwendbare Softwarehttp://hypervid.imis.uni-luebeck.de/ADIVI (2005), kommerzielle SoftwareAsterpix (2007), kommerzielle SoftwareHandy-VoraussetzungenNotwendige Funktionen zum Datenaustausch mit dem PC: Bluetooth/WLAN, SD-Karte;Angaben zum Handy findet man in der Handy-Modell-Datenbank: http://handy-db.deModule <strong>und</strong> Tutorialshttp://www.youtube.com/t/annotations_abouthttp://www.kimm.uni-luebeck.de/oem/index2.htmlhttp://paedagogen-forum.imis.uni-luebeck.de/pg/groups/175/youtubeannotations/Literatur <strong>und</strong> InternetadressenLiteratur zu digitalen <strong>Medien</strong>: Aufenanger, Stefan <strong>und</strong> Six, Ulrike (Hrsg.): Handbuch <strong>Medien</strong>. <strong>Medien</strong>erziehung früh beginnen.Themen, Forschungsergebnisse <strong>und</strong> Anregungen für die <strong>Medien</strong>bildung von Kindern. Bonn:B<strong>und</strong>eszentrale für politische Bildung, 2001. Dinkla, Söke: Pioniere interaktiver Kunst. Edition ZKM. Ostfildern: Hatje Cantz, 1997. Keine Bildung ohne <strong>Medien</strong>, <strong>Medien</strong>pädagogisches Manifest: http://www.spielbar.de/neu/wpcontent/uploads/2009/03/medienpaedagogisches-manifest_2009.pdf Klant, Michael: Gr<strong>und</strong>kurs Kunst 4 <strong>–</strong> Aktion - Kinetik - Neue <strong>Medien</strong>. Braunschweig: Schroedel,2004 (mit DVD; darin: Auswahl an Kurzvideos zu den Beispielen Interaktiver Kunst des Theoriebandes,z. B. Portrait One, Luc Courchesne, 1990). Klant, Michael <strong>und</strong> Spielmann, Raphael: Gr<strong>und</strong>kurs Film 1. Kino, Fernsehen, <strong>Video</strong>kunst. Braun-1 7 0


5 W E H Y P E <strong>–</strong> B E S C H R E I B U N Gschweig: Schroedel, 2008 (mit DVD; darin z. B.: Split-Screen & Multiple-Screen; Interaktives<strong>Video</strong> <strong>–</strong> Vom Betrachter zum Akteur). Kraus, Anja (Hrsg.): Körperlichkeit in der Schule. Aktuelle Körperdiskurse <strong>und</strong> ihre Empirie. Band2. Oberhausen: Athena, 2009. Manovich, Lev: The Language of New Media. Massachusetts: MIT Press, 2001. Neuß, Norbert <strong>und</strong> Große-Loheide, Mike (Hrsg.): Körper, Kult, <strong>Medien</strong>. Inszenierungen im Alltag<strong>und</strong> in der <strong>Medien</strong>bildung. Schriften zur <strong>Medien</strong>pädagogik 40. Gesellschaft für <strong>Medien</strong>pädagogik<strong>und</strong> Kommunikationskultur in der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland. Bielefeld: AJZ, 2007.Darin besonders: Das Mobiltelefon als Extension des Körpers. Papert, Seymour: Mindstorms. Children, Computers and Powerful Ideas. New York: BasicBooks, 1993. Röll, Franz-Josef: Pädagogik der Navigation. Selbstgesteuertes Lernen durch Neue <strong>Medien</strong>.München: kopaed, 2003. Schwarz, Hans-Peter: <strong>Medien</strong>-Kunst-Geschichte. <strong>Medien</strong>museum. ZKM, Zentrum für <strong>Medien</strong>kunstKarlsruhe. München: Prestel, 1997. Tulodziecki, Gerhard; Herzig, Bardo; Grafe, Silke: <strong>Medien</strong>bildung in Schule <strong>und</strong> Unterricht.Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Beispiele. Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 2010. Winkler, Thomas; Ide, Martina; Herczeg, Michael: YouTube Annotations: Reflecting Interactive,Web based Hypervideos in Teacher Education. In: Research Highlights in Technology andTeacher Education. Chesapeake, VA: AACE, 2011, S. 3517-3524.Filme, <strong>Video</strong>s <strong>und</strong> <strong>Video</strong>-InstallationenNon-lineares Hypervideo <strong>–</strong> UnterrichtsergebnisHotspots in <strong>Video</strong>s ermöglichen eine non-lineare Hyperstruktur: WeHype, 2009 http://www.youtube.com/watch?v=sNKiDutaSng(Ergebnis des vorliegenden Unterrichtsbeispiels)Filme mit non-linearer Erzählstruktur:Split-Screen: Suspense (Lois Weber 1913), erstmals wird Split-Screen verwendet Pillow Talk (Michael Gordon 1959), Split-Screen wird gängiges stilistisches Mittel The Chelsea Hotel (Andy Warhol, USA 1966), zwei fiktive Handlungen werden nebeneinanderprojiziert; 12 halbstündige Episoden sind kombinierbar TimeCode (Mike Figgis 2000) vier Echtzeit-Aufnahmen als Split-Screen, 97 Minuten. Der Filmist in Originalsprache erhältlich: DVD 5 06003457052; Interview <strong>und</strong> Filmausschnitte:http://www.youtube.com/watch?v=9yPXHiK1vy4Multiple Projektionen im Raum in Auswahl:Idee der Mehrkanal-<strong>Video</strong>installation: Turbulent (Shirin Neshat 1998) Eraser (Doug Aitken 1998)Andere non-lineare Filme: Deine Wahrheit (F. Niehaus u. a., 2004), ein interaktiver PerspektivfilmDer Originalfilm steht über das Pädagogen-Forum für ambientes <strong>und</strong> mobiles Lernen zur Verfügung:http://paedagogen-forum.imis.uni-luebeck.de/ Umfangreiche Informationen zur Konzeption von Deine Wahrheit:1 7 1


http://www.imis.uni-luebeck.de/de/forschung/publikationen/Hyperfilm-publ-mit_Publ.pdf Die Darstellung der Einzelperspektiven findet sich unter:http://www.youtube.com/results?search_query=deine+Wahrheit&aq=f) Die Dialoge in Textform:http://magic-conch-studios.com/Downloads/Deine_Wahrheit_Drehbuch_gesamt.pdf Paradise Omeros (Isaac Julian 2002), ein <strong>Video</strong>-Triptychon Memento (Christopher Nolan, USA 2000), Handlungsstränge sind zeitlich konträr zueinanderkomponiert (linear: Szenen in Schwarz/Weiß; achronologisch: Szenen in Farbe) Große Geste auf halb vier (www.halbvier.de 2005), sich selbst generierender Film im InternetErstes Hypervideo: Aspen Movie Map (Andrew Lippman 1978)Interaktive <strong>Video</strong>-Installationen in Auswahl: Lorna (Lynn Hershman, ZKM Karlsruhe 1979-1984) Portrait One (Luc Courchesne, ZKM Karlsruhe 1990) The Legible City (Jeffrey Shaw, ZKM Karlsruhe 1988-1991) The Interactive Plant Growing (C. Sommerer & L. Mignonneau, ZKM Karlsruhe 1992) Beyond Pages (Masaki Fujihata, ZKM Karlsruhe 1995)Kurzbeschreibung mit HauptintentionIn dem ästhetischen Projekt WeHype gestalten Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler ein <strong>interaktives</strong> <strong>Video</strong><strong>und</strong> setzen sich auf diese Weise mit dem Prinzip des Denkens in Hyperstrukturen auseinander.Sie lernen verschiedene Formen von non-linearen, interaktiven Filmen <strong>und</strong> <strong>Video</strong>-Installationenkennen <strong>und</strong> erarbeiten daran die Besonderheiten der Hyperstruktur. In der praktisch-filmischenUmsetzung reflektieren sie das Prinzip der Non-Linearität <strong>und</strong> vernetzen die in den Teamserarbeitete(n) spezifische(n) Perspektive(n) auf das Thema StadtRaum, sodass sich ein <strong>Video</strong>-Geschichtenraum ergibt, der interaktiv durch die Betrachtenden (User) „geöffnet“ werden kann.Die Konstruktion dieser netzartig gestalteten Struktur bedingt, dass die übergeordnete Projekt-Thematik StadtRaum mehrperspektivisch in sogenannte „Binnenprojekte“ gesplittet wird. DieGesamtheit aller Binnenprojekte bildet das Ausgangsmaterial der Verlinkung zu einem „Gesamtprojekt“.Die Bearbeitung erfolgt in Teams, die aus einer Stadtraum-Erk<strong>und</strong>ung diejenigen Orteherausfiltern, die sie als „filmwert“ erachten <strong>und</strong> die sie in Form von kurzen Sequenzen mit der <strong>Video</strong>funktionihres Mobiltelefons in einer Länge von 20 Sek<strong>und</strong>en dokumentieren. Die inhaltlichenErgebnisse werden ausgewertet <strong>und</strong> in ein Storyboard eingearbeitet, das die Gr<strong>und</strong>lage fürdie Konzeption eines interaktiv erfahrbaren Binnenprojektes bildet. Die Teams setzen das Prinzipder Non-Linearität konkret um, indem sie die <strong>Video</strong>sequenzen derart miteinander vernetzen, dassreiche visuelle Assoziationsketten, Übergänge, Brüche, Kontraste, Parallelen, Perspektivwechseloder Überlagerungen für den Rezeptionsprozess entstehen <strong>–</strong> sie achten aber gleichzeitig auf dieBeibehaltung eines Motivs. Darüber hinaus wird bei der Konzeption <strong>und</strong> Realisation der Handy-<strong>Video</strong>s die Notwendigkeit mitgedacht, die jeweils spezifische Perspektive auf das Thema mit derder anderen Teams assoziativ zu vernetzen.Als Facetten des Stadtraums wurden für WeHype sieben Perspektiven <strong>–</strong> oder Themen <strong>–</strong> erarbeitet:Bewegung, Farbe, Schuhe, Abfall, Soziale Porträts, Schule <strong>und</strong> Schatten. In der ästhetischen Auseinandersetzungsollen die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler ihre Lebenswirklichkeit als durch die Sinnevermittelt erleben, sie als gestaltbar erkennen. Das bedeutet, dass, verb<strong>und</strong>en mit den Möglichkeiten,die das digitale Medium eröffnet, gewohnte Perspektiven auf den Stadtraum dekonstruiert<strong>und</strong> alltägliche Wahrnehmungen hinterfragt werden. In der Reflexion <strong>und</strong> Neustrukturierung dessen,was wir erleben <strong>und</strong> wahrnehmen, kommt es zur Ko-Konstruktion von neuen Sinnebenen.1 7 2


5 W E H Y P E <strong>–</strong> B E S C H R E I B U N GDie im Projekt WeHype aufeinander bezogen komponierten Hyperstrukturen eröffnen den Benutzerndiese Möglichkeiten zur Ko-Konstruktion. Im Rezeptionsprozess werden sie zu Co-Autoren<strong>und</strong> Co-Autorinnen, denn sie entscheiden durch die eigene aktive Auswahl darüber, was sichim Online-Geschichtenraum ereignet. Die Betrachter (User) können die erarbeiteten Perspektivendes Stadtraums im Internet frei navigierend erschließen, indem sie wahlweise die Auswahlbuttonsgo here oder go there aktivieren, die sich auf jedem <strong>Video</strong> befinden. Darüber hinaus können sie optionalmit change topic gr<strong>und</strong>sätzlich zwischen den sieben künstlerischen Perspektiven innerhalbdes Gesamtvideos navigieren. 25 Die visuelle Repräsentation verschiedener, miteinander vernetzterErzählstränge fördert die Möglichkeit zu vernetztem, mehrperspektivischem Denken.Zentrales Anliegen des Unterrichtsvorhabens ist es, den Jugendlichen ein anschauliches Verständnisdafür zu vermitteln, dass sich das Prinzip der Linearität von Text- <strong>und</strong> Zeiterfahrung am Endedes 20. Jahrh<strong>und</strong>erts auflöst: vom Bild <strong>–</strong> zur Schrift <strong>–</strong> zum bewegten Bild im Film <strong>–</strong> bis zum interaktiven,multimedialen System. Immer komplexere Computersysteme ermöglichen zu Beginn des21. Jahrh<strong>und</strong>erts neue Formen der Interaktion mit Multimedien.Kunstpädagogische RelevanzJugendliche wachsen in einer von digitalen <strong>Medien</strong> geprägten Welt auf. Sie machen vor allemdurch ihr Eingeb<strong>und</strong>ensein <strong>und</strong> Verhalten in Prozessen des Internets <strong>–</strong> Chatten, Weblogs, You-Tube etc. <strong>–</strong> eine Wandlung in der Kommunikationskultur deutlich. So sind Hypertext- <strong>und</strong> insbesondereHypermedia-Erfahrungen, welche die <strong>Medien</strong> mit einer Vielzahl neuer Schnittstellen miteinschließen, zu einem zentralen Aneignungsprinzip ihrer Wirklichkeit geworden. Die Möglichkeitder netzartigen, non-linearen Struktur des Hypervideos erlaubt es, Informationen in ihren Wechselbeziehungenzueinander <strong>und</strong> in vernetzten Zusammenhängen zu betrachten. Das selbstständigeErstellen von Hypervideos lässt Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler begreifen, wie diese neuartigenSysteme von Wissensmodellierung beschaffen sind.Im Kontext dieser Auseinandersetzung werden komplexe Formen non-linearer Erzählstrukturenvisualisiert <strong>und</strong> traditionellen Formen des Handy-<strong>Video</strong>s gegenübergestellt. Das klassischeKompositionsprinzip von Anfang, Mitte <strong>und</strong> Schluss, bei dem der oder die Betrachtende nicht inden Handlungsverlauf eingreifen kann, wird aufgebrochen zugunsten einer interaktiven Rezeptionsform.Durch die Entwicklung eines Strukturgeflechts (Hyperstruktur) mit Brücken beziehungsweiseLinks zwischen verschiedenen Perspektiven der Thematik wird der Themenraummehrperspektivisch erfahrbar ( Non-Linearität). Beliebige Einstiege in Themenbereiche einer Arbeitsgruppeüber ein Netz von Inhaltsknoten im Web (Hotspots) ermöglichen den Betrachternplurale Wege der Navigation innerhalb des <strong>Video</strong>-Geschichtenraums <strong>und</strong> die Möglichkeit zu entscheiden,welcher Weg der Betrachtung eingeschlagen werden soll. Wahrnehmung <strong>und</strong> Denkenkonstruieren <strong>und</strong> dekonstruieren sich, indem im Gebrauch des digitalen Medium die interaktiven<strong>und</strong> partizipativen Möglichkeiten zeitgemäß reflektiert <strong>und</strong> die Erweiterung von Wahrnehmungs<strong>und</strong>Verhaltensoptionen in der aktiven Beteiligung des Rezipienten (welche/r die Arbeit „vollendet“)erfahrbar werden können. Die Welt der Erzählungen wird eine Welt der Modelle. Workshop-Angebote zur Thematik finden sich im Fortbildungsangebot des IQSH im Fach Kunst: „Gestalten interaktiver,webbasierter Hypervideos“.1 7 3


Die Erarbeitung von WeHype ist als ästhetisches Projekt angelegt <strong>und</strong> fokussiert thematischden Stadtraum. Das Design des Unterrichtsvorhabens integriert dabei in Form <strong>und</strong> Gehalt bewusstein Alltagsmedium der Jugendlichen: Das Mobiltelefon. Insbesondere werden „Unschärfe“<strong>und</strong> „Amateurhaftes“ als Teil der Konzeption ästhetisch integriert <strong>und</strong> reflektiert. Dabei ist der Prozessder Reflexion stets an die sinnliche Wahrnehmung (das Ereignis der Stadterk<strong>und</strong>ung mittels<strong>Video</strong>) geb<strong>und</strong>en.Durch das Einbeziehen zeitgemäßer digitaler Technologien zur Gestaltung von Hypervideos erfolgtdie Reflexion von Phänomenen der Gegenwartskunst. Die Aufgabe ist komplex, da ein Denken<strong>und</strong> Visualisieren non-linearer Wahrnehmungs- <strong>und</strong> Denkstrukturen eine Abstraktionsleistungfür die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler darstellt. Unreflektierte Hyperstrukturerfahrungen, beispielsweiseim Umgang mit Computerspielen, können durch die eigenständige Erzeugung von Hyperstrukturenangemessen reflektiert werden. Im Gegensatz zu der im Unterricht vorherrschenden,linearen Verarbeitung von Informationen werden auf diese Weise mentale Modelle für ein Denkenin hoher Komplexität ausgebildet. Prinzipien der Konstruktion von Inhalten, Vernetzung <strong>und</strong> Dekonstruktionin multilinearen, dynamischen, flexiblen <strong>und</strong> veränderbaren Perspektiven erforderneine differenzierte Konzeptionsleistung sowie eine effiziente <strong>und</strong> selbst bestimmte Organisationin Teams. Kooperative Arbeitsformen <strong>und</strong> die Weitergabe von Expertenwissen (u. a. <strong>Video</strong>schnitt,Umgang mit der Software) sind notwendiger Bestandteil im Problemlösungsprozess des Projekts.Das Einbeziehen außerschulischer Orte (Stadtraum) als F<strong>und</strong>us für die <strong>Video</strong>aufnahmen erfordertgegebenenfalls die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern. Die Lehrkraft ist „guide on side“.Ihr kommt die zentrale Aufgabe zu, das Potenzial des Vorhabens sach- <strong>und</strong> fachbezogen im Vorfeldzu antizipieren <strong>und</strong> den Umgang mit dem digitalen Werkzeug zu erproben.KompetenzenDer Schwerpunkt des Kompetenzerwerbs liegt in den Bereichen Reflexion, Gestalten, Einsatzdigitaler Systeme, Erarbeiten komplexer Narrationen.Initiiert wird ein innovativer Lernraum zur Förderung von multikodalem <strong>und</strong> multimodalem Lernen, selbstständigem Recherchieren, forschendem Lernen, kooperativem Lernen, kontextgeb<strong>und</strong>enem Lernen, Anwendungsmöglichkeiten digitaler Technologien als Form der Weltaneignung.SachkompetenzDie Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler lernen Beispiele aus der <strong>Medien</strong>kunst (frühe <strong>und</strong> zeitgenössische Werke) kennen, die sich mitdem Aspekt der „Interaktivität“ auseinandersetzen erkennen das Potenzial des digitalen <strong>Video</strong>s als Medium zur Gestaltung von non-linearen Erzählstrukturen reflektieren die veränderte Rolle des oder der Betrachtenden, seine oder ihre Aktivität in derRolle des Co-Autors, der Co-Autorin in einem Geschichtenraum erweitern bestehende Denkstrukturen durch neue Perspektiven des Nachdenkens über Phänomenevon Welt entwickeln ein Storyboard im Kontext der Thematik legen einzelne <strong>Video</strong>sequenzen zur Veranschaulichung der Thematik fest visualisieren die Struktur der Verlinkung bezogen auf ein Projekt <strong>und</strong> überprüfen die Stimmigkeitdes intendierten Geschichtenraumes1 7 4


