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DEB Untereisenheim - Kerstin Gruber

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BAYERISCHES LANDESAMT FÜR DENKMALPFLEGEDenkmalpflegerischer Erhebungsbogen zurDorferneuerung Eisenheim<strong>Untereisenheim</strong>(mit Schiffmühle und Kaltenhausen)Markt EisenheimLandkreis WürzburgRegierungsbezirk UnterfrankenDorferneuerung EisenheimAnordnung am 01.12.2003Ortsbegehung am 28.07.2004 durch :Dr. Thomas Gunzelmann für das Bayerische Landesamt für DenkmalpflegeDipl.-Ing.(TU) Landschaftsarchitektin <strong>Kerstin</strong> <strong>Gruber</strong> als BearbeiterFertigstellung der Dokumentation im März 2005


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Inhaltsverzeichnis1 Naturraum und Lage ........................................................................................................................22 Siedlungsgeschichte ........................................................................................................................ 33 Historische Ortsstruktur .................................................................................................................. 84 Gegenwärtige Ortsstruktur ............................................................................................................ 105 Ortsbildprägende Bauten und Räume ........................................................................................... 115.1 Ortsrand, Fernblick5.2 Straßenräume und Plätze5.3 Denkmale5.3.1 Gebäude5.3.2 Bildstöcke5.3.3 Sonstige Denkmale5.4 Ortsbildprägende Gebäude5.4.1 Eingeschossige Wohnhäuser5.4.2 Frackdachhäuser5.4.3 Zweigeschossige Wohnhäuser5.4.4 Sonderbauten5.4.5 Mauern und Tore6 Eingetragene Denkmale und Denkmalüberprüfung ...................................................................... 196.1 Denkmalliste6.2 Denkmalvorschläge6.3 Denkmalergänzungen und Korrekturen7 Quellen und Literatur .................................................................................................................... 23Grundsteuerkataster der Steuergemeinde <strong>Untereisenheim</strong>LiteraturverzeichnisAnhang 1 KartenTopografische KarteLiquidationsplan von 1833Identifizierung der AnwesenBesitzgrößen der bezifferten AnwesenVerteilung der BerufsgruppenLageplan aktuellEintragung der um 1833 bebauten FlächenOrtsentwicklungErgebniskarte mit Eintragung der denkmalpflegerischen Interessen (<strong>Untereisenheim</strong>)Ergebniskarte mit Eintragung der denkmalpflegerischen Interessen (Schiffmühle und Kaltenhausen)Eintragung der denkmalgeschützten Bildstöcke in der FlurAnhang 2 Fotodokumentation1


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>1 Naturraum und Lage<strong>Untereisenheim</strong> liegt im Landkreis Würzburg, ca. 25 km nordöstlich von Würzburg, 20 km südlich vonSchweinfurt (Tischler, 1996, S. 8) und 7 km westlich von Volkach. Die Anbindung an das überörtlicheVerkehrsnetz erfolgt über die parallel zum Main laufende Kreisstraße WÜ 4 an die Staatsstraße ST 2260Volkach-Prosselsheim, die ca. 2 km südlich von <strong>Untereisenheim</strong> und oberhalb einer Mainhangkante verläuft.Nach Norden besteht über die abzweigende Kreisstraße WÜ 57 Anschluss in Richtung Wipfeld und weiterRichtung Schweinfurt. Über die Kreisstraße WÜ 4 besteht Anschluss nach Dipbach. Über die beiKaltenhausen abzweigende WÜ 58 und Mainfähre besteht eine Verbindung nach Fahr bzw. auf die andereMainseite.Die Landschaft des Marktes Eisenheim gehört den naturräumlichen Haupteinheiten ‚Mittleres Maintal’ und‚Gäuflächen im Maindreieck’ an. <strong>Untereisenheim</strong>, Schiffmühle und Kaltenhausen liegen nördlich derVolkacher Mainschleife, die sich bis 100 m tief in den Muschelkalk eingesenkt hat und durch bis zu 800 mbreite Talauen mit steilen Prall- und flachen Gleithängen charakterisiert ist (Neißer, S. 6). Während<strong>Untereisenheim</strong> sanft eingebettet vor einem nach Westen und Norden ansteigenden Hang liegt, befindet sichdie Einöde Schiffmühle nahe am Main, Kaltenhausen unmittelbar am Hangfuß des beginnenden Prallhangesvor der Mainschleife. Die Höhenlage des Ortes <strong>Untereisenheim</strong> beträgt 200 m ü.NN. Der Altort befindet sichauf nahezu gleichem Höhenniveau, erst außerhalb der Ortsbefestigung steigt das Gelände in RichtungWeinberge nach Westen und Nordwesten steiler an.Der geologische Aufbau besteht aus den ältesten und jüngsten erdgeschichtlichen Formationen. Die Ortslage<strong>Untereisenheim</strong> liegt noch im Bereich der Auelehme mit tiefgründigen Sandböden und ungegliedertenTerrassenschottern, die im Quartär, der jüngeren erdgeschichtlichen Formation, entstanden sind. Die nachWesten ansteigenden Hangflächen sind Ausschnitte des oberen Muschelkalkes aus dem Trias. DieVerwitterungsböden über dem Muschelkalk sind feinsandige Lehmböden und flach- bis mittelgründigeKalkböden. Aufgrund der günstigen klimatischen Bedingungen bieten diese Böden gute Vorraussetzungenfür Sonderkulturen. Nach dem Hanganstieg im Westen finden sich ca. 90 m höher gelegene wellige Gebieteder Gäuflächen mit tiefgründigen Lößböden, die eher zur landwirtschaftlichen Nutzung geeignet sind.Der Naturraum ‚Mainfränkische Platte’ gehört zu den trockensten und wärmsten Gebieten Bayerns, wasauch durch die Lage im Regenschatten des Spessarts bedingt ist. Die mittlere Niederschlagssumme im Jahrbeträgt 550-600 mm. Etwa 30 % dieses geringen Niederschlages entfallen auf die Vegetationsperiode. DieJahrestemperatur liegt im Mittel bei 9 °C.Die Hauptwindrichtung ist West bis Südwest. Das Lokal- und Geländeklima wird bestimmt durch von denHochflächen im Westen abfallende Geländesenken bzw. Täler, die als Kaltluftbahnen in Richtung Mainfunktionieren. Dies sind die Täler bei Kaltenhausen (Brunnleiten-Graben, Kreisstraße), Talmulde ausRichtung Püssensheim (Schneeberggrund, Weinberg) und für das Lokalklima der Ortslage von<strong>Untereisenheim</strong> bestimmend die Talmulde aus Richtung Dipbach (Neißer, S. 6 ff).Der Main als Fließgewässer I. Ordnung ist landschaftsprägend. Vor allem für Schiffmühle und Kaltenhausenbesteht diese landschaftliche Prägung. Auch wenn die Ortsteile nicht direkt am Main liegen, so ist doch dieumgebende Landschaft der Auewiesen spürbar mit dem Main verbunden. Für das Ortsbild von<strong>Untereisenheim</strong> spielt der Main jedoch eine eher untergeordnete Rolle, da er ca. 300 m weiter östlich liegt.Teile des Altortes von <strong>Untereisenheim</strong> liegen jedoch im Überschwemmungsgebiet vom Main (Neißer, FNP).Die potentielle natürliche Vegetation in der Maintalaue ist ein Eschen-Ulmen-Auwald, an densüdexponierten Hangterrassen des Mains ein Steppenwaldreben-Eichenwald und auf den Gäuflächen desMaindreiecks (Hochflächen) ein Hainsimsen-Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald (Neißer, S. 8).Das Landschaftsbild um <strong>Untereisenheim</strong> herum ist geprägt durch die im Westen und Nordwesten unmittelbarhinter dem neuen Ortsrand beginnenden Weinberge, im Süden und Osten durch die Mainaue, im Osten mitkleinteiligen Hecken- und Verbuschungsbereichen der ehemaligen Lehmgrube am ‚Breiten Weg’ durchsetzt.Südlich des Breiten Weges verläuft auch eine deutliche Hangkante zur Mainebene, die gleichzeitigGrenzlinie des Überschwemmungsgebietes ist. Auch innerhalb der Weinberge sind teils verbuschte2


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Heckenbereiche vorhanden, die jeweils in den Senken (Püssensheimer Steig, Finkenflug, Schneeberggrund)verlaufen und z.T. als geschützte Landschaftsbestandteile kartiert sind.2 SiedlungsgeschichteSiedlungsgründungAb 531 drangen die Franken von Westen her ein, das klimabegünstigte offene Land am Main besondersbevorzugend (Bandorf, 1971, S. 32). Vermutlich fällt auch die Gründung der Siedlung Isanesheim in dieseZeit, eventuell sogar bereits in die Zeit der Thüringer. Eine erste urkundliche Erwähnung des Ortes‚Isanesheim’ ist durch eine Schenkung der gräflichen Brüder Motto und Megingozan das Kloster Fulda vom19. April 788 belegt (Borger, 1915, S. 10, Bandorf, 1988, S. 12f).Über die exakte Siedlungsgründung von <strong>Untereisenheim</strong> gibt es keine gesicherte Aussagen. Die ersteurkundliche Erwähnung im Jahre 788 bezieht sich auf den Ort Isanesheim. Erst seit dem 13. Jh. wirdzwischen Ober- und <strong>Untereisenheim</strong> unterschieden - davor wird nur Isanesheim (Isensheim, Isenesheim,Eysensheim) erwähnt. Somit ist nicht eindeutig belegt, welche der beiden Siedlungen oder ob gar beide mitIsanesheim gemeint waren. <strong>Untereisenheim</strong> wird 1258 als Nidernysensheim, 1329 als Nidern Ysensheim,1413 als Nidern Eisensheim und 1594 als Unter Eisenzheim erwähnt (Dorda, 1987, S. 171).NamensgebungDie Ortsnamen auf -heim waren überall verbreitet. Besondere Träger dieser Ortsnamenbildung aber warendie Franken, bei denen die heim-Orte zur ältesten Siedlungsschicht gehörten. Franken oder fränkischeGrundherren haben überall, wohin sie kamen, besonders an Flüssen und alten Straßen, so benannteSiedlungsstätten errichtet. Es waren vor allem die edlen und freien Franken, die ihren Hof als ihr Heimbezeichneten. Der Kern der Wortbedeutung heim drückt den Begriff der Zugehörigkeit einer Stätte odereines Bezirks aus, bei Ortsnamen das Merkmal einer bewohnten Stätte oder sogar eines Wohngebäudes odereiner Ortschaft. Bei der Bezeichnung –heim kann man von einer Gruppensiedlung ausgehen. Die mitPersonennamen gebildeten heim-Orte sind alt. Sie sind in Franken in die Zeit der Landnahme im 6./7.Jahrundert einzuordnen (Ankenbrand, 1942, S. 10f).Der Personenname ist althochdeutsch und ‚is’ bedeutet ‚Eis’. Weitere Wortspiele im althochdeutschenführen zu ‚isan’ und mittelhochdeutsch ‚isen’ = ‚Eisen’, Waffe’ (Dorda, 1987, S. 120 ff). Das Wort Isan wirdauch in der Literatur als Name einer Person gedeutet. Der erste Siedler namens Eisen war hier daheim(Borger, 1915, S. 11).Die Etappen und der genaue Zeitpunkt der Eigenentwicklung in Ober- und <strong>Untereisenheim</strong> lassen sich nichtgenau erschließen. Wahrscheinlich hat der Prozess, der zur Markungsteilung und zur Herausbildung zweierselbstständiger politischer Gemeinden – zu ‚Isenheim superior’ (Obereisenheim) und ‚Isenheim inferior’(<strong>Untereisenheim</strong>) – führte, in der 2. Hälfte des 13. Jh. seinen Abschluß gefunden. Im 13. Jh. tauchtenerstmalig die zwei verschiedenen Ortsnamen auf: Im Jahre 1266 wurde der Ort ‚Nider Ysensheim’ genanntund im Jahre 1291 klagte das Kloster Maidbronn gegen die Gemeinde Ober-Eissenheim wegen einer Inselim Main. Maßgebend für die Entwicklung beider Orte sind die unterschiedlichen Vogteirechte. Während dasHaus Castell aufgrund seiner Vogteirechte über Obereisenheim als Dorfherr fungierte, besaß derFürstbischof von Würzburg seit 1335 die Vogteirechte über <strong>Untereisenheim</strong> und war somit auch derzuständige Dorfherr (Bandorf, 1988, S. 14f).Wechselnde BesitzverhältnisseIm Mittelalter wurde die herrschaftliche Gliederung aufgrund der dem Feudalismus entspringendenLebensrechte aufgesplittet und in zunehmendem Maße unübersichtlich. So galten auch für ‚NiedernEysentzheym’ komplizierte Besitz- und Rechtsverhältnissse; mehrere Lehensherrschaften, die sich infolgevon Kauf und Verpfändungen noch dazu häufig ablösten, konnten in dem Ort Hoheitsrechte geltend machen,die manchmal nur von kurzer Dauer waren. Maßgebend für die Geschichte des Ortes bis ins 19. Jh. hineinwurde seine Zugehörigkeit zum Hochstift Würzburg, dessen Fürstbischöfe aber wiederholt wegenGeldmangels das ganze Dorf oder einzelne Rechte in ihm verkauften, verliehen oder verpfänden mussten, soum 1250 an das gräfliche Haus Castell, 1336 an das Haus Wolfskeel durch Bischof Otto, 1356 an die RitterConrad, Erkinger und Stephan Zollner von Hallburg durch Bischof Albrecht, Ende 14. Jh. an Berthold vonHeidingsfeld, 1412 wieder an einen Erkinger von Seinsheim, 1433 an Konrad von Bebenburg durch BischofJohann. Immer wieder aber kaufte das Hochstift das Dorf oder die Rechte zurück, wie 1334/35 von dem3


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Geschlechte Fuchs zu Schwanberg durch Bischof Hermann, 1370 von Wolfskeel durch Bischof Albrecht,1433 vom Geschlechte der Zollner durch Bischof Johann II. Neben den genannten Personen besaßenLehensherrschaften im Dorf auch die Herren von Grumbach und die von Hohenlohe, die Klöster Fulda,Heiligental und Ebrach. Letzteres hatte spätestens im Jahre 1240 Besitzungen, Rechte und Einkünfte im Dorfund konnte diese 1329 durch Schenkungen des Heinrich von Hohenlohe erweitern, 1339 aufgrund vonSchenkungen der beiden Brüder Rüdiger und Wolf Teufel, wohlhabende Bürger zu Würzburg, die dadurchbekannt sind, dass sie 1340 dem Bürgerspital Würzburg mit der Dotation des Dorfes Laub die Grundlageseiner Erstausstattung gaben und 1344 zusammen mit den Nürnberger Patrizier Konrad Groß das Spital inKitzingen gründeten. Über Rechte und Pflichten verfügte auch das Kollegiatstift St. Stephan zu Bamberg, diebeiden Stifte Haug und Neumünster zu Würzburg, später auch das dortige Juliusspital (Bandorf, 1971, S.32).KaltenhausenAm 2. April 1464 kaufte die Gemeinde <strong>Untereisenheim</strong> vom Kloster Ebrach dessen Hof zu Kaltenhausen mitgesamter Markung. Der Hof mit mehreren Gebäuden und einer Kapelle lag damals ‚auf dem Berge’, an derStelle des heutigen Flurstücks ‚Kirchlein’. Seit 1513 gehörte auch die Ebrach’sche Mühle zum Ort ; an ihrerStelle wurde 1831 die Brauerei gegründet (Bandorf, 1988, S.16).Die hausen-Orte sind zwar über ganz Deutschland verbreitet, aber insgesamt gesehen nicht allzu häufig. DasGrundwort Haus, ahd. Hus, ist die allgemeine Bezeichnung eines Gebäudes (einzelne Gebäude, mehrereGebäude, kleines Anwesen im Gegensatz zu Hof). Mit dem Begriff hus verbindet sich auch die Bezeichnungvon Kleindörfern mit weniger vollständigen Anwesen (Einzelsiedlung, Zwergsiedlung), wo sie besonders amoder im Wald standen.Über den Ursprung des Wortes Kalten- gibt es mehrere Auslegungsvarianten. Zum einen könnte der Namemit der topographischen Lage der Siedlung an einem Nordhang und am Rande einer Kaltluftbahnzusammenhängen. Kaltenhausen könnte vielleicht zu den nach Norden gelegenen Häusern bedeuten(Schumm, 1901, S. 68). Der Ortsname taucht 1235 als ‚Caldenhusin’ auf und bedeutet ‚zu den kaltenHäusern’. Die längere Dauer des Bodenfrostes gab den am Nordhang des Vogelsburgspornes gelegenenHäusern diesen Namen (Treutwein, 1970, S. 131).Eine weitere Möglichkeit der Namensgebung ist die Tatsache, dass Siedlungen an Altstraßen (hier Straße zurMainfähre Fahr) häufig Raststationen waren und der Name damit in Verbindung stehen könnte.Bereits 1156 hatte das Kloster von Bischof Gebhard zu Würzburg einen Teil des Waldes bei Kaltenhausenertauscht und auch im folgenden Jahrhundert weitere Besitzungen und Rechte hinzugewonnen (u.a. vom StiftHaug und von dem Grafen von Castell). Die Gemeinde erwarb mit den aus mehreren Gebäuden, einergroßen Flur und Weingärten bestehenden Hof zugleich das Recht, Häuser und Scheunen, nicht aber dieKapelle und das ihr benachbarte Haus, abzubrechen, um so zu Steinen, Ziegeln und Holz zu kommen.Kapelle, Steinhaus und Mühle – diese war unter dem Berge, an der Stelle der heutigen Brauerei gelegen –verblieben ebenso wie die zwölf Äcker und die Mühle beim Kloster. Erst am 25. Juli 1513 fiel die Mühleinfolge Vererbung der Gemeinde zu. 1813 wurde an ihrer Stelle die Brauerei der Gebrüder Hochrein KGgegründet. Das Dorf musste mit dem Kauf eine Reihe von Verpflichtungen eingehen, so zum Beispiel denauf dem Hof lastenden Zehnt an das Kapitel Stift Haug in Würzburg liefern, dem Kloster Ebrach jährlich 50Malter Korn, 10 Malter Hafer Schwarzacker Maß und 2 Fastnachtshühner zukommen lassen, dieBrunnleiten, heute benachbart dem ‚Neuenberg’, mit Weinbergen anlegen. Auch durfte die Gemeinde denHof nicht weiterverkaufen (Bandorf, 1971, S. 33).Eigenständige Pfarrei1469 erfüllte sich ein Traum der Gemeinde: Sie wurde auf Ersuchen des ersten und zweiten Bürgermeisters,Pretzel und Hoffmann, des Zwölferrates und der ganzen Gemeinde eine selbstständige Pfarrei und somit vomPfarrsprengel Obereisenheim getrennt. Zwischen dem St. Stephansstift zu Bamberg und der Gemeindewurde am 9. März 1469 der Vertrag abgeschlossen; Bischof Rudolf v. Scherenberg bestätigte ihn. DasKapitel zu St. Stephan in Bamberg behielt sich das Pfarrbesetzungsrecht vor, das es dann 1566 ebenso wieden Wein- und Getreidezehnten dem Hochstift Würzburg verkaufte. Die <strong>Untereisenheim</strong>er hatten ihreMutterkirche zu Ehren jährlich zu deren Patronatsfest, dem St. Ullrichtag, nach Obereisenheim zuwallfahren. Seit Bischof Julius Echter (Ende 16. Jh.) hielt man die Wallfahrt jedoch nicht mehr ein. DerGrund war die inzwischen evangelisch gewordene Mutterpfarrei. Dem jeweiligen Obereisenheimer Pfarrermußten jährlich 6 Malter Korn Arnsteiner Maß (= 10,06 hl) und zwei Eimer Wein gegeben werden. Die4


