ganze Ausgabe im pdf-Format - Lehrerinnen

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13.07.2015 Aufrufe

50LVB-ForumHarmoS, die Fremdsprachen und der Lehrplan 21Trotz dem protzigen Titel «HarmoS» sind die Fremdsprachenan den Deutschschweizer Schulen nicht einheitlichgeregelt. Vor Jahren hat das Schweizer Volk Ja zu «HarmoS»gesagt, weil es eben genau dieses Ärgernis beseitigt habenwollte. Eine Harmonisierung ist in allen anderen Fächernweit weniger dringlich.«Wir brauchen einen langen Atem.» Dieser Satz ist in derletzten Ausgabe von «BILDUNG SCHWEIZ» mehrmals zu lesen.Wenn wir ihn hören, denken wir in der Regel: Irgendwannin absehbarer Zeit wird sich eine Lösung ergeben(müssen). Doch so, wie die Sache jetzt aufgegleist ist, wirdunser Atem unendlich lang sein müssen – im wörtlichenSinn. Man hat ja sogar schon zur Erklärung Zuflucht gesucht,dass beispielsweise die Zürcher und die Berner Jugendlichenletztlich dann genau gleich viel von jeder Fremdsprache wissenwürden, halt einfach erst am Ende ihrer Schulzeit ...Herrn Amslers Satz «Wir sind auf einem Weg.» tönt reichlichunbeholfen und lässt wenig Zuversicht zu.Was in Sachen «HarmoS» bisher erreicht worden ist, darfnicht einfach als «Erfolg» bezeichnet werden, sondern ist dasResultat einer mühsamen Konsensfindung, deren Ergebnisseden Schulalltag nicht wirklich tangieren. Und der Lehrplan21, ein Buch mit sieben Siegeln, wird auch nicht sehr hilfreichsein, weil die schwammigen Formulierungen nicht nur vonKanton zu Kanton, sondern wahrscheinlich von Schulstubezu Schulstube verschieden interpretiert werden, wenn sieüberhaupt umgesetzt werden können. In den auf Seite 20der letzten Ausgabe von «BILDUNG SCHWEIZ» aufgeführtenBeispielen ist von «diskontinuierlichen Sachtexten mit Fotosaus Jugendzeitschriften» die Rede. Sage mir jemand, wieviele Jugendliche eine Zeitschrift kennen und in die Schulemitbringen können, um damit zu arbeiten, oder welche Finanzdirektionbereit ist, verschiedene Jugendzeitschriftenin Klassensätzen zu abonnieren. Laut Lehrplan 21 könnendann die Schülerinnen und Schüler «mit Unterstützung derLehrpersonen längere diskontinuierliche Sachtexte mit Fotosund Illustrationen überblicken.» Häh? Textverständnispraktizieren wir seit Urzeiten, aber die Vorstellung, dassjede Schülerin und jeder Schüler in irgendeiner Jugendzeitschrifteinen geeigneten Text mit Fotos findet und die Lehrpersonsich dann mit möglichst vielen von ihnen darüberbeugt, wirkt praxisfern. Nota bene: Das ist nur ein klitzekleinerAusschnitt aus der sehr umfangreichen Auflistungvon Kompetenzen, welche die Lernenden erreichen sollten.Beat W. Zemp sagt richtig, dass «die Kantone die notwendigenMittel für eine erfolgreiche Implementierung (desLehrplans 21) zur Verfügung stellen müssen». Weiter forderter, dass «passendes Förder- und Lehrmaterial bereitstehen»müsse – darin sind sich wohl auch alle einig. HerrZemp weiss aber mit Sicherheit, dass nicht wenige der zurVerfügung stehenden Lehrmittel kaum praxistauglich sindund dass Besserung auf diesem Gebiet nicht zu erwartenist. Wenn ich mir die Lehrmittel für die Sprachen, insbesonderefür das Fach Französisch – Stichworte «Envol» und«Mille Feuilles» – vor Augen halte und mir überlege, dassein gewisses Deutschlehrmittel, obwohl sehr umfangreichund farbig, an einigen Schulen gar nicht verwendet wird,weil es unbrauchbar ist, dann schwant mir Böses. Zudemhabe ich mir sagen lassen, dass das Mathematikbuch aufder Sekstufe I in Handarbeit zurechtgepeppt werden müsse,damit die Schülerinnen und Schüler etwas lernten.Aber zum Schluss zitiere ich nun doch noch zwei erfreulichePunkte, die dank der Arbeit an «HarmoS» bereits erreichtworden seien, nämlich «eine gemeinsame Regelung für denSchuleintritt in allen Kantonen» sowie «ein einheitlicherÜbertritt nach der 6. Klasse von der Primarschule in die SekundarstufeI» – immerhin!David Zogg, BubendorfKompetenzen und InhalteKann mir jemand einmal ausführlich erklären, wie dieberühmt-berüchtigten Kompetenzen (gepriesen im hochwohlgelobtenLehrplan 21) ohne eine entsprechende Gewichtungvon Inhalten herangebildet werden können?Daniel Vuilliomenet, EttingenRegeln der Rubrik «LVB-Forum»:• Die Redaktion behält sich vor, Kürzungenvorzunehmen.• Die Redaktion ist nicht verpflichtet, sämtlicheZuschriften abzudrucken.• Leserbriefe ohne Angabe von Name und Wohnortwerden nicht publiziert.• Zuschriften mit beleidigendem oder verunglimpfendemInhalt werden nicht publiziert.Senden Sie Ihre Beiträge bitte an info@lvb.ch!