5 W E H Y P E <strong>–</strong> B E S C H R E I B U N G setzen das Prinzip der Non-Linearität zunächst bezogen auf die Binnenprojekte um, indemreiche visuelle Assoziationsketten, Übergänge, Brüche, Kontraste, Parallelen, Perspektivwechsel<strong>und</strong> Überlagerungen geschaffen werden, aber stets unter Beibehaltung eines Motivs beachten bei der Erstellung der Handyfilme Kriterien wie Handyführung, ästhetische Qualität,Farben, Formen, Dichte der Narration erstellen in Teamarbeit <strong>Video</strong>s mittels Mobiltelefonen wenden Filmschnittsoftware sachgerecht an <strong>und</strong> vertonen die Produktionen lernen ein digitales Werkzeug zur Erstellung von Hyperstrukturen kennen <strong>und</strong> wenden es an erstellen in Kooperation mit der eigenen <strong>und</strong> benachbarten Teamgruppe ein nicht-hierarchischkomponiertes Netz aus Inhaltsknoten, das vielfältige Perspektiven auf den Sachgegenstandermöglicht antizipieren durch vorausgewählte Inhaltsknoten das Potenzial der Navigation für die Betrachtenden(User)MethodenkompetenzDie Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler planen, strukturieren <strong>und</strong> organisieren ihren Arbeitsprozess kooperativ in Teamarbeit recherchieren selbstständig Informationen zur Thematik <strong>und</strong> dokumentieren diese reflektieren ihre Konzepte mit Blick auf das Potenzial der Mehrperspektivität <strong>und</strong> visualisierendiese in einem Modell des Systems von Knoten <strong>und</strong> Links (Hyperstruktur) organisieren ggf. Kooperationspartner im Stadtraum zur Realisation der Handy-<strong>Video</strong>sSelbst- <strong>und</strong> SozialkompetenzDie Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler erwerben die Fähigkeit, künstlerische Prozesse in Anbindung an den Lebensweltbezug zu formulieren<strong>und</strong> zu gestalten setzen erworbenes theoretisches Wissen aus dem Bereich der <strong>Medien</strong>kunst zielgerichtet fürdas eigene Projekt um präsentieren <strong>und</strong> diskutieren die Konzeptionen im Plenum; beziehen sich auf Produktionen anderer kooperieren inhaltsbezogen in übergreifender Teamarbeit zur Zusammenführung der Binnen-Projekte in eine Gesamtstruktur korrigieren selbstkritisch Filmsequenzen <strong>und</strong>/oder Übergänge zu anderen <strong>Video</strong>-GeschichtenräumenProjektorientierungDie theoretische Erarbeitung der drei Beispiele interaktiver <strong>Medien</strong>kunst (vgl. Bausteine 1 bis 3)findet im Plenum im Wechsel von Analyse, Präsentation <strong>und</strong> Reflexion statt. Dabei empfiehlt essich, Formen kooperativen Lernens einzusetzen, z. B. D-A-B (Denken <strong>–</strong> Austauschen <strong>–</strong> Besprechen).Die praktische Erarbeitung des interaktiven Hyper-<strong>Video</strong>s WeHype (vgl. Bausteine 5 bis 8) istprojektorientiert angelegt. Teams aus zwei bis vier Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern erarbeiten eigene<strong>Video</strong>sequenzen als Ausdruck von Facetten des Stadtraums, kooperieren aber in der Klasse mitden anderen Teams im Hinblick auf das gemeinsam verlinkte, im Web veröffentlichte Endprodukt.Die Arbeit in den Einzelteams trägt Züge des ästhetischen Projekts.1 7 5


BausteineZeitrahmenDieser Unterrichtsvorschlag umfasst ca. 10 St<strong>und</strong>en zu 60 Minuten, zuzüglich der Zeit für die <strong>Video</strong>aufnahmenin den jeweiligen Arbeitsgruppen.UnterrichtsformenWechselnde Phasen der Analyse, Präsentation <strong>und</strong> Reflexion im Plenum; ProjektorientierungÜbergeordnete Aufgabe:StadtRaum: Raum im Raum <strong>–</strong> Außenraum <strong>und</strong> Innenraum <strong>–</strong> Sichtbares <strong>und</strong> Unsichtbares <strong>–</strong> Identitäten<strong>und</strong> Geschichten <strong>–</strong> Lebensraum StadtFiltern Sie Impressionen zum Stadtraum, indem Sie mit Ihrem Team Handy-Aufnahmen an Ortenmachen, die für Sie interessant <strong>und</strong> „filmwert“ sind. Sichten Sie das <strong>Video</strong>material <strong>und</strong> erarbeitenSie eine Struktur, ein Netzgeflecht, das Ihre <strong>Video</strong>aufnahmen in immer neuen Konstellationen zueinanderzeigen könnte. Notieren Sie die möglichen Geschichten, die aus der Vielfalt der Lesartenentstehen.Baustein 1Das Prinzip der Non-Linearität im Film(1 ZS)Die Einführung in die Thematik erfolgt in den ersten drei Bausteinen über eine Auswahl anschaulicherBeispiele interaktiver Filme mit verschiedener Kompositionsstruktur. Die Schülerinnen <strong>und</strong>Schüler setzen sich mit dem Begriff der non-linearen Erzählstruktur auseinander, indem sie zunächstdas Kompositionsprinzip von TimeCode (vgl. Literatur <strong>und</strong> Links) hinsichtlich gestalterischer<strong>und</strong> inhaltlicher Aspekte beschreiben.Inhalt des Films:TimeCode ist ein Split-Screen-Film mit großer visueller Wirkung, die Qualität der Erzählung istdagegen eher einfach <strong>und</strong> klischeehaft komponiert. In einer Länge von 93 Minuten, parallel aufvier Bildschirmen gleichzeitig, wird die Geschichte von zwei Fre<strong>und</strong>innen erzählt, die in Los Angelosleben. Eine der Protagonistinnen (Rose) möchte an einem Casting teilnehmen. Lauren, ihreFre<strong>und</strong>in, ist eifersüchtig <strong>und</strong> vermutet eine Affäre mit dem alkoholabhängigen Produzenten Alex.Sie bespitzelt das Gespräch in der Agentur mittels Abhörgerät. Ihr Verdacht bestätigt sich. Gleichzeitigverlässt Emma (Alex‘ Frau) Alex <strong>und</strong> nimmt eine unbekannte Frau mit nach Hause. Rosegeht erfolglos aus dem Casting hervor, kann aber einen anderen Produzenten auf sich aufmerksammachen. Raumübergreifende Funktion nimmt nach 12.02 Minuten ein Erdbeben ein, das zeitgleichalle vier Screens parallel erschüttert, begleitet von der Verdichtung auf der Tonspur. Das Erdbebenmarkiert auch einen Einschnitt in den Erzählsträngen, die sich danach in allen vier Teilen andersweiterentwickeln. Die Geschichte endet damit, dass Alex in einem Meeting gegenüber Kollegenausfallend wird. Als Alex <strong>und</strong> Lauren aufeinandertreffen, erschießt sie ihn aus Eifersucht.Methode:Im Rahmen der unterrichtlichen Auseinandersetzung werden zentrale Passagen des Films ausgewählt<strong>und</strong> gemeinsam betrachtet. Geeignet ist der Anfang, bei dem Zeitstempel auf den Szenendeutlich machen, dass sie auf diese Weise für die spätere Montage vorbereitet wurden. Ausdiesen Szenen wird auch der Konflikt zwischen den Fre<strong>und</strong>innen nachvollziehbar. Die Schülerinnen<strong>und</strong> Schüler können mit verteilten Schwerpunkten Beobachtungsaufgaben nachgehen. DieKomplexität des Split-Screens wird dadurch bewusst reduziert, um die Besonderheiten von Time-Code gemeinsam bearbeiten zu können. Im Vergleich dazu sollte ein Team den Film ohne Beob-1 7 6


5 W E H Y P E <strong>–</strong> B E S C H R E I B U N Gachtungsaufgaben betrachten. Mit genügend Unterrichtszeit kann im Vorwege der gesamte Filmangesehen werden, sodass die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler die zunächst befremdliche <strong>und</strong> anstrengendeRezeption des Films nachvollziehen können.Durch die Beobachtungsaufträge werden die Screens aspektorientiert durch Teams analysiert,um differenziertere Antworten auf die Frage zu erlangen, welche Ereignisse erst bedingt durch dieSimultaneität einen Sinn ergeben oder von der Wirkung der vier Screens profitieren. Die gleichzeitigeDarstellung von Lüge <strong>und</strong> Wahrheit fokussiert auf die dem Rezipienten zugedachte Rolle desVoyeurs. Spannung <strong>und</strong> Interesse werden nicht zuletzt durch den inszenierten Wissensvorsprungfür die Zuschauenden geschaffen. Die Konstruktion der Gespräche <strong>und</strong> die Verwendung des Tonsgeben Hinweise auf die Dramaturgie der Handlung. Nachfolgend werden im Erwartungshorizontzentrale Gestaltungsmerkmale des Films benannt, die mit dem Prinzip der narrativen Kontinuitätbrechen.Kompositionsmerkmale des Films: Verschiedene, gleichzeitige Handlungsstränge werden in Realzeit nebeneinander dargestellt(Realzeit-Konzept). Vier Split-Screens zeigen ununterbrochen das Bild einer von vier Kameras (Flexibilität zwischenKamera <strong>und</strong> Protagonisten <strong>und</strong> ständiger Perspektivwechsel auf die Szenen). Der Ton ist auf vier verschiedene Handlungen oder Perspektiven verteilt. Jeweils eine Tonperspektive wird hervorgehoben. Die Erzählstruktur besteht aus vier Perspektiven (Kompositionsprinzip: Das Ganze ist mehr alsdie Summe der einzelnen Teile). Drehbuch <strong>und</strong> Regie sind nur auf wenige Angaben, Zeitfenster <strong>und</strong> Orte konzentriert, die alleProtagonisten einhalten müssen. Der Film ist durchgängig gedreht <strong>und</strong> verzichtet auf Schnitte (Länge: 93 Minuten). Auf die Vorgabe fester Dialoge <strong>und</strong> eines Drehbuchs wird bewusst verzichtet (Improvisation),da diese Struktur mit der Aufnahmetechnik nicht kompatibel wäre. Mittels der DVD kann der Rezipient neben der vorgegebenen Tonspur auch zwischen denTonebenen wählen <strong>und</strong> Perspektiven des Films selbst mischen.Im Gegensatz dazu können allgemeine Merkmale linearer narrativer Kontinuität benannt werden: Bildinhalte sind ausbalanciert. Handlung spielt in der Mitte des Bildes. Beleuchtung <strong>und</strong> Ton bleiben konstant. Weite Einstellungen überwiegen, da sie dem Zuschauer Orientierung bieten. Häufig wird die Einheit von Ort, Zeit, Handlung gewahrt. Zeitliche, grafische, rhythmische, räumliche Relation sind aufeinander bezogen komponiert.Baustein 2Der Betrachterstandpunkt <strong>–</strong> Mehrperspektivität(2 ZS)Im zweiten Baustein wird der Film Deine Wahrheit vorgestellt. 26 Er beschäftigt sich mit den Möglichkeiten,dem Rezipienten Einfluss auf die Auswahl zeitlich divergierender Erzählstränge zu geben. Die Studienarbeit von O. Jesulke <strong>und</strong> S. Hasse ist am „Institut für Multimediale <strong>und</strong> Interaktive Systeme“ der Universität zuLübeck entstanden; vgl. „Non-linearer Film“ im Verzeichnis der verwendeten Filme.1 7 7


Inhalt des Films:Die Geschichte erzählt vom Verschwinden des Studenten Tracy. In der Rolle des Nachforschungenanstellenden Bruders als Erzähler kann sich der Rezipient an fünf unterschiedlichen Tagenmit dem, „was wahr ist“, aus der Perspektive von vier Personen aus dem Lebensumfeld Tracysauseinandersetzen. Der Blick in Tracys Wohnung stellt eine fünfte Perspektive dar.Methode:Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler erk<strong>und</strong>en den interaktiven Film Deine Wahrheit selbst, indem sie imGeschichtenraum navigieren <strong>und</strong> so das Kompositionsprinzip erarbeiten. Sie dokumentieren in denjeweiligen Teams zunächst in einer Grafik ihren eigenen Weg der Rezeption. Im Anschluss daranwerden alle potenziellen Rezeptionswege miteinander verglichen <strong>und</strong> die gewonnenen, divergierendenWahrheiten der Handlung miteinander in Beziehung gesetzt. Ein Beispiel einer grafischenDarstellung wie sie eine Schülergruppe erstellen könnte ist als Dokument im Anhang zu finden.A3 [Struktur des interaktiven Perspektivfilms Deine Wahrheit mit möglichem Betrachtungsverlauf]Kompositionsmerkmale des Films:Der Film Deine Wahrheit ist ein Beispiel für eine hierarchisch baumartige, nicht netzwerkartigeHyperstruktur. Als „interaktiver Perspektivenfilm“ gibt er dem Rezipienten zwar die Möglichkeitzur Auswahl von Erzählperspektiven, die Interaktion hat aber keine Auswirkung auf die Handlungan sich. Fokussiert wird das komplizierte Nebeneinander von Vorstellungen über das, was auskonkurrierenden Perspektiven als „wahr“ empf<strong>und</strong>en wird. Die der Konzeption zugr<strong>und</strong>e liegendeBaumstruktur im Vergleich zu einer netzartigen Hyperstruktur zeigt das Dokument im Anhang.A4 [Baumartige <strong>und</strong> netzartige Hyperstrukturen] Zu verschiedenen Zeitpunkten ist eine aktive Auswahl aus zeitlich konkurrierenden Perspektivenmöglich. Der oder die Zuschauende wird zum Entscheidungsträger <strong>und</strong> Gestalter des Informationsflusses(Wahl der Erzählperspektive als Menüoption). Freie Navigation im Geschichtenraum ist möglich (Steigerung der Motivation, Informationen zusammeln; Rezeptionsformen werden erweitert). Noch traditionell ist das Prinzip der linearen Erzählweise innerhalb der Einzel-Erzählpfade.Baustein 3Portrait One: Luc CourchesneDer dritte Baustein ist der interaktiven Installation Portrait One von Luc Courchesne gewidmet.(1 ZS)Inhalt <strong>und</strong> Struktur des interaktiven <strong>Video</strong>s:Auf einem Computermonitor ist das Porträt einer Frau zu sehen. Der oder die Betrachtende kanndurch das Bedienen des Interface ein virtuelles Gespräch mit ihr beginnen, indem drei Fragen zurOption stehen. Wahlweise kann das <strong>Video</strong> in unterschiedlichen Sprachen gestartet werden.A 5.1 - A 5.2 [Textauszug aus der Hyperstruktur der interaktiven Installation Portrait One]Nach dem Hypertextprinzip ruft jede Interaktion, bedingt durch die Anwahl einer Frage, unterschiedliche„Antworten“ der Porträtierten hervor, die als kurze <strong>Video</strong>sequenzen mit deutschenUntertiteln eingespielt werden. Das zuvor statische Bild von „Marie“ (so der Name des virtuellenPorträts) beginnt den Dialog mit den Betrachtenden. Dieser wird von gezielter Mimik <strong>und</strong> Gestikbegleitet: durch ein Lächeln, direkten Blickkontakt, Ironie oder nachdenkliches Verhalten.1 7 8


5 W E H Y P E <strong>–</strong> B E S C H R E I B U N GFür den Nutzer des Systems ist nicht erkennbar, welche Antwort das Porträt geben wird. Das Potenzialder Dialoge umfasst alltägliche Themen in konventionellen Kommunikationsmustern, aberauch Fragen über die Bedeutung eines Porträts, die die Rolle von Marie als Beobachterin oder alsSinnestäuschung fokussieren <strong>und</strong> die Betrachtenden aus der gewohnten Distanz eines Museumsbesucheslocken, sie irritieren <strong>und</strong> gleichzeitig zum Nachdenken über Kunst anregen, das Erlebterätselhaft wirken lassen, wenn die Dialogpartnerin das Gespräch plötzlich für beendet erklärt, <strong>und</strong>sie unweigerlich zu Co-Autor(inn)en des Ereignisses machen. So führt das Spiel mit Erwartungen,Verhaltensmustern <strong>und</strong> Rollenzuweisungen zur Reflexion über die Rolle der Betrachtenden.Methode:Im Gegensatz zu TimeCode <strong>und</strong> Deine Wahrheit repräsentiert Portrait One eine netzartige Hyperstruktur.Diese kann von den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern erarbeitet werden, indem der Möglichkeitsraumdes interaktiven Geflechts zwischen Rezipient <strong>und</strong> Dialogpartnerin schematisch visualisiertwird, sodass das Prinzip erkannt werden kann, nach dem Dialogfragmente abrufbar sind.A6 [Auszug aus der Hyperstruktur der interaktiven Installation Portrait One]In diesem Zusammenhang kann auch die Vielschichtigkeit der in Portrait One thematisierten Kommunikationsebenendurchdrungen werden. Die Frage danach, wer eigentlich wen beobachtet,verweist auf mögliche Rollenzuweisungen. Darüber hinaus ist für die eigene Gestaltung eines Hypervideoszu bedenken, welche Sichtweise dem Rezipienten (hier durch den Text) auf eine Sachespäter durch die <strong>Video</strong>aufnahmen eröffnet werden. Zu thematisieren ist, wie der Wechsel einerWahrnehmung initiiert werden kann. Gibt es eine deutliche Form der Choreografie der Gespräche?Wie werden die Gedanken <strong>und</strong> Emotionen des Rezipienten gelenkt? Was bedeutet Interaktion?Als reflexive Vorleistung zur Erarbeitung einer Hyperstruktur für das Projekt WeHype ist dieserLernschritt wichtig, da das Denken in netzartigen Strukturen, verb<strong>und</strong>en mit der Antizipation reichhaltigerassoziativer Bezüge, sehr komplex ist. 27Baustein 4Erstellen einer Mindmap mit möglichen Themen zur Aufgabe(1 ZS)Die bisher reflektierten Formen von Hyperstrukturen <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen Erkenntnissesollen nun im Transfer auf die übergeordnete Aufgabe (vgl. oben, Bausteine) Anwendung finden.Zur visuellen Darstellung der Thematik StadtRaum erarbeiten die Teams zunächst in einer Mindmapallgemeine Aspekte des Themas, die durch begrifflich differenzierte Assoziationsketten ergänzt<strong>und</strong> erweitert werden. Ziel ist, eine vernetzte Struktur eines <strong>Video</strong>-Geschichtenraums zuentwerfen, die den StadtRaum in immer andersartigen thematischen Bezügen <strong>und</strong> Perspektivenfür die Betrachtenden fokussiert <strong>und</strong> durch das Einbeziehen der digitalen Technologie interaktiverfahrbar macht. In Teams von zwei bis vier Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern wird für eine Facette desThemas erarbeitet, wie eine visuelle Darstellung der Orte, Begegnungen <strong>und</strong> Erfahrungen im <strong>Video</strong>ästhetisch erfahrbar werden kann. Die anschließende konkrete Erk<strong>und</strong>ung des Stadtraumsreflektiert diese Phänomene in divergierenden Formen der Aneignung <strong>und</strong> Dokumentation vonWirklichkeit. Auszüge aus einer möglichen Interaktion bei Michael Klant: Gr<strong>und</strong>kurs Kunst 4 <strong>–</strong> Aktion - Kinetik - Neue <strong>Medien</strong>. DVD.Hatje-Cantz, 2004. <strong>–</strong> Der vollständige Dialog: ZKM Zentrum für Kunst <strong>und</strong> <strong>Medien</strong>technologie Karlsruhe (Hrsg.): artintact 2. CD-ROMagazin interaktiver Kunst. Ostfildern: Cantz, 1995.1 7 9


Baustein 5Kennenlernen des digitalen Werkzeuges <strong>–</strong> Übung(2 ZS)Mithilfe des Werkzeuges YouTube Annotations kann eine non-lineare Hyperstruktur gestaltet werden.Das Tutorial beschreibt schrittweise <strong>und</strong> anschaulich den Umgang mit dem Werkzeug <strong>und</strong>verweist auf die Vorbereitungen, die im Vorfeld seitens der Lehrkraft getroffen werden müssen.Es kann online oder in gedruckter Form als Hilfe in der Phase der Verlinkung der Einzelvideos fürdie Teams zur Verfügung stehen.A 2.1 - A 2.9 [Tutorial zur Verwendung von YouTube Annotations] 28Als Übung zur Gestaltung von Hyperstrukturen kann eine eigene Bearbeitung in Anlehnung andie Hyperstruktur des Portrait One von Luc Courchesne (vgl. Baustein 3) durchgeführt werden.Der überarbeitete Auszug aus der Hyperstruktur zeigt das Prinzip der Verlinkung, ist aber nicht zukomplex.A7 [Übung: Struktur der interaktiven Installation Portrait One]Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler können die vorgegebenen Text- <strong>und</strong> Bildangebote nutzen, um alskomplexere Aufgabe alternativ dazu eigene kurze Filmporträts mit anderem Inhalt zu erstellen, diein eine Hyperstruktur eingeb<strong>und</strong>en werden können. Eine Form komplexer Struktur der Verlinkungzeigt ein erweiterter Auszug aus Portrait One in der Dokumentation:A6 [Auszug aus der Hyperstruktur der interaktiven Installation Portrait One]Baustein 6Entwerfen eines non-linearen Geschichtenraumes(1 ZS)Im Kontext der übergeordneten Aufgabe <strong>und</strong> der erstellten <strong>und</strong> gegebenenfalls vertonten Handy-<strong>Video</strong>s erarbeiten die Teams eine inhaltliche Konzeption <strong>und</strong> die Binnenstruktur eines Themenkomplexes,die im Verlauf des Bausteins mit den Vorhaben aus den anderen Teams hinsichtlichpotenzieller Aspekte einer Verlinkung immer wieder abgeglichen werden muss. Das Entwerfendes non-linearen <strong>Video</strong>geschichtenraums ist ein wechselseitiges Arbeiten zwischen der Binnenstrukturder Einzelvorhaben <strong>und</strong> dem Gesamtprojekt. Bereits der Arbeitsprozess, bei dem dieTeams sich immer wieder miteinander in Beziehung setzen <strong>und</strong> kooperieren müssen, bei dem sieMöglichkeiten verwerfen <strong>und</strong> neu strukturieren müssen, entspricht dem Prinzip des Denkens invernetzen Strukturen. Der Visualisierung der Vorhaben in Form eines Storyboards folgt die Einarbeitungin Übersichtsstrukturen. Als Vorlage für eine schematische Struktur erhalten die Schülerinnen<strong>und</strong> Schüler ein Arbeitsblatt:A1 [Schema zum Verlinken von <strong>Video</strong>s]Jeder Themenkomplex wird mit denen der anderen Teams in Beziehung gesetzt, gegebenenfallskorrigiert <strong>und</strong> verlinkt. Dadurch können der ästhetische <strong>und</strong> inhaltliche Gehalt einer <strong>Video</strong>sequenz,deren Potenzial zur Verlinkung im Rahmen der Binnenstruktur sowie hinsichtlich des Gesamtprojektesreflektiert werden. Ein Ergebnis eines solchen Binnenprojektes eines Teams aus WeHype:Soziale Porträts wird im Anhang dokumentiert.D1 [Skizze des WeHype-Binnenprojekts Soziale Porträts] Beschreibungen aktualisierter Software befinden sich unter: http://paedagogen-forum.imis.uni-luebeck.de/1 8 0