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Abgabe der zwei Eimer Wein bestand bis 1850, die 6 Malter Korn bis 1934; alljährlich überbrachte sie derKirchenpfleger von <strong>Untereisenheim</strong> in Gestalt von über 100 Mark dem Obereisenheimer Pfarrer. 1934 wurdesie endgültig um den Betrag von 3000 Mark mit Genehmigung des bischöflichen Ordinariats und derRegierung in Würzburg abgelöst.Siedlungsentwicklung im 16. –18. JahrhundertNachweislich ab 1582 war <strong>Untereisenheim</strong> eines der hochfürstlichen Kammerdörfer. Die Gerichtsbarkeitund auch der Blutbann wurde von Wipfeld aus vollzogen. Handwerker aus <strong>Untereisenheim</strong> mussten 1586zum Bau des ‚neuen Hauptgerichts’ beitragen, eines Galgens zu Wipfeld (Bandorf, 1971, S. 36).Im 16. Jh. war auch <strong>Untereisenheim</strong> vom Bauernaufstand betroffen. Die Jahreszahl 1525 neben dem Wappendes Fürstbischofs Konrad III von Thüngen am Sturz des Fensters im Untergeschoss des Gemeindehauseserinnert an dieses denkwürdige Jahr der Emanzipationsbestrebungen. Doch der Aufstand wurdeniedergeworfen durch den Würzburger Bischof, einige <strong>Untereisenheim</strong>er Bauern wurden in Volkachgeköpft.Ein Kirchenvisitationsbericht aus dem Jahre 1576 zeigt, dass das Gedankengut Luthers von Obereisenheimaus auch <strong>Untereisenheim</strong> ergriff. Der lutherische Katechismus wurde in der Kirche und in der Schulegelesen, das Fronleichnamsfest nicht gehalten und keine Hochzeit kirchlich geschlossen. Die Situationänderte sich, als in Würzburg Julius Echter von Mespelbrunn Fürstbischof wurde, der als großerGegenreformator in die Geschichte einging. ‚Er ließ den bischöflichen Schultheiß in <strong>Untereisenheim</strong> mit denEvangelischen hart verfahren. 1586 versperrte und versiegelte dieser die Häuser der Evangelischen, dieinzwischen nach Obereisenheim geflüchtet waren, ließ sie nicht auf ihren Feldern arbeiten und legte ihnenbei Zuwiderhandlung hohe Strafen auf. Dem Grafen von Castell, der betonte, er habe einige aus<strong>Untereisenheim</strong> Vertriebene auf ihr Bitten hin Unterschlupf gewährt, damit sie ihre Güter gelegentlichverkaufen könnten, und der um eine angemessene Frist hierfür bat, ließ der Bischof mitteilen, er erlaube denGeflüchteten ’um des Grafen willen’ dieses Jahr letztmals die Frucht ihrer Felder zu genießen, wenn sie sich‚bescheiden aufführten’. Im übrigen hätten die Auswanderer binnen kurzem Haus und Hof zu verkaufen,‚sonsten von Obrigkeit wegen dazu müssten getan werden’. Julius Echter vertrieb also seine protestantischenUntertanen, wenn sie sich weigerten, katholisch zu werden. In den Jahren 1586-1589 sind folgende Männeraus <strong>Untereisenheim</strong> ihres evangelischen Glaubens halber in Obereisenheim aufgenommen worden: Hans undPhilipp Dürr, Jakob Fischer, Stefan Krauß, Jobst Lang, Hans Lemmer, Thomas Neubert, Michael Remser,Dietz Schmid, Hans Weinmann’ (Bandorf, 1971, S. 35).Im 16. Jh. wohnte im Ziegeltor der Flurer, im Glockentor der Gemeinde-Gerichtsknecht und im Maintor dieHebamme. Dazu gab es eine Gemeindeschmiede, ein Schulhaus, Hirtenhaus, Backhaus, eine Ziegelhütte, dieMühle zu Kaltenhausen und eine Badestube. Verließ man den Ort in Richtung Obereisenheim, so ging esnicht wie heute am Main entlang. Man nahm den sogenannten Breiten Weg zunächst am Ortsrand entlang,vorbei an der Schießhütte der Schützenbruderschaft ‚Sankt Sebastian’. Die Fraternitas Sancti Sebastiani hatteauch für das religiöse Leben im Dorf eine Bedeutung. Ihre Mitglieder übten den Umgang mit den damalsüblichen Waffen Spieße, Hellebarden, Schwerter, Armbrust, vielleicht auch schon mit Feuerwaffen. Diessollte wohl eine gewisse Wehrhaftigkeit des Ortes garantieren (Bandorf, 1988, S. 16).<strong>Untereisenheim</strong> war eine würzburgische Güldenzollstätte bzw. galt als eine Landzollstätte. Auf den Weinwurde der Güldenzoll erhoben. Es erfolgte eine Weinausfuhr nach Bayern, Sachsen, Thüringen, Hessen,Frankfurt, in das Niederrheingebiet und nach Holland (Bandorf, 1971, S. 37).Ende des 16. Jh. gab es bereits einige zehntfreie, d.h. eigene Weinberge. Und für <strong>Untereisenheim</strong> heißt es1595: ‚Keine gemaine (=allgemeine) Schenckstatt hat sich an diesem orth, sondern ein jeder hat macht, wannund so offt im Jahr er will zu schenken und wirtschafft zu treiben’. Also hatte jeder das Recht, seinen Weinselbst auszuschenken. Die Tradition führte dann zur Form der Heckenwirtschaft (Bandorf, 1988, S. 19).Im Dreißigjährigen Krieg wurde auch <strong>Untereisenheim</strong> einige Male erobert und geplündert. Die meistenBewohner flüchteten in den Gemeindewald über dem Hertleinsberg, wo man angeblich noch heute Spurenihrer Behausungen feststellen kann, andere wurden totgeschlagen.1645/46 wurde der evangelische Pfarrer von Obereisenheim aufgenommen, da die Obereisenheimer auf derFlucht vor kaiserlichen Truppen waren (Bandorf, 1971, S. 35).5


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>In <strong>Untereisenheim</strong> gab es im 17. Jh. einen zehnt- und bedefreien Hof, den sog. ‚Fronhof’, auch Ochsen- oderReichardshof genannt, dessen Besitzer das Zuchtvieh der Gemeinde halten musste. Er gehörte zum StiftNeumünster, war seit 1622 von allen Steuern befreit, ausgenommen Reichs- und Türkensteuer, und seit 1642gegen 2 Malter Weizen, 10 Malter und 4 Metzen Korn und 2 Malter Hafer ablehnbar (Bandorf, 1971, S. 37).Die <strong>Untereisenheim</strong>er waren mit als erste des Landstriches von Frondiensten frei. Vermutlich wurde diesdurch Geldzahlungen abgelöst. In der Dorfordnung von 1765 heißt es: ‚Unter-Eissenheimer seynd mit keinerLeibeigenschaft verbunden, also von Alters Her kommen, seynd freie Franken ...’(Bandorf, 1971, S. 38).<strong>Untereisenheim</strong> hatte ein Dorfgericht, welches viermal jährlich tagte. Verhandelt wurde über Flurschäden,Bußgelder, Beschimpfungen und Schlägereien (Bandorf, 1995). Die Dorfgerichte waren Schöffengerichte,die unter Vorsitz eines Schultheißen tagten. Der Schultheiß war ein herrschaftlicher Beamter, während dieSchöffen wohl immer dem Personalkreis der Dorfgenossen angehört haben. Die Dorfgerichte sind einwichtiges Indiz für hochentwickelte Dorfgemeinschaften, wie sie v.a. in Unterfranken aufgrund derfürstbischöflichen Rechte und Verordnungen im Hochstift Würzburg vorhanden waren (Scherzer, 1976, S.37 ff).Nachdem man bereits 1611 das alte Gotteshaus in der Mitte des Ortes als äußerst renovierungsbedürftigbezeichnete, entschloss man sich zum Abbruch. An gleicher Stelle wurde 1752 mit dem Neubau von Chorund Langhaus begonnen. Der Turm mit 4 Geschossen aus der alten Kirche blieb erhalten. Der Unterbaustammt wohl aus dem 14. Jahrhundert. ‚Seine Kuppel mit den 4 Gauben und der massiven Laterne passt garnicht so recht zu den sonst in den fränkischen Winzerorten vorherrschenden bleistiftspitzen Kirchtürmen derEchterzeit und darf daher als reizvolle Besonderheit gelten. Am 1. Oktober 1769 wurde die neue Kirchekonsekriert’ (Bandorf, 1971, S. 38).<strong>Untereisenheim</strong> im 19. JahrhundertUm 1800 befinden sich im Ort 134 Familien mit 605 Einwohnern. Es gibt 138 nummerierte Häuser, einPfarrhof, Schulhaus, Rathaus, Gemeindeschmiede und 3 Torhäuser inbegriffen. Die Einwohner bilden zweiGemeinden, die eigentlichen <strong>Untereisenheim</strong>er und die sogenannten Kaltenhäußer.Die eigentliche <strong>Untereisenheim</strong>er Gemeinde herrscht im Ort und bestimmt bzw. unterhält Kirch- undSchullehrer. Alle Einwohner sind Glieder und Bürger. ‚Ihre Markung beträgt 490 Morgen Weinberge, 400Morgen gutes Artfeld und bergläufig 700 Morgen Buschholz mit Eichenstämmen dazwischen. Jeder Nachbarhat ein Gemeinderecht, welches hier nicht, wie anderswo, an den Häusern, sondern auf der Person, welchebürgerlich aufgenommen ist, haftet. Das Gemeinderecht besteht in anderthalb Morgen nicht sonderlichgutem Ackerfeld, welches alle 6 und 12 Jahre, und 1 Viertel Morgen Buschholz, welches jährlichangewiesen wird. Jede fremde Person, welche hier bürgerlich aufgenommen wird, muss 6 fl. unter demNahmen Einzug bezahlen, wovon die Hälfte zur Landeskasse geliefert werden muss, die andere Hälfte bleibtder Gemeinde’. Der Viehbestand beläuft sich auf 200 Kühe und 20 bis 25 Paar Anspannungen. DieNahrungsmittel werden aus der eher mitttelmäßg ertragreichen Feldbewirtschaftung und dem ertragreicherenWeinbergsbau produziert. Der <strong>Untereisenheim</strong>er Wein steht dem Volkacher Wein jedoch nach.Zur sogenannten Kaltenhäuser Gemeinde gehören jene Einwohner, ‚welche Theil an einem Stück Terrainvon 700 Morgen Ackerfeld, etwa 100 Morgen Hutwasen, 40 Morgen Wiesen und ebensoviel Buschholzhaben und welches Kaltenhausen heißt ... Das Feld ist in 66 gleiche Theile getheilt worden, vermutlich weilzur Zeit des Kaufs nicht mehr Bürger in <strong>Untereisenheim</strong> waren .. Das Feld ist gegen Dettelbach undProselsheim auf dem Berge und wurde in den ersten Zeiten wenig geachtet, und nach und nach sind vieleBürger im Orte abgestanden, und weil jene, welche keinen Theil mehr an demselben hatten, auch nicht mehran Brücken, Straßen u.dgl. handhaben halfen, so formierten sich die Theilhaber zu einer besonderenGemeinde und schlossen alle anderen an den gemeinen Vortheilen aus. Der Hutwasen wird zwar nochgemeinschaftlich benutzt, aber wer keinen Theil hat und doch sein Vieh dahin treibt, muß jährlich vom Stück1 Metzen Korn in die Kaltenhäuser Gemeinde geben, und wird keine Rückkehr mehr dahin genommen, daßehemals die Gemeinde zu <strong>Untereisenheim</strong> von ihren Gemeindemitteln das Feld gekauft habe. Alle 50 Jahrewird das Feld neuerlich aufgetheilt, aber nicht zu gleichen Theilen, sondern so viel einer zur Zeit derAustheilung besitzt, eben so viel bekommt er wieder’ (Bundschuh, 1802, S. 620 ff).Um 1830 gibt es zu <strong>Untereisenheim</strong> unterschiedliche Angaben in der Literatur. Es gibt 143 Wohngebäude,175 Familien, 716 Einwohner, hiervon 659 katholische und 57 Juden. Zum Ort gehören der Hof6


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Kaltenhausen und Mühlen, 1 Schule, 1 Schiffmühle mit 2 Mahlgängen, 1 Gipsmühle, 1 Ziegelhütte.Kaltenhausen wird als Hof mit Lohmühle, 3 Wohnhäusern, 3 Familien mit 21 Einwohnern angegeben(Rottmayer, 1830, S. 344). Anderen Angaben zufolge wird <strong>Untereisenheim</strong> mit 652 Einwohnern angegeben,‚die sich außer ein paar einzelnen 1/8-1/4 St. entl. Mühlen auf das Pfarrdorf mit einer Schule und 138Häusern beschränken’ (Weilmeyr, 1830, S. 305).1831 wird <strong>Untereisenheim</strong> als Pfarrdorf im Landgericht und Dekanat Volkach erwähnt, mit 138 Häusern,625 Einwohnern, mehreren Juden, Weinbau, 1 Mainmühle (Schiffmühle), 1 Lohmühle (Kaltenhausen), 1Ziegelhütte und dem Hofe Kaltenhausen (Eisenmann/Hohn, 1831, S. 355). Offensichtlich wurden hier dieAnwesen Schiffmühle und Kaltenhausen nicht zum Ort hinzugezählt, denn die Angaben widersprechendenen aus dem Jahr 1830 beträchtlich. Vermutlich sind die Angaben auch etwas älter als es die Jahreszahlder Erscheinung vorgibt.1840 lebten 647 Einwohner in <strong>Untereisenheim</strong>. Es gab 75 Werktags- und 52 Sonntagsschüler (Bandorf,1971, S. 40).1852 lebten 180 Familien mit 643 Seelen in <strong>Untereisenheim</strong> (Stumpf, 1852, S. 906).Es gab auch eine jüdische Gemeinde, der eine eigene 1868 erbaute Synagoge in der Hadergasse gehörte. Von1911 bis 1936 haben viele jüdische Mitbürger das Dorf verlassen. 1938 lebten noch 4 Jüdinnen im Dorf ,Mitte 1941 keine mehr (Bandorf, 1988, S. 19). Die Synagoge befand sich unmittelbar westlich vomWohnhaus Hadergasse 2, auf Flur-Nr. 40. Auf einem alten Foto ist die Giebelseite zu erkennen. Es war einNatursteingebäude, giebelständig zur Hadergasse, eine mittige Tür mit gemauertem Rundbogen undbeidseitig der Tür Fenster mit jeweils Rundbogen, eine Treppe führte zum Eingang. Bis 1907 wurdeGottesdienst von jüdischen Mitbürgern in der Synagoge gehalten. Am 18. Februar 1938 wurde das Gebäudean den Landwirt Anton Gehring verkauft (Gemeindearchiv). Am 1. Juli 1938 erfolgte eine baupolizeilicheGenehmigung zum Scheunenumbau (Gemeindearchiv). Bis Anfang der 70 er Jahre wurde das Gebäude alsScheune bzw. Lagerstätte genutzt, in den 70 er Jahren wurde es abgerissen.Am 6. Juni 1871 gründete sich die Freiwillige Feuerwehr <strong>Untereisenheim</strong>, die vierte Freiwillige Feuerwehrunter 25 Gemeinden im Amtgericht Volkach (Bandorf, 1971, S. 40).Im Jahre 1877 ist für <strong>Untereisenheim</strong> belegt, dass es 599 Einwohner hat, wovon 548 Katholisch, 7Protestantisch und 44 jüdisch sind, 388 Gebäude besitzt, 143 Wohngebäude, 30 Pferde, 311 Rinder, 135Schweine, 78 Ziegen, gibt. Es gibt 2 Katholische Schulen, wovon eine als Filiale der Franziskanerinnen gilt.Schiffmühle besitzt 5 Einwohner und 3 Gebäude, Kaltenhausen 16 Einwohner und 9 Gebäude (Ortschaften-Verzeichnis 1877).Gemeindlichen Bauakten zufolge gibt es 1890 und 1898 Umbaupläne für das bestehende zweigeschossigeSchulhaus in der Reichertsgasse.1897 lebten 589 Einwohner im Ort einschließlich Kaltenhausen, davon 551 Katholiken, 5 Protestanten und33 Juden. Post- und Eisenbahnstation war das 4 km entfernte Seeligenstadt, Kaltenhausen hatte eineOmnibushaltestelle auf der Strecke Fahr-Seligenstadt. In zwei Schulhäusern wurden 40 Knaben undMädchen unterrichtet, die Mädchen lehrte eine Franziskanerin aus dem Mutterhaus Dillingen (Bandorf,1971, S. 40).Im Jahre 1898 zählte man 602 Einwohner in 3 Orten. Es gab eine Filiale der Franziskanerinnen (Götz, 1898,S. 592).Siedlungsentwicklung im 20. Jahrhundert1904 wird für <strong>Untereisenheim</strong> auch eine Kinderbewahranstalt erwähnt (Ortschaften-Verzeichnis 1904).1909 wurde die dorfeigene Wasserleitung gebaut und im selben Jahre besaß <strong>Untereisenheim</strong> einen eigenenBahnhof (Bandorf, 1971, S. 40). Dieser lag ca. 2 km entfernt auf dem Berge an der Bahnlinie Seligenstadt-Volkach und war bis zum Jahre 1994 in Betrieb (Neisser, 1996, S.15).Gemeindlichen Bauakten zufolge wurde am 1. August 1909 ein Schulhausneubau vollendet. Dieser wurdeauf Flur-Nr. 97, im Rückbereich der heutigen Kirchgasse 9 gebaut. Es war ein eingeschossiges Gebäude mit7


