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Hohe und niedere Literatur. Tendenzen zu Ausgrenzung ...

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Jelinekschen Prosa, die zwischen Popkultur <strong>und</strong> Klassik ossziliert.Prof. Dr. Franz Hintereder-Emde, Universität Yamaguchi (Japan)Snow White Reloaded — Grimms Märchen im digitalen ZeitalterMärchen gelten im Blick auf hohe <strong>und</strong> <strong>niedere</strong> <strong>Literatur</strong> als Spezialgattung. Aufgr<strong>und</strong> ihreshybriden Charakters <strong>und</strong> je nach Zielgruppe werden sie der Kinder- <strong>und</strong> Jugendliteratur oder imFalle der Kunstmärchen der hohen <strong>Literatur</strong> <strong>zu</strong>gerechnet. Aber auch die Unterhaltungsindustriemacht sich den hohen Wiedererkennungswert ihrer Motivik <strong>und</strong> der stereotypenFigurenkonstellationen <strong>zu</strong> eigen.Die vergangenen Jahrzehnte brachten einen enormen Fortschritt in der digitalen Filmtechnik. 2012wurden mit „Mirror, mirror“ <strong>und</strong> „Snow White and the Huntsman“ zeitgleich zwei aufwendigeAdaptionen von Schneewittchen in 3D-Technik produziert.Aber auch im traditionellen Kulturbereich spielen Märchenstoffe eine unübersehbare Rolle. ImBlick auf die Adaptionen des Schneewittchen-Stoffes über längere Zeiträume hinweg werden dieVeränderungen bei Übergängen von einem <strong>zu</strong>m anderen Medium (Text, Film, Comic, Drama,Ballett etc.), aber auch zwischen verschiedenen Kulturen <strong>und</strong> Sprachen vorgestellt.Angefangen von Robert Walsers „Schneewittchen-Dramolett“ bis hin <strong>zu</strong>r Comic-Adaption „TheFables“ <strong>und</strong> modernen Filmversionen sollen Fragen des Potentials der Märchen zwischen, bzw.jenseits von hoher <strong>und</strong> niedriger <strong>Literatur</strong> diskutiert werden.Mag. phil. Timon Jakli, Universität Wien (Österreich)Volkspoesie <strong>und</strong> Volk zwischen hoher <strong>und</strong> <strong>niedere</strong>r <strong>Literatur</strong>Die vorgestellten Überlegungen sind Teil eines Dissertationsprojektes, das mit dem DOC-Stipendium der österreichischen Akademie der Wissenschaften gefördert wird <strong>und</strong> sich mitIdentitätsformationen im ausgehenden 18. <strong>und</strong> beginnenden 19. Jahrh<strong>und</strong>erts auseinandersetzt.Die Begriffe Volkspoesie <strong>und</strong> Volk stellen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts in Deutschlandein semantisches Kampffeld verschiedener Diskurse literarischer, ästhetischer <strong>und</strong> politischer Naturdar. Die den Begriffen inhärenten Differenzen, die Koselleck et al. in Geschichtliche Gr<strong>und</strong>begriffefestmachen, werden hier wirkmächtig: Es wird eine Differenz innen/außen konstruiert, jedoch auch

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