5 W E H Y P E <strong>–</strong> B E S C H R E I B U N GDie Gesamtstruktur der Verlinkung des Projektes WeHype ist in der Dokumentation visualisiert:D2 [Struktur der Verlinkung der Binnenprojekte zum Gesamtprojekt WeHype]Baustein 7Anwenden des Werkzeuges, Verlinkung <strong>und</strong> Überprüfung(2 ZS)Die abschließende Phase des Projektes bildet das Einfügen der <strong>Video</strong>s in verschiedenen Ebenender Hyperstruktur (Binnenprojekte <strong>und</strong> Gesamtprojekt). Zunächst wird in Anlehnung an Baustein5 <strong>und</strong> die Übung aus dem Tutorial zur Verwendung von YouTube Annotations das Binnenprojektbearbeitet, abschließend werden die entsprechenden „Ein- <strong>und</strong> Ausgänge“ zu den anderen Themenkomplexenerstellt. Diese Arbeitsphase fordert eine hohe Konzentration von allen Teams, daalle vorherigen Entscheidungen stimmig sein müssen <strong>und</strong> es keine Fehlentscheidungen gebendarf. Der Korrekturaufwand der Verlinkung ist sonst sehr zeitaufwendig. Die erarbeiteten <strong>Video</strong>swerden untereinander möglichst so verlinkt, dass keine „Sackgassen“, sondern echte Wahloptionenentstehen. Für eine schnelle technische Bearbeitung der Hypervideos (Verlinkung) ist einbreitbandiger Internetzugang erforderlich.Baustein 8Veröffentlichen der (Hyper-) <strong>Video</strong>s(1 ZS)Das erarbeitete Projekt wird auf YouTube veröffentlicht <strong>und</strong> so einem breiten Publikum zugänglichgemacht. Da die Aufnahmen keine individuellen Porträts der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler enthalten<strong>und</strong> Dritte nur bezogen auf eine konkrete Handlung in Ausschnitten dargestellt werden, ist dasaus datenschutzrechtlichen Gründen unbedenklich. Alternativ kann das Projekt auch nur einer bestimmtenGruppe zugänglich gemacht werden.Die Bearbeitung der <strong>Video</strong>s mithilfe von YouTube Annotations zur Präsentation als webbasiertesHypervideo ist mithilfe des Werkzeugtutorials dargestellt.A 2.1 - A 2.9 [Tutorial zur Verwendung von YouTube Annotations]Konstruktiv für die Selbstwahrnehmung der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler ist, dass durch die Veröffentlichungeine Form der Wertschätzung ihrer Arbeit erfolgt. Die Ergebnisse verbleiben nichtisoliert im geschlossenen Raum von Schule, sondern können von Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> anderen aktivrezipiert werden. So erleben die Jugendlichen Partizipation <strong>und</strong> gestalten den gesellschaftlichenDiskurs mit.Bewertung <strong>und</strong> EvaluationDer Mehrwert der digitalen Technologie für den Prozess des Lernens entsteht dadurch, dassSchülerinnen <strong>und</strong> Schüler lernen, kooperativ <strong>und</strong> mittels digitaler, interaktiver <strong>Medien</strong> die Welt zubefragen <strong>und</strong> Aussagen über diese zu formulieren. Dabei ist es nicht der rein funktionale Umgangmit den Technologien, der das Lernen der Jugendlichen per se nachhaltig verändert, sondern dieVerschränkung der sowohl sinnlich wahrnehmbaren mit der digital, interaktiv <strong>und</strong> durch <strong>Medien</strong>konstituierten Lebenswelt, die zu belangreichen ästhetischen Erfahrungen führt.1 8 1


Die Jugendlichen sind täglich in Strukturen des Internets eingeb<strong>und</strong>en; so kann die bereits vorhandene<strong>Medien</strong>kompetenz auf die Erfordernisse im Umgang mit dem hier verwendeten digitalenWerkzeug übertragen werden. Die bewusste Integration dieser Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten wirktsich motivierend für die Arbeit am Projekt aus <strong>und</strong> steigert die Selbstzufriedenheit der Lernendenwie auch die der Lehrkraft.Die Bewertung dieser komplexen Aufgabe kann durch differenzierte Bewertungskriterien erfolgen,die unter anderem die organisatorische Arbeit in den Teams, die Selbst- <strong>und</strong> Sozialkompetenz, dieIntensität in der Auseinandersetzung mit dem Thema, die Eigenständigkeit in der ästhetischen Erarbeitungwie auch die konstruktive Verarbeitung von Anregung <strong>und</strong> Kritik fokussieren. Reflexion,Kreativität <strong>und</strong> mentale Differenzierungsfähigkeit bei der Konstruktion der Hyperstrukturen sowiederen technische Realisation können bewertet werden. Arbeitsprozessberichte können erstelltwerden, die je nach Phase des Projekts unterschiedliche Fragestellungen in den Blick nehmen<strong>und</strong> das selbstreflexive <strong>und</strong> selbst gesteuerte Arbeiten in den Teams reflektieren. Ein Ziel des Bewertungsprozessesmuss es sein, den Lernenden Möglichkeiten zu eröffnen, ihren persönlichenLernfortschritt zu reflektieren.AlternativenDie Arbeit in fächerübergreifenden Projekten ist ausgesprochen sinnvoll, da Hyperstrukturen fachliche<strong>und</strong> mentale Vernetzungsstrategien unterstützen.1 8 2


5 w e h y p e <strong>–</strong> m a t e r i a lS c h e m a z u m Ve r l i n ke nvon <strong>Video</strong>sName: Klasse: Datum:Schema zur netzartigen Verlinkung von 12 Kurzvideos mit zwei Ausgängen in weitere Themenbereiche.A1:EingangB1:C1: Link zu Link zu anderem T hemaAusgang Link zu Link zu Link zu Link zuA2:B2:C2: Link zu Link zu Link zu Link zu Link zu Link zuA3:B3:C3: Link zu Link zu Link zu Link zu Link zu Link zuA4:B4:C4:Eingang Link zu Link zu Link zu Link zu Link zu Link zu anderem ThemaAusgangA 1


5 w e h y p e <strong>–</strong> m a t e r i a lTutorial zur Verwendung vonYouTube AnnotationsName: Klasse: Datum:Arbeitsschritte:1. YouTube-Benutzerkonten anlegena) Anlegen der Benutzerkonten durch die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler selbstb) Anlegen der Benutzerkonten durch die betreuende Lehrkraft (Zugriff auf alle Benutzerkonten durchdie Lehrkraft möglich)Vorgehen: YouTube-Benutzerkonten erstellenDie Benutzerkonten möglichst nach einfachen Schemata mit einheitlichem Präfix benennen, dann dieBenutzer numerisch zählen, z. B. modulx1, modulx2, ...A 2.1


y o u t u b e a n n o t a t i o n s 2zu a)Die Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen können zur Anmeldung ihr privates E-Mail-Konto verwenden.Alternativ können sie sich eine weitere E-Mail-Adresse speziell für die Arbeit mit demWerkzeug anlegen. Kostenlose E-Mail-Adressen werden beispielsweise von Google <strong>und</strong>Yahoo angeboten.zu b)Zum Anlegen jedes Kontos können Einmal-E-Mail-Adressen verwendet werden,z. B. mailinator.com, anonbox.net. Für jedes Benutzerkonto muss hierbei eine gesonderteE-Mail-Adresse verwendet werden. Für die Benutzerkonten sollten individuelleKennwörter gewählt werden.Bitte die E-Mail abrufen <strong>und</strong> den Bestätigungslink aufrufen!A 2.2


3 y o u t u b e a n n o t a t i o n sDas Benutzerkonto ist nun erfolgreich eingerichtet.Nützlich ist es, alle Daten übersichtlich in einer Tabelle, z. B. Excel, zu verwalten.Den Vorgang zur Erstellung weiterer Benutzerkonten wiederholen. Bitte vermerken, anwen welches Benutzerkonto vergeben wurde.2. Voraussetzungen für das Arbeiten mit dem HandyNotwendige Funktionen zum Datenaustausch mit dem PC: Bluetooth/WLAN, SD-Karte,Handy Modell-Datenbank: http://handy-db.deKameraauflösung1600 x 1200 PixelAktuelle Anleitung zur Übertragung der Handy-Filme auf den PC: http://tinyurl.com/ygrz4adA 2.3Notwendige Überprüfung des <strong>Video</strong>formats:Testvideo drehen, an PC übertragen, Format <strong>und</strong> Abspielbarkeit prüfen!Funktionsfähige <strong>Video</strong>formate:3gp, mpeg (2,4), quicktime, avi, wmv, divx, xvidProprietäre <strong>Video</strong>formate sind ggf. über Tools der Handyhersteller konvertierbar.


y o u t u b e a n n o t a t i o n s 43. Gestaltung der Handy-<strong>Video</strong>s (Kurzübersicht)Idee/ Thema der Handy-<strong>Video</strong>s erarbeiten (Facetten der Thematik erschließen mittels Mindmap)Festlegen der einzelnen <strong>Video</strong>sequenzen zur Veranschaulichung der Thematik (Non-Linearität durch:Assoziationsketten, Synonyme, Übergänge, Brüche, Kontraste, Parallelen, Perspektivwechsel,Überlagerungen … unter Beibehaltung eines „roten Fadens, eines Motivs“ … multiperspektiv <strong>und</strong>assoziationsreich komponiert)Konzeption für das Storybord (Ästhetische Qualität, Farben, Formen, Narration …)Linkstruktur visualisieren (siehe Arbeitsblatt A 2.5) <strong>und</strong> Stimmigkeit des GeschichtenraumesüberprüfenPräsentation der Konzeptionen im Plenum; Diskussion; evtl. Bezug auf andere Produktionen nehmenGgf. Korrektur von <strong>Video</strong>sequenzen <strong>und</strong>/oder Übergängen zu anderen <strong>Video</strong>-GeschichtenräumenEinigung innerhalb der Teams auf eine einheitliche Länge eines <strong>Video</strong>s:Empfohlene Länge: 20 oder 30 Sek<strong>und</strong>enSchema zum Verlinken von <strong>Video</strong>sThema: Autoren eines Projekts (Binnenprojekts):A1:EingangB1:C1: Link zu Link zu andererTreppeAusgang Link zu Link zu Link zu Link zuA2:B2:C2: Link zu Link zu Link zu Link zu Link zu Link zuA3:B3:C3: Link zu Link zu Link zu Link zu Link zu Link zuA4:B4:C4:Eingang Link zu Link zu Link zu Link zu Link zu Link zu anderenSchuhenAusgangA 2.4Prinzip einer möglichen, netzartigen Verlinkung (zum Beispiel der Binnenprojekte von WeHype)


5 y o u t u b e a n n o t a t i o n s4. BearbeitungKostenlose Software für Benutzerinnen <strong>und</strong> Benutzer von Windows:<strong>Video</strong>schnittsoftware: Windows Movie Maker http://tinyurl.com/3748ssKonvertierungssoftware für <strong>Medien</strong>dateien:Mobile Media Converter http://tinyurl.com/g2hzlDie <strong>Video</strong>dateien sollten dem Schema entsprechend benannt werden, z. B. G1-A1-Eingang.avi (Gruppe 1,<strong>Video</strong> A1, Name) um Probleme bei der weiteren Arbeit zu minimieren <strong>und</strong> die Projekte leichter prüfbar zumachen.5. YouTube-Annotations / VeröffentlichenBearbeitung der <strong>Video</strong>s mithilfe von YouTube Annotations zur Präsentation als webbasiertes HypervideoVorgehen: YouTube Annotations / VeröffentlichenGeschnittene <strong>Video</strong>s auf YouTube hochladen <strong>und</strong> öffentlich verfügbar machen, dies kann je nach Internetanbindungeinige Zeit in Anspruch nehmen. Bei einer DSL-6000-Leitung kann man pro Megabyte miteiner Übertragungszeit von ca. 15 Sek<strong>und</strong>en rechnen. Bei größeren Projekten empfiehlt sich zur Zeitersparnis,die <strong>Video</strong>s von den Schülern <strong>und</strong> Schülerinnen zu Hause hochladen zu lassen.In den Ordner „Meine <strong>Video</strong>s“ wechseln.Nachdem YouTube die Verarbeitung der <strong>Video</strong>s abgeschlossen hat, bitte für das erste <strong>Video</strong> in demSchema über das Auswahlmenü „Anmerkungen“ zu YouTube Annotations wechseln.A 2.5


y o u t u b e a n n o t a t i o n s 6Die Oberfläche ist in mehrere Bereiche aufgeteilt. Oben links ist der bekannte <strong>Video</strong>player platziert, überden wir unsere <strong>Video</strong>s anschauen können. Rechts neben dem Player befinden sich zwei Auswahlmenüs.Eine Auswahlliste dient zum Einfügen von Anmerkungen. Unter dieser ist eine weitere Auswahlliste zurBearbeitung bestehender Anmerkungen vorhanden. Oberhalb des gelb markierten Bereichs befindensich Knöpfe zum Speichern <strong>und</strong> Veröffentlichen des mit Anmerkungen versehenen <strong>Video</strong>s. Unterhalb desPlayers ist die Zeitleiste platziert, auf die später eingegangen wird.Es wird zwischen vier Arten von Anmerkungen unterschieden, die sich nur durch ihre Darstellung im<strong>Video</strong> unterscheiden. Dies sind Sprechblasen, Notizen, Titel <strong>und</strong> Spotlights. Zusätzlich zu den Anmerkungenkönnen Pausen in <strong>Video</strong>s eingefügt werden.Neue Annotationen einfügenDas <strong>Video</strong> abspielen <strong>und</strong> dort stoppen, wo Annotationen / Links eingefügt werden sollen. In einem neuenBrowserfenster oder Tab in den Ordner „Meine <strong>Video</strong>s“ wechseln <strong>und</strong> die <strong>Video</strong>s öffnen, auf die dasin „YouTube Anmerkungen“ geöffnete <strong>Video</strong> verlinken soll. Die Url des zu verlinkenden <strong>Video</strong>s aus derAdresszeile des Browsers in die Zwischenablage kopieren. Der Link sollte wie folgt aufgebaut sein: http://www.youtube.com/watch?v=sNKiDutaSng. Auf das einheitliche Präfix http://www.youtube.com/watch?v=folgt jeweils eine alphanumerische Zeichenfolge, die das jeweilige <strong>Video</strong> identifiziert. Dieses Fensterkann nun wieder geschlossen werden.A 2.6


7 y o u t u b e a n n o t a t i o n sIn dem im Anmerkungsmodus geöffneten <strong>Video</strong> kann über die Knöpfe eine Anmerkung einfügt werden.Die Anmerkung erscheint im <strong>Video</strong>, wo sie auch bearbeitet werden kann. Bitte die Anmerkung per„Drag & Drop“ positionieren. Text, Form <strong>und</strong> Farben können über entsprechende Felder leicht an dieeigenen Bedürfnisse angepasst werden. Für eine einheitliche Optik innerhalb derGestaltung sollten hierfür klare Vorgaben gemacht werden. Weiter kann die Anmerkung in der Zeitleistegenau zeitlich platziert werden. Es ist darauf zu achten, dass Anmerkungen mindestens 5 Sek<strong>und</strong>enangezeigt werden, um eine einwandfreie Funktion zu garantieren. Weiter sollten Anmerkungen nicht inPausen beginnen, sondern dann mindestens eine Sek<strong>und</strong>e davor.Die Checkbox „Link“ auswählen <strong>und</strong> damit den Linkbereich einblenden. Den bereits in der Zwischenablagevorhandenen Link auf das Zielvideo in das dafür vorgesehene Feld einfügen. Über „Starten bei“kann, falls gewünscht, eine Zeit angegeben werden, zu der im verlinkten <strong>Video</strong> gesprungen werden soll.Über „Vorschau-Link“ kann überprüft werden, ob der Verweis den Erwartungen entspricht.Für weitere Links analog verfahren. Nun das <strong>Video</strong> speichern <strong>und</strong> veröffentlichen. Danach zu „Meine<strong>Video</strong>s“ wechseln, das <strong>Video</strong> in der normalen Ansicht öffnen <strong>und</strong> prüfen, ob die Anmerkungen/Linkskorrekt funktionieren. Um den Überblick der Verknüpfungen zu behalten, sollte in der Gr<strong>und</strong>struktur(siehe 3) vermerkt werden, dass diese Links eingefügt wurden. Bei den übrigen <strong>Video</strong>s analog verfahren.Die Urls von <strong>Video</strong>s anderer Gruppen, auf die verlinkt werden soll, ggf. per Email austauschen.A 2.7


y o u t u b e a n n o t a t i o n s 8Bestehende Annotationen bearbeitenBestehende Annotationen können auf verschiedene Arten zum späteren Editieren ausgewählt werden.Zum einen kann dies über das Auswahlmenü „Vorhandene Anmerkungen bearbeiten“ erfolgen.Über das Auswahlmenü sind alle im <strong>Video</strong> angelegten Annotationen auswählbar. Eine weitere Möglichkeitist das Auswählen einer Annotation direkt im <strong>Video</strong>player. Die dritte Möglichkeit stellt die Auswahl einerAnnotation in der Zeitleiste dar. Die Maske zum Bearbeiten einer Annotation ist mit der zum Anlegenidentisch, weshalb hier nicht näher darauf eingegangen werden muss.Bestehende Annotation löschenDie zu löschende Annotation, wie unter „Bestehende Annotationen bearbeiten“ beschrieben, zum Bearbeitenauswählen. Anschließend in der rechts neben dem <strong>Video</strong>player sichtbaren Maske die Annotationüber das Mülltonnen-Icon aus dem <strong>Video</strong> entfernen.A 2.8


9 y o u t u b e a n n o t a t i o n sSpeichern <strong>und</strong> VeröffentlichenDamit getätigte Änderungen nicht verloren gehen, müssen diese gespeichert werden. YouTube unterscheidethierbei zwischen einer privaten <strong>und</strong> einer öffentlichen Versionen des <strong>Video</strong>s. Die private Versionist nur für den Eigentümer des <strong>Video</strong>s sichtbar. Hier kann der Eigentümer/die Eigentümerin Änderungenam <strong>Video</strong> vornehmen, z. B. Annotationen einfügen, die für andere Besuchende/Benutzende nichtersichtlich sind. Die öffentliche Version wird allen anderen bzw. dem Personenkreis, für die das <strong>Video</strong>freigeschaltet ist, präsentiert. Änderungen kann man über den Button „Speichern“ in die private Versionübernehmen. Möchte man das geänderte <strong>Video</strong> anschießend für andere Benutzende zugänglich machen,so veranlasst man dies über den Button „Veröffentlichen“.Annotationen überprüfenNachdem alle Annotationen/Links eingefügt sowie die <strong>Video</strong>s veröffentlicht sind, sollten diese noch einmalgenau geprüft werden. Hierbei empfiehlt es sich, dass die Gruppen ihre Projekte gegenseitig prüfen.6. EinverständniserklärungBitte machen Sie die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler schriftlich auf den Umgang mit eigenen <strong>und</strong> den Datenanderer im Netz aufmerksam. Entsprechende Veröffentlichungen dürfen nur mit Einwilligung der betreffendenPerson geschehen. Diese Einwilligung sollte schriftlich erfolgen, bei Minderjährigen durch dieErziehungsberechtigten.7. Hilfe/KontaktMartina Ide: martinaelisa.ide@googlemail.comMartin Abraham: abraham@imis.uni-luebeck.deQuelle: YouTube 2011A 2.9


5 w e h y p e <strong>–</strong> m a t e r i a lStruktur des interaktiven PerspektivfilmsD e i n e W a h rh e i tmit möglichem BetrachtungsverlaufName: Klasse: Datum:Struktur des interaktiven Perspektivfilms Deine Wahrheit mit möglichem Betrachtungsverlauf 1!A 3Jeskulke, O.; Hasse, S.; Melzer, A.; Schön, I.; Herczeg, M.: Der interaktive Perspektivenfilm als Hyperfilm auf<strong>Video</strong>-DVD. In: Keil-Slawik, R.; Selke, H.; Szwillus, G. (Hrsg.): Mensch <strong>und</strong> Computer. Allgegenwärtige Interaktion.München: Oldenbourg Verlag, 2004, S. 169-178.