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>einem Lehrsaal für 69 Schulkinder, einem Hausflur und einem Abortanbau. Heute ist darin der Kindergartenuntergebracht.Die leicht schwankende Einwohnerentwicklung setzt sich auch im 20. Jahrhundert fort: 1946 lag dieEinwohnerzahl durch den Zustrom von Evakuierten, Vertriebenen und Flüchtlingen bei 817 Einwohnern(Bandorf, 1971, S. 40). Danach ging die Einwohnerzahl wieder stark zurück. 1950 hat <strong>Untereisenheim</strong> (mitSchiffmühle und Kaltenhausen zusammen) 733 Einwohner (Amtliches Ortsverzeichnis 1950). Im Jahre 1956sind nur 667 und 1971 nur 600 Einwohner angegeben (Bandorf, 1971, S. 40). 1987 sind es lt. BayerischemLandesamt für Statistik und Datenverarbeitung wieder 633 Einwohner in 173 Gebäuden mit Wohnungen.Trotz flächenmäßig deutlich erweiterter Ortslage ab der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts ist dieEinwohnerentwicklung seit dem 19. Jahrhundert stagnierend.3 Historische OrtsstrukturNach der historischen Momentaufnahme <strong>Untereisenheim</strong>s im Liquidationsplan von 1833 ist der Ort als eingeschlossenes Dorf anzusprechen. (Born, 1977, S 117 f).Der Ort wurde im Mittelalter (‚zur Zeit des Faustrechts’) mit einer Mauer umgeben (Bundschuh, 1802, S.620). Durch drei Tore (Torhäuser) gelangte man ins Dorf hinein: von Süden durch das Maintor, von Nordendurch das Ziegeltor, von Westen durch das Glockentor. Möglich, dass das Glockentor mit Glocke bis zurEinrichtung einer eigenen Kirche in <strong>Untereisenheim</strong> wie ein Glockenturm genutzt worden ist. DieOrtsbefestigung war zum großen Teil wie eine doppelte Maueranlage mit innenliegendem Ringweg angelegtund nach Westen, Norden, Süden und Osten durch jeweils 2 bzw. 3 Türme gesichert. Davor befand sich einGraben. Im Liquidationsplan ist dieser Graben nur noch als vielfach geteilte Acker- oder Gartenflächeerkennbar. Es ist anzunehmen, dass mit der Neuanlage des Friedhofes außerhalb der Ortsbefestigung imJahre 1608 in den ehemaligen Grabenbereich auch die weiteren Grabenbereiche nach und nach aufgefülltund dann landwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzt worden sind.Eine Flurrückschreibung ist aufgrund der für Weinbaugegenden (Unterfranken, Mainfranken) typischenimmer wiederkehrenden Teilungen der Flurstücke (Gewannflur) nicht anwendbar, um Rückschlüsse auf dieEntwicklung des Ortes zu erhalten. Im Jahre 1701 bestand das Dorf aus 12 Huben, die in 36 Anwesenaufgeteilt waren. Zu jedem dieser Anwesen gehörte eine Anzahl von Afterlehen, die vom Besitzer desjeweiligen Hubenanteils verliehen worden und an diesen einen jährlichen Zins abzuliefern hatten. Es gabnoch zwei ungeteilte Huben (Martinshub und Sieblershub), 8 halbe Huben, 14 Viertel, 5 Achtel Anteile undein Anteil von 3/8-tel. Eine Ausnahme bildete die Fünfteilerhub, die nicht nach dem Prinzip der anderenHuben in Halbe, Viertel und Achtel, sondern in Fünftel geteilt war, und zwar in einen Teil zu 2/5-tel und dreizu 1/5-tel. Am Beispiel der sogenannten ‚Gueten Hueb’ sind drei Besitzer um 1701 nachweisbar: ½ AnteilReichardt Manger, ¼ Anteil Andreas Schoninger, ¼ Anteil Georg Pfleger. Das Anwesen Nr. 42 aus demLiquidationsplan von 1833 gehörte wohl zur Gueten Hueb, da als Besitzer im Grundsteuerkataster MichlPfleger aufgeführt ist. Zur Hälfte des Reichardt Manger gehörten u.a. das Rathaus von <strong>Untereisenheim</strong>, mitHaus-Nr. 136 beziffert. Im Jahre 1803 waren von den 36 Hofstellen noch 19 unverändert gegenüber 1701,alle anderen mehrfach geteilt. Zwischen 1701 und 1803 erfolgten 204 Besitzerwechsel. In 118 Fällen wurdeder Besitz vererbt, 56 Veränderungen erfolgten durch Kauf, der Rest ist nicht belegt. Die Einnahmen aus denAfterlehen waren beträchtlich. Eine halbe Hube konnte es sich leisten, mehr als die Hälfte ihres Bestandes anArtfeld (Ackerland) nicht selbst zu bewirtschaften (Riedenauer/Maier, 1984, S. 171 ff).Aufgrund der Art und Dichte der Bebauung (siehe auch Karte ‚Eintragung der um 1833 bebauten Flächen’)sowie auch der Verteilung der Berufsgruppen (siehe Karte ‚Verteilung der Berufsgruppen) lassen sich jedochgewisse Rückschlüsse über die Entwicklung des Ortes ziehen. Interessant ist, dass die Ortsmitte(umschlossen von Langgasse, Kirchgasse Schmalzgasse und Ziegeltorstraße) scheinbar wie einRechteckplatzdorf (vor dem heutigen Rathaus) angelegt wurde, die Rathausgasse würde dabei dieErschließungsstraße darstellen. Bemerkenswert ist auch, dass die Schmalzgasse von der Hoferschließung hereinseitig orientiert ist. Die Südseite besteht überwiegend aus Gebäuderückseiten (Nebengebäuden) undHoföffnungen (Hofzufahrten) sind nur nach Norden vorhanden. Es scheint so, dass es sich hier um denSiedlungskern einer zunächst als Rechteckdorf gründeten Siedlung handelt, die sich später in der Form einesgeschlossenen Dorfes weiterentwickelte. Diese Theorie widerspräche bisherigen Kenntnissen über die8


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Entwicklung unterfränkischer Dörfer mit ähnlicher Lage wie <strong>Untereisenheim</strong> und müsste durchweiterführender Untersuchungen bestätigt werden. Die Ortsentwicklung vergleichbarer Dörfer zeigtvielmehr, dass das regelmäßige Raster eine Umorientierung der Ortsstruktur bedeutet. Die Lage der großenBauernanwesen auch außerhalb des sogenannten Ortskerns (siehe Karte ‚Besitzgrößen der beziffertenAnwesen’ und Karte ‚Verteilung der Berufsgruppen) widerspricht ebenfalls dieser Theorie.Die großen landwirtschaftlichen Anwesen befinden sich v.a. in der Ortsmitte und entlang der Lang- undKirchgasse sowie vereinzelt in der Ziegeltorgasse. Sie haben eine klare Hofgliederung in Hakenform undbestehen aus Wohnhaus überwiegend giebelständig zur Straße und den traufständigen Scheunen. Vor allemnach Süden gab es durch die hofabschließende Stellung der Scheunen und baufreien Rückbereiche eine klareBaulinie. Auffällig ist hier der freie Rückbereich hinter den Scheunen, Platz für Gärten und baulicheVerdichtung. Es ist anzunehmen, dass auch nördlich der Schmalzgasse solche freien Flächen vorhandenwaren, die jedoch später baulich verdichtet und durch die Schmalzgasse erschlossen worden sind. DieAuswertung des Grundsteuerkatasters macht deutlich, dass sich die Häcker und Handwerker überwiegendrandlich niedergelassen haben. Die Kleinteiligkeit ist v.a. in der Hadergasse, der Maintorstraße,Ziegeltorstraße, Schmalzgasse sowie am westlichen Ortseingang im Bereich des Glockentores zu sehen. Esist anzunehmen, dass auch die Hadergasse, ähnlich wie die Schmalzgasse, durch Grundstücksteilung undbauliche Verdichtung der großen landwirtschaftlichen Anwesen entstanden ist.Aufgrund der Topographie und v.a. der niedrigen Höhenlage gegenüber dem Main war die Ausdehnung inöstliche Richtung begrenzt. Die Anwesen östlich der Ziegeltorstraße haben kaumAusdehnungsmöglichkeiten und so begrenzt die Ortsmauer unmittelbar hinter den Häusern die überwiegendkleinen Grundstücke ohne Freiflächen. Hier haben sich v.a. Handwerker, Kleinbauern und Tagelöhnerangesiedelt.Nach den baulichen Verdichtungen im Bereich der Hadergasse und Schmalzgasse (vermutlich durchTeilung der Huben im 17./18. Jh.) entwickelte sich der Ort außerhalb der Ortsbefestigung erst sehr spätweiter. Die Neuanlage des Friedhofes mit Aussegnungshalle im Jahre 1607 blieb für einige Jahrhunderte dieeinzige bauliche Entwicklung außerhalb der Ortsbefestigung. Im Liquidationsplan sind lediglich zweiAnwesen außerhalb der Ortsbefestigung nördlich des Ziegeltores und Friedhofes zu erkennen. Ein Ortsplanvon 1957 zeigt eine zaghafte bauliche Entwicklung im Bereich der Straße nach Dipbach, entlang deröstlichen Ortsbefestigung, im Süden am Ende der Hadergasse, in Fortsetzung der Langgasse nach Westenund das Anwesen Grabenstraße 3. Vermutlich sind diese neuen Anwesen zum größten Teil erst Anfang des20. Jahrhunderts entstanden. Somit vollzog sich die bauliche Entwicklung in <strong>Untereisenheim</strong> sehr langeinnerhalb der Ortsbefestigung als Verdichtung von innen und erst im 20. Jahrhundert wagte man sichaußerhalb dieser Mauern zu bauen, wobei großflächige Ortserweiterungen erst in der 2. Hälfte des 20.Jahrhunderts erfolgten.Die bedeutendsten Straßen im Ort waren wohl die Langgasse und Maintor- bzw. Ziegeltorstraße, da siejeweils aus dem Ort hinausführten und Anbindung an die Umgebung hatten. Die Wohngebäude in derZiegeltor- bzw. Maintorstraße hatten ostseitig häufig eine Traufstellung, die den wehrhaften Charakterunmittelbar an der Ortsmauer unterstreicht, wogegen in der Langgasse überwiegend Giebelstellungvorherrschte. Der Straßenraum in der Langgasse war deutlich breiter als in Ziegeltor- und Maintorstraße.Auch die Kirchgasse verfügt über einen deutlich breiteren Straßenraum. Hier liegen auch die großenlandwirtschaftlichen Anwesen. Die innerörtliche Erschließung wird durch Kirchgässchen, Rathausgässchen,Schmalzgasse und Hadergasse gewährleistet. Die westliche Verlängerung der Hadergasse führt auf denRingweg entlang der Ortsbefestigung und geht im Westen in die Ringgasse über. Diese Straßen hatten ehereine Schutz- und Kontrollfunktion am Ortsrand entlang der Ortsmauer. Die Reichertsgasse mit ihrenplatzartigen Aufweitungen und den öffentlichen Gebäuden wie Schulhaus, Rathaus und Gemeindeschmiedewar der Mittelpunkt des dörflichen Lebens. Ein weiterer wichtiger historischer Raum ist der Kirchenplatz zurKirchgasse.Kaltenhausen ist nach der historischen Momentaufnahme von 1833 ein Weiler. Die Einzelsiedlung liegt aneiner wohl älteren historischen Wegeverbindung zur Mainfähre Fahr, die als regional bedeutsameMainüberquerung und Anbindung nach Volkach, dem Sitz des Landgerichts, zu sehen ist. Die Straße vonSüden kommend verlief nicht auf der Trasse der heutigen Kreisstraße WÜ 4 in der Talsenke, sondern entlangdes deutlich höher gelegenen Flurweges parallel zur heutigen Kreisstraße. Nach dem Liquidationsplan9


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>säumen Mauern die Straße im Bereich von Kaltenhausen (vom Berg kommend) bis zur Fähre. Das Anwesendes Gasthofes und der Brauerei Kaltenhausen war ebenfalls von einer Mauer umgeben. Die Lohmühle istsüdlich des großen Brauereianwesens zu erkennen. Es war ein Teich und Mühlgraben vorhanden. Der Teichwurde vermutlich vom Wasser der direkt im Westen und Süden liegenden Hänge gespeist bzw. vermutlichvon mehreren in der Nähe liegenden Quellen. Der Weg in Richtung Prosselsheim führte über eine Brücke.Gegenüber des Gasthauses befand sich eine Wegeverbindung in Richtung <strong>Untereisenheim</strong>.Die Straße parallel zum Main (heutige Kreisstraße WÜ 4) verlief im Bereich der Schiffmühle um 1833 etwasweiter von den Gebäuden entfernt. Im Liquidationsplan ist ein vermutlich Vorgängerbau im Bereich derheutigen Kunstmühle vorhanden, der nicht ganz den Ausmaßen des heutigen Gebäudes entspricht. DieSchiffmühle selbst liegt nahe am Graben. Weitere Baulichkeiten sind nicht vorhanden.4 Gegenwärtige DorfstrukturDie historische Ortsstruktur ist heute noch sehr gut erkennbar. Größere bauliche Veränderungen haben sichvermutlich aus Platzmangel im Altort überwiegend außerhalb der Ortsbefestigung in Richtung Nordwestenvollzogen. Die Torhäuser wurden leider dem zunehmenden Verkehrs- und Erschließungsbedarf geopfert. Siesind schon im Plan von 1943 nicht mehr dargestellt.Der ehemalige Grabenbereich ist nicht vollkommen erhalten gegenüber der Situation um 1833. Durch dieBebauung am westlichen Ende der Hadergasse und die Platzierung eines umzäunten Spielplatzes und ist derGrabenbereich gestört. Große Teile der Ortsbefestigung sind v.a. im Norden und Westen erhalten. DieTürme sind abgebrochen und nur noch andeutungsweise durch heutige Öffnungen in der Mauernachvollziehbar. Im Osten existiert noch ein Turmrest. Auch sind hier noch Mauerteile erhalten, die jedochaufgrund der ausgelagerten Bebauung und Hofstellenerweiterungen nicht öffentlich zugängig sind.Der Ortseingang im Süden ist noch gut erhalten, der Ortsrand im Osten ist verändert. Hier wurde dieOrtsmauer größtenteils aufgelöst und durch weitere allerdings eher kleinteilige Baukörper wohl zu Beginndes 20 Jahrhunderts ergänzt. Der Fernblick ist jedoch immer noch geprägt durch die traufständigen Dächerentland der Ziegeltor- und Maintorstraße. Der südliche Ortsrand in Fortsetzung der Hadergasse nach Westenist der wohl am stärksten veränderte Bereich gegenüber dem historischen Ortsbild. Die großen Freiflächender Bauern sind z.T. großflächig überbaut. Die ehemalig prägende Raumkante der traufständigen Scheunenist durch eine vielfältige Dachlandschaft (mit moderner Solartechnik) und veränderte Maßstäbigkeit derNachfolgebauten des 20. Jh. nicht mehr erlebbar.Die Ortsbefestigung wurde im Norden in Fortsetzung der Kirchgasse vermutlich in der Nachkriegszeit bzw.mit einsetzender Bebbauung des nach Westen bzw. Nordwesten ansteigenden Hanges geöffnet und somit anden Ringweg außerhalb des ehemaligen Grabens angeschlossen. Damit war nun an drei Stellen eineVerbindung über den Graben hinweg in Richtung Weinberge nach Norden und Westen möglich und wohlauch eine bauliche Entwicklung des Ortes in diesem Bereich besser zu realisieren.Schiffmühle und Kaltenhausen sind gegenüber dem historischen Ortsbild von 1833 verändert. Während dieSchiffmühle als solche nicht mehr existiert, ist direkt an der Kreisstraße ein neues Anwesen entstanden mitWohnhaus und Nebengebäuden und umfassender Mauer. Der wohl einst freie Blick auf die Schiffmühle undden Nebenarm des Mains ist nicht mehr vorhanden. Kaltenhausen hat sich vor allem durch die Entwicklungder Brauerei im 20. Jh. stark verändert. Es kamen neue Gebäude hinzu, das Sudhaus und ein großesLagergebäude, was die Hälfte des gesamten freien Rückbereiches des einstigen Anwesens ausmacht. Auchsind verschiedene Anbauten entstanden, die den Maßstab und die Wirkung der ortsbildprägenden Gebäudeund Teile stark beeinträchtigen. Die Mauern sind noch vorhanden, teilweise überwachsen. Im Süden nehmensie sogar Ausmaße von über 5 m Höhe an, die als Geländekante zur Mainebene und zumÜberschwemmungsgebiet funktionieren. Im Bereich der ehemaligen Lohmühle sind ebenfalls starke baulicheVeränderungen einhergegangen. Der Weiher und Mühlgraben existiert nicht mehr. Vermutlich wurde ertrockengelegt und der Graben verrohrt. Nach Süden und Westen hin sind weitere Gebäude entstanden. Dieeinstige Straße vom Berg bzw. von Süden kommend ist noch als Flurweg erhalten. Dass Quellen zufolgeKaltenhausen ursprünglich weiter auf dem Berge gelegen sein soll, kann heute fast nicht mehr nachvollzogen10


