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spektrum der augenheilkunde - 150 Jahre Augenklinik Graz

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Abstracts <strong>der</strong> eingeladenen Vorträgepliance mit dem Tragen des Okklusionspflasters wurde von mehrerenGruppen mit dem Occlusions Dosis Monitor gemessen undals eines <strong>der</strong> Hauptprobleme <strong>der</strong> Amblyopietherapie identifiziert.Interventionsprogramme mit Aufklärung über das Abdecken undBelohnung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> verbesserten die Kompliance. Die OcclusionsDosis Monitore zeigten eine Dosis/Wirkungs Relation zwischen<strong>der</strong> Dauer des Abdeckens und <strong>der</strong> Visusverbesserung. In einer Studiewurde gezeigt, dass 18-wöchiges Tragen <strong>der</strong> Brille den Visus vorBeginn <strong>der</strong> Okklusionstherapie verbessern kann (refraktive Adaptation).Bei dieser Studie wurde allerdings we<strong>der</strong> untersucht, beiwelchem Typ <strong>der</strong> Amblyopie <strong>der</strong> Effekt <strong>der</strong> Brille wirksam ist, nochwie die Kompliance des Brillentragens ist, außerdem wurden dieErgebnisse nicht mit denen ohne refraktive Adaptation verglichen.Unsere Pilotstudie zeigt, dass auch beim Brillentragen die Kompliancesehr variabel ist, und eine Dosis/Wirkungs Relation zwischenTragedauer und Visusverbesserung besteht. Wir fanden eine Dosis/Wirkungs Relation bei refraktiver Adaptation nur bei Anisometropieund bei Okklusionstherapie nur bei Strabimus o<strong>der</strong> gemischerAmblyopie. Vor kurzem haben wir gemeinsam mit <strong>der</strong> Universität<strong>Graz</strong> eine randomisierte Multicenter Studie begonnen, um denEffekt <strong>der</strong> refraktiven Adaptation bei <strong>der</strong> Amblyopietherapie zuuntersuchen.Die Rolle <strong>der</strong> Brillenkorrektur bei <strong>der</strong> Behandlung<strong>der</strong> Amblyopie – eine randomisierte, kontrollierteMultizenterstudieAndrea Langmann, <strong>Graz</strong>Die Amblyopie (Schwachsichtigkeit) ist die häufigste das Sehvermögenbeeinträchtigende Erkrankung im Kindesalter. Betroffensind 2–5 % <strong>der</strong> Bevölkerung, 90 % <strong>der</strong> Besuche in einer kin<strong>der</strong>ophthalmologischenAbteilung beschäftigen sich mit <strong>der</strong> Behandlung<strong>der</strong> Amblyopie. Trotzdem erreichen 30 % <strong>der</strong> behandelten Kin<strong>der</strong>nach einem Jahr und länger kein volles Sehvermögen. Die AmblyopieBehandlung setzt sich üblicherweise aus dem Tragen von Brillenund dem Zukleben (Okklusion) des besseren Auges zusammen.Dabei herrscht Unstimmigkeit inwiefern eine „Adaptation an dieRefraktion (RA)“, also ein Tragen <strong>der</strong> Brille vor Okklusionsbeginnhilfreich ist. Diesbezüglich gibt es keine randomisierten, kontrolliertenStudien – ebensowenig wie über die tatsächliche Tragedauervon Brillen bei Kin<strong>der</strong>n.Die Ergebnisse einer Pilotstudie <strong>der</strong> Leicester ophthalmologygroup mit einem occlusions dosis Monitor auf Brille und/o<strong>der</strong>Okklusionspflaster lassen erwarten, dass eine Refraktionsadaptationsphase(RA) die Zahl an erfolgreich behandelten Patient-Innen mit Amblyopie signifikant erhöht. Die Rolle <strong>der</strong> RA ist aberinsoferne kontroversiell zu sehen als eine RA die Kompliance zuranschließenden Okklusionsbehandlung herabsetzt, da die gesamteBehandlungsdauer verlängert und die Motivation <strong>der</strong> Eltern und<strong>der</strong> zu behandelnden Kin<strong>der</strong> sinkt.Es wird eine <strong>der</strong>zeit in <strong>Graz</strong> in Kooperation mit Leister laufendemultizenter Studie vorgestellt, die unter Anwendung von Brillenmit eingebautem (kleinen 27 × 11 × 4,5 mm) Monitor <strong>der</strong> Festlegungklarer Richtlinien zur effizientesten Amblyopiebehandlung dient.Mortality with uveal melanoma: past, present, and thefutureArun D. Singh, ClevelandUveal melanoma is the most common primary intraocular malignancyin adults. Although uveal melanoma can arise in any partof the uveal tract, choroid is the most common site. Treatment ofprimary uveal melanoma depends on the location and size of thetumor along with visual potential and patient preference. Despiteadequate