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12 Bericht der Revisionsstellezur Jahresrechnung 2012/2013
2013/14-01Memorandum «Mehr Bildung – weniger Reformen»:Erziehungswissenschaftler fordern Notbremse13Von Roger von WartburgAnfang Mai 2013 hat eineGruppe renommierterErziehungswissenschaftler,Psychologen und Ärzte einüberaus beachtenswertesMemorandum mit dem Titel«Mehr Bildung – wenigerReformen» herausgegeben.Ziel des Memorandums istdie «Lancierung einesAufrufs zur Besinnung in derschweizerischen Bildungspolitikangesichts einerwachsenden Reformhektik»,die zunehmend «eine klareOrientierung vermissen»lasse. Die «immer schnellereKadenz von Reformen, diezumeist fehlende Koordinationder Projekte undderen geringe Nachhaltigkeit»führe zu einer «fragwürdigenÜbermacht derExperten in unserem öffentlichen,demokratischenBildungswesen» sowie zueiner «übermässigen Beanspruchungund Ermüdungder Verantwortlichen vorOrt». Das lässt aufhorchen.Das Memorandum im WortlautStopp der Reformhektik imBildungswesen!Zu viel Verwaltung geht auf Kostender Bildung!Nachhaltige Bildungsreformenbrauchen Konsens!Das Bildungswesen wird im Reformeiferder Verwaltungen immer mehrstandardisiert und technisiert. Vieleder eingeleiteten Reformen zeugenvon politischer Hektik. Solche Entwicklungenschaden dem historischgewachsenen Bildungswesen derSchweiz. Sie wirken als «von oben»verordnet. Bei vielen Bürgerinnenund Bürgern fehlt das notwendigeVerständnis. Die öffentliche Kontrolledes Bildungswesens weicht einerdemokratiefernen Expertokratie.Durch Eingriffe der Verwaltungwerden von der Lehrer- undDozentenschaft gewünschteReformen allzu oft abgewürgt. IhrEngagement, ihre Erfahrung sowieihr berufliches Wissen und Könnenwerden zum Schaden unsererBildungseinrichtungen weitgehendmissachtet. Ergebnis sind Verunsicherungund Resignation derUnterrichtenden.Die Bildungsverwaltung setzt aufmodische Versprechungen undvertraut internationalen Organisationenwie etwa der OECD, stattErfahrungen der Bildungspraktikerund vorgängiger Erprobung vonNeuem. Bewährte Eigenheiten desschweizerischen Bildungswesensgehen so verloren.Verschiedene «von oben» verordneteBildungsreformen scheinenzudem zunehmend auf Bedürfnisseder Wirtschaft ausgerichtet zuwerden, was nicht immer zupädagogisch sinnvollen Reformenführt. Auch dafür haben Lehrpersonenund viele Bürgerinnen undBürger oft wenig Verständnis.Die Unterzeichnenden fordern:Stopp der Reformhektik vonBildungsverwaltungen!Bewährtes erhalten und pädagogischsinnvoll weiter entwickeln!Stärkung der im Bildungswesentätigen Lehrpersonen!Freiräume für Bildungsreformenvon unten!Wer hinter dem MemorandumstehtDie Liste der Unterzeichnenden isthöchst illuster und umfasst eine ganzeReihe schweizerischer «Bildungs-Koryphäen»: Präsident des «VereinsBildungs-Reformen-Memorandum»ist Prof. Dr. Walter Herzog vom Institutfür Erziehungswissenschaft derUniversität Bern, Vizepräsident istProf. Dr. Allan Guggenbühl, seinesZeichens Leiter der Abteilung Gruppentherapieder kantonalen Erziehungsberatungder Stadt Bern sowieLeiter des Instituts für Konfliktmanagementund Mythodrama. Weitereprominente Unterzeichnende sindProf. Dr. Roland Reichenbach vomInstitut für Erziehungswissenschaftder Universität Zürich, Prof. Dr. FritzOsterwalder vom Institut für Erziehungswissenschaftder UniversitätBern, Prof. em. Dr. Rolf Dubs (ehemalsInstitut für WirtschaftspädagogikSt. Gallen), Prof. em. Dr. Kurt M.Füglister (ehemals PädagogischeHochschule Basel), Prof. em. Dr. PeterGrob (ehemals Universitätsspital Zürich)und Prof. em. Dr. Urs Haeberlin(ehemals Heilpädagogisches Institutder Universität Fribourg).Damit nicht genug: Selbst hartnäckigeKritiker des Schweizer Volksschulwesenshaben das Memorandum«Mehr Bildung – weniger Reformen»unterzeichnet: Prof. em. Dr. RemoLargo (ehemals Pädiatrische Univer-
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