5 w e h y p e <strong>–</strong> m a t e r i a lB a u m a r t i g e u n d n e t z a r t i g eHyperstrukturenName: Klasse: Datum:Baumartige Hyperstruktur!Netzartige HyperstrukturA 4!


5 w e h y p e <strong>–</strong> m a t e r i a lTextauszug aus der Hyperstrukturder interaktiven Installation Portrait OneName: Klasse: Datum:Textauszug aus der Hyperstruktur in Portrait One (Luc Courchesne). 1Kursiv gesetzte Passagen verweisen auf die potenziellen Redebeiträge von Marie, die vom Impuls des oderder Betrachtenden abhängen.VerzeihungWie spät ist es?Darf ich Sie was fragen?Schauen Sie mich an.Schießen Sie los.Das hängt davon ab.Wer sind Sie?Was machen Sie hier?Habe ich Aussichten?A 5.1Äh ... Ich bin da ... ich warte.Wissen Sie, also die Zeit, da denke ich nicht mehr daran.Ich habe entschieden, dass ich genug Zeit habe.Sie werden vielleicht erwartet?Haben Sie es eilig?Leider ja.Überhaupt nicht.Ach so!Erwarten Sie jemanden?Erwarten Sie etwas?Nichts Besonderes ... Ich beobachte. Ich schaue mir gern die Leute an. Ich merke gar nicht, wie die Zeit vergeht.Und Sie?Es geht.Es geht so lá lá.Sie sind neugierig.Warum nicht?Ist Neugierde nicht ein Ausdruck der Intelligenz?Ist es nicht das, was uns uns selbst übertreffen lässt?A 5.1Portrait One (1990), Luc Courchesne. ZKM Karlsruhe.


2 t e x t a u s z u g p o r t r a i t o n eWas übertreffen?(Sie geht mir auf die Nerven.)Wer bin ich, dass ich so was sage.Ich bin nicht wie Sie.Erzählen Sie mir von sich.Das macht nichts.Ich bin eine Sinnestäuschung!Kennen Sie Bioy Casares, den Schriftsteller <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong> von Borges.1952 hat er eine Geschichte geschrieben wie unsere.Seine Hauptperson versucht Verbindung zu einer Person herzustellen, die sie für wirklich hält, die aber schonseit langer Zeit aufgehört hat zu leben.Er merkt es erst viel zu spät.Sie sind eine Lüge?Bioy Casares.Ich bin in der geordneten Natur, die das Unkontrollierbare beschwört <strong>und</strong> die Grenzen des Unmittelbaren überschreitet.Ich bin Kunst.Das ist unsinnig!Kunst?Ja, Kunst.Ich bin ein Portrait so wie die, von denen die Museen vollhängen. All diese unsterblichen Antlitze, die zu denlebenden hinzukommen, um die Menschheit zu bevölkern.Mögen Sie Museen?Ich gehe nicht in Museen.Ich bin Sammler.Sie sind Sammler?Interessiere ich Sie?Nein.Sprechen Sie mit meinem Agenten.Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden ...A 5.2


5 w e h y p e <strong>–</strong> m a t e r i a lA u s z u g a u s d e r H y p e r s t r u k t u rder interaktiven Installation Portrait OneName: Klasse: Datum:Hyperstruktur in Portrait One (in Auszügen) von Luc Courchesne. 1Link zu 0Sie langweilenmich!Link zu 2bSind Sie wieich?Link zu 2aSind Sie real?Link zu 0Das versteheich nicht3aWarum nicht.Ist Neugierde nichtein Ausdruckvon Intelligenz?3bNichts Besonderes...Ich beobachte.Ich schaue mir gerndie Leute an. Ichmerke gar nicht wiedie Zeit vergeht.1aÄh... Ich bin da...ich warte!0Sie schauen michan! Möchten Siemich etwas fragen?Link zu 3aHabe ichAussichten?Link zu 0Sie sindeine Lüge!1bWissen Sie, also dieZeit, da denke ich nichtmehr daran. Ich habeentschieden, dass ichgenug Zeit habe.Link zu 0Das interessiertmich nicht!Link zu 3bWas interessiertSie?Link zu 1bHaben Sie Zeit?Link zu 0Das ist unsinnig.2bJa <strong>und</strong> nein. Ich bin Kunst. Ichbin ein Portrait so wie die,von denen die Museen vollhängen.All diese unsterblichenAntlitze, die zu den lebendenhinzukommen, um dieMenschheit zu bevölkern.2aÜberhaupt nicht.Ich bin eineSinnestäuschung.Link zu 0Sie sind Kunst?Link zu 1aErzählen Sie mirvon sich?A 6Portrait One (1990), Luc Courchesne. ZKM Karlsruhe.


5 w e h y p e <strong>–</strong> m a t e r i a lÜbung: Struktur der interaktivenInstallation Portrait OneName: Klasse: Datum:Übungsbeispiel: Porträt -Kunst nach Portrait One (Luc Courchesne,1990)1aWarum nicht. IstNeugierde nichtein Ausdruck vonIntelligenz?0Sie schauen michan! MöchtenSie mich etwasfragen?1bJa <strong>und</strong> nein. Ich bin Kunst.Ich bin ein Portrait so wie die,von denen die Museen vollhängen.All diese unsterblichenAntlitze, die zu den lebendenhinzukommen, um dieMenschheit zu bevölkern.2aÜberhaupt nicht.Ich bin eineSinnestäuschung.Legende: Angaben für den Link auf dem <strong>Video</strong>Von 0 zu 1a:Von 1a zu 1b:Von 1b zu 0:Von 1a zu 2a:Von 2a zu 1b:Von 2a zu 1a:Von 1b zu 2a:Sind Sie neugierig?Sind Sie real?Wer sind Sie?Sind Sie wie ich?Haben Sie Zeit?Habe ich Aussichten?Sie werden erwartet?A 7


5 w e h y p e <strong>–</strong> m a t e r i a lSkizze des WeHype-BinnenprojektsSoziale PorträtsName: Klasse: Datum:SchuleStiefelBMXSchneider/ StiefelchangetopicgoheregoheregoheregoheregoherePunkerinBM X / DetailSchneider / DetailgoheregoheregoheregoheregoheregoherePunkKorbflechtergoheregoheregoheregoheregohereApothekergohereKorbflechter/DetailgoheregoheregohereTreppenchangetopicBewegung/ TreppeD 1


5 w e h y p e <strong>–</strong> m a t e r i a lStruktur der Verlinkung der Binnenprojektezum Gesamtprojekt WeHypeName: Klasse: Datum:Bewegung Farbe AbfallSozialePortraitsSchuleSchattenSchuheAus jedem der sieben Binnenprojekte (vgl. Binnenprojekt Soziale Porträts D6) führen zwei Links zu einem deranderen Themenschwerpunkte der Binnenprojekte von WeHype.Diese Links tragen den Namen „change topic“ <strong>und</strong> befinden sich auf Kurzvideos, die entweder Stiefel bzw.ähnliches Schuhwerk oder eine Treppe zeigen.Auf diese Weise ist es möglich, entlang der Subthemen Stiefel (in der Skizze fett markierte Links) oderTreppen (in der Skizze mit Punkten markierte Links) direkt von einem zu einem weiteren der sieben Binnenprojektevon WeHype zu „springen“.D 2


GlossarIngrid Höpel (in Zusammenarbeit mit Rosmarie Binternagel,Martina Ide, Friederike Rückert)Das Glossar versteht sich als eine Sammlung von Begriffserklärungen, die als Hilfe für den Umgangmit der vorliegenden Aufgabensammlung Kunst gedacht sind. Deshalb liegt ein thematischerSchwerpunkt auf dem <strong>Animationsfilm</strong> <strong>und</strong> dem Hypervideo. Die Sammlung ist nicht vollständig<strong>und</strong> offen für Ergänzungen. Sie wird für die weiteren Publikationen überarbeitet, inhaltlich erweitert<strong>und</strong> thematisch angepasst. Die pädagogischen Begriffe werden vor allem im Hinblick auf ihreVerwendung im Kunstunterricht erklärt, manchmal mit kunstspezifischen Beispielen versehen; diekunstdidaktischen Begriffe werden möglichst allgemein verständlich vorgestellt. Mit Rücksicht aufeine schnelle Lesbarkeit <strong>und</strong> Übersichtlichkeit wird in Kauf genommen, dass manches inhaltlichreduziert <strong>und</strong> vereinfacht erscheint; das Glossar ist aus der Praxis heraus entstanden <strong>und</strong> für diePraxis gedacht. Für eine intensivere <strong>und</strong> differenziertere Auseinandersetzung wird auf die weiterführendeLiteratur verwiesen.Ästhetische Forschung„Ästhetisch“ umfasst alles, was wahrnehmungsbezogen ist. Das bedeutet, dass es nicht um Forschungim Bereich dessen geht, was traditionell unter „Kunst“ verstanden wird, sondern dassauch Alltagsphänomene <strong>–</strong> wie zum Beispiel die Wahrnehmung von Raum, Alltagsdingen, Naturalien<strong>–</strong> thematisiert werden. Auch die Wahrnehmung <strong>und</strong> die Gestaltung von in Bildern erzähltenGeschichten, von Informationen, die aus Bildern im Kontext oder aus Bild <strong>und</strong> Text bestehen, gehörendazu. Die Breite der Definition entspricht der Breite des Bildbegriffs. Das kunstdidaktischeKonzept der Ästhetischen Forschung geht auf Helga Kämpf-Jansen zurück. 29 Es unterscheidet sichvom herkömmlichen Kunstunterricht dadurch, dass am Beginn des Lernens eine Frage oder einProblem steht. Die Arbeitsweise bewegt sich im Spannungsfeld von wissenschaftlichem Forschen,künstlerischen Strategien der Weltaneignung <strong>und</strong> ethnografisch-soziologischer Feldforschung.Modell dafür stehen Konzepte <strong>und</strong> Verfahren zeitgenössischer Kunst, von den „Spurensammlern“der Siebzigerjahre des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts bis zu performativen <strong>und</strong> interaktiven Strategien oder Interventionenim 21. Jahrh<strong>und</strong>ert. Eine eigene Ausrichtung des Konzepts stellt das Biografieren dar,das davon ausgeht, dass subjektive Faktoren einen besonders geeigneten Anlass für ästhetischesForschen bieten. 30 Gr<strong>und</strong>legend für das Konzept ist die Auffassung, dass im Kunstunterricht eine„forschende Auseinandersetzung mit der Lebenswelt“ stattfinden soll. 31 Es steht im Kontext vonallgemeinpädagogischen Konzepten des entdeckenden <strong>und</strong> handlungsorientierten Lernens.Ästhetisches ProjektProjektAnimation / <strong>Animationsfilm</strong>(von lat. animare = beleben, beseelen) Mit dem Begriff Animation bezeichnet man eine Technik,mit der im Stop-Motion- oder Stopptrickverfahren die Illusion von Bewegung erzeugt werdenkann. Das Endprodukt wird als Animations-, Stop-Motion-, Stopptrick- oder Trickfilmbezeichnet. Je nachdem, mit welchen Materialien gearbeitet wird, unterscheidet man zwischen Helga Kämpf-Jansen: Ästhetische Forschung. Wege durch Alltag, Kunst <strong>und</strong> Wissenschaft. Zu einem innovativen Konzeptästhetischer Bildung. Köln: Salon-Verlag, 2000. Vgl. auch Manfred Blohm, Christine Heil, Maria Peters, Andrea Sabisch <strong>und</strong> FritzSeydel (Hrsg.): Über Ästhetische Forschung. Lektüre zu Texten von Helga Kämpf-Jansen. München: kopaed, 2006. Auch das „Biografieren“ geht auf Helga Kämpf-Jansen zurück <strong>und</strong> wurde in ihrer Nachfolge weiterentwickelt. Vgl. dazubesonders die Themenhefte der Zeitschrift Kunst + Unterricht: Bio-Grafie 280 (2004) <strong>und</strong> Biografieren 281 (2004). Vgl. Andreas Brenne: Künstlerische Feldforschung. Ästhetisch-forschende Zugänge zur Lebenswelt. In: Kunst + Unterricht320 (2008), S. 4-17, Zitat S. 4. Das Themenheft gibt viele weitere Anregungen zum Konzept der Feldforschung.2 0 1


Brickfilm, Knetanimation, Legetrickfilm, Pixilationstrickfilm, Puppenanimation,Sachtrickfilm, Zeichentrickfilm <strong>und</strong> Computeranimation.ArbeitsbereichDie sieben Arbeitsbereiche des schleswig-holsteinischen Lehrplans Kunst für die Sek<strong>und</strong>arstufe Iwerden in den Beispielen dieser Sammlung miteinander verzahnt. Im Sinn komplexer Lernsituationensind für die Auseinandersetzung mit einer übergreifenden Aufgabe in der Regel viele verschiedeneKompetenzen notwendig, die aus unterschiedlichen Arbeitsbereichen stammen. 32AufgabenformatIn dieser Aufgabensammlung werden verschiedene Aufgabentypen <strong>und</strong> -bezeichnungen unterschieden:Zentral ist die Bezeichnung komplexe, bedeutungsvolle, übergreifende oder übergeordneteAufgabe. Damit ist die Formulierung eines zu lösenden Problems gemeint, eine umfassendeGestaltungsaufgabe oder die Beantwortung einer gr<strong>und</strong>legenden Frage. Die übergeordnete Aufgabewird in der vorliegenden Sammlung in der Formulierung für die Schülerinnen <strong>und</strong> Schülerwiedergegeben. Sie soll auffordernden, motivierenden Charakter haben <strong>und</strong> so offen sein, dasssie den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern individuellen Spielraum für eigene Schwerpunktsetzungen gibt,sodass sich jeder darin wiederfinden kann. Im Unterrichtsablauf werden der Lerngruppe in derRegel Angebote durch Impulse <strong>und</strong> Arbeitsaufträge gemacht, die ihnen Zugänge zur Bearbeitungder übergeordneten Aufgabe öffnen. Ein Impuls bezeichnet eine offene Anregung, die Gesprächeoder Handlungen auslösen soll, ein Arbeitsauftrag zielt auf eine enger beschreibbare Handlung,die Übergänge sind fließend. Außerdem können Übungsaufgaben in den Unterrichtsablauf integriertwerden, wenn es um die gezielte Einübung von Fertigkeiten geht. Dazu kann zum Beispiel dieEinübung in Gr<strong>und</strong>lagen künstlerischer Techniken gehören. Übungsaufgaben können aber auchzur Wiederholung <strong>und</strong> Festigung von Sachwissen dienen. Eine Prüfungsaufgabe bezeichnet Test-,Klausur- <strong>und</strong> Abituraufgaben, bei deren Formulierungen Operatoren verwendet werden <strong>und</strong> dieeinem vorher definierten Erwartungshorizont folgen. 33 Dazu gehören zum Beispiel die Aufgabenvorschlägedes BDK für den Mittleren Bildungsabschluss. 34 Mit der Bezeichnung Arbeitsblatt istzunächst die äußere Form der Präsentation von Aufgaben gemeint. Ein Arbeitsblatt kann eineStruktur für die Bearbeitung der Aufgaben oder auch für die Ergebnissicherung vorgeben.AuflösungFür <strong>Animationsfilm</strong>e werden digitale Bilder nur in geringer Auflösung (z. B. 768 x 576 Pixel) benötigt,da die Leistung der meisten Computer nicht ausreicht, um hochauflösende Bilder zu bearbeiten<strong>und</strong> dies für <strong>Animationsfilm</strong>e auch nicht nötig ist.Bewertung / BenotungBewertung im Kunstunterricht gilt als besonders schwierig <strong>und</strong> ist bei manchen Lernenden <strong>und</strong>Lehrkräften mit Ängsten verb<strong>und</strong>en. Wegen der Reichweite des Themas seien hier nur einige imKunstunterricht besonders relevante Aspekte dargestellt. Für eine intensive Beschäftigung mitguten Beispielen für die Praxis wird auf die weiterführende Literatur hingewiesen. 35 Es kann benotungsfreie Phasen im Kunstunterricht geben, z. B. in allgemeinen Übungsphasenoder auch dann, wenn es um die Bearbeitung subjektiv-biografisch bedeutsamer Themen geht. Bewertung ist nicht ohne die Formulierung von Bewertungskriterien möglich. Vgl. dazu auch IQSH (Hrsg.): Orientierungshilfe G8 für die Sek<strong>und</strong>arstufe I − Kunst, Kiel: IQSH, 2008. Eine hilfreiche Liste von Operatoren für das Fach Kunst stellt Grit Oelschlegel zusammen: Aufgaben als Aufgabe. Operatorenim Fach Kunst. In: Kunst + Unterricht 341 (2010), S. 35-37. <strong>–</strong> Vgl. auch Ernst Wagner <strong>und</strong> Uli Schuster: Operatoren für kompetenzorientierte(Prüfungs-)Aufgaben. Downloads zu K+U 341, http://www.kunst-<strong>und</strong>-unterricht.de (letzter Zugriff: 8.6.2011). Vgl. das Themenheft „Bildkompetenz <strong>–</strong> Aufgaben stellen“, Kunst + Unterricht 341 (2010); das Heft enthält viele nützlicheArtikel mit weiterführender Literatur zum Thema Aufgabengestaltung. Georg Peez (Hrsg.): Beurteilen <strong>und</strong> Bewerten im Kunstunterricht. Modelle <strong>und</strong> Unterrichtsbeispiele zur Leistungsmessung<strong>und</strong> Selbstbewertung. Seelze-Velber: Kallmeyer-Klett-Friedrich, 2008; vgl. auch das Themenheft Beurteilen <strong>und</strong> Bewerten, Kunst+ Unterricht 287 (2004).2 0 2


G L O S S A R Die Kriterien werden zu Beginn des Unterrichts am besten gemeinsam mit den Schülerinnen<strong>und</strong> Schülern festgelegt. Die verschiedenen Bezugsgrößen für die Bewertung müssen Lehrkräften <strong>und</strong> möglichst auchLernenden präsent sein: Die „objektive Relation“ bezieht sich auf die Inhalte <strong>und</strong> Kompetenzen;sie vereinheitlicht <strong>und</strong> normiert leistungsbezogen, etwa die Abiturnote. Die „intersubjektiveRelation“ bezieht sich auf die Lerngruppe, auf das Niveau einer bestimmten Klasse.Die „subjektive Relation“ orientiert sich an den individuellen Lernfortschritten der Schülerinnen<strong>und</strong> Schüler. Mit dem „ästhetischen Empfinden“ der Lehrkraft als Bezugsgröße wird der trotzObjektivierungsanspruch verbleibende Rest an Subjektivität der Notengebung angesprochen. Inder Unterrichtspraxis im konkreten Beurteilen vermischen sich diese Bezugsgrößen. Die traditionell geübte Bewertung der Produkte wird durch die Bewertung des Arbeitsprozessesergänzt. Neben die Bewertung durch die Lehrkraft treten die Schüler-Schüler-Bewertung <strong>und</strong> die Schülerselbstbewertungz. B. in Form von Kompetenzrastern. Offene, auf individuelle Bewertung angelegte Instrumente wie das Portfolio sind in offenenUnterrichtsformen unverzichtbar.BildausschnittEinstellungsgrößeBild / BildbegriffDer Begriff „Bild“ wird hier in der Bedeutung verwendet, wie er von der Kultusministerkonferenzin den Prüfungsanforderungen für das Abitur im Fach Kunst vorgegeben wird, nämlich als „umfassenderBegriff für zwei- <strong>und</strong> dreidimensionale Objekte, Artefakte, visuell geprägte Informationen,Prozesse <strong>und</strong> Situationen visueller Erfahrung“. 36 Damit ist eine Distanzierung von der umgangssprachlichenVerwendung des Begriffs Bild als flach, zweidimensional, gemalt oder fotografiertverb<strong>und</strong>en. Wenn der Begriff Bild in der Aufgabensammlung verwendet wird, dann ist jede Formvisuell wahrnehmbarer Gestaltung mitgemeint <strong>–</strong> von der Architektur über das Designobjekt zumBild in Bild-Text-Gefügen im Kommunikationsdesign, etwa in Zeitung, Werbung, Plakat oder aufdem Bildschirm. Bewegte, digitale <strong>und</strong> performative Bilder gehören dazu, Bilder der Kunst <strong>und</strong>Gebrauchsbilder aus dem Alltag. Besondere Aufmerksamkeit wird dem Bildbegriff in der neuenDisziplin der Bildwissenschaft gewidmet, die sich darüber hinaus auch mit neurophysiologischenProzessen der Bildwahrnehmung <strong>und</strong> Bilderinnerung sowie mit allen Formen mentaler Bilder beschäftigt.37BildertrommelZoetropBildkompetenzBildkompetenz nimmt eine zentrale Rolle in den Bildungsstandards Kunst ein. Bei dieser Kompetenzhandelt es sich darum, im Rahmen von allgemeiner Kulturkompetenz mit Bildern rezeptiv<strong>und</strong> produktiv verstehend, analysierend, deutend, gestaltend <strong>und</strong> handelnd umgehen zu können.Da Bilder <strong>und</strong> bildgebende Verfahren in unserem Alltag die Sprache als wichtiges Verständigungsmittelergänzen, ist ein kompetenter Umgang mit ihnen Voraussetzung für Alltagsbewältigung<strong>und</strong> Teilhabe an der Kultur. 38 In den vorliegenden Aufgaben wird Bildkompetenz am bewegten,animierten Bild vermittelt. KMK, Einheitliche Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung Kunst, Bonn 2005, S. 4; vgl. dazu auch Ernst Wagner:Aufgaben, Bildungsstandards, Kompetenzen. Versuch einer Klärung der Begriffsvielfalt. In: Kunst + Unterricht 341 (2010), S. 4-13 Aus der Fülle der Literatur zur Bildwissenschaft vgl. z. B. Sachs-Hombach, Klaus (Hrsg.): Bildwissenschaft. Disziplinen,Themen, Methoden. Frankfurt a. M., 2005. Aus der umfangreichen Literatur zum Thema: Rolf Niehoff: Bildkompetenz. Begriffsklärung, Diskussionsstand <strong>und</strong> Probleme.In: Johannes Kirschenmann, Frank Schulz <strong>und</strong> Hubert Sowa (Hrsg.): Kunstpädagogik im Projekt der allgemeinen Bildung.München: kopaed, 2006, S. 239—243.2 0 3