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>werden. Im Plan von 1833 ist keine Spur einer Bebbauung weiter auf dem Hang zu erkennen. Im Plan von1943 sind verschiedene Nebengebäude hangaufwärts dargestellt.5 Das historische Ortsbild prägende Bauten und RäumeDas historische Ortsbild von <strong>Untereisenheim</strong> wird in besonderem Maße durch das fast vollständigeVorhandensein der historisch gewachsenen Bebauungsstrukur innerhalb der Befestigung bestimmt. Der sehrgut erhaltene Ortskern aus dem frühen 19. Jahrhundert ist in seiner Gesamtheit einzigartig. Selbst dieStraßenräume und Baufluchten sind noch vollständig erhalten.Die nachfolgende Beschreibung ist auch in der ‚Ergebniskarte mit Eintragung des denkmalpflegerischenInteresses’ zeichnerisch dargestellt. Die Nummern beziehen sich auf die Kartendarstellung.5.1 Ortsrand, Fernblick<strong>Untereisenheim</strong>Durch die bauliche Weiterentwicklung des Ortes nur in Richtung Norden und Westen ist der Fernblick aufden Altort von Osten und auf den südlichen Ortseingang beim ehemaligen Maintor noch relativ ungestörtmöglich. Weithin sichtbar bestimmt v.a. der Kirchturm die Ortsmitte. Der Ortseingang von Süden (1) istanstelle des einstigen Maintorhauses heute deutlich durch zwei große Kastanien torartig markiert. Diegeschlossene Baulinie als klare Raumkante am Ortseingang vermittelt den historischen Eindruck dereinstigen Ortsbefestigung. Die Ortseingänge von Westen (3) und von Norden (2) sind zwar durch baulicheVeränderungen beeinflusst, jedoch aufgrund der räumlichen Situation durch plötzliche Verengung imBereich der einstigen Torhäuser immer noch gut nachvollziehbar und daher ortsbildprägend. Fast wehrhafterscheint der östliche Ortsrand mit einer traufständigen Bebauung und Resten der Ummauerung (5). Guterhalten präsentiert sich die Ortsbefestigung im Westen und Norden. Erst im 19. Jh. wurde diese Baulinie,die viele Jahrhunderte lang prägend und unantastbar für die Ortsentwicklung war, überschritten und durchSiedlungsentwicklung darüber hinaus zögerlich freigegeben. Noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts ist keinegroßflächige Bauentwicklung außerhalb der Ortsmauer zu verzeichnen. Vor den Mauerresten im Süden,Westen und Norden. befinden sich die Grünflächen des ehemaligen Dorfgrabens (4). Interessant ist, dass derGraben sowohl die Grenze als auch die Verbindung zwischen Alt und Neu in <strong>Untereisenheim</strong> zu seinscheint, denn deutlich markiert er die bauliche Entwicklung des Ortes in der jüngeren Zeit, so dass im Kernheute noch die Dorfstruktur aus dem 19. Jh. erlebbar ist. Im Süden werden die Flächen des Dorfgrabensüberwiegend gärtnerisch genutzt, im Westen und Norden sind sie als Rasenfläche vorhanden. Auf jeden Fallsind sie baufrei geblieben. Störend im denkmalpflegerischen Sinne wird allerdings die eingefriedete Anlagedes Kinderspielplatzes empfunden. Der ungestörte Blick in den Grabenbereich und auf die Ortsbefestigungist hier nicht möglich. Bedenklich erscheint die Ausweisung des südlichen Grabenbereiches imFlächennutzungsplan als gemischte Baufläche. Lediglich der nordwestliche Grabenbereich ist als Grünflächeausgewiesen und damit vor Bebauung geschützt. Gleiches gilt aus denkmalpflegerischer Sicht aber auch fürden südlichen Grabenbereich und sollte somit im Flächennutzungsplan seinen Niederschlag finden.KaltenhausenDas historische Ortsbild von Kaltenhausen ist straßenseitig noch durch den Brauereigasthof (13) geprägt.Bauliche Veränderungen sind nur am Wohnhaus traufständig zur Straße vorgenommen worden. Die Kapellesteht frei und auch die Fläche des ehemaligen Weihers ist bis heute baufrei geblieben. Der Fernblick ausRichtung <strong>Untereisenheim</strong> ist allerdings schon durch die baulichen Entwicklungen und Ausweitungen derBrauerei mit großen Gebäuden im 20. Jahrhundert beeinträchtigt. Die einstigen Mauern sind noch erhalten,teilweise jedoch überwachsen. Eine begrenzte bauliche Entwicklung hat sich südlich der ehemaligenLohmühle und vor der Hangkante bzw. an der Altstraße Richtung Prosselsheim (23) vollzogen.SchiffmühleDie Schiffmühle selbst ist nicht mehr vorhanden. Der einst freie Blick von der Straße über Wiesenflächenhinweg ist durch die riegelartige Bebauung direkt an der Straße nicht mehr möglich. Von der Rückseite ausbesteht jedoch noch Blick auf den Altarm (12), der die Schiffmühle einst betrieb. Im Flächennutzungsplan istdieser auch als schützenswerter Biotop eingetragen und bleibt damit auch im denkmalpflegerischen Sinne alsFreifläche erhalten. Trotz des Neubaues an der Straße ist der Blick auf das Anwesen gegenüber dem Zustand11


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>im 19. Jahrhundert zwar verändert, aber dennoch auf seine (neue) Weise prägend und markant, da dieGebäude infolge ihrer Gestaltung auch ortsbildprägend einzustufen sind.5.2 Straßenräume und PlätzeFast alle Straßen- und Platzräume innerhalb der Ortsbefestigung mit ihren Aufweitungen und Engestellensind heute noch nahezu vollständig gegenüber der Situation im 19. Jahrhundert erhalten und damitortsbildprägend. In der Karte sind diese Bereiche rot dargestellt.Straßen mit überörtlichen AnbindungenHierzu gehören die Straßen Maintor- und Ziegeltorstraße und die Langgasse, die einst mit einem Torhausversehen waren und bis heute ihre Anbindungsfunktion in die Feld- und Weinbergsflur erhalten haben.Der wohl markanteste Straßenraum in <strong>Untereisenheim</strong> ist die Langgasse (16). Sowohl der Blick nach Westenmit dem sich zu den Weinbergen hin verengenden Straßenraum als auch nach Osten mit Blick auf den breiterwerdenden Straßenraum und das traufständig abschließende Wohnhaus Ziegeltorstraße Nr. 2 sind prägend.Hier stehen regelmäßig angeordnet zahlreiche ortsbildprägende Wohnhäuser und zwei Baudenkmälerüberwiegend giebelständig zur Straße und rechtwinklig dazu die Scheunen. Ausnahmen mit traufständigerStellung bilden hier lediglich die Wohnhäuser Langgasse 5 und 19.Markant ist der Blick in den nur kurzen Straßenraum der Maintorstraße (18), der durch den Knick imKreuzungsbereich der Langgasse und die Bebbauung begrenzt wird. Einen Durchblick vom Maintor zumZiegeltor im Norden gab es aufgrund des Straßenknickes nicht. Die Fortsetzung der Maintorstraße inRichtung Norden bildet die Ziegeltorstraße (17). Hier sind vor allem ostseitig traufständige Häuserangeordnet, die einen wehrhaften Abschluss des Ortes nach Osten vermitteln. Die ortsbildprägendenGebäude im Straßenraum Maintor- und Ziegeltorstraße sind sehr unterschiedlich. Prägend ist hier v.a. dienoch erlebbare kleinteilige Struktur der Bebauung aber auch die Enge des Straßenraumes.Innerörtliche ErschließungsstraßenVon den innerörtlichen Erschließungsstraßen kann die Kirchgasse (19) als bedeutsamster Straßenzugbezeichnet werden. Hier ist v.a. der Blick von Nord nach Süd markant. Der Westgiebel desKirchenlanghauses mit dem für Rokoko typischen Fassadenschmuckelementen ragt hoch in den Straßenraumhinein und prägt diesen. Auch der südwestliche Bereich der Kirchgasse mit aneinandergereihtengiebelständigen Wohnhäusern einschließlich des zur Kirchgasse giebelständig stehenden Wohnhauses mitHalbwalm Langgasse 19 ist typisch und damit ortsbildprägend für den Straßenraum.Noch heute auffallend ist die einseitige Orientierung der Schmalzgasse (20). Wohnhäuser sind nur nordseitigangeordnet, auf der Südseite entsteht durch die dichte und traufständige Stellung der landwirtschaftlichenNebengebäude ein wehrhafter bzw. abschließender Charakter. Der Baustil einiger Gebäude verrät, dass sichhier früher einige Anwesen der in <strong>Untereisenheim</strong> ansässigen Juden befunden haben könnten.Die Ringgasse (21) dient heute eher der fußläufigen Verbindung. Für landwirtschaftlichen Verkehr ist sie zuschmal. Dadurch hat sie ihre prägende Gestalt als Ringweg entlang der Ortsbefestigung bis heute erhaltenkönnen. Aufgrund der Enge und der typischen Gestaltung mit einseitiger Bebauung und Abschluss nachaußen hin durch die Ortsbefestigung ist dieser Straßenraum ortsbildprägend.In der Hadergasse (22) ist v.a. der sich verjüngende Straßenraum vom zunächst breiten Kreuzungsbereich ander Maintorstraße bis zur schmalen Stelle am Ende der beidseitigen Bebauung typisch und ortsbildprägend.Die Raumkanten, Gebäudeproportionen und die Kleinteiligkeit sind noch wie im 19. Jahrhundert erhalten.Der ortsbildprägende Eindruck bezieht sich jedoch auf den beidseitig bebauten Teil der Gasse, denn inRichtung Westen geht der prägende Charakter des Straßenraumes durch die fehlende begrenzendeOrtsbefestigung verloren.PlätzePlatzartige Aufweitungen von Straßenräumen befinden sich nur in Ortsmitte, dem fast quadratischenQuartier zwischen Kirchgasse, Langgasse, Ziegeltorstraße und Schmalzgasse. Die Reichertsgasse ist hier eindurch platzartige Aufweitungen gekennzeichneter Straßenraum. Nicht die typische Gebäudestellung, sonderndie verschiedenartige Anordnung und Konzentration von Sonderbauten prägen diesen Straßenraum. DerRathausplatz (15) mit ehemals öffentlichen Einrichtungen wie Schulhaus, Gemeindeschmiede und AltesRathaus sowie dem großen traufständigen Gebäude Reichertsgasse 4 ist hier zentraler Platz und gleichzeitigdie Ortsmitte. Eine weitere platzartige Aufweitung folgt unmittelbar in nördlicher Richtung (15.2). Hier12


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>befinden sich zwei markante Fachwerkhäuser jeweils giebelständig zur Straße. Unmittelbar angrenzend anden Rathausplatz und durch das Rathausgäßchen voneinander getrennt befindet sich eine weitere platzartigeAufweitung (15.1). Nur von diesem kleinen Platz aus ist der Blick auf den Giebel des alten Rathauses oderGemeindehauses möglich.Platzartig öffnet sich von Süden her der Straßenraum in der Kirchgasse (14) mit Blick auf den ehemaligenFriedhof, der bis zur Auslagerung 1607 als solcher genutzt worden ist.Fußläufige VerbindungenIm Liquidationsplan von 1833 scheint der fußläufige Durchgang Hammelsgäßchen schon vorhandengewesen zu sein. Eine weitere fußwegeähnliche Verbindung ist das Kirchgäßchen. Prägend ist hier vor allemdie Anbindung über den denkmalgeschützten Torbogen Reichertsgasse 5. Beide Gassen erschließen den Ortvom Dorfmittelpunkt aus in randliche Straßen.5.3 BaudenkmälerDie Anzahl und Qualität der Baudenkmäler ist relativ hoch. Neben den Gebäuden mit Sonderfunktion wieKath. Pfarrkirche, Altes Rathaus, Friedhof und Kapelle gibt es zahlreiche Bildstöcke in und um<strong>Untereisenheim</strong>, die als Zeichen tiefer Frömmigkeit auf die katholische Konfession des Ortes hinweisen.Weitere unter Denkmalschutz stehende Gebäude sind überwiegend zweigeschossige Wohngebäude mitBaumerkmalen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. In der Karte sind die Baudenkmäler blau dargestellt.5.3.1 GebäudeKath. Pfarrkirche ‚Maria Himmelfahrt’(6) Der Turmunterbau gehört wohl der Frühzeit des 15. Jh. an. 1469 wird die Kirche Pfarrkirche. DerTurmaufbau dürfte zufolge einer Jahreszahl am Glockengeschoss um 1582 erfolgt sein. 1752 wurde mit demBau des neuen Chores und Langhauses begonnen. Beschreibung: eingezogener Chor mit Polygonschluss;flaches Kreuzgewölbe und Kappen. Langhaus mit 4 Fensterachsen; flachgedeckt. Westportal mitSchweifgiebelaufsätzen. Im Bogenschlussstein 1756. Südportal einfach mit Rokokomuschelwerktüre.Fassade dreiteilig mit Lisenen gegliedert, seitlich Nischen. Oben geschweifter Giebel mit flammendenUrnen. In der Mitte des Giebels Nische. Bekrönung im Dreieck.Furm südlich vom Langhaus, mit 4 Geschossen. UG in der Tonne gewölbt. Um 1400. Mit schmalenSpitzbogenfenstern. Im vierten (Glocken)- Geschoss Fenster mit nachgotischen Maßwerk und Mittelpfosten.Am Gesims darüber nach Süden 1582. Kuppel mit 4 Gauben und massiver Laterne. Hochaltar, Seitenaltäreund Kanzel sowie Orgelgehäuse Rokoko. Im Langhaus südlich lebensgroßer spätgotisches Kruzifix um1520. Gute Arbeit im Stil Riemenschneiders (Karlinger, 1913, S. 230). Viele Schenkungen aus dem Kreisder vermögenden Bauernfamilien führten zu einer ungewöhnlich prachtvollen Ausstattung der Kirche.Einige dieser Ausstattungen sind aus der Werkstatt des Würzburgischen Hofbildhauers Johann PeterWagner. Dazu gehören die an den Laibungsflächen des Chorbogens stehenden Tragfiguren aus Holz, Mariamit dem Kind und der Hl. Joseph. Eine weitere Figur ist die für 1802 datierte Maria Immakulata-Darstellung,auch eine Tragfigur aus Holz. Ein Vortragekreuz mit einer jugendlich wirkenden Christusfigur, die heutenoch bei Prozessionen und Wallgängen mitgetragen wird, stammt wohl auch aus der Werkstatt PeterWagners. Am 5. April 1802 wurde die Zustimmung zur Anschaffung eines neuen Heiligen Grabes für<strong>Untereisenheim</strong> gegeben, das ebenfalls durch Johann Peter Wagner angefertigt und bereits 1897 grundlegendrenoviert worden ist (Bandorf, 1985).Rathausgässchen 1/3, Gemeindehaus oder Altes RathausAls wichtigste historische Gebäude im Ort ist wohl neben der Kirche das alte Rathaus (7) zu sehen. DasBaualter wird entsprechend dem Wappen im spätgotischen Fenster aus profiliertem Sandstein und gefasstenGewände mit der Jahreszahl auf 1525 datiert, die Zeit der Niederschlagung des Bauernaufstandes. DasWappen ist ein geviertes Schild mit dem fränkischen Rechen, zwei Familienwappen des Fürstbischofs vonThüngen (1519-1540) und dem Rennfähnlein.Es handelt sich um einen zweigeschossigen Bau mit Schopfwalmdach. Das Untergeschoss besteht ausBruchsteinmauerwerk. Das Obergeschoss ist Fachwerk verputzt. Das Gebäude ist nicht unterkellert. Es hatalten Plänen zufolge ca. 1,5 m tiefe Fundamente. Das Untergeschoss ist einen Halle, durch zwei Unterzügegeteilt. Die unterschiedliche Gestaltung der Stützen weist auf eine später nachträglich eingebaute13


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Deckenstützung hin. Auffällig sind die Baunähte an der Ostseite des Gebäudes. Möglicherweise war dasUntergeschoss ursprünglich völlig anders gestaltet, evtl. auch arkadenartig offen. Zumindest ist dies einHinweis auf einige bauliche Veränderungen. Auch die Gemeindeakten bestätigen die Umbauwünsche v.a. im19. Jh. durch zahlreiche Umbaupläne, die aber größtenteils unverwirklicht blieben. Das Obergeschoss ist einleicht vorkragender verputzter Fachwerkbau. Die Anzahl der Fenster könnte früher doppelt so groß gewesensein, da die Vermauerungen in der Fensterzone darauf hinweisen. Die Ratsstube hat eine Balkendecke ausder Entstehungszeit, die Wandvertäfelung wurde wohl später angebracht.Das Dachgeschoss ist eine stehende Stuhlkonstruktion mit freistehenden Binder. Im Fachwerkgiebel siehtman innen Andreaskreuze.Die Funktion des alten Rathauses ist nicht überliefert. Nachweislich war das Hauptangriffsziel deraufständischen Bauern die Amtssitze mit den Zehntscheunen und -kellern. Vermutlich ist das auch in<strong>Untereisenheim</strong> der Fall gewesen. Demnach müsste man von einem Vorgängerbau ausgehen, der durchausan gleichem Platze gewesen sein könnte. Es ist aber auch denkbar, dass hier als Mahnmal und Zeugnis fürdie Abtrünnigen ein Neubau errichtet wurde (Noak, 2004).Laut Einschätzung der Kunstdenkmäler ist das Gemeindehaus ein gutes Beispiel frühen Fachwerkbaus. Dasalte Rathaus oder Gemeindehaus ist noch längst nicht ausreichend erforscht und sollte im Zuge weiterer bzw.vertiefender Untersuchungen weit mehr Beachtung finden, als bisher geschehen ist.WohngebäudeDie Wohnhäuser unter den Baudenkmälern sind alle zweigeschossig. Die Gebäudestellung ist überwiegendgiebelständig, einzige Ausnahme mit traufständiger Stellung ist Kirchgasse 5. Dieses Gebäude fälltaußerdem noch durch seine in <strong>Untereisenheim</strong> einmalige Tordurchfahrt besonders auf.Einige Gebäude zeigen Baumerkmale bzw. Baudetails, die eine Datierung teilweise bis ins beginnende 17.Jahrhundert zulassen. Dies sind Maintorstraße 2 (Jahreszahl 1601), Reichertsgasse 7 (Jahreszahl 1605),Kirchgasse 5 (verputztes Fachwerkobergeschoss vermutlich aus dem 17. Jh.) und Langgasse 8 (profiliertesDoppelfenster mit Puttenfigur wohl aus dem 17. Jh.) zu sein. Auffallend sind die aus dem 18. Jahrhundertstammenden geohrten Fensterrahmungen bei Kirchgasse 3.Vier Gebäude sind Wohnhäuser mit sichtbarem Fachwerk im Obergeschoss. Dies sind Maintorstraße 2,Langgasse 7, Langgasse 8 und Reichertsgasse 7. Drei Wohngebäude haben im Obergeschoss ein verputztesFachwerk, so Kirchgasse 3, Kirchgasse 5 und Ziegeltorstraße 5.Weitere besondere Baumerkmale sind ein Walmdach bei Langgasse 7 und Ziegeltorstraße 5 bzw. Halbwalmbei Kirchgasse 3 und 5.Beim Gebäude Ziegeltorstraße 5 sind in jüngerer Zeit starke bauliche Veränderungen innen wie auch außenvorgenommen worden. Daher ist der Denkmalwert des Gebäudes infragegestellt.5.3.2 Bildstöcke‚Die Funktion, die Bildstöcke im fränkischen Volksleben innehaben, ist so mannigfaltiger Art, sie weistZüge des Rechtslebens ebenso auf, wie solchen des religiösen Gemeinschaftslebens. Bildstöcke alsGrenzzeichen zwischen Territorien, am Rande der Dorfgemarkung oder am Weichbild der Siedlung findensich. Manche Orte sind mit solchen Grenzzeichen gleichsam gegen die Außenwelt abgeschirmt (‚gefeitesDorf’). Bildstöcke gehören zur Ausstattung der Gerichtsstätten und stehen an Wegen zum Gerichtsplatz’(Hopf, 1970, S. 119).Ein Bildstock ist vorrangig ein religiöses Dokument. Das am weitesten verbreitete Bildstockmotiv inFranken ist die Kreuzigung Christi. Der kreuztragende Christus wird bereits als Halbrelief an sehr altenBildstöcken dargestellt. Im 18. Jh. erhält dann die figürliche Weiterbildung zum sogenannten‚Kreuzschlepper’ eine besondere Bedeutung. An dem auf das Jahr 1750 datierten Kreuzschlepper-Bildstockin <strong>Untereisenheim</strong> ist die Inschrift zu lesen, die zur Nachfolge Christi aufforderte: ‚Wer seinn Creutz nichtaufe sich nimt, und folet mir nach ist meiner nicht werth. Matth. 10.V.38’. ‚Kreuzschlepper’ stehen denLandwirten und Winzern angeblich sehr nahe, da sich diese auf den Äckern und Weinberge abrackern undschinden (Bandorf, 1995). Die Lage der Bildstöcke ist der Karte ‚Eintragung der denkmalgeschütztenBildstöcke in der Flur’ dargestellt. Die Nummern im Text beziehen sich auf die Eintragung im Plan.SäulenbildstöckeDer wohl älteste Bildstock in <strong>Untereisenheim</strong> ist der aus Keupersandstein gefertigte sogenannte ‚Zollstock’an der Landwehrstraße (6). Sein rundbogig geschlossener Aufsatz ruht auf einer glatten kapitellosen Säule,diese auf einem großen quadratischen Sockel. Die Gesamthöhe ohne Sockel beträgt 2,90 m, der Aufsatz hat14


