TAGUNGENpe gibt es seit 2007. Im Vergleich mit Kokillenguss hatDruckguss den Vorteil dünnerer Wanddicken, geringerer Kostenbei der Reduzierung von Kreislaufmaterial und geringereEnergiekosten. Das Kernlagerkonzept hat einen hohenEinfluss auf die Bruchgefahr während der Erstarrungsphase,der Entformung und dem späteren Druckgießprozess.Während in Aalen und Uzwil die Salzkerne aus derschmelzflüssigen Phase hergestellt werden, diskutierteDipl.-Ing. Burkhard Fuchs von der Audi AG in Ingolstadt diesimulationsgestützte Vorhersage der Überlebenswahrscheinlichkeitgepresster Salzkerne beim Druckgießen. In seinemVortrag stellte Fuchs Kriterien für das Kernversagen vor undverglich Ergebnisse aus dem 3-Punkt-Biegeversuch mit derSimulation. Als kritische Biegespannung wies er 6,5 MPaaus. Wichtig sind weiterhin das temperaturabhängige Verhalten,die Homogenität und Porosität, die thermische Dehnung,die Oberflächenrauheit, die Korrosion und die Kostender Kerne.Der erste Tag wurde traditionell von den Kurzvorträgender Aussteller beschlossen. Der nachfolgende Gießerabendim Gießereilabor der Hochschule diente zur Kontaktpflegeauch zwischen Industrie und Studenten. Mancher Studenthat sich hier einen Praxissemesterplatz für das Wintersemesteroder eine Bacherlorarbeit in der Industrie gesichert.Die Entformung von Kernen durch Hochdruckwasserstrahlanlagendiskutierte Hans Finkenberg von der RST GmbHin Hamminkeln. Seine Anlagen arbeiten mit Wasserdrückenbis 3000 bar und Wasserdurchflussmengen bis 20 l/min.Die Anlagen können bei RST getestet werden. Dominik Baumgartnervon der Fondarex SA aus der Schweiz diskutierteInnovationen beim Einsatz von Vakuumanlagen beim Druckgießen.Auch bei Fondarex ist ein System zur Kammerabsaugungin der Entwicklung. Über die Vorteile von sauberemHFC-Fluid in Druckgießmaschinen sprach Dr. Olaf Schmidtvon der Karberg & Hennemann GmbH & Co. KG in Hamburg.Seiner Erfahrung nach können die häufigen Ausfallzeiten derDruckgießmaschine, starker Verschleiß von Pumpen, Servoventilenund Ventilblöcken sowie hohe Ausschussmengendurch Nebenstromfilter vermieden werden.Aktuelle und neue Forschungsthemen der HochschuleAalen bildeten den Abschluss des Kolloquiums. Als erstersprach Prof. Kallien über hohle Strukturen beim Druckgießen.In einem Forschungsvorhaben wurden drei konkurrierendeLösungsansätze verfolgt: das Eingießen vorgeformterHohlkörper wie Rohre, das Eingießen von verlorenen Kernenaus verschiedenen Salzen und das Verdrängen von nichterstarrtem Gießmetall durch Gasinjektion. Durch ein modularesFormkonzept mit verschiedenen Einsätzen konnten alleAnsätze untersucht werden. Darüber hinaus stellte Kallienerste hohle Salzkerne vor. Das Kriechverhalten von Zinkdruckgießlegierungendiskutierte Dipl.-Phys. Walter Leis: dieAlterungsvorgänge bei ZA8 verlaufen bei natürlicher Alterungdeutlich langsamer als bei Z410. Der Verlust an Zugfestigkeitist bei ZA8 wesentlich größer als bei Z410. ImGegensatz zu Z410 ist die Alterung bei der ZA8 durch einekünstliche Alterung bei 105 °C über 24 h noch nicht abgeschlossen.Über eisenhaltige, übereutektische Al-Si-Legierungenbeim Druckgießen sprach Dr.-Ing. Alexander Baesgen.Eine annähernd gleichmäßige Gefügeausbildung in denVersuchslegierungen hinsichtlich Größenverteilung undAnordnung der Si und Fe-Ausscheidungen konnte durchAnwendung geeigneter Gießtechnologien realisiert werden.Druckgussuntypische, dickwandige Gussteilbereiche sinddurch Rheocasting annähernd porositätsfrei herstellbar. DieErzielung hervorragender tribologischer Eigenschaften, insbesondereder naheutektischen, eisenhaltigen LegierungsvariantenAlSi14(Fe) wurde besonders erwähnt. Eine Energiewertstrombetrachtungam Beispiel einer Gießereimachte MBA Eng. Timo Stock. Dem Lean Production-Gedankenfolgend machte er Verluste in Form von Überproduktion,in Form von Wartezeiten beim Transport, bei der Bearbeitungselbst, im Lager, in Form überflüssiger Bewegung,und in Form von defekten Produktenaus. MUSIC, unter diesemNamen stellte M. Eng.Martina Winkler ein neues EU-Vorhaben zur Optimierungdes Druckgießprozesses vor.Die turbulenzarme Formfüllungdurch Gegendruck in der1. Phase diskutierte B. Eng.Valentin Scholz. Mit Hilfe einesSensors sollen Schallwellen inder Kammer gemessen werdenund so der Überschlag und dieWellenbildung in der Kammernachgewiesen werden. B. Eng.Marcel Becker stellte abschließendsein erstes Magnesiumstrukturdemonstratorteilvor,das er mit Gasinjektion aufeiner Warmkammermaschinehergestellt hatte.Dr.-Ing. Franz Josef Feikus, Nemak Europe GmbH, Frankfurt, mit Roland Fink, Oskar FrechGmbH + Co. KG, Schorndorf, und Prof. Kallien (v. r. n. l.).Weitere Informationen:www.htw-aalen.de18 <strong>VDG</strong> <strong>aktuell</strong> 02|<strong>2013</strong>
DeutscherGießereitag 2014Hamburg 15.–16. Mai 2014TerminankündigungVeranstaltungsort:CCH Congress Center HamburgKontakt und weitere Auskünfte:Deutscher Gießereitag 2014Verein Deutscher Giessereifachleute e.V. (<strong>VDG</strong>)Gabriela BederkeSohnstr. 70, D-40237 DüsseldorfTel.: 02 11/68 71-3 32, Fax: 02 11/68 71-1 09E-Mail: gabriela.bederke@vdg.deDeutscher Gießereitag 2014in Hamburg am 15. und 16. MaiFotos: Fotolia<strong>VDG</strong> <strong>aktuell</strong> 02|<strong>2013</strong> 19