2013/14-01«History Helpline» www.historyhelpline.ch:Eine Unterrichtsplattform macht Geschichte51Ein Gastbeitrag der PH FHNW*Die «History Helpline»feiert Jubiläum: Seit zehnJahren bietet die PlattformKonzepte für dieUnterrichtsgestaltung desFaches Geschichte. Dasbreite Themenspektrumwächst ständig und diePlattform steht vor neuenEntwicklungsschritten.Wie alles begannDie Idee der «History Helpline» entsprangvor zehn Jahren der Erfahrung,dass Geschichtsunterricht vor allem aufder Sekundarschulstufe I eine schwierigeAufgabe darstellt: Der Vorbereitungsaufwandist gross und die Vorbildungin Geschichte weniger auf denUnterricht zugeschnitten als in andernFächern. Die Professur Gesellschaftswissenschaftenund das Zentrum fürGeschichtsdidaktik der PädagogischenHochschule der FHNW starteten deshalbdas für Lehrkräfte unentgeltlicheProjekt «History Helpline».Eine Helpline – keine HotlineDie Helpline ist keine Hotline zum Herunterladenpfannenfertiger Stundenpräparationenim letzten Moment. AlsHelpline bietet die Plattform vielmehrKonzepte für die Unterrichtsgestaltung,verbunden mit praxisnahem Material;die konkrete Lektionsgestaltungist Aufgabe der Nutzerinnen undNutzer. Lehrer- und Schülerunterlagensind aufeinander abgestimmt, für alleAufgaben existieren Lösungsvorschläge.Bisweilen schlagen die Konzepteauch erweiterte Unterrichtsformenwie Werkstattunterricht, Unterrichtsspieleoder Gruppenpuzzle vor undermöglichen damit, die eigene Palettean Unterrichtsformen direkt in der Arbeitzu erweitern. Aufbereitete Filmausschnittekönnen auf der Plattformabgerufen oder auf DVD bestellt werden.Die «History Helpline» verhilftalso zur Erweiterung eigener beruflicherKompetenz.Wachstum dank EngagementDie «History Helpline» wächst dankder engagierten Mitarbeit von Kolleginnenund Kollegen stetig: Sie umfassteim Mai dieses Jahres 43 Unterrichtseinheitenfür die SekundarschulstufeI sowie zwei Prototypen für dieSekundarschulstufe II. Damit könnteman leicht sechs Jahre Geschichtsunterrichtbestreiten! Weil naturgemässweniger Zeit zur Verfügung steht,muss und darf ausgewählt werden.Zur Verfügung stehen die üblichenThemen des Kanons und Packendesaus der Regionalgeschichte ebensowie die Themen Pazifismus, Kindersoldaten,Migration und andere mehr.Auch die Zahl der Nutzer ist stetig gewachsen– auf heute über 1'600 Kolleginnenund Kollegen. 55% stammenaus dem Raum Nordwestschweiz – allein300 aus den Kantonen Aargauund Solothurn. Die Seite wird pro Tagrund 200 Mal angewählt. Zwei Umfragenergaben eine hohe Zufriedenheitmit dieser Dienstleistung.Erweiterung für Sek IIZehn Jahre sind kein Anlass, stehen zubleiben. Denn die Plattform ist zwarjung, aber zu alt, um einige der neustenEntwicklungen mitbekommen zuhaben: die Entstehung offener, elektronischgestützter Unterrichtsmittel(Open Educational Resources, OER), dieWeiterentwicklung der Informationsverteilungzur gemeinsamen Informationsanreicherung(Stichwort: Web 2.0)und die Neudefinition der Schulfächerim Rahmen des Lehrplanes 21. So stehenverschiedene Entwicklungsschrittean: Die «History Helpline»-Plattformsoll Kommentare und Verbesserungsvorschlägeder Nutzer aufnehmen können.Ferner soll die Plattform für dieSekundarschulstufe II erweitert werden;dieser Schritt wird in Zusammenarbeitmit dem Standardwerk «Weltgeschichte2» aus dem Rentsch- bzw.Orell-Füssli-Verlag bis zur Neuauflageim Jahr 2014 vorangetrieben. Das Konzeptder «History Helpline» könnteauch für weitere Schulfächer genutztwerden, vielleicht gerade für die imLehrplan 21 vorgesehenen Integrationsfächer.Es bleibt noch viel zu tun!Autor: Prof. Dr. Hans Utz,Institut Sekundarstufe I und II* Der LVB bietet der PH FHNW in loserFolge die Möglichkeit, die Lehrpersonenim Kanton Basel-Landschaft überneue Entwicklungen aus den verschiedenenBereichen der PädagogischenHochschule direkt zu informieren.