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>die Maße 0,80 x 1,10 x 0,21 m. Die Vorderseite zeigt eine reliefierte Darstellung des Leidensweges Christi.Unter der Reliefdarstellung die Stifterfamilie in Devotionshaltung vor einem Kruzifix kniend. Darunter aufeingearbeiteter Volutenkonsole mit Blatt- und Rankwerk die Jahreszahl 1608 mit dem Wappen desFürstbischofs Julius Echter von Mespelbrunn. An den beiden Pilastern am Rande rechts und links jeweilsKartusche mit Wappen und Initialen der Stifter sowie den Namenspatronen der Stifter. HG bedeutet HansGertner, der im Auftrag seines Vorfahren JJ (Georg = Jörg Jacob) den Bildstock gesetzt hat.Nachforschungen zufolge war Jörg Jacob von Beruf Metzger und Mitglied des Gerichts. Jörg Jacob warSchöffe im Dorfgericht von <strong>Untereisenheim</strong>.Es gibt keine Quellenangabe zur Namensgebung ‚Zollstock’. Wer von <strong>Untereisenheim</strong> den Weg nachProsselsheim begehen wollte, musste am ‚Zollstock’ vorbeikommen. War hier ein Wegezoll zu entrichten ?Hat an dieser Stelle vielleicht der vom Hochstift bestellte Zöllner den Güldenzoll auf den Wein eingezogen ?Die Weinberge reichten um 1600 näher an den Ort heran als heute (Bandorf, 1995). Möglich, dass derStandort auch etwas mit der Tatsache zu tun hatte, dass ein Stifter Mitglied des Dorfgerichts war und dieLandwehrstraße der Weg zum Dorfgericht (aus Richtung Westen kommend) war.Der Zollstock ist ein kulturhistorisches Dokument von hoher künstlerischer Qualität durch die feineReliefierung und feine Bearbeitung. Es verrät den Einfluss der Renaissance. Perspektive und Tiefenwirkungtragen zu einer bewegten Bildgestaltung bei (Bandorf, 1995).Weitere Säulenbildstöcke stehen in Kaltenhausen (bez. 1716 - Nr. 1), an der Straße nach Dipbach (bez. 1707- Nr. 12), und auf dem Weinberg, dem Sonneberg, westlich von <strong>Untereisenheim</strong> (bez. 1737 - Nr. 3 und 1625- Nr. 4). Es handelt sich bei der Darstellung überwiegend um die Pieta-Figurengruppe, dem am häufigstenverwendeten Motiv.Der Bildstock von 1737 stand einst in der Flur über der Dipbacher Steige. Er wird einer Sage nach auch‚Jörgenmaterla’ genannt. Auf der Talseite ist die Figur Ritter Georg mit dem Drachen kämpfend zu sehen,bergseitig das Pieta-Bild. Der Bildstock von 1625 stellt die Kreuzigung dar. Er steht nicht amursprünglichen Standort. Dieser war ca. 200 m weiter oben am Beginn der Schneebergschlucht. Wohl dieLage an der Schlucht führte zur Sagenbildung von zwei angeblich verschwundenen Kindern. Und zwei in dieSchlucht gestürzten Reitern (Treutwein, 1970, S. 256).Nicht freistehende Bildstöcke (8, 9, 10)Dies sind Standbilder als Relief- oder Halbrelief, die nicht freistehend, sondern an einer Hauswand bzw.Rückwand angelehnt sind. Die Sandsteinfiguren stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert. In<strong>Untereisenheim</strong> sind sie auch Prozessionsbildstöcke.Kreuzschlepper (2, 5)Zwei dieser Figuren befinden sich in den Weinbergen westlich von <strong>Untereisenheim</strong>. Die Inschrift des mit1750 (5) bezeichneten Bildstockes ist bereits oben beschrieben. Eine weitere Figur nennt sich ‚Christus unterdem Kreuz’ und ist mit 1702 (2) bezeichnet. Die Figur geht nicht wie sonst üblich, das Kreuz tragend denBerg hinauf, sondern hinab. Daher ist der derzeitige Standort auch nicht ursprünglich. Dieses Flurdenkmalstand früher in der Lage ‚Am Pochen’. Mehrere Wohltäter waren 1949 für die Renovierungskostenaufgekommen (Hoßmann, 2004). Ein lt. Denkmalliste dritter Kreuzschlepper ist nicht mehr vorhanden.Bildstöcke an Weggabelungen (7, 11)Ein Feldaltar und ein Wegekreuz befinden sich jeweils an Straßengabelungen unmittelbar an den Ortsausbzw.Eingängen nach Norden und Westen. Der mit der Jahreszahl 1786 bezeichnete Prozessionsbildstock(11) befindet sich am Wegekreuz in Richtung Norden, dort wo sich die Ziegeltorstraße in die Straße nachDipbach und den Breiten Weg nach Obereisenheim teilt. Es ist eine verwitterte reliefierte Darstellung inSandstein, die das letzte Abendmal Jesu mit seinen Jüngern darstellt, zu sehen. Folgende Inschrift ist auf demSockel zu lesen: ‚Im Jahre 1786 hat Leonardis Blass dahir und anna maria seine Ehrliche Hausfrau diesBildnis zu ehren des Altars Sacraments aufrichten lassen.’Am westlichen Ortsrand an der Landwehrstraße befindet sich ein großes Wegekreuz aus Sandstein mit einerChristusfigur und darunter eine Madonna (7).5.3.3 Sonstige BaudenkmälerFriedhofAls erste und lange Zeit einzige bauliche Entwicklung im Bereich des ehemaligen Grabens ist der 160715


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>angelegte Friedhof mit Aussegnungshalle. Diese ist gegen den Friedhof zu zwei Rundbögen geöffnet. Überdem rundbogigen Eingang befindet sich ein bürgerliches oder Ortswappen und die Jahreszahl 16(7)07. Innenbefindet sich ein einfacher Altar mit Rokokomensa und Renaissancerückwand; vielleicht von einemBildstock stammend (Mader, 1913, S. 230 f). Über dem Eingang soll die Steintafel mit Wappen desFürstbischofs sich befunden haben. Heute ist sie an der Nordostecke des Gebäudes angebracht.Die Tafel von 1608 stammt aus der Regierungszeit Julius Echter. Unter seinem fürstbischöflichen Emblemstehen die Wappen des Pfarrers, des Schultheißen und von zwölf Bürgern, wahrscheinlich des Rates;daneben ein Halbrelief des Auferstehenden (Bandorf, 1971, S. 35f). Die Friedhofsmauer aus Muschelkalkhat an der Nordseite abwechselnd rund- und spitzbogige Nischen, in denen vermutlich Grabsteine standen.Einer ist noch erhalten.Kapelle in KaltenhausenDas kleine Gebäude steht zwischen zwei großen Kastanien, die es fast schon zu erdrücken scheinen. Eshandelt sich um einen verputzten Bruchsteinmauerbau mit ziegelgedecktem Walmdach. Innen ist eineGewölbedecke vorhanden. Die Wände haben einen farbigen Sockelanstrich. Die Innenausstattung bestehtaus einem Relief mit Maria und dem sterbenden Jesus, zwei Engel rechts und links. Die Inschrift lautet: ‚Ohihr alle die ihr vorüber wandelt hier auf Erden habt acht und schauet ob ein Schmerz gleich sei meinemSchmerze !’OrtsbefestigungDie aus Muschelkalksteinen gemauerte ca. 1,50 m hohe Ortsbefestigung ist ein außerordentlich guterhaltenes Zeitzeugnis und für das Ortsbild von <strong>Untereisenheim</strong> besonders prägend. Etwas befremdend undunpassend wird die Asphaltierung zwischen den beidseitig vorhandenen Mauern im Bereich der Ringstraßeempfunden. Die Mauerreste im Osten den Ortes scheinen einer allmählichen Bebauung zum Opfer zu fallen.Im Süden ist der äußere Mauerring komplett abgerissen, im Ortsplan von 1943 wird diese beginnendeAuflösung schon deutlich.TorbögenBarocker Torbogen mit Schlussstein an Haus-Nr. 3 bzw. 5. Markant ist die Maske bzw. Kopffigur alsSchlussstein. Im Plan von 1833 ist an dieser Stelle, wo das Kirchgäßlein in die Reichertsgasse mündet, keinebauliche Verbindung zu erkennen. Vermutlich war der Torbogen früher an anderer Stelle vorhanden,eventuell stammt er sogar von einem der Torhäuser.Torbogen in Kaltenhausen. Dieser einst als Eingang zum Brauereigasthof führende Torbogen besteht ausMuschelkalkstein. Die Jahreszahl ist von einst 1675(3) in 1813 geändert worden und hat vermutlich mit derGründung der Brauerei Hochrhein KG im selben Jahre zu tun.Oberteil eines Bildstockes Ringgasse 4An einem Frackdachhaus wurde vermutlich der Oberteil eines Bildstockes zur Verzierung der Hausfassadeeingebaut. Das Motiv der Pieta-Figur aus dem 18. Jh. (sterbender Jesus in den Armen der Jungfrau Maria) istauch auf anderen Bildstöcken in <strong>Untereisenheim</strong> zu erkennen.5.4 Ortsbildprägende Gebäude5.4.1 Eingeschossige WohngebäudeIn <strong>Untereisenheim</strong> sind noch zahlreiche eingeschossige Kleinwohnhäuser erhalten, die z. T. überBaumerkmale verfügen, die ein Datierung bis ins 18. Jh. oder früher zulassen. Häufig sind es Fassaden ausMuschelkalk (oder Naturstein verputzt), mit Sandsteinfenstergewänden, profiliertem Gesims und Fachwerkim Giebel. In der Regel sind es Satteldächer. Dies sind die Wohnhäuser Maintorstraße 9 (17./18. Jh., kurzvor Denkmal !), Hadergasse 1, 2, 30 und 12 (mit Madonnennische), Langgasse 3 (Halbwalm, Kellereingangam Giebel), Schmalzgasse 4, Grabenstraße 3 und Weinbergstraße 2. Die beiden zuletzt Genannten gehörenbereits in die Bauphase der beginnenden Ortserweiterung außerhalb der Ortsbefestigung. Drei Gebäudestehen leer, Maintorstraße 9, Hadergasse 1 und Hadergasse 30, letzteres ist stark baufällig.16


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>5.4.2 FrackdachhäuserAls eine Form der Aufstockung sind in <strong>Untereisenheim</strong> noch vier Frackdachhäuser erhalten. Es sindMauerwerksbauten verputzt mit Fachwerk im OG, teilweise auch Holzfensterlaibungen im OG. Dies sindHadergasse 8, Maintorstraße 4, Ringstraße 4 und Schmalzgasse 5. Die Fassade Hadergasse 8 ist durch neueFensteröffnungen stark verändert. Bei Schmalzgasse 5 ist zu erwähnen, das im OG eine Bleiverglasung derFenster vorhanden ist, die auf eine Bauzeit mind. 18. Jh. verweist. Das Palladio-Motiv im Giebel weistwiederum auf bauliche Veränderungen in den 20er Jahren des 20. Jh. hin. Maintorstraße 8 hat einenHalbwalm. Alle Gebäude sind stark baufällig, wobei Schmalzgasse 5 wohl am ehesten zu erhalten sein wird.5.4.3 Zweigeschossige WohngebäudeZahlreiche zweigeschossige Wohngebäude in <strong>Untereisenheim</strong> haben ortsbildprägenden Charakter. Durch diejeweilige Fassadengestaltung lassen sich die Gebäude in vier Gruppen zusammenfassen. Die Häufigkeit gibtgleichzeitig die Reihenfolge vor: die verputzten Mauerwerksbauten, die Muschelkalkbauten, die verputztenFachwerkbauten und die sichtbaren Fachwerkbauten.Mauerwerksbauten verputztDie größte Gruppe bilden die Gebäude mit verputzen Mauerwerk. Meist sind hier Schmuckelemente ausSandstein, wie Fensterlaibungen, Stockwerksbänder und Ecklisenen vorhanden, wie bei den GebäudenKirchgässchen 1, Kirchgasse 9, 13, Langgasse 2, 5, 13, 19, 21, 23, Reichertsgasse 15 und Ziegeltorstraße 3.Ausnahmen in dieser Gruppe der verputzten Mauerwerksbauten bilden die Gebäude Langgasse 15 undReichertsgasse 4 mit deutlich sichtbaren Fassadenveränderungen in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts undLanggasse 14 und Kirchgasse 15 mit insgesamt starken Fassadenveränderungen, die eine ortsbildprägendeEinstufung gerade noch zulassen. Langgasse 15 ist ein typisches Beispiel für den Heimatstil der 50er Jahremit Fenstergewänden aus Kunststein und auffallendem Eingangsportal. Reichertsgasse 4 ist ein im 18.Jahrhundert erbautes Gebäude mit Walmdach und Fassadenschmuckelementen aus Sandstein, das jedochdurch die Veränderung der Fensteröffnungen in den 50er Jahren sehr stark entstellt worden ist. Trotzdem istes noch ortsbildprägend. Langgasse 14 könnte aufgrund der Jahreszahl 1609 ein sehr altes Gebäude sein,wurde jedoch sehr stark verändert. Lediglich die im Eckbalken vorhandene Jahreszahl rechtfertigt dieortsbildprägende Eigenschaft. Kirchgasse 15 hat v.a. durch seine Lage am einstigen Ende des Straßenzugesortsbildprägenden Charakter.MuschelkalkbautenDie zweitgrößte Gruppe der ortsbildprägenden zweigeschossigen Wohngebäude sind die Natursteinfassadenaus dem heimischen Muschelkalk. Diese Muschelkalkfassaden haben Fassadenschmuckelemente ausSandstein, wie Fensterlaibungen, Stockwerksbänder, teilweise auch Ecklisenen. Dies sind die GebäudeDipbacher Straße 2, Reichertsgasse 8, Ringgasse 1, Ziegeltorstraße 2 und Schiffmühle.Fachwerksbauten verputztEine Sonderform der verputzten Gebäude bilden die verputzten Fachwerkgebäude. Hier ist das Erdgeschossmassiv errichtet, nur das Obergeschoss hat ein Fachwerk mit Holzfensterlaibungen. Zu dieser Gruppe zählendrei zweigeschossige Wohngebäude in <strong>Untereisenheim</strong>: Kirchgasse 1, Reichertsgasse 2 und Ziegeltorstraße1. Diese Gebäude haben Baumerkmale aus dem 18. Jahrhundert, wie bei Kirchgasse 1 die geohrtenFensterrahmungen und die Holzfensterlaibungen bei Reichertsgasse 2.Fachwerksbauten sichtbarDie reinen Fachwerkgebäude sind in <strong>Untereisenheim</strong> nicht allzu häufig. Insgesamt gibt es neben den vierFachwerk-Baudenkmälern nur noch ein ortsbildprägendes Fachwerkgebäude, das WohngebäudeReichertsgasse 11.Ein besonderes Fassadenschmuckelement in <strong>Untereisenheim</strong> ist das Palladio-Motiv im Giebel, was aufUmbauten oder Fassadenveränderungen um ca. 1920 hinweist. Häufig sieht man die für katholische Gebietetypischen Madonnennische. Solche Elemente finden sich an den Gebäuden Kirchgasse 13, Langgasse 5, 13,15 und 23, Reichertsgasse 4 und 8, Ringgasse 1 und Ziegeltorstraße 3.Dachflächen bei zweigeschossigen Wohnhäusern sind sowohl Satteldach, Halbwalm und Walmdach, wobeidas Satteldach deutlich am häufigsten auftritt, Halbwalm gelegentlich und Walm die Ausnahme bildet.17