„Bildnerisches Problem“Die Begrifflichkeit stammt aus einer frühen Phase der Didaktik Gunter Ottos, sie ist im Kunstunterrichtimmer aber noch weit verbreitet. Das „bildnerische Problem“ bezeichnet bei Otto eineAufgabe, die zur besseren Verständlichkeit für die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler mit einer „thematischenFracht“ oder einem „Motiv“ versehen wird. Diese Konstruktion geht davon aus, dass esbildnerische Probleme gebe, die die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler nicht interessieren, die ihnen abervermittelt werden sollen. Zu diesem Zweck werden sie in einem Motiv „verpackt“, von dem dieLehrkraft annimmt, dass es sie interessiere.Ein Standardbeispiel dazu stellt die Vermittlung des bildnerischen Problems „Kalt-Warm-Kontrast“dar, der gern mit der „thematischen Fracht“ oder dem Motiv „Vulkan am Meer“ verb<strong>und</strong>en wurde.Die Begrifflichkeit ist mit kompetenzorientiertem Lernen nicht vereinbar.Bildungsstandards KunstDie Bildungsstandards Kunst wurden 2008 vom BDK Fachverband für Kunstpädagogik verabschiedet.Sie beschreiben Kompetenzen, über die die Lernenden beim Erwerb des Mittleren Bildungsabschlussesverfügen sollen. 39 Zentral ist die Unterscheidung in die Kompetenzbereiche Produktion<strong>und</strong> Rezeption; diese fachspezifisch formulierten Kompetenzbereiche lassen sich sinnvoll in dievier für alle Fächer gr<strong>und</strong>legenden Kompetenzen des schleswig-holsteinischen Lehrplans (Sach-,Methoden-, Sozial- <strong>und</strong> Selbstkompetenz) integrieren, sodass sie neben dem Lehrplan eine zentraleArbeitshilfe bei der Konzeption von Unterricht darstellen.BrickfilmIn Brickfilmen werden Bausteine (z. B. Legosteine, Lego- <strong>und</strong>/oder Playmobil-Figuren) in derStop-Motion-Technik animiert.Chef-PrinzipPatenschaftenComputeranimationBei der computergestützten Erzeugung von Animationen wird die Vorlage, die animiert werdensoll, im Computer erzeugt. Das kann z. B. mit dem GIF-Animator geschehen.Cutout AnimationScherenschnittanimationDaumenkino(engl. flipbook) Das Daumenkino stellt eine analoge Form der Animation dar. Ein zu einem kleinenBuch geb<strong>und</strong>ener Papierstapel mit gezeichneten oder fotografierten Bewegungsphasen wirdrasch abgeblättert, sodass der Eindruck einer Bewegung entsteht.Diagnose / LernausgangssituationDiagnose wird hier eingeschränkt als Beobachtung <strong>und</strong> Beschreibung der Lernausgangssituationverstanden, mit dem Akzent auf situativen <strong>und</strong> entwicklungsbedingten Verschiedenheiten; zu denKriterien der Heterogenität vgl. dort.Gr<strong>und</strong>legende Verfahren der Diagnose sind die genaue Beobachtung mit Verhaltensanalyse, Lerntyp-<strong>und</strong> Lerneinstellungsbeschreibung sowie die Ermittlung von Vorkenntnissen <strong>und</strong> Vorerfahrungen.Dazu können Beobachtungsbögen, Checklisten oder Tests dienen, aber auch die Auswertungvorliegender Zeichnungen oder Texte. Es ist auch möglich, gezielte kurze Aufgaben als Gr<strong>und</strong>lagefür eine Diagnose zu stellen. Aber auch beobachtete Statements der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen zu Bildungsstandards im Fach Kunst für den Mittleren Schulabschluss, verabschiedet von der Hauptversammlung des BDKFachverband für Kunstpädagogik im April 2008 in Erfurt. In: BDK-Mitteilungen 3 (2008), S. 2-4.; vgl. dazu auch Ernst Wagner: Aufgaben,Bildungsstandards, Kompetenzen. Versuch einer Klärung der Begriffsvielfalt. In: Kunst + Unterricht 341 (2010), S. 4-13; vgl.auch die Orientierungshilfe G8 für die Sek<strong>und</strong>arstufe I − Kunst, Kronshagen, 2008.2 0 4


G L O S S A Rihren Bedürfnissen wie: „Ich kann keine Menschen zeichnen“ können zum Anlass genommenwerden, ihre Zeichnungen zu beurteilen <strong>und</strong> daraus übergeordnete Aufgaben zu entwickeln, dieihnen bei der Bewältigung des Problems „Raum“ oder „Figur“ helfen können. Informationen <strong>und</strong>Beobachtungen zum <strong>Medien</strong>konsum wie: „Gestern habe ich Lindenstraße gesehen“ oder „Ichspiele regelmäßig …“, zu Spezialinteressen: „Ich lerne Reiten“, zu Ferienerlebnissen: „Wir warenim Picasso-Museum“, <strong>und</strong> zum Thema Reisen können Bef<strong>und</strong> <strong>und</strong> Ausgangspunkt einer Diagnosesein. Darüber lassen sich Ansatzpunkte für eine an Lebenswelt, Interessen <strong>und</strong> Kompetenzbedarfder Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler orientierte Unterrichtsgestaltung gewinnen. Die Diagnose gibtHinweise auf notwendige Differenzierung <strong>und</strong> individuelle Förderung.DifferenzierungDie Aufgabensammlung legt auf Formen der Binnendifferenzierung in heterogenen Lerngruppen<strong>und</strong> auf Individualisierung besonderen Wert. Deshalb wird das Stichwort hier ausführlicher behandelt.Gr<strong>und</strong>legend für das Konzept der Aufgabensammlung ist die Auffassung, dass Differenzierung,Individualisierung <strong>und</strong> Förderung im Fach Kunst schon immer von zentraler Bedeutungwaren. 40 Differenzierung findet fachspezifisch in der Regel in Einzelarbeit an künstlerischen Konzepten<strong>und</strong> Produkten statt. Die Lehrkraft kann sich im besten Fall in intensiven Einzelberatungen<strong>und</strong> Arbeitsgesprächen individuellen Vorhaben der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler widmen. Solche Beratungenkönnen außer in Einzelarbeit auch in den Sozialformen der Partner- oder Gruppenarbeitdurchgeführt werden. Diese besondere Situation des Faches, die sich von den Unterrichtsformender meisten anderen Fächer unterscheidet, fordert von den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern ein hohesMaß an Eigenverantwortlichkeit für das eigene Lernen.Im Folgenden geht es darum, diese dem Fach Kunst eigenen Formen der Differenzierung mit derBegrifflichkeit der Allgemeinpädagogik abzustimmen. In der Regel wird nach folgenden Kriteriendifferenziert, die gr<strong>und</strong>sätzlich auch im Kunstunterricht gelten, hier aber unterschiedlich stark ausgeprägtvorkommen: Lerntyp Vorkenntnisse, vorausgegangener Unterricht Interesse <strong>und</strong> Neigung Geschlecht Begabung, Intelligenz Lern- <strong>und</strong> Arbeitstempo, Verhalten im Arbeitsprozess. 41Unterschiedliche Interessen treten zum Beispiel entwicklungsgemäß in bestimmten Altersgruppengenderspezifisch differenziert auf. Für einen am Lebensweltbezug orientierten Kunstunterrichtbedeutet das, sich auf ein breites Themenspektrum einzustellen. Auf die individuell sehrunterschiedlichen Arbeitstempi im Kunstunterricht reagieren Lehrkräfte gern mit der Formulierungvon „Zwischenaufgaben“. Diese beiden Beispiele zeigen, dass sich neben der oben genanntenEinzelberatung im Kunstunterricht weitere fachspezifische Formen der Differenzierung entwickelthaben, die aber einer kritischen Sichtung, der Ergänzung <strong>und</strong> Erweiterung bedürfen.Differenzierung kann gr<strong>und</strong>sätzlich in verschiedenen Phasen des Unterrichts stattfinden <strong>–</strong> im Einstieg,in der Erarbeitung, in der Präsentation, in der Reflexions- <strong>und</strong> Sicherungsphase. Dafür gebendie Beispiele der Sammlung viele Anregungen. Differenzierung ist in verschiedenen Unterrichtsformenmöglich, besonders gut aber in allen offenen Unterrichtsformen. Sie kann in unterschiedlichenFormen durchgeführt werden; so kann sie als Offenheit einer übergeordneten Aufgabein komplexen Lernsituationen erscheinen oder als Untergliederung einer komplexen Aufgabein Teilanforderungen. Diese Teilaufgaben können so gestaltet sein, dass sie besonders begabteoder interessierte Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler mit guten Vorkenntnissen durch weiterführende <strong>und</strong>vertiefende Anregungen besonders fördern. Sie können aber auch gezielte Hilfsangebote für Vgl. Barbara Wichelhaus: Fördern im Kunstunterricht. Prinzipien, Perspektiven <strong>und</strong> Probleme. In: Kunst + Unterricht 307/308(2006), S. 3-10, sowie das gesamte Themenheft „Fördern“, Kunst + Unterricht 307/308 (2006). Vgl. Gerhard Hey u. a.: Planungshilfen zur Inneren Differenzierung. Kronshagen: IQSH, 2009.2 0 5


einseitig oder wenig begabte Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler anbieten, indem sie unterstützende Tipps<strong>und</strong> Hilfestellungen geben. Beispiele für differenzierende Arbeitsblätter finden sich in allen fünfvorliegenden Aufgaben. Als Differenzierung können auch Motivationsanreize für desinteressierteoder Leistung verweigernde Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler gelten; Transparenz <strong>und</strong> Einbeziehen derSchülerinnen <strong>und</strong> Schüler in die Planung kann dazu beitragen, diese Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zuintegrieren.Die vorliegende Aufgabensammlung weist Wege auf, wie Differenzierung schon in der Aufgabenkonzeptionangelegt werden kann, wie unterschiedliche Niveaus in Arbeitsblättern angesprochenwerden können, wie Differenzierung zum Beispiel durch kooperative Lernformen in den Reflexionsphasenumgesetzt werden kann <strong>und</strong> welche Formen sie in der Bewertung annehmen kann.Sie versucht exemplarische Antworten auf offene Fragen zu geben, wie die folgenden: Wie lässtsich Differenzierung im Kunstunterricht dokumentieren? Wie lassen sich Formen wie die für denKunstunterricht spezifische Differenzierung in Einzel- <strong>und</strong> Gruppenberatung in Arbeitsgesprächendokumentieren? Wie sieht Differenzierung in der Leistungsbewertung im Kunstunterricht aus?Wie verhalten sich der Anspruch von Individualisierung des Unterrichts <strong>und</strong> Förderung des Einzelnenzu der Forderung nach Vermittlung von Basiskompetenzen?<strong>Digitale</strong> <strong>Medien</strong><strong>Digitale</strong> <strong>Medien</strong> bezeichnen elektronische Massenmedien, die sich im Gegensatz zu analogen<strong>Medien</strong> auf Computertechnologie stützen.DrehbuchDas Drehbuch stellt die textliche Gr<strong>und</strong>lage für einen Film dar. Im Drehbuch werden die Figuren,Dialoge, Handlungsorte, Tageszeiten, das Wetter, etc. festgehalten.DrehenDer Begriff des „Drehens“ eines Filmes geht auf die Frühzeit des Kinos zurück, in der man einenFilm durch die Kamera gekurbelt (gedreht) hat. Heute wird damit allgemein die Aufnahme einesFilmes oder <strong>Video</strong>s beziehungsweise das Erstellen eines Filmes bezeichnet.DrehplanDer Drehplan ist eine tabellarische Auflistung dessen, was, wann, wo <strong>und</strong> wie „abgedreht“ werdensoll. In ihn lassen sich Angaben zum benötigten Material <strong>und</strong> zu Hilfskräften einfügen, sodasses als Organisationshilfe dienen kann.EinstellungEinstellung ist die Bezeichnung für eine ungeschnittene Filmaufnahme als kleinste Einheit einesFilmes.Einstellungsgröße(engl. field size) Einstellungsgröße bezeichnet den Bildausschnitt, der für eine Einstellung ausgewähltwird. Man unterscheidet in der Regel: Detailaufnahme, Großaufnahme, Nahaufnahme,Amerikanische Einstellung, Halbnahaufnahme, Halbtotale, Totale, Weitaufnahme/Supertotale/Panorama.ExpertenprinzipPatenschaftenFachübergreifender UnterrichtIn dieser Aufgabensammlung wird fachübergreifendes von fächerverbindendem Arbeiten unterschieden.Im fachübergreifenden Unterricht werden Bezüge aus einem Fach heraus zu anderenFächern hergestellt, sodass das jeweilige Leitfach Themen <strong>und</strong> Kompetenzen vorgibt <strong>und</strong> Wünschean die anderen Fächer formuliert. Das andere Fach wird zeitweilig in den Unterricht eingeb<strong>und</strong>en.Im fächerverbindenden Unterricht wird unabhängig von Fachgrenzen ein Thema, ein Problemformuliert, das im Mittelpunkt des Unterrichts steht. Das kann organisatorisch zum Beispiel in2 0 6


G L O S S A Rgemeinsamen Foren oder Projekten geschehen. Ideal ist eine Doppelbesetzung aus Lehrern vonmindestens zwei Fächern. Die Fächer kooperieren dabei in unterschiedlichen Intensitätsgraden<strong>und</strong> mit unterschiedlichen Formen der Zusammenarbeit über zeitlich festgelegte Phasen. FächerverbindenderUnterricht kann den Fachunterricht nicht ersetzen, aber sinnvoll ergänzen.In allen vorgestellten Unterrichtseinheiten werden Hinweise auf mögliche Kooperationen mit anderenFächern gegeben. Sie formulieren ihre Themen ausgehend vom Fach Kunst, greifen aberhäufig Probleme auf, die sich auch in anderen Fächern ins Zentrum stellen lassen. So legt es zumBeispiel der narrative Charakter des Films Zeitreise nahe, mit Deutsch oder einer Fremdsprache zukooperieren. Fast immer ist es möglich, die Kooperation je nach Schwerpunktsetzung der beteiligtenLehrkräfte fachübergreifend oder auch fächerverbindend zu gestalten.Fächerverbindender Unterrichtfachübergreifender UnterrichtFeldforschungDer Begriff Feldforschung stammt aus der Ethnologie <strong>und</strong> Soziologie <strong>und</strong> wird für die Datenerhebungim Forschungsumfeld zum Beispiel durch die Methode der teilnehmenden Beobachtung verwendet.Phasen der empirischen Datenerhebung im Feld wechseln mit Phasen der Vor- <strong>und</strong> Nachbereitung.In der Kunstpädagogik kann die Feldforschung als eine Kategorie der ÄsthetischenForschung bezeichnet werden. 42FördernDie traditionell ganzheitliche Ausrichtung des Faches Kunst macht es möglich, dass der Unterrichtviele unterschiedliche Persönlichkeitsdimensionen berücksichtigt. Die ausdrückliche Orientierungdes Faches Kunst auf Persönlichkeitsbildung trifft sich deshalb mit aktuellen pädagogischenForderungen nach individueller Förderung. 43 Wenn mit den Methoden der Diagnose dieLernausgangssituation <strong>und</strong> der Förderbedarf diagnostiziert wurden, können individuelle Förderkonzepteerarbeitet werden. Der Unterricht kann aber auch mit differenzierenden Angeboten imRahmen komplexer Lernsituationen darauf reagieren. Zur Überprüfung des Erfolgs der Fördermaßnahmensind Evaluationen des Unterrichts durch Beobachtung, Kompetenzraster, Befragungen<strong>und</strong> Interviews sinnvoll.Forschungsfrage / ForschungsaufgabeIm Rahmen einer übergreifenden Aufgabe ist die Formulierung individueller Forschungsfragendurch die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler möglich. Damit soll betont werden, dass Kunstunterricht derAuseinandersetzung mit Problemen, der Beantwortung von Fragen beziehungsweise dem Erwerbvon Kompetenzen dient, mit denen Fragen <strong>und</strong> Probleme bewältigt werden können. Die Arbeit anden Forschungsfragen kann Formen praktischer oder theoretischer Auseinandersetzung annehmen,kann lust- <strong>und</strong> genussbetont, empirisch sammelnd <strong>und</strong> erfahrend, intellektuell <strong>und</strong> analytisch,materialintensiv <strong>und</strong> experimentell vor sich gehen. Sie kann sich in Objekten, Sammlungen<strong>und</strong> Dokumentationen präsentieren, sie kann performativ oder von Dauer sein, sie kann alle Formenkünstlerischen <strong>und</strong> wissenschaftlichen Arbeitens integrieren. Ein geeignetes Instrument zurSammlung <strong>und</strong> Präsentation des Prozesses ist das Portfolio. Vgl. auch Ästhetische Forschung<strong>und</strong> Feldforschung.GIFGraphics Interchange Format ist ein digitales Bildformat mit guter, verlustfreier Komprimierung fürBilder mit geringer Farbtiefe (2 bis 256 Farben). Das GIF-Format ermöglicht das Speichern von mehrerenBildern in nur einer einzigen Datei. So lässt sich im GIF-Format eine kleine Animation erstellen. Vgl. Andreas Brenne: Künstlerische Feldforschung. Ästhetisch-forschende Zugänge zur Lebenswelt. In: Kunst + Unterricht320 (2008), S. 4-11. In demselben Heft finden sich viele Beispiele für die künstlerische Feldforschung. Vgl. zum folgenden Barbara Wichelhaus: Fördern im Kunstunterricht. Prinzipien, Perspektiven <strong>und</strong> Probleme. In: Kunst +Unterricht, H. 307/308 (2006), S. 3-10.2 0 7


