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spektrum der augenheilkunde - 150 Jahre Augenklinik Graz

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originalarbeitAbb. 1 Einteilung melanozytischerLäsionen nach ihrerGrößeZusammenarbeit mit nie<strong>der</strong>gelassenen FachärztenUm Patienten mit melanozytären Läsionen <strong>der</strong> A<strong>der</strong>hautsuffizient und nachhaltig zu betreuen, ist eine ineinan<strong>der</strong>greifendeZusammenarbeit <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>gelassenenFachärzte und <strong>der</strong> onkologischen Spezialisten an einerZentralklinik unerlässlich. Aufgrund <strong>der</strong> einschlägigenErfahrung und umfangreicher Untersuchungsmöglichkeitenraten wir eingehend, dass je<strong>der</strong> betroffene Patientzumindest einmal an eine onkologische Spezialabteilungüberwiesen wird. Der überweisende Facharzt profitiertdavon in mehrfacher Hinsicht: er erhält eine aufden Patienten abgestimmte Risikoevaluierung mit demverbundenen empfohlenen Kontrollintervall, sowie aufWunsch einen Abzug <strong>der</strong> durchgeführten Fundusfotografieals Vergleichsmittel für seine Folgeuntersuchungen.Bei in zwei aufeinan<strong>der</strong>folgenden Untersuchungenmit klinisch stabilem Befund ohne Hinzutreten neuerRisikofaktoren können nach unserem Schema die Verlaufskontrollenalternierend von nie<strong>der</strong>gelassenen Fachärztenund dem Studienzentrum durchgeführt werden.Ein Intervall von 24 Monaten zwischen den Kontrollenam Studienzentrum sollte dabei dennoch nicht überschrittenwerden.ResultateDas prospektive Register von Patienten mit A<strong>der</strong>hautnävierfüllt mehrere Zwecke. Die Datenlage in Bezugauf die österreichische Bevölkerung ist <strong>der</strong>zeit unzureichendund das Rückgreifen auf publizierte Daten ausdem anglo-amerikanischen Raum ist aufgrund großerSchwankungen zwischen unterschiedlichen Län<strong>der</strong>nund Bevölkerungsgruppen nur bedingt möglich.Das Vorliegen spezifischer Risikofaktoren, die Auswertungenvon Fallzahlen und die ophthalmologischeVorgeschichte betroffener Personen in Österreich sindbislang noch kaum untersucht worden. Aus diesemGrund konnte die Frage nach <strong>der</strong> gesundheitspolitischenund -wirtschaftlichen Sinnhaftigkeit eines flächendeckendenNävusscreenings im Rahmen augenärztlicherUntersuchungen in Österreich bisher nicht beantwortetwerden.Weitere Forschungsarbeiten zu Demographie undzum gegenwärtigen diagnostischen und therapeutischenVorgehen bei Patienten mit A<strong>der</strong>hautnävi sindunabdingbar. Ebenso ist <strong>der</strong> geringe Informations- undSensibilitätsgrad <strong>der</strong> Bevölkerung in Bezug auf intraokulareTumore Auftrag und Motivation zugleich, die Arbeitan diesem Langzeitprojekt mit einer informierendenKampagne zu begleiten.Ferner sollen klare Empfehlungen zur zeitlichen Planungvon Kontrolluntersuchungen evaluiert werden,um die Behandlungsqualität zu verbessern. Es gilt dieKontrollintervalle je nach Präsentation <strong>der</strong> Läsion sofestzulegen, dass eine maligne Transformation frühzeitigerkannt werden kann ohne den Patienten und dasGesundheitssystem durch eine erhöhte Frequenz anKontrollen zu belasten.Letztendlich dient das Register auch <strong>der</strong> Vorbereitungund Planung ethisch vertretbarer Studien zur frühzeitigenBehandlung unbestimmter melanozytärer Läsionenan österreichischen Universitätskliniken, mit dem Zieleiner langfristigen Prognoseverbesserung für die betroffenenPatienten.ErklärungDie Durchführung <strong>der</strong> Registerstudie PROCHORN istvon <strong>der</strong> zuständigen Ethikkommission genehmigt wordenund erfolgt gemäß ihren ethischen Richtlinien, wieauch im Einklang mit <strong>der</strong> Deklaration von Helsinki.Das informierte Einverständnis sämtlicher an <strong>der</strong> Studieteilnehmenden PatientInnen wurde eingeholt unddokumentiert.DanksagungBeson<strong>der</strong>er Dank für die gemeinsame Konzeption desProjektes und die rege Unterstützung gilt dem Team<strong>der</strong> Tumorambulanz <strong>der</strong> Universitäts-<strong>Augenklinik</strong> <strong>Graz</strong>1 3PROCHORN – Prospektives Register von Patientinnen mit A<strong>der</strong>hautnävi 303

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