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>5.4.4 SonderbautenAls Sonderbauten seien hier Gebäude erwähnt, die einerseits durch ihre besondere Nutzung und andererseitsdurch ihre besondere Gestaltung im Ortsbild auffallen. Es handelt sich um verputzte Mauerwerksbauten,meist zweigeschossig, teilweise mit Mezzalingeschoss. Dachformen sind Satteldach und Halbwalm. Zu denortsbildprägenden Sonderbauten zählen die Kunstmühle bei Schiffmühle, die Brauerei in Kaltenhausen, dasehemalige Pfarrhaus Kirchgasse 7 und das neue Rathaus (ehem. Schulhaus) Reichertsgasse 3 in<strong>Untereisenheim</strong>. Schiffmühle und Brauerei haben sogar raumbedeutsame Wirkung, da sie als Einzelgebäudebzw. Gebäudegruppe in der Landschaft dominante Wirkung haben. Rathaus und Pfarrhaus sind imjeweiligen Straßen- bzw. Platzraum markant.Alle Gebäude sind relativ jung, Ende 19./Anf. 20. Jahrhundert, wobei die Kunstmühle wohl auf dieGrundmauern eines älteren Vorgängergebäudes gebaut worden ist.5.4.5 NebengebäudeHierunter zählen Scheunen und Kleingebäude bzw. Remisen mit entweder ortstypischerMaterialverwendung, typischen Proportionen und Maßstäben oder auch aufgrund der besonderen(raumabschließenden) Lage.ScheunenOrtsbildprägende Scheunen aufgrund der typischen Materialverwendung mit sichtbarem Fachwerk (teilweisenur im Giebel) sind die Scheunen Kirchgasse 7 und Reichertsgasse 2. Auffallendes Muschelkalkmauerwerkfindet sich bei den Scheunen Grabenstraße 3, Reichertsgasse 2, Reichertsgasse 9 (Rückseite), Schmalzgasse2, Ziegeltorstraße 26 und Schiffmühle. Besonders schönes unverbandeltes Muschelkalkmauerwerk hatSchiffmühle und Ziegeltorstraße 26. Hier sind auch weitere Baudetails vorhanden, wie die aufwändigenSandsteinportale der Tore und die Ecklisenen. Weniger durch seine Baugestaltung als wegen seinerraumabschließenden Lage sind die Scheunen Maintorstraße 9 und Langgasse 11 als ortsbildprägendeingestuft. Die evtl. älteste Scheune könnte die auf dem Anwesen Kirchgasse 7 sein. Sie ist komplettunterkellert und hat ein doppeltes Tonnengewölbe. Das Dach ist ein Halbwalm. Alle anderen Scheunendürften wesentlich jünger sein.Kleingebäude und RemisenUnter den ortsbildprägenden Gebäuden befinden sich auch verschiedene Kleingebäude. Bei den zweiNebengebäuden Maintorstraße 3 handelt es sich um Muschelkalkfassaden, eines mit sichtbarem Fachwerk.Andere Gebäude fallen weniger durch ihre Baudetails auf, sondern sind als einfache verputzteMauerwerksbauten wegen der Größe und Maßstäbigkeit, v.a. in der kleinteilig geprägten Maintor- undZiegeltorstraße, als ortsbildprägend eingestuft worden. Dies betrifft die Kleingebäude Ziegeltorstraße 1,Reichertsgasse 13 und Schmalzgasse 2.5.4.6 Mauern und ToreIn unterfränkischen Dörfern sind die baulichen Hofabschlüsse besonders charakteristisch. In <strong>Untereisenheim</strong>finden sich fast auf jedem Altanwesen solche grenz- und besitzmarkierenden Bauwerke. In der Regel sind esMauern aus Muschelkalk und Holztore oder schmiedeeiserne Tore, die den Hofabschluss bilden.Solche ortsbildprägenden Mauern sind noch erhalten im Rückbereich des Pfarranwesens Kirchgasse 7,Mauer zum Rathausplatz bei Anwesen Reichertsgasse 2, Gartenmauer Kirchgässchen 1, HofmauerZiegeltorstraße 5 und alte Friedhofsmauer am Kirchplatz. Sie sind auch schon in den Plänen von 1833 zuerkennen.Ortsbildprägende schmiedeeiserne Tore mit Torsäulen aus Sandstein sind erhalten beim Anwesen Kirchgasse7 und Schiffmühle. Typische Holztore mit einem bogenförmigen oberen Abschluss finden sich bei denAnwesen Reichertsgasse 2, Kirchgasse 3, Schmalzgasse 5 und Ziegeltorstraße 28.Es gibt aber auch sehr schöne Beispiele für die Materialverwendung des beginnenden 20. Jahrhunderts, woKunststein (Beton) Einzug in die Baustoffe hielt und in seiner werksteinmäßig bearbeiteten Form einedurchaus ansprechende Alternative zum Naturstein darstellte. Vor allem Pfeiler wurden später aus diesemMaterial gefertigt und sind z.B. in der Grabenstraße 3 und Langgasse 5 zu sehen.18


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>6 Eingetragene Denkmale und Denkmalüberprüfung6.1 DenkmallisteKaltenhausenBrauerei Torbogen mit Inschrift von 167 .(?), wohl 1675, später in 1813 geändert.Fl. Nr. 694[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Bildstock Piet, bez. 1716; an der Straße Kaltenhausen-Prosselsheim links bei der Brauerei.Fl. Nr. 640[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Bildstock Christus unter dem Kreuz, Sandstein, bez. 1702; an der Straße nach Prosselsheim in denWeinbergen.Fl. Nr. 1318[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Kapelle mit Bildrelief, Piet, 18. Jh.Fl. Nr. 694[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]<strong>Untereisenheim</strong>Bei Grabenstraße 3 Bildstock mit Verkündigung, 18. Jh.Fl. Nr. ...[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Bei Hadergasse 1 Marienstandbild, 18. Jh.Fl. Nr. ...[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Bei Maintorstraße 9 Standbild hl. Jacobus, bez. 1843.Fl. Nr. ...[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Kirchgasse 2 Kath. Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, Turmunterbau frühes 15. Jh., Aufbau um 1582, Chorund Langhaus 1752; mit Ausstattung; Kruzifix, bez. 1837, vor der Kirche.Fl. Nr. 117[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Kirchgasse 3 Halbwalmdachhaus mit geohrten Fensterrahmungen, spätes 18. Jh.Fl. Nr. 92[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Kirchgasse 4 Piet, 16. Jh.; in einer Nische.Fl. Nr. 109[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Kirchgasse 5 Traufseithaus mit verputztem Fachwerkobergeschoß, 18. Jh.Fl. Nr. 93[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Langgasse 7 Walmdachhaus mit Fachwerkobergeschoß, 18. Jh.Fl. Nr. 53[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Langgasse 8 Giebelhaus, Erdgeschoß massiv, Obergeschoß Fachwerk verputzt, im ErdgeschoßDoppelfenster mit Putte am Mittelsteg, 17. Jh.Fl. Nr. 90[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Maintorstraße 2 Giebelhaus mit Fachwerkobergeschoß, bez. 1601.Fl. Nr. 47[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Ortsbefestigung Mauer in der Höhe von 1 m bis 1, 50 m um den Ort erhalten, 16. Jh.Fl. Nr. 159/5[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]19


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Rathausgäßchen 1/3 Gemeindehaus, mit Halbwalm, Erdgeschoß massiv, Obergeschoß Fachwerkverputzt, profilierte Doppelfenster im Erdgeschoß, am Nebengebäude bez. 1525 und 1574.Fl. Nr. 121/1[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]121/2[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Reichertsgasse 3 Barocker Torbogen mit Schlußstein, 18. Jh.Fl. Nr. 115[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Reichertsgasse 7 Giebelhaus, Erdgeschoß massiv, Obergeschoß Fachwerk, bez. 1605.Fl. Nr. 113[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Ringgasse 4 Oberteil eines Bildstockes am Giebel, Piet, 18. Jh.Fl. Nr. 151[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Schmalzgasse 2 Oberteil eines Bildstockes über der Pforte, Piet, frühes 18. Jh.Fl. Nr. 144[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Ziegeltorstraße Friedhof; Friedhofskapelle, bez. 1607; in der Kapelle zwei Gedenktafeln für dieGefallenen des 1. Weltkrieges, 1922; mit Ausstattung; Kruzifix, bez. 1920.Fl. Nr. 160[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Ziegeltorstraße 5 Walmdachhaus, Erdgeschoß massiv, Obergeschoß Fachwerk verputzt, 18. Jh.Fl. Nr. 138[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Bildstock Piet, bez. 1702; an der Straße Dipbach-<strong>Untereisenheim</strong>, rechts ca. 800 m vor dem Ort.Fl. Nr. 1680[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Bildstock Hl. Joseph auf Sockel, Sandstein, bez. 1845; am südlichen Dorfausgang.Fl. Nr. 506[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Feldaltar bez. 1786; an der Straßengabelung direkt außerhalb des Ortes nahe dem Friedhof.Fl. Nr. 1901[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Kreuzschlepper bez. 1608; im Feld des Wielands, beim Aussiedlerhof Nr. 66.Fl. Nr. 1518[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Kreuzschlepper Sandstein, bez. 1750; am Sonneberg.Fl. Nr. 1334[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Säulenbildstock mit Kreuzigung, Sandstein, bez. 1625; am Sonneberg.Fl. Nr. 1388[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Säulenbildstock mit Piet und Hl. Georg, Sandstein, bez. 1737; am Sonneberg.Fl. Nr. 1334[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Säulenbildstock sog. "Zollstock", mit Kreuztragung, Stiftern und Echter-Wappen, Sandstein, bez. 1608und 1609; an der Landwehrstraße.Fl. Nr. 1333[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]20


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Säulenbildstock mit Piet, Sandstein, bez. 1707; an der Straße nach Dipbach.Fl. Nr. 1680[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Wegkreuz spätes 18. Jh.; außerhalb des Ortes, am Schulweg nahe dem Trafohaus.Fl. Nr. 1654[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]6.2. DenkmalvorschlägeReichertsgasse 2 Walmdachhaus, Erdgeschoß massiv, Obergeschoß Fachwerk verputzt, 18. Jh.Fl. Nr. 120[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Kirchgässchen 1 Halbwalm, zweigeschossig massiv, 18. Jh.Fl. Nr. 110[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Schiffmühle ehemalige Kunstmühle, zweigeschossig und Mezzalingeschoss massiv, 17. Jh.,aufgestockt im 18. Jh. und Ende 19. Jh.Fl. Nr. 585[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]6.3 Denkmalergänzungen und Korrekturenbei Bildstöcken generell:Piet ändern in PietaÄnderungen:Bei Grabenstraße 3 Bildstock mit Verkündigung, 18. Jh.Fl. Nr. 317[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Bildstock Hl. Joseph auf Sockel, Sandstein, bez. 1845; am südlichen Ortseingang.Fl. Nr. 506[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Kirchgasse 5 Traufseithaus mit verputztem Fachwerkobergeschoß, 17./18. Jh.Fl. Nr. 93[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Rathausgäßchen 1/3 Gemeindehaus, mit Halbwalm, Erdgeschoß massiv, Obergeschoß Fachwerkverputzt, profiliertes spätgotisches Doppelfenster im Erdgeschoß mit fürstbischöflichem Wappen, bez. 1625,Fenster im OG mit Bleiverglasung, Ratsstube im OG mit Balkendecke und Wandvertäfelung.Fl. Nr. 121/1[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]121/2[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Reichertsgasse 3 Marienstandbild, 18. Jh., im Foyer des Rathauses. Eine Kopie des Originals befindetsich am südlichen Ortseingang von <strong>Untereisenheim</strong>, auf Fl. Nr. 25/2.Fl. Nr. 116[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Reichertsgasse 5 Barocker Torbogen mit Kopfmaske als Schlußstein, 18. Jh.Fl. Nr. 157/1[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Ziegeltorstraße Friedhof mit Friedhofsmauer; Aussegnungshalle mit Arkaden, bez. 1607 im Schlusssteindes Torbogens; in der Kapelle zwei Gedenktafeln für die Gefallenen des 1. Weltkrieges, 1922; mitAusstattung; Kruzifix, bez. 1920. Julius-Echter Wappen mit Jahreszahl 1608.Fl. Nr. 160[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]21


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Streichungsvorschlag wegen massiver Umbauten innen und außen:Ziegeltorstraße 5 Walmdachhaus, Erdgeschoß massiv, Obergeschoß Fachwerk verputzt, 18. Jh.Fl. Nr. 138[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Nicht mehr vorhanden:Bei Maintorstraße 9 Standbild hl. Jacobus, bez. 1843.Fl. Nr. ...[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Kirchgasse 4 Piet, 16. Jh.; in einer Nische.Fl. Nr. 109[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Schmalzgasse 2 Oberteil eines Bildstockes über der Pforte, Piet, frühes 18. Jh.Fl. Nr. 144[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Bildstock Piet, bez. 1702; an der Straße Dipbach-<strong>Untereisenheim</strong>, rechts ca. 800 m vor dem Ort.Fl. Nr. 1680[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]Kreuzschlepper bez. 1608; im Feld des Wielands, beim Aussiedlerhof Nr. 66.Fl. Nr. 1518[Gemarkung <strong>Untereisenheim</strong>]22


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>7 Quellen und LiteraturAuszug aus dem GrundsteuerkatasterVermessungsamt Würzburg, Grundsteuerkataster der Steuergemeinde <strong>Untereisenheim</strong>, 1833Haus-Nr. Flur-Nr. Name Beruf Besitzin TW1 1 Gemeinde Gemeindehirtenhaus 644,702 2 Valentin Pfeifer Bauer 9,363 3 Georg Möhrings Witwe Maurer 2,684 4 Joseph Burkert Maurer 1,445 5 Peter Birnbacher Taglöhner 3,126 6 a, b Michl Ehrlich Bäcker 3,827 7 Konrad Ebner Zimmermann 1,038 8 Joseph Pfisther Bauer 3,339 9 Jakob Wüst Gemeindediener 2,4910 10 Barbara Stangling Dienstmagd 0,0311 11 Jakob Gradler Zimmermann 2,3612 12 a, b Michl Bald Bauer 11,0413 13 Georg Hauk Häcker 3,2114 14 Johan Gradler Taglöhner 0,3415 15 Valentin Strauß Schneider 0,0116-16a 16 gemeinsames Eigentum (Hofraum) 0,0416 16 Nathan Schloß Handelsjud 1,8216a 16 Samuel Schloß Handelsjud 0,6517 17 Johann Hohmann Taglöhner 1,7618 18 Martin Röll (Röhl) Schuhmacher 1,9619 19 Michael Wirschling Taglöhner 1,1520 20 Michl Pfisters Witwe Taglöhner 0,1421 21 Johann Ebner jun. Taglöhner 0,7822 22 Georg Loders Witwe Taglöhner 1,0623 25 Georg Schmidt Zimmermann 2,6124 26 Georg Wolf Wächter 0,5325 27 Valentin Ort Leinweber 1,4126 28 Anna-Maria Eidling Dienstmagd 0,9227 29 Andreas Basterlings Witwe Zimmermann 1,9328 30 Lazarns Schloss Witwe (Anna) Handelsjud 1,1929 31 Joseph Behrlein Schuhflicker 1,2230 32 Valentin Eidling Maurer 1,2231 33 Michl Joseph Pfister Taglöhner 1,3732 34 a, b Georg Köhler Leinweber 1,5433 35 a, b Valentin Roth Flurschütz 2,6334 36 Joseph Nöth Taglöhner 0,2935 37 Lorenz Eger Schmied 0,0636 38 Matthes Seufert Häcker 2,1436a 39 Jakob Hügel Taglöhner 0,0337 40 a, b Matthes Walter Leinweber 2,5038 41 a, b Joseph Frankenthaler Schutzjud 0,0539-39a 42 gemeinsames Eigentum (Hofraum) 0,0439 42 Georg Bauer Maurer 1,0839a 42 Georg Bauer sen. Witwe (Therese) Häckers.... 1,6340 43 Caspar Grundlers Witwe (Anna-Maria) Leinweber 0,0241 44 Matthes Schell Leinweber 0,4442 45 Michl Pfleger Bauer 7,8343 46 Johann Stühler jun. Weinunterhändler 1,8723


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Haus-Nr. Flur-Nr. Name Beruf Besitzin TW44 47 Johann Stühler sen. Büttner 5,3945 48 a, b Konrad Hochrein Bauer 14,3646 49 a, b, 51 Maria Bernhard Häcker 4,6547 50 a, b, 51 Michel Joseph Amling Bauer 6,4248-48a 52 a, b gemeinsames Eigentum (Hofraum) 0,2148 52 a, b Michl Friedrichs Witwe (Barbara) Bauer 12,7248a 52 a, b Elisabeth Stehl Häcker 4,4649 53 Georg Amling Bauer 9,2250, 51, 52 54 a, b, 55, 56 Georg Adam Kreutlein Ökonom 28,9753 57, 58 Karl Gradler Bauer 16,0854 59, 60 Kaspar Hochrein Bauer 21,9455 61, 62 Georg Blaß Wirt (zum Schwan ?) 20,6156, 57 63, 64 Martin Stehl Vorsteher 0,8058 65, 66 Christoph Biener ? Gastwirt zum Hirschen 7,4059 67, 68 Kaspar Hochrein Bauer -60 69, 70 Andreas Gehring Bauer 7,9761 71 Nathan Schloss Jud 0,0962 73 Christoph Eyrich Häcker 3,8463-63a 72 gemeinsames Eigentum (Hofraum) 0,0663 72 Lorenz Köhlers Witwe (Eva) Taglöhner 1,3363a 72 Lorenz Köhler Leinweber 1,5864 74 Georg Warmuth Taglöhner 1,7765 75 Michael Stahlers Witwe (Katharina) Taglöhner 2,3466 76 Joseph Benkert Maurer 0,9267 77 Michael Karniel ? Knecht 0,0168 81 a, b Joseph Schmidts Witwe Bäcker 0,1769 80 Georg Ulsamer ? Büttner 2,5770-70a 78 gemeinsames Eigentum (Hofraum) 0,0470 78 Johann Schrauts Witwe (Ursula) Häcker 1,2070a 78 Jakob Mengling Maurer 0,9071-71a 79 gemeinsames Eigentum (Hofraum) 0,0571 79 Adam Amlings Witwe Häcker 1,4671a 79 Franz Stühler/Adam Stühler ledig Häcker 2,6872 83 Joseph Schimmels Witwe Bäcker 6,3272a 82 a, b Georg Marschhäußer Auszüger 1,7773 84 a, b Lorenz Schneider Bauer 9,0274 85 Abraham Frankenthaler Handelsjud 0,2875 86 Lorenz Seufert Häcker 7,2676, 77 87, 88 Konrad Hochrein Bauer 0,2078 89 Nikolaus Pfister Häcker 5,3479 90 Peter Schmidt Häcker 4,9580 91 Martin Mark Schneider 5,6281 92 a, b Valentin Hubman Bauer 11,0282-82a 93, 94 gemeinsames Eigentum (Hofraum) 0,1382 93, 94 Johann Apfelbacher Bauer 8,3482a 93, 94 Lorenz Apfelbacher Bauer 7,1483 95, 96 Pfarrgemeinde Pfarrhaus 2,4884 97, 98 Anna-Maria Göpfert Bauer 7,4785 99, 100 Georg Hochrein Bauer 13,1586 102 Georg Walters Witwe Bauer 21,3487 103 a, b Michl Bauer Häcker 5,9688 101 a, b Michl Hochrein Taglöhner 1,2824