GruppenpuzzleDas Gruppenpuzzle gehört zum Methodenrepertoire des Kooperativen Lernens. Dabei wird dieLerngruppe in „Stammgruppen“ eingeteilt, die ein Problem zu lösen haben. Das Problem lässtsich nur durch Expertenwissen bearbeiten. Deshalb werden die Stammgruppenteilnehmer auf Expertengruppenverteilt, erarbeiten sich in diesen R<strong>und</strong>en unterschiedliches Expertenwissen, daszuletzt wieder in der ursprünglichen Stammgruppe zusammengebracht wird. Das Gruppenpuzzlefunktioniert am besten, wenn genauso viele Expertengruppen gebildet werden können, wie Teilnehmerin der Stammgruppe sind. Im Kunstunterricht bietet sich die Methode etwa in Phasen an,wenn es um die Erarbeitung von Sachwissen zu einem Werk oder Künstler geht.HauptintentionZielvorstellungHeterogenitätHeterogenität bezeichnet die Verschiedenheit von Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern, die in einer Lerngruppezusammenkommen; allgemeinpädagogisch werden fünf Bereiche der Heterogenitätunterschieden: 44 Interessen <strong>und</strong> Lernstile Sach- <strong>und</strong> Methodenkenntnisse, Entwicklungsniveau Lerneinstellungen Psychosoziale Bedingungen, Sozialisationskontext BegabungenIm Kunstunterricht ist es deshalb besonders wichtig, diese Unterschiede zu diagnostizieren <strong>und</strong>darauf zu reagieren, weil Persönlichkeitsentwicklung <strong>und</strong> individuelle Förderung zu den zentralenAnliegen des Faches gehören. Die Verbindlichkeit der Bildungsstandards <strong>und</strong> der Vermittlungvon Basiskompetenzen im Fach Kunst einerseits gilt es in Einklang zu bringen mit diesem kunstpädagogischenAnspruch andererseits. Gerade im Fach Kunst kann Heterogenität etwa durchunterschiedliche soziale <strong>und</strong> kulturelle Voraussetzungen, aber auch als Chance für Vielfalt <strong>und</strong>Breite der Ideen <strong>und</strong> Problemlösungsstrategien genutzt werden, wenn Differenzierung zumUnterrichtsprinzip wird.HotspotIm Kontext interaktiver <strong>Video</strong>s beschreibt der Hotspot eine Markierung unterschiedlichen Aussehens.Hotspots können geometrische Formen haben oder als Umrisslinie erscheinen. Ein Hotspotkann an beliebigen Stellen eines <strong>Video</strong>s platziert <strong>und</strong> mit einem Hyperlink versehen werden. AlsHotspot werden aber auch zum Beispiel drahtlose Internetzugriffspunkte bezeichnet.Hyperlink(engl. link = Verknüpfung, Verbindung, Verweis; auch node = Knoten, anchor = Anker) Mit einemHyperlink kann ein Sprung von einer bestimmten Stelle in einem elektronischen Dokument zu eineranderen Stelle in demselben oder einem anderen Dokument vorgenommen werden.HypermediaDer Begriff Hypermedia setzt sich aus „Hypertext“ <strong>und</strong> „Multimedia“ zusammen <strong>und</strong> betontden multimedialen Aspekt. Jedoch nicht jedes multimediale Programm ist als Hypermediasystemzu bezeichnen. Hypermedia basiert auf dem Hypertext-Prinzip, das heißt alle Merkmale desHypertext-Prinzips werden auf Hypermedia vererbt. Eine Ergänzung zum Hypertext besteht inder zusätzlichen Einbindung <strong>und</strong> Synchronisierung verschiedener Typen von nicht-textlicher In- Vgl. Gerhard Hey u.a.: Planungshilfen zur Inneren Differenzierung. Kronshagen: IQSH 2009; weitere Materialien zur InnerenDifferenzierung im <strong>Fächerportal</strong> des IQSH (Alte Sprachen: http://www.faecher.lernnetz.de: Innere Differenzierung. Planungshilfen).2 0 8


G L O S S A Rformation. Die Objekte sind untereinander als Knoten über Kanten (Links) vernetzt. Knoten könnenmehrere <strong>Medien</strong> enthalten, zum Beispiel Text, Grafik, <strong>Video</strong> <strong>und</strong> Ton, <strong>und</strong> bilden eine in sich geschlosseneEinheit. Kanten verbinden die Einheiten untereinander. Anker (anchors) markieren dieVerbindungen der Knoten <strong>und</strong> sind meist farblich hervorgehobene oder ikonische Schaltflächen.HypertextDas Prinzip des Hypertextes beruht auf einer Struktur, die Informationen mittels Hyperlinks zwischenHypertext-Knoten frei navigierend für den Nutzer erschließbar macht. Informationen werdennicht mehr sequenziell nacheinander vermittelt, sondern in einer assoziativen, nicht hierarchischenStruktur miteinander vernetzt. Diese Form des Hypertext-Denkens ist nicht gr<strong>und</strong>sätzlich neu. Soentsprechen zum Beispiel differenzierte Erschließungshilfen für lineare Texte durch die Vielfalt derVerweissysteme dem Prinzip eines Hypertextes. Das geschieht schon in der Manuskriptkulturdes Mittelalters. Als Vorläufer des aktuellen Hypersystems ist zum Beispiel der „Memory Extender“(= Gedächtnis-Erweiterer) von Vannemar Busch zu nennen. Busch stellte seine Vision einerMaschine <strong>–</strong> noch ein Analogrechner <strong>–</strong> zur Unterstützung des menschlichen Gedächtnisses <strong>und</strong>assoziativen Denkens 1945 in dem Artikel: „As We May Think“ vor. 45 „Memex“ ist die Fiktionvon einer Maschine, in der alle Formen von Aufzeichnungen (Bücher, Gedanken etc.) nicht nurgespeichert werden können, sondern es kommt bereits zu Verweisen innerhalb der Dokumente.„Memory Extender“ soll eine Erweiterung <strong>und</strong> Verknüpfung von Wissen ermöglichen, die alsAnhang des Gedächtnisses fungiert. Röll betont in seinen Ausführungen über die Bedeutung desInternets für die Entwicklung von Wahrnehmungsskripts Jugendlicher, dass damit entscheidendeVeränderungen in der Aneignungsform von Wirklichkeit einhergehen. Für das Gelingen von Lernprozessenim Kontext von Schule gilt es, sich dieser veränderten neuen Seh-, Wahrnehmungs<strong>und</strong>Denkweisen Jugendlicher bewusst zu sein.Interaktivität(lat: inter agere = wechselseitig handeln) Als Begriff meint Interaktivität einerseits das „Sich-aufeinander-Beziehen“von mindestens zwei Personen, die miteinander in Kontakt stehen <strong>und</strong> diesich in ihren wechselseitigen Handlungen gegenseitig (Denk)Anstöße geben. Interaktivität kannzwischen zwei Personen unmittelbar geschehen. Sie kann aber auch über <strong>Medien</strong>, wie etwaeine Wiki 46 , vermittelt sein. Von Interaktivität wird auch gesprochen, wenn ein Mensch mit demComputer interagiert. Dies wird dadurch möglich, dass nicht nur Personen, sondern auch Computerüber ein Spektrum von Optionen verfügen, denn ein Computer ist mehr als ein Speichervon Informationen. Interaktivität liegt vor, wenn ein Computer das Verhalten des jeweiligen Nutzersregistriert, zum Beispiel wie das G1-Mobiltelefon von Google, das über eine ständige Verbindungmit dem Internet persönliche Nutzungseigenschaften analysiert. 47 Dialogisches Verhalten imWWW (World Wide Web) zeichnet sich vornehmlich durch seine Nichtintentionalität aus. DurchZufallsereignisse <strong>und</strong> Zufallsentscheidungen werden neue Bezugssysteme zu nicht vorgesehenen,jeweils neuen Zusammenhängen konstituiert. 48Knetanimation / Knetfigurenanimation(engl. clay animation) Mit modellierbarer Knetmasse, zum Beispiel Plastilin oder Silikon, gegebenenfallsüber einem Drahtskelett, werden Figuren geknetet <strong>und</strong> in der Stop-Motion-Technikanimiert. Bekannte Beispiele sind: Wallace and Gromit, Chicken Run, Shaun das Schaf. 49 Vgl. Franz-Josef Röll: Pädagogik der Navigation. Selbstgesteuertes Lernen durch Neue <strong>Medien</strong>. Kopaed, 2003, S. 71. <strong>–</strong> DerArtikel von Busch aus dem Atlantik Monthly von 1945 wird von Röll zitiert. Eine Wiki ist ein Hypertext-System, dessen Inhalte von den Benutzern nicht nur gelesen, sondern auch online geändertwerden können. Im Telefonbuch G1 werden z. B. durch die Synchronisation mit dem Google Server interne Statistiken erstellt, die Anrufe imTelefonbuch sortieren <strong>und</strong> so Anrufe nach Beliebtheit ordnen. Vgl. Ide, M. <strong>und</strong> Winkler, T: Lernen mit körper- <strong>und</strong> raumbezogenen digitalen <strong>Medien</strong>. Wie Kommunizieren <strong>und</strong> Interagierenin gemischten Realitäten Lernen verändert. In: Kraus, A. (Hrsg.): Körperlichkeit in der Schule. Aktuelle Körperdiskurse <strong>und</strong> ihreEmpirie. Band 2. Athena 2009, S. 147. Die <strong>Animationsfilm</strong>e stammen aus bei vielen Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern bekannten Serien, die im Internet vertrieben werden.2 0 9


Kompetenzorientierung(lat. competere = zusammentreffen, ausreichen, zu etwas fähig sein, zustehen) Im kompetenzorientiertenUnterricht geht es darum, Wissen <strong>und</strong> Fähigkeiten nicht nur zu vermitteln, sondern Schülerinnen<strong>und</strong> Schüler in die Lage zu versetzen, beides in komplexen Lern- <strong>und</strong> Lebenssituationenselbstständig anwenden zu können. Es soll sie befähigen, „berufliche <strong>und</strong> persönliche Situationenzu bewältigen, die Welt zu deuten <strong>und</strong> zu kritisieren, Probleme zu lösen, neue Ideen zu entwickeln,Musik, Literatur <strong>und</strong> Kunst zu genießen.“ 50 Die vorgestellten Aufgaben verstehen sich als Beispieledafür, wie komplexe Lernsituationen im Fach Kunst geschaffen werden können, in denenkompetenzorientiertes Lernen möglich ist. Dabei wird danach gefragt, welche Kompetenzen mitwelchen Zielvorstellungen vermittelt werden sollen, auf welche Weise in welchen Unterrichtsformen<strong>und</strong> mit welchen Methoden sie vermittelt werden <strong>und</strong> wie sie sich überprüfen lassen.KompetenzrasterEin Kompetenzraster bietet tabellarische Übersichten über den Kompetenzerwerb, die meist ausSchülersicht formuliert werden. Sie stecken einen Entwicklungshorizont ab, der von Gr<strong>und</strong>kenntnissen<strong>und</strong> -fertigkeiten bis zu komplexen Kenntnissen <strong>und</strong> Fertigkeiten reichen kann. So kannjeder Schüler <strong>und</strong> jede Schülerin sich selbst <strong>und</strong> die erreichten Kompetenzen differenziert einschätzen.Die meisten Kompetenzraster arbeiten mit „Ich kann ...“-Formulierungen. Sie tragendazu bei, Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler mit Formen der Selbstkontrolle <strong>und</strong> Selbststeuerung vertrautzu machen; sie können helfen, sich das eigene Selbstbild bewusst zu machen. Nach außen gebensie Auskunft über Kompetenzzuwachs <strong>und</strong> über das, was noch gelernt werden kann. Je nach ihrerFunktion im Unterricht können Kompetenzraster auch in die Bewertung eingehen. Im Kunstunterrichtist genau zu überlegen, welche Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten sich durch Kompetenzrasterüberprüfen lassen <strong>und</strong> welche nicht. So kann ein zentraler Lern- <strong>und</strong> Erfahrungsbereich wie dieSensibilisierung von Wahrnehmung nur schwer über solch ein Raster erfasst werden. Die Aufgabensammlunggibt viele Beispiele für Kompetenzraster in verschiedenen unterrichtlichen Funktionen.Komplexe LernsituationWissen, Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten werden in thematischen Kontexten vermittelt <strong>und</strong> stehennicht für sich. Im Mittelpunkt des Unterrichts steht das Verstehen von Zusammenhängen, das Findeneigener Lösungs- <strong>und</strong> Handlungsstrategien, das situationsbezogene Anwenden <strong>und</strong> Handeln.Für den Kunstunterricht bedeutet das, dass nicht kleinschrittige, unabhängig voneinander gestellteAufgaben nacheinander abgearbeitet werden, sondern dass im Rahmen komplexer Strukturen Zusammenhängevermittelt werden. Dabei steht zum Beispiel das Erlernen von technischen Verfahrenim Kontext einer Problemlösung, die sich aus lebensweltlichen Zusammenhängen legitimierenkann, die aus der Alltags- <strong>und</strong> Wahrnehmungserfahrung heraus, die aber auch aus künstlerischen,kunstgeschichtlichen, kultur- <strong>und</strong> medientheoretischen Fragestellungen erwachsen kann. Prinzipiellkann jedes Schulfach <strong>und</strong> jedes Lebensproblem ein auslösendes Moment für die Konzeptioneiner komplexen Lernsituation im Kunstunterricht sein.Konstruktivistische PädagogikDie Aufgaben gehen von einem kritisch-konstruktivistischen Pädagogikbegriff aus; damit ist dielernpsychologische Annahme verb<strong>und</strong>en, dass ein Lernprozess darin besteht, eine jeweils individuelleRepräsentation der Welt zu erstellen. Welt wird im Kopf der Lernenden durch sinnesphysiologische,neuronale, kognitive <strong>und</strong> soziale Prozesse aufgebaut, die das jeweils Neue mit bereitsvorhandenen Strukturen <strong>–</strong> Erfahrungen, Erinnerungen, Wissen, Gedanken, Gefühlen <strong>–</strong> verbinden.Neues kann also nur dann gelernt werden, wenn Anknüpfungsmöglichkeiten vorhanden sind. Auseinem vielfältigen Lernangebot wird vor allem das angenommen, was auf bereits Bekanntes stößt<strong>und</strong> dieses differenziert, erweitert, vertieft oder verändert. Lebensweltbezug herzustellen <strong>und</strong>individuell variable Angebote vorzuhalten ist eine Konsequenz aus dieser Erkenntnis. Vgl. zum folgenden: Kerstin Tschekan: Kompetenzorientiert unterrichten. Eine Didaktik. Berlin: Cornelsen, 2011.2 1 0


G L O S S A RKonzeptDen Begriff entlehnt die Kunstdidaktik aus der Kunst; Konzepte werden als Vorarbeit für die Erarbeitungkünstlerischer Vorhaben erstellt. Konzeptkunst im engeren Sinn bezeichnet in der zeitgenössischenKunst die Konzeption von künstlerischen Vorhaben, die nicht in Produkten realisiertwerden. Sie können nur gedanklich ausgearbeitet vorliegen, können aber auch die Form von Aktionen,Interventionen oder performativen Akten annehmen. Konzeptuell in beiden Formen kannim Kunstunterricht einzeln, mit Partner oder in Gruppen <strong>und</strong> in allen Jahrgangsstufen gearbeitetwerden. 51Kooperatives LernenEin Gr<strong>und</strong>prinzip des Kooperativen Lernens liegt darin, dass die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler vomindividuellen Nachdenken über den gedanklichen Austausch mit einem Partner oder einer Partnerinzur Arbeit in der Gruppe oder im Plenum fortschreiten (Think <strong>–</strong> Pair <strong>–</strong> Share oder Denken <strong>–</strong>Austauschen <strong>–</strong> Besprechen = D-A-B). Damit wird der Erkenntnis konstruktivistischer PädagogikRechnung getragen, dass die Begegnung mit neuem Material, mit neuen Fragestellungen, zuerstvor der Folie des individuellen Erfahrungshorizontes stattfinden sollte.Fünf Basiselemente gelten als die tragenden Säulen des Kooperativen Lernens, deren Beachtungvor allem in den Gruppenphasen von Bedeutung ist: individuelle Verbindlichkeit oder auch die Übernahme von Verantwortung durch den Einzelnen; die positive Abhängigkeit aller voneinander in der Gruppe; die Gestaltung des Lernumfeldes in einer Art <strong>und</strong> Weise, die Interaktion direkt fördert <strong>–</strong> z. B.sollte die Möglichkeit des Augenkontakts in der Gruppe gegeben sein; die Vermittlung <strong>und</strong> Anwendung sozialer Fähigkeiten, das heißt, dass die Schülerinnen <strong>und</strong>Schüler über soziale Fähigkeiten verfügen sollten wie einander Zuhören <strong>und</strong> ausreden lassen,Material teilen <strong>und</strong> Ähnliches. Das letzte Basiselement bezieht sich auf die Evaluation <strong>und</strong> Reflexion des Gruppenprozesses. 52Im Kooperativen Lernen wurde eine Vielzahl von Vorschlägen für Unterrichtskonstellationen <strong>und</strong>Methoden entwickelt, die sich eignen, um diese Basiselemente einzuüben <strong>und</strong> anzuwenden, vorallem geht es dabei um die Vermittlung der gr<strong>und</strong>legenden sozialen <strong>und</strong> kommunikativen Fähigkeiten,aber auch um die verbindliche Übernahme von Verantwortung jedes Gruppenmitglieds fürProzess <strong>und</strong> Ergebnis der Gruppenarbeit. Einige bekannte Methoden sind das Gruppenpuzzleoder die Vergabe von Rollenkarten. Im Kunstunterricht eignet sich das Prinzip des KooperativenLernens besonders für alle Phasen der Wissensaneignung <strong>und</strong> für Reflexionsphasen, auch für dieReflexion über die eigenen Arbeiten <strong>und</strong> Arbeitsprozesse. Die vorliegende Sammlung enthält vieleBeispiele für die Anwendung kooperativer Lernformen.Kunst / KunstunterrichtUnter Kunst wird der kreative Prozess oder das Ergebnis eines kreativen Prozesses verstanden,bei dem die Reflexion an den Prozess der sinnlichen Wahrnehmung geb<strong>und</strong>en bleibt. In der zeitgenössischenKunst wird Kunst als global- <strong>und</strong> interkulturell funktionierendes System verstanden,in dem künstlerische Prozesse Gesellschaft derart reflektieren, dass es zu einer Erweiterung vonWahrnehmungs- <strong>und</strong> Verhaltensoptionen kommt. Kunst in diesem Sinn ist Gegenstand von Kunstunterricht.Darüber hinaus gehören laut Lehrplan <strong>und</strong> Bildungsstandards viele weitere Bereiche inden Unterricht mit der Bezeichnung „Kunst“: Kunstgeschichte <strong>und</strong> Kunsttheorie sind der Kunst imoben genannten Sinn noch eng verb<strong>und</strong>en. Architektur, Stadt <strong>und</strong> Raum, Industrie- <strong>und</strong> Alltags- Zum konzeptuellen Arbeiten im Kunstunterricht vgl. Christine Heil, Norbert Osterholt <strong>und</strong> Fritz Seydel: Konzept. In Kunst +Unterricht 304/305 (2006), S. 23-27. Zum Kooperativen Lernen vgl. z. B. Norm <strong>und</strong> Kathy Green: Kooperatives Lernen im Klassenraum <strong>und</strong> im Kollegium. DasTrainingsbuch, Kallmeyer, Seelze-Velber 2005; Ludger Brüning, Tobias Saum: Erfolgreich unterrichten durch Kooperatives Lernen1 Essen: NDS-Verlag, 2006.2 11


design greifen Bereiche des Alltags auf, die das unmittelbare Lebensumfeld der Schülerinnen <strong>und</strong>Schüler betreffen <strong>und</strong> der sinnlichen, überwiegend der visuellen Wahrnehmung unterliegen. Derumfassende Bildbegriff macht diese Bereiche zu zentralen Inhalten des Faches Kunst. Weitergehören <strong>Medien</strong>, analoge <strong>und</strong> digitale Kommunikations- <strong>und</strong> Massenmedien dazu, die Fotografie,Film, <strong>Video</strong> <strong>und</strong> Internet umfassen. Dieses breite Themenspektrum des Faches macht es für interdisziplinäre,fächerverbindende Zugänge so geeignet.Kunstpädagogische RelevanzJede Überlegung zur Aufgabenentwicklung muss sich die Frage nach der kunstpädagogischen Relevanzeines Unterrichtsinhalts stellen. Bei der kunstpädagogischen Relevanz handelt es sich umein komplexes Gefüge aus verschiedenen Zusammenhängen: Der Inhalt muss aus künstlerischerbeziehungsweise gestalterischer oder kulturpädagogischer Perspektive vermittlungsrelevant sein,er muss aber auch aus lebensweltlicher Perspektive für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche bedeutungshaltigsein. In der Regel gehört zur Argumentation eine aspektorientierte Sachanalyse, bei der die didaktischeReduktion aus der Altersangemessenheit für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche heraus begründetwird. Zum Begründungshorizont können aber auch Lebensweltperspektive, Berufsorientierung,soziale <strong>und</strong> gesellschaftliche Bedingungen, neue Entwicklungen in Kunst, Politik, Religion stehen.Um ein Beispiel zu geben: Die kunstpädagogische Relevanz kann aus der wachsenden Bedeutungvon Bildern in den Neuen <strong>Medien</strong> oder aus der Globalisierung des Alltagslebens heraus begründetwerden. Leitlinien, Denk- <strong>und</strong> Argumentationshilfen sind Lehrplan, Bildungsstandards, aktuellekunstpädagogische Konzepte, Theorien <strong>und</strong> Modelle.Legetrick / LegetrickfilmBeim Legetrickfilm werden zweidimensionale Vorlagen <strong>–</strong> zum Beispiel Fotos, Zeichnungen, gerisseneoder geschnittene Papiere, ausgeschnittene Figuren <strong>–</strong> schrittweise verschoben <strong>und</strong> in jederneuen Phase fotografiert. Das kann unter einem Tricktisch oder in einer Trickbox geschehen.Die Fotografien können anschließend durch verschiedene Verfahren analog oder digital animiertwerden.LehrgangDie Unterrichtsform Lehrgang eignet sich dafür, überschaubare Inhalte in einem begrenztenZeitraum an eine größere Gruppe gleichzeitig zu vermitteln. Das können im Kunstunterricht zumBeispiel künstlerische Verfahren sein, die sich gut durch handwerkliches Vor- <strong>und</strong> Nachmachenvermitteln lassen. Gerade für werktechnische Verfahren, bei denen Sicherheitsbestimmungenberücksichtigt werden müssen, eignet sich der Lehrgang. Die Unterrichtsform kann durch begleitendeHandouts in Teilen individualisiert werden, sodass individuelle Arbeitstempi oder differenzierendeHilfestellungen oder Vertiefungen ermöglicht werden. In den vorliegenden Unterrichtsbeispielengibt es Lehrgänge oder Trainingsprogramme zur Einführung in Computerprogramme.Lernausgangssituation DiagnoseLernzielZielvorstellungenLinearitätDer Begriff der Linearität wird zum Beispiel im Zusammenhang mit Filmen verwendet, die in einerbestimmten linearen Reihenfolge die Handlung erzählen ( Non-Linearität).<strong>Medien</strong>kompetenzDieter Baacke definiert <strong>Medien</strong>kompetenz als Bündel von Fähigkeiten, die gesellschaftliche Partizipationermöglichen. Er unterteilt sie in vier Dimensionen, die inhaltlich mit Blick auf die kulturellen,ästhetischen, wirtschaftlichen, technischen <strong>und</strong> sozialen Bedingungen einer Zeit stets aktualisiertwerden müssen: „<strong>Medien</strong>kritik“ bezeichnet die analytische Fähigkeit zum Erfassen gesellschaftlicherProzesse, die Fähigkeit, analytisches Wissen reflexiv auf sich selbst <strong>und</strong> das persönliche2 1 2


