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BEMA - Bewertung Makrophyten in Marschgewässern Nordwestdeutschlands VerfahrensbeschreibungDer in den Bottschlotter See, den letzten erhaltenen Marschsee Nordfrieslands, mündendeStromschlauch (Foto 11) zeichnet sich durch eine üppig entwickelte Hydrophytenvegetationaus, die von Potamogeton lucens, Nuphar lutea und Nymphaea alba dominiert wird (Foto12). Weiterhin treten beispielsweise Elodea canadensis und Hydrocharis morsus-ranaeauf. Die hohe Gesamtdeckung von 80% wertet die Bestände etwas ab.Trotz der Dominanz von Störzeigern wie Elodea canadensis und Ceratophyllum demersumkönnen artenreiche Bestände das gute ökologische Potenzial erreichen (Beispiel SaxfährerSielzug Schleswig-Holstein, Foto 13). Weit verbreitet sind hydrophytenlose Entwässerungsgräben,die einer jährlichen Grundräumung unterliegen (Foto 16).3.5.4 Subtyp 4 - breite Marschgewässer ohne GeesteinflussCharakterisierung abiotischer ParameterSubtyp 4 umfasst die größeren, über 10 m breiten Marschgewässer, die geestfern liegenbzw. von der Geest weitgehend unbeeinflusst sind. Er unterscheidet sich von Subtyp 2 vorallem durch den naturräumlichen Bezug, da das Einzugsgebiet i.d.R. mindestens 8 km (Luftlinie)von der Geest entfernt ist, es kann aber, wenn keine nennenswerte Verbindung zurGeest vorliegt, auch einen geringeren Abstand einnehmen. Die Elektrische Leitfähigkeitweist geringe bis mittlere Werte auf und liegt meist unter 1.500 μS/cm. Der Gewässergrundwird üblicherweise von den tonig-schluffigen Böden der Marsch gebildet, die zur Gewässermittehin meist Schlammauflagen unterschiedlicher Dicke aufweisen. Die Gewässer desSubtyps 4 weisen vielfach keine konstante Strömung auf, meist sind sie mehr oder wenigerstehend bzw. können z.B. in Abhängigkeit von der Entwässerung (Sielzug, Schöpfwerksbetrieb)bzw. vorherrschenden Windrichtung eine wechselnde und i.d.R. schwache Strömungbesitzen. Die Gewässer dieses Subtyps können ggf. schwach tidebeeinflusst sein.Charakterisierung MakrophytenOft noch stärker als beim Subtyp 2 bleibt bei den breiten und tieferen Gewässern diesesTyps die Makrophytenvegetation auf die Randbereiche beschränkt, da aufgrund der oftstarken Wassertrübung die größeren Wassertiefen in der Gewässermitte für submerse Artenmeist nicht besiedelbar sind. Der Hydrophytenbewuchs ist vielfach deutlich spärlicher undartenärmer ausgeprägt als beim Subtyp 2. Charakteristische Vegetationstypen sind Parvopotamiden-Beständemit Potamogeton pusillus agg., Potamogeton pectinatus, Potamogetoncrispus, Potamogeton trichoides und der Elodeiden-Ceratophyllum-Typ mit den LeitartenElodea canadensis und Ceratophyllum demersum sowie Lemnidenarten wie Lemna minor,Lemna gibba und Spirodela polyrhiza. Weiterhin finden sich stellenweise noch Bestände mitArten der Sparganium emersum-Gesellschaft auftreten, darunter Sparganium emersumselbst oder auch Schwimmblattarten wie Nuphar lutea oder Hydrocharis morsus-ranae. Eineniedersächsische Besonderheit ist das nicht seltene Auftreten von Utricularia vulgaris. DasHöchste Ökologische Potenzial erreichen Bestände mit Groß-Laichkräutern wie Potamogetonlucens und P. perfoliatus, die aber selten anzutreffen sind.Bei Beeinträchtigungen fallen submerse Hydrophyten zunehmend aus, neben einem Ufersaummit verschiedenen Helophytenarten treten dann ggf. noch Schwimmblattpflanzen wieNuphar lutea oder letztlich nur noch Wasserlinsen auf.B.i.A. – Biologen im Arbeitsverbund & IBL Umweltplanung GmbH 38

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