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spektrum der augenheilkunde - 150 Jahre Augenklinik Graz

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originalarbeitAbb. 3 Apparat zur Fotografie des Augenhintergrundes (Fotoum 1905). (Aus: Dimmer F. Die Photographie des Augenhintergrundes,1906, S. 141)Abb. 4 Arbeitszimmer von Professor Dimmer mit Augenhintergrund-Fotosan den Wänden (Foto vermutlich1910). (Landeskrankenhaus-Universitätsklinikum <strong>Graz</strong>,Universitätsaugenklinik)Als 1904 die Sitzungen des Baukomitees für den Krankenhausneubaubegannen, wurde Professor Dimmer alsVertreter <strong>der</strong> Klinikvorstände in das Komitee entsendet(Abb. 4 ). Das mag damit zusammenhängen, dass dieProfessoren <strong>der</strong> übrigen Kliniken <strong>der</strong> ersten beiden Bauloseihre Funktionen erst seit 1903 bekleideten. Der Bau<strong>der</strong> Augenpavillons begann im Sommer 1905. Ihr Verbindungsgangwurde aufgrund einer Planän<strong>der</strong>ung erstzwei <strong>Jahre</strong> später in Angriff genommen. 1907 fiel auch dieEntscheidung, das zentrale Röntgen-, licht- und elektrotherapeutischeInstitut statt im Zentralbad (Auenbruggerplatz3) im zweiten Stock des <strong>Augenklinik</strong>pavillons(Auenbruggerplatz 4) einzurichten. Die Augenpavillonswaren 1908 bereits nahezu fertiggestellt (Abb. 5 ), solltenaber erst im Eröffnungsjahr 1912 in Betrieb genommenwerden. Inzwischen verließ Professor Dimmer <strong>Graz</strong>infolge seiner Berufung zum Vorstand <strong>der</strong> I. Wiener<strong>Augenklinik</strong> (1910) [ 144 – 154 ].Abb. 5 Baustelle für den Krankenhausneubau, in <strong>der</strong> Mitte<strong>der</strong> Rohbau <strong>der</strong> Hautklinik, rechts davon jener <strong>der</strong> <strong>Augenklinik</strong>(Foto 1906). (Sammlung Dr. Eva Mittelbach, <strong>Graz</strong>)Im neuen LandeskrankenhausMaximilian Salzmann (1862–1954) hatte ebenso wie seinVorgänger Professor Dimmer in Wien studiert, bei ProfessorErnst Fuchs assistiert und sich bei diesem 1895habilitiert. In <strong>Graz</strong> wurde er Ende November 1911 zumVorstand <strong>der</strong> <strong>Augenklinik</strong> und mit <strong>Jahre</strong>sbeginn 1912zum Primarius <strong>der</strong> Augenabteilung ernannt. Kurz daraufübersiedelten die Augenabteilung (29. Mai 1912) und die<strong>Augenklinik</strong> (11. Juni 1912) in den Krankenhausneubau.Die Bettenzahl <strong>der</strong> <strong>Augenklinik</strong> blieb gleich (24 Betten),während sich <strong>der</strong> Belag <strong>der</strong> Augenabteilung auf 126 bis130 Betten erhöhte. Der Gesamtbelag von somit <strong>150</strong> bis154 Betten blieb bis zur Jahrhun<strong>der</strong>tmitte im Wesentlichenunverän<strong>der</strong>t. Eine Ausnahme ergab sich nurwährend des Ersten Weltkriegs, als man die Bettenzahlkurzfristig auf 169 Betten steigern musste [ 155 – 168 ].1913 berichtete Professor Salzmann im steirischenÄrzteverein von seiner Methode, unter Zuhilfenahmeeines Augenspiegels die vor<strong>der</strong>e Kammerbucht (Kammerwinkel)des lebenden menschlichen Auges zubetrachten. Diese Methode hatte Salzmann seit dem Jahr1900 entwickelt, als <strong>der</strong> griechische Augenarzt AlexiosTrantas erstmalig darüber berichtete, wie er den Kammerwinkelseit Kurzem zu untersuchen verstand, indemer mit Fingerdruck die Bulbuswand etwas eindellte. DassTrantas danach 1907 auch über eine Augenspiegeluntersuchungdes Kammerwinkels ohne Fingerdruck publizierte,wurde Salzmann erst 1915 bekannt. Trantas undSalzmann entwickelten somit unabhängig voneinan<strong>der</strong>die Kammerwinkel-Untersuchungsmethode, <strong>der</strong> Trantasum 1915 den Namen Gonioskopie gab [ 169 – 174 ].Zu den Innovationen <strong>der</strong> Klinik Salzmann zählte auchdie Weiterentwicklung <strong>der</strong> Iridektomie. Um Linsenverletzungenbesser zu vermeiden, än<strong>der</strong>te ProfessorSalzmann Anfang 1929 die bisherige Schnittführung.Seiner neuen Methode gab er den Namen iridectomia abexterno [ 175 – 176 ].Professor Salzmann leitete die <strong>Augenklinik</strong> dank <strong>der</strong>Bewilligung eines Ehrenjahres noch über sein siebzigstesLebensjahr hinaus und wurde erst im Herbst 1934als Vorstand <strong>der</strong> <strong>Augenklinik</strong> und <strong>der</strong> Augenabteilung1 3Augenheilkunde in <strong>Graz</strong> 263

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