G L O S S A RHandeln zu beziehen <strong>und</strong> ethisch verantwortlich zu handeln. „<strong>Medien</strong>k<strong>und</strong>e“ umfasst informativesWissen über die <strong>Medien</strong> <strong>und</strong> instrumentell-qualifikatorische Fähigkeiten. „<strong>Medien</strong>nutzung“meint das rezeptive Anwenden von <strong>Medien</strong> <strong>und</strong> das Nutzen interaktiver Angebote, die aktiveTeilhabe an der <strong>Medien</strong>welt. Mit „<strong>Medien</strong>gestaltung“ bezeichnet Baacke die innovative Weiterentwicklungdes <strong>Medien</strong>systems <strong>und</strong> kreative ästhetische Gestaltung der <strong>Medien</strong>. 53 Mit Blick aufdie vorliegende Sammlung konzentriert sich <strong>Medien</strong>kompetenz auf die Fähigkeit im Bereich der<strong>Medien</strong>nutzung, rezeptiv <strong>und</strong> gestaltend mit Einzelbild, Fotografie, Animation <strong>und</strong> <strong>Video</strong> analog<strong>und</strong> digital umzugehen.<strong>Medien</strong>kunstDer Begriff der <strong>Medien</strong>kunst wird heute in zweifacher Hinsicht verwendet: Zum einem bezeichneter Kunst, die digitale Technologie als Werkzeug zur Erstellung traditioneller Kunstwerke benutzt,zum Beispiel Fotografie, Druckerzeugnisse, Skulpturen oder Musik. Zum anderen wird damit Kunstbezeichnet, die die Technologie als ihr Medium in der Weise einsetzt, dass sie ausschließlich indiesem Medium Kunst erzeugt, aufbewahrt <strong>und</strong> präsentiert <strong>und</strong> Gebrauch von den interaktiven<strong>und</strong> partizipativen Möglichkeiten des Mediums macht. Dazu gehören Animationstechniken, 3-D-Simulationen, Virtual Reality <strong>und</strong> Netzkunst. Die vorliegenden Aufgaben setzen einen Schwerpunktauf Animation <strong>und</strong> interaktive <strong>Video</strong>s.Montage(franz. montage = Zusammensetzung) Aufbau eines Films beim Schnitt.MultikodalZur Übermittlung spezifischer Inhalte werden unterschiedliche Kodierungen verwendet, etwaSprache, Schrift (numerische Codes), Grafik (Zeichnung, Bilder, Animation) oder Ton (Musik, Geräusch).MultimodalDer Begriff bezeichnet unterschiedliche Sinnesmodalitäten wie visuell, auditiv, haptisch oder sensorisch.Nachspann / Abspann(engl. credits) Als Abspann wird die Auflistung der Mitwirkenden <strong>und</strong> der Produktionsdaten amEnde eines Films bezeichnet; er ist häufig mit besonderen filmischen Effekten verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> fürSchülerinnen <strong>und</strong> Schüler besonders attraktiv, weil er die persönliche Signatur unter das eigeneProdukt setzt. In der Unterrichtseinheit Zeitreise wird die Erstellung des Abspanns als motivierenderEinstieg genutzt. Vor dem Film steht in der Regel ein Filmtitel <strong>und</strong> gegebenenfalls einVorspann.Neue <strong>Medien</strong>Kennzeichen der Neuen <strong>Medien</strong> sind: Digitalität, Vernetzung, Globalität, Mobilität, Konvergenz <strong>und</strong>Interaktivität. Neue <strong>Medien</strong> erlauben im Unterschied zu traditionellen <strong>Medien</strong> (u. a. Printmedien,Radio oder Fernsehen) ein erweitertes Repertoire an unterschiedlichen Symbolsystemen frei zukombinieren. Sie erlauben Eingriffe (Interaktionen), mit denen sich die Eigenschaften der Informationsdarstellungbeeinflussen lassen. Das kann zum Beispiel in interaktiven <strong>Video</strong>s, interaktiven3-D-Welten oder Social-Media geschehen.Non-Linearität / Nicht-LinearitätNon-Linearität beschreibt zunächst den Verständnisprozess zwischen Autor <strong>und</strong> Rezipient. ImGegensatz zur linear ausgerichteten Struktur des Buches, in dem Verweise das Prinzip der Narrationerweitern, aber nicht gr<strong>und</strong>sätzlich infrage stellen, ist Non-Linearität ein Kennzeichen vonHypertext-Strukturen, wie wir sie gegenwärtig vorwiegend im Internet finden. Vgl. Dieter Baacke: <strong>Medien</strong>pädagogik, Tübingen 1997.2 1 3


Die Hypertextstruktur ermöglicht eine Individualisierung der Leseerfahrung (Informationsverarbeitung)in der Weise, dass die linear angelegte Form eines Textes mit klassischem Anfang, Mitte<strong>und</strong> Ende zugunsten einer multilinearen, assoziativen, nicht-hierarchischen Perspektive aufgebrochenwird. Der Nutzer kann an beliebigen Stellen in die Hypertextstruktur „einsteigen“ <strong>und</strong> mittelsder Simultaneität von angebotenen Informationseinheiten (u. a. Text, <strong>Video</strong>, Grafik, Ton) Inhaltsschwerpunkteselbst konstruieren. Durch die Möglichkeit der Interaktion <strong>und</strong> Vielfalt potenziellerVerknüpfungen der Knoten kann die Rezeption non-linear angeordneter Inhalte durch den Nutzerfrei navigierend erschlossen werden. Dadurch verändern sich Formen der Aneignung, die Rolledes Rezipienten wird die eines Produzenten, er wird zum Co-Autor. Ein Beispiel für Non-Linearitätbietet der Beitrag WeHype. Gestalten interaktiver (Hyper)<strong>Video</strong>s.ObjektanimationSachtrickfilmOff-TonEin Off-Ton wird dem Film bei der Nachbearbeitung Vertonung hinzugefügt. Es kann sich dabeizum Beispiel um einen Kommentar handeln, bei dem die Zuschauer eine kommentierende Stimmehören, die sprechende Person aber nicht im Bild zu sehen ist.Offene UnterrichtsformenUnter der Bezeichnung „Offener Unterricht“ werden Unterrichtsformen zusammengefasst, in denenSchüler <strong>und</strong> Schülerinnen weitgehend selbst entscheiden, auf welche Weise sie räumlich<strong>und</strong> zeitlich in welcher Sozialform Inhalte <strong>und</strong> Kompetenzen erarbeiten. Die Verantwortung fürdas eigene Lernen wird so weit wie möglich an den einzelnen Schüler <strong>und</strong> die einzelne Schülerindelegiert. Wichtig ist das Einhalten gemeinsam formulierter Regeln innerhalb der Lerngruppe.Von der breiten Palette der offenen Unterrichtsformen sind für den Kunstunterricht die folgendenbesonders geeignet: Stationslernen, die Form der Werkstatt, das Projekt <strong>und</strong> die Projektorientierung.Auch an Wochenplanarbeit kann sich der Kunstunterricht beteiligen. Die vorliegendeSammlung bietet Beispiele für das Lernen an Stationen (Figuren lernen laufen), für Werkstattunterricht(Animationswerkstatt) <strong>und</strong> für Projektorientierung (Zeitreise).Patenschaften / Chef-Prinzip / ExpertenprinzipDas Chef-Prinzip lässt sich besonders gut an Stationen, aber auch in der Unterrichtsform „Werkstatt“einsetzen. Es basiert auf dem Gedanken, dass für jede Station ein Schüler oder eine SchülerinVerantwortung übernimmt. Das kann je nach Alter <strong>und</strong> Kompetenz vom einfachen Aufräumenüber den Auf- <strong>und</strong> Abbau der Station bis zu inhaltlichen <strong>und</strong> Vermittlungsaufgaben gehen, wenn einSchüler oder eine Schülerin zum Ansprechpartner für die anderen bei Fragen <strong>und</strong> Problemen wird.Das Modell der Patenschaften wird in der Unterrichtseinheit Animationswerkstatt beschrieben.PerceptDen Begriff hat Gunter Otto geprägt; er ist im Zusammenhang der kunst- <strong>und</strong> literaturwissenschaftlichenRezeptionstheorien der Achtzigerjahre des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts entstanden, deren ErkenntnisseGunter Otto in die Kunstpädagogik übertragen hat: „Wenn […] Bilder betrachtet werden, dannspielt nicht nur eine Rolle, was auf dem Bild zu sehen ist […], sondern was der Betrachter mitdem, was er sieht, verbindet. Diesen Verknüpfungsakt nennen wir die Bildung eines Percepts. DasPercept ist also ein Produkt. In ihm stoßen anteilig das Bild <strong>und</strong> die Vorstellungen des Betrachterszusammen. In Verstehensprozessen sind Percepte das F<strong>und</strong>ament, auf dem Auslegung beruht.“ 54Das Percept hat sich als konstitutiv für die Beschreibung der ersten Phase der Aneignung einesBildes etabliert, in der Eindrücke, Gefühle <strong>und</strong> Beobachtungen gesammelt werden. Nach klassischemVerfahren wird der Kontakt mit dem Bild über drei Fragen hergestellt: Was sehe ich? Wasfühle ich? Woran denke ich? Wichtig für die unterrichtliche Umsetzung ist, dass es in dieser ers- Gunter <strong>und</strong> Maria Otto: Auslegen. Ästhetische Erziehung als Praxis des Auslegens in Bildern <strong>und</strong> des Auslegens von Bildern.Seelze: Friedrich, 1987, S. 51.2 1 4


G L O S S A Rten Phase kein Richtig oder Falsch, kein Wichtig oder Unwichtig gibt, da alle Äußerungen als dieindividuellen Percepte der Betrachter ihre Berechtigung haben. Was Gunter Otto beschreibt, wirdheute von neurophysiologischen Erkenntnissen über Bildwahrnehmung <strong>und</strong> Bilderinnerung sowievon der konstruktivistischen Pädagogik bestätigt <strong>und</strong> differenziert. 55PixelBildpunkt; kleinstes Element eines Digitalfotos, wird häufig als px abgekürzt.Pixilation / Pixilationstrick(engl. pixilated = verdreht, irritiert, verrückt) Der Pixilationstrick ist eine Technik der Animation,in der zwischen zwei Aufnahmen Personen (<strong>und</strong> evtl. Gegenstände) verschoben werden, die soin irreale Situationen gebracht werden können. Ein Beispiel: Eine Person wird immer wieder beimHochspringen fotografiert, in der Animation entsteht dabei der Eindruck, als würde sie schweben.PortfolioDas Portfolio ist ursprünglich aus einer Mappe hervorgegangen, wie sie Künstler <strong>und</strong> Architektenzur Demonstration ihrer Arbeitsweise <strong>und</strong> Erfindungen mit sich führten. Sie diente zur Vorlage beipotenziellen Auftraggebern oder zur Bewerbung an Akademien. Diese Form der Mappe wurdein pädagogische Zusammenhänge übernommen <strong>und</strong> wird heute in allen Fächern eingesetzt. Siesteht für eine neue Lernkultur, die Selbstständigkeit, Eigeninitiative <strong>und</strong> die Förderung eigenerIdeen fördert. Eine gängige Definition lautet: „Ein Portfolio ist eine zielgerichtete Sammlung vonArbeiten, welche die individuellen Bemühungen, Fortschritte <strong>und</strong> Leistungen der/des Lernendenauf einem oder mehreren Gebieten zeigt. Die Sammlung muss die Beteiligung der/des Lernendenan der Auswahl der Inhalte, der Kriterien für die Auswahl, der Festlegung der Beurteilungskriteriensowie Hinweise auf die Selbstreflexion der Lernenden einschließen.“ 56 Im Fach Kunst kanndas Portfolio in sehr verschiedenen Funktionen <strong>und</strong> unterrichtlichen Zusammenhängen eingesetztwerden; hier nur zwei Beispiele: als Arbeitsprozessportfolio, auch Kunsttagebuch, in dem derSchüler oder die Schülerin den eigenen künstlerischen <strong>–</strong> forschenden, experimentierenden <strong>–</strong> Prozessdokumentiert, mit Skizzen, Um- <strong>und</strong> Irrwegen, oder als Präsentationsportfolio, in dem dieArbeiten gesammelt <strong>und</strong> für die Präsentation aufbereitet werden, die als Endprodukt eines Prozessesgelten sollen. Portfolios können nach Absprache mit den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern auchder Bewertung <strong>und</strong> Benotung dienen.Projekt / Projektorientierung / Projektunterricht / ProjektmethodeIm Projekt orientieren sich Lernprozesse an Themen <strong>und</strong> nicht an Fächergrenzen. Nach strengenKriterien muss der Projektanlass in der Reaktion auf konkrete Bedürfnisse der Beteiligtenliegen, ein Projekt muss produkt- <strong>und</strong> handlungsorientiert sein, interdisziplinär <strong>und</strong> schülerorientiert,es muss einen gesellschaftlichen oder Situationsbezug haben <strong>und</strong> der Lernprozessmuss gemeinsam mit den Schülern organisiert werden. Am Ende des Projekts steht ein Produktoder eine Präsentation. Diesen Vorgaben entspricht kaum ein schulisches Unterrichtsvorhaben,weshalb gern von Projektorientierung im Unterricht gesprochen wird. 57 Projektorientiertist in der vorliegenden Sammlung die Unterrichtseinheit Zeitreise, in der eine Klasse gemeinsam,aber in Teams, arbeitsteilig an einem Film arbeitet. In der Kunstdidaktik wird auch von „ästhetischenProjekten“ gesprochen. Der Begriff wurde von Gert Selle geprägt, der darunter einkünstlerisches Arbeiten in der Schule verstand,das sich an den Arbeitsformen zeitgenössischer Vgl. dazu auch z. B. Ernst Rebel: Vom Sehen im Reden <strong>und</strong> Schweigen. Didaktisch orientierte Umgangsweisen der Bildbetrachtung.In: Rolf Niehoff <strong>und</strong> Rainer Wenrich (Hrsg.): Denken <strong>und</strong> Lernen mit Bildern. Interdisziplinäre Zugänge zur ÄsthetischenBildung. München: kopaed, 2007, S. 210-226. Paulson et al. 1991, S. 60, übersetzt von <strong>und</strong> zitiert nach Thomas Häcker: Vielfalt der Portfoliobegriffe. Annäherungen anein schwer fassbares Konzept. In: Ilse Brunner, Thomas Häcker, Felix Winter (Hrsg.): Das Handbuch Portfolioarbeit. Seelze-Velber:Klett-Kallmeyer, 2006, S. 33-39, Zitat S. 36. Vgl. weiterführend Karl Frey: Die Projektmethode. Weinheim <strong>und</strong> Basel, 1990³.2 1 5


Kunst orientierte. 58 Dieser Begriff weicht in vielen Aspekten vom pädagogischen Projektbegriffab, zum Beispiel versteht Selle in Anlehnung an künstlerische Verfahren der Achtzigerjahredes 20. Jahrh<strong>und</strong>erts auch individuelle künstlerische Erfahrungsarbeit als ästhetisches Projekt.Puppenanimation / PuppentrickfilmBewegliche Puppen, zum Beispiel Barbiepuppen, werden im Einzelbildverfahren fotografiert <strong>und</strong>nach dem Vorbild menschlicher Bewegungsabläufe animiert (nicht zu verwechseln mit abgefilmtemMarionettentheater).Rendern(engl. to render = machen, leisten, erweisen) Aneinandergereihte Einzelbilder <strong>und</strong> besondere Effektemüssen üblicherweise im <strong>Video</strong>schnittprogramm „gerendert“ werden, damit man sie imBewegungsfluss am Computer ansehen kann. Damit das Rendern möglichst schnell erfolgt, mussder Computer, an dem gearbeitet wird, leistungsstark sein.SachanalyseKurze aspektorientierte Sachanalysen sind Teil des Unterrichtsentwurfs nach der neuen Ausbildungsordnung.Im Zusammenhang von Hausarbeiten wird eine umfassendere Vorstellung des Unterrichtsgegenstandsverlangt. Im Zusammenhang dieser Aufgabensammlung erscheinen dieseInformationen unter dem umfassenderen Stichwort der kunstpädagogischen Relevanz.SachtrickfilmIm Sachtrickfilm werden reale Gegenstände animiert. Diese Unterkategorie des Stop-Motion-Films wird im Unterrichtsbeispiel Alltagsgegenstände in neuen Kontexten vorgestellt.Sanduhr-PrinzipSo wie die Sanduhr weite Bäuche <strong>und</strong> enge Durchgänge im Wechsel hat, so kann Unterricht alsein rhythmischer Wechsel von Phasen der individuellen, eigenverantwortlichen Arbeit <strong>und</strong> vonPhasen der Zusammenführung zu Austausch <strong>und</strong> Reflexion in der Gruppe oder im Plenum organisiertwerden. Dieses Prinzip gilt auch für viele offene Unterrichtsformen wie Werkstatt oder Projekt.In der Regel beginnt ein Unterrichtstag oder eine Unterrichtsst<strong>und</strong>e mit einem gemeinsamenEinstieg, einem Impuls oder einer Reflexion <strong>und</strong> endet auch damit. Wie oft zwischendurch Zusammenführungenstattfinden, hängt von Unterrichtsform, Lerngruppe <strong>und</strong> Arbeitsvorhaben ab.Scherenschnittanimation / Cutout AnimationLegetrickfilm mit Scherenschnitten (nicht zu verwechseln mit abgefilmtem Schattentheater).SchlitztrommelZoetropSchlüsselphasenAls Schlüsselphasen bezeichnet man im Film die wichtigsten Positionen einer Bewegung. DieSchlüsselphasen beim Winken sind zum Beispiel die Hand rechts <strong>und</strong> die Hand links. Daraus kanndas Auge die Bewegung des Winkens meist schon rekonstruieren. Alle Phasen, die dazwischenliegen, werden als Zwischenphasen bezeichnet.Schnitt(engl. editing) Der Begriff Schnitt stammt aus der Zeit, in der Filmeinstellungen mithilfe einer Schereauseinandergeschnitten <strong>und</strong> wieder zusammengeklebt wurden. Heute erfolgt dies in der Regelmitdigitaler Software, mit Filmschnittprogrammen wie zum Beispiel Windows Movie Maker. Vgl. Gert Selle: Das ästhetische Projekt. Plädoyer für eine kunstnahe Praxis in Weiterbildung <strong>und</strong> Schule. Unna: LKD-Verlag, 1992. Vgl. dazu auch die aktuelle Weiterentwicklung, z. B. durch Carl-Peter Buschkühle: Zum künstlerischen Projekt. In:Kunst + Unterricht 295 (2005), S. 4-9.2 1 6


