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BEMA - Bewertung Makrophyten in Marschgewässern Nordwestdeutschlands Verfahrensbeschreibung3.5.7 Subtyp 7 - tidebeeinflusste MarschgewässerCharakterisierung abiotischer ParameterSubtyp 7 umfasst die tideoffenen Marschgewässer, die einem starken Tideeinfluss unterliegen(Tidenhub über 1 m). In der Regel sind diese Gewässer sehr breit (>> 10 m). Der Tideeinflussführt zu starken Wasserstandschwankungen, zu zeitweilig hohen Fließgeschwindigkeitenund zu einer starken Wassertrübung. Münden die Gewässer in die Nordsee (z. B.Eider, Elbe, Weser), so ist die Salinität entsprechend dem Tideeinfluss vor allem in denUnterläufen erhöht und die Elektrische Leitfähigkeit überschreitet teilweise 1.500 μS/cm.Gewässer wie Krückau, Pinnau, und Stör sowie Este und Oste, die in die Unterelbe münden,besitzen hingegen limnische Bedingungen. Der Tideeinfluss nimmt landein ab und bildeteinen dynamischen Gradienten aus. Das Sediment wird von Marschboden gebildet.Charakterisierung MakrophytenDie Makrophytenvegetation der tidebeeinflussten Gewässer ist fast ausschließlich durchHelophytenbestände am Ufer gekennzeichnet. Artenzusammensetzung, Ausdehnung undVitalität der Ufervegetation wird von verschiedenen Faktoren wie Salzgehalt, Uferneigung,Vorhandensein von Uferbefestigungen und angrenzender Nutzung beeinflusst. Typisch sindvor allem Röhrichte aus Phragmites australis, Phalaris arundinacea und/oder Bolboschoenusmaritimus. Mit zunehmendem Salzgehalt treten Halophyten in den Begleitbeständen auf. Füreine nähere Beschreibung dieses Subtyps sei auf STILLER (2005a, b, c) verwiesen.Referenz und BewertungEin höchstes ökologisches Potenzial kann anhand der submersen Makrophyten nicht beschriebenwerden, da diese in stark tidebeeinflussten Marschgewässern - im Gegensatz zuhistorischen Zuständen - aktuell kaum noch vorkommen. Das hier entwickelte Bewertungsverfahrenist daher für Subtyp 7 nicht geeignet, da es auf dem Vorkommen submerser Makropyhtenbasiert.Ein spezielles Bewertungsverfahren für diesen Subtyp findet sich bei STILLER (2005a: 36ff)und erfordert eine eigenständige Erfassungsmethodik der Ufervegetation. Das HöchsteÖkologische Potenzial wird durch Helophytenbestände gebildet, die vergleichsweise artenreichausgebildet sind und eine den spezifischen Standortbedingungen der einzelnen Gewässerentsprechende Ausdehnung und Zonierung aufweisen.Foto 30 zeigt die limnisch geprägte Stör unterhalb von Itzehoe, wo die Ufer abschnittsweisevon unterschiedlich breiten, artenarmen Schilf-Röhrichten gesäumt werden (Süßwasser-Tideröhrichte).Der Unterlauf der Eider zwischen Eidersperrwerk und Schleuse Nordfeld ist tidebeeinflusstund zeichnet sich durch einen ausgeprägten Gradienten des Salzeinflusses aus. Bei Wollersum(Foto 31) sind Brackröhrichte mit Bolboschoenus maritimus und Aster tripolium ausgebildet.Die Wischhafener Süderelbe (Foto 32, 33) war an den Messstellen weitgehend makrophytenfrei,nur an der Messstelle M79 wurden Potamogeton pectinatus und Spirodela polyrhiza(Foto 33) festgestellt. Prägend waren artenarmen Schilf- und Rohrglanzgras-Röhrichte.B.i.A. – Biologen im Arbeitsverbund & IBL Umweltplanung GmbH 45

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