2013/14-01«History Helpline» www.historyhelpline.ch:Eine Unterrichtsplattform macht Geschichte51Ein Gastbeitrag der PH FHNW*Die «History Helpline»feiert Jubiläum: Seit zehnJahren bietet die PlattformKonzepte für dieUnterrichtsgestaltung desFaches Geschichte. Dasbreite Themenspektrumwächst ständig und diePlattform steht vor neuenEntwicklungsschritten.Wie alles begannDie Idee der «History Helpline» entsprangvor zehn Jahren der Erfahrung,dass Geschichtsunterricht vor allem aufder Sekundarschulstufe I eine schwierigeAufgabe darstellt: Der Vorbereitungsaufwandist gross und die Vorbildungin Geschichte weniger auf denUnterricht zugeschnitten als in andernFächern. Die Professur Gesellschaftswissenschaftenund das Zentrum fürGeschichtsdidaktik der PädagogischenHochschule der FHNW starteten deshalbdas für Lehrkräfte unentgeltlicheProjekt «History Helpline».Eine Helpline – keine HotlineDie Helpline ist keine Hotline zum Herunterladenpfannenfertiger Stundenpräparationen<strong>im</strong> letzten Moment. AlsHelpline bietet die Plattform vielmehrKonzepte für die Unterrichtsgestaltung,verbunden mit praxisnahem Material;die konkrete Lektionsgestaltungist Aufgabe der Nutzerinnen undNutzer. Lehrer- und Schülerunterlagensind aufeinander abgest<strong>im</strong>mt, für alleAufgaben existieren Lösungsvorschläge.Bisweilen schlagen die Konzepteauch erweiterte Unterrichtsformenwie Werkstattunterricht, Unterrichtsspieleoder Gruppenpuzzle vor undermöglichen damit, die eigene Palettean Unterrichtsformen direkt in der Arbeitzu erweitern. Aufbereitete Filmausschnittekönnen auf der Plattformabgerufen oder auf DVD bestellt werden.Die «History Helpline» verhilftalso zur Erweiterung eigener beruflicherKompetenz.Wachstum dank EngagementDie «History Helpline» wächst dankder engagierten Mitarbeit von Kolleginnenund Kollegen stetig: Sie umfasste<strong>im</strong> Mai dieses Jahres 43 Unterrichtseinheitenfür die SekundarschulstufeI sowie zwei Prototypen für dieSekundarschulstufe II. Damit könnteman leicht sechs Jahre Geschichtsunterrichtbestreiten! Weil naturgemässweniger Zeit zur Verfügung steht,muss und darf ausgewählt werden.Zur Verfügung stehen die üblichenThemen des Kanons und Packendesaus der Regionalgeschichte ebensowie die Themen Pazifismus, Kindersoldaten,Migration und andere mehr.Auch die Zahl der Nutzer ist stetig gewachsen– auf heute über 1'600 Kolleginnenund Kollegen. 55% stammenaus dem Raum Nordwestschweiz – allein300 aus den Kantonen Aargauund Solothurn. Die Seite wird pro Tagrund 200 Mal angewählt. Zwei Umfragenergaben eine hohe Zufriedenheitmit dieser Dienstleistung.Erweiterung für Sek IIZehn Jahre sind kein Anlass, stehen zubleiben. Denn die Plattform ist zwarjung, aber zu alt, um einige der neustenEntwicklungen mitbekommen zuhaben: die Entstehung offener, elektronischgestützter Unterrichtsmittel(Open Educational Resources, OER), dieWeiterentwicklung der Informationsverteilungzur gemeinsamen Informationsanreicherung(Stichwort: Web 2.0)und die Neudefinition der Schulfächer<strong>im</strong> Rahmen des Lehrplanes 21. So stehenverschiedene Entwicklungsschrittean: Die «History Helpline»-Plattformsoll Kommentare und Verbesserungsvorschlägeder Nutzer aufnehmen können.Ferner soll die Plattform für dieSekundarschulstufe II erweitert werden;dieser Schritt wird in Zusammenarbeitmit dem Standardwerk «Weltgeschichte2» aus dem Rentsch- bzw.Orell-Füssli-Verlag bis zur Neuauflage<strong>im</strong> Jahr 2014 vorangetrieben. Das Konzeptder «History Helpline» könnteauch für weitere Schulfächer genutztwerden, vielleicht gerade für die <strong>im</strong>Lehrplan 21 vorgesehenen Integrationsfächer.Es bleibt noch viel zu tun!Autor: Prof. Dr. Hans Utz,Institut Sekundarstufe I und II* Der LVB bietet der PH FHNW in loserFolge die Möglichkeit, die Lehrpersonen<strong>im</strong> Kanton Basel-Landschaft überneue Entwicklungen aus den verschiedenenBereichen der PädagogischenHochschule direkt zu informieren.

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