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BEMA - Bewertung Makrophyten in Marschgewässern Nordwestdeutschlands Verfahrensbeschreibung3.5.3 Subtyp 3 - schmale bis mittelbreite Marschgewässer ohne GeesteinflussCharakterisierung abiotischer ParameterSubtyp 3 umfasst die schmalen (< 5 m) bis mittelbreiten (5 – 10 m) Marschgewässer, diegeestfern liegen bzw. von der Geest weitgehend unbeeinflusst sind. Er unterscheidet sichvon Subtyp 1 vor allem durch den naturräumlichen Bezug. Vor allem in Niedersachsen istdas Einzugsgebiet in der Regel mindestens 8 km (Luftlinie) von der Geest entfernt. Es kannaber, wenn keine nennenswerte Verbindung zur Geest vorliegt, auch einen geringeren Abstandeinnehmen. In Schleswig-Holstein sind diese Entfernungen aufgrund der regionalspezifischenAusprägung der Marschen deutlich geringer. Die Elektrische Leitfähigkeit weistgeringe bis mittlere Werte auf und liegt meist unter 1.500 μS/cm. Der Gewässergrund wirdüblicherweise von den tonig-schluffigen Böden der Marsch gebildet, die zur Gewässermittehin meist Schlammauflagen unterschiedlicher Dicke aufweisen. Die Gewässer des Subtyps 3weisen keine konstante Strömung auf, meist sind sie mehr oder weniger stehend bzw. könnenz.B. in Abhängigkeit von der Entwässerung (Sielzug, Schöpfwerksbetrieb) bzw. vorherrschendenWindrichtung eine wechselnde und dann i.d.R. schwache Strömung besitzen. DieGewässer dieses Subtyps können ggf. schwach tidebeeinflusst sein.Charakterisierung MakrophytenDie Makrophytenbestände sind (deutlich) artenärmer als in geestnahen Marschgewässern,der Hydrophytenanteil geringer ausgeprägt und bei zunehmender Entfernung zur Geestkaum noch vorhanden. Die Übergänge sind auch hier fließend, zumal neben der als Luftliniefeststellbaren Entfernung noch die Vernetzung über Gewässerstrecken eine wichtige Rollespielt (über Zuflüsse bzw. dem aus der Geest kommenden Oberlauf können Samen, Rhizomeund Pflanzenfragmente eintreiben und sich etablieren).Charakteristische Vegetationstypen sind Parvopotamiden-Bestände mit Potamogeton pusillusagg., Potamogeton pectinatus, ggf. auch Potamogeton crispus und Potamogeton trichoidesund der Elodeiden-Ceratophyllum-Typ mit den Leitarten Elodea canadensis und Ceratophyllumdemersum sowie Lemnidenarten wie Lemna minor, Lemna gibba und Spirodelapolyrhiza. Eine niedersächsische Besonderheit ist das stellenweise Auftreten von Utriculariavulgaris. Das Höchste Ökologische Potenzial erreichen Bestände mit Groß-Laichkräutern.Bei Beeinträchtigungen fallen submerse Hydrophyten zunehmend aus, neben einem Ufersaummit verschiedenen Helophytenarten treten dann ggf. noch Schwimmblattpflanzen wieNuphar lutea oder letztlich nur noch Wasserlinsen auf.Referenz und BewertungGewässerstrecken mit höchstem ökologischen Potenzial weisen eine Deckung von Hydrophytenvon über 40% auf. Die Artenzahl der Hydrophyten liegt über 6. Das Auftreten vonPotamogeton pectinatus und P. trichoides führt nicht zur Abwertung, da die genannten Artenhier ihre natürlichen Vorkommen haben. Beispielaufnahmen aus Schleswig-Holstein undHamburg finden sich in Tabelle 19 im Anhang. Daneben finden sich Aufnahmen zahlreicherweiterer Gewässer aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein, die die Potenzialklassen 2-5charakterisieren.B.i.A. – Biologen im Arbeitsverbund & IBL Umweltplanung GmbH 36

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