control of primary tumor metastases occurs in 25 % ofpatients by 5 years. Liver is the preferred organ for metastases. Multiplelines of evidence indicate presence of micrometastases in liverand possibly elsewhere, at the time of ophthalmic diagnosis andtreatment. Even though great strides have been made in developingtechniques for treatment of the primary tumor, the tumor specificmortality has not reduced over the last 30 years. With advent ofaccurate prognostic testing and improved un<strong>der</strong>standing of molecularpathology, adjuvant therapy may become feasible.Vom Gamma Knife zum LINAC – 21 <strong>Jahre</strong> externeStrahlentherapie von A<strong>der</strong>hautmelanomenWerner Wackernagel, Gerald Langmann, Christoph Mayer,Lisa Tarmann, Etienne Holl, Peter Winkler, Karin Kapp,Andreas Wedrich, <strong>Graz</strong>Hintergrund: Bis in die 1990er <strong>Jahre</strong> war die Enukleation die amhäufigsten angewandte Therapie, wurde aber zunehmend durchaugenerhaltende, in erster Linie strahlentherapeutische, Therapieverfahrenabgelöst. Diese eröffneten die Möglichkeit, nicht nur dasAuge, son<strong>der</strong>n auch ein Restsehvermögen zu erhalten, und dies beigleicher Überlebenswahrscheinlichkeit und Lebensqualität. Dieam häufigsten angewandte Form <strong>der</strong> Strahlentherapie beim A<strong>der</strong>hautmelanomist – nicht zuletzt aufgrund <strong>der</strong> leichten Verfügbarkeit– die Brachytherapie mit Ruthenium 106 o<strong>der</strong> Iod 125. Die Teletherapieist nur an vergleichsweise wenigen spezialisierten Zentrenverfügbar.Gamma Knife: An <strong>der</strong> Medizinischen Universität <strong>Graz</strong> wurdeseit 1992 die Gamma Knife Radiochirurgie auch zur augenerhaltendenBehandlung von A<strong>der</strong>hautmelanomen eingesetzt, bei deneneine Brachytherapie nicht möglich war. Bisher wurden 195 Patient-Innen auf diese Weise behandelt. Die 5- bzw. 10-<strong>Jahre</strong>s Tumorkontrollrate(Kaplan-Meier Schätzung; n = 189) betrug 94,2 % bzw.92,4 %. In 81,6 % Prozent <strong>der</strong> Fälle konnte das erkrankte Auge erhaltenwerden (Kaplan-Meier; 5- und 10-<strong>Jahre</strong> nach Behandlung).Diese Ergebnisse sind vergleichbar mit denen nach Protonen-Therapieund nach stereotaktischer fraktionierter Radiotherapie mittelsLinearbeschleunigers, und gehören zu den besten bislang publiziertenResultaten.L I NAC : Der im Jahr 2011 durchgeführte Technologiewechselvom Gamma Knife hin zu einem mo<strong>der</strong>nen Linearbeschleuniger(Novalis Tx) bot die Möglichkeit, die Erfahrungen <strong>der</strong> vergangenen19 <strong>Jahre</strong> zu nutzen, und die stereotaktische Radiochirurgie mittelsLINAC auf technologisch höchstem Niveau zu beginnen. Die theoretischenVorteile des neuen Therapieverfahren werden genütztund die Nachteile durch die Weiterentwicklung <strong>der</strong> Methodikausgeglichen.Nach einer Übergangsphase mit einer <strong>der</strong> Gamma Knife Radiochirurgiesehr ähnlichen einseitigen Therapie erfolgt nun <strong>der</strong>Beginn <strong>der</strong> fraktionierten Behandlung. Um eine präzise und unverän<strong>der</strong>lichePositionierung des Auges nicht nur während <strong>der</strong> Verabreichung<strong>der</strong> einzelnen Bestrahlungsfraktionen, son<strong>der</strong>n auchschon während <strong>der</strong> Bildgebungsverfahren zur Behandlungsplanungsicherzustellen, wurde (aufbauend auf den Erfahrungen <strong>der</strong>Kollegen des AKH Wien) ein Gerät zur nichtinvasiven Positionskontrolledes zu behandelnden Auges entwickelt.MedEyeTrac: Der MedEye-Trac wurde als Projekt <strong>der</strong> BioTech-Med<strong>Graz</strong> Kooperation (Medizinische Universität <strong>Graz</strong> und TechnischeUniversität <strong>Graz</strong>) in Zusammenarbeit mit M&R AutomationGmbH entwickelt. Er ermöglicht eine vollautomatische Positionskontrolledes Auges über ein Infrarot Kamerasystem und die Gerätesteuerungnicht nur während <strong>der</strong> Behandlungsphase (LINAC),son<strong>der</strong>n erstmalig auch schon in <strong>der</strong> vorangehenden Untersu-1 3Festtagung <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong> Universitäts-<strong>Augenklinik</strong> <strong>Graz</strong> 323

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