13.07.2015 Aufrufe

ganze Ausgabe im pdf-Format - Lehrerinnen

ganze Ausgabe im pdf-Format - Lehrerinnen

ganze Ausgabe im pdf-Format - Lehrerinnen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2013/14-0129ten didaktischen Ausbildung der unterrichtendenLehrkräfte, welche nunverbessert werden soll.Es wäre wohl ehrlicher, auch andere Ursachenfür den sich nicht einstellendenErfolg in Betracht zu ziehen. Wir habensie schon erwähnt, als wir <strong>im</strong> letztenlvb.inform nach Gründen für die ablehnendeHaltung der Lehrkräfte gegenüberder Vorverlegung des Fremdsprachenunterrichtsgesucht haben:• Fremdsprachige Kinder beherrschenhäufig weder ihre Muttersprachenoch die Mundart noch die Unterrichtsspracherichtig. Bevor sie abernicht wenigstens eine Sprache gutsprechen, sind sie nicht bereit, zusätzlichmit einer vierten Sprache belastetzu werden.• Französisch und Englisch sind für diemeisten Kinder abstrakte Sprachen:Sie kennen niemanden, der dieseSprachen <strong>im</strong> Alltag spricht und verstehennicht, wozu sie sie lernen sollen.Die Motivation, sie zu erlernen,ist daher nicht vorhanden.• Mit drei oder gar nur zwei Unterrichtslektionenpro Woche ist dasErleben der Sprache, das <strong>im</strong> Fall derMuttersprache von selbst zu derenErwerb führt, extrem eingeschränkt.Gerade hinter das Konzept des spielerischenSpracherwerbs müssen unterdiesen Bedingungen sehr grosseFragezeichen gesetzt werden. Dieserst recht, wenn der Fremdsprachenunterricht– abweichend von der ursprünglichenAbsicht der EDK – garnichts Spielerisches an sich hat, sondernvon Anfang an Noten gesetztund überprüfbare Leistungen eingefordertwerden.Der Widerstand wächst:Wie reagiert der LCH?Nicht nur Lehrkräfte, auch Politikerinnenund Politiker verschiedener Parteienund verschiedener Kantone denkenbereits über die Abschaffung derzweiten Fremdsprache auf der Pr<strong>im</strong>arstufenach, respektive sind froh darüber,wenn sie in ihrem Kanton gar nieeingeführt wurde. Im Kanton Graubünden,der nicht selten als Musterbeispielfür die natürliche Sprachenvielfalthinhalten muss, soll die zweiteFremdsprache auf der Pr<strong>im</strong>arstufe mitHilfe einer Initiative abgeschafft werden.In Nidwalden prüft der Regierungsratdie Abschaffung des Frühfranzösischen.Walter Bircher, Direktorder Pädagogischen Hochschule Zürich,spricht sich offen für nur eine Fremdspracheauf der Pr<strong>im</strong>arstufe aus. Inetlichen Kantonen insbesondere derOst- und Zentralschweiz sind Postulatehängig, welche eine Evaluation desFrühfremdsprachenkonzepts oder gardessen Abschaffung fordern.Man könnte annehmen, dass der LCHaufgrund der mehr als klaren Rückmeldungenseiner Kantonalsektionen densofortigen Abbruch des Exper<strong>im</strong>ents«Frühfremd» fordern würde. Dies istjedoch nicht der Fall: Nach einer ausführlichenKritik an den nicht erfülltenGelingensbedingungen hält der LCHfest, dass man den Kantonen noch bisEnde des Schuljahres 2015/16 Zeit lassensolle, funktionierende Frühfremdsprachenkonzeptezu etablieren. Zudiesem Zeitpunkt läuft die Frist ab,welche die EDK den Kantonen für dieUmsetzung eingeräumt hat. Sollte sichaber bis dann keine wesentliche Ver-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!