G L O S S A RSplit-Screen(engl. geteilte Leinwand) Mit Split Screen wird die Einteilung des Bildschirm in zwei oder mehrereBildschirmfenster bezeichnet. Das Prinzip des Split Screens ermöglicht es, traditionell lineargeprägte Erzählformen zugunsten von non-linearen Formen des Zeiterlebens aufzulösen. Je nachKomplexität des Kompositionsprinzips innerhalb der Screens kann der Rezipient zwischen verschiedenenPerspektiven wählen.StandbildBeim Standbild handelt es sich um ein einzelnes Film- oder <strong>Video</strong>bild; in der Animation setztsich der Eindruck von Bewegung aus der Aneinanderreihung von Einzelbildern oder Standbildernzusammen.StandbilddauerLädt man Einzelbilder in ein <strong>Video</strong>schnittprogramm, um eine Animation zu erstellen, so sollteman zuerst bei den Voreinstellungen des Programms die gewünschte Standbilddauer eingeben.Eine Sek<strong>und</strong>e besteht normalerweise aus 25 Einzelbildern (Frames). Je nachdem, wie flüssig dieBilder aufeinanderfolgen sollen, sollte man sich für eine kurze (z. B. 1/25 Sek<strong>und</strong>e / 1 Frame) oderlängere (z. B. 1/5 Sek<strong>und</strong>e / 5 Frames) Standbilddauer entscheiden.Stationsarbeit / Stationslernen / StationBei der offenen Unterrichtsform des Lernens an Stationen werden im Raum an mehreren StationenArbeitspläne mit Pflicht- <strong>und</strong> Wahlaufgaben verteilt eingerichtet, nach der Raumnutzungwerden Lernstraße oder Lerntheke als Sonderformen des Lernens an Stationen unterschieden.In der Regel können die Stationen in beliebiger Reihenfolge, in individueller Zeiteinteilung <strong>und</strong>meist auch in frei wählbaren Sozialformen bearbeitet werden. Pflichtstationen müssen bearbeitetwerden, Wahlstationen dienen der Erweiterung, Vertiefung oder Wiederholung. Lernen anStationen kann lernpsychologisch gezielt zur Differenzierung nach Lerntyp oder Interesse eingesetztwerden, wenn die Stationen zum Beispiel unterschiedliche Sinne ansprechen, verschiedeneMaterialien bereithalten oder unterschiedliche Arbeitsformen vorgeben wie Zeichnen, Schreiben,Lesen oder Internetrecherche. Die Rolle der Lehrkraft besteht in gezielten Hilfestellungen <strong>und</strong>Beratungen. Lernen an Stationen unterstützt die Selbstständigkeit des Lernens <strong>und</strong> hilft bei derSelbsteinschätzung. Es verlangt Verantwortlichkeit für das eigene Lernen, zum Beispiel indem dieSchülerinnen <strong>und</strong> Schüler für die eigene Zeitplanung <strong>und</strong> für die Auswahl des Schwierigkeitsgradsverantwortlich sind. Laufzettel, auf denen bearbeitete Aufgaben abgehakt werden, können dieLernenden bei der Planung unterstützen. Im Kunstunterricht eignen sich Stationen zum Beispielfür die Bereitstellung unterschiedlicher sinnlicher Zugänge zu Materialien <strong>und</strong> Themen, sie gebendie Möglichkeit zum experimentellen Arbeiten mit verschiedenen <strong>Medien</strong> oder sie können individuellunterschiedliche Schwerpunktsetzungen unterstützen. Die Unterrichtseinheit Figuren lernenlaufen wurde als Stationslernen durchgeführt.Stop-Motion-Technik, Stopptrickverfahren / Stop-Motion-Film / StopptrickfilmMit der Stop-Motion-Technik oder dem Stopptrickverfahren bezeichnet man eine Animationstechnik,bei der unbewegte zwei- oder dreidimensionale Objekte dadurch animiert werden, dass mansie fotografiert, dann ihre Position, Mimik, Gestik oder die Umgebung immer wieder verändert <strong>und</strong>sie in jeder Position erneut fotografiert.StoryboardEin Storyboard ist die zeichnerische Auflösung eines Drehbuchs mit Einstellungsgrößen, Kameraperspektiven<strong>und</strong> -bewegungen, Notizen zur Beleuchtung <strong>und</strong> zur Handlung. Es ergänzt dasDrehbuch um die bildliche Ebene <strong>und</strong> wird damit zur Gr<strong>und</strong>lage für das Drehen des Films.SzeneAls Szene bezeichnet man eine abgeschlossene Einheit in einem Film; in der Regel besteht eineSzene aus mehreren Einstellungen.2 1 7


Thaumatrop / W<strong>und</strong>erscheibe / Zauberscheibe(griechisch thauma = W<strong>und</strong>er <strong>und</strong> trope = Wendung) Ein Thaumatrop besteht aus einer Pappscheibe,auf deren beiden Seiten ein Bild sitzt. Zwei Fäden werden an zwei einander gegenüberliegendenPunkten am Rand der Scheibe befestigt. Die Scheibe wird von einer Person an den beidenFäden so gehalten, dass die Scheibe in der Mitte hängt. Eine zweite Person dreht die Scheibe so,dass die Fäden in sich so weit wie möglich verdreht werden, damit eine Spannung entsteht. Wirddie Scheibe nun losgelassen, so wird sie um die Achse der beiden Fäden rotieren. Im Auge desBetrachters verschmelzen die Bilder auf den beiden Seiten der rotierenden Scheibe <strong>und</strong> damitentsteht eine optische Täuschung.Treatment(engl. Handlungsentwurf) Das Treatment bezeichnet die Kurz- oder Vorform des Drehbuchs. Inihm werden die Handlungsstränge <strong>und</strong> die Charaktere dargelegt; vgl. auch Storyboard.Tricktisch / TrickboxEin Tricktisch ist eine Vorrichtung zum Fotografieren <strong>und</strong> Animieren zwei- oder dreidimensionalerObjekte für den Legetrickfilm. Er gewährleistet, dass Abstand <strong>und</strong> Perspektive der Kamera aufdas Objekt <strong>und</strong> die Lichtverhältnisse sich nicht verändern. Damit wird ein unruhiges „Flackern“der Animation verhindert. Eine Anleitung zum Bau eines Tricktischs wird in der UnterrichtseinheitZeitreise gegeben.ÜberblendungUm harte Schnitte zwischen zwei Einstellungen zu vermeiden, kann eine Blende eingefügt werden.Die meisten Schnittprogramme enthalten eine Vielzahl an Auswahlmöglichkeiten von Blendeneffektenfür Überblendungen, <strong>und</strong> ihre Dauer ist variabel einstellbar.Übergeordnete AufgabeAufgabenformatekomplexe LernsituationVertonungWenn der Ton nicht beim Drehen direkt aufgenommen, sondern nachträglich hinzugefügt wird,spricht man von Vertonung. Dabei kann es sich um Musik, Geräusche oder Kommentare handeln.Nach der Aufnahme wird der Ton als Audiodatei im <strong>Video</strong>schnittprogramm in die Tonspur eingefügt.Werkstatt / ästhetische WerkstattDer Begriff „Werkstatt“ kann als Ort <strong>und</strong> Raumkonzept, aber auch als Unterrichtsform verstandenwerden. 59 Im vorliegenden Band im Beitrag Animationswerkstatt wird der Werkstattgedanke zuerstals Unterrichtsform oder -prinzip verstanden, dem Unterrichtskonzept liegt aber auch eine überlegteRaumorganisation zugr<strong>und</strong>e. Dabei wird ein Raum geschaffen, in dem Materialien <strong>und</strong> Werkzeugezur Verfügung stehen, die durch ihren hohen Aufforderungscharakter Impulse ausstrahlen<strong>und</strong> zum ästhetischen Tun motivieren. Das müssen nicht immer aufwendig ausgestattete handwerklicheWerkstätten im traditionellen Sinn sein, sondern der Raum kann in Bereiche eingeteiltwerden, in denen unterschiedliche Angebote auch in begrenztem Rahmen vorgehalten werden.Der Übergang zum Stationslernen ist dabei fließend; in der Regel ist Werkstattunterricht aberoffener <strong>und</strong> weniger von festgelegten Aufgabenstellungen geleitet. Die Arbeit in derWerkstatt sollprozessorientiert, experimentell, entdeckend <strong>und</strong> handlungsorientiert sein <strong>und</strong> von den Interessender Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler ausgehen. Sie sollen dabei ihr Lernen <strong>und</strong> Handeln zunehmend Zum Werkstattbegriff im Kunstunterricht vgl. Kirchner, Constanze; Peez, Georg: Kunstunterricht als Werkstatt. In: Kirchner,Constanze; Peez, Georg (Hrsg.): Werkstatt: Kunst. Norderstedt: Books on Demand, 2005, S. 9, 11. Vgl. auch Adelheid Sievert:Kunstwerkstätten in der Gr<strong>und</strong>schule. In: Kirchner, Constanze; Peez, Georg (Hrsg.): Werkstatt: Kunst, Norderstedt: Books onDemand, 2005, S. 52.2 1 8


G L O S S A Rselbst organisieren, während die Lehrkraft die Rolle eines beratenden Experten einnimmt, derauf die unterschiedlichsten Anforderungen eingestellt sein <strong>und</strong> Hilfestellung geben können muss.Offene Werkstätten werden häufig im Gr<strong>und</strong>schulbereich eingesetzt, sie haben aber auch eineWurzel in didaktischen Konzepten in der Nachfolge von Gert Selle, 60 die den Ort „Werkstatt“ ausden Arbeitsformen der zeitgenössischen Kunst heraus definieren. Dann liegt die Betonung aufder Herstellung einer individuellen Arbeitsatmosphäre als Voraussetzung für kreatives Schaffen,die für jeden Menschen anders aussehen <strong>und</strong> auch minimalistische Formen annehmen kann. Indiesem Sinn kann die Werkstatt zum Beispiel eine Denkwerkstatt vor Bild, Buch oder Bildschirmsein, kann in der Natur oder in einer belebten Einkaufszone angesiedelt sein.W<strong>und</strong>erscheibeThaumatropW<strong>und</strong>ertrommelZoetropZauberscheibeThaumatropZeichentrickfilm / PhasentrickfilmEin Zeichentrickfilm ist eine Animation von Zeichnungen oder gemalten Bildern; dabei müssenalle Phasen (Schlüsselphasen, Zwischenphasen) einzeln gezeichnet werden. Ein wichtigerkünstlerischer Vertreter des Zeichentrickfilms ist William Kentridge. Einer seiner Filme wird in demUnterrichtsbeispiel Animationswerkstatt eingesetzt.Zielvorstellung / Hauptintention / LernzielIn dieser Sammlung wird auf den Begriff „Lernziel“ zugunsten des Begriffs „Zielvorstellung“ verzichtet.Damit soll signalisiert werden, dass die Vorstellungen darüber, was gelernt werden soll, imKopf der Lehrkraft klar umrissen sein müssen, dass wir aber im Sinn konstruktivistischen Lernensnicht davon ausgehen, dass diese Zielvorstellungen bei jedem einzelnen Schüler <strong>und</strong> jeder Schüleringenauso ankommen <strong>und</strong> umgesetzt werden. Lernen muss jeder Mensch für sich in selbst gesetztemUmfang mit selbst gesetzten Schwerpunkten. In demselben Sinn wird der Begriff „Hauptintention“verwendet. Unterricht verfolgt eine bestimmte zentrale Absicht, die aber von jedemSchüler <strong>und</strong> von jeder Schülerin individuell unterschiedlich angenommen <strong>und</strong> umgesetzt wird.Zoetrop / Zootrop / W<strong>und</strong>ertrommel / Bildertrommel / Schlitztrommel(griechisch zoe = Leben <strong>und</strong> trope = Wendung) Das optische Gerät, das häufig als Spielzeug benutztwird, gilt als Vorläufer der Kinematographie. Es besteht aus einer oben offenen, drehbaren,schwarzen Trommel, an deren Rand sich in regelmäßigen Abständen enge Schlitze befinden. Ander Innenwand liegt vor diesen Schlitzen ein Papierstreifen mit gezeichneten Bewegungsphasen;der Streifen zeigt ebenso viele Einzelbilder, wie die Trommel Schlitze hat. Wird die Trommel nunin Drehung versetzt, dann entsteht für den Betrachter ein zusammenhängendes, bewegt erscheinendesBild. Der Effekt ähnelt der Funktionsweise von Filmprojektoren. Der ständige Wechselvon Bild <strong>und</strong> Dunkelheit lässt aufgr<strong>und</strong> der Trägheit unserer Augen die Einzelbilder zur Bewegungverschmelzen.ZwischenphasenAls Zwischenphasen bezeichnet man im Film die Bilder zwischen den Schlüsselphasen einerBewegung. Vgl. Gert Selle: Das ästhetische Projekt. Plädoyer für eine kunstnahe Praxis in Weiterbildung <strong>und</strong> Schule. Unna: LKD-Verlag, 1992.2 1 9


V e r z e i c h n i s d e r v e r w e n d e t e nA b k ü r z u n g e nHinweis auf MaterialienA 01 <strong>–</strong> ArbeitsblätterB 01 <strong>–</strong> Bewertung <strong>und</strong> Evaluation, z. B. Bewertungsbögen, KompetenzrasterD 01 <strong>–</strong> Dokumente für die Lehrkraft, z. B. Bauanleitungen, RaumpläneF 01 <strong>–</strong> Fotografien <strong>und</strong> Filme; auch Hinweise auf nur digital zur Verfügung stehendeDokumente (auf der beiliegenden DVD)Hinweis auf das GlossarD-A-BDSEAESGAGULSGLVPAUEZS„Denken <strong>–</strong> Austauschen <strong>–</strong> Besprechen“ oder „Think <strong>–</strong> Pair <strong>–</strong> Share“Doppelst<strong>und</strong>e zu 90 MinutenEinzelarbeitEinzelst<strong>und</strong>e zu 45 MinutenGruppenarbeitGanzheitlicher Unterricht an Förderschulen mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung;eine St<strong>und</strong>e GU umfasst etwa 45 Minuten, der Zeittakt bleibt aber flexibelLehrer-Schüler-GesprächLehrervortragPartnerarbeitUnterrichtseinheitZeitst<strong>und</strong>e zu 60 Minuten2 2 0


A b b i l d u n g s n a c h w e i s eBei den in der Broschüre genannten Film-/Seriennamen handelt es sich um geschützte Bezeichnungen.Zur Individualisierung der Arbeitsbögen kann entsprechendes Bildmaterial eingefügt werden.Die Nutzung ist jedoch nur im Rahmen der Unterrichtsgestaltung erlaubt. Weitere Informationenfinden Sie im Gesamtvertrag zur Vergütung von Ansprüchen nach § 52a UrhG zwischen denLändern <strong>und</strong> den Verwertungsgesellschaften.Alle anderen Abbildungen stammen aus den Unterrichtsbeispielen, die Rechte liegen bei den Autorinnen.H i n w e i s e :Nützliche Seiten zu Urheberrechten <strong>und</strong> Datenschutz: http://www.schleswig-holstein.de/Bildung/DE/Zielgruppen/LehrerinnenLehrer/Urheberrecht/urheberrecht_node.html http://www.lehrer-online.de/linksammlung-urheberrecht.phpÜber Veränderungen bezüglich der digitalen Technologien zur Realisierung von Hypervideos informiertdas PädagogenForum für ambientes <strong>und</strong> mobiles Lernen: http://paedagogen-forum.imis.uni-luebeck.de/Es ist gr<strong>und</strong>sätzlich darauf zu achten, dass nur Musik für die Vertonung der Handy-<strong>Video</strong>s genutztwird, die nicht durch die Nutzungsrechte der GEMA beschränkt sind. In gleicher Weise ist mit denRechten am Bild zu verfahren, die den Schutz des allgemeinen Persönlichkeitsrechts betreffen.Bitte machen Sie die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler schriftlich auf den Umgang mit eigenen <strong>und</strong> denDaten anderer im Netz aufmerksam. Entsprechende Veröffentlichungen dürfen nur mit Einwilligungder betreffenden Person geschehen. Diese Einwilligung sollte schriftlich erfolgen, bei Minderjährigendurch die Erziehungsberechtigten.2 2 1


A u t o r i n n e nStefanie Bodeist Lehrerin an der Albert-Gutzmann-Schule, Förderzentrum mit dem sonderpädagogischen FörderschwerpunktSprache, in Berlin Wedding. Ihr Beitrag geht auf ihren Unterricht an der SchuleWilhelmshöhe, Förderzentrum Geistige Entwicklung, in Lübeck zurück, an der sie als Lehrkraft inVorbereitung tätig war.E-Mail: stefanie.bode@yahoo.deDr. Ingrid Höpelist Studienleiterin für das Fach Kunst an Gymnasien am IQSH Schleswig-Holstein <strong>und</strong> LandesfachberaterinKunst. In dieser Funktion organisiert sie die Fortbildung im Fach Kunst, ist für dieEntwicklung von Unterrichtsmaterialien verantwortlich <strong>und</strong> ist Ansprechpartnerin für alle Belangedes Faches. Sie ist Lehrkraft für die Fächer Kunst <strong>und</strong> Deutsch an der Lornsenschule Schleswig. ImHochschuldienst an der Christian-Albrechts-Universität Kiel ist sie für die kunstdidaktische Ausbildungin der ersten Phase der Kunstlehrerausbildung für das Lehramt an Gymnasien verantwortlich.E-Mail: ihoepel@kunstgeschichte.uni-kiel.deMartina Ideist Studienleiterin für das Fach Kunst an Gymnasien am IQSH Schleswig-Holstein <strong>und</strong> Lehrerin fürKunst <strong>und</strong> Deutsch an der UNESCO-Projekt-Schule Carl-Jacob-Burkhardt-Gymnasium in Lübeck.Sie leitet Fortbildungen am IQSH im Bereich Neue <strong>Medien</strong>, auch in Zusammenarbeit mit demInstitut für Multimediale <strong>und</strong> Interaktive Systeme (IMIS) der Universität zu Lübeck. Sie ist Landesvorsitzendedes BDK, Fachverband für Kunstpädagogik, in Schleswig-Holstein <strong>und</strong> Mitglied derGMK, Gesellschaft für <strong>Medien</strong>pädagogik <strong>und</strong> Kommunikationskultur. Ihre Arbeits- <strong>und</strong> Publikationsschwerpunktesind: Lernen mit körper- <strong>und</strong> raumbezogenen digitalen <strong>Medien</strong> in zeitgemäßenkünstlerischen Prozessen; Körper bezogene Gegenwartskunst.E-Mail: martinaelisa.ide@googlemail.comCharlotte KönigCharlotte König ist Lehrerin an der Heinrich-Hertz-Schule in Hamburg. Ihr Beitrag geht auf ihrenUnterricht an der Elsa-Brändström-Schule Elmshorn zurück, an der sie als Lehrkraft in Vorbereitungtätig war.E-Mail: charlottedietrich@yahoo.comFriederike Rückertunterrichtet seit dem 1.8.2011 als Lehrerin am Gymnasium Wellingdorf. Ihr Beitrag geht auf ihrenUnterricht an der Käthe-Kollwitz-Schule, Kiel, zurück, an der sie als Lehrkraft in Vorbereitung tätigwar. Friederike Rückert leitet das Projekt KunstHochSchule der Muthesius Kunsthochschule, daskünstlerische Workshops an Schulen in Schleswig-Holstein durchführt. Im Anschluss an das Lehramtsstudiumhat sie ein Aufbaustudium Visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Film absolviert<strong>und</strong> war in diesem Bereich mehrere Jahre lang als Lehrbeauftragte <strong>und</strong> Wissenschaftliche Mitarbeiterintätig. Sie führt außerdem Fortbildungen des IQSH zum Thema Film <strong>und</strong> Trickfilm durch.E-Mail: mail@friederike-rueckert.deBirgitta Voßist Lehrerin an der Willy-Brandt-Gemeinschaftsschule in Lübeck, an der sie bereits als Lehrkraftin Ausbildung von 2008 bis 2010 tätig war. Ihr Beitrag geht auf ihren Unterricht während der Ausbildungsphasezurück. Im Juli 2011 heiratete sie, sodass sie fortan den Nachnamen Koch führt.E-Mail: birgitta.voss@web.de2 2 2


Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein IQSHSchreberweg 5 · 24119 Kronshagen · Tel. 0431 54 03 - 0 · Fax 0431 54 03 - 200E-Mail: info@iqsh.landsh.de · www.iqsh.schleswig-holstein.de

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