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|Abgehört!|THE WAILERSBurninUniversalDie beste Platte der Welt ist “Burnin‘”von den Wailers. Sie hat mein Lebenverändert. Ich hatte sie damals inForm einer überspielten Kassette und somitkein Gesicht oder irgendeinen anderenAnhaltspunkt zur Musik. Vor meinen Augenzeichneten sich Bilder, und eine neue Welttat sich auf. Ich verbinde mit dieser Plattewie ich auf meinem Fahrrad durch Felderfahre, zum Freibad des Nachbardorfs unddem Wissen, daß da draussen mehr ist. Sieenthält Lieder wie “I Shot The Sheriff” und“Get Up Stand Up” in ihrer rohsten Form.Vorgetragen von den Original-Wailers, alsoBob Marley, Peter Tosh und Bunny Livingston.Ich glaube, jeder Jugendliche gehtirgendwann durch eine Bob-Marley-Phase.Ich wünsche ihnen, dass diese Phase mit„Burnin‘” anfängt und nie wieder aufhört.Die Promi-Kritik!PatriceReggae-MusikerNORTHERN LITEMemory LeaksNuclear Blast (Warner)We have nothing to regret“ (Track 7)... Was sollten die Nordlichter, dieeigentlich aus Erfurt stammen und1997 zusammenfanden, auch bereuen? Liefes doch in den letzten Jahren sehr erfolgreichfür sie. Etwas mehr als ein Jahr istnun seit dem letzten Album „We Are - Livefrom Berlin“ vergangen, seit dem letztenStudioalbum „I like“ sogar schon zweiJahre, und dabei kommt es einem so vor,als könnte es gestern gewesen sein, dassman die Elektrosounds von Northern Litenoch im Ohr hatte – oder ist es vielleichtdoch schon länger her? Ungeachtet derBeantwortung der Frage, ist es doch das,was letztlich diese vierköpfige Band, dieauch bereits eine recht große Fangemeindein Spanien, England und Japan hat, ausmacht:Songs, die einem ein in der heutigenMusikwelt ungewohnt zeitloses Gefühlgeben. So zeitlos, dass man auch beim Hörenvon „Memory Leaks“ Gefahr läuft, sichzu verlieren ...(sp)Mein rundes Glück Morcheeba–Head up high (PIAS)Meine Jugend habe ich mit unzähligen Stunden „Morcheeba hören“verbracht. Und bevor jetzt die Vermutungen und Gerüchteaufkommen: Nein, stylistisch war/ ist Morcheeba zwar auch immerein bisschen in die „Kiffermusik“ abgedriftet (ein Grinsen kann ichmir gerade aufgrund des Begriffes nicht verkneifen) aber ich habe immerdie smoothen, chilligen Trip-Hop-Beats genossen (ganz groß zu derZeit übrigens Massive Attack!). Daher war ich doch recht gespannt,wiesich die Godfreys mit Gesangs-Elfe SkyeEdwards auf ihrem neuen Output schlagen.Vorweg, das Beste, was den Brüdernpassieren konnte, war definitiv die Wiedervereinigungmit Edwards. Zum Album: Nun,kann man haben – muss man nicht! Ganznett gemachter Pop und einige nette Tracks(„Gimme your love“, „Call it love“ oder „Finallyfound you“) ... aber eben nur „nett“.von Jason Durrant (The Teachers)Niconé – Let love begin (Stil vor Talent)Soso, Niconé ... Sagte mir nichts. Interessant. Und das Schöne imVorfeld dieser Kolumne ist ja immer die Recherche zu den Künstlern.Niconé sind Alexander Gerlach und Helena Ka pidzic. Wartemal: Alexander Gerlach? Genau: Lexy von Lexy & K-P aul! Wer jetztSounds a la „Dancing“oder „Love me babe“ erwartet – Fehlanzeige ...und das ist gut so! Niconé ist House,teilweise experimentell und mit unterschiedlichstenEinflüssen, quasi Piano-Latino-Wummer-Bassline-Verschmelzungen,die zwischen tanzbar undentspannt variieren. Man merkt, dass hierKönner (u.a. übrigens Tracks mit SaschaBraemer, Gunjah oder Malonda) am Werkwaren, die abseits der Charts und Großraumdissen,kredibile House-Musik fürErwachsene machen. Das Ganze gibt esüber Oliver Koletzkis Imprint „Stil vor Talent“.Runde Sache - Kann man sich geben!30 | Neue Töne | Wildwechsel | 11/13