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Haus-Nr. Flur-Nr. Name Beruf Besitzin TW89 151 Michl Ebner sen. Bauer 10,9790 150 Georg Stühler jun. Büttner 5,6291 149 Barthel Warmuts Erben (Margarethe, Georg) Schuster 1,4792-92a 148 gemeinsames Eigentum (Hofraum) 0,0492 148 Bär Hellermann Handelsjud 1,1392a 148 Bär Hellermann Handelsjud 0,1393 147 Kaspar Erichs Witwe Ofenmacher 1,8794 146 Kilian Christ Häcker 3,5695 145 Georg Straßberger Häcker 3,2796 144 Georg Eidling sen. Häcker 6,8497 143 Georg Eidlings Witwe Schneider 3,8598 142 Andreas Schmidt Taglöhner 0,7999 141 Dorothea Amling Magd 1,24100 140 Lorenz Flori Wagner 2,93101 139 Christoph Gradler Zimmermann 5,36102 138 Nikolaus Spannheimer Zimmermann 2,54103 155 Kaspar Flori Häcker 3,80104 156 Michl Stühler Knecht 2,80104a 157 Kaspar Stühler Häcker 0,20105 153 David Straßbergers Witwe (Anna-Maria) Taglöhner 0,78106 152 Michl Ebner jun. Schuhmacher 2,98107 (158 ?) die Gemeinde Ziegelthalhaus -108 ? Johann Ebner sen. Schuhmacher 3,58109 131 Joseph Lindner Bauer 9,18110 133 Johann Schnabel Schreiner 2,84111 132 Johann Hartmann Häcker 2,52112 134 Johann Blaßens Witwe Bauer 9,98113 135 Kaspar Hochrein sen. Bauer 9,89114 109 a, b Georg Eidling Bauer 12,19115 (108 ?) Lorenz Seybold Bauer 8,50116 105 a, b Kaspar Warmuth Wagner 2,30117 106, 107 Andreas Eyrich Taglöhner 1,48118 113, 111 Johann Eidling Weber 6,45119 112, 111 Michl Amling Bauer 13,59120 110 a, b Ignatz Götzens Witwe Bauer 15,73121, 122 104 a, b, Johann Stahl Bauer 20,83123 118 a, b Franz Hochrein Bauer 5,85124 119 Andreas Erhard Bäcker 15,31125 120 a, b Johann Walther Bauer 13,58126 122 Johann Amling Häcker 3,56127 123 Bernhard Stühler Büttner 9,25128 124 Martin Stahl Vorsteher, Bauer 20,35129 126 Martin Amlings Witwe Bauer 8,42130 131 Johann Schaar Bauer 9,50131 130 Georg Walter Bauer 0,91132 129 Michl Gradler Häcker 3,14133 128 Johann Amling jun. Bauer 21,77134 127 Johann Haubenreich Bauer 6,75135 125 Johann Hochrein Häcker 6,16136 121, 160 die Gemeinde Rathaus -137 114 Georg Pfeifer Schmied 0,02138 115, 116 die Gemeinde Schulhaus 0,7025


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Haus-Nr. Flur-Nr. Name Beruf Besitzin TW139 117 Kultus die Kirche 4,10140 117 die Gemeinde Kirchenturm141 316 Valentin Walter Hirte 1,75141a 314 Matthes Walters Witwe Häcker 1,15Schiffmühle142 1563, 1564 Georg Götz Schiffmüller 3,52Kaltenhausen143 1513-1516 Johann Ebert Wirtshaus 7,49144 1517-1519 Veith Krönlein Lohnmüller 1,3326


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>LiteraturverzeichnisAnkenbrand r. Stephan: Mainfränkische Ortsnamen. Die Ortsnamen des LandkreisesWürzburg. Schriften der Arbeitsgemeinschaft für kulturelle Betreuung desLandvolkes, Gau MainfrankenZweckverband zur Pflege mainfränkischen Kulturlebens, Würzburg 1942, S. 10 f, S. 27Bandorf Franz: 1200 Jahre Isanesheim-Markt Eisenheim (Festvortrag vom 19.April 1988)In: Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst. Band 40Archiv des Historischen Vereins für Unterfranken und Aschaffenburg, Band 111, Würzburg 1988,Hrg. Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V., S. 12 ffBandorf Franz: <strong>Untereisenheim</strong>. Geschichte zwischen Main, Weinbergen und WaldIn: Bandorf Franz, Kirchner Stefan: Festschrift zur Feier des 100-jährigen Bestehens der FreiwilligenFeuerwehr <strong>Untereisenheim</strong>, Druckerei Karl Hart KG, Volkach/Main, 1971, S. 31 ffBandorf Franz: Der Zollstock von ObereisenheimIn: Volkacher Kurier 2, 3, 4/1995Bandorf Franz: Unbekannte Werke von Johann Peter Wagner in der Pfarrkirche von<strong>Untereisenheim</strong>In: Mainfränkisches Jahrbuch 1985, Nr. 37, Band 108, S. 129-145Borger Ernst: Geschichte des Ortes und der Pfarrei ObereisenheimDruckereigenossenschaft Noris, Nürnberg 1915, S. 10 fBundschuh: Geographisch-statistisch-topographisches Lexikon von Franken, Band 1-6, Ulm1800, 5. Band (1802), S. 620 ffBosl Karl: Franken um 800. Strukturanalyse einer Fränkischen KönigsprovinzVerlag C.H. Beck, München 1969, S. 12, S. 178Dorda Wolfgang: Die Ortsnamen auf –heim in Unterfranken. Wissenschaftsliche Arbeit zurErlangung des akad. Grades. Bayer. Julius-Maximilians-Universität Würzburg, PhilosophischeFakultät II, 13.02.1987, S. 120 ff, S. 171Eisenmann Dr. Joseph Anton und Hohn Dr. Karl Friedrich: Topographisch-statistischesLexikon vom Königreiche Bayern. Erster Band, Erlangen 1831bei Joh. Jac. Palm und Ernst Enke, S. 355Götz Wilh. Dr.: Geographisch-historisches Handbuch von Bayern, II. BandFransscher Verlag 1898, S. 592Hopf Herbert: Studien zu den Bildstöcken in FrankenIn: Mainfränkische Hefte, Heft 54Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V., Würzburg 1970, S. 119Karlinger Hans: Die Kunstdenkmäler von Unterfranken und Aschaffenburg, Heft VIII,Bezirksamt GerolzhofenDruck und Verlag R. Oldenburg, München 1913, S. 230 ffKessler E. und Wehr J.: Kurze Heimatkunde des kgl. Bezirksamtes GerolzhofenVerlag von Franz Huttner, Gerolzhofen 1901, S. 17Neißer Klaus: Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan des Marktes Eisenheim, 1996Riedenauer Erwin und Maier Franz Joseph: Die ‚Guete Hueb’ zu <strong>Untereisenheim</strong>. Ein Beitrag27


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Zur Wirtschaftsstruktur des fränkischen DorfesIn: Jahrbuch für fränkische Landesforschung Bd. 44Kommissionsverlag Degener & Co., Inh. Gerhard Gessner, Neustadt (Aisch) 1984, S. 171 ffRottmayer Anton: Statistisch-topographisches Handbuch für den Unter-Mainkreis desKönigreichs Bayern., Würzburg 1830, Gedruckt und im Verlage in der Sartorins’schenBuchdruckerei, S. 344Scherzer Walter: Die Dorfverfassung der Gemeinden im Bereich des ehemaligen HochstiftsWürzburgIn: Jahrbuch für fränkische Landesforschung, Bd. 36Kommissionsverlag Degener & Co., Inh. Gerhard Gessner, Neustadt (Aisch) 1976, S. 37 ffSchumm Anton: Unterfränkisches Ortsnamensbuch. Andreas Gobel’s Verlagsbuchhandung,Würzburg, 1901, S. 24, 68, 99Stumpf Pleickard: Bayern. Ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch desKönigreiches, München 1852, S. 906Tischler Melanie: Strukturwandel in Obereisenheim, 1996, S. 6 ffTreutwein Karl: Von Abtswind bis Zeilitzheim. Ein Taschenbuch der Denkmäler undÜberlieferungen. Landkreis Gerolzhofen.Hrg. Kulturbeirat Gerolzhofen, 1970, S. 131, S. 252 ffWeilmeyr Fr.X.: Pfarr-Topographie vom Königreich Bayern in alphabetischer OrdnungDruck und Verlag von Friedrich Pustet, Regensburg, 1830, S. 305Vollständiges Ortschaftenverzeichnis des Königreichs Bayern, Verlag von Adolf Ackermann,München 1877, S. 1301 fOrtschaftenverzeichnis des Königreichs Bayern mit alphabetischem OrtsregisterJ. Lindauersche Buchhandlung, München 1904, S. 1318Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Helft 169Bayerisches Statist. Landesamt, 1950, S. 1186 ffAmtliches Ortsverzeichnis für BayernBayer. Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, 25.Mai 1987, S. 380Gemeindearchiv:Versch. Baupläne zu Gemeindehaus und Schulhaus von <strong>Untereisenheim</strong>Schriftverkehr betreffs Juden in <strong>Untereisenheim</strong>Persönliche Auskünfte:Herr Noak, Bürger von <strong>Untereisenheim</strong>, Initiative zur Rettung des alten Rathauses in <strong>Untereisenheim</strong>Herr Hoßmann, Bürgermeister in Eisenheim, zu den BildstöckenHerr Reich, Bürger von Obereisenheim, Verwaltung des Gemeindearchives28


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Anhang 1Karten


Markt Eisenheim, Landkreis WürzburgTopographische Karte 1:50 000, Blatt 6126,vergrößerter Ausschnitt


0 10 50 100 200 Meter<strong>Untereisenheim</strong>, Lkr. WürzburgLageplan M 1:1000, mit Schiffmühle undKaltenhausenverkleinerte Ausschnitte M 1:2000, DLE Würzburg, 2004


<strong>Untereisenheim</strong>, Lkr. WürzburgLageplan M 1:1000 mit Schiffmühle und Kaltenhausenverkleinerter Ausschnitt M 1:2000, DLE Würzburg 2004Ergebniskarte mit Eintragung der denkmalpfleg. InteressenDenkmalpflegerischer InteressensbereichDenkmalBildstockdenkmalortsbildprägende Gebäude2ortsbildprägende Mauern und Torewichtiger Straßenverlauf10wichtiger Straßen- und Platzraum45FußwegeverbindungBedeutende Grün- und Freiflächewichtige Raumkante520markante Einzelbäume1915.2174123Historischer Ortseingang - ehem. MaintorhausHistorischer Ortseingang - ehem. ZiegeltorhausHistorischer Ortseingang - ehem. Glockentorhaus21453554111469815167515.12218541456789101112131415bedeutsame Grün- und Freifläche im Bereichdes ehem. Dorfgrabenserhaltene OrtsbefestigungKath. PfarrkircheAltes RathausNeues Rathaus - ehem. Standort der Schulealtere Friedhof an der KircheFriedhof im 17. Jh. angelegtehem. Pfarrhaus und PfarrgartenQuartier bei der ehem. Schiffmühle mit Resten des Mühlkanalsehem. Brauerei mit Gasthof in KaltenhausenKirchplatzRathausplatz, 15.1 Platz am Alten Rathaus, 15.2 Platz Reichertsgasse16Historisch geprägter Straßenraum - Langgasse17Historisch geprägter Straßenraum - Ziegeltostraße18Historisch geprägter Straßenraum - Maintorstraße19Historisch geprägter Straßenraum - Kirchgasse20Historisch geprägter Straßenraum - Schmalzgasse21Historisch geprägter Straßenraum - Ringgasse22Historisch geprägter Straßenraum - Hadergasse im Bereichbeidseitiger Bebauung23Wichtige überregionale Wegeverbindung zur Mainfähre0 10 50 100 200 Meter


<strong>Untereisenheim</strong>, Lkr. WürzburgLageplan M 1:1000 mit Schiffmühle und Kaltenhausenverkleinerter Ausschnitt M 1:2000, DLE Würzburg 2004Ergebniskarte mit Eintragung der denkmalpfleg. InteressenDenkmalpflegerischer InteressensbereichDenkmalBildstockdenkmalortsbildprägende Gebäudeortsbildprägende Mauern und Torewichtiger Straßenverlauf12wichtiger Straßen- und PlatzraumFußwegeverbindungBedeutende Grün- und Freiflächewichtige Raumkantemarkante Einzelbäume1Historischer Ortseingang - ehem. Maintorhaus2Historischer Ortseingang - ehem. Ziegeltorhaus3Historischer Ortseingang - ehem. GlockentorhausSchiffmühle45bedeutsame Grün- und Freifläche im Bereichdes ehem. Dorfgrabenserhaltene Ortsbefestigung6Kath. PfarrkircheKaltenhausen78Altes RathausNeues Rathaus - ehem. Standort der Schule9altere Friedhof an der Kirche10Friedhof im 17. Jh. angelegt11ehem. Pfarrhaus und Pfarrgarten12Quartier bei der ehem. Schiffmühle mit Resten des Mühlkanals23131314ehem. Brauerei mit Gasthof in KaltenhausenKirchplatz15Rathausplatz, 15.1 Platz am Alten Rathaus, 15.2 Platz Reichertsgasse16Historisch geprägter Straßenraum - Langgasse17Historisch geprägter Straßenraum - Ziegeltostraße18Historisch geprägter Straßenraum - Maintorstraße19Historisch geprägter Straßenraum - Kirchgasse20Historisch geprägter Straßenraum - Schmalzgasse21Historisch geprägter Straßenraum - Ringgasse22Historisch geprägter Straßenraum - Hadergasse im Bereichbeidseitiger Bebauung23Wichtige überregionale Wegeverbindung zur Mainfähre0 10 50 100 200 Meter


0 10 50 100 200 Meter4351226<strong>Untereisenheim</strong>, Lkr. Würzburg1Lageplan M 1:1000 mit Schiffmühle und Kaltenhausenverkleinerter Ausschnitt M 1:5000, DLE Würzburg 2004Eintragung der denkmalgeschützten Bildstöcke in der Flur712Bildstock Pietabez. 1716, Flur-Nr. 640 (Kaltenhausen)Bildstock Christus unter dem Kreuzbez. 1702, Flur-Nr. 1318 (Kaltenhausen)10345Säulenbildstock mit Pieta und Hl. Georgbez. 1737, am Sonneberg, Flur-Nr. 1334Säulenbildstock mit Kreuzigungbez. 1625, am Sonneberg, Flur-Nr. 1388Kreuzschlepperbez. 1750, am Sonneberg, Flur-Nr. 1334116Säulenbildstock 'Zollstock'mit Kreuztragung, Stiftern und Echter-Wappen,bez. 1608, an der Landwehrstraße, Flur-Nr. 133389789Wegkreuzspätes 18. Jh., nahe Trafohaus, Flur-Nr. 1654Marienstandbild (Kopie)18. Jh., am südlichen Ortseingang, Flur-Nr. 25(Original im Rathausfoyer)Bildstock Hl. Joseph auf Sockelbez. 1845, am südlichen Ortseingang, Flur-Nr. 50610Bildstock mit Verkündigung18. Jh., Flur-Nr. 31711Feldaltarbez. 1786, Straßengabelung nahe Friedhof, Flur-Nr. 190112Säulenbildstock mit Pietabez. 1707, an der Straße nach Dipbach, Flur-Nr. 1680


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Anhang 2Fotodokumentation


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Ortsränder, FreiflächenFernblick von Südwestvon der Staatsstraße nachVolkach (Hochfläche) aus auf<strong>Untereisenheim</strong>Blick aus Südwesten,von Kaltenhausen kommendBlick von Osten,von Obereisenheim kommend1


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Blick auf den Ortseingangvon Nordenvom Breiten WegausFernblick (aus Südwest) vom Sonneberg aus2


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Ortseingang Süd, Standort des ehemaligen Maintor(siehe Ergebniskarte - Nr. 1 )Raumkante mittraufständigen Häusernam Ortseingang Süd3


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Ehemaliger Dorfgraben(siehe Ergebniskarte - Nr. 4)Grabenbereich im Nordwestenbei Flur-Nr. 103Ehemaliger Graben mit Gärten imSüden im Bereich der HadergasseEhemaliger Graben im Osten desAltortes4


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Ehemaliger Graben und Gärten im Süden. Die Freiflächen rechts im Bild waren auch schon um 1833 als Gärtengenutzt, obwohl sie außerhalb der Grabenzone lagen.Kaltenhausen(siehe Ergebniskarte - Nr. 13)Fernblick von Norden(<strong>Untereisenheim</strong>)5


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>KaltenhausenOben: alter Weg bergauf Richtung PossenheimMitte: Brücke über den GrabenLinks: Mauer (ca. 5 m hoch) des ehemaligenBrauereianwesens auf der Südseite.6


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Schiffmühle (siehe Ergebniskarte - Nr. 12)SchiffmühleFernblick von der Landwehrstraße<strong>Untereisenheim</strong> ausFreifläche und Altwasser im Bereich desehemaligen Mainarmes an derSchiffmühle7


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Straßenräume und PlätzeHadergasse(siehe Ergebniskarte - Nr. 22)Blick nach Osten. Links im Bild,anstelle der Garage, hat sich nochEnde der 60er Jahre des 20.Jahrhunderts die jüdische Synagogebefunden.Hadergasse, Blick auf den sichnach Westen verengendenStraßenraum.Maintorstraße(siehe Ergebniskarte - Nr. 18)Der Blick endet mit der Kurve imEinmündungsbereich zur Langgasse.8


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Langgasse (siehe Ergebniskarte - Nr. 16)Oben und unten: Blick nach Westen. DerStraßenraum verengt sich zum Weinberg hin.Langasse bei ehemaligen Glockentor(siehe Ergebniskarte - Nr. 3)9


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Kirchgasse(siehe Ergebniskarte – Nr. 19)Die Ortsbefestigung waran dieser Stelle frühergeschlossen.Kirchgasse. Der Westgiebel derkath. Pfarrkirche prägt denStraßenraum.Kirchgasse.Markanter Blickpunktsind die giebelständigenHäuser imsüdlichenStraßenbereich.10


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Ziegeltorstraße(siehe Ergebniskarte - Nr. 17)Einmündungsbereich der Langgasse,Blick nach Norden in die Weinberge.Ziegeltorstraße imBereich des ehemaligenZiegeltores(Ergebniskarte - Nr. 2)Auffallend ist dieüberwiegendtraufständigeBebauung auf derlinken Straßenseite.11


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Ringgasse (Foto rechts, Ergebniskarte - Nr. 21)Den baulichen Abschluss nach Norden und Westenbildet die Ortsbefestigung.Schmalzgasse(siehe Ergebniskarte – Nr. 20)Fotos links und unten.Auffallend ist dieabschließendeRaumkante nachSüden. Höfe undHoferschließungensind nur entlangder nördlichenStraßenseiteausgerichtet.12


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Kirchgäßchen.Verbindungsweg von Ortsmitte hinterder Kirche entlang in Richtung Westenzur Kirchgasse.Hammelsgäßchen als Verbindung von Ortsmittezur Schmalzgasse.13


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Kirchplatz(siehe Ergebniskarte - Nr. 14)Kirchplatz mit Kirchmauer(-resten).Hier befand sich bis 1608 der alteFriedhof.Kirchplatz mit südlicherRaumkante.14


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Rathausplatz(siehe Ergebniskarte - Nr. 15)Platz am Rathausgässchenmit Giebel des alten Rathauses.(siehe Ergebniskarte - Nr. 15.1)Platz in der Reichertsgasse(siehe Ergebniskarte - Nr. 15.2)15


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>BaudenkmälerKirchgasse 2, Kath. Pfarrkirche(Ergebniskarte – Nr. 6)Unten: Schweifgiebel des Langhauses aus dem RokokoDer Kirchturmunterbau ist aus dem 15.Jahrhundert. Das obere Geschoss hat spätgotischeFenster mit Maß- werk und Mittelpfosten.16


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Kirchgasse 3,Wohnhaus mitgeohrtenFensterrahmungen,18. Jh.Kirchgasse 5,Traufseithaus mit verputztemFachwerkobergeschossRechts: Fensterdetail mit Holzrahmung17


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Langgasse 7Walmdachhaus mitFachwerkobergeschoss, 18. Jh.Langgasse 8GiebelhausEG Massiv,OG Fachwerkverputzt,EG mitDoppelfenster undPutte imMettelsteg, 17. Jh.18


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Maintorstraße 2Giebelhaus mit Fachwerkobergeschoss,im Zierbalken bez. 160119


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Rathausgäßchen 1/3(siehe Ergebniskarte - Nr. 7)Gemeindehaus mit Halbwalm,Erdgeschoss massiv,Obergeschoss Fachwerk verputzt,vorkragend,Fenster im OG mit Bleiverglasung20


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Rathausgäßchen 1/3Spätgotisches Doppelfenster ausprofiliertem Sandstein mit Mittelsteg.Ein weiteres Fenster befindet sich imAnbau, der Mittelsteg wurde entferntund im Dachgeschoss gefunden.Rathausgäßchen 1/3Wappen des Fürstbischofvon Thüngen (1519-1540)mit Jahreszahl 1525Rathausgäßchen 1/3Kellereingang21


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Reichertsgasse 7, WH (unten)Baudenkmäler - GebäudeReichertsgasse 7Giebelhaus, Erdgeschoss massiv, ObergeschossFachwerk, bez. 160522


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Ziegeltorstraße 5WalmdachhausErgeschoss massiv,Obergeschoss Fach-Werk (war verputzt).Aufgrund der Veränderungenan derFassade und imInnenbereichVorschlag zurStreichung aus derDenkmalliste.Ziegeltorstraße: Friedhof, Friedhofskapelle, bez. 1607 (siehe Ergebniskarte - Nr.10)23


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>FriedhofskapelleOben: Eingangsportal mit Wappenund (verwitterter Jahreszahl 1607)Mitte: Blick von innen auf ArkadenUnten: Innenraum mit Arkaden alsräumlicher Abschluss zum Friedhof24


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Friedhofskapelle mit Inschrifttafel undJulius-Echter-Wappen, bez. 1608FriedhofKruzifix, Mauernischen und Blick nachOsten auf Gesamtanlage25


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Ortsbefestigung (siehe Ergebniskarte – Nr. 5) im Bereich der Ringgasse.An den Stellen, wo früher Türme gestanden waren, sind heute Durchgangsöffnungen vorhanden.Unten rechts: Gedenktafel an der Mauer zur Erinnerung an die Judengemeinde in <strong>Untereisenheim</strong>Unten links: Pforte zum ehemaligen PfarrgartenOrtsbefestigung – Reste entlang des östlichen Ortsrandes.Größtenteils überbaut mit NebengebäudenRechts: ein letzter Turmrest im Bereich der Anwesen Maintorstraße 1/3.26


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Ortsbefestigung - im SüdenReste des innerenBefestigungsringes undUmgrenzung der Anwesen27


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Reichertsgasse 3Barocker Torbogen mit Kopffigur alsSchlussstein, 18. Jh.Ringgasse 4Oberer Teil eines Bildstock am Giebel,Pieta, 18. Jh.28


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>KaltenhausenKapelle mitBildrelief,Pieta, 18. Jh.Ensemble mit Bäumen (oben),Gewölbedecke und Bildrelief (rechts oben),Sockelmalerei (rechts unten)29


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>KaltenhausenTorbogen an derBrauerei mitInschrift von 167(?)Die Jahreszahlwurde vermutlichaus Anlaß derGründung derBrauerei Hochreinim Jahre 1813geändert.30


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Baudenkmäler – BildstöckeDie Lage der Bildstöcke ist in der Karte‚Bildstöcke in der Flur’ durch die Nummergekennzeichnet.Säulenbildstock ‚Zollstock’ (siehe Nr. 6)mit Kreuztragung, Stiftern und Echter-Wappen,aus Sandstein, bez. 1608GesamtansichtDetailansicht ReliefJahreszahl und Wappen Julius EchterInschrift Rückseite31


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Säulenbildstock bei Kaltenhausen (siehe Nr. 1)Pieta, bez. 1716Gesamtansicht (links) und Rückseite (rechts oben)Säulenbildstock aus Sandstein am Sonneberg(siehe Nr. 3), Pieta und Hl. Georg, bez. 173732


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Säulenbildstockaus Sandstein,auf demSonneberg(siehe Nr. 4),bez. 1625Gesamtansicht,Detail undRückseite mitInschriftSäulenbildstockaus Sandstein,an der Straße nach Dipbach(siehe Nr. 12),Pieta, bez. 1707Gesamtansicht, Detail undRückseite mit Inschrift33


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Bildstock Hl. Joseph (siehe Nr. 9)am südlichen Ortseingang, bez. 1845Marienstandbild (siehe Nr. 8)Am südlichen Ortseingang, bei Hadergasse 1,Das Original aus Sandstein aus dem 18. Jh. befindetsich im Foyer des Rathauses.Feldaltar (siehe Nr. 11)An der Straßengabelung nahe Friedhof, bez. 1786Gesamtansicht und Inschrift34


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Bildstock mit Verkündigung, 18. Jh. (siehe Nr. 10)bei Grabenstraße 3, Gesamtansicht und DetailWegkreuz (siehe Nr. 7)Seitenansicht und DetailansichtMadonna35


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Christus unter dem Kreuz, bez.1702(siehe Nr. 2)Im Weinberg bei KaltenhausenKreuzschlepper (siehe Nr. 5)Sandstein, bez. 1750, am SonnebergGesamtansicht und Tafel mit Inschrift (rechts unten)36


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Ortsbildprägende GebäudeEingeschossige WohngebäudeMaintorstraße 9SichtbaresNatursteinmauerwerk,Fensterlaibungenaus Sandstein,profiliertes Gesims(17./18. Jh.)Grabenstraße 3SichtbaresNatursteinmauerwerk37


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Hadergasse 1Erdgeschoss massiv, Giebel FachwerkverputztHadergasse 2Sichtbares Natursteinmauerwerkaus Muschelkalk und Details ausSandstein38


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Hadergasse 12Traufseite und Giebel mit MadonnennischeMauerwerksbau verputzt,Proportionen typisch Kleinhäusern der Handwerker undTagelöhnerHadergasse 30Erdgeschoss massiv, Giebel Fachwerk verputztHausrückseite ist Bestandteil der Ortsbefestigung39


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Langgasse 3Halbwalm, Erdgeschoss massiv, GiebelFachwerk verputztKellereingang und Detailansichtder Traufseite mitFensterlaibungen aus Sandstein40


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Schmalzgasse 4Erdgeschoss massiv mit sichtbaremNatursteinmauerwerk,, Giebel sichtbaresFachwerkWeinbergstraße 2Mauerwerksbauverputzt,Madonnennische41


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Ortsbildprägende GebäudeFrackdachhäuserHadergasse 8Bruchsteinmauerwerkverputzt, Traufseite schonverändert durch Anordnungder FensterMaintorstraße 4Halbwalm, BruchsteinmauerverputztRinggasse 4Mauerwerk verputzt42


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Schmalzgasse 5Mauerwerk verputzt, OG Fachwerkverputzt, Holzlaibungen undBleiverglasung im OGPalladio-Motiv im Dachgiebel istHinweis auf Umbau in den 20erJahren des 20. Jh.43


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Ortsbildprägende GebäudeZweigeschossigeWohngebäudeDipbacher Straße 2Natursteinmauerwerkmit schönen Sandsteindetails.Baudetails sind ähnlich denender Schiffmühle (Fenster,Details, Ecklisenen),möglicherweise zur gleichenZeit entstanden oder gleicherBaumeister.Giebelfassade leider verändert.Kirchgäßchen 1Halbwalm,verputzter Mauerwerksbau,Dachgiebel Fachwerk,profiliertes Gesims,Ecklisenen,Stockwerksbänder undFenstergewände ausSandstein.Vorschlag zur Aufnahme indie Denkmalliste.Fassadenschmuck ausSandstein44


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Kirchgasse 1Gebäude mit Satteldach.Die geohrten Fensterrahmungen ausSandstein sind auffällig. ImObergeschoss finden sichHolzfensterlaibungen, die Hinweisauf ein verputztes Fachwerk sind.Sieht man sich den Giebel genau an,fallen Unregelmäßigkeiten in derFassade und der Dachneigung auf.Dies ist auf mehrfache baulicheVeränderungen zurückzuführen.Vermutlich wurde zunächst hofseitigmit einem Fachwerk aufgestockt, einFrackdach war die Folge.Später wurde auch die Nordseite desGebäudes aufgestockt und so kam es zueiner unsymmetrischen Giebelgestaltung.Detail Fenster mit geohrtenFensterrahmungen aus Sandstein45


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Kirchgasse 9Satteldach, giebelständig, Mauerwerkverputzt, profiliertes Gesims, auffallend weitvom Straßenraum zurückgesetzt, platzartigerVorbereich. Auch der wohl kleinereVorgängerbau aus dem Plan von 1833 wargiebelständig und zurückgesetzt von derStraße, allerdings nur etwa halb so weit wiedas heute platzierte Gebäude. Hier wohntenfrüher die Franziskanerinnen. Vermutlichbestand hier die sogenannte zweite Schule in<strong>Untereisenheim</strong> (wo Mädchen unterrichtetwurden), die u.a. durch das Ortschaften-Verzeichnis von 1877 belegt ist.46


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Kirchgasse 13Mauerwerk verputzt, Fassadendetails ausSandstein, Palladio-Motiv im Dachgiebel.Starke Veränderungen der Fassade hinsichtlichFenster, Fenstergewände und Sockel.Langgasse 2Mauerwerk verputzt, Fassadenschmuck ausSandstein, Korbbogenfenster und Giebel wohlum 1870Kirchgasse 15Halbwalm, Mauerwerk verputzt, Proportion undStandort ortsbildprägend, Fassade stark verändert(Grenzfall für ortsbildprägende Einstufung !)47


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Langgasse 5Satteldach, traufständig, Mauerwerk verputzt,Sandsteinfenstergewände, im EG verändert, OG mitprofilierten Fenstergewänden, Doppelfenster im Giebel,Stockwerksbänder aus Sandstein, profilierter Ortgang,Madonnenniesche, EG verändert durch Fensterdetails undTür.48


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Langgasse 13Satteldach, Mauerwerk verputzt, Korbbogenfenster lässt auf bauliche VeränderungenEnde des 19. Jh. schließen, Palladio-Motiv 20er Jahre des 20. Jh.,leider Änderungen an der Fassade durch Fensteröffnungen und Sockel.49


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Langgasse 14Eckständer mit Hinweis auf Fachwerk im OG und Jahreszahl 1609, Proportionen noch entsprechend demursprünglichen Gebäude, Fassade allerdings gestalterisch schon stark verändertLanggasse15Halbwalm, Mauerwerk verputzt, Fenstergewände aus Kunststein,auffallendes Eingangsportal, Fassade im Heimatstil der 50 er Jahre.50


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Langgasse 19Halbwalm, Mauerwerk verputzt, Fassadenschmuck mit SandsteinelementenLanggasse 21Halbwalm, Mauerwerk verputzt, Sandsteinfenstergewände, Tanzsaal um ca. 1920, EG Fenster verändertLanggasse 23Halbwalm, Mauerwerk verputzt, Sandsteinfenstergewände, Madonnennische und Halbrundfenster51


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Reichertsgasse 2Erdgeschoss massiv verputzt, OG teilweiseFachwerk verputzt, Fenster im OG mitHolzgewänden, schön saniert.Fenster Straßenseite OG Sandsteinlaibungen.Vorschlag zur Aufnahme in dieDenkmalliste.52


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Reichertsgasse 4, Walmdach, Ecklisene mit Stuck und Jahreszahl 1747, Fassade wohl ca. 1960 stark verändertReichertsgasse 8Natursteinmauerwerk mitSandsteinschmuckelementenReicherrtgasse 8Reichertsgasse 11Fachwerk mit Andreaskreuzen imOG und DGFensteröffnungen im OG verändert53


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Reichertsgasse 15Mauerwerk verputzt, profilierte FenstergewändeZiegeltorstraße 1Erdgeschoss massiv,Obergeschoss Fachwerkverputzt,HolzfensterrahmungenZiegeltorstraße 2Natursteinmauerwerk mitSandsteingewänden, Ecklisenenund Stockwerksbänderung.Städtebaulich wichtiger Standortals Blickpunkt am östlichenEnde der Langgasse.Ringgasse 1Natursteinmauerwerkmit Sandsteingewänden54


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Ziegeltorstraße 3Mauerwerk verputzt, Fassadenschmuck durchSandsteinelemente,Palladio-Motiv im Dachgiebel Hinweis aufUmbau 20er Jahre des 20. Jh., bez. 1921,Kellereingang an der Traufseite55


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>SchiffmühleNatursteinmauerwerk mit Fassadendetails und Schmuckelementen aus Sandstein, wohl Ende 19. Jh.56


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Ortsbildprägende GebäudeSonderbautenSchiffmühleehemalige KunstmühleStraßenansicht mitBaumerkmalen Ende des 19.Jh./Anf. 20 Jh., wieprofilierte Sparrenköpfe undMezzalingeschoss.SchiffmühleRückansichtFassadengestaltung anders alsStraßenfront. Vermutlich voneinem Vorgängerbau stammend.Links vom Silo befand sich dieeigentliche Schiffmühle.57


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Kaltenhausen 1: BrauereiEhem. Gasthof mit Halbwalm,Sandsteingewänden und profiliertemGesimsOben rechts: Rückansicht mit AnbauBrauerei (und diversen späterenAnbauten aus dem 20. Jahrhundert.)Torbogen undWestgiebelBrauereigebäude58


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Kirchgasse 7(siehe auch Ergebniskarte -Nr. 11)Ehemaliges Pfarrhaus mitklassizistischenBaumerkmalen, um 1870Fenstergewände ausSandsteinReichertsgasse 3 (siehe Ergebniskarte - Nr. 8)Rathaus und ehemaliges Schulhaus. Halbwalm, Mauerwerk verputzt, mit Sandsteingewänden59


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Scheunen und NebengebäudeGrabenstraße 3Scheune aus NatursteinmauerwerkKirchgasse 7Ehemalige PfarrscheuneHalbwalm, Fachwerk,intakter Gewölbekeller60


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Langgasse 11Scheune Fachwerkverputzt,ortsbildprägend, daunverändertertypischer Maßstab undräumlicherHofabschluss wie im19 JhMaintorstraße 3zwei kleine Nebengebäude imBereich der ehemaligenOrtsbefestigung. Baumerkmale,Materialverwendung Natursteinund Fachwerk, Maßstab undLage typisch für kleineNebengebäude der Handwerkerund Tagelöhner.61


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Maintorstraße 9Ortsbildprägend ist weniger die Baugestaltung als der Maßstab und der räumliche Abschluss.Reichertsgasse 2Scheune, Natursteinmauerwerk,Giebel Fachwerk, profiliertes Gesims.62


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Reichertsgasse 9Scheune aus Naturstein,Rückseite zur Schmalzgassemit auffallenden Rundbögen inder Fassadengestaltung alsHinweis auf einen jüdischenBauherren.Reichertsgasse 13Kleine Nebengebäude amHammelsgäßchen. Vorallem der Maßstab istortsbildprägend.Schmalzgasse 2Scheune (links unten) aus Natursteinmauerwerk,teilweise verbandelt.Nebengebäude (unten) als Anbau ansWohnhaus mit für jüdische Bautentypischem Rundbogen. Die Synagoge in<strong>Untereisenheim</strong> hatte ebensolche Fenster.63


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Ziegeltorstraße 26Scheune aus Natursteinmauerwerk mitSandsteindetails im Tor, ortsbildprägend ist auchdie Maßstäbigkeit des BaukörpersZiegeltorstraße 1Kleines NebengebäudeMauerwerk verputzt,ProportionortsbildprägendSchiffmühleNebengebäude aus Naturstein mitauffallendem Fassadenschmuck undfenstergestaltung aus Sandstein,Bauzeit wohl 2. Hälfte 19. Jh.64


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Mauern und ToreTypisch für <strong>Untereisenheim</strong>: die Mauern ausMuschelkalk zur Hof- und Grundstücks-Abgrenzung, meist mit Sandsteinabdeckungenversehen.Oben links: Mauer und Zaun an der KircheOben rechts: Mauer Anwesen Kirchgässchen 1Mitte: Reichertsgasse 2Untern: Kirchgasse 7, Mauern im ehemaligenPfarrgarten65


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Kirchgasse 7Kunstvolles Hoftor (oben) mit SandsteinpfostenSchiffmühleSchmiedeisernes Tor mit Sandsteintorpfosten und Natursteinmauer66


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Reichertsgasse 2Holztor und MauerKirchgasse 3Holztor und MauerSchmalzgasse 5Holztor und Mauer67


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Langgasse 5Einfaches Holztor mitStahlbändern und Säulen ausWerkbetonGrabenstraße 3Holztor mit Bogenform undBetonsäulenZiegeltorstraße 28Holztor mit typischerBogenform.68


Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen<strong>Untereisenheim</strong>Langgasse 18Hoftorsäule aus Sandstein integriert inHausecke.Langgasse 11Modernes Beispieleines gelungenenortstypischenHofabschlusses.Werkbetonsäulenmit modernemHoftor, welchessich durch denleichten Schwungan die historischenVorbilder